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Rassistische Werbung für HornbachDie ewig gleichen Klischees

Hornbach ist für seine avantgardistischen TV-Werbungen bekannt. Doch jetzt löste die aktuelle Kampagne einen Shitstorm aus – in Südkorea.

Screenshot aus der aktuellen Kampagne von Hornbach Screenshot: Youtube/Hornbach

Seoul taz | Hornbach dürfte wohl auch den nicht handwerklich begabten Zuschauern für seine geradezu avantgardistischen TV-Werbungen bekannt sein. Legendär etwa die Spots, in denen Blixa Bargeld nichts anderes tut, als in sonorem Stakkato aus dem Produktkatalog des Baumarkts vorzulesen. Die aktuelle Hornbach-Kampagne jedoch scheint mächtig nach hinten loszugehen. Ausgerechnet in Südkorea, gut zwölf Flugstunden östlich des deutschen Fernsehmarkts, hat die Werbung einen massiven Aufschrei ausgelöst. Rassistisch sei sie, ekelhaft und sexistisch.

In „So riecht der Frühling“ geraten eine Handvoll deutscher Männer bei der Gartenarbeit gehörig ins Schwitzen. Zwei Wissenschaftler erscheinen, fordern die Männer zum Striptease auf und verschicken ihre verschwitzte Kleidung per Luftpost.

Schnitt: Die Kamera nimmt uns mit in eine asiatische Großstadt in düsterem Grau. Dort kauft sich eine junge Asiatin die deutsche Unterwäsche von einem Straßenautomaten, schnieft ekstatisch daran und verdreht – scheinbar hocherregt – ihre Augen. Vielleicht meinten die Macher es emanzipatorisch: Sie spielt auf die Unterwäsche-Automaten in Tokio an, aus denen die Angestellten der Großstadt benutzte Schlüpfer von Schulmädchen kaufen. In diesem Fall wurden die Rollen gendermäßig umgedreht.

Keine Provokation bezweckt

Ein Hornbach-Sprecher sagte, die Provokation sei „weder bezweckt noch einkalkuliert“. Vonseiten der Werbefirma Heimat Berlin heißt es, sie wollten die Protagonistin nicht abwertend darstellen. Man vermag darin „beim besten Willen keinen Rassismus erkennen“. Anders denken Tausende Frauen in Südkorea, wo der Spot viral ging: „Wie viele Stimmen von asiatischen Frauen braucht ihr noch, um uns ernst zu nehmen, euch eurer gedankenlosen Taten bewusst zu werden und euch zu entschuldigen?“, schreibt eine Nutzerin auf Twitter.

„Hornbach hat bewusst eine Asiatin ausgewählt, weil sie oft als exotisch und ohne Stimme wahrgenommen werden“, sagt Gang Sung Un, der seit 2010 in Köln lebt und dort seine Dissertation in Medienkultur schreibt: „Durch meine Freunde weiß ich, dass Asiatinnen in Deutschland täglich mit sexueller Gewalt und rassistischer Diskriminierung konfrontiert werden.“ Er initiierte eine Kampagne gegen Hornbach, die bis Dienstag bereits 18.000 Leute unterschrieben.

Ist die Werbung nun rassistisch oder einfach polarisierender Humor? Zumindest sollte sie als Denkanstoß dienen, warum Asiaten in Deutschland medial fast ausschließlich in den immer selben Klischeerollen dargestellt werden.

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124 Kommentare

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  • hmm, bin wohl Zielgruppe. Garten. Mann. Weiss. Ü50.



    Und: Ein schöner Garten, ist nunja: schön. Ihn schön machen: Mist.

    Aber ey Hornbach, eine Warnung: Wenn Ihr mir so Weisskittel schickt, die mir an die Wäsche wollen - die werden untergepflügt! Mein Dreck bleibt hier! Jedenfalls, wenn ich bestimme.

  • Ich bin eine deutsche Frau, blond, blauäugig. Mein erster Gedanke, als ich diese Werbung sah: Total daneben.



    Ich finde sie nicht nur rassistisch sondern auch frauenfeindlich. Wie viele Frauen haben denn an diesem Spot mitgearbeitet und fanden ihn so richtig gut?? Ich gehe mal davon aus, daß Frauen weltweit eher gleichaltrige, gutaussehende und gut - also nicht nach Schweiß!!! - riechende Männer bevorzugen. Und frage mich, warum es Koreanerinnen braucht, um gegen solche Spots zu protestieren.

  • In jedem Fall dämlich... Unempathische flachzangen...

    'Vonseiten der Werbefirma Heimat Berlin heißt es, sie wollten die Protagonistin nicht abwertend darstellen.' Es klappt nicht alles im Leben. Und es stellt sich mir die Frage, was sie denn stattdessen wollten?

    • @Sebas.tian:

      "Und es stellt sich mir die Frage, was sie denn stattdessen wollten?"



      Vielleicht einfach eine lustige Werbung machen?

      • @Motzkopf:

        Vielleicht einfach ekelhafte weiße Männer, die so eine Werbung lustig finden, in den Scheißhornburgladen locken? Vielleicht geht die Rechnung nach hinten los und es gibt einfach nicht genug Männer dieser Art?

  • Das Kalkül des Werbespots ist aufgegangen.



    Und nun aus Frankfurt die Wetterkarte...

  • Na Super! Damit bekommt der blöde Baumarkt, der unser aller Leben verschandelt mit hässlichen Zäunen, Verblendsteinen, Schotter für Vorgärten (müsste verboten werden, echt jetzt!) und Betonplatten, die wie Sandstein aussehen sollen und andere Abscheulichkeiten... auch noch mehr Aufmerksamkeit!

  • wow, jetzt wurden ja auf einmal eine ganze Menge Antworten an mich auf einmal freigeschaltet. Da die Mittagspause kurz ist, hier eine Antwort an alle. Bitte einfach mal zur Kenntnis nehmen und in Ruhe darüber nachdenken, dass die Frauen auf diese Werbung angewidert und empört reagieren. (Auch ich würde nie wieder bei Hornbach was kaufen.)



    Gerne auch mal diesen informativen Artikel (mit vielen Originalzitaten von asiatischen Frauen) lesen:

    theindependent.sg/...-apology-demanded/

    Die Empörung der Frauen also ernst nehmen, anstatt ihnen lang und breit zu erklären, dass sie halt keinen Humor haben, dass ihnen "feine Ironien" leider entgehen, dass sie ja in Wahrheit als "sexuell aktive, selbstbestimmte" Frauen dargestellt werden, sich also geschmeichelt zu fühlen haben, dass sie es ja schließlich selbst schuld seien mit ihren Unterwäscheautomaten in Japan, und so weiter. Einfach mal in Ruhe darüber nachdenken, dass diese Frauen sehr genau verstehen, was diese Werbung für'n Scheiß ist und sie völlig zu Recht als beleidigend empfinden.



    Außerirdisch in ihrer Hohlheit übrigens die Verteidigung dieser widerlichen Werbung von Hornbach selbst: "Es sei einfach nur darum gegangen die schwindende Lebensqualität in der Stadt darzustellen, wo man den Geruch des Frühlings nur noch durch Automaten bekommen könne." WTF.

    • @Renate:

      Wieso soll man etwas ernst nehmen, was keine erstzunehmende Begründung außer sich selbst hat? Stellen wir uns mal vor, die Erwiderung auf die Empörung wäre gleichermaßen: "Liebe Frauen, Hornbach hat eben die Werbung geschaltet, weil DIE die gutfanden, und Ihr erklärt denen jetzt lang und breit, warum sie das nicht gutfinden und schalten dürfen. Respektiert diese Leute doch einfach mal! (ps, wenn Ihr den Joke nicht kapiert, gehört Ihr eh nicht zur Zielgruppe)" Da wäre aber die Empörung mal so richtig abgrundtief, oder?







      Will sagen: Wenn man eine Meinungsverschiedenheit ausräumen will, hilft Dialogbereitschaft. Sich einfach auf den Standpunkt zu stellen, die eigene Reaktion auf etwas potenziell Anstößiges sei absolut und daher widerspruchslos zu berücksichtigen, kommt man nicht weiter.

      ps ja, die Begründung von Hornbach ist AUCH daneben.

      • @Normalo:

        Es geht nicht um "Meinungsverschiedenheiten". Es geht darum, dass Sie sich weigern, die Reaktion dieser Frauen, die sich aufgrund ihrer Herkunft mit der in der Werbung verhöhnten Frau identifizieren, in irgendeiner Form ernst zu nehmen oder gar verstehen zu wollen. Statt dessen müssen Sie immer weiter erklären ("mansplainen"), warum diese Reaktionen unberechtigt sind und was diese Frauen alles einfach nicht kapieren wollen.



        Halten Sie doch einfach mal inne, lesen Sie den unter erwähnten Artikel, ziehen Sie die Möglichkeit in Betracht, dass es Ihre eigenen Unzulänglichkeiten sind, die Ihnen das Verstehen hier so erschweren. (Hab übrigens mit einigen Männern gesprochen, die den Zorn dieser Frauen mühelos nachvollziehen können.)

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Renate:

          Frage: kann es sein, dass es hier mal wieder (wie so oft) um des Kaisers Bart oder der Kaiserin Zopf geht? Stehen möglichweise semantische Finessen einer Verständigung im Weg?

          Ich habe den Tenor der zitierten Aussagen der betreffenden Frauen kognitiv verstanden - und respektiere ihn. Aber ich TEILE ihn nicht, weil mein Blickwinkel ein anderer ist.

          Und ich halte es gerne damit, dass einE JedeR seinenIhren Blickwinkel haben - und artikulieren darf.

        • @Renate:

          Ok, habe ihn gelesen (der Link funkoniert) - und bin wenig beeindruckt.

          Der Artikel ist voller rein subjektiver Einschätzungen von Einzelpersonen, die offenkundig ihren persönlichen Empfängerhorizont als den absoluten Beurteilungsmaßstab für den Werbespot und die Absichten von Hornbach sehen, und der diese Sichtweise auch nicht aus mehr begründet als daraus, dass sie offenbar nicht allein zu dieser Einschätzung gekommen sind. Ich will nichtmal ansatzweise bestreiten, dass auch Männer zu dieser subjektiven Einschätzung des Spots kommen können.

          Aber das ändert alles nichts an der Tatsache, dass diese Interpretation keinen Alleinstellungsanspruch hat, und dass emotionale Reaktionen auf subjektive Reize sicher jedes Menschen gutes Recht sind, aber keine zwingende moralische Direktive für den Rest der Welt - nicht für Hornbach und auch nicht für mich.

          Mit anderen Worten: Auch die dort zitierten "Opfer" des Werbespots nimmt die Ironie hinter dem Spot nicht zur Kenntnis und bleibt damit effektiv auf dem Niveau meiner oben skizzierten, fiktiven Antwort: "ICH sehe es so, also ist es so, und wer es anders sieht, der liegt offenbar falsch und hat einfach keinen Respekt."

          ...und ich bin da anderer Meinung (ergo "Meinungsverschiedenheit") und argumentiere deshalb - unter anderem - eben mit den meiner Meinung nach AUCH möglichen und gleichermaßen naheliegenden Interpretationen des Spots, in denen die dargestellte Frau einfach nur das fiktive weibliche Pendant eines männlichen(!) Schlüppischnüfflers ist, auf den die Szene nämlich in Wirklichkeit anspielt (wie wäre man sonst ausgerechnet auf Asien als Standort des Automaten gekommen?).

          Außerdem gebe ich zu bedenken, dass die in dem Link und auch von Ihnen kolportierte Interpretation möglicherweise von dem misogynen Klischee der asiatischen HER gedacht ist und nicht umgekehrt von dem Spot zu dem Klischee. Wo bleibt IHRE (selbst)kritische Reflexion dieser Überlegung? Sind Ihre eigenen Maßstäbe zu hoch, um sie selbst zu halten?

          • @Normalo:

            Immer weiter maßen Sie sich an, darüber zu urteilen, ob die Reaktionen der Frauen berechtigt sind oder nicht. Immer weiter schwafeln Sie von der Ironie, die diese Frauen natürlich im Gegensatz zu Ihnen einfach nicht verstehen können. Weiter lassen Sie durchblicken, dass diese koreanischen Frauen sich gefälligst nicht aufzuregen haben, da ja immerhin irgendwann mal irgendwo in Japan irgendein Arschloch einen Automaten für angeblich benutzte Unterwäsche hingehängt hat. (lesen Sie dazu den Beitrag von Matthias Lehmann, weiter unten.). Weiter geht's damit, dass Rassismus und Sexismus reine Meinungssache sei. Und schließlich als ganz besonders perfides "Argument", dass man Rassisten und Sexisten daran erkenne, dass diese Anstoß nehmen: Einen wirklich nicht rassistisch und sexistisch denkenden Menschen erkenne man daran, dass niemals irgend etwas als rassistisch oder sexistisch wahrgenommen werde, da ein solcher Mensch ja gar nicht erst in diesen Kategorien denke.



            Diese Logik ist wirklich unter aller Sau!

            • @Renate:

              Hinreichend verfälscht ist natürlich jede Logik gefährdet, zur Schweinerei zu werden...

              Mal im Ernst - ist eine abweichende Meinung für Sie wirklich ein "Urteil" über die Ihre? Das wäre eine beängstigend enge Weltsicht. Menschen sind verschieden, Menschen haben unterschiedliche Ansichten. Manchmal lassen sich die Unterschiede im Dialog ausräumen, manchmal nicht. Wo ist das Problem?

              Desweiteren gibt es einen Unterschied zwischen "nicht verstehen können" und "nicht zur Kenntnis nehmen". Letzteres ist auch bei voller objektiver Verständnismöglichkeit machbar. Von Unfähigkeit habe ich nirgends geschrieben.

              Nächster Punkt: Mein Plädoyer geht eher dahin, dass sich die vermeintlich Beleidigten nicht so aufregen MÜSSEN. Jeder kann und darf, wie schon geschrieben, selbstverständlich Alles so sehen und darauf reagieren, wie er will. Das ist übrigens genau das Recht, das ich auch für mich in Anspruch nehme. Anderen Vorschriften zu machen, was sie zu denken oder worüber sie sich (nicht) aufzuregen haben, liegt mir fern.

              Das mit den Wäscheautomaten ist nunmal historisches Faktum und - wie ebenfalls schon erwähnt - einer (auch nachträglichen) Persiflage durch und durch würdig. Sonst wären die grotesken Dinger nicht zunächst legal gewesen und dann verboten worden, oder?

              Zuletzt: Vorurteile sind völlig normal. Wer meint, er hätte keine, liegt einfach grottenfalsch. Und Vorurteile steuern Wahrnehmung. Daher KANN es im Einzelfall passieren, dass ein Vorurteil eine an sich nicht rassistisch entstandene Situation erst rassistisch erscheinen lässt - z. B. das Vorurteil, dass wenn sich in einem deutschen Werbespot eine asiatische Frau lächerlich benimmt, das eine Pauschalaussage über - insbesondere weibliche - Asiaten oder zumindest ein böses Spiel mit Vorurteilen über diese sei. Ich wäre Ihnen nur dankbar gewesen, wenn Sie darüber mal nachgedacht hätten, statt es in eine völlig abwegige Verallgemeinerung zu verdrehen. Natürlich liegt Rassismus nicht IMMER im Auge des Betrachters.

              • @Normalo:

                Natürlich ist Ihnen klar, dass ich jeden meiner Vorwürfe gegen Sie leicht mit Ihren eigenen Aussagen hier belegen kann. Trotzdem reden Sie einfach immer schneller und immer mehr, wobei Sie weiter versuchen alle Spieße umzudrehen. Sie können halt nicht anders.



                Hier noch meine letzte Frage an Sie: warum sollte die von Ihnen so geschätzte Idee einer nachträglichen Persiflage auf Kosten der Frauen gehen, warum zielt die Persiflage nicht darauf diejenigen lächerlich zu machen, die diese "grotesken Dinger" in die Welt gesetzt haben?

                • @Renate:

                  Was die Belege Ihrer Vorwürfe beftrifft: Nö, da müssten Sie mir schon nachhelfen.

                  Aber zu Ihrer Frage:



                  Weil die Persiflage nicht als solche funktioniert hätte, wenn man platt die Originalgeschichte - mit männlichem Automatenkunden - nacherzählt hätte. Der ironische Dreh liegt gerade darin, die Originalrollen zu verkehren, also mit Männern als Sexobjekten, deren "duftige" Unterwäsche als erotische Handelsware für Frauen dient - was halt auch nochmal ein Stückchen absurder wirkt als das Original ("Igitt! Dreckswäsche von hässlichen, verschwitzten Männern, reich mir mal die Kneifzange...") und dieses so erst recht der Lächerlichkeit preisgibt. Der Tausch ändert daher nichts daran, dass der Witz - nach meinem Verständnis zumindest - auf Kosten der originalen Schlüppischnüffler geht (und der verschwitzten deutschen Mannsbilder). So arbeitet Ironie nunmal: Verdrehung und Absurdität.

                  Davon ab wäre es wahrscheinlich ein Dreh zuviel gewesen, das Baumarkt-Sujet dann auch noch mit einem Rollentausch zu versehen und schweißtriefend heimwerkende Frauen ihre Wäsche spenden zu lassen (mal abgesehen von dem Shitstorm, den DAS verursacht hätte). Das versteht dann echt keiner mehr.

                  Was ich nicht kapiere: In der Originalgeschichte sind die schnüffelnden Männer ohne Frage "Täter", die sich an dem Gedanken aufgeilen, via Duftspender in die Intimsphäre (glücklicherweise fiktiver) Mädchen einzudringen - klassische Objektivietung etc.. Die Kritik aus Asien klingt jetzt aber eindeutig so, als versteht man dort die ebenfalls zum Lustgewinn schnüffelnde Frau als stereotypes "Opfer". Wie passt das zusammen?

                  • @Normalo:

                    Je früher Sie einsehen, dass diese "Persiflage" vollkommen missraten ist, desto besser. Die Vorstellung, dass der Dreck dieser Männer dem Lustgewinn von Frauen dient, mag Ihnen gefallen, ist aber einfach nur beleidigend. Hornberg ging es sicher auch lediglich darum, ihre Stammkundschaft, weiße Männer, auf Kosten dieser Frauen zu amüsieren und in ihren Scheißladen zu locken. Daher auch die öffentliche Entschuldigung, aber gleichzeitig die Ankündigung, diese Werbung dennoch nicht einzustellen: Hornbach hat fast keine Präsenz in Asien, es geht nur darum nieder Instinkte von ekelhaften Männer zu bedienen, nicht um "Persiflagen" und "feine Ironien". Die einzige feine Ironie, auf die man hoffen darf, ist dass diese widerliche Werbung am Ende Gewinneinbußen beschert.

                    • @Renate:

                      Entweder Sie haben nicht gelesen, was ich schrieb (z. B. eben gerade zur Absurdität des Gedankens, dass die Schweißklamotten WIRKLICH irgendwelche Frauen anmachen könnten), oder Sie begreifen das abstrakte Konzept von Ironie nicht oder beides.

                      Vielleicht also noch mal auf die simple Tour: Wieso verstehen Sie Frauen als "Opfer" dieser Werbung, wenn hier nur eine Frau dargestellt wird, die exakt dasselbe tut wie in der Originalgeschichte der Mann als Täter?

                      • @Normalo:

                        Warum verstehe ich, wie auch viele andere Frauen, sogar viele Männer, diese Werbung als beleidigend und demütigend? Vielleicht sehen wir, dass die asiatische Frau vollkommen lächerlich gemacht wird, um die deutsche Hornbachkundschaft zu amüsieren? Wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass Ihre "feine Ironie", dass teutonischer Schweißgeruch die dort gezeigte Wirkung wissenschaftlichen Studien zufolge eben eher nicht zeigen würde, diese Hornbachwerbefritzen oder die Hornbachkundschaft in irgendeiner Weise beeinflusst hat? Kann es sein, dass ein Witz gemacht wird, dessen Hintergrund niemand bekannt ist? Passt das mit dem Rechtfertigungsgeschwafel von Hornbach zusammen, dass man ja lediglich auf die schwindende Lebensqualität in der Stadt habe aufmerksam machen wollen?







                        Wie kann es sein, dass zwei äußerlich gleiche Handlungen stattfinden, aber völlig unterschiedliche Bedeutungen haben? Galeerensklaven die stundenlang rudern und Sportler die stundenlang rudern? Auspeitschen als Folter und Auspeitschen als Teil von Sado-Maso Sexpraktiken? Die Liste ist lang.

                        • @Renate:

                          "Warum verstehe ich, wie auch viele andere Frauen, sogar viele Männer, diese Werbung als beleidigend und demütigend?"

                          Weil eben offenbar unterscheidliche Menschen sitautionsabhängig unterschiedlich Spaß verstehen, scheint mir. Ich persönlich brauchte weder wissenschaftliche Studien noch irgendwas sonst, um die notwendigen Assoziationen ("Schweißklamotten - igitt! Kann ja wohl nicht deren Ernst sein - ah nee, ist es auch nicht") ganz instinktiv zu vollführen und zu schließen, dass hier eine Schauspielerin eine Rolle spielt, die nicht sie, nicht die "die asiatische Frau" schlechthin sondern den Gedanken, getragene Klamotten als Erotikartikel zu verkaufen, ins Lächerliche ziehen soll. Wie gesagt MUSS man das nicht so sehen, aber es ist nicht weniger plausibel, als dass hier irgendein Klischee über asiatische Frauen aufgebaut werden sollte, das es vorher garnicht gab.

                          "Kann es sein, dass ein Witz gemacht wird, dessen Hintergrund niemand bekannt ist?"

                          "Niemand" schon mal nicht, aber sicherlich jann man auch nicht unterstellen, dass er ALLEN bekannt ist. Das ist aber ein Grundrisiko bei JEDEM Witz, der irgendeinen Realitätsbezug hat.

                          "Passt das mit dem Rechtfertigungsgeschwafel von Hornbach zusammen,...?"

                          Nein. Das gefiel mir auch nicht, wie schon geschrieben. Wahrscheinlich hat sich Hornbach gedacht, dass die ehrliche Antwort nur den nächsten Shitstorm aus Asien bewirkt hätte. Aber das ist nicht meine Baustelle.

                          Zu Ihrem zweiten Absatz: Der Film machte sicherlich nicht den Eindruck, als würde die Automatenkundin irgendwas Unfreiwilliges tun. Nehmen wir an, sie wäre ein Mann gewesen - sonst alles gleich. Opfer? Ernsthaft?

                          • @Normalo:

                            "sonst alles gleich". Es ist halt nicht alles gleich: einmal handelt es um eine wenn auch nur extrem marginale Erscheinung von Geruchsfetischismus, die wohl einmal in Japan stattgefunden hat (dazu gleich mehr), zum anderen um eine Werbekampagne mit dem Ziel, eine bestimmte Zielgruppe von deutschen Männern, potentiellen Kunden zu amüsieren (Bei Ihnen hat es offensichtlich geklappt). Dabei wurde in einer üblen Weise auf ein rassistisches und sexistisches Klischee zurückgegriffen, die asiatische Frau, die sich den Dreck dieser Männer nur zu gerne einverleibt und auch noch richtig geil findet. Dies vor dem Hintergrund eines oft respektlosen und zuweilen sogar gewalttätigen Umgangs mit diesen Frauen hierzulande. Einer chinesischen Freundin wurde in Frankfurt von einem wildfremden Mann ins Gesicht gespuckt, eine koreanische Freundin wurde auf dem Bürgersteig heftig geschubst. Ihnen scheint hier einfach jede Sensibilität für sowohl den realen Kontext zu fehlen (hierzu gehört sicher auch der Sextourismus deutscher Männer nach Südostasien), wie auch für die Klischees, die hier bedient werden.



                            Im übrigen ist noch anzumerken, dass diese Automaten in Japan 1993 nur sehr kurz und sicher sehr vereinzelt zu sehen waren, die Betreiber verhaftet wurden, und die Automaten gleich wieder verschwanden. Hier in Deutschland hingegen floriert der Online-Handel mit benutzter Unterwäsche, alles völlig legal, "Das größte deutschsprachige Netzwerk "Crazyslip" besteht seit 2005 und verzeichnet laut Betreiber rund 200.000 Mitglieder." Da würde sich eine Persiflage wenigsten lohnen.



                            de.wikipedia.org/w...eruchsfetischismus

    • @Renate:

      Der Link scheint nicht zu funktionieren. Einfach den Titel des Artikels eingeben:



      "German ad highly offensive to Asian women, apology demanded"

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Hat irgendjemand den Spot gesehen, der hier darüber schreibt?



    Habe ihn gestern angeschaut aufgrund der hiesigen Diskussion.



    In dem Spot geht es nicht um gebrauchte Unterhosen, wie in den japanischen Automaten. Es geht um durchgeschwitzte Unterhemden.

    Das Schnüffeln der Frau an der Wäsche wird thematisiert , das schnüffeln an gebrauchter weiblicher, kindlicher, Unterwäsche ist kein Thema.



    Vielleicht sollte man sich darüber mal Gedanken machen!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @98589 (Profil gelöscht):

      Ja, hier wäre Einer.

      Ich habe den Clip drei Mal auf youtube gesehen und sehe, wie durchgeschwitzte Unterhemden und zumindest eine Unterhose fallen und eingetütet werden.

      Wer bietet mehr? ;-)

  • Ganz egal ob es diese Automaten in Japan noch gibt oder nicht - es ist jedenfalls soweit bekannt das einzige Land, in dem es sie jemals gab. Und für vergangene Sünden NICHT durch den Kakao gezogen zu werden, ist nach meinem Verständnis kein Menschenrecht.

    Wenn man jetzt in Korea diese Anspielung nicht versteht, ist das natürlich unglücklich. Versteht man sie aber doch, sollten die Koreaner vielleicht von der - ihrerseits rassistischen - Annahme Abstand nehmen, sie und alle anderen Asiaten seien mit gemeint (weil Asien ja für uns Langnasen alles eine Soße ist...): Die Automanten standen/stehen nunmal in Japan, um von Japanern frequentiert zu werden. Das Phänomen an sich ist durchaus einer ironischen Verarbeitung würdig, und da ist dann in der Darstellung eine Japanerin halt die einzig sinnvolle Wahl.

    Man hätte freilich auch in Anspielung auf "Orange is the New Black" (da waren es Schlüpfer von Strafgefangenen) eine Weiße nehmen können, die das Schwitzehemd per Postversand bekommt. Das hätte vielleicht weniger Shitstorm gegeben. aber so richtig berchtigt ist der deshalb noch lange nicht.

    • @Normalo:

      Leider haben Sie nicht verstanden, dass die Mischung das Kernproblem ist. Unterwäsche von Asiaten, von asiatischen Frauen beschnüffelt oder Unterwäsche von deutschen Männern, von deutschen Frauen beschnüffelt, ist halt was ganz anderes als Unterwäsche von deutschen Männern, von asiatischen Frauen beschnüffelt. Sie sollten die empörte Reaktion der koreanischen Frauen auf letztere Kombination durchaus ernst nehmen, auch wenn Sie selbst das Problem nicht nachvollziehen können. Hier ist eine Asymmetrie, die Sie sich gerne mal durch den Kopf gehen lassen sollten: jährlich Hunderttausende deutsche Männer als Sextouristen in Asien, oft mit minderjährigen Mädchen. Und umgekehrt, wieviele asiatische Männer als Sextouristen in Deutschland?

      • 9G
        90634 (Profil gelöscht)
        @Renate:

        Irgendwie vermischen Sie auch nur Chinesinnen, Thailänderinnen und Südkoreanerinnen zu "asiatischen Frauen". Ziemlich rassistisch von Ihnen. Und typisch europäisch, sich im gleichen Atemzug als Versteher "der Asiaten" (ist ungefähr auf demselben Level wie "die Afrikaner") und deren paternalistische Beschützer aufzuspielen.

      • @Renate:

        Wieviel Sextouristen gibt es in Südkorea?

        Die asiatische Frau wird hier nicht als passives Opfer dargestellt, sondern als sexuell aktive, selbstbestimmte Frau.

        Die von Ihnen benannte Asymmetrie wäre genau anders herum.

        Oder hätten Sie die Asymmetrie "deutscher Mann beschnüffelt Unterwäsche japanischer Frauen" in Ordnung gefunden?

        Vielleicht gehört doch nicht alles in einen Topf?

      • @Renate:

        Deutschland ist das Ziel zahlreicher Sextouristen aus aller Welt. Den laxen Gesetzen sei Dank. Diese (meist) Männer sind etwas diskreter unterwegs als in Südostasien, aber vermutlich sind es sogar mehr als umgekehrt.

      • @Renate:

        Der Rassismus liegt im Auge des Betrachters.

        Der Spot erzählt eine kleine Geschichte. Die hat nichts mit Sextourismus zu tun sondern mit Kunden deutscher Baumärkte und bestimmten Automaten, die charakteristischerweise in Tokio stehen. Wenn man überall "Rasse" sieht, kann das vielleicht alle möglichen Assoziationen wecken. Sieht man das aber nicht, ist es einfach nur eine kleine, ironische Geschichte - deren Witz übrigens unter anderem darin besteht, dass der teutonische Männerschweißgeruch eben gerade NICHT so ein Verkaufserfolg in besagten Automaten wäre.

        • @Normalo:

          Das Irgend-etwas-Verstehen-Wollen sollte im Kopf des Betrachters liegen.

          Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

          Die Moderation

          • @Renate:

            Sagen Sie doch bitte einfach, wa Sie sagen wollen - zur Sache, versteht sich. Wenn ich darauf nichts zu erwidern habe, lasse ich auch gerne Ihnen das letzte Wort (oder stimme zu). Aber so billig, dass Sie einfach auf die persönliche Schiene wechseln, bekommen Sie es nicht. ;-)

      • @Renate:

        Woher wissen wir, dass sich die asiatischen Frauen empören und nicht etwa die asiatischen Männer? In diesem Kommentarbereich sind allein zwei, die von sich letzteres behaupten und ein überraschendes Engagement zu dieser Angelegenheit an den Tag legen...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Seit wann braucht denn ein shitstorm eine Berechtigung? Nicht umsonst heißt er shit-storm.

      Schön, dass es diese Themen gibt. Was würden wir sonst mit unserer vielen Zeit anfangen?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Zu anderen Themen schreiben... ;-)

        Was die Berechtigung betrifft: Man kann den Shitstorm nicht verhindern oder gar verbieten, weil er "unberechtigt" ist. Das stimmt. Aber man kann darüber nachdenken, inwieweit Jene, aus denen er besteht, mit ihrem virtuellen Gebrüll im Recht sind - und diese Grbrülkl auch realer Konsequenzen würdig ist.

        Ich nehme durchaus an, dass sich die Leute bei Hornbach schon ärgern könnten, dass sie nicht die OITNB-Variante genommen haben, spätestens wenn sie als "Global Brand" in Korea einen Markt aufmachen wollen und man ihnen dann bedeutet, dass das vielleicht keine so gute Idee ist. Aber das ist ausschließlich ein internes marktstrategisches Problem von Hornbach.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Ich kenne weder die 'OITNB-Variante', noch weiß ich, was 'Global Brand' bedeutet. Und mein Interesse an beiden ist so rudimentär wie an den markstrategischen Fragen jeder Baumarkt-Kette.

          Deshalb mein (eher ratloses) Fazit zu Ihren Ausführungen: vielleicht - vielleicht auch nicht. Eines jedoch ist gewiss: ich liebe die Sprache.

          yayayayayippieyippieyeah ...

  • Die Wahnvorstellung, dass hübsche junge Frauen aus Asien so richtig scharf auf unattraktive deutsche Schrebergartenmänner sind, scheint bei einigen Herren hier das Urteilsvermögen deutlich eingetrübt zu haben.

    • 9G
      90634 (Profil gelöscht)
      @Renate:

      Kennen Sie auch Länder im östlichen Teil der Weltkarte oder sagen sie einfach immer "asiatisch", weil sie denken dass die eh alle gleich sind? Anders kann ich mir nicht erklären, warum Sie bei einem Artikel über Südkorea so vehement "asiatische Frauen" den Menschen aus Deutschland gegenüberstellen.

    • @Renate:

      Kann es sein, das diese Vorstellung vor allem das Urteilsvermögen asiatischer Männer einschränkt? Die Langnasen nehmen uns die Frauen weg?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Renate:

      Absolute Zustimmung.

      Dafür bedarf es offenbar schon eines Bankkontos wie bei unserem Ex-Kanzler "Hol mal das Bier" Schröder.

      Ansonste frage ich mich mal wieder, ob es keine gesellschaftlich relevanten Themen hier gibt. Schließlich ist die taz keine Zeitschrift für Heimwerker, Schrebergärtner und Hersteller von Unterwäsche.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Liefert doch interessante Einsichten, diese Story. Kann sich irgend jemand diese Werbung in z.B. Frankreich, Norwegen, der Schweiz vorstellen? Und dann diese Reaktionen, dass es den Leuten halt an Humor fehle. Einfach nur "clueless", wie ein amerikanischer Freund es so treffend ausdrückte.

        • @Renate:

          Na klar kann ich wir diese Werbung in der Schweiz und Norwegen und besonders in Frankreich vorstellen.

  • Identitär denkende Menschen kann man ziemlich leich triggern. Diese These haben die Soziologinnen, die hinter der Hornbach-Werbung stecken, mit ihrem Experiment überzeugend belegt.

  • Der Spot wurde ja in Korea gesehen und er kann dort nicht als rassistisch gelten, da die getriggerten Koreaner zur Mehrheitsbevölkerung gehören und entsprechend, nicht rassistisch beleidigt werden können. Sie hätten schon das Land und wahrscheinlich gar den Kontinent verlassen müssen um sich berechtigterweise rassistisch angegriffen zu fühlen.

    Außerdem sind Asiaten in fast allen Ländern der Welt die am besten verdienende Bevölkerungsgruppe. Sie befinden sich also in einer Machtposition und können deshalb überhaupt nicht Opfer rassistischer Diskriminierung sein.

    Spaß beiseite,… diese Argumentation und die linke Neudefinition des Wortes Rassismus ist natürlich absoluter Unsinn, auch wenn man sie hier alle Nase lang zu hören bekommt, wenn es um Weiße geht. :D

    Die Idee das eine Asiatin ausgewählt wurde, weil diese als exotisch und ohne Stimme wahrgenommen werden ist absurd. Die naheliegende Erklärung wurde im Artikel bereits erwähnt. Es ist eine Anspielung auf real existierende Automaten in Japan, die tatsächlich getragene Unterwäsche verkaufen.

    Kulturen die Automaten dulden in denen getragene Unterwäsche von Schulmädchen verkauft wird müssen es auch ertragen dafür auf den Arm genommen zu werden. Da das in Korea (soweit ich weiß) nicht der Fall ist brauchen sich die Koreaner auch nicht angesprochen zu fühlen. Ich fühle mich auch nicht angesprochen, wenn Deutsche in amerikanischen Unterhaltungsformaten als Lederhosen tragende, endlos Bier trinkende Hasselhoff Fans dargestellt werden.

  • Ich denke bei Kolonialismus übrigens an die 1000 Jahre brutaler kolonialer Unterdrückung Vietnams durch China und den nationalen Widerstand der Vietnamesen. Dürftest Du ja als Spezialist der Region ja kennen. - Noch was Allgemeines: Sieh die Werbung mal von der spaßigen Seite. Nicht immer so verbissen sein. Auch mal fünfe gerade sein lassen und schmunzeln. Lachen hat noch niemandem geschadet. Ist nicht immer alles gleich Rassismus.

     

    Kommentar gekürzt. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.

    Die Moderation

  • Sie haben meine Ironie nicht verstanden, lieber Uranus.... Schade.



    Abgesehen davon: Rassismus ist immer ein großes Übel, ganz gleich ob es institutionell ist oder einfach aus einer Verachtung anderer Menschen entspringt. Überdenken Sie mal Ihre einseitige und unwissenschaftliche Rassismusdefinition. Opfer von Rassismus kann JEDER werden. Und dagegen muss man ankämpfen. Es gibt keinen guten und schlechten Rassismus.

    • @Nguyen:

      Kommentar entfernt. Bitte keine Beleidigungen.

      Die Moderation

      • @Uranus:

        @Moderation



        Meine Kommentare werden gelöscht, aber Ngyuens herablassender Kommentar bleibt stehen???

    • @Nguyen:

      Ja, schade. Das muss wohl daran liegen, dass hier öfters Leute ernsthaft so etwas behaupten.



      Eine Differenzierung in guten und schlechten Rassismus habe ich nicht vorgenommen. Das machen Sie. Ansonsten bin ich mir nicht sicher, ob Sie meine Definition verstanden haben. Was für eine Definition Sie haben, weiß ich nicht ...

  • Hallo "Kimkang", ich schreibe mal nix. Aber Sie finden sicher einen Grund, auch diesen Kommentar zu kapern.

  • Jedes Volk hat das Recht verarscht zu werden.

  • www.focus.de/reise...n-_aid_738683.html

    Gab es und gibts immer noch - ist dort ein Skandal da sie den Spiegel vorgesetzt bekommen haben.

    Passt ihnen nicht da ihre Gesellschaft sonst alles sexuelle ausklammert.



    Weitergehen hier gibt es nichts zu sehen

  • Der Spot ist gut gemacht und bedient klischeehaft wahres Leben.

    Die Aufregung und Clickbaits sind perfekt.

    Erinnert mich an die Benetton Reklame von Toscani.

    www.google.de/sear...&biw=1245&bih=1203

    • @Justin Teim:

      Die Benetton Reklame von toscani wird, im Gegensatz zu hornbach spots, im Museum gezeigt...

  • „Anders denken Tausende Frauen in Südkorea ...“

    Warum gibt gerade Südkorea im IHC (International Horbach Contest) so viele negative Punkte. How did the Japanese vote? Südkorea war ja vielleicht ne Kolonie mal von Japan, aber Tokio gibts dort nicht.

    • @Rudolf Fissner:

      Du verstehst die Lage überhaupt nicht. Das ist keine Nationensache. Das ist nicht das Problem von Japan oder Korea, sondern das der europäischen Mehrheit Gesellschaft. Ausserdem, ja natürlich ist es schon in Japan ein Skandal geworden.

      • @Kimkang:

        das ist allenfalls ein einheitsbrei für kartoffeln.

        ich finde die frage schon berechtigt wieso der artikel speziell südkoreanische reaktionen erwähnt für kontexte die speziell japan betreffen. es könnte z.b. auf mangelnde recherche hindeuten. oder es sind zufälligkeiten der internationalen shitstormkultur.

        i dont know. stelle aber fest dass das wohl wursti ist. muss wohl daran liegen, dass kartoffeln dort eh alles als brei sehen.

      • @Kimkang:

        Danke für die ausdauernde Kommentierung!

        • @Uranus:

          ... und er scheint es ja erfolgreich geschafft zu haben, das japanische kolonialreich commons.wikimedia....panese_Empire2.png als europäisches zu verkaufen.

          • @Rudolf Fissner:

            Hey Ich bin Südkoreaner. Mein Name ist ein sehr typischer koreanischer. Du verstehst das, was ich sage, überhaupt nicht, aber wolltest lautstark über die Region wo ich herkomme sprechen, auch wenn es hier nicht um die Länder Japan od. Korea etc. geht, sondern strukturellen Rassismus, der die Welt überquert, und deinen tollkühnen typisch europäischen Sehnsucht danach, die Asiaten über Asien zu belehren, stets ermuntert. White males are always explaining me.

            • @Kimkang:

              Du bist Südkoreanischer MANN, richtig? Warum nimmst Du Dich so ausdauernd der Sache diskriminierter asiatischer Frauen an? Können die das nicht selber? Oder hast Du selbst Aktien in der Sache?

            • @Kimkang:

              Doch es geht im Artikel gerade um Korea und Japan. Was kann ich dafür, wenn Sie für Korea eine europäische Kolonialgeschichte postulieren, diese aber eine japanische war?

              Das wird durch Nicknamen hier auch nicht richtiger.

              Und wissen Sie: „Asien“ ist fett groß, da kann man sich doch gleich als „Weltexperte“ ausgeben. :-)

  • Die Werbung bewegt sich hart an der Böhmermannschen Grenze :-) Und die Unterwäscheautomaten in Tokio ... gibt/gabs ja wirklich. Krass.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Der Witz im Film ist aber auch der: Japan ist das Land der Automaten, deshalb erscheint es logisch, dass man zumindest zeitweise dieses Produkt dort finden konnte.

      Hierzulande ist es mit Automaten nicht so weit hier, man denke nur an die traurige Geschichte des Kaugummiautomaten, der in unserer Kindheit eine wichtige Rolle spielte.

      Aber, der Automat ist ja nur die Verkaufsplattform. Und selbstredend kann man auch hierzulande getragene Wäsche kaufen. Nicht von Minderjährigen, aber eben fast.

      Ich will jetzt nichts verlinken, das würde ja eh gelöscht werden. Und das Angebot richtet sich an Männer. Wer die Wäsche getragen hat, weiß man allerdings nicht.

      Diese Umkehrung von Hornbach ist eigentlich witzig. Und vielleicht auch rassistisch. Que sais je.

    • @Rudolf Fissner:

      Diese Automaten entstanden von Anfang an mit pädophilen und sexistischen Absicht für die toxischen MÄNNER, und wurde daher nach heftiger Kritik sofort aus dem Markt vertrieben. Ohne Kontexe wissen zu wollen, machen weiße Europäer Witz. Nach wie vor. What a civilisation.

      • @Kimkang:

        „Weiße Europäer“ der Schnack greift nicht bei Japanern. Die sind mindestens so bevorteilt wie die Europäer. Ich finde die Verwendung geht sogar nach hinten los.

        • @Rudolf Fissner:

          Diese Art von Japan-Exzeptionismus und Japan Angst, Fantasie whatsoever der Europäer ist eine wirkende Ideologie der rassistischen Ordnung und Struktur. Außerdem ist das nicht eine NationsSache. In Europa leben schon zahlreiche AsiatInnen aus verschiedenen Ländern. Die sind betroffen beim alltäglichen Rassismus und bei der Klischeesierung. Entweder JapannerInnen, KoreanerInnen, ThailänderInnen oder ChineserInnen, spielen die Unterschiede wenige Rolle dabei.

          • @Kimkang:

            vice versa....



            Rassismus ist leider ein Problem auf allen Seiten, unabhängig von der Pigmentierung

            • @Nguyen:

              Aber abhängig von der historisch durchgesetzten objektiven gesellschaftlichen Struktur.:)

          • @Kimkang:

            Ja schlimm wie in Europa Asiaten, Afrikaner, Marsianer auf öffentlichen Plätzen klischeesiert werden und dann weinend zu Hause sitzen weil sie von der Ordnung und Struktur diskriminiert werden. Nicht.

            Ich denke wir haben es hier eher mit einem typischen Helfersyndrom zu tun.

            • @Struppi:

              Hi! Ich bin weder Deutscher noch Weiser:) Wie kamst du so sofort darauf, dass ich einer davon bin?

              Nein natürlich stellen die alltäglichen Rassismuserfahrungen nicht das ganze Leben der AsiatInnen in Europa dar. Aber unvermeidbar gibt es Diskriminierungen, Beleidigungen etc., die das Leben nicht-weißer Menschen mehr oder weniger ständig verletzen.

          • @Kimkang:

            In welchem Satz im Artikel (oder sonstwo) haben Sie eine Japan-Angst entdeckt.

            Aber nochmal zum das "Weißer Mann or whatever Gedöns": Es bezeichnet die Tatsache das man in Europa aufgrund seiner Hautfarbe objektiv im Vorteil ist. Es ist nicht dafür gedacht den Kolonialismus Japans oder sexistischen Umgang mit Frauen in Japan (Höschenautomaten) klein zu reden.

  • Ich würde sagen, damit hat der Werbedesigner alles richtig gemacht. Jede Menge Reichweite generiert.

    Ob man da jetzt wieder die Rassismuskeule schwingen muss. Naja, jeder darf sich selbst entscheiden was er als diskriminierend empfindet.



    Wie war der Aufschrei der (deutschen) Hobbygärtner, weil die als eher gräusliche, haarige Typen dargestellt wurden? Oder gilt hier wieder die Diskriminierungspyramide, bei der der weiße alte Mann ganz oben steht und nie von irgendwem oder etwas rassistisch diskriminiert werden kann?

    • @Glimmlampe:

      "Oder gilt hier wieder die Diskriminierungspyramide, bei der der weiße alte Mann ganz oben steht und nie von irgendwem oder etwas rassistisch diskriminiert werden kann?"



      Sie können diskriminiert werden aber nicht negativ von Rassismus betroffen sein. Im Gegenteil weiße Deutsche profitieren von Rassismus. Jedenfalls gibt es (in Deutschland) kein Rassismus gegen weiße Deutsche. Andersherum war Deutschland ein historischer Akteur in Bezug auf Rassismus und das nicht erst seit den Nazi-Regime. Deutschland hatte nämlich bis zum Ende des 1.WK nicht nur in Afrika sondern auch in China Kolonien. Abgesehen davon werden auch heute noch asiatisch markierte Menschen rassistisch angegangen. Ein krasses Beispiel jüngerer Geschichte sind die Angriffe auf das sogenannte Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen 1992. Unter den Betroffenen damals waren viele Menschen mit Wurzeln in Vietnam.

      • @Uranus:

        In China und Korea hatten vor allem die Japaner Kolonien. commons.wikimedia....panese_Empire2.png Letztere waren Verbündete der Nazen.

        Man muss nicht die Historie in Asien verdrehen bzgl des Kolonialismus um festzustellen dass es in Deutschland Rassismus gibt

    • @Glimmlampe:

      Sie gilt natürlich! Seit der Kolonialisierung der nicht-europäischen Kontinenten durch weiße Europäer. Das ist nicht keine bloße Empfindungssache, sondern eine Empfindung, die von der aktuell wirksamen Machtverhältnis geprägt ist. Bitte hab ein meta-kognitves Vermögen, das auf Deutsch als „Vernunft“ genannt wird, bevor du so rücksichtlos über die Empfindungen der Anderen sprichst.

      • @Kimkang:

        Japan war Kolonialmacht, keine Kolonie. Wird manchmal von den linken alten weißen Männern vergessen.

        • @Rudolf Fissner:

          Ja, nach dem vorbild von weißen europäischen Kolonialmächten.:) Und die Kolonialisierung bedeutet nicht nur die politische wie militärische Herrschaft. Die Europär haben in jener Zeit überall hierarchische Ordnungen, Strukturen und Kulturen der rassischen wie ethnischen Gruppen geprägt, die immer noch auf der verschiedenen Ebenen wirken und an denen viele AsiatInnen selber oft schließen.

          • @Kimkang:

            Aus welchem "Geschichtsbuch" haben Sie denn das rausgeklaubt? siehe auch Wikigedöns: de.wikipedia.org/w...e_Kolonien#Neuzeit Gibts da politische Gruppen in Japan, die den eigenen Kolonialismus auf diesem Wege gerne unterm Teppich kehren wollen?

            Japaner sind auch nur Menschen Das haben die schon ganz alleine hinbekommen. Das Gegenteil zu behaupten, DAS wäre Rassismus.

          • @Kimkang:

            Wenn du willst, kann ich gern großzügig deine Kenntnisse von der Region, aus der ich herkomme, loben.:) Aber leider geht es hier bei dieser Werbung nicht darum.

            • @Kimkang:

              Das der Artikel sich nicht damit beschäftigt und auch die Werbung nicht habe ich sehr wohl realisiert. Der Hinweis galt ja vor allem ihrem Beitrag zur "Kolonialisierung der nicht-europäischen Kontinenten durch weiße Europäer" dort.



              Aber es freut mich, dass ich Sie über die Region aus der Sie angeblich kommen, ein wenig aufklären konnte.

      • @Kimkang:

        "nicht keine → keine"

  • Na zum Glück findet sich heutzutage für jede Gruppe ein Anlass sich diskriminiert zu fühlen. Mir schient die Menschheit ist extrem dünnhäutig geworden. Das fängt mit solchen Werbespots an und endet mit Geheul über Doppelnamenwitze. Die Infantilisierung schreitet fort, erwachsenes Verhalten wird zur Ausnahme.

    • @Tomasz Regel:

      Du zeigst hier nur deinen Infantilisierten Chrakter. Man könnte sondern eher lernen, wie struktull rassistische Ordnungen explizit und implizit in eurer Gesellschaft funktionieren. Wenn du hier nur ein „Geheul“ sehen möchtest, zeigt das ja dann nur dein Niveau der Erwachsenheit.

      • @Kimkang:

        Was hat eine "rassistische ordnung" damit zu tun, dass Japaner gegenüber sexuellen Aktivitäten (aus unserer kulturellen Sicht) wesentlich aufgeschlossener sind?

        Das ist ja das tolle an offenen und toleranten Gesellschaften, man kann nach aussen schauen um zu lernen und die Vielfalt zu lieben. Und dazu gehören auch Menschen die gerne an getragener Wäsche riechen. Das ist in unserer Kultur verpöhnt, in Japan normal.

        Wer das diskriminierend findet zeigt damit vor allem seine eigene Intoleranz.

        • @Struppi:

          Das ist in Japan überhaupt nicht normal:) Diese Automaten od. die damit einhergehende Subkultur wurde schon als sexistisch und pädophilie (es ging um die unterwäsche der minderjährigen Schülerinnen) schon aus aller seiten kritisiert. JapanerInnen mit ihrer riesigen Sexindustrie zusammenzudenken ist auch eine einseitige Vorurteile, die Asienphantasie, Exotisierung und klischeehafte Repräsentation der Asiatinnen stärkt. Da sind auch viele sozialen Bewegungen gegen solchen Sexismus, Diskriminierung der Frauen, Pädophilie etc.

  • Shitstorms heißen so weil sie ihre innere Dynamik besitzen.



    Mit bewusstem Protest inklusive reflektierendem Nachdenken vorher hat das doch wenig zu tun .

    Ist das dann deshalb als Protest überhaupt relevant, oder besteht die Nachricht nur daraus, das es ihn überhaupt gibt?

  • Zitat aus dem Artikel: "...die Unterwäsche-Automaten in Tokio an, aus denen die Angestellten der Großstadt benutzte Schlüpfer von Schulmädchen kaufen."

    Präfekturen in Japan begannen in den frühen 2000er Jahren den Handel mit von Minderjährigen getragener Unterwäsche zu verbieten. Siehe beispielsweise die Jugendschutzverordnung der Stadt Tokio, Artikel 15-2:

    "Underwear etc. from young people (including underwear worn once by adolescents or the saliva or urine of adolescents, as well as saliva or feces) may not be commissioned to sell; third parties may not be introduced to the sale of worn underwear etc."

    Siehe dazu auch folgendes Zitat aus der von DJ Boemerang angegebenen Quelle: "...die Tatsache, dass die Unterhosen gar nicht wirklich benutzt sind. Auf Japanisch steht das freilich auf den Automaten – スーパーUSED加工 (Super Used Kakô; Super-gebraucht-Behandlung). Das erklärt vielleicht auch, warum ausländische Touristen das irgendwie nicht geschnallt haben, und überall verbreiteten, dass es echte benutzte Unterhosen in Automaten gäbe."

    Es wäre schön, wenn es wenigstens die taz "schnallte" und nicht weiter andeutete, Automaten bestückt mit von minderjährigen Schülerinnen getragener Unterwäsche seien in Japan allgegenwärtig.

    • Fabian Kretschmer , des Artikels, Korrespondent in Südkorea
      @Matthias Lehmann:

      Danke fuer den Hinweis.



      Das haette ich auch so erklaeren sollen .



      Nur als Hinweis: Der Artikel war fuer die Printzeitung, da ist der Platz sehr kanpp und man muss verkuerzen.

      Der Werbespot bleibt ja weiterhin eine Anspielung auf jenes (inahltlich falsche) Japan-Klischee jener Automaten, das in Deutschland noch weit verbreitet ist. Ganz egal ob es jene Automaten noch gibt oder nicht - ich habe in jenen Absatz die Intention der Werbefilmer nach eigenen Angaben wiedergegeben.

  • "„Hornbach hat bewusst [sic!]eine Asiatin ausgewählt, weil sie oft als exotisch und ohne Stimme wahrgenommen werden“, sagt Gang Sung Un, der seit 2010 in Köln lebt und dort seine Dissertation in Medienkultur "

    Aha, geheime Informationen? Oder PC-Gequatsche?

    • @XBurger:

      Niemand in dem Spot hat eine Stimme

  • Könnte es sein, dass der shitstorm eher von asiatischen Männern ausgeht als von asiatischen Frauen? Könnte es sein, dass er von etwas 'Primordialeren' getrieben wird als Ärger über Klischees und Rassismus?

    • @El-ahrairah:

      Du liebst ja Verschwörungstheoriequatsche!

    • @El-ahrairah:

      Nein, auf Twitter und bei der Petition haben sich sehr viele Südkoreanerinnen und Japanerinnen ablehnend zu dem Werbefilm geäußert.

    • @El-ahrairah:

      Nein. Ich bin ein koreanischer Student. In bin in einer Facebook-Gruppe von koreanischen Studierenden. Da sieht man ganz deutlich, dass meistens Frauen über die Sache wütend sind. Geschlechtsverteilung der negative Kommentare ist nach meine Augenmaß ungefähr 4:1 oder sogar 9:1.

  • Wohl eher stereotypisierend als rassistisch. Machen die Südkoreaner übrigens auch gerne in ihrer Werbung mit europoäern. "Rassismus" ist leider ein inzwischen sehr unscharf benutzter Begriff.

    • @hessebub:

      Du versteht es nicht. Die "Streotypen" sind schon aus der strukturierten Rassismus seit Kolonialisierung durch die weißen Europäer hervorgebracht. Es gibt keine reine oder pure Stereotypisierung und Imaginationsbildung, die keinen wirklichen politischen Bezug haben. Bitte habt ein funktionierendes meta-cognitives Vermögen, das ihr „Vernunft“ nennt.

    • @hessebub:

      "Wohl eher stereotypisierend als rassistisch."



      Sehe ich genau so. Der Spot hat auf jeden Fall das Potenzial zu beleidigen oder aufzuregen, vor allem wenn man persönlichviele Erfahrungen mit stereotypen Zuschreibungen und Rassismus machen musste. Allerdings, rassistisch oder auch sexistisch im engeren Sinne ist er meiner Meinung nach nicht... Er arbeitet eben, wie oft in der Werbung, mit überzeichneten Klischees.



      Die europäisch aussehenden, arbeitenden Männer im ersten Teil werden als unzivilisiert und im konventionellen Sinne eher unästhetisch (natürlich Geschmackssache!), eben wie dicke Barbaren (Leibesumfang, Bart, Körperbehaarung) präsentiert. Die Wissenschaftler als naserümpfende, kommandierende Nerds. Bei der asiatisch aussehenden Frau könnte man von Look und Setting her davon ausgehen, dass sie eine zivilisierte, erfolgreiche Geschäftsfrau ist. Klar, das mit dem Automaten ist ein Klischee und das kann einen berechtigter Weise sehr ärgern.. aber ich persönlich kann davon abgesehen nicht erkennen, dass die Frau wegen ihres Geschlechtes oder ihrer Herkunft als dümmer, schlechter, weniger wert als die anderen Protagonisten dargestellt wird...



      "Die Kamera nimmt uns mit in eine asiatische Großstadt in düsterem Grau." Großstädte sind oft ein wenig grau und ich glaube es geht hier um den Kontrast Garten, Natur, Wildheit - Stadt, Büroarbeit, naturferne Zivilisation als um Europa - Asien.



      Also; alle in dem Spot (Gartenarbeiter, Wissenschaftler, asiatische Business-Frau) werden sehr stereotyp dargestellt. Wie gesagt, verständlich, dass man sich dadurch beleidigt fühlen kann, vor allem wenn man viele rassistische Erfahrungen machen musste. Aber ich glaube auch, dass er ursprünglich vllt. keine rassistische Intention hat und man ihn ebenso anders verstehen kann. Gesprochen in dem Spot überhaupt nicht, es hat also so gesehen niemand von den dargestellten Personen hier eine Stimme..

    • @hessebub:

      Können Sie einige Beispiele von den südkoreanischen Werbungen mit Europäern, in denen die Europäer etwas merkwürdiges tut und dadurch Lachen von Zuschauer erzeugt?

      Dass der Begriff Rassismus oft zu schwammig verwendet wird, ist auch meines Erachtens tatsächlich so.

      • @Falscher_Name:

        Können Sie Beispiele nennen, woran zu erkennen ist dass in dem Werbespot eine Südkoreanerin dargestellt ist?

        • @El-ahrairah:

          Warum? Ich habe nicht behauptet, dass die Frau in der Werbung eine Koreanerin ist.

          • @Falscher_Name:

            Warum regen sich dann besonders die Südkoreaner darüber auf? Warum wollen Sie dann ein Beispiel aus Südkorea haben?

            • @El-ahrairah:

              Da! Zitat hessebub 3.4.2019, 00:33:



              "Wohl eher stereotypisierend als rassistisch. Machen die Südkoreaner ..."

  • Und ih finde es rassistisch, dass hier Deutsche als hässliche, alte Kleingärtner dargestellt werden.

    • @Nguyen:

      Es gibt keinen Rassismus gegen weiße Deutsche. Rassismus beinhaltet die Herrschaftsebene, also struktureller, institutioneller Rassismus (Polizei, Justiz, Schulen ...). Dieser kann weiße Deutsche nicht treffen.

      • @Uranus:

        Natürlich kann er „weiße Deutsche treffen“ Es gibt z.b. weiße deutsche Muslime oder weiße deutsche Juden.

        Das Konzept der „weißen Männer“ ist ein abstraktes. Keines das sich an einem konkreten Menschen in konkreten Umständen an einem nem konkreten Ort aufgrund seiner Hautfarbe festmacht. Weiße insb. Männer führen immer nur im Durchschnitt ein privelegiertes Leben.

        • @Rudolf Fissner:

          Naja, Antisemitismus ist auch Rassismus. Theoretisch könnte antimuslimischer Rassismus auch weiße Personen treffen. Stereotyp wird aber ein bestimmtes Äußeres wie dunklere Haut, Haare mit dem Islam verbunden und daraufhin rassistisch wahrgenommen. Der Hass trifft People of Color, die mit dem Islam in Verbindung gebracht werden. Der rassistische Mechanismus greift, obgleich die betroffene Person auch bspw. Atheist*in sein kann.

          • @Uranus:

            Antisemetismus trifft „weiße deutsche“ nicht nur theoretisch. Antisemitismus trifft Juden täglich in Deutschland. dip21.bundestag.de...18/119/1811970.pdf



            Rassismus und das Konzept des „weißen Mannes“ sind keine sich ausschließenden Konzepte.

            • @Rudolf Fissner:

              Zum einen fragt sich, wie weiß zu definieren ist. Als privilegiert im Rassismus, würde ich meinen.



              Zum anderen gibt es verschiedene Eigenschaften, die für eine rassistische Einordnung ausschlaggebend sind. Das kann bspw. die Hautfarbe, Kleidung, getragene religiöse Symbole, der Name ... sein. Wobei Hautfarbe ein Merkmal ist, was nicht zu verbergen ist und in den meisten rassistischen Kontexten greift. Die anderen Zuordnungen greifen erst dann, wenn der Name gefallen ist oder jemensch Kleidung/Symbolik trägt und nur letztere Außenstehenden die rassistische Zurordnung ermöglichen.



              Dann denke ich nicht, dass bspw. der KKK Jüd*innen als weiße akzeptieren würden, nur weil diese eine helle Hautfarbe haben.

      • @Uranus:

        "Es gibt keinen Rassismus gegen weiße Deutsche. Rassismus beinhaltet die Herrschaftsebene,"

        Sie tun so, als sei das Naturgesetzt. Das ist ein fadenscheiniges Konstrukt, um durch die Hinzuziehung willkürlicher Prämissen, die eigentlich nichts mit dem eigentlichen Begriff zu tun haben, (hier u.A.: Die Herrschaftsebene) eine Form von Tautologie zu erschaffen, die eine immerwährende Schuldzuschreibung ermöglicht. Die "Struktur" ist der allgegenwärtige Gegner, in dessen Gebälk irgendwo das Böse sitzt. Unsichtbar und doch da. Das wollen Sie uns verkaufen. Es liegt im ureigensten Interesse von Denkern wie Ihnen, dass es immer Rassismus geben muss. Und wenn man ihn nicht gefunden hat, muss er halt durch das Hinzunehmen von weiteren irrelevanten Prämissen neu definiert werden. Einzig fest steht, wer immer die Schuldigen sind. Sie wünschen sich daher eine Welt voller Rassismus, um anklagen zu dürfen. Ihre Sichtweise ist zudem selber verdächtig, rassistischem Gedankengut nahe zu stehen: Dadurch, dass sie paternalistisch auf vermeintlich unterdrückte Minderheiten herabschauen, sind Sie selber am ehesten "Herrschaftsstruktur".

        • @Liberal:

          Ich sehe es durchaus so, dass Rassismus, einmal in die Welt gebracht, schwierig wieder zu "entfernen" ist. Naturgesetz ist er keinesfalls, außer für Nazis ;)



          Da Ihnen institutionell als zu schwer greifbar erscheint - ich schrieb mit Absicht auch vom institutionellen Rassismus und nannte beispielhaft konkrete Bereiche, in denen dieser wirkt. Ansonsten gibt es auch Alltagsrassismus, der unter strukurellen Rassismus fällt. Eine weiße Person mit akzentfreiem Deutsch wird bspw. nicht nachbohrend gefragt, wo diese denn ursprünglich (!) herkäme. Deutschsein wird eben immer noch von Einigen völkisch gedacht.



          Naja, der Rest, auf den ich hier nicht näher eingehe, ist ein Produkt Ihrer Fantasie.

      • @Uranus:

        Dieser kann Asiaten in Südkorea oder Japan auch nicht von deutscher Seite treffen. Diskriminierung gibt es gegenüber weißen Europäern in Europa nicht durch Asiaten. Rassismus kann es durchaus geben, warum auch nicht?

    • @Nguyen:

      …auch als diejenige, die nur durch den Sehnsucht von einer jungen Asiatin nach ihnen ihren Marktwert sichern können.

  • Gerbrauchte Unterhosen am Automaten kaufen ist doch normal in Japan.

    8900km.de/2016/07/...terhosenautomaten/

    www.duo-brilliant.com/japan/kurioses/

    Was ist denn jetzt an der Werbung rassistisch?

    • @DJ Boemerang:

      Ich habe die zwei Texte, die sie beigefügt haben, überflogen. Da steht schon, dass man solche Automaten nicht so einfach finden kann. Warum sagen Sie, dass es „normal“ ist? Es klingt so, als hätte die Mehrheit der japanischen Bevölkerung solche Automaten tagtäglich benutzen würde.

      Ich bin ein Koreaner, ich dachte, dass ich schon relativ viel von japanischen Kultur kenne, auch im Vergleich zu anderen Koreanern. Dennoch habe ich noch nie von solchen Automaten gehört, bevor ich wegen der Werbung von Hornbach danach recherchiert habe.

      Das, dass die Existenz der Unterwäscheautomaten in Deutschland ziemlich bekannt ist, kommt vielleicht daher, weil man gerne über exotische, skurrile Sachen von anderen Welten redet. „Bäh! Widerlich ist das Volk. (Dagegen bin ich kultiviert, gebildet, ...)“

      • @Falscher_Name:

        He he. Wer hat unsere Hornbachburschis als widerlich bezeichnet?

      • @Falscher_Name:

        "dass die Existenz der Unterwäscheautomaten in Deutschland ziemlich bekannt ist, kommt vielleicht daher, weil man gerne über exotische, skurrile Sachen von anderen Welten redet."



        Da stimme ich Ihnen absolut zu, denke aber, dass das nahezu überall auf der Welt so ist, also auch bei Asiaten, die sich über Europa informieren/ informiert werden oder als TouristInnen herkommen. Die finden dann eben Lederhosen, Dirndl, Gamsbart und Schuhplattler sowie die Schlösser/ Burgen und Essen wie Weißwürste, Haxen, Knödel, Sauerkraut exotisch und kurios, möchten das hier gezeigt bekommen - kriegen es und tragen dieses Bild ggf wieder nach Hause. Ich kenne ein paar asiatische Studierende (hier gibt es sehr viele, besonders aus China). Manche (nicht alle!) kannten bevor sie herkamen nur diese Klischeebilder von Deutschland und Europa und waren verwundert bis enttäuscht dass es hier nicht so zugeht - also niemand Dirndl/ Lederhosen trägt und es mehr Dönerbuden als Haxen-/Weißwurst-/Sauerkraut-Restaurants (in diesem Teil Deutschlands eher selten). Das ist halt das Klischee was man dort teilweise hat. Lustige, grobschlechtige BayerInnen die jodeln, tanzen, mit den Händen Haxen essen und Bier trinken..



        "'Bäh! Widerlich ist das Volk. (Dagegen bin ich kultiviert, gebildet, ...)'" Das ist nun Ihre Interpretation...und die trifft mit Sicherheit oft zu, oft ist es vielleicht aber auch: "Verrückt! Aber irgendwie auch cool.. ich würde gerne mehr über Land und Leute erfahren.." Kuriositäten sind manchmal auch Ansporn und Aufhänger für tiefer gehendes Interesse.

      • @Falscher_Name:

        "...dass die Existenz der Unterwäscheautomaten in Deutschland ziemlich bekannt ist, kommt vielleicht daher, weil man gerne über exotische, skurrile Sachen von anderen Welten redet. „Bäh! Widerlich ist das Volk. (Dagegen bin ich kultiviert, gebildet, ...)“ - Stimme zu!

    • @DJ Boemerang:

      Ist es eigentlich relevant, dass die Proteste in Korea stattfinden, nicht in Japan? Ignoriert der Artikel auch schon. Und diese Gleichsetzung von JapanerInnen und KoreanerInnen qualifiziert sich am Ende vielleicht tatsächlich als rassistisch ("Asiaten halt" oder so...)

      • @LeSti:

        Auch in Japan haben sich Frauen über den Werbefilm geärgert. Einfach #Ich_wurde_geHORNBACHt bei Twitter eingeben und scrollen.