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Seit 2019 China-Korrespondent mit Sitz in Peking. Arbeitete zuvor fünf Jahre lang als freier Journalist für deutschsprachige Medien in Seoul, Südkorea. 2015 folgte die erste Buchveröffentlichung "So etwas wie Glück" (erschienen im Rowohlt Verlag), das die Fluchtgeschichte der Nordkoreanerin Choi Yeong Ok nacherzählt. Geboren in Berlin, Studium in Wien, Shanghai und Seoul.
meine Kommentare
Fabian Kretschmer
Korrespondent China
[Re]: Danke für die Eindrücke. Chengdu scheint vergleichsweise relaxt zu sein, das überrascht mich gar nicht mal so sehr. Hier in Peking ist man seit Beginn der Pandemie besonders nervös, da politisches Zentrum. Aber auch hier gab es nie einen stadtweiten Lockdown. Was passiert, und das ist sicher auch der Fall in Chengdu: Sobald sich jemand infiziert hat, werden einzelne Compounds - mit immerhin zehntausenden Einwohnern - abgeriegelt.
zum BeitragZu den Punkten: Wer sich ausländische Vakzine holt, der tut dies meines Wissens auf dem Schwarzmarkt. Offiziell zugelassen sind die nicht.
Es gibt kein Impfpflicht, das schreibe ich ja auch nicht im Artikel. In vielen Teilen des Landes gibt es einen recht hohen sozialen Druck, sich impfen zu lassen, aber keine Pflicht.
Was soll denn genau mit dem Wahrheitsgehalt des Artikels nicht stimmen? Auch wenn die Formulierung wahrscheinlich eher unbedacht gewählt wurde, wäre dies doch tatsächlich eine ziemlich krasse Anschuldigung. Ich kann von meiner Seite aus sagen, dass ich alle Informationen - selbstverständlich und wie bei jedem Artikel - nach bestem Ermessen überprüft und recherchiert habe.
Fabian Kretschmer
Korrespondent China
[Re]: Dass die chinesischen Impfstoffe angesichts Delta nur "mäßige" Ergebnisse erzielen, ist vielleicht in der Nuancierung etwas harsch formuliert. Natürlich erfüllen sie sofern ihren Zweck, dass sie schwere Verläufe mindern etc. Aber in allen Studien wird deutlich, dass etwa Biontech doch recht deutlich wirksamer ist, und in Bezug auf Delta sogar noch deutlicher. Den Impfnationalismus sehe ich persönlich ganz eindeutig bei der chinesischen Regierung, die ihrer eigenen Bevölkerung ausländische Vakzine vorenthält.
zum BeitragFabian Kretschmer
Korrespondent China
[Re]: Ja, ich halte diese Meinung auch für Schwachsinn. Aber um etwas auszuführen, was sie damit gemeint hat nach meiner Interpretation: China und die USA befinden sich eben derzeit in einem "unsichtbaren Krieg" und da ist es legitim, dass China auf die aggressiven Maßnahmen Washingtons (Strafsanktionen etc.) halt mit Gegenpropaganda reagiert, quasi als Teil der psychologischen Kriegsführung.
zum BeitragFabian Kretschmer
Korrespondent China
[Re]: Ich kann die Leistungen der KP sehr wohl intellektuell fassen - etwa den Wandel, den sie nach der Kulturrevolution hin zur wirtschaftlichen Öffnung durchgemacht hat. Der Punkt ist doch nur, und genau das gibt der Artikel wieder: So intellektuell eindimensional und absurd, wie die Parteikader hier rüberkommen, haben sie sich während des - staatlich organisierten - Pressebesuchs präsentiert. Fragen wurden abgemauert und nur hohle ideologische Phrasen gedrescht. Das hat sicher auch mit der Angst zu tun, etwas falsches zu sagen. Ich habe in dieser Reportagen in weiten Strecken nur die Inszenierung der Partei wiedergegeben, wie sie sich mir gezeigt hat. Und diese Realität spricht für sich.
zum BeitragFabian Kretschmer
Korrespondent China
[Re]: Beide Seiten wollen für Taiwan keinen Krieg riskieren. Und derzeit hat China nicht die Möglichkeiten, ohne immensen Schaden Taiwan einzunehmen. Doch das Ziel der Staatsführung ist meiner Einschätzung nach keineswegs abstrakt, sondern darauf arbeitet Peking hin. Die Logik der Regierung ist: Die Zeit ist auf unserer Seite; wenn wir erst einmal die größte Volkswirtschaft haben, wird auch unser Militär irgendwann stärker als Washingtons Streitkräfte sein. Und dann können wir die Insel einnehmen, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern. Ich habe dazu vor kurzem ein sehr aufschlussreiches Interview mit einem chinesischen Militärexperten geführt, das hoffentlich auch bald erscheinen wird. Gruß aus Peking, FK
zum BeitragFabian Kretschmer
Korrespondent China
[Re]: Sie haben vollkommen recht, der Schiessbefehl und geschlossene Grenzen sind sicher nicht im Sinne von Washingtons. Sondern der stilgelegte Außenhandel, der ja durch die Sanktionen erzwungen werden soll. Da ist was beim Runterkuerzen des Textes durcheinander gekommen, sorry!
zum BeitragFabian Kretschmer
Korrespondent China
[Re]: Danke für das Feedback.
zum BeitragZu Tibet: Ohne Regierungsgenehmigung ist die Einreise für Journalisten nach wie vor verboten. Nach Xinjiang hingegen kann man als Journalist frei einreisen, steht allerdings in aller Regel unter Beobachtung rund um die Uhr.