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Donald Trumps WahlsiegAufstand der Bedauernswerten

Jan Feddersen
Kommentar von Jan Feddersen

Elitäres Empowerment für die unteren Schichten: Wie Clintons Niederlage die links-grünen Milieus in Deutschland und Europa betrifft.

Trump-Bekundungen in Michigan Foto: ap

ber das, was Donald Trump in den USA repräsentiert, muss in unseren Kreisen nicht lange gesprochen werden. Er ist ein Schrecknis, er und seine Wähler und Wählerinnen wollen offenbar eine Welt, die sich vom ersten bis zum letzten Buchstaben so buchstabiert: Wir zuerst. Klimawandel, Teilhabe von Minderheiten, das Soziale überhaupt: Das soll ein Ende haben. Und zwar zugunsten einer gesellschaftlichen Atmosphäre, die wieder, wie es in allen Reaktionen auf den Wahlsieg der Republikaner heißt, den weißen, heterosexuellen Mann in den Mittelpunkt aller Sorgen stellt.

Ein aktueller Fall mag das illustrieren: Die Bürgermeisterin einer kleinen Gemeinde in West-Virginia likte einen Post, der sich darüber freute, dass im Weißen Haus endlich eine First Lady mit Geschmack einziehe – und nicht mehr ein „Affe auf Pumps“ das öffentliche Bild der Präsidentengattin verkörpere. Sie musste zurücktreten, gut so. Dass sie dies aber überhaupt dachte und nicht einmal für sich behalten wollte, zeigt das Unappetitliche gewisser Atmosphären in den USA nach den Wahlen.

Es wird noch viel zu beklagen geben, unsererseits. Die einzig spannende Frage ist allerdings, wie das passieren konnte. War die Rate der Arbeitslosigkeit nicht niedrig, gemessen an den Jahren mit George W. Bush? Hatte es während Barack Obamas Amtszeit nicht einen Jobaufschwung gegeben? Hinter diesen Fragen verbirgt sich freilich die Vermutung, das Wahlvolk sei undankbar.

Und hinter dieser Unterstellung steckt auch genau das Problem, an dem Hillary Clinton und ihre Partei scheiterten. Es sind Probleme, die auch die Grünen in Deutschland haben und eigentlich alle Parteien in Europa, die sich als libertär und ökologisch orientiert verstehen: Clinton scheiterte, weil sie kulturell für eine Politik steht, die Weltläufigkeit, Durchblickertum und Strebsamkeit verströmt. Nichts war für sie im Wahlkampf so verheerend wie die Bemerkung über die „deplorables“, die Bedauernswerten, die nicht an den Segnungen der neuen, digitalen Ökonomie teilhaben können.

The „deplorables“

Ein fieses Wort. Deplorable: bedauerlich, erbärmlich, kläglich. Mitfühlend sei das gemeint gewesen, hieß es aus dem Lager der Demokraten, im Sinne von „sie müssen aus ihrem Elend befreit werden“. Die Spindoktoren Trumps wendeten die Bemerkung freilich ins Giftige: Guckt mal, für die seid ihr kläglich. In den Gebieten, die Clinton den Wahlsieg kosteten – den kapitalistisch ausgeweideten Industrierevieren des Nordens etwa –, kam das nicht gut an: Menschen, die dem für Ökologie und Minderheiten aufgeschlossenen Caffè-Latte-Lifestyle nicht angehören, sahen sich diffamiert. Bei ihnen hakte die Demagogie Donald Trumps ein.

Aber demagogisch war es eben zugleich auch nicht: Aus Perspektive der „aufgeklärten“, am eigenen Lebensstil berauschten Menschen in den Metropolen waren es wirklich die „Abgehängten“, die keine Perspektive haben. Die Dummen, die schlechte Musik hören, falsche Drogen nehmen, mieses Essen lieben und grob sprechen. Auch wenn manche Hillary Clinton als zu perfekt und streberhaft empfunden haben: Im Vergleich mit einem Mann, der sein Haar grell färben lässt und verbalen Schmutz absondert, schien sie doch die bessere, die klare Wahl.

Clinton scheiterte, weil sie für eine Politik steht, die Weltläufigkeit und Strebsamkeit verströmt

Trump gewann, weil er die Ressentiments gegen eine aufgeklärte liberale Politik bündeln konnte – aber zugleich, weil ein Teil dieser Gefühle eben die Richtige treffen konnte: eine Politikerin, die für alles steht, was man mit Neid und Missgunst bedenken kann. Sie hat Erfolg, sie wusste sich durchzusetzen, sie hatte die Mittel, mit exzellenter Ausbildung den Weg nach oben zu schaffen.

Grüne Weltdauerdurchblicker

Weshalb man nun auf die Grünen zu sprechen kommen kann. Alles, was sie vorschlagen, wirklich alles leuchtet ein. Die Essensgeschichten („Veggie-Day“), die Liebe zum öffentlichen Nahverkehr, die ewige Einübung in Sensibilität im Umgang miteinander, vor allem beim Sprechen („Politische Korrektheit“) – und die Botschaft, mit Bildung sei alles zu schaffen. Das klingt, unterm Strich, gleichwohl auch wie eine Drohung: Wer sich nicht anstrengt, wer also aus offenbar selbstverschuldeter Dummheit nicht den grünen Lebensstil wählt oder anstrebt, muss unten bleiben.

Mit anderen Worten: Die „grünen“ Schichten werden als belehrend wahrgenommen. Schließlich sind sie es, die durch Empowerment-Pädagogik dem guten Leben auf die Sprünge helfen wollen – sprachlich vor allem. Hinter dem Unmut über politische Korrektheit steckt die Angst, durch falsche Worte von oben herab korrigiert zu werden. Ein Stil des Missionarischen sozusagen. Glaubt jemand ernsthaft, dass das die zu Bekehrenden dauerhaft aushalten wollen? Und das noch von Leuten, die aus jedem Knopfloch verströmen, über sämtliche Privilegien der Mittelschicht zu verfügen?

Als die Grünen ihren Siegeszug begannen, in den frühen Achtzigern, kursierte unter Sozialdemokraten in kommunalen Parlamenten die Klage, die Grünen seien die Kleinen, aber sie sprächen stets von oben herab, ihre Art des Miteinanders sei, wie man heute formulieren würde, exkludierend. Die Parteiökos – eine Formation von Weltdauerdurchblickern. Nicht dass sie recht hatten (und haben), ist mithin das Problem, sondern dass ihre öffentlichen Äußerungen nur gelesen werden können als: Wer uns nicht begreift, ist blöde.

Clinton war, so gesehen, auch eine ungebetene Kämpferin gegen falsche Lebensstile. Der Soziologe Niklas Luhmann äußerte einmal sinngemäß über die Grünen: Sie mögen ja richtig liegen – aber ihr Ton sei unerträglich. Dass die Sozialdemokraten an der Klassenfrage im Verhältnis zu den gutsituierten Grünen nicht mehr leiden, hat übrigens sehr viel mit deren habitueller Angleichung an das etablierte Ökolifestylemilieu zu tun.

Jedenfalls: Der Ton Clintons (und der der meisten in ihrer Partei) war erbarmungswürdig antiplebejisch. Es hat nicht gereicht für die Mehrheit in ehemaligen Demokraten-Hochburgen – die Obama alle noch gewann. Eine Tragödie, die politisch vier Jahre lang aufgeführt werden wird. Eingebrockt haben wir Grünen-nahe Weltverbesserungskreise uns das Grauen selbst: Hochmut kommt immer vor dem Fall.

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Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, zunächst in der Meinungsredaktion, dann im Inlandsressort, schließlich Entwicklung und Aufbau des Wochenendmagazin taz mag von 1997 bis 2009. Seither Kurator des taz lab, des taz-Kongresses in Berlin,und des taz Talks, sonst mit Hingabe Autor und Interview besonders für die taz am Wochenende. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, besonders des Eurovision Song Contest, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan, aktuell auch noch Bayer-Leverkusen-affin. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
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43 Kommentare

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  • "Clinton scheiterte, weil sie kulturell für eine Politik steht, die Weltläufigkeit, Durchblickertum und Strebsamkeit verströmt."

    Man muß schon unter einer Glocke in einem grünen Paralleluniversum leben , um einen solchen Satz raushauen zu können .

    In Bezug auf die "bedauernswerten" plebejischen Kreise empfiehlt der Autor den grünen Weltverbesserungskreisen machtpolitisch-taktisch , ihren Dünkel zu reduzieren . Eine schlüssige Theorie von der Negativität des bestehenden

    G a n z e n und darauf bezogene Politikvorstellungen zu haben wird nicht erwartet . Haben die anderen status-quo-Parteien ja auch nicht .

    • 8G
      81236 (Profil gelöscht)
      @APOKALYPTIKER:

      Der Artikel gibt ungwollt gut wieder warum viele die Grünen als so weltfremd empfinden. Der die Menschen in dieser Gessellschaft umgebende Dunst bürgerlichen Ideologie wird bei ihnen zum dichten Schleier. Sie verstehn nur noch ihre eigenen Erzählungen aber nicht die Welt, vertreten eine Klasse, die alle und jeden für überflüssig hält nur nicht sich selbst.

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Es ist doch kein Wunder das die Linke abkackt. Als Links sein noch primär einen Bezug zu ökonomischer Gleichheit hatte war es für 50% der Bevölkerung sinnvoll links zu wählen, zumindest rein Theoretisch. Heutzutage haben linke Parteien damit aber praktisch nicht mehr viel am Hut. Es wird viel und gerne drüber geredet aber am Ende werden andere Dinge gemacht.

     

    Praktisch kümmern sich die meisten Linken heute um Randgruppen und radikale Gleichheit in sozialen Belangen (nicht Gleichberechtigung), um Vegetarismus, LGBT, radikalen Feminismus und Co.

    Das sind alles Themen, welche die einstige Zielgruppe im besten Fall nur sehr begrenzt ansprechen, in vielen Fällen aber vermutlich sogar eher abschreckt.

     

    Zeit ist eine begrenzte Ressource. Was sagt es also einem Arbeiter der scheiße verdient das sich Linke Parteien zu einem hohen Prozentsatz mit der Übervorteilung von Gruppen auseinandersetzen die einen Bruchteil der Bevölkerung ausmachen? Was sagt es diesem Arbeiter das in Linken Medien gerne gegen Weiße, heterosexuelle Männer gekeilt wird? Was sagt es ihm das man über seine Essgewohnheiten und seine Sprache herzieht? Sagt das: Wir setzen uns für deine Belange ein? Sicher nicht!

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @33523 (Profil gelöscht):

      "Praktisch kümmern sich die meisten Linken heute..."

       

      Sollte eigentlich "Praktisch kümmern sich die meisten Linken Parteien heute..." heißen.

      • 6G
        628 (Profil gelöscht)
        @33523 (Profil gelöscht):

        Da versteht ein Außenstehender die Probleme der Linken offenbar besser als die meisten Linken selbst.

        Wobei ich nicht finde, dass sich die Linke um Dinge wie LGBT nicht kümmern sollte. Wenn die Linke aber in ihrer oft wohl narzisstisch motivierten Zurschaustellung ihrer Toleranz darüber alle anderen, viel mehr Menschen betreffende Themen vergisst, wird sie zunehmend zu einer irrelevanten Wohlfühl-Nischenbewegung für Bildungsbürger.

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @628 (Profil gelöscht):

          "Wobei ich nicht finde, dass sich die Linke um Dinge wie LGBT nicht kümmern sollte"

           

          Kann man ja aber dann bitte in einem angemessenen Rahmen und nicht so radikal. Die meisten Menschen haben ohnehin nix gegen LGBT, da ist es besonders ärgerlich wenn man von einer übergenauen Sprachpolizei gemaßregelt wird.

           

          Ein weiteres Problem das die Linken haben, ich denke für die SPD sogar das Größte, ist das die Arbeiterschaft immer weiter schrumpft. Das war mal DIE Zielgruppe.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        @ Janus Im wesentlichen bin ich einverstanden mit der Darstellung. Allerdings müßte die Kritik noch erheblich weiter ausgreifen. Dass z.B. die Grünen die Rentenabsenkung auf ca. 40 % des letzten Arbeitseinkommens , mit "Nachhaltigkeit" begründeten, mag ja in Deutschland begründet sein - hatte man doch Wiedervereinigung und die Aussiedler-Anreize vorher unter der CDU/CSU/FDP mit einem gehörigen Griff in die Rentenkasse finanziert, doch ein notwendiger Ausgleich in Form einer Mindestrente verblieb auf dem Niveau der Sozialhilfe, ergo Hartz IV. Eine wirkliche Teilhabe ist damit nicht möglich. Wenn die Grünen und Linken die "soziale Frage" wirklich anpacken wollten, dann müßten sie sich solchen Fragen, mit einem überzeugenden Konzept widmen.

        Dies mag ein Bedingungsloses Grundeinkommen sein oder aber eine wirklich existenz- UND teilhabesichernde Mindestrente. Ohne wird es wohl künftig nicht mehr gehen, "Nachhaltigkeit" ohne Kollateralschäden zu praktizieren.

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @Michael Heinen-Anders:

          Bei der Rente muss man 40% nicht mit Nachhaltigkeit begründen, es geht kaum mehr anders, zumindest nicht mit diesem System. Den meisten Menschen haben ein Gefühl das sowas wie ein Rentensystem doch eigentlich eine tolle Sache ist. Vom Zustand des Rentensystems haben die wenigsten eine Ahnung.

          Seit der Einführung der Rentenkasse ist folgendes passiert:

           

          - Die Staatsschulden sind explodiert (Allein die Wiedervereinigung hat diese schon verdoppelt)

          - Die Zeit des Rentenbezuges hat sich verdoppelt

          - Die Anzahl der einzahlenden Personen hat sich im Verhältnis halbiert

           

          Die Rente kann bereits jetzt nicht mehr von dem Rentensystem getragen werden. Ohne steuerliche Bezuschussung der Rente müsste diese bereits heute um 25% gekürzt werden. Die Bezuschussung der Rente ist im Bundeshaushalt der größte Posten mit 93 Milliarden Euro und eine Besserung ist nicht in Sicht.

           

          Ich bin im übrigen selber kein Freund linker Sozialpolitik. Ich bin liberal und habe deshalb in vielen Bereichen Überschneidungen mit linken, die Wirtschafts- und Sozialpolitik gehört aber nicht zu diesen Bereichen.

          Ich kann es nur einfach nicht mehr ertragen das so getan wird als wüsste man nicht woher es kommt das die linken Parteien immer weiter ins Hintertreffen geraten.

  • Tja, die Wahl ist getroffen und Sie sollte uns, liebe Genossen wachrütteln. Ein Weiter-so? Eine Mehr-davon? Eine Kehrtwende? Aufstand?

     

    Ich denke die ganze Diskussion in den linken Foren geht in die falsche Richtung.

     

    Eine Tatsache muss man sich doch mal vor Augen führen. Fakt ist, daß in den letzten Jahren immer mehr "extrem" wählen. Egal ob jetzt links oder rechts. Warum aber ist die rechte Extreme derzeit so in Mode und die linke gerät ins Hintertreffen.

     

    Nun sollte man sich mal die Frage stellen, worin unterscheiden sich diese Extrempositionen? Beide wollen mehr ausgleichende Gerechtigkeit, beide sind Anti-Establishment, beide haben den Ruf den Revoluzzers.

     

    Das worin m. E. aber der maßgebliche Unterschied besteht ist das Verhältnis zur Einwanderung. Die einen sind dagegen die anderen dafür.

     

    Vielleicht müssen wir, bzw. sollte sich die politische Linke einfach mal fragen, ob die Bevölkerung einfach nicht so viel Einwanderung will, um der Einwanderung willen. Mal ohne jegliche weitere Erklärung von wegen: abgehängt, Gloabisierung, Eliten.

     

    Ich beginne zu begreifen, daß es den immer mehr werdenden Rechten schlichtweg darum geht, daß ihnen die Einwanderung zu viel wird. Vielleicht sollte man beginnen das zu akzeptieren!?

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @Nobodys Hero:

      "... der maßgebliche Unterschied besteht ist das Verhältnis zur Einwanderung."

       

      Das ist sicher einer der wichtigsten Punkte zur Zeit.

      Generell halte ich es für unerlässlich die Flüchtlinge die kommen auch aufzunehmen. Das ist erstmal verpflichtend. Ich bin auf der anderen Seite aber auch nicht davon angetan so viele Menschne aus einem Kulturkreis mit völlig anderen Werten auf einmal aufzunehmen.

       

      Wie ich weiter oben ausführlicher beschrieben habe halte ich das Abwandern vom klassischen Themenschwerpunkt der Linken für einen weiteren, der auf Lange Sicht vermutlich gewichtiger ist.

       

      "Beide wollen mehr ausgleichende Gerechtigkeit..."

       

      Najaaaa das sehe ich bei der AfD eher nicht so.

    • @Nobodys Hero:

      Das hat das Traumpaar W/L der LINKEN schon so erkannt, trauen sich aber nicht mehr damit heraus.

    • @Nobodys Hero:

      100 % Zustimmung!

       

      Ergänzend:

      Die Rechten sind (in ihren Hauptaussagen fast überall) Einthemenparteien!

      Und dem müssen wir uns stellen.

      Es geht nicht in dem man sagt: Enwanderung so wie es läuft ist menschlich und gut. Man muss das erst beweisen und das kostet Zeit und Anstrengung.

      Die Zeit muss man sich jetzt nehmen, die Integration erfolgreich leisten.

      Wenn wir das nicht tun, haben die anderen an der Wahlurne wohl weiterhin recht.

  • Clinton scheiterte, weil sie kulturell für eine Politik steht, die Weltläufigkeit, Durchblickertum und Strebsamkeit verströmt. - ???

     

    Hillary Clinton war eher eine käufliche korrpte, besserwisserische unbeliebte Kandidatin.

     

    Obama hätte gegen Trump gewonnen.

     

    Die Grünen haben Deutschland in vielen Bereichen deutlich weiter gebracht als die anderen Parteien.

     

    Niclas Luhmann Äusserung zu den Grünen "Sie mögen ja richtig liegen – aber ihr Ton sei unerträglich." trifft den Nagel auf den Kopf.

     

    Jetzt kommt eben der Bumerang.

  • @@ Booey - da sind jetzt aber die

    Enkel von Oswald Spengler aber so was vom am Start - so senftief in den Gräben des Abseitigen -

    Hab ich ja allenfalls zuletzt meine braunen

    Pauker " Ihr seid Abschaum" oder diese Gesichtsdemolierten mit Band&Mützchen -

    Um sich Schlagenden erlebt.

    Da is JAF JAF bei allem selbstbezüglichen Geschwurbel ja ein sanftes ein gar lindes Lüftchen;)

    Fehlt nur noch; - "Flink wie Windhunde

    Zäh wie Hundeleder - Hart wie Kruppstahl!"

    Geht´s noch. Die allgemeine Nekrophilie grassiert?

     

    kurz - Euch lassen wir beim Untergehen -

    Eurem Ammagedöns - Gern den Vortritt!

    "Bitte - nach Ihnen & Ihresgleichen!"

    EndeGelände!

  • Früher oder später wird uns das auch passieren...

     

    Nennen Sie mir doch mal einen Spitzenpolitiker der nicht von Papas Geld studiert hat, der mal händisch gearbeitet hat(Nein, Schulpraktika zählen nicht!) - einer der weiß wie es sich anfühlt mit tausend Euro oder weniger im Monat auskommen zu müssen obwohl er 40 stunden oder mehr die Woche malocht hat .

     

    Der überwiegende Teil unserer Politiker(egal ob links, rechts oder mitte) ist doch gar nicht fähig sich in einen Großteil der Bevölkerung hineinzuversetzen. Da ist es nicht verwunderlich das dies irgendwann mal kippt.

    • @Klappstuhl:

      Das finde ich eine tiefgehende Frage: Wie weit können Menschen sich überhaupt in ihre gegenseitigen Situationen hineinversetzen. Wir kennen unsere eigene Lebenswelt von innen, die der anderen aber nur von außen - das ist eine Grenze, der man sich bewusst sein muss - nur dann kann man sich ernsthaft daran machen, zu versuchen, diese Lücke zu reduzieren.

    • @Klappstuhl:

      Hmmm...Franz Josef Strauß! (Aber an den wünschen sich hier wohl die Wenigsten...)

  • Mit dem Verbot der antifaschistischen und antikapitalistischen Kommunistischen Partei Deutschlands 1956 endete der letzte demokratische Versuch der Emanzipation der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Bundesrepublik Deutschland. Bei allen vorgeblichen Emanzipationsversuchen blieben die differenziert Werktätigen, insbesondere die Arbeiterklasse in Westdeutschland, und seit Ende 1990 auch in Ostdeutschland, ausgeschlossen. Für die große Mehrheit der insgesamt 44 Millionen Erwerbstätigen und zugleich der Mehrheit der 65 Millionen Wahlberechtigten an den bürgerlichen Wahlen in der Bundesrepublik, gibt es heute unter den entwickelten kapitalistischen Verwertungsbedingungen der lohn- und gehaltsabhängigen Bevölkerung und deren Familienangehörigen, keine alternative und wählbare Partei und Interessenvertretung mehr. Weder in den Landesparlamenten und Landesregierungen, noch im Bundesparlament und der Bundesregierung, gibt es eine demokratische Vertretung für die Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung heute!

    • @Reinhold Schramm:

      Die Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung könnte doch DKP wählen!

      • @Waage69:

        Ein Blick nach China und die antikommunistische Position der sozialdemokratischen DKP zum Bourgeoissozialismus chinesischer Prägung genügt, um festzustellen, auch diese bürgerliche Partei steht nicht für die Klasseninteressen der (internationalen) Arbeiter- und emanzipatorischen Befreiungsbewegung vom Kapitalismus und Imperialismus. Wir brauchen eine nationale Arbeiterpartei, die zugleich für die internationale Befreiungsbewegung - einschließlich der chinesischen Arbeiterklasse - einsteht.

    • @Reinhold Schramm:

      Was sehr sehr schade ist. Warum gründet eigentlich keiner eine Partei die sich das Wohl ALLER Menschen in diesem Land auf die Fahne schreibt.

       

      Es gibt Parteien die für das Wohl der Reichen eintreten (CDSU, SPD, FDP), die Linke die sich für Minderheiten einsetzt, die Grünen für die Natur.

       

      Aber keine Partei für die breite Masse der Menschen. Für Teilhabe aller am Wohlstand. Gegen Betrug/Verbrechen des Kapitals (Versicherungen, Autos, Lohndumping, Leiharbeit, etc)

       

      Würd ich sofort wählen. Wird aber sicherlich von den zwangsfinanzierten Medien und etablierten Kapitalspeichelleckern verunglimpft werden.

    • 8G
      81236 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Stimme zu

  • Wenn ich am Linken-Stand in der Innenstadt stehe und ein geifernder Rentner schreit mich an, wenn ich nicht sofort einräume, dass Merkel uns in den Untergang treibt und eine Umvolkung mit asozialen Untermenschen betreibt, würde er die Linke nie wieder wählen, muss ich dann jetzt sage "Ja sorry, lieber Plebs, du hast ja so recht"? NEIN, MUSS ICH NICHT. Mit geht das ewige Gekrieche vor dem gesunden Volksempfinden derart auf den Keks! WENN ETWAS RUNDWEG FALSCH IST, BLEIBT ES FALSCH, egal wer den Nonsens verzapft. Ich werde jetzt nicht vor den rechten Pöbeln einknicken, auch wenn ich mit meiner Meinung in sozialen Foren einen Shitstorm ernte. Das ist mir dann eben komplett egal. Ich gebe meine Überzeugungen doch nicht an der Garderobe ab! Was stellt sich Herr Feddersen eigentlich vor, wer wir sind und woher wir kommen? Die deutsche Linke ist doch keine Biermarke und wir verkaufen kein Lifestyleprodukt! Hier geht es um Menschen.

    • @hedele:

      Als dieser "geifernde Rentner" noch links gewählt hat war er also ein ordentlicher Mensch. Und nun plötzlich nicht mehr.



      Ein bißchen bigott diese Einstellung.







      Wobei sie dem "geifernden Rentner" noch nicht mal nach dem Munde reden müßten. Es würde völlig reichen wenn Sie ihm glaubwürdig (!) darlegen könnten, daß er Unrecht hat.



      [...]

       

      Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Die Redaktion

  • Ich frage mich, welche "aufgeklärte liberale Politik" Jan Feddersen meint.

     

    Trumps Spindoktoren hätten Clintons Bemerkung über die Deplorablen (bedauerlichen, erbärmlichen, kläglichen) Menschen, die sich unterhalb ihres eigenen Horizonts durchschlagen müssen, gar nicht "ins Giftige [wenden]" können, wenn ihre Interpretation nicht so perfekt zu den Gefühlen gepasst hätte, die Trumps Wähler Tag für Tag aushalten müssen ohne sie zu begreifen.

     

    Wieso wohl will der weiße, heterosexuelle Mann (und sein mexikanisches, schwarzes, gelbes oder weibliches Pendant) eigentlich so unbedingt, dass man ihn "in den Mittelpunkt aller Sorgen stellt"? Ich meine: Die aller meisten Menschen haben spätestens im Alter von 14, 15 Jahren die Nase voll vom Bemuttert und Bevatert werden. Sie wollen rauchen, saufen, Sex haben, zu schnell fahren und überhaupt ganz viele Dinge tun, die nicht wirklich vernünftig sind - und sie anschließend freiwillig wieder bleiben lassen. Deswegen nabeln sich ab, ziehen aus, machen sich unsichtbar für ihre Erziehungsberechtigten. Wieso wollen Trump-WählerInnen so unbedingt vor ihre Pubertät zurück? Da hin, wo man zwar nichts zu sagen hat, dafür aber gewickelt und gefüttert wird und keine Sorgen haben muss – außer der, den Hintern voll zu kriegen, wenn man nicht spurt?

     

    Diese Frage haben sich die "links-grünen Milieus" eben so wenig gestellt, wie alle anderen. Sie haben es einfach für normal gehalten, dass es da welche gibt, wie weniger wert sind als sie selbst. Man hatte sich ja schließlich angestrengt, war immer brav, wusste es besser und wollte außerdem auch noch das Beste für die Bedauernswerten, die nicht an der neuen, hellen linksliberalen Bürgerwelt teilhaben konnten. Bürgerkinder halt: Patriarchen 2.0.

     

    Nein, es ist nicht "aufgeklärt", in Kasten oder Rassen zu denken. Es ist auch nicht "liberal". Es ist nicht einmal intelligent. Hochmut kommt vor dem Fall. Danach kommt Flennen. Jämmerlich, das – oder auch: deplorable.

    • @mowgli:

      Ist das so? "Man hatte sich ja schließlich angestrengt, war immer brav, wusste es besser"? Sehe ich überhaupt nicht, viele in der Linken und bei den Grünen haben auch mal über die Stränge geschlagen.

       

      Ich sehe das eher so: Impulskontrolle und "Erwachsenwerden" ist vielen Menschen im Spätkapitalismus schon lange systematisch abgewöhnt worden. Den Wunsch nach sofortiger Bedürfnisbefriedigung und ständiges Hochkochen von Gefühlen ist einfach Programm in einer konsum- und werbeverseuchten Gesellschaft. Die niedrigsten Bedürfnisse werden ständig betont und alles wird auf "Erfolg" und stärker sein als andere reduziert. Wissen spielt keine Rolle, feste Überzeugungen umso mehr.

       

      Und die aus der Machtlosigkeit resultierende Wut ist so rasend geworden, dass einfach keine Vermittlung mehr möglich ist. Wir erleben hier exakt dasselbe wie der religiöse Extremismus in islamischen Ländern, nur ohne Religion. Expertenhass, völkisches Denken und Fremdenhass ist einfach das, worauf Menschen zurückfallen, wenn sie noch nicht einmal religiöse Vorurteile haben, auf die sie zurückfallen können.

       

      Hätte man das verhindern können? Ja, mit Bildung und Beteiligungschancen. Aber dazu ist es zu spät, unsere ganze Zivilisation wird schlicht untergehen.

  • Schon recht abgehoben. Erst vor wenigen Tagen erklärte Bernie Sanders, dem man wohl keine Trump-Nähe vorwerfen dürfte, dass er es beschämend findet, dass seine Partei nicht mehr bei den "kleinen Leuten" bzw. bei der Arbeiterklasse, aus der er stammt, Wähler ansprechen kann. Über Jahre hat man sie ignoriert und nun kommt noch Verachtung hinzu. Damit tut sich Linke keinen Gefallen. Ja, "einfache Leute" sind mal etwas rüpelhaft und vielleicht nicht der Umgang, den man selbst im akademischen Elfenbeinturm bevorzugt. Und ja, manche Sprüche und Geflogenheiten sind auch nicht in Ordnung. Aber man macht es sich zu einfach, die Benachteiligten zu verteufeln und zu beschimpfen. Genau um die sollte man sich kümmern; nicht die Wall-Street-Eliten hofieren, mit den Medienkonzernen kuscheln und sich auf Dinge konzentrieren, die im Alltag der breiten Masse gar keine Rolle spielen.

  • "Über das, was Donald Trump in den USA repräsentiert, muss in unseren Kreisen nicht lange gesprochen werden. Er ist ein Schrecknis, er und seine Wähler und Wählerinnen ..."

    Damit beginnt m.E. der Irrtum des Autors und alle folgenden Begründungen im Artikel scheinen mir wenig überzeugend und ich teile sie nicht. M.E. dient der Artikel mehr der Verwirrung, als dem Verständnis.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Georg Marder:

      .

      Lieber Georg Marder, wenn wir uns nicht wenigstens minimal über das Eine einig sind, nämlich dass Trump im Präsidentenamt eines der schlimmst vorstellbaren Debakel für die amerikanische Gesellschaft darstellt, brauchen wir gar nicht weiterzureden.

       

      Diese Wahl und der Kampf der EndkandidatInnen um den Posten haben aufs Prosaischste und klarste den fürchterlich beklagenswerten Zustand des Landes, bzw. seiner Gesellschaft reflektiert.

       

      Zu den Abgehängten, denen allüberall eine Haupt-Verantwortung für den Ausgang zugeschrieben wird:

      Es hat höchste Priorität, sich mit diesen Leuten aufrichtig zu unterhalten.

      Wer vor lauter Selbstmitleid und/oder Wut einem Popanz auf den Thron hilft, der genau eines nicht tun wird - sich um die Schwachen und Bedrängten kümmern - der ist noch sehr viel schlimmer dran als wir annehmen.

       

      Die Demokraten hatten mit Auswahl ihrer Kandidatin einen ihrer folgenschwersten Fehler jüngerer Geschichte gemacht. Sie werden daraus lernen, der eine oder andere unter ihnen sogar etwas begreifen.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Manchmal ist das "Falsche" das "Richtige", weil es das einzig mögliche ist, das die Erkenntnis und das Verständnis weiterbringt - wäre es ohne Trump gegangen ..., aber es ging eben nicht ohne Trump!

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    "Die Folgen der neoliberalen Globalisierung sind brutal. So sind mit dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA viele Jobs verschwunden – abgewandert aus den USA oder mit der Digitalisierung überflüssig geworden. Die Menschen aber sind da – verarmt, ohne Aufgabe, ohne wirtschaftliche Zukunft. Sie sind Menschen in abgehängten Regionen mit abgewickelten, ehemals stolzen Industrien. Das hat nichts gemein mit der schillernden Welt des Silicon Valley oder den StartUps in New York. Im Gegenteil: aufgerissene Straßen, kaputte Häuser, Überschuldung – das ist der Alltag. Mit Trump haben sie nichts zu verlieren – denn schlimmer geht es nicht. Diese Menschen haben mit der Wahl “Fuck You” gesagt.

     

    Die Finanzkrise hat Amerika tief erschüttert. Hunderttausende Menschen haben ihre Häuser und damit ihre Altersversicherung verloren. Sie waren von den Banken mit fragwürdigen Krediten finanziert worden. Ja, den Banken geht es wieder prächtig – den Menschen nicht. Mehr noch: Sie fühlen sich den globalen Krisen schutzlos ausgeliefert und von der großen Politik im Stich gelassen.

     

    Hillary Clinton pflegte eine unverschämte Nähe zur Wall Street und den Großbanken. Vorträge ließ sie sich mit horrenden Honoraren bezahlen. Vor Wirtschaftseliten vertrat sie ein ganz anderes Programm als im Wahlkampf. [...]

     

    Eine demokratische Öffentlichkeit besteht in den USA nur noch in Bruchstücken. Debatten werden polarisiert geführt – als Spektakel. Donald Trump war es egal, ob er der Lüge überführt wurde. Und je öfter dies geschah, desto egaler wurde es. Es zählte der Effekt – die Fakten zählten nichts. Wenn man sich aber ohnehin nur noch im eigenen Lager informiert, bieten Verschwörungstheorien und rassistische Demagogie Orientierung, wo Fakten nur stören. So konnte Trump viele Menschen mit seinen kruden Thesen überzeugen."

     

    Quelle: https://blog.campact.de/2016/11/das-bedeutet-trump-fuer-uns/

  • Ich finde den Artikel gut.

    Um ehrlich zu sein hätte ich das auch von einem Herr Feddersen nicht erwartet.

     

    Ich fürchte nur Artikel mit Respekt und mal der grundsätzlichen Einsicht, dass man vielleicht im links-grünen Milieu nicht unbedingt den Durchschnittsdeutschen abbildet ist zu wenig.

     

    Irgendwann muss das in Politik, Gesetze und Verordnungen umgesetzt werden.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Jein. Ich habe mich jetzt einmal von "unten her" belehren lassen und wurde hier in D (dürfte in USA aber ähnlich sein) ein paar Dinge gefragt. Also statt einer Antwort bekam ich Gegenfragen, die aber dennoch erhellend sind.

     

    Wenn Frauen (oder allg. Minderheiten) weniger Hochschulabschlüsse haben als Männer, dann sind sie diskriminiert, müssen gefördert und gleichgestellt werden. Wenn die weiße Arbeiterschaft weniger Hochschulabschlüsse hat, dann besteht sie einfach nur aus zurückgebliebenen Idioten die es versäumt haben sich selbst zu helfen. Wieso ist das so?

     

    Während man irgendwelche Techunternehmen die kaum Arbeitsplätze schaffen und auch kaum Steuern zahlen zu leuchtenden Vorbildern erklärt werden die Branchen in denen die Arbeiterschaft großteils arbeitet und die auch ordentlich Steuern zahlen zum Feind erklärt (zB Automobilbranche). Die Leute fragten mich wo sie eigentlich arbeiten sollen wenn ihre Jobs tatsächlich weg sein sollten. In den Tecunternehmen braucht man sie nicht.

     

    Wieder andere fragten mich was sie denn vom Veggie-Day, vom ÖPNV, von der Energiewende und von alledem sonst noch hätten. Sie gehen täglich Arbeiten und trotzdem wissen sie regelmäßig nicht wie sie die Miete zahlen sollen. Die Leute erkennen wohl, dass an den Lieblingsthemen der Grünen was dran ist, aber sie befürchten eine Verschlechterung ihrer ohnehin schon prekären Lage durch die grüne Politik (Strompreise, Heizokosten, Mieterhöhungen wg. Wärmedämmungen, Nahrungsmittelpreise, etc.). Egal wie vernünftig eine Idee auch sein mag, wenn man sie sich nicht leisten kann ist auch die beste Idee wenig wert.

     

    Das ist jetzt sicher nur ein Erklärungsmodell für die Schubladen "niedrige formale Bildung und "untere Einkommensklassen". Aber wir müssen wohl Schublade für Schublade einzeln betrachten, den einen großen Grund gibt es wohl nicht.

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Vieles an Ihrem Beitrag halte ich für bedenkenswert, aber der erste Punkt lässt sich m.E. nicht von den USA auf D übertragen.

      Der Zusammenhang zwischen familiärer Herkunft und Bildungsabschlüssen wird hierzulande von allen"progressiven" Parteien beklagt, unabhängig von der Art der Benachteiligung. Männliche Jugendliche aus bildungsfernen Familien ohne Migrationshintergrund werden nicht weniger beachtet als weibliche mit Migrationshintergrund. "Weiß" und "nicht-weiß" sind Kategorieen, die sich nicht ohne Weiteres auf europäische Verhältnisse übertragen lassen.

  • @ - ja - so isset! & bezeichnend ~>

     

    Das Bild - "Les Misérabiles (©V.H.)" - ausgetauscht!

    Danke - Herr JAF - mehr brauchts -Wieder mal nicht!

    • @Lowandorder:

      gibt es irgendwo eine Arbeit über Sie , die mir Ihr reduktionistisches Schreiben und Ihren Zeichen-Code näherbringt? Ich möchte Sie (besser) verstehen, gelingt mir aber nur splitterhaft. Oder schreiben Sie für einen kleinen eingeweihten Zirkel mit dem Sie sich über die Kommentarseiten austauschen? Ich geh mal davon aus , dass Sie es lieben, auf diese Art zu schreiben. Und vielleicht freuen Sie sich diebisch darüber, dass Sie das können. Sicher könn(t)en Sie auch anders. Wollen Sie aber meistens nicht. Ich schätze auch, es ist nicht Ihre Absicht, nicht immer ganz verstanden zu werden. Sie sagen sich vielleicht : Soll der Leser sich doch anstrengen. Das will ich ja, bis zu einem gewissen Grad. Gibt's nicht doch schon ein Begleitbuch oder eine Einführung, die etwas Lower ist und Order da reinbringt ?

      • 3G
        3641 (Profil gelöscht)
        @Wolfgang Hanspach:

        Ich schließe mich dem an. (Wo ist hier eigentlich der Gefällt-mir-Button)

      • @Wolfgang Hanspach:

        Sie sprechen mir aus der Seele, ich kann ihm auch selten richtig folgen, was schade sein mag, er ist ja wohl weiß Gott oder irgendwer kein Dummer und ich lerne gern von klügeren Menschen, wenn sie nicht zu anstrengend für mein kleines Arbeiterhirn schwätzen.

      • @Wolfgang Hanspach:

        Danke!

         

        Besser hätte ich die Gedanken, die mir beim lesen der Kommentare von lowandorder kommen auch nicht formulieren können.

         

        Es schwingt immer das Gefühl mit, da muss etwas dahinter stecken - nur - ich weiß nicht was.

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Exakte Analyse.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Es ist bisschen wie bei "The Guardian" - die Artikel, die sich mit den Wahlen beschäftigen, kann man bei der Ursachensuche grob in 3 Gruppen aufteilen (mit häufigen Überschneidungen zw. 1 und 2):

     

    1. Faktenverdreher und Realitätsverweigerer - Schuld sind Rassisten, Antifeministen, Leute die bei LGBT an ein Pestizid denken, BernieBros und 3.Partei-Wähler

     

    2. Wohlmeinende gebildete Oberlehrerhafte - Schuld sind die Ungebildete, vorzugsweise fernab der Ost- oder Westküste und rural wohnhaft, die zugegebenermaßen ökonomisch zurückstecken mussten, aber hey, that's the way things go, bildet euch, werdet Programmierer, gründet einen start up...

     

    3. Die Nachdenklichen - soziale und ökonomische Politik (auch der Demokraten) der letzten 25-30 Jahre, die Kandidatin selber, Machenschaften des DNC, Medien

     

    Verhältnis von (1+2):3 = ca. 80%:20%

     

    Den Artikel von Herrn Feddersen kann man eindeutig in ein Gemisch aus 1 und 2 einordnen. Die selektive und tatsachenverdrehende Berichterstattung war in den USA einer der Gründe für die Niederlage von HRC. Die Niederlagen sind dazu da, dass man aus ihnen lernt. Scheint hier nicht der Fall zu sein.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Bin gerade über einen Text von David Wong gestolpert, der mit dem "white trash" aufgewachsen ist und ein paar Takte dazu sagt...

      http://www.cracked.com/blog/6-reasons-trumps-rise-that-no-one-talks-about/

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Mephisto:

        1A-Lesestoff.

         

        Ich glaube/hoffe, dass die Schlucht zwischen dem rural und urban Amerika nicht größer wird, bzw. zu überwinden ist. Kulturelle Unterschiede werden klar bleiben.

         

        America (und wohl auch Europa) brauchen einen neuen Entwurf. Wie New Deal von FDR, The Great Society von LBJ oder meinetwegen "voodoo economics" von Ronald Reagan (natürlich mit anderen Vorzeichen). Hauptsache nicht die FreeTrade-Finance-Leier.