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Zollstreit mit den USADie US-Tech-Konzerne haben sich verzockt

Trumps Zollpolitik hat schmerzhafte Folgen auch für die USA. Der Präsident bemüht Durchhalteparolen, Elon Musk hat einen überraschenden Vorschlag.

Der Hafen von San Francisco war bislang ein wichtiger Umschlagplatz für Importe aus China: Das dürfte sich nun ändern Foto: Robert Galbraith/reuters

Berlin taz | Donald Trump reagiert nach seiner Zollkeule mit Häme auf Pekings Gegenmaßnahmen. „China hat es falsch gemacht“, die Führung sei „in Panik geraten“, schreibt der US-Präsident in Großbuchstaben auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social.

Dabei scheint er – nicht zuletzt wegen der Massenproteste am Wochenende und dem Börsenabsturz – nervös geworden zu sein. „Haltet durch“, versuchte Trump am Wochenende seine Landsleute zu beruhigen. Es werde nicht leicht, schrieb der US-Präsident. Und versprach: Das Endergebnis werde „historisch“ sein.

Ein Grund für die Nervosität: Immer mehr US-Bürgern dämmert, dass vieles für sie künftig sehr viel teurer wird. Trump hatte am Mittwoch hohe Zölle auf Importe aus 180 Staaten angekündigt. Besonders betroffen ist China. Auf Waren aus der Volksrepublik sollen 34 Prozent aufgeschlagen werden – zusätzlich zu den bereits verhängten 20 Prozent. Damit steigen die gesamten Zölle für die nach den USA größte Wirtschaftsnation der Welt in diesem Jahr auf 54 Prozent. Das bedeutet, dass die Inflation in den USA stark ansteigen wird. Denn gerade bei Haushalts- und Alltagsgegenständen importieren die USA das meiste aus der Volksrepublik. Weil die Firmen die Zölle fast immer an die Verbraucher weitergeben, werden diese die Zeche bezahlen müssen. Für Einfuhren aus der Europäischen Union gilt seit Samstag ein genereller 20-prozentiger Aufschlag. Das wird für weiteren Preisauftrieb in den USA sorgen.

Pekings großer Gegenschlag

China hatte am Freitag seinerseits mit Gegenzöllen von 34 Prozent auf US-Waren reagiert. Damit werden Produkte aus den Vereinigten Staaten zwar auch in China teurer. Aber die Chinesen können sehr viel leichter Ersatz anderswo auf der Welt finden – zumal sie nicht wie die USA Zölle auf Waren aus fast allen Ländern der Welt verhängt haben.

Der große Schlag ist aber ein anderer: China reagiert nicht nur mit Gegenzöllen, sondern auch mit Exportbeschränkungen von Seltenen Erden. Konkret geht es um sieben Arten. Dabei handelt es sich um Rohstoffe, die für fast alle modernen Technologien unentbehrlich sind, auch für militärische Hightech-Produkte. China hat bei diesen Rohstoffen nahezu ein Monopol – bei der Weiterverarbeitung sogar einen Weltmarktanteil von 93 Prozent. Die Sanktionen werden auch Auswirkungen auf die EU haben, etwa wenn die Europäer zum Ausbau ihrer Verteidigung moderne Waffentechnik aus den USA beziehen wollen, über die sie selbst nicht verfügen.

Tech-Bosse werden nervös

Häme gegenüber den USA zeigte denn auch ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Er postete auf seiner Facebook-Seite ein Bildschirmfoto mit der Entwicklung der Aktienindizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq, die am Freitag alle um mehr als fünf Prozent abgesackt waren. „Der Markt hat gesprochen“, kommentierte er die Entwicklung.

Die Tech-Bosse, die sich bei Trumps Amtseinführung in Hoffnung auf glänzende Geschäfte bei ihm angebiedert hatten, werden bereits nervös. Trumps Zollpaket hat bereits ihr Aktienvermögen in Billionenhöhe vernichtet. Dem Onlinehändler Amazon drohen massive Gewinneinbußen: Ein Großteil der auf seinen Handelsplattformen angebotenen Ware kommt aus China. Apple lässt dort die meisten iPhones von Auftragsherstellern herstellen. Elon Musk produziert die Hälfte aller Teslas in Shanghai. Der Absatz dort – wie auch in Europa und in den USA – ist seit Jahresbeginn massiv eingebrochen.

Tesla-Chef Musk überraschte indes am Wochenende mit einem überraschenden Vorschlag: Der einflussreiche Berater von Trump sprach sich per Videoschalte bei einem Parteitag der rechten italienischen Regierungspartei Lega in Florenz im Zollstreit für eine transatlantische Freihandelszone aus. Er hoffe, dass sich die USA und Europa auf eine noch engere Partnerschaft als bisher einigen könnten. Sprich: gar keine Zölle mehr.

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57 Kommentare

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  • Jetzt ließe sich leicht unken, dass Trump&Co genau diese fallenden Kurse wollten, um Aktien billig zu kaufen, und sie nach dann wieder steigenden Kursen teuer zu verkaufen. Würde mich überhaupt nicht wundern wenn dem so wäre.

  • Das Musk als Prasi-Berater an dem Tag, als die Zölle in Kraft treten ein gegenteiliges Szenario favorisiert als sein Maga-Präsi, kann man doch nur als eine weitere Show ansehen, die zeigt wie beide eine verantwortungsvolle und berechenbare Politik verachten.

  • Ich frag mich, wann es dem Elon dämmert, dass er sich mit Trump bis zum Hals in die Gülle geritten hat. Für nichts und wieder nichts.

    Tesla-Verkäufe brechen weltweit ein, Fachkräfte aus dem Ausland bleiben weg, alle hassen ihn, und dafür hat er auch noch richtig hart gearbeitet.

  • Vor Jahrzehnten hat mir mal einer gesagt: "Capitalism is like a cigarette. Someday it is finished." Was im Artikel beschrieben wird, ist das von mir erwartete große Kino.

    • @aujau:

      Irren sie sich mal nicht, mit stop-loss-order ist jeder Anleger längst automatisch raus.



      Viele Aktien, gerade die Tech-Titel ,sind in den letzten zwei Jahren um 30 bis 100% gestiegen.



      Das heißt unterm Strich steht da ein dicker Gewinn, auch nach Steuern.



      Jezzt heißts Bodenbildung abwarten und dann geht die Sause wieder los.



      Dramatisch ist der Crash nur für Langzeitanleger die nicht regelmäßig ihr Depot pflegen.



      Rentner beispielsweise oder Eltern die was für ihre Kinder oder den Ruhestand zurückgelegt haben, die trifft das jetzt schwer.



      Der Hobbyanleger ist wie immer der Depp, die echten Kapitalisten fallen weich.

      • @Farang:

        Nun steht aber, was mich erfreut, im Artikel, dass Techbosse nervös werden, weil Trumps Zölle ihr Aktienvermögen in Billionenhöhe vernichtet haben. Das trifft dann doch nicht nur die kleinen Anleger.

        • @aujau:

          Der Dow hat schon wieder ins Plus gedreht, dass war heute ein sehr günstiger Tag zum Wiedereinstieg 🤷‍♂️

    • @aujau:

      Wenn es danach geht wurden in der Vergangenheit schon diverse Zigaretten verqualmt :D

  • Vielleicht hält Trump einfach sein Versprechen an die Wähler, dass er Arbeitsplätze in die USA zurückholen möchte. Gewählt haben ihn vor allem Arbeiter - wenn die profitieren und die Aktionäre etwas leiden müssen, wäre das nicht so extrem falsch. Gewinne dadurch, dass man Arbeitsplätze in Billiglohnländer verlagert, wo es keinen Arbeitsschutz gibt, sind ja nicht wirklich schützenswert.

    • @Dr. McSchreck:

      "Gewählt haben ihn vor allem Arbeiter - wenn die profitieren und die Aktionäre etwas leiden müssen, wäre das nicht so extrem falsch."



      Wenn man Wirtschaft nur von einer Seite denkt, geht das meistens schief....



      Die Arbeiter sind mit Sicherheit nicht die Gewinner! Wer sollte eine Produktion in einem Land aufbauen, von dem man nicht weiß, wie der morgige Tag ausschaut?

    • @Dr. McSchreck:

      Irrtum: Die Produktion wurde ja nicht aus einer Laune heraus in andere Länder verlagert, sondern aus unternehmerischem Kalkül. Wenn nun T-Shirts oder Smartphones oder Autos in den USA gefertigt werden, werden die Arbeitskosten steigen (oder die Löhne sinken) - das Ergebnis ist jedenfalls, dass die Produkte für die US-Konsumenten teurer werden. Und es wird eine Weile dauern, bis sie zur Verfügung stehen, denn die Produktionskapazitäten müssen ja auch aufgebaut werden. Oder die Sachen werden weiterhin importiert, dann fällt Zoll auf die Waren an, und sie werden auch teurer.

    • @Dr. McSchreck:

      "Der Amerikaner" ist konsumverwöhnt. Die hehren Ziele, die Sie beschreiben, nennt auch Trump. Nur dauert der Aufbau einer solchen Industrieanlagen mehrere Jahre. Meinen Sie, das halten die Amerikaner durch, wenn alles teurer geworden ist. Vor allem wird es nicht so billig, wie es vor den Zöllen war.

      • @Strolch:

        Ich sage nicht, dass Trump richtig handelt - aber er hält sein Versprechen. Ob die Amerikaner verstehen, dass sein Versprechen auch Nachteile hat, wäre die zweite Frage.

        Faktisch schadet Trump ihnen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit.

        Trotzdem finde ich die Idee "Zölle" gar nicht so schlecht, wenn auch an anderer Stelle. Wenn Apple zum Beispiel extrem hohe Lizenzgebühren an eine eigene Gesellschaft zahlen muss, die dadurch riesige Gewinne schreibt aber in einem Land sitzt, wo auf diese Gewinne fast keine Steuern anfallen, könnte man natürlich die Frage aufwerfen, ob man Lizenzzahlungen in diese Länder nicht mit Sondersteuern belegt oder eben alles, was aus diesen Ländern importiert wird mit sehr hohen Zöllen versieht (auch die Lizenzen).

        Im Endeffekt denke ich jedenfalls, dass man solche Konstrukte behindern oder am besten zerstören sollte.

    • @Dr. McSchreck:

      naja Palmen für Öl, seltene Erden für Akkus und billige T-Shirts für die Massen kommen dabei aber nicht rum. Das wäre schon ein Wunder :)

      • @Narrenfell:

        Nö, da sehe ich eigentlich nur bei den T-Shirts das Problem, die dürften wirklich nicht mehr ganz so billig sein (wegen der Lohnkosten, Baumwolle wächst jede Menge in den USA). Seltene Erden für Akkus (eher: Für Generatoren & E-Motoren) dürfte es in den Staaten zumindest für den Eigenbedarf auch mehr als genug geben, ebenso wachsen im südlichen Landesteil bestimmt auch Ölpalmen ganz gut, gibt ja auch noch andere Pflanzen für Fett…aber stimmt schon, kostet dann alles für Joe Standard etwas mehr.

  • Jetzt will er wohl seinen Tesla Umsatz steigern.

  • Damit steigen die gesamten Zölle für die nach den USA größte Wirtschaftsnation der Welt in diesem Jahr auf 54 Prozent. Das bedeutet, dass die Inflation in den USA stark ansteigen wird.



    ---



    Inflation? Na ja Waren werden teurer, aber ich würde das "Grenz-Verbrauchssteuer" nennen, da U-SA gerade bei Konsumgütern von preiswerten Importen abhängig ist.



    Ohne IMPORTE aus China & anderen "Billiglohnländer" ist der "Wohlstand" in U-SA nicht aufrechtzuerhalten.



    Denn, die Zölle werden, genau zu den Zaun an der Südgrenze, nicht die Importeure bezahlen! :-(

  • Wie lange die chinesische Führung Lust dazu hat auf den Waren sitzen zu bleiben und ihrerseits eine veritable Wirtschaftskrise in China zu riskieren fragt wieder keiner.

    Wie auch immer, entweder Trump wird innenpolitisch gestoppt, oder er planiert die Handelshemmnisse weltweit. Ob das dann "America first" ist, ist wohl fraglich, aber es wäre ganz sicher eine neue Ära im internat. Handel.

    Die kleineren Länder abseits der großen Wirtschaftsallianzen werden zuerst nachgeben, die mittelgroßen werden folgen. Den Großen wird wohl auch nichts anderes bleiben als nachzugeben, weil ansonsten wird in die vorgenannten Länder verlagert. Dass günstige Massenware unbedingt aus China kommen muss, ist kein Naturgesetz. Der Gamechanger könnte zB auch Indien sein...

    Es ist gut möglich, dass es Trump schafft mit seiner ihm eigenen Mischung aus Halbwissen und Größenwahn, den ungehemmten Kapitalismus nach US-Manier weltweit zu entfesseln. Dass das zum Vorteil der kleinen Leute in den USA wäre, glaube ich ja noch immer nicht.

    Sicher ist, es wird sich vieles ändern. Der Geist ist aus der Flasche, man weiß nur noch nicht was das bedeutet...

    • @Nafets Rehcsif:

      Wie lange die chinesische Führung Lust dazu hat auf den Waren sitzen zu bleiben und ihrerseits eine veritable Wirtschaftskrise in China zu riskieren fragt wieder keiner.

      Alle anderen Länder können auf andere Handelspartner ausweichen. Wenn alle Zölle nur gegen die USA im gleichen Umfang erheben, hat die USA nur noch Absatzschwierigkeiten in allen Märkten. China hat die Schwierigkeiten nur in den USA: nicht aber in der EU, Japan, Indien, etc. Was meinen Sie, wer hält das länger durch? Der konsumorientierte Amerikaner oder der unter einer Diktatur und Kummer gewöhnte Chinese?

    • @Nafets Rehcsif:

      China ist eine menschenverachtende Diktatur deren Führung nicht zuletzt auch die eigenen Bürger egal sind. Und ob die Chinesen nicht andere Absatzmärkte finden bleibt noch abzuwarten. Nichts spricht gegen einen Welthandel (mit moderaten/ ohne Zölle) ohne die USA. Einfach die USA am ausgestreckten Arm verhungern lassen.

    • @Nafets Rehcsif:

      Wobei denn nachgeben? Die vermeintlichen Zölle stellen in den meisten Fällen schlicht das Handelsdefizit im Prozentverhältnis ausgedrückt dar. Wenn, wie bei der EU, real 2-3% Zölle erhoben werden, über welche Handelshemmnisse soll dann verhandelt werden? Die einzigen Beschränkungen die mir als Verhandlungsmasse einfallen, wären



      für gefährliche Produkte wie Chlorhühnchen, giftige Chemikalien, genmanipulierte Agrargüter, o.ä., für welche Einfuhrbeschränkungen aus gutem Grund bestehen.

    • @Nafets Rehcsif:

      Genauso stellt sich Trump das vor:



      Ihm müssen sowieso alle nachgeben.



      Keine Chance, dass das Wirklichkeit wird.

      Das liegt u.a. daran, dass er sich mit der ganzen Welt gleichzeitig anlegt (außer Russland). Niemand braucht Angst zu haben, allein dazustehen.

      Zudem hat Trump mit seinen aggressiveren Äußerungen z.B. gegen Kanada dafür gesorgt, dass gerade niemand an Kompromisse mit Trump denkt.



      Was vielen hierzulande nicht bewusst ist: Ein Handelskrieg mit Kanada hat in den USA viel tiefgreifendere und gleichzeitig unmittelbarere Auswirkungen als mit China oder der EU.

      Und nicht zuletzt weiß die Welt, dass es sich Trump auch im eigenen Land verscherzt hat. Er ist angezählt, und alle wissen, dass sein Stern weiter sinken wird, wenn man nur weiter wartet.

      Der Rest der Welt müsste sich schon ziemlich dumm verhalten, wenn Trump damit durchkommen sollte. Was natürlich nicht ganz ausgeschlossen ist.

      Das Erschreckendere hingegen ist:



      Was wäre wenn ein alternativer Trump die Sache schlauer angegangen wäre?



      Wenn er sich stets ein Land ausgesucht hätte und weltweite Stimmung gegen es gemacht hätte?



      Auch das wäre noch dumm aus Sicht der USA.



      Traurig jedoch, dass es wohl funktioniert hätte.

  • Wird eine interessante Woche werden. Mal schauen, ob der kommende Einbruch auf den Börsen eine Weltwirtschaftskrise auslösen wird. Auf jeden Fall wird es aber sehr ungemütlich für die US-Amerikaner werden. FAFO halt.

  • Der S&P 500 ist in zwei Tagen um ca. 9% eingebrochen, der Nasdaq 100 sogar um mehr als 10%, der Nikkei 225 um 9%, der DAX um 7%, der MSCI World um 9%, der MSCI India um ca. 6%.



    Ja, der Markt hat gesprochen. Da dürften in den letzten zwei Handelstagen weltweit mehr als 8 Billionen US$ Börsenkapitalisierung verschwunden sein.

    • @Aurego:

      Ist das die Verklappung von Kapital von der RAF und so mal gesprochen haben?

    • @Aurego:

      Und da sieht man mal wieder, wie spekulativ das alles ist. Und deswegen sollten Aktienmärkte auch nicht überbewertet werden.

      • @Minion68:

        Naja, es ist leider nicht so, dass die Aktienmärkte nichts mit der Realwirtschaft zu tun hätten.

        • @Aurego:

          "..Naja, es ist leider nicht so, dass die Aktienmärkte nichts mit der Realwirtschaft zu tun hätten...."

          In der Regel bildet die Börse Entwicklungen in der Realwirtschaft nur etwas früher ab...

        • @Aurego:

          Stimmt schon, bei soliden Unternehmen wird der Aktienwert auch in Krisenzeiten nicht ins bodenlose fallen. Als überbewertet empfinde ich i.A. den Hype, der um manche Unternehmen gemacht wird, sowie die Nervosität, die sofort bei vielen einzieht, wenn mal ein Aktienwert fällt.

          • @Minion68:

            Wenn Aktienkurse weltweit innerhalb von 3 Tagen um 10-15% fallen, ist das ein Grund zur Sorge, vor allem, wenn nicht klar ist, wann sie sich wieder fangen. Dann setzen Mechanismen ein, die über die Aktienmärkte hinausgehen.



            Die Profis erinnern sich schnell an die Gründe, die vor ca. 100 Jahren zur Weltwirtschaftskrise beigetragen haben und versuchen ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Das alles läuft aber nicht ohne Kollateralschäden.

            • @Aurego:

              Die Frage ist allerdings, ob Produktion und Handel weiterlaufen, weil z.B. diverse Bedarfe vorhanden sind. Alles alleinig am Aktienmarkt festzumachen, ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Letztlich ist der Aktienwert nicht unbedingt ausschließlich eine Wertaussage über ein Unternehmen, sondern hat auch einen hohen spekulativen Anteil, der eine Gewinnerwartung ausdrückt. Und da fängt die Nervosität spätestens an, wenn man der Meinung ist, da nicht ein Maximum erreichen zu können. Insofern hilf schon mal tief durchatmen und ein genauerer Blick.

              • @Minion68:

                Irgendwer hat berechnet, das US-amerikanischen Durchschnittshaushalten durch die Zölle pro Jahr ca. 3800$ weniger zum Ausgeben blieben. Sie werden dann wohl versuchen müssen, pro Monat 300$ zu sparen. Viele werden also an allem sparen, was irgendwie verzichtbar ist. Gerade von diesen Dingen leben aber viele Firmen. Wenn dann 40% weniger gekauft wird, wird das einige in enorme Schwierigkeiten bringen. Entlassungen sind eine mögliche Folge. Das könnte aber schnell in eine Abwärtsspirale münden, die die meisten sicher nicht wollen.

                • @Aurego:

                  Mal schauen. Trump hofft ja darauf das US-amerikanische Unternehmen die Lücke schließen und solche Produkte herstellen, die gegenwärtig aus China & Co. importiert werden. Nur eben - "dank" der Zölle - zu Preisen die sich die Haushalte dort leisten können. Dann muss auch nicht gespart werden.

                  • @Tom Tailor:

                    Um die benötigten Produktionskapazitäten aufzubauen, bräuchten sie 3-5 Jahre und müssten mit exorbitanten Lohnkosten kalkulieren. Den Produktivitätszuwachs, den man bräuchte, um es dennoch stemmen zu können, wird man innerhalb der nächsten drei Jahre nicht erreichen. Das wird so nicht funktionieren.

                    • @Aurego:

                      Denke ich auch nicht. Aber vielleicht ist das ja eine von Trumps MAGA-Visionen ;-)

                  • @Tom Tailor:

                    Wie soll das funktionieren, dass amerikanische Unternehmen die Sachen zu dem selben Preis (wie vor den Zöllen!!!) herstellen? Bestenfalls ist der Preis dann etwas günstiger als der Preis für das Produkt mit Zöllen. Damit das si billig wird, wie vor den Zöllen müssten die Lohnkosten aber sehr runter und wie soll sich ein Amerikaner mit schlechten Lohn dann was leisten?

                  • @Tom Tailor:

                    na viel Spaß bei Palmöl und seltenen Erden

                • @Aurego:

                  Ja, könnte so ausgehen. Nun bin ich kein Wirtschaftsexperte, aber hier stellt sich die Frage nach sinnvollen Investitionen, mit staatlichen Subventionen (sei es durch Steuernachlässe, oder Fördermittel, oder wie auch immer). Oder auch, ob vielleicht nun doch mal endlich das Steuersystem reformiert wird. Und da sind wir bei politischen Präferenzen angekommen...

  • Ich verfolge die Entwicklung mit Begeisterung, zeichnet sich doch ein Eigentor des orangenen Mannes ab.

    • @AliAbsinth:

      Wenn es nicht viele Kollateralschäden geben würde, wäre ich bei Ihnen. Aber die machen mir Sorgen.

    • @AliAbsinth:

      Nachdem der Fußballplatz umgepflügt wurde?

  • Wer denkt jetzt das es nicht zum Plan gehört? Wie sie dass mit den seltenen Erden lösen wollen, bin gespannt. Ansonsten finde ich sehr Eindeutig das es um eine Vormachtsstellung geht.

  • Nicht nett, aber wir sollten vielleicht doch möglichst viele fähige US-Amerikaner m/w/d rüberziehen mit unseren Standortvorteilen Berechenbarkeit, Arbeitsbedingungen, Toleranz, ...

    • @Janix:

      Ach ja, die berühmte deutsche Toleranz...



      Ich glaube die Berliner Clubkultur hat mehr Anziehungskraft auf junge US-Amerikaner als diese, da auch im Ausland über AgD und rassistische Übergriffe berichtet wird.

      • @Blutsbruder WinnePuh:

        Und das gibt es in den USA nicht??? Dachte, das ist auch einer der Gründe für die Abwanderung?

      • @Blutsbruder WinnePuh:

        Das ist eine rein (links-) deutsche Perspektive. Die rassistischen Übergriffe in Deutschland sind weit hinter denen in den Staaten. Und im Gegensatz zu ihrem eigenen und nahezu jedem anderen europäischen Land hat und hatte Deutschland bislang keine extrem rechte Partei in der Regierung. Und auch keine Regierung, die massiv gegen die Wissenschaft arbeitet. Bis vor einigen Jahren war die Migration von Deutschland in die USA größer als anders herum. In den letzten Jahren hat sich dieser Trend klar umgekehrt. Die Zahl der Einbürgerungen von US Amerikaner in Deutschland hat sich seit der Jahrtausendwende verachtfacht.

    • @Janix:

      Ja! Aber wir werden es - mal wieder - verschlafen und mit bürokratischen Hürden vereiteln.

  • .....das ist ja was, das mit den Zöllen von Trump.

    Jetzt Frage ich mich natürlich: Handelskrieg, 90% der Waren weltweit werden mit dem Schiff transportiert (das da oben auf dem Photo ist ein sogenanntes 'Handelsschiff'), was mag das wohl für Klaus K. Kühne (30% Hapag Lloyd...) bedeuten, und all die Grosscontainerschiffe mit sogenannten 'Dual Fuel-Motoren' aus dem Hause MAN Energy Solutions, einer 100%igen Tochter der Volkswagen Group aus Wolfsburg in Niedersachsen (Olaf Lies!), die Hapag Lloyd gerade bestellt hat, und über 'GREEN Loans' der KfW finanziert?

    Den wenigsten bekannt, aber weltweit wird mehr als jede 2. Tonne Fracht auf See von MAN-Motoren bewegt....

    Was wird angesichts dieses Handelkrieges nur mit all den grossen Handelsschiffen & all den MAN-Motoren, nachdem man es in Niedersachsen (Olaf Lies!) doch geschafft hat, dass diese trotz katastrophaler GHG-Bilanz (Schlupf von unverbranntem Methan durch unvollständige Verbrennung im Motor) als GRÜN gelten.

    Hoffentlich hatte man in Niedersachsen (Olaf Lies!) einen Handelskrieg auf dem Schirm, baut dort ja auch die Meyer Werft 'grüne' LNG-Kreuzfahrtschiffe für den Weltmarkt.

    Von all den 'grünen' Verbrennern Mal abgesehen.

  • "Der Hafen von San Francisco war bislang ein wichtiger Umschlagplatz für Importe aus China"



    Ihr meint wohl eher den Hafen von Oakland, oder?

  • Nee, jetzt nicht mehr mit Amerika zusammen. Wir haben die Luft der Freiheit aus Fässern getrunken.

  • Ganz sicher braucht die EU keine Chlorhühnchen-Freihandelszone mit diesen rechten Waffennarren, deren Hauptexportgut neben fragwürdigen Lebensmitteln Hass in Form von Social-Media-Algorithmen ist.

    • @Leerwerker:

      Dafür bekommen sie von uns dann ungewaschene Eier.

    • @Leerwerker:

      Die alte Leier wieder. Bitte lesen Sie (aus "Test.de"): Sorgen, wonach mit Chlor behandeltes Hähn­chen­fleisch gesund­heits­schädlich sein könnte, wies BfR-Experte Ellerbroek in der ARD zurück. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa hat bisher keine Sicher­heits­bedenken zur Anwendung von Chlor­verbindungen bei Geflügel­fleisch geäußert. Sie kam schon in einem 2005 verfassten Gutachten zu dem Schluss, dass die vier Substanzen Chlor­dioxid, angesäuertes Natrium­chlorit, Trinatrium­phosphat und Perox­ysäuren unter den vorgeschlagenen Anwendungs­bedingungen keinen Anlass zu Sicher­heits­bedenken geben würden.

  • Dum spiro spero. So lange ich atme hoffe ich.

    Die Zölle brauchen sicher Zeit um zu wirken und ja, ein nennenswerter Teil des Effes ist negativ. Trotzdem ist es mutig vom Rest der Welt darauf zu setzen, dass es schon scheitern wird und das es rechtzeitig erkannt wird, von Volk und Vaterland.

    • @Dr. Idiotas:

      Naja, die Profis erinnern sich noch, wie Ähnliches vor ca. 100 Jahren endete und es bildet sich Gänsehaut.

  • Freihandelszone D-USA? Bitte Einzelheiten. Bitte sehr sehr detailreich, Mr. Musk.

  • Musk wildert weiter in rechten gefilden europäischer Parteien. Es wäre ja interessant zu sehen, wenn ausgerechnet die Rechten nun Begeisterung für E-Autos entwickeln würden. Dann müsste man ihn am Ende auch noch dafür loben. Das hat was gruseliges.

    Nicht das die republikanischen Amerikaner von ihrer Ideologie lassen würden. Aber Kostensteigerungen mögen die ganz sicher nicht. Hoffentlich reicht nicht-genmanipuliertes Popcorn noch eine Weile. The show has just begun.