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ZDF-Sommerinterview mit AfD-GaulandKeine Ahnung

Nimmt man der AfD das Lieblingsthema Flüchtlinge weg, hat sie erstaunlich wenig zu sagen. Das beweist erneut der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland.

Kritisch schauen kann Gauland, aber bei kritischen Nachfragen kommt wenig bis nichts Foto: dpa

Zu vielen drängenden Problemen hat die AfD offenbar nichts zu sagen. „Da kann ich Ihnen im Moment keine Antwort darauf geben.“ „Nein, das kann ich Ihnen nicht erklären.“ „Ich bin kein Fachmann für diese Fragen.“ Das sind Äußerungen, die der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland am Sonntagabend im ZDF-Sommerinterview am Potsdamer Tiefen See gab.

Trotz ihrer Inhaltsleere sagen sie sehr viel über Gauland und seine Partei aus. Gefallen sind sie nämlich als Antworten auf Fragen zu den Themen Wohnungsmarktpolitik und Digitalisierung. Auch bei anderen Themen war Gauland blank – dabei hatte ihm dieses Mal niemand seine Kleidung geklaut.

Nimmt man der AfD ihr Lieblingsthema Flüchtlinge weg, wird die Partei oft erstaunlich kleinlaut. Dies war schon im Juni dieses Jahres zu beobachten, als AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel in einem WDR-Interview zu vielen politischen Fragen keine konkreten Positionen liefern konnte. Mindestlohn? Bürgerversicherung? Pendlerpauschale? Schusswaffen für Bürger? Da gebe es keine „Grundhaltung“, das müsse noch ein Parteitag entscheiden.

Noch peinlicher wurde es für die Rechtspopulisten jetzt im ZDF. Auf die Digitalisierungsstrategie der Partei angesprochen wurde, erklärte Gauland zunächst, dass er „keine enge Beziehung zum Internet“ pflegen würde. Von einer Strategie könne „nicht die Rede sein“.

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Damit nicht genug: Gauland behauptete gar, die FDP hätte das Thema Digitalisierung erfunden, im Parlament würde zwar ganz viel darüber geredet, aber keiner könne wirklich erklären, was das sei. Für den Fraktions- und Parteivorsitzenden der größten Oppositionspartei im Bundestag ist das eine bemerkenswert erbärmliche Aussage. Zu einer zentralen Frage, die verschiedene Politikfelder umfasst, hat Gauland kein einziges Argument.

Sie scheint ihm so egal zu sein, dass er sich dazu nicht einmal von Beratern briefen lässt, um wenigstens den Anschein von Kenntnisreichtum zu erwecken. Das ist tatsächlich überraschend – im Gegensatz zu erwartbaren Aussagen zum Klimawandel, zu dem Gauland anmerkt, man könne dazu gar keine Lösungsvorschläge bringen, da die Menschen nichts Wesentliches dazu beitragen würden.

Verschwörungsfantasien wegen Protest

Mitten im Interview sind plötzlich drei Störer zu hören, die an der Uferpromenade stehen. „Gauland, die Schande, im Herzen von Potsdam“ rufen sie. Tatsächlich ein ungewöhnlicher Anblick für ein Sommerinterview – für die AfD jedoch anscheinend noch mehr. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst retweetet einen Post über „GEZ-finanzierte linke Vollpfosten“. „Die Bewertung der Gesprächsführung des Moderators und der Zwischenrufer bleibt Ihnen überlassen…“, raunt der offizielle Parteiaccount @AfD.

Der Abgeordnete Harald Weyel twittert von „staatlich anerkannten ZDF-Kabelträgern.“ Und der Abgeordnete Dirk Spaniel behauptet sogar: „Staatsfunk goes Antifa.“ Die Demonstranten hatten zwar tatsächlich nichts Substanzielles mitzuteilen, müssen in einer Demokratie aber selbstverständlich ausgehalten werden. Peinlich, dass der Partei dazu nicht mehr einfällt als Verschwörungsfantasien.

Zum Thema Rente kann Gauland ebenfalls kein konkretes Konzept liefern – die Positionen zwischen dem wirtschaftsliberalen und dem national-sozialen Flügel in der Partei liegen schließlich meilenweit auseinander. Fünfeinhalb Jahre nach Gründung kann sich Gauland allerdings nicht mehr mit der Aussage der „jungen Partei“ herausreden – und muss gegenüber dem kritisch nachhakenden ZDF-Journalisten Thomas Walde eingestehen, er habe bei diesem Thema noch keine Alternative.

So zeigte sich: Auf Provokation ausgerichteter Populismus kann oft allein dadurch entlarvt werden, zu konkreten Positionen gezielt nachzufragen. Da Walde dies vorbildlich gelang, konnte Gauland nur noch seine Konzeptlosigkeit referieren.

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73 Kommentare

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  • Ich bin kein Freund der AfD, aber mal ganz ehrlich: Haben die etablierten Parteien bessere Antworten auf die drängenden Fragen wie z.B. Rente? Sind unrealistische Wahlprgramme oder die immer gleichen Wahlversprechen, die noch nie umgesetzt wurden, besser als kein Wahlprogramm?

    • @Steffen Wenzel:

      Sind denn Parteien ohne Programm besser als Parteien mit Programm?

      „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit…“ (Art.21, (1) Grundgesetz)

      An der politischen Willensbildung kann aber nur m i twirken, wer ein diskussionswürdiges Programm hat. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, wie es die AfD ausschließlich propagiert, kann doch niemals ein Programm im Sinne des Grundgesetzes sein. Die AfD ist zweifellos ein Fremdkörper im System, aber „etabliert“ ist sie doch längst in den Parlamenten.

  • Frau Weidel hat gesagt, 2020 ist die AfD regierungsfähig! (*Zwinker) Könnte knapp werden und mit Sicherheit nicht mit diesem Parteivorsitzenden. Das Schlimme daran ist, dass Gauland glaubt, dass seine Ahnungslosigkeit der Partei noch mehr Zulauf verschafft. Wenn er sich da mal nicht täuscht. Das Piratenpartei Phänomen hat schon eingesetzt.

    • @Elrond:

      Woher wollen Sie das denn wissen? Dumpfes Gefühl statt Fakt, oder?

      Übrigens: die Zahl der Gefährer wird sogar vom BKA veröffentlicht.

  • Was nimmt man aus diesem Interview mit, Uninformiertheit, Desinteresse, Ahnungslosigkeit UND es handelt sich um den Parteivorsitzenden. Ich kann nicht umhin zu sagen, dass ich die Haltung Gaulands als absolute Frechheit und Feigheit vor den großen Herausforderungen empfinde. So jemand dürfte weder für die SPD, für die CDU/CSU, die Grünen, die FDP oder die Linken vor der Kamera öffentlich sprechen. Dass man nicht bei jedem Thema sattelfest sein kann versteht sich von selbst und das Schaulustige das Interview stören durften ist auch nicht in Ordnung doch Gauland zelebriert seine Lustlosigkeit mit einer solchen VErachtung vor sich selbst, dass ich mich frage, was will der Mann eigentlich an der SPitze einer Partei, die, wie Weidel sagt, 2020 regierungsfähig sein will. Über so viel verfehlte Selbsteinschätzung darf man sich doch allen Ernstes wundern oder sieht Gauland das Ende seiner Eintagspartei bereits gekommen? Um regierungsfähig zu werden, müssen sie sich der ewig Gestrigen entledigen und wenn sie das tun, haben sie keine Wählerbasis mehr, da die anderen parteien einfach mehr drauf haben.

  • Ich für meinen Teil bin froh, dass es die AfD gibt. In Deutschland leben mittlerweile hunderte Gefährder und insbesondere zahlreiche Einzelschicksale zeigen doch, dass die Politik nicht mehr in der Lage ist, dieser Sache Herr zu werden. Auch unsere Presse zeigt doch mit solchen Interviews und solchen Artikeln, wie weit es mit ihr ist. Dass hier Afd-freundliche Kommentare wie meiner veröffentlicht wird, wage ich zwar zu bezweifeln, aber ich versuche es trotzdem. Und dass Afd-Wähler Nullblicker sind, das werden in vielen Jahren viele Menschen hoffentlich mal revidieren.....

    • @ProffessorKlar1958:

      Einzelschicksale zu lösen, ist nicht Aufgabe der Politik, das kann auch die AfD nicht leisten. Und woher wollen Sie wissen, wie viele Gefährder in Deutschland sind? Dumpfes Gefühl statt Fakt, oder?

  • Peinlich, so einer sitzt im Deutschen Bundestag. Er glaubt sehr viel, Wissen tut er nichts.

  • In der Tat war es angenehm, Gauland auch mal zu anderen Themen konfrontiert zu sehen, auf welche er nur mit offensichtlicher Planlosigkeit reagieren konnte.



    Einen ziemlich unangenehmen Beigeschmack hatte für mich jedoch die Sequenz, als das Interview mit lautstarkem Protest einiger Leute gestört wurde. Da hätte m. E. Herr Walde und/oder die Regie (grundsätzlich aus Respekt vor jeder/jedem Interviewpartner*in) einschreiten müssen anstatt das Gespräch ungeachtet dessen weiterzuführen. Ich weiß ja nicht, ob das bei Frau Merkel, Herrn Lindner. Frau Bärbock, Herrn Riexinger etc zugelassen würde (oder schon wurde).



    In diesem Fall wunderts nicht, wenn nun wieder ins olle Opferhorn geblasen wird. Auch wenn der Protest in der Sache in Ordnung war, formal seitens des Interviewers war das leider nix...

  • 1. Franz Josef Strauß war ja dafür berüchtigt, nie auf gestellte Fragen zu antworten, sondern über ganz anderes zu reden. 2. Der Gauleiter - Gauland zeigt den 'Markenkern' der AfD: Haß auf Migranten und die 'Systempolitiker' 3. Wen dass an Weimar und danach erinnert, hat völlig Recht.

  • Dass Politiker Fragen von Journalisten nicht beantworten (können oder wollen), erlebt man doch bei jedem Interview - egal für welche Partei der Politiker gerade spricht. Das ist nun wirklich kein entlarvender Kommentar über die AfD. Jede Partei hat ihre Schwerpunkte: AfD und CSU haben sich nun mal auf Flüchtlinge spezialisiert. Na und?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Man könnte Polikter von jeder anderen im Bundestag vertretenen Partei zu so einem Interview einladen und würde verschiedene Standpunkte zum Thema Rente, Klimaschutz, AirBnB, Wohnungsnot, Digitalisierung, Zukunftsideen etc. bekommen.

      Die FDP hat dort andere Standpunkte als die Linkspartei, aber beide haben eine klares Programm.

      Von Gauland kam nur Geschwafel, wie es ein Dorfbürgermeister in Hinterwald am Berg auch noch hinbekommen würde, was eben nochmal verdeutlicht, das diese Partei eigentlich nur ein Themengebiet hat und ansonsten konzeptlos bis uninterssiert ist.

      Auch die Piratenpartei hatte irgendwann nach geraumer Zeit konkrete Ideen zu sozialpolitischen Fragen.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Das ist jetzt aber nicht ganz fair gegenüber dem "Dorfbürgermeister in Hinterwald am Berg"



        ;-)

  • Das wird keinen AfD-Wähler stören.



    Es stört auch niemanden von den Befürwortern der No-Border-Bewegung, wenn Fragen zur finanziellen Versorgung oder sozialer Sicherung da offen bleiben.

    Ich schätze, bis ca 30% der wählenden Bevölkerung haben mittlerweile das Niveau erreicht, dass die ganze Flüchtlingsdebatte für sie nur noch das Niveau von Fußballfanclubs erreicht hat und man, egal, ob man überhaupt davon betroffen ist, man entweder eine Pro- oder eine Contra-Meinung einnimmt. Davon profitieren auf der einen Seite die AfD und auf der anderen die Grünen.Die Zeit für sachliche Debatte ist nunmehr vorbei.

  • Das Problem mit dem Rechtspopulismus liegt nicht auf der Argumentationsebene, sondern in der Gewalt- und Bemächtigungs- und Klientelismusdimension.

  • Die Vorgängerpartei hatte wenigstens noch 25 aussagekräftige Punkte im Programm - nebst einer zweibändigen Orientierungshilfe des damaligen Parteichefs...

  • Trotzdem stellt sich die Frage, wer politisch die Verantwortung dafür trägt, dass eine Partei wie die AfD sich gründen und bereits nach vier bis fünf Jahren zweistellige Wahlergebnisse erzielen konnte.

    • @Nicolai Nikitin:

      Die SPD.

      • @Karavanserai:

        Genau. Die sind immer Schuld.



        Wenn in Deutschland die Sonne lacht, hats die CDU gemacht, gibt es Regen, Eis und Schnee, wars bestimmt die SPD.

  • "Noch peinlicher wurde es für die Rechtspopulisten jetzt im ZDF. Auf die Digitalisierungsstrategie der Partei angesprochen wurde, erklärte Gauland zunächst, dass er „keine enge Beziehung zum Internet“ pflegen würde. Von einer Strategie könne „nicht die Rede sein“."

    BTW, unsere Staatsministerin für Digitalisierung:

    www.youtube.com/watch?v=PcNYXOsDP1Q

  • Ich verstehe die Aufregung nicht. Da gibt ein Rechtsnationalist zu, dass er zu bestimmten Fragen (noch) keine Antwort hat. Was wäre denn besser, wenn ein Rechtsnationalist auf alle Fragen eine Antwort hätte?

    Im Übrigen könnte ich eine lange Latte von PolitikerInnen aufzählen, die Ämter bekleiden oder bekleideten und auf Fragen immer die falschen Antworten gaben.

    • @Rolf B.:

      Viel schlimmer finde ich es, wenn ein Politiker auf alle Fragen eine Antwort hat. Die Qualität der Antworten korreliert meist negativ mit ihrer Eloquenz.

      • @Sven :

        Macht es die Sache denn besser? Bringt uns Nichtwissen weiter? Wohl kaum. Den verheerenden und entlarvenden Auftritt Gaulands kann man nicht damit rechtfertigen, dass andere Politiker auch nicht viel wissen. Nichtwissen hier als Ehrlichkleit vor dem Wähler zu verkaufen und ihn damit zu legitimieren ist ja wohl bodenlos.

  • „Nimmt man der AfD das Lieblingsthema Flüchtlinge weg, hat sie erstaunlich wenig zu sagen“

    Erstaunlich ist daran für den aufmerksamen Beobachter nun wirklich gar nichts.

    „Der [AfD] Abgeordnete Dirk Spaniel behauptet sogar: „Staatsfunk goes Antifa.““

    Während die AfD'ler sich gestern noch zu unrecht in die rechte Ecke gestellt fühlten, sehen sie sich heute bereits als gestandene Faschisten im Kampf mit der Antifa.



    Das alles ist weder komisch, noch tragisch, sondern einfach nur dummes Kommissbrot.

  • Das Problem ist doch, dass die Politiker der anderen Parteien oft auch nicht mehr ahnung von den Themen haben, für die sie bezahlt werden.

  • Hä? sinnloses Geschwurbel!

  • Ich mag Gauland nicht, allerdings finde ich Politiker, die auf *jede* Frage eine Antwort parat haben, ebenfalls bedenklich.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @agerwiese:

      Wenigstens zu den großen aktuellen politischen Fragen sollte ein Partei- oder Fraktionsvorsitzender aber die Position seiner Partei oder Fraktion referieren können. Da ist bei der AfD aber die Alternative "heiße Luft" zu spüren.

    • @agerwiese:

      Gauland hatte allerdings auf KEINE Frage eine Antwort.

      • @Spitzbube:

        Der Mann hat mehr als 15 Jahre in der politischen PR gearbeitet. Ich bezweifle stark, dass er nicht hätte antworten können i.S.v. etwas sagen.

  • Eine Antwort auf ihre Frage steht etwas weiter oben. Irrtümlich habe ich die nicht an sie adressiert.

  • Die AfD wird durch das Gauland-Interview keine Stimme weniger bekommen, durch die Berichterstattung darüber aber vermutlich ein paar Stimmen hinzugewinnen.

  • In einschlägigen "alternativen Medien" wird da Inverview ganz sicher mit der Überschrift: "Gauland zerlegt Systhem-Journalisten" veröffentlicht.



    Dummdreist und kackfrech das Gegenteil der Fakten behaupten, ist eine typische Methode dieser Leute.

    • @Wagenbär:

      na ja, vielleicht passiert das ja, aber ohne das es passiert und ohne Verlinkung einer Quelle, ist dieser Post auch nicht mehr als Dummdreist und kackfrech das Gegenteil der Fakten zu behaupten...

      Leute wie Sie bestätigen leider die AFD statt sie zu widerlegen.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Die AfD hat mehr zu sagen, als Herr Schindler es gern möchte. Freilich ist es billig, wenige Sätze mal zu zerhackstücken.

    Empfehle stattdessen die Redebeiträge der AfD- Bundestags-Fraktion mal zu youtuben.

    Da gibt es übrigens auch einen, wo die AfD einem Antrag der Linken zustimmt, potzdonnernochmal!

  • Bei jeder Frage musste der Alex sich auf die Zunge beißen und und seinen rechten Arm festhalten.

  • Ich weiß zumindest eine Antwort. Abschaffung der Werbung in ihrer jetzigen Form und Abschaffung der Werbefinanzierung (Fernsehen, Sport etc.). Das Geld was jetzt dafür ausgegeben wird, muss einkassiert werden und für den Schuldenabbau, für die Umwelt und für ein soziales Gemeinwesen ausgegeben werden. Das dürften per annum zig Milliarden sein. Für Werbung wird es einen anderen Vertriebsweg geben, so dass diese nur nach Abruf zu sehen ist. Dafür wiederum ist eine Abgabe vom Werbenden an die Kommunen fällig.

    • @APO Pluto:

      Aha. Und das hat gleich noch mal was mit der AFD zu tun?

    • @APO Pluto:

      Kommentar ist eine Antwort auf die Frage: "Und wer weiss die Antworten" von ELEFANT.

      • @APO Pluto:

        Ja, das war mir klar. Mir ist immer noch nicht klar, was das mit dem Artikel zu tun hat. Sie wollten die Idee immer schon mal loswerden?

  • Deutschnationalisten und noch schlimmer haben keine vernünftigen politischen Konzepte? Was für eine Überraschung. Trotzdem gut, das auch ab und an vorzuführen.

  • Da die Flüchtlingsproblematik und ihre Folgen auf die hiesiege Bevölkerung uns noch viele Jahre beschäftigen werden und sich Situationen wie die in Cottbus wohl häufen werden, steht dem Aufstieg der AfD nichts im Wege. Dieses eine Thema reicht völlig aus, um Mehrheiten zu sichern, nicht nur in Ostdeutschland. Ich denke da insbesondere an die "Nordschiene" im Ruhrgebiet( Duisburg, Dortmund etc.),



    Zur Digitalisierung: da befindet sich Herr Gauland in guter Nachbarschaft zu vielen Spitzenpolikern, die ebenfalls keine Ahnung haben und lieber schweigen sollten zu diesem Thema.

    • @Hans-Georg Breuer:

      24% sind aber keine Mehrheit.

      Nicht mal in Sachsen oder Duisburg-Marxloh.

  • Die AfD braucht bislang nur solche Menschen wie Horst Seehofer, damit ausreichend Panik verbreitet wird. Und nur auf die Gefühle kommt es für die AfD an, von der Abschaffung des Euro und die Wiedereinsetzung der DM ist keine Rede mehr.

    Die AfD ist eine Partei ohne (echte) Kompetenz, in den Landesparlamenten absolvieren sie eigentlich Praktika - stellen kaum Anfragen oder Anträge, ziehen sich zurück.

    Nur der öffentliche Diskurs über Ausländer, Zuzug und Flüchtlinge hilft ihnen, weil sie sich hier klar positionieren und zwar ein paar Centimeter links von der NPD.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Andreas_2020:

      "Nur der öffentliche Diskurs über Ausländer, Zuzug und Flüchtlinge hilft ihnen, weil sie sich hier klar positionieren und zwar ein paar Centimeter links von der NPD."

      Nun, wenn nur das allein der AfD zu ihrem Erfolg verhilft, spricht es für die Wichtigkeit des Themas und die gute Resonanz auf den Kurs der AfD.

      Dass Sie mich richtig verstehen: Mir wäre es lieber, Linke und Grüne würden das Thema bearbeiten, anstatt dass sich erst eine rechte Partei etablieren muß. Denn wer weiß, ob man die jemals wieder los wird?

      Man kann also zugespitzt sagen, die AfD ist ein Kind linksgrün-liberalen Starrsinns.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        "Man kann also zugespitzt sagen, die AfD ist ein Kind linksgrün-liberalen Starrsinns" Also meine Hypothese seit einiger Zeit ist ja, die AfD ist, wie Rechtspopulisten in anderen europäischen Gesellschaften, ein Phänomen der überalterten Gesellschaften. So werden dann aus ehemals ganz vernünftigen altersstarrsinnige, ängstliche, und nebenbei an ihren Sesseln klebende Leute, die gar nicht daran denken, das Zepter abzugeben, dummerweise sind sie auch noch die Mehrheit u können so ganz mehrheitsdemokratisch den Laden vor die Wand fahren: "eure faschistoide Rhetorik zerstört den gesellschaftlichen Frieden!" - "ach was! wir, retten nur das christl. Abendland", "der Klimawandel kommt, wir müssen umsteuern!" "Quatsch, linksgr. Schwachsinn, Klimawandel gibt es nicht, und wenn es hier doch wärmer wird brauchen wir vllcht bald nicht mehr nach Malle". Ich glaub, das ist nicht bloß Ignoranz, es ist Altersstarrsinn, da sind schon ein paar Hirnzellen zu viel untergegangen, bei einigen jüngeren Vertretern war ist da freilich noch nie was gewesen.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Also dem würde ich widersprechen, denn links-grün regiert nicht und regierte nicht. Die große Koalition und viele andere Umstände haben die AfD ermöglicht, die CDU und CSU sind ja auch kaum noch rechts-konservativ und für die untere Mittelschicht ist relativ wenig getan worden. Dazu kommen nach m.M. auch Rentenreform, Hartz-IV und diese von Medien angeheizte Flüchtlingswelle, die es so gar nicht gab. Die AfD macht übrigens so gut wie alles falsch, aber es juckt eben kaum jemanden, also in den meisten Parlamenten ist die AfD mehr oder weniger von Anfang an KO oder nicht arbeitsfähig gewesen.

  • Ooch, die Grünen waren und sind sich eigentlich auch in der Frage der Ökologie einig. Ansonsten machen die selbst in Regierungen jeweils alles mit ... aber sei es drum: wenn man mit nationalen Themen in Deutschland stabil 15-20% der Wähler anspricht, dann wird die AfD mit dem „ehrlichen“ Keine-Ahnung zu anderen Fragen wohl noch lange durchkommen.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Taztui:

      "Ooch, die Grünen waren und sind sich eigentlich auch in der Frage der Ökologie einig."

      Naja, nicht so ganz. Das hängt immer stark davon ab, ob vor oder nach der Wahl ist.

  • Gespräch bestätigt: AfD = "Ahnungslosigkeit für Destruktive"

    • @Norbert Sinofzik:

      Den nehme ich für die nächste Demo.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Norbert Sinofzik:

      Wenn alle anderen so viel Ahnung haben, warum gelang es ihnen dann nicht, die ahnungslose AfD zu verhindern?

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    So schlecht, die AfD... und trotzdem so erfolgreich.

  • Ewiggestrige der AfD wie Alexander Gauland oder Beatrix von Storch ("die Sonne [wegen dem Klimawandel] verklagen") wissen natürlich keine Antworten auf die Probleme der Zukunft wie den Klimawandel. Noch ist kein Inselstaat vollständig abgesoffen, aber in der Zukunft könnte es tatsächlich soweit kommen, wenn jetzt nichts unternommen wird. Der Klimawandel ist global und kann nicht durch verschärfte Grenzkontrollen oder Klagen gegen die Sonne gestoppt werden. Diese Dimension übersteigt den Horizont von AfD-Mitgliedern vermutlich um ein Vielfaches.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Atalanttore:

      "...wissen natürlich keine Antworten auf die Probleme der Zukunft wie den Klimawandel"

      Und wer weiss die Antworten?

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Aber die anderen Parteien tun noch so, als sie ob Antworten hätten.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Taztui:

          Schön für den, dem das genügt.

  • So sehr wie ich auch immer dabei bin, über die AfD zu schimpfen. Aber jetzt mal unabhängig von der Person und den Themen, finde ich es eigentlich auch mal ganz gut, wenn man keine Ahnung hat und die Fresse hält... :)

  • Die "Konzeptlosigkeit" ist kein Problem für die AfD, sondern ihr Erfolgsrezept. Sie wird wegen Positionen gegen Flüchtlinge/Ausländer und den "linksgrünversifften Mainstream" gewählt. Mit einem Konzept zur Rente würde man einen Teil der Wähler (entweder die restlichen Wirtschaftsliberalen oder die "Nationalsozial(ist)en" um Höcke verprellen. Denn zwischen der Umlagefinanzierung und der frei gewählten kapitalgedeckten Rente ist ein sinnvoller Kompromiss kaum möglich. Gleiches gilt für andere Themen, die (potentielle) AfD-Wähler nicht interessieren. Durch die Vagheit kann man als Wähler denken, dass in den unspannenden Themenbereichen sie schon etwas für mich und gegen das Establishment tun würden. Zum Schwur käme es erst bei einer Regierungsbeteiligung. Davon ist sie aber Lichtjahre entfernt.

    • @rawjr:

      Hoffentlich bleibt die Entfernung.

  • Endlich mal ein gutes Interview in dem sich die Partei als Luftnummer entlarvt, die nur aufgrund der widersprüchlich entgleisten Flüchtlingseinwanderung gerade zweistellige Stimmen einfahren kann.

    Irgendwie war es ja sogar sympathisch, dass Gauland erzählte zu allem möglichen keine Ahnung zu haben. Erstklassiges Interview.

  • Ein Politiker, der zugibt, keine Ahnung von einem Thema zu haben, ist ein Novum.

    • @Karavanserai:

      Vor einigen Jahren haben das doch schon die Politiker der Piratenpartei zugegeben, mit dem Verweis darauf, dass sie keine Antworten hätten, sondern die richtigen Fragen stellen würden.

    • @Karavanserai:

      Womit wiederum gezeigt wäre, daß nicht jede Neuerung auch eine Verbesserung ist.

      • @Wurstprofessor:

        Die AfD gehört bei mir, neben der neoliberalen SPD, zur einzigen unwählbaren Partei. Das ist aber eine andere Baustelle. Eine politische Revolution wäre, wenn man, wie in jeden anderen Beruf auch, für jeden Minister eine adäquate Ausbildung bzw. Studium voraussetzen würde und nicht Amtsärztinnen zu Verteidigungsministern macht und Außenminister einsetzt, die erst noch Englischkurse machen müssen.

  • Und trotzdem würden laut Umfragen 16 bis 18 % diese Partei wählen. Da frage ich mich doch: hackts? Solche Nullblicker sollen ein Mitspracherecht in der deutschen Politik erhalten? Wenn man wirklich eine Alternative sein will, dann muss man aber auch alle relevanten Themen abdecken und keine Fremdenfeindlichkeit salonfähig machen.

    Für mich wird diese Partei auf Ewigkeit unwählbar sein.

    • @Jan Berger:

      Zum Glück kennen Sie die Abgeordneten der anderen Parteien nicht! Es würde Sie erschrecken, welche Inkompetenten Menschen da in den Parlamenten über uns abstimmen. Dagegen sind Teile der AfD mit ihrem Berufs(vor)leben wahre Kenner des Lebens. Üblicherweise wird im Parlament dem Fraktionschef gefolgt. Die hochgespülte AfD ist da deutlich inhomogener, wie man ja in den verschiedenen Landesparlamenten sieht. Aber wir sind es ja gewohnt, dass Parteien ein(!) Programm haben ...

      Der Gauland ist ein politischer Fuchs, der tut nur doof ... und alle beißen auf den blanken Haken.

  • 8G
    87233 (Profil gelöscht)

    Inhaltsleer waren die immer. Das macht die nicht weniger gefährlich. Im Gegenteil. Damit können die ständig nur das auswählen was die passt.

  • "National-sozialer Flügel". So was haben die? Na dann fehlt ja nicht mehr viel...

    • @Nifty_Monkey:

      Der N-S-Flügel der AfD ist die Truppe um Bernd Höcke und dessen Abgesandtem im Bundestag Jürgen Pohl, diesem zu Fleisch gewordenem Rassismus-Rentenkonzept der N-S' ler.

      Die wollen über einem Grundsockel hinaus Renten nur noch an "Ur-deutsche" auszahlen. Dazu gibt's nächstes Jahr einen Sonderparteitag, den Höcke auf dem letzten Bundesparteitag durchgekriegt hat.

      Pohl brütet da was aus. Purer Rassimus.

      Hätte vor dem Bundesverfassungsgericht nicht den Hauch einer Chance und würde wahrscheinlich gar nicht erst zugelassen.

      Bei näherer Betrachtung wird das Rentenpapier die Verfassungsfeindlichkeit der AfD weiter belegen und damit der Beobachtung durch den VS näherbringen, weil hier eindeutig die Abschaffung des 'sozialen' Rechtsstaats auf GG-Basis als Parteiagenda dokumentiert würde.

      Wahrscheinlich werden sich aber die Kapitalismus-auf-Meth-Vertreter um Weidel, Meuthen & Boehringer durchsetzen und die AfD weiterhin als faktisch arbeitnehmerfeindliche Organisation festschreiben.

      • @Tom Zwanziger:

        Methedrinhydrochlorid macht bei Dauergebrauch Löcher ins Gehirn und ruiniert das Gebiss in kurzer Zeit. Auch sehr symptomatisch für Weidel & Co.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Ja nu, der Walde hat das ordentlich gemacht.



    Der Gauland aber auch. Die AfD Anhänger wollen keine Antworten, die wollen im besten Fall Kaiser Wilhelm wiederhaben.