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Wenn Milliarden vererbt werdenKlassenhass

Fünf Prozent der Deutschen besitzen so viel wie der Rest. Das Erbschaftssteuersystem verstärkt die Ungleichheit. Wie lange kann das gutgehen?

„You can always get a better something, a better car, a better house“, sagt Erbe Alexander Foto: Cord/imago images

K ennen Sie das Wort Klassenhass? Hass ist ein sehr starkes Wort. Man kann enttäuscht von jemandem sein, dann ist man wütend auf ihn, aber man hasst ihn nicht gleich. Hass ist mir deshalb eigentlich fremd. Außer Klassenhass. Den empfinde ich, wenn Ungleichheit offen und wie selbstverständlich zutage tritt.

Etwa in der im ZDF ausgestrahlten Doku „Die Wahrheit übers Erben“ von Julia Friedrichs und Louis Klamroth. Ein Film, der das ungerechte Erbschaftsteuersystem thematisiert, das im Sinne der (Ver-)Erbenden beschaffen ist, viele Ausnahmen und hohe Freibeträge kennt, gerade wenn jemand ein Unternehmen vererbt; und in dem nicht nur die nackten Zahlen Eindruck machen: 5 Prozent der Deutschen besitzen so viel wie der Rest, jedes Jahr werden 300 Milliarden Euro vererbt, davon werden nur ungefähr 2 Prozent als Steuern abgeführt.

Auch die menschliche Manifestation dieser Ungerechtigkeit raubt einem den Atem. Vor allem eine Szene hat es in sich. Julian, Erbe von Touristikunternehmer Karlheinz Kögel mit geschätzten 300 Millionen Euro Vermögen, der in seiner Freizeit ein Cessna-Flugzeug fliegt, und zwei Freunde machen bei einer Wanderung im Schwarzwald eine Pause.

Reporter Klamroth fragt die drei, ob es in ihrem Leben schon mal etwas gab, das sie sich nicht leisten konnten. „Klar“, sagt Julian. „Auf jeden Fall“, sagt Christina, die ein eigenes Modelabel besitzt. „Safe“, sagt Julian, „ja, viel.“ Klamroth frag nach: „Zum Beispiel?“ Es folgt eine unangenehme Pause. „Material things“, sagt dann Alexander, der ein Saft-Start-up gegründet hat. „You can always get a better something, a better car, a better house.“

Von null starten

Für mich als jemand, der nichts erben wird, kein Vermögen hat und von null starten musste, dessen Entscheidungen im Leben immer davon bestimmt sind, ist das der Moment, in dem der Klassenhass in der Brust brennt. Eine Freundin mit gleicher Ausgangslage beschreibt es so: „Das ist, als ob einem jemand das Gesicht in die Scheiße drücken würde.“

Bei allem Klassenhass ist klar, dass Julian und Leute wie er einfach Glück haben. Dass sie nicht verantwortlich dafür sind, was prinzipiell falsch läuft. Dass Leute wie sein Vater Charaktermasken sind, wie Marx es nennt. Jederzeit austauschbar. Denn wenn sie die für den Kapitalismus notwendige Rolle des ausbeutenden Unternehmers nicht einnähmen, würden das eben andere tun. Aber der Klassenhass ist trotzdem da. Und er lässt sich nicht mit einem Marx-Seminar bändigen.

Am Ende des Films kommt der Erbe Antonis Schwarz zu Wort. Er setzt sich für höhere Erbschaftsteuern ein. Das klingt paradox. Ist es aber nicht. Er sagt: „Die extreme Vermögenskonzentration und die Demokratie vertragen sich nicht gut.“ Und da klingt ein bisschen die Angst durch, dass er am Ende alles verlieren könnte – wenn der Klassenhass zu groß wird und die anderen einfach nehmen, was sie brauchen.

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Volkan Ağar
Redakteur taz2
Kolumnist (Postprolet) und Redakteur im Ressort taz2: Gesellschaft & Medien. Bei der taz seit 2016. Schreibt über Soziales, Randständiges und Abgründiges.
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55 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Erbschaftsteuer ist nur deshalb so ein beliebtes Thema weil man an dieses Geld am leichtesten rankommt. Wie viele Erben haben schon die Möglichkeit ihr Geld im Ausland in Sicherheit zu bringen ?



    Dagegen machen Ausländische Konzerne ( Amazon, Facebook, Google , usw. ) jedes Jahr enorme Gewinne in Deutschland ohne das der Staat davon was sieht. Ober noch besser ( oder schlechter ) man finanziert Milliarden Konzerne wie Tesla eine Fabrik, wo das Geld dann in Steueroasen verschoben wird. Aber lieber die Erben der Schwäbischen Hausfrau belangen als wie sich mit einem Konzern anzulegen.

    • @Günter Witte:

      Um die schwäbische Hausfrau geht es wohl kaum bei den Vermögen von über eine Million Euro bzw. um die Beispiele in dem obigen Artikel. Wie wäre es denn mit Tesla bzw. Herrn Musk zu Lebzeiten und auch als Erblasser angemessen zu besteuern. Oder passt Ihnen das auch nicht?

  • In den Augen mancher Erblasser erbringen die Erben durchaus eine Leistung. Sie tragen die Erziehung und die Erbanlagen der Eltern weiter und ehren ihr Andenken. Mann kann sich natürlich darüber streiten ob diese "Leistung" wichtig ist. Aber meiner Meinung diese Sichtweise weniger abwegig als Leute dafür zu bezahlen das man ihnen beim Fußball spielen zusehen darf.

  • Klassenhass hat momentan keine Relevanz. Wenn es diesen relevant gäbe, wäre die Linkspartei nicht unter 5%.

    Was es gibt ist eine Zunahme von Antisemitismus und anderer gruppenbezogener Menschenfeindlichkleit. Der Rechtsruck in Europa sowie in Sachsen ist eindeutig durch die Wahlergebnisse belegt!

    Deser wird sich noch verstärken, da die extreme Vermögenskonzentration und die Demokratie sich nicht gut vertragen und zu sozialen Verwerfungen führen wird, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit verstärken. Auch bereits bei Linken zu sehen, die meinen, es wird sich zuviel mit LGBTIAQ+ beschäftigt. Als wenn das dazu führen würde, dass es keine angemessene Erbschaftssteuer gibt!

  • Ich kann diesen Klassenhass nachempfinden.



    Das schlechteste Argument gegen die Erbschaftsteuer ist das der Doppelbesteuerung.



    Wenn ich tot bin, geht mein Nachlass auf meine Nachkommen über. Es gehört mir dann nicht mehr. Erstens weil ich nicht mehr existiere, zweitens weil es per Erbe auf meine Nachkommen übertragen wurde. Meine Nachkommen erhalten dann also Vermögenswerte, und diese sollten selbstverständlich besteuert werden. Das ist keine Doppelbesteuerung. Wenn ich ein Produkt herstelle, es verkaufe und dafür Geld bekomme, muss ich es auch versteuern, obwohl mein Kunde das Produkt mit Geld bezahlt hat, dass er auch bereits besteuert hat.

  • Geld, dass ich durch nicht-arbeit erhalte, sollte höher besteuert werden, als Geld, für dass ich gearbeitet habe.

    Leistung muss sich wieder lohnen.

    Warum leuchtet das manchen nicht ein?

  • Zuviel Geld macht nicht glücklich sondern ängstlich und assozial.



    Insbesondere wenn man es von Anfang an in den Hintern geblasen bekommt.

    Ich verstehe aber auch nicht was sich am Thema Neid ändern soll, wenn die Erbschaftssteuer mehr wird. Deshalb hat doch keiner mehr Geld in der Tasche.

    Der Staat subventioniert nur die, die gerade die richtige Lobby haben und drückt sich um jede Verantwortung.



    Milliarden werden hier über den Staat in die Kassen der Unternehmen und Reichen gespült und die Politik schwimmt oft genug nur mit, statt wirklich etwas zu bewegen.

    Und ob es den Menschen im Kommunismus oder Sozialismus so viel besser geht kann ich nicht wirklich erkennen. Soziale Gerechtigkeit sehe ich in den Systemen auch keine.

    Wohnungen werden von der höheren Steuer auch nicht billiger.



    Im Moment braucht es ganz andere Regeln, durch die Inflation drückt das Kapital noch viel stärker als sonst in die Immobilienblase. Die aktuellen Gesetze befeuern das. Nach 10 Jahren Besitz einer Immobilie kann Sie ohne die Gewinne versteuern zu müssen verkauft werden. Unter solchen Rahmenbedingungen kann sich viel Geld nur immer mehr vermehren Inflation ist da egal.

    Statt das Kapital zu investieren und die Gesellschaft über echtes Unternehmertum weiterzubringen wird es in sicheren Anlagen ohne Risiko langfristig geparkt. Womit wir wieder beim Thema Angst wären.

    Investitionen die uns wirklich weiter bringen würden werden nicht getätigt.



    Der Klimawandel wird das alles wie in einem Brennglas auf den Punkt bringen. Es kommt eine Zeit da werden Industrienationen für Ihre Überheblichkeit und die Grenzen die sie hochziehen teuer bezahlen.

    Gruß vom Mondlicht

  • Klassenhass?



    Liest sich für mich ehr wie Neid oder Missgunst.



    Glaubt jemand wenn es höhere Erbschaftssteuer gäbe würde das für niedrigere Steuern bei mittleren Einkommen führen? Oder zu besserer Infrastruktur?



    Die Politik würde flux ein neues Ministerium ins Leben rufen, neue Staatssekretäre, neue Behörden.

    Schaut euch mal die Steuereinnahmen an, wir haben kein Einnahmen Problem, wir haben ein Ausgaben Problem.



    Angefangen von der Kommunalen Ebene, über den Kreis, den Bezirk, das Bundesland, den Bund und der EU.

    Der Sozialausgaben beliefen sich in 2020 auf 1190 Milliarden! Das ist 1/3 des Bruttoinlandproduktes.

    Und in diesen Maßstäben muss man da auch denken. Denn bei einem BIP von über 3300 Milliarden klingen 25% von 300 Milliarden schon weit weniger beeindruckend.

  • Der Neomarxist und Wertkritiker Robert K u r z wirft die Haßkategorie aus seiner Kapitalismuskrisenanalyse Mit Verweis auf die jeweilige gesellschaftliche Position eines haves in der kapitalistischen Totalität beruft er sich auf die "individualistische Methodologie", die aus einer Gesellschaftserkenntnis a limine begrenzenden sozioökonomischen Situation der ökonommischen Akteure so etwas wie "Unschuld" entstehen läßt..Auch der Charaktermaskenbegriff zielt auf solche "Nichtschuld"-....

    Allerdings eskamotiert Kurz die



    massive Erfahrung der materiellen Ungerechtigkeit gerade im Blick der Ausgebeuteten, der ökonomisch Schwachen, Prekarier, und heute besonders der im neoliberalen Sozialdarwinismus erlittenen Abstiege (oder verfehlten Aufstiege ) usw.

    Beim Erkenntnispsychologen Piaget gibt es einen Passus,wo Kinder auf einer gewissen Alterstufe ein Spiel spielten, wo einer der Mitspieler am Schluß alle Gewinnmarken besaß:



    Was taten die anderen Kinder darauf?



    Sie nahmen ihm seinen gesamten Gewinn weg. Zorn dürfte dabei ein Movens gewesen sein. Der große belgische Trotzkist benutzte in seinem Buch "Marxistische Wirtschaftstheorie" dieses Beispiel,um



    gewissermaßen die "Natürlichkeit" des Kampfes gegen materielle Ungerechtigkeit in der kindl. Moral zufundieren.



    Am Ende jeder historischen Ausbeutergesellschaft gab es solchen Zorn. Haß, der Armen usw.

    Es wir ohne den Haß aus verletztem Gerechtigkeitsgefühl keine Revolution zum besseren geben.DieMaxime für den Umgangmit diesem Movens bei menschlich gut entwickelten (oder sich entwickdelnden) "RevolutionärInnnen" lieferte m.E.



    Che Guevara:"Verwandelt euren Haß in Energie!" Was auch ihm nie ganz gelang. Und auch Brecht schrieb, man solle ihm und seinen Genossen verzeihen, daß ihr Atem noch h e i ß war,-



    Da lag Kurz leider teils falsch- natürlich mit entsetztem Blick auf den Faschismus , auch als Gefahr bei der



    Selbstkritik und-korrektur unfähigen Linken , verständlich.Nie vergessen...!

  • Einerseits denke ich wie Volkan und bei so manchem Gebahren einiger Erben könnte auch ich nur kotzen - andererseits kann es ja nicht sein, dass eine Familie über Jahrhunderte gut haushaltet und nun in unserer Zeit ein Schloss verkaufen muss um die Erbschaftssteuer zu bezahlen. Bei Thurn und Taxis wurde als Kompromiss ein Teil der Steuer durch Öffnung der Räume für die Öffentlichkeit getilgt. Die ausgestellten Juwelen und Kutschen bleiben dann zumindest Eigentum der Familie.

  • Ich weiß nicht, warum sich hier über kaum verhohlenen Neid aufgeregt wird.



    Neid ist eine urmenschliche Emotion und meiner Meinung nach mehr als berechtigt. Und vielleicht ist der erste Schritt zur Besserung, nicht so zu tun, als dürfe man nicht neidisch sein - oder als wäre man es nicht. Klar bin ich neidisch, wenn ich als Studentin mit Kind meinen Baföganspruch verloren habe, weil ich keinen Kindesbetreuungsplatz gefunden habe und meine Credits nicht geschafft habe. Wenn ich mich dann prostituiere, weil die Alternative mein Studium abbrechen ist (nach einer wahren Begebenheit), dann darf ich nicht neidisch sein auf diejenigen, denen alles in den Allerwertesten geschoben bekommen? Wir können noch froh hier sein, zumindest ist der Studienkredit bei 20.000 zu Ende und geht nicht in die Hunderttausende wie bei Ami-Land. Wir leben in einer Welt der himmelschreienden Ungerechtigkeit, und ich würde mal sagen, dass all diejenigen, die chancenlos in kriegs- und katastrophengebeutelten Ländern aufwachsen, auch das Recht haben, neidisch zu sein auf den Reichtum, der in den allermeisten Fällen in ihren Böden, Plantagen und ausgebeuteten Familien begründet liegt und von dem sie nichts sehen.



    Amen.

  • Die Lösung für das Problem hat Aldous Huxley schon 1932 in Brave New World gegeben. Nur in einer Gesellschaft ohne Eltern-Kind Beziehung will niemand vererben, versucht niemand seinem Nachwuchs Vorteile zu verschaffen.

  • Klar: Erbe ist im Prinzip ein spezielles Einkommen und könnte entsprechend besteuert werden. Im Moment wird es sehr viel weniger besteuert als reguläre Kapitaleinkünfte oder gar Arbeitslohn.

    Ich frage mich aber schon, was Unternehmer machen sollen, falls es eine wesentlich höhere Erbschafts- bzw- Schenkungssteuer für die Übertragung von Unternehmensanteilen gibt. Bei weitem nicht alle Unternehmen lassen sich so toll und zu sinnvollen Marktpreisen jederzeit handeln. Es kann also sein, dass der Betrieb dann weit unter Wert zu Geld gemacht werden würde, oder in Hände gegeben wird, die damit weniger Wertschöpfung realisieren.

    Mich würde interessieren, gibt es Länder mit einer sehr hohen Erbschaftssteuer? Wie funktioniert das da?

    • @wetransform:

      Es gibt auch Länder mit KEINER Erbschaftssteuer (zb. Schweiz) und dort funktioniert es besser.



      Vielleicht liegt das wahre Problem anderswo...

    • @wetransform:

      Man könnte gesetzlich bestimmen, dass die Erbschaftsteuer auch in Aktien des zu vererbenden Unternehmens bezahlt werden können, und dass der Staat diese Aktien längere Zeit gar nicht und später nur in homeopatischen Dosen verkaufen darf. Er darf nur die Dividende bekommen, ggf. im Aufsichtsrat zusammen mit den Arbeitnehmerversteten abstimmen.

  • Das Problem: selbst bei 50% Erbschaftssteuer wäre die Vermögensschere kaum weniger geschossen. Die Beispiele alle noch explizit genau so vorhanden mit den Rich and Beauty. Der Artikel aber immer noch hässlich im Ton. Fazit: Null Problemlösungsansatz.

  • Herr Agar sollte sich mal Gedanken darüber machen wie der Klassenunterschied bei dem Gros der Gesellschaft entsteht... Dass z.b. eine kleine Erbschaft es erst ermöglicht z.b. eine Immobilie anzuschaffen und damit für die nächste Generation mehr Vermögen zu schaffen, dass Beamte ihr Vermögen im Alter nicht aufbrauchen müssen (um z.B. die Pflege zu finanzieren) während Oma Lieselotte die Angestellt war ihr Häuschen im Alter verkaufen muss und somit nichts mehr vererbt werden kann, dass die Banken für mittellose Gründer keine StartUps finanzieren (Basel Richtlinien). Es kommt also weniger auf das Erbe an sondern darauf dass wir es schaffen allen eine vernüftige Basis bereit zu stellen um eigenes Vermögen aufbauen zu können. Wir sollten auch nicht am Erbe ansetzen sondern an den Geldmitteln die zum Vermögensaufbau verwendet werden. Wer schon 50 Wohnungen besitzt und damit weitere 50 finanziert könnte z.b. mit einer Steuer belegt werden wenn eine Grundschuld zum Vermögensaufbau verwendet wird. Man könnte "Zinspools" einführen damit der Zinsvorteil z.b. eines Beamten an einen Haushalt mit weniger Einkommen und Sicherheiten weiter gegeben wird...

  • "Denn wenn sie die für den Kapitalismus notwendige Rolle des ausbeutenden Unternehmers nicht einnähmen, würden das eben andere tun."

    Ich bin kein Unternehmer, aber uns muss schon klar sein, dass, bedingt durch unsere seit dem 19. Jahrhundert bestehende Sozialgesetzgebung, die Unternehmer keine "Ausbeuter" (für mich ein Kampfbegriff) sondern diejenigen sind, die es uns "Normalos" ermöglichen, ein Einkommen zu erzielen. Die Unternehmer erwirtschaften volkswirtschaftlich gesehen die Werte, die dann besteuert werden können, damit der Staat funktionieren kann. Und das tut er meist in - betriebswirtschaftlich gesehen - unproduktiver Weise.

    Wenn also etwas übrigbleibt, da vererbt werden kann - so what? das Einkommen wurde ja schon vorher besteuert.

    Und: auf jeden "Reichen", der es geschafft hat, kommen x nicht Reiche, die es nicht geschafft haben. Weshalb die bestrafen, die es geschafft haben?

    Merke: nicht jede Ungleichheit ist ungerecht.

    ich neide es keinem reichen Erben, dass er reicher Erbe ist. Wozu Gleichnmacherei führt, haben wir in der UdSSR und der DDR gesehen. Dies wieder nachzumachen - und die Tendenz geht dahin: Ausweitung der Staatsquote, die Identifizierung von "Ungerechtigkeit" an jeder Ecke - ist für viele demotivierend und führt nur in kollektive (relative) Armut.

    • @Alter Weißermann:

      Ich habe kein Problem damit, wenn die sparsamen, fleißigen, klugen, erfolgreichen Unternehmer hart arbeiten und ein Vermögen anhäufen und damit gut leben. Das gönne ich ihnen gerne. Aber ich habe ein Problem, wenn ihre Nachkommen nur 2 % Erbschaftssteuer bezahlen, der Rest der Bevölkerung aber viel mehr. Wer rechtzeitig richtig investiert hat in Gold, Immobilien, Aktien o.ä. und damit reich geworden ist, der könnte von seinem Zuwachs an Vermögen aber schon etwas an die Allgemeinheit abtreten.



      Und wer ein Unternehmen erbt, kann dies gerne weiterführen, aber der Staat (und damit die Allgemeinheit) soll dann eben stiller Teilhaber am Unternehmen werden und so die Erbschaftssteuer realisieren.

      • @ZGo:

        "Wer rechtzeitig richtig investiert hat in Gold, Immobilien, Aktien o.ä. und damit reich geworden ist, der könnte von seinem Zuwachs an Vermögen aber schon etwas an die Allgemeinheit abtreten."

        Ernsthaft? Warum? Schließlich war es doch das Risiko, welches derjenige auf sich aufgenommen hat zu investieren? Wie wäre es umgekehrt mit den Verlusten? Müssten diese dann nicht auch teilweise durch die Gesellschaft abgefangen werden?



        Zum handeln von Aktien gehört nicht nur Glück dazu, etwas auskennen sollte man sich schon. Sie wollen jemanden dafür bestrafen, weil er etwas besser kann, als jemand anderes.

        Zum Thema Staatsbeteiligung. Warum sollte jemand das Unternehmen fortführen, wen zusätzlich zu den Steuern, auch noch Gewinnausschüttungen an den Staat fließen?



        Also meine Motivation hier das Unternehmen zu gründen und dann teuer zu vererben hielte sich in Grenzen.

    • @Alter Weißermann:

      Ein Schlüsselsatz findet sich am Ende des Artikels: Die Ungleichverteilung des Vermögens destabilisiert die Gesellschaft. Plötzlich gibt es einen signifikanten Anteil der Bevölkerung, der den Eindruck gewinnt, dass die Gesellschaft von unerreichbaren Eliten gesteuert wird, und sich der Demokratie verweigert. Worauf das System crasht. Das muss gar nicht mal durch einen Aufstand geschehen, bei dem sich eine Klasse nimmt,was sie braucht. Denkbar wäre z.B. folgendes Szenario: Während einer Krise (z.B.einer Pandemie) nutzen Mitglieder der politischen Führung ihr Wissen um anstehende Entscheidungen, um mit Wirtschaftsunternehmen zum wechselseitigen Vorteil und zu Lasten des Bürgers zu kooperieren. Der abgehängte Bevölkerungsanteil zweifelt danach, ob die Krise wirklich so dramatisch ist, oder ob es sich um eine Inszenierung der "Eliten" handelt, um ihn weiter auszubeuten. Dieser Zweifel führt dazu, dass sinnvolle Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise nur widerwillig umgesetzt werden. Die Krise eskaliert, und zieht das Wirtschaftsleben in Mitleidenschaft. Es kommt zu massiven Verwerfungen: Viele Wirtschaftszweige werden durch die Krise geschädigt, einige wenige profitieren.



      Falls das System diese Verwerfungen übersteht, schürt letzteres die vorhandene Unzufriedenheit weiter an.

      Es gibt spieltheoretische Modelle, die zeigen, dass freie (also ungeregelte) Marktwirtschaft zu Vermögenskonzentrationen führt.



      Am Ende steht eine unzufriedene, randalierende, staatsgefährdende Mehrheit. Steuern, die den sozialen Ausgleich fördern, wirken letztendlich systemstabilisierend.

      Allerdings ist das Interesse international agierender Wohlhabender an regionaler staatlicher Stabilität begrenzt.

      Richard

      • @Richard V.:

        Eine treffende Analyse!

    • @Alter Weißermann:

      Das Problem ist, dass wir eines der kompliziertesten Steuersysteme der Welt haben, in dem einfach verschleiert wird, dass sich Reiche eben nicht in dem Maße an den Kosten der Gesellschaft beteiligen wie es sein müsste. Aber offiziell wird eben immer noch gejammert über die angebliche gigantische Steuer- und Abgabelast der Unternehmen. Die Wahrheit dürfte bei vielen Reichen ganz anders aussehen.



      Fest steht, mit Arbeit, festen Willen und Fleiß allein wird man heute nicht reich.

      Und für alle die es immer noch nicht recht kapieren. Ein Erbe ist immer der Übergang vom einen Steuerzahler zu einen anderen. Also bedeutet es letztendlich ein Einkommen. Weshalb sollte so etwas ab einer gewissen Größe nicht besteuert werden? Weshalb muss jeder Bürger bei Erbeschaften über 35.000 alles versteuern während Erben von großen Firmen teilweise nicht einen Cent zahlen? Gerecht ist etwas anderes.

      • @aLuckyGuy:

        Schreibfehler? Wo wird denn ein Erbe über 35.000 komplett versteuert?

    • @Alter Weißermann:

      Solange Menschen wie Sie, Anhänger der neoliberalen Idiologie immer noch glauben, das derzeitige System, in dem man Reiche immer nur noch reicher machen müsste, damit ein paar Prosamen vom Tisch herabfallen und auch die breite Masse etwas abbekommt, solange wird sich nichts ändern sondern immer schlimmer werden.

      • @aLuckyGuy:

        Immer schlechter?



        In welchen Land lebst du? Gibt es ein anderes Deutschland?



        Mein Vater war Polsterer, meine Mutter Melkerin in einer LPG, sie wohnten in einem DDR Typischen Plattenbau in Thüringen.



        Ich bin 1990 nach Bayern, habe nach meiner DDR Lehre zum Werkzeugmacher meinen Maschinenbau Techniker in Schweinfurt gemacht und besitze heute 2 Häuser, eines in Bayern in dem ich wohne, ein zweites das ich für meine Eltern gebaut habe.



        Meine 4 Töchter haben alle akademische Abschlüsse, alle verdienen mehr als ich.

        Dieses ewige gejammer es wäre hier alles so schrecklich kann ich nicht mehr hören.

        Hier im Ort hat ein junger Grieche 2014 die Dorfkneipe übernommen, frag den mal wie es ist wenn es wirklich schlecht ist. Wenn die ganze Familien ohne Arbeit ist, wenn die Renten nicht kommen.



        Manchmal denke ich ihr beschreibt ein dritte Welt Land und nicht Deutschland.

      • @aLuckyGuy:

        Sorry, ich bin nicht "neoliberal" sondern in der "alten BRD" aufgewachsen.

        Und in den Kommentaren ist nicht nur von "Superreichen" die Rede, sondern z.B. auch davon, dass Erbschaften ab 20.000 EUR quasi gekappt werden sollen.

        Nochmal: die ältere Generation will der jüngeren etwas hinterlassen. das motiviert die Älteren. Mich zum Beispiel. Es handelt sich hierbei um Privateigentum.

        Ich bin auch kein Firmenerbe, mir ist es aber egal, ob jemand 10 Mio erbt. Aber wer ein Unternehmen erbt, führt es in der Regel weiter.

        Und: na klar, so lange es Leute wie mich gibt, ändert sich nichts. Wir gehen zwar im Gegensatz zu anderen nicht auf die Straße, wir haben aber noch das Wahlrecht.

    • @Alter Weißermann:

      Natürlich ist es ungerecht, denn (Ver)erben ist leistungsloses Einkommen/Vermögen für den Erbenden und sorgt für ungeliche Startmöglichkeiten zusätzlich zu den sonstigen Ungleichheiten in der Geburtslotterie. und als Unternehmensberater kann ich ihnen sagen, dass es sicher viel Arbeit ist, ein Unternhemen aufzubauen, allerdings auch kein Hexenwerk, sondern vielmehr, und dazu existieren zahlreiche Studien renomnierter Unis lediglich auch nichts anderes als Glück, nämlich zur rechten Zeit mit der rechten Idee am rechten Ort gewesen zu sein und zusätzlich eventuell noch Vitamin B gehabt zu haben. Diese sogenannte Mär der meist selbsternannten Leistungselite ist von den neoliberalen Demagogen schon dermaßen in das Gehirn der Leute gehämmert worden, dass sie es tatsächlich glauben. Aber Erfolg ist nachgewiesenermaßen zu 90% Glück und nur zu 10% eigenes Zutun. Und gerade ihr Narativ zum Ende ist genau das, was die Ungeleiheit verschärft und die systemimmanent angelegte Kapitalakkumulation in den Händen von immer weniger Leuten zu Lasten von immer mehr Leuten verstärkt. Und zuvorderst gesöhnen sie sich bitte das neoliberale und völlig falsche Narrativ vom Neid ab, es geht nicht um Neid, sondern um Leistungsgerechtigkeit. Denn mittlerweile wird man mit Arbeit nicht mehr reich, schon lange nicht mehr, sondern man wird nur noch reicher, wenn man Kapital, das man haben muss, vermehrt. Und gern können sie den berühmten Tellerwäscher bemühen, aber das ist wie der Lottogewinner, reines Glück...und das füttert die Milliarden Spieler, die die Lottogesellschaften (Kapitaleigner) nur noch reicher machen...

      • @Max Weber:

        Wenn unternehmerischer Erfolg zu 90% Glück ist wozu braucht man dann einen Unternehmensberater?

      • @Max Weber:

        Es ist doch recht einfach: Betrachtet man den Wohlstand des einfachen Bürgers, den das System der DDR bis 1989 zu Stande brachte und vergleiche es mit dem der BRD und dann sagen Sie mir, wo der Wohlstand größer ist.

        • @Strolch:

          Es ist doch recht einfach: Betrachtet man den Wohlstand des einfachen Bürgers, den das System Kubas bis 2021 zu Stande brachte und vergleiche es mit dem des Nachbarinselstaats Haiti, und dann sagen Sie mir, wo der Wohlstand größer ist.

  • Das Thema ist wichtig, die gegenwärtige Situation unbefriedigend. Aber von Hass und Scheiße zu sprechen? Klingt für mich nur nach kaum verhohlenem Neid. Kein Beitrag zu Lösung oder Aufklärung.

  • Ein wichtiges Thema, dass aber ohne diese Provokation angegangen werden sollte.



    Die Erbenden erhalten „unverdiente“ Werte. Aber die Perspektive des Erblasser ist auch entscheidend: für ihn oder sie ist dass das Wunschergebnis und zugleich ein Leistungsantrieb.

    Erbschaft ist kein Anlass zur Arroganz und keine-Erbschaft rechtfertigt nicht Selbstmitleid. Letztendlich hat das Leben genügend Herausforderungen und Chancen für beide.

    • @alterego:

      Das Leben ist wie ein Monopoly-Spiel.

      Nur, daß mir zu Spielbeginn schon ein paar Straßen gehören und @MB996 nicht.

      • @Toto Barig:

        ...und nicht jeder Spieler jede Runde 2000 Euro bekommt, wenn er über "Los" geht.

        • @Sandor Krasna:

          Ich schon. Es sind meine Steuerabzüge, die ärmere Spieler/innen leider nicht geltend machen können.

  • Unsere Gesellschaft ist doch gar nicht darauf ausgelegt, dass alles gleich ist. Ungleichheit gehört doch mit dazu. Der vom Autoren empfundene Hass beruht also auf einem Missverständnis.

    Ferner kann man die Auffassung vertreten, dass die Erbschaftsteuer die Ungleichheit nicht ändert, nur wie kommt der Autor darauf, dass sie diese verschärft?

    • @DiMa:

      einem missverständnis? was für ein missverständnis denn? wenn man es scheiße findet, dass manchen menschen alles von geburt an in den arsch geschoben wird während die meisten wich das leben lang abmühen müssen, hat das doch nichts mit einem missverständnis zutun.

  • Sollte an dieser Stelle wirklich vom Klassenhass gesprochen werden? Wieso sollte jemand Menschen aus einer spezifischen Klasse hassen, so als ob diese verachtenswerte Handlung begangen hätten?

    Wäre es nicht sinnvoller sich um ein System zu sorgen, in dem die Leistungsträge und die besten Absolventen der Universitäten nur schlecht bezahlte Anstellungen erhalten und die schlechtesten Absolventen auf Grund Ihrer Klassenzugehörigkeit die größten Firmen und Behörden leiten?

    Man kann in einer solchen Situation natürlich in Klassenhass verfallen, dadurch wird aber weder der Berliner Flughafen schneller fertiggestellt noch ein einziger Verwaltungsakt rationaler gestaltet werden. Klassenhass bringt nicht mehr Innovation oder Gerechtigkeit hervor. Eine wirkliche Alternative zum Klassenhass ist ein rationales System, in welchem die jeweiligen Spitzenkräfte z.B. die größten Firmen, Forschungsprojekte und Bauprojekte leiten. Dies würde unsere Gesellschaft voranbringen. Leider ist diese Utopie in Deutschland nicht umsetzbar, da Korruption und Vetternwirtschaft bereits zentrale Element der geltenden „Rechtsstaatlichkeit“ geworden sind.

    Es wäre vielleicht ein erster Anfang, die Legislative und die Judikative in Deutschland voneinander zu entkoppeln. Die gesamte Welt sieht auf Deutschland herab, wenn der Justizminister die Staatsanwaltschaft zurechtrückt. Nach dem dies geschehen ist, könnte sich die Politik auch einmal um den sogenannten Lobbyismus und um eine rationale Verwaltung kümmern. Vielleicht könnte dann auch wieder mehr Innovation in Deutschland entstehen. Bis dahin muss sich niemand wundern, wenn Bauprojekte in Deutschland niemals fertig gestellt werden können oder wenn die modernsten Batterien in China und die neusten Triebwerkstechnologien in Russland erforscht und entwickelt werden.

  • Erbschaften, vor allem von großen Vermögen, sind im Grunde wie die Monarchie. Ein Monarch wird mächtig, weil er aus einem Geschlechtsakt der "richtigen" Personen entstanden ist, ohne jede eigene Leistung. So ist es auch mit Erben.

    Ich deckelte Erbschaften bei 10000 oder 20000 Euro (pro Empfänger). Alles darüber fiele an den Staat.

    • @Toto Barig:

      Das wäre wahrhaft gerecht und fair, wobei die Freibeträge gar nicht sooo niedrig angesetzt werden müssten, einen Null mehr wäre auch in Ordnung, und um gleichzeitig ein bisschen die Geburtslotterie auszugleichen, sollte der Erbschaftssteuerertrag in Form eines monatlichen Grundeinkommens an die Bevölkerung ausgeschüttet werden, denn schließlich erwirtschaftete sie diesen auch, nicht ein Unternehmer, sondern die Gesamtheit der Arbeiter in diesem Unternehmen.

    • @Toto Barig:

      Leute wie ich arbeiten, damit auch ihre Kinder davon etwas haben. Das ist so eine Art Urtrieb, schätze ich. Sie, also Toto Barig, profitieren heute schon von meinen Steuern. Ich will, platt gesagt, aber nicht, dass Sie von dem profitieren, was ich für meine Nachkommen erarbeite. Verstehen Sie das???

    • 4G
      46057 (Profil gelöscht)
      @Toto Barig:

      Erbschaften deckeln bei 10.000,- oder 20.000,- Euro?



      Das wäre wohl das Ende des privaten Wohnungsbaus.



      Man braucht 20 bis 25 Jahre um ein Haus abzubezahlen. Wenn man dann stirbt, vielleicht sogar bevor das Haus abbezahlt ist, erbt der Staat und nicht die Ehefrau oder meine Kinder? Die stehen dann mit nichts da und dürfen in (unbezahlbare) Miete gehen?

      Bei manchen Kommentaren frage ich mich, ob sie Satire sind oder tatsächlich ernstgemeint...

      • @46057 (Profil gelöscht):

        Naja, die Idee ist, dass durch eine höhere Erbschaftssteuer und eine gerechtere Verteilung der Vermögen alle Menschen sich theoretisch eine Immobilie leisten können.

      • @46057 (Profil gelöscht):

        Erstens ist die Miete dann eben nicht mehr unbezahlbar, weil der Staat Vermieter dann vieler Wohnungen ist, ausserdem kann ihr Kind gern selbst etwas zur Gesellschaft beitragen und sich sein Haus selbst verdienen, anstatt ggf. mit 20 als "Rentier" von den wirklich arbeitenden zu schmarotzen...

      • @46057 (Profil gelöscht):

        Ich habe meine Eigentumswohnung von meinem Gehalt selbst gekauft. Der Kredit ist abbezahlt.

        Warum sollten Kinder von Eigentumswohnungsbesitzern gegenüber anderen Kindern bevorzugt werden?

        • @Toto Barig:

          Ich will hier nicht zu sehr ins Private gehen, aber haben Sie Kinder, denen Sie etwas hinterlassen wollen? Ich vertrete die These, dass auch etliche politische Entscheidungen davon abhängen, ob der Entscheider bzw. Verfechter einer Entscheidung selbst Kinder hat oder nicht. Ich achte deshalb bei meiner Wahlentscheidung darauf (vdL mal ausgenommen).

        • 4G
          46057 (Profil gelöscht)
          @Toto Barig:

          Haben Sie Familie? Ich persönlich bin sehr froh, dass meine beiden Kinder später (hoffentlich!) mal NICHT die Hälfte ihres bereits mit 35% - 50% besteuerten Einkommens für Miete oder einen Hypothekenkredit abgeben müssen.



          Nehmen Sie Ihr Beispiel: sie zahl(t)en vermutlich um die 40% Steuern. Die Hälfte dessen, was Sie bereits versteuert hatten, ging vermutlich für die Eigentumswohnung ´drauf. Und nach ihrem Tod kassiert (nach ihrer Idee), der Staat die Wohnung ein und Ihre nächsten Verwandten, Frau und Kinder, stehen wieder bei Null da? Entweder Sie haben keine Kinder oder sie lieben sie nicht...

          • @46057 (Profil gelöscht):

            Ich sehe nur nicht ein, daß manche Kinder ohne eigenes Verdienst besser dastehen sollen als andere.

            • @Toto Barig:

              Schon richtig, da stimme ich Ihnen zu. Allerdings sollte es auch Ziel einer linken, menschenfreundlichen Politik sein, den Menschen den Aufbau eines gewissen eigenen Vermögens zu ermöglichen und zu erleichtern. Kapitalismus heißt, dass Oligarchen alles Geld haben und verwalten, Kommunismus bedeutet, dass alle alles Geld haben, aber eine Handvoll Mächtige es verwalten. Halte ich beides für doof, Ziel sollte sein, dass jede Familie Wohneigentum hat, und da wo es möglich ist ihr eigenes Unternehmen. Also Cafés, Restaurants und Einzelhandel - sicher, Automobilindustrie natürlich eher nicht.

              Entsprechend würde ich die 400.000 Freibetrag für Kinder, für Eheleute etwas mehr - beibehalten, aber alles darüber progressiv stärker besteuern.

              Häusle in der Provinz: steuerfrei.



              Haus in Hamburg: 30% Steuern.



              Wohnblocks in München: 80% Steuern.

              Und mal ehrlich... wir leben in einer Demokratie... da würde ich keine Vorschläge machen, die 70% der Leser höhere Steuern zumutet. Warum nicht ab 1 Millionen 50%, und ab 10 Millionen 80%? Das betrifft dann nur die wirklich Reichen, und bringt immer noch genug Geld, um jedem Bürger zu seinem 18ten ein Staatserbe von 30.000€ auszuzahlen.

            • @Toto Barig:

              ich stimme da Niklas zu.

              Ich habe selbst ein kleines Häusschen gebaut. Einmal natürlich als Altersvorsorge, aber natürlich auch, damit es meinen Kindern es einmal besser geht als mir damals.



              Bei einer hohen Erbschaftssteuer würden sie vielen den Antrieb nehmen, etwas ihren Kindern zu hinterlassen.

              • @mkdir:

                Warum denn das? Vielleicht hinterlassen sie ja ihren Kindern genau dadurch mehr als durch jedes Haus/Kapital, was sie vererben...Und wenn das ihr einziger Antrieb für ein Haus ist, nun, dann leben sie halt zur Miete und überlassen dem Staat die Vermietung, wie es eigentlich sein sollte. Denn Grund und Boden sollte per se allen zu gleichen Teilen gehören bzw. niemandem außer allen. Jeglicher Grundbesitz ist unnatürlich.

                • 4G
                  46057 (Profil gelöscht)
                  @Max Weber:

                  "Nicolas Bruder Ich sehe nur nicht ein, daß manche Kinder ohne eigenes Verdienst besser dastehen sollen als andere."

                  Und ich würde am Ende meiner Tage mein erarbeitetes Haus lieber verbrennen als es dem Staat zu schenken, dem ich dann schon ein Vermögen an Steuern bezahlt habe.



                  Nebenbei: es ist Samstag früh, 5:30 Uhr und mein Sohn (17 Jahre) geht gerade für rund sieben Stunden arbeiten. In zwei Jahren macht er sein Abitur. Und ich fange gerade an, neben meinem Vollzeitjob mich noch um meine eigene Firma zu kümmern.



                  Die Sozialneidischen hier werden dann wohl gegen 11:00 Uhr aufstehen...

  • JA. Erbschaftsteuer. Höher. Unbedingt.

    Aber wo ist die Grenze?



    Haus an der richtigen Stelle. Sprich durch die Lage es ist "plötzlich" viel Wert.



    Todesfall, Erbe. Erbschaftsteuer kann dann so hoch sein, dass man das Haus verkaufen muss, um die zu begleichen. Sprich, die noch viel Reicheren kaufen das Haus und damit ist die lokale Bevölkerung raus. Das Haus fällt ja nicht an den Staat, die Gesellschaft.



    Und wie ist das mit den Unternehmen? An China verkaufen um die Erbschaftssteuer bezahlen zu können? Die Erben in dem Beispielen hätten natürlich immer noch eine Menge Schotter geerbt.

    Abgesehen davon, „Das ist, als ob einem jemand das Gesicht in die Scheiße drücken würde.“ - das ist wohl kein sehr verbreitetes Gefühl unter den Nicht-Besitzenden.

    • @fly:

      "Todesfall, Erbe. Erbschaftsteuer kann dann so hoch sein, dass man das Haus verkaufen muss, um die zu begleichen. Sprich, die noch viel Reicheren kaufen das Haus und damit ist die lokale Bevölkerung raus. Das Haus fällt ja nicht an den Staat, die Gesellschaft."

      Man kann auch vom Blitz getroffen werden. Am besten wir stellen alle 20 Meter einen Blitzableiter auf. Dazu kommt, dass die von Ihnen erwähnten „viel Reicheren“ Ihr Vermögen auch durch einen staatlichen Eingriff namens Erbschaft oder Schenkung erhalten haben. Dieser staatliche Eingriff regelt die Vermögensübertragung von einer zu einer anderen natürlichen Person.