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Waldorf, Weleda, Demeter und CoDie mit ihrem Namen tanzen

Masernpartys und Wiedergeburt – was sind die Anthroposophen für welche? Ein neues Buch widmet sich dem Phänomen kritisch-differenziert.

Historische Eurythmie-Aufführung im „Goetheanum“ im schweizerischen Dornach Foto: akg-images

Mein ältester Sohn wurde in einer weltanschaulich gebundenen Klinik geboren. Das hatte den ganz praktischen Grund, dass er sich trotz zahlreicher Bemühungen seiner Eltern weigerte, der Angelegenheit da draußen anders erstzubegegnen als mit dem Hintern voraus. In der weltanschaulich gebundenen Klinik fanden wir nach einer Odyssee durch Staats- beziehungsweise privatisierte Krankenhäuser einen Arzt, der noch die nötigen Handgriffe draufhatte, um unser Kind ohne Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen.

Und ob nun dieser Geburtshelfer sowie die sehr kompetenten Hebammen und Pflegekräfte sozusagen nebenbei allerlei problematische und einer wissenschaftlichen Kritik nicht standhaltende Dinge glaubten – das war uns in dieser Zeit aufs Äußerste egal: Genauso egal wie die Möglichkeit, dass die dort tätigen Menschen nur deswegen so in sich ruhten, eben gerade weil sie an den Heiligen Geist und die unbefleckte Empfängnis glaubten und obwohl sie für eine Institution, die katholische Kirche, arbeiteten, deren Irrtümer und Verbrechen so zahlreich sind, dass diese ganze Zeitung nicht hinreichen würde, um sie aufzuzählen.

Menschen machen sich seltsame Vorstellungen von sich selbst und ihrer Umgebung, und andere Menschen, die diese Ideen nicht teilen – ja sie sogar, wenn sie in ihren Grundlagen und Konsequenzen vor ihnen ausgebreitet würden, scharf ablehnten –, vertrauen ihnen trotzdem ihre Gesundheit an und ihre Kinder. Sie handeln sozusagen, auch wenn sie sich selbst ein rationales Weltbild zuschreiben, diesem entgegen – und fahren oft sehr gut damit.

Diesem Widerspruch versucht das Buch von Helmut Zander „Die Anthroposophie: Rudolf Steiners Ideen zwischen Esoterik, Weleda, Demeter und Waldorfpädagogik“ auf den Grund zu gehen: Ohne Schaum vor dem Mund oder Filz vor den Augen, mit wirklichem Erkenntnisinteresse, aber immer mit kritischem, ironischerweise ebenfalls weltanschaulich gebundenem Abstand – Zander ist katholischer Theologe und lehrt Religionswissenschaften an der Universität Fribourg.

Ein Machtfaktor

„Die Anthroposophie wäre heute weitgehend vergessen, wenn es ihre Praxisfelder nicht gäbe“, schreibt Zander. Und beantwortet damit die Frage, wen eigentlich ein Buch über die Lehre eines vor beinahe hundert Jahren gestorbenen österreichischen Esoterikers, so populär geschrieben und lesefreundlich in kurze, alphabetische Abschnitte gegliedert es auch ist, überhaupt interessieren soll.

Ein dogmatisches Impfverbot kann Zander im Werk von Rudolf Steiner nicht entdecken

Nehmen wir zu den Titelschlagworten Weleda, Demeter, Waldorfpädagogik noch die dm-Drogeriemärkte, die GLS-Bank, Dr. Hauschka sowie selbstverständlich die aktuellen Topthemen Globuli, Homöopathie und (Masern-)Impfung hinzu: Dann müssen wir anerkennen, dass die Anthroposophie Rudolf Steiners (1861–1925) nicht nur esoterische Randgrüppchen betrifft, sondern ein wesentlicher politischer und ökonomischer Machtfaktor im bundesrepublikanischen (Eliten-)Diskurs ist.

Allein jüngste Meldungen sind hier Beleg genug. Mit 120 Stimmen zu 47 Gegenstimmen wurde im bayerischen Landtag am 7. November „ein fatales Signal gesetzt“, hieß es etwa im Wiener Standard. Der Freistaat wolle mit einer Studie klären, ob alternativmedizinische Methoden den Einsatz von Antibiotika und die damit einhergehende zunehmende Entstehung multiresistenter Keime reduzieren könnten – die Homöopathie-Lobby werde darüber jubeln. Von den 38 Grünen-Abgeordneten im Landtag stimmten 29 mit den Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern.

Bayerisch-grüne Sonderwege? Mitnichten: Um zu verhindern, dass die Delegierten beim Bundesparteitag am vergangenen Wochenende in Bielefeld sich mit eurythmischen Schleiertüchern würgten, spielte die grüne Führung auf Zeit und beschloss vorab die Einsetzung einer Kommission, die dem Parteitag im nächsten Jahr eine Positionierung unter anderem zu dieser Frage vorlegen soll: „In welchem Spannungsverhältnis stehen evidenzbasierte Wissenschaft und ein ganzheitlicher Gesundheitsbegriff?“

Und dann Gesamtkonferenz

Für die einen geht das in die Richtung eines Ausschusses zur Klärung der Frage, ob die Erde tatsächlich rund sei; die anderen können sich gut auf Zander berufen, der im Abschnitt „Medizin“ – dem längsten des ganzen Buches – schreibt, „die Erfolgsformel“ der Anthroposophen liege „in dem Anspruch, nicht nur Alternatives, sondern auch Standardmedizin zu bieten“. Viele Menschen wollten heute „genau diese Kombination“ und auch der „wissenschaftsgläubige“ Meister Steiner wollte nur „das Beste aus diesen so oft verfeindeten Heilbehandlungen sichern“.

Das Buch

Helmut Zander: „Die Anthroposophie: Rudolf Steiners Ideen zwischen Esoterik, Weleda, Demeter und Waldorfpädagogik“, Verlag Ferdinand Schöningh, 287 Seiten, Paderborn 2019, 39,90 Euro

Dagegen kann man als toleranter und mit den Abgründen der Schuldmedizin im Praxistest abgefertigter Patient nun eigentlich wenig haben, weswegen es bei der Auseinandersetzung um die Homöopathie auch vor allem ums Geld geht – wobei eben auch nicht nur, wenn es etwa in der taz apodiktisch hieß: „Im Vergleich zu den Gesamtausgaben im Gesundheitssystem ist die Summe nicht allzu groß. Aber es geht auch nicht nur ums Geld: Es geht darum, zu zeigen, was eine aufgeklärte Gesellschaft als Medizin akzeptieren darf (alles mit Wirkungsnachweis) und was nicht (alles andere).“ Da werden sich nicht nur die Geschädigten des staatlich als Medizin zugelassenen Contergans so einige Fragen stellen.

Seinen Peak erklimmt der Streit um Steiners „geisteswissenschaftlich“ fundierte Parallelmedizin bei der Impf- und insbesondere bei der Masernim­pfungs­frage. Die Pflicht zu dieser hat der Bundestag am vergangenen Donnerstag beschlossen, und zwar nach Rückfrage beim Bundesministerium für Gesundheit explizit auch für Träger freier Schulen und Kitas, also eben nicht nur für die im Waldorfjargon „Staatsschulen“ genannten Einrichtungen.

Wer schon mal an einer „Gesamtkonferenz“ einer Waldorfschule teilgenommen hat und dort Zeuge der Forderung wurde, zur Eindämmung der nicht enden wollenden Läuseplage sollten am Eingang die Köpfe jedes Kindes untersucht werden, was ohnehin schon schreckliche Assoziation weckt – der wird ein solches prophylaktisches Verlangen noch absurder finden, wenn er weiß, dass viele Kinder aus ideologischen Gründen nicht (mal) gegen Masern geimpft sind. Der Läuseantrag wurde übrigens bestenfalls belächelt und gar nicht erst zur Abstimmung gebracht.

Kein dogmatisches Impfverbot

Was es mit der Steiner’schen Impfscheu auf sich hat, erläutert Zander im eigenen Kapitel „Masern“. Anthroposophische Schulen, stellt er zunächst nach Auflistung einiger Ausbruchsgeschichten fest, dürften „mitverantwortlich für die europaweite Verbreitung von Masern sein“, mit Impfraten der Schü­le­r:in­nen unter 20 Prozent. Die Eltern erwarteten, „dass Kinder gestärkt aus dem Kampf“ mit der Krankheit hervorgingen.

„Die geistig-seelische Individualität des Kindes ringt mit den von den Eltern abstammenden Vererbungskräften und will den Leib individualisieren“, zitiert Zander die Masernleitlinie der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland. Gefahren, auch tödliche, würden dabei nicht unterschlagen, die soziale Problematik, also die Ansteckung Dritter, aber „dramatisch“ kleingeredet. Ein „dogmatisches Impfverbot“ kann Zander allerdings im Werk von Steiner nicht entdecken. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass anthroposophische Ärzte mir nie von Impfungen abgeraten oder gar ihre Durchführung verweigert haben.

Das Problem scheint mir dann auch eher ein soziologisches als ein ideologisches zu sein. Waldorfschulen in Deutschland sind zweifellos sogenannte Eliteschulen, nach Zander gegründet aus einem Geiste des protestantischen Bildungsbürgertums, das in seiner asozialen Variante ohne Rücksicht auf Verluste das sogenannte Beste für den eigenen Spross will, in seiner sehr schönen etwa mit höchstem Engagement Willkommensklassen für geflüchtete Kinder einrichtet.

Es ist eben diese Pluralität der weltweiten Waldorfbewegung, die Zander betont und die schon in einer Stadt wie Berlin zu völlig verschiedenen Interpretationen und zur unterschiedlichen praktischen Ausrichtung der Kitas und Schulen führt – und zu beinharten Konflikten innerhalb der „Schulgemeinschaft“, zwischen der im Schwinden begriffenen „Betonfraktion“ (Zander) und all den anderen.

Als mein Sohn dann vor 20 Jahren gut katholisch auf die Welt gekommen und in ihr heimisch geworden war und wir eine Schule für ihn suchen mussten, war die Wahl übrigens ganz einfach: Die Waldorfschule war die Einzige, die einen nicht wie eine Kaserne begrüßte, die nicht wie eine Anstalt aussah und die nicht nach Klo roch, sondern zur Weihnachtszeit morgens im Kerzenlicht erstrahlte. Man muss kein Anthroposoph sein, um das verwirklichen zu können. Aber wenn es hilft – wer wollte da das erste Zuckerkügelchen werfen?

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65 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Die oft und auch von Helmut Zander kolportierte Einschätzung der Anthroposophie als "Sekte" trifft völlig daneben. Weder in öffentlichen Sektenberichten, noch in den entsprechenden Berichten der Großkirchen, wird solche eine Einschätzung souffliert.



    Das Buch von Helmut Zander ist allenfalls soziologisch interessant, ansonsten ist es ein Fehlschlag, denn eine wirkliche wissenschaftliche Auseinandersetzung mit wertneutraler Ausgangsposition findet gerade nicht statt. Das wundert mich insofern auch nicht, als Zander lediglich einen theologischen Lehrstuhl führt - und gerade die Großkirchen sind führend in Fragen einer beinharten "Dogmatik".

    • @Michael Heinen-Anders:

      ... der Anthroposoph Michael Heinen Anders mag den Begriff "Sekte" nicht. Na sowas.

      Wie titelte die Süddeutsche Zeitung zum hundertsten Jahrestag der Gründung der ersten Waldorfschule? "Waldorf hat den Charakter einer Sekte", SZ, 7.9.2019, www.sueddeutsche.d...g-kritik-1.4588339

      Im Artikel der SZ beschreibt ein ehemaliger Waldorflehrer seine Erfahrungen in der Waldorf-Welt: Lesenswert!

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Und noch eins drauf. Es muss ja eine ganz gefährliche Sekte sein. Unter den Nazis verboten, unter den Kommunismus verboten und jetzt dreschen auch noch die Chekker, die schon immer wussten was das Richtige ist , auf die Waldis ein. Ich hoffe, dass A.Lichte zumindest kein Nazi ist ,da er ja jetzt auf der richtigen Seite steht. Nur mal so, nicht jeder Polzist ist ein Bulle und gerichtlich bestätigt ACAB.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Mir fehlt hier irgwendwie der sinnstiftende Punkt, auf den die Anspielung mit den Nazis und dem Kommunismus hinaus will. Immerhin waren sowohl Kommunisten unter den Nazis verboten, als auch Nazis unter den Kommunisten.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Sach mal so.

      Die Wachtürmer mit dem Königreichssaal. Touché? Ok.



      Waren auch bei den Nazis & dann bei den Kozis verboten & deswegen spendete ming Mouder dort denen.



      In der BRD - dann nicht mehr.

      unterm—- wennse verstehn wollen…



      Wobei dieser bürgerliche Freigeist - das hier gar nicht dafür brauchte:



      “Dor hev ik secht - ik wessel miin Glauben doch nich as miin Ünnerwäsch.



      Dunn sünns nich wedder kamen.“ - meine bäuerliche Tante. 😈

      kurz - Wennse mit dem verquasten Zeugs was anfangen können?!



      Nur zu. It’s a free world. Liggers.



      Aber was hab ich damit zu tun?

    • @97287 (Profil gelöscht):

      ... "Sekte" sagt beispielsweise die "Süddeutsche Zeitung", schon in der Überschrift des Artikels: "Waldorf hat den Charakter einer Sekte“, SZ, 7.9.2019

      Zitat Rohm Dietmar, "Unter den Nazis ..."

      ALLE Privatschulen wurden im Laufe der Zeit im "Dritten Reich" verboten. Die Waldorfschulen bestanden durch nationalsozialistische Protektion aber länger als andere Privatschulen …

      ... vielleicht googeln Sie erst mal, bevor Sie etwas schreiben.

  • Seit ich mir die Mühe gemacht habe, in Steiners Schriften reinzusehen, ist Anthrosophie für mich abgehakt. Steiner reiht Behauptung an Behauptung, ohne Begründungen oder gar Beweise. Das Ganze in einer hochtrabenden, verschwurbelten Sprache, die zumindest mir das Lesen zur Qual machte. Mich wundert insbesondere, dass offensichtlich keiner nachfragt, wo Belege sind für seine Ausführungen. Aus der Akasha-Chronik? In der müssten doch auch andere lesen können, wenn es sie gäbe. Ich habe aber noch nie von einer Diskussion über deren Inhalte gehört. Also blindes Vertrauen in Steiners Aussagen, kein Verlangen nach Beweisen. Eine mehr als gefährliche Grundhaltung. Gute Waldorfschulen kann es nur trotz, aber nicht wegen der Anthroposophie geben. Auch Eurythmie, eine völlig ausgedachte Lehre.

    • @auchdas:

      Muss natürlich Anthroposophie heißen, in dem kleinen Eingabefeld übersehe ich leider immer wieder Fehler.

    • @auchdas:

      ... "also blindes Vertrauen in Steiners Aussagen" ist richtig:

      in der Süddeutschen Zeitung sagt der ehemalige Waldorflehrer Nicholas Williams: "(...) An fast jeder [Waldorf-] Schule findet sich ein harter Kern an Leuten, die Rudolf Steiner wie einen Religionsgründer behandeln (...)", "Waldorf hat den Charakter einer Sekte“, SZ, 7.9.2019, www.sueddeutsche.d...g-kritik-1.4588339

  • Ich habe selber eine "Staatsschule" besucht, kenne aber auch durch meine Partnerin und ihre Kinder die Waldorfpädagogik recht gut und finde den Zusammenhalt und den allgemeinen Umgang auf den Waldorfschulen echt klasse, gleichzeitig werden da aber auch immer wieder Sachen vermittelt bei denen sich mir die Fussnägel aufrollen. Auch wenn viele dieser Sachen vielleicht aus einer Tradition und Nostalgie vermittelt werden und kaum noch jemand ernsthaft daran glaubt, wäre es mal an der Zeit das Gute der Waldorfschulen in eine neue Bildungsstruktur zu retten und den esoterischen Balast hinter sich zu lassen.

  • „‘Ich würde mein Kind nie an einer Waldorfschule anmelden’

    Heidrun G. war ein Jahr lang Lehrerin an einer Waldorfschule im Ruhrgebiet. Heute unterrichtet sie an einer staatliche Schule und blickt kritisch auf ihre Zeit als Waldorfschullehrerin zurück.

    (…)

    „Die Waldorfpädagogik legt keinen Wert darauf, an den wissenschaftlichen Diskursen der Pädagogik teilzunehmen. Man hat ja Steiners Lehre.“ Waldorfschulen, das würden viele Eltern unterschätzen, seien vor allem die Schulen der anthroposophischen Bewegung.

    (…)

    In den unteren Klassen haben die Kinder Epochenunterricht über Zwerge und Gnome gehabt. Atlantis und Sagen waren Stoff im Fach Geschichte.

    (…)“

    zum vollständigen Artikel: www.ruhrbarone.de/...ule-anmelden“/1952

  • Na - hörn doch mal bei unseren Geistesheroen Fritze Kuhn & ooch klar Kretsche a SZ - O-Ton rein.

    “ Zum 100. Geburtstag der ältesten deutschen Waldorfschule ist deren pädagogischer Ansatz von Politikern als Bereicherung des öffentlichen Schulwesens würdigt worden. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) lobte bei einem Festakt am Samstag die Reformpädagogik Rudolf Steiners (1861-1925), weil sie auf die ganzheitliche Bildung junger Menschen abziele und keine "Paukmaschinen" hervorbringe. Der Fokus des Leiters der ersten Waldorfschule auf der Stuttgarter Uhlandshöhe auf Entwicklung nicht nur kognitiver, sondern auch künstlerischer, praktischer und sozialer Fähigkeiten, sei die "Hefe im Reformteig" des staatlichen Schulwesens.“



    & weiter im Takt die gleiche Kerbe -



    “ Nach den Worten von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) finden sich Elemente der Waldorfpädagogik etwa in der Gemeinschaftsschule als einer Schule für alle. Diese Idee hatte der Stuttgarter Unternehmer Emil Molt, der für die Kinder der Arbeiter seiner Waldorf-Astoria AG eine Schule ohne Klassenunterschiede errichtete. "Es war - gemessen an ihrer Verbreitung im In- und Ausland - eine der erstaunlichsten und erfolgreichsten deutschen Bildungsideen des letzten Jahrhunderts", sagte Kretschmann. Die Schulform sei heute zum Teil Spott ausgesetzt. Doch: "Die Waldorfschulen können auch sehr gelassen mit dem Vorurteil leben, dass man in ihnen vor allem lerne, seinen Namen zu tanzen und Honig zu schleudern." …“

    kurz - Ha no. Da hilft kaa Beede. Gellewelle.

    unterm——



    www.sueddeutsche.d...1-190907-99-779754

    (ps - Einzelerfahrungen: kenne auch genügend “erfolgreiche“ Absolventen von katholischen Privatschulen (einschl. Vater der Direx!)



    Die aber reflektiert heute klar sagen:



    “Hands Off!“ - Nothing else.



    Dasselbe kann ich vs unkritische Mitschüler über mein Katzenmuseum berichten

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      .



      Meine unwiderlegte Hypothese ist: Wenn alle auf eine Waldorfschule gehen hätten müssen, hätten wir heute keine Atombombe.



      Mir ist kein namhafter Kernphysiker mit Eyrhythmie-Erfahrungen bekannt

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ich kannte mal einen, der ist jetzt Raketenbauer, wie man hört. Hat schon im Unterricht wohl immer Schaltkreise auf den Tisch gemalt, kein Witz.



        Viele Eltern seiner mäßiger begabten Mitschüler hatten übrigens mit der Anthro-Nummer herzlich wenig an der Brause. Denen ging es in erster Linie darum, ihre Brut solange als möglich vom Ernst des Lebens und dem Pöbel auf den staatlichen Schulen fernzuhalten. Und denn auch wenig überraschend, gab‘s unter den Jugendlichen dort eine sehr dominante stramm reaktionäre Fraktion, wie sie in meinem schulischen Umfeld damals in den Neunzigern nicht denkbar gewesen wäre.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @61321 (Profil gelöscht):

        Vielleicht hätten wir aber auch noch viel schlimmere Waffen.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          .



          Stricknadeln?

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @61321 (Profil gelöscht):

            Wenn sie die ins Auge kriegen, kann das auch böse ausgehen.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Booey. Ha noi. Da - endlich - ist sie ja da.

        Die Haberersche Unschärfereyrelation.

        kurz - heute nicht umsonst getanzt. 🥳

        • @Lowandorder:

          Die „Habersche Unschärferelation“ kann man auf viele taz-Foristen anwenden: Je mehr sie schreiben, desto weniger wissen wir, was sie umtreibt :-)))

          • @Emmo:

            Ha no. Da kennese sich mit Fritz Haber ja scheint’s gut aus. Gellewelle.

            Ein - Haberer - hat damit aber in der Relation - eher relativ wenig bis gar nichts am Hut.

            unterm—— servíce —& dehre - der Herr



            Ha·be·rer, Haberin /Háberer/



            Substantiv, maskulin [der]ÖSTERREICHISCH UMGANGSSPRACHLICH



            1.



            Verehrer, Freund



            "sie hat schon wieder einen neuen Haberer"



            2.



            Freund, Kumpan, Zechbruder



            —-



            & btw —



            Zu Frau Dr. Fritz Haber ein andermal



            ——



            & der noch weils… - ach hörts selbst —



            Ludwig Hirsch - Herbert -



            m.youtube.com/watch?v=_1J0NKtlRwM

            Soweit mal 👺

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              .



              nachdem das jetzt soweit geklärt ist, sollten wir diesen distinguierten Herrn nicht unter den Tisch fallen lassen



              www.youtube.com/watch?v=hFhgIPxBMyI

              • @61321 (Profil gelöscht):

                Ja wie^¿^ Haber? - Laus mich der Stein!



                Das schärft - nicht nur relativ! Nein!!

                Nein. Den Grzimek hat der Vagel Bülow



                Aber viel besser hingekriegt. Gelle.



                In der Relation - & hier eher unscharf.



                www.youtube.com/watch?v=6ehcytFUV38 - Die Steinlaus -



                (hats bis in den psyrembel gebracht;))

                & Ha noi! - alles mal gepfiffen - bitte -



                Pfeift in Kisrata der Pirol



                m.youtube.com/watch?v=e69q49W0gV8

                • @Lowandorder:

                  Die Steinlaus - ein Klassiker! Immer wieder gern gesehen :-)



                  Übrigens hatte sichs die Stokowski mit mir verscherzt, als sie Loriot einen der „meistüberschätzten“ deutschen Komiker bezeichnete.



                  Und natürlich korrekt: es müsste Haberersche U. heissen :-)

  • „100 Jahre Waldorfschule

    ‘Waldorf hat den Charakter einer Sekte’

    (…) Nicholas Williams, Jahrgang 1981, kennt die Binnensicht gut. Er war Waldorflehrer in Baden-Württemberg – und hat der Schule inzwischen den Rücken gekehrt. Ein Protokoll. (…)

    Was ich da zuletzt erlebt habe, hat mich verstört: Es geht in den Waldorfschulen viel esoterischer zu, als ich mir das früher je gedacht hätte. Waldorf hat den Charakter einer Sekte, und mittlerweile bin ich überzeugt: Waldorf richtet Tag für Tag Schaden an. (…)“

    Süddeutsche Zeitung, 7.9.2019, zum vollständigen Artikel: www.sueddeutsche.d...g-kritik-1.4588339

  • Ich selbst bin kein Waldi, mein Bruder schon, meine Eltern waren Gründungseltern einer Waldorfschule (ohne begeisterte Anhänger*innen von Steiner oder der Anthroposophie zu sein) und heute geht mein Sohn (nach dem Waldorfkindergarten) in genau diese Waldorfschule. Meine Mutter war ihr Leben lang Lehrerin an einer staatlichen Schule. Dementsprechend kenne ich glaube ich beide "Welten" - die staatliche Schulwelt und die Waldiwelt ganz gut. Unterm Strich muss ich sagen: an "unserer" Waldorfschule geht es recht undogmatisch zu, die Anthroposophie ist Grundlage der Pädagogik und die Praxis ist den Kindern sehr zugewandt, abseits von Elitedenken, überzogenen Leistungsansprüchen und der Idee, bereits in der ersten Klasse festzulegen: mein Kind macht Abi. Klar sind die anderen Eltern manchmal ein bisschen sehr engagiert, aber Hand aufs Herz, dass hör ich von den "normalen" Schulen auch. Weiterer Pluspunkt: keine Prügeleien auf dem Schulhof, ein liebevoller Umgang mit meinem Sohn und ein schönes Ambiente, wo er (und ich) gerne hingehen. Von völkischer Ideologie, Wurzelrassentheorie, Rassismus und elitärem Naserümpfend über die, die es nicht so dicke haben - keine Spur. Stattdessen organisiere ich gerade den Austausch mit einer israelischen Waldorfschule mit und es gibt eine Beauftragte für die Integration von Flüchtlingskindern. Endlich überzeugt hat mich, dass mein Bruder, der 13 Jahre auf der Waldorfschule war, bis zum Abi nicht mal wusste, wer Steiner war, mittlerweile Jurist mit zweitem Staatsexamen ist. Sein bester Freund aus Schulzeiten Bioimker in Norddeutschland, ein anderer ist Sternekoch geworden, ein dritter baut Lastenfahrräder in Hamburg. Keiner geschädigt, alle haben ihren eigenen Weg im Leben gefunden und sie denken gerne an ihre Schulzeit zurück (was ich von mir nur recht bedingt sagen kann). Dementsprechend: ich denke, es hängt von der Schule, den Eltern, den Kindern und der eigenen Erfahrung ab, ob Waldorf passt oder nicht.

    • @Patricia Jessen :

      Ich sehe das wie du, Patricia! Ich blicke ebenso auf meine Schulzeit an der Waldorfschule zurück!



      Das hier ist KEIN Werbetext - er zeichnet die Realität, sie ich auch so in meiner Schulzeit (13 Jahre zwischen ca. Mitte 80er bis ca. Mitte 90er) erlebt habe! Danke!

      • @sucram.hh:

        ... zu Ihrer Information: ich bin ausgebildeter Waldorflehrer – googeln Sie mal ... – war letzte Woche noch in einer Waldorfschule, und gebe Ihnen mit auf den Weg:

        leben Sie Ihren Waldorf-Kitsch!

    • @Patricia Jessen :

      ... solch einen Werbetext für die Waldorfschule zu schreiben, hätte sich noch nicht einmal Henning Kullak-Ublick – Sprecher des "Bundes der Freien Waldorfschulen" – getraut ...

      Ich habe kürzlich noch mit ihm telefoniert, es ging um die Waldorfschule im allgemeinen und im besonderen um Kullak-Ublicks Artikel "Kontraste, ideologisch", www.erziehungskuns...raste-ideologisch/ , in dem er auf den kritischen Beitrag des rbb-Politmagazins "Kontraste" reagiert, Zitat Kullak-Ublick: “Andrea Everwien und Markus Pohl vom RBB ist es am Ende ja dann doch gelungen, mich als »Waldorf«-Repräsentant ziemlich dumm dastehen zu lassen …”, siehe: "Siegeszug einer fragwürdigen Ideologie", www.rbb-online.de/...jahre-waldorf.html

      • @Andreas Lichte:

        Wohl kaum ein Werbetext, Sonden eine ganz persönliche Erfahrung. Dass das keine Generalisierung ist, dass sagt auch der letzte Satz meines Eingangstextes aus.

      • @Andreas Lichte:

        & Däh - habse ja nicht wirklich vermißt -



        dachte aber - “…Wo bleibt Lichte?“ 👻

        kurz - Das Ganze ist so derart doof & ausgelutscht - ala - “…muß man denn an jeder Mülltonne schnuppern?“ (Wiglaf Droste). Gellewelle&Wollnichwoll - wa!



        & Rudolf Steiner & Co. - sach ich so:



        Wer daran auch nur irgendwas findet -



        Hat schlicht nicht alle Latten am Zaun •



        &



        Ende der Durchsage - 🎏 🎏 🎏

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Da stimme ich zu. Wenn sie aber mal im Osten in einem Dorf gelebt haben, wo sich das breit macht und man an den Rand gedrängt wird, dann ist das eine andere Sache.



          Da werden sie nicht, wie bei den Neurechten üblich verkloppt, aber mit Gehirn-Sülze gefoltert

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    ......"Rudolf Steiner (1861–1925) behauptete, Einblick in die „Akasha-Chronik“, ein geistiges Weltengedächtnis in der „Ätherwelt“, zu haben. Über diese „Chronik“, in der alle Ereignisse der Geschichte, alle Taten, Worte und Gedanken der Menschheit enthalten seien, schreibt Rudolf Steiner sein Buch …

    ratgebernewsblog2....er-akasha-chronik/

    ...." „Es wäre irrtümlich, wenn man glauben wollte, dass alles, was sich an Organen im gegenwärtigen Menschenleib befindet, schon auf dem Saturn veranlagt worden wäre. Das ist nicht der Fall. Es sind vielmehr vorzüglich die Sinnesorgane innerhalb des Menschenleibes, die ihren Ursprung in diese alte Zeit zurückversetzen dürfen.



    Es haben die ersten Anlagen zu Augen, Ohren u.s.w., die auf dem Saturn als mineralische Körper so sich bildeten wie etwa jetzt auf der Erde die „leblosen Kristalle“ einen so alten Ursprung; ihre gegenwärtige Form aber haben die entsprechenden Organe dadurch erhalten, dass sie sich in jeder der folgenden planetarischen Zeiten immer wieder zu höherer Vollkommenheit umbildeten. Auf dem Saturn waren sie physikalische Apperate, nichts weiter.

    ...."Wie gesagt, keiner der noch alle Tassen im Schrank oder Latten am Zaun hat, käme auf die Idee, diesen Schmonzes ernst zu nehmen – was einen bezeichnenden Blick auf unsere Volkvertreter im Bundestag liefert, die in den 1970er Jahren eine „Heilkunst“ im Sozialgesetzbuch verankert und mit besonderen Privilegien versehen haben, die auf den Phantastereien eines Geisteskranken beruht, und es bis heute nicht geschafft haben, diesen Fehler zu beseitigen.

    Das ist mindestens so grotesk, wie Steiners Weltenschau. ...."

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @05158 (Profil gelöscht):

      .



      "........Auf dem Saturn waren sie physikalische Apperate, nichts weiter."



      Die Pointe ist - niemand hat bis heute das Gegenteil bewiesen ;)

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @61321 (Profil gelöscht):

        Doch!

        Ich war dort(Jugendtourist) und habe mir alles angeschaut.



        ;);)

      • @61321 (Profil gelöscht):

        “Nihil ex Nihilo“ ( 🥬sche Diss.;) 🧐

        unterm—- entre nous only -



        (1. Auflage - “🐷magen“)

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Der Satz das aus nichts nichts wird bestreitet Hegel.



          Trifft aber in Teilen auf mich zu.



          Gebe zurück,



          Ex nihilo nihil fit.

          (Man das schlaucht am frühen Morgen..;))

          • @05158 (Profil gelöscht):

            Gebs an den einst teuersten Drucker von NRW heut abend bei der Session weiter.



            🥳

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Anthroposophie ist eine bürgerliche Methode der Verdrängung der Wirklichkeit. Der eigenen Handlungsunfähigkeit. Eine Spielart der spätrömischen Dekadenz. Hochkomplex aber mit Äther gefüllt.



    Zu Steiners Zeiten musste man verdrängen, dass man den eigenen Wohlstand durch Elendsarbeit generieren ließ.



    Heute muss man verdrängen, dass man sein Geld mit der Sklavenarbeit in fernen Ländern verdient.

    Anthroposophen erklären die Welt durch phantastische Gehirnschwurbeligkeiten, aber es kommt immer noch darauf an sie zu verändern. Das wollen sie nicht wirklich.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @4813 (Profil gelöscht):

      Ich dachte bisher die 1. Waldorfschule wurde für Kinder von Arbeitern gegründet. Danke für die Aufklärung hinsichtlich der wahren Umstände. Die Arbeiterkinder sollten sozusagen als U-Boote die Bürgerklasse infiltrieren und somit die Klassenlose Gesellschaft erschaffen.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @97287 (Profil gelöscht):

        Ich sprach von spätrömischer Dekadenz des Bürgertum - zur Zeit des in die Mode kommenden Christentums. Da wurden die Sklaven dann nett behandelt - Sklavenhalter zu sein war für die Anhänger dieser Sekte auch kein Problem.



        Zwingen sie mich nicht aus der Bibel zu zitieren... Die von Jesus, nicht die von Rudolf

  • Kein Artikel über Anthroposophie sollte die unsägliche Wurzelrassentheorie auslassen. Die soweit ich weiß noch heute Grundlage für die Lehrerausbildung der Waldorfschulen ist.Beführworter tun gerne so als ging es das lediglich um ein paar Formulierungen die man heute so nicht mehr wählen würde, aber mir (und vielen Kritikern) scheint es doch sehr zentral für die Lehre zu sein.

    de.wikipedia.org/w...wurf_des_Rassismus

    "In Steiners These der zukünftigen Auflösung von heutigen ‚Rassen‘ liegt so zugleich die These ihrer Bedeutsamkeit bis dahin begründet. Insgesamt korrespondieren Steiners Rassenkonstruktionen zur gegenwärtigen Menschheit mit seinem übergeordneten Entwicklungsmodell der Wurzelrassen, d. h. die Grundstruktur seines Evolutionsmodells, die mit der neognostischen Vorstellung einer Materialisierung bzw. Verstofflichung des Geistes hin zu einer erneuten Vergeistigung verbunden ist, wird auf sein Entwicklungsschema der heutigen ‚Rassen‘ angewandt. Konkret meint das: Außereuropäer werden durch die dunkle Materie, durch ‚Verhärtung‘, ‚Verknöcherung‘ und den Begriff der Degeneration gekennzeichnet, die als weiß beschriebenen Europäer stehen für geistige Potenz und die Entwicklung hin zu einer zukünftigen lichten Vergeistigung. In diesem Sinne lässt sich auch Steiners viel zitierte Aussage verstehen: ‚Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.‘"

  • Wenn schon das Wort „Schulmedizin“ fällt, ist der Rest für den A....

    Es gibt Medizin. Sonst nichts. Mit Wirkstoffen und Wirkmechanismen. Alles andere ist Scharlatanerie.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Ja stimmt schon, aber Geschäftstüchtig sind die Jungs und Mädels auf jeden Fall.

      "Wissen Sie, was der Unterschied zwischen Tic Tac und Globuli ist?

      72,53€ pro 100g und frischer Atem."

    • @Gnutellabrot Merz:

      „Schulmedizin“ ist eh nur ein Kampfbegriff der Globoli-Jünger.

  • 9G
    90618 (Profil gelöscht)

    Über Steiner selbst braucht man nicht mehr viel schreiben. Kurt Tucholsky hat den in seiner unübertrefflichen Weise erledigt:

    "Immer, wenn übersetzt wurde, dachte ich über diesen Menschen nach. Was für eine Zeit –! Ein Kerl etwa wie ein armer Schauspieler, der sommerabends zu Warnemünde, wenns regnet, im Kurhaus eine »Réunion« gibt, alles aus zweiter Hand, ärmlich, schlecht stilisiert ... und das hat Anhänger –! Wie groß muß die Sehnsucht in den Massen sein, die verlorengegangene Religion zu ersetzen! Welche Zeit –!

    Sein »Steinereanum« in der Schweiz haben sie ihm in Brand gesteckt, eine Tat, die durchaus widerwärtig ist. Es soll ein edler, kuppelgekrönter Bau gewesen sein, der wirkte wie aus Stein. Er war aber aus Holz und Gips, wie die ganze Lehre."

    www.textlog.de/tuc...udolf-steiner.html

    Aber Tucholsky war ein Linker! Bei der "neurechten" Caroline Sommerfeld kommt Steiner viel besser weg:

    "Wer heute Rudolf Steiner sät, wird Neurechte ernten", sagt Caroline Sommerfeld, Autorin und Aktivistin der "Neuen Rechten" und der "Identitären Bewegung". Auf die Frage, ob sich ein Engagement bei der "Neuen Rechten" mit der Waldorfschule vereinen lässt, führt Sommerfeld aus: "Steiners Grundgedanken sind ziemlich deckungsgleich mit dem, was Identitären 'Ethnopluralismus' nennen, mit dem, was die bewusste Verwurzelung in der Tradition, im Volk, in Europa ausmacht, mit christlichem Selbstverständnis und auch einem bewahrenden Naturverständnis. Außerdem natürlich ist Waldorfpädagogik, gerade, weil sie nicht 'mit der Zeit geht', sondern manchmal ziemlich anachronistisch ist, was Handwerk und Handarbeit, Lehrerautorität, Auswendiglernen, klassische Bildungsinhalte usw. betrifft, viel 'rechter', als sie selber momentan sein will."

    hpd.de/artikel/100...-the-whitest-16893

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @90618 (Profil gelöscht):

      Vielen Dank!

      Diese textlog-Seite ist eine schöne Sammlung.

      Aber: Auf mein Weleda-Wildrosen-Öl lasse ich nichts kommen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        😎 - Klar - da is unser Insulaner ganz bei Otto I. von&zu Schily&Weleda 👹



        &



        …bis dennenächst im Einstein mal - 🥳 -

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Aber dann im Stammhaus in der Kurfürstenstraße:

          www.cafeeinstein.com/

          Der Palatschinken ist klasse.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Liggers & Kiik an Kiik an - de Jung.

            Ook noch - Otto Schleckermäulchen.



            Sachs ja - Balin den Insulanern - wa.

    • @90618 (Profil gelöscht):

      Danke. “… Mäßiger Beifall pritschelte.…“

      unterm——



      …pritschelte… - da isses ja wieder - das feine Wort - das ich unlängst erst mal wieder Spätergeborenen für Fingerbeifall a Salon zu erklären Gelegenheit hatte.



      (Neben dem "enden wollenden“ eines Alfred Polgar - klar.;)

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    .



    Also eines muss man dem Zander neidlos zugestehen: Mit seiner wohlwollend-kritischen Attitude haut er seit etlichen Jahren ein Standardwerk nach dem anderen über Steiner und die Anthroposophie raus und besetzt damit fast alleine diese sicherlich einträgliche Nische, denn er wird ja von beiden Seiten gelesen, von den zürnenden oder zumindest beunruhigten Anhängern genauso wie von jenen, die unter- bis oberschwellig fasziniert einen tieferen Blick in diese Welt riskieren wollen

    • @61321 (Profil gelöscht):

      kurz - “Soweit die beiden Schultern tragen“ - wa.

      unterm——



      Zur Steißlagegeburt meines Großen - Mbg/L - Steinweg runter rechts -



      Uni-Klinik - hab ich alles gesagt. 🍺 😎



      &



      Herdecke* - da schweigt des Sängers Höflichkeit & Ideologie - egal welcher Schattierung - ist falsches Bewußtsein •



      &



      Vllt sollten mal “Sozialstrukturen“ et al.



      Dieser pseudoEliteschulen einer kritischen Untersuchung unterzogen werden. Arbeitsrecht usw - wie bitte?!



      &



      Der Steiner-Schmarrn selbst - ist ja eh für die Tonne. Wenn ich‘s recht weiß.



      Ham die Niederländer pragmatisch längst genau das gemacht.

      kurz - Dann tanzt mal schön.*

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Kurze Anmerkung:

        Am Pilgrimstein.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          …na sach ich doch - (von der Barfüßer) - Steinweg runter rechts - …



          (Am Pilgrimstein) - Uni-Klinik 🥳 Gelle.



          (Der Oberarzt - Herr ChefA hatte sich ins WE empfohlen - “1 cm - Durchmesserluft!! - bitte - hier unterschreiben.“ - hat den kleinen Riesen (sei Mutter Sternum ragte querab ) dann prima entwickelt & ihn mir mit sei zerkratzte Kopp ins Kissen drapiert.



          &



          Sei große Schwester schmiß sich tagsdrauf schallend lachend weg - ob seiner boxermullbandagierten kleinen Poschen!;)) = gut halben Kopp größer as Vaddern.

  • Wer es mag. Mir geht es es ohne Religion/Ideologie besser. Auch ist das Klientel größtenteils unreflektiert, affektiert oder auch blasiert. Dann lieber multikulturelle Klo-Anstaltsleiter-Kaserne. Das ist wenigstens real, Alter!

  • Ja, auch ich kann meinen Namen tanzen! Habe den Verein vor ca. 25 Jahren mit dem Abitur hinter mir gelassen... Geschadet hat's mir nicht! Genutzt: in vielen Dingen sicher. Und trotzdem bleibt ein "aber" in der Retrospektive - eine ambivalente Perspektive!

    • @sucram.hh:

      das ist nicht die schlechteste Haltung...

      Ich würde auch nicht die guten Seiten der Waldorfschulen unter den Tisch fallen lassen wollen.

      • @pitpit pat:

        Und die guten Seiten der katholischen Geburtshilfe?

        • @Popanek:

          Die Barmherzigkeit.

      • @pitpit pat:

        😊👍🏻

  • "Aber wenn es hilft – wer wollte da das erste Zuckerkügelchen werfen?" Ich! Gilt ja hoffentlich nicht als Körperverletzung...

    Wir standen damals auch vor der Frage der Schulwahl. Mein Argument gegen eine Waldorfschule war recht simpel: Waldorflehrer sollen eine zusätzliche Waldorfausbildung erhalten. Da wird selbstverständlich Steiner gelehrt. Z.B:



    "Diejenigen Völker, beidenen der Ich-Trieb zu stark entwickelt war und von innen heraus den ganzen Menschen durchdrang und ihm die Ichheit, die Egoität aufprägte, die wanderten allmählich nach Westen, und das wurde die Bevölkerung, die in ihren letzten Resten auftritt, als die indianische Bevölkerung Amerikas. Die Menschen, welche ihr Ich-Gefühl zu gering ausgebildet hatten, wanderten nach Osten, und die übriggebliebenen Reste von diesen Menschen sind die nachherige Negerbevölkerung Afrikas geworden." (R. Steiner)

    Wer bei einem solchen Quatsch aufsteht und sagt, dass das Quatsch ist, wird wohlmöglich kein Waldorflehrer. Wer nicht aufsteht, darf meine Kinder nicht unterrichten.

    • @pitpit pat:

      Tatsächlich kommt beides vor: dass man in der Waldorflehrerausbildung diese Aspekte nicht behandelt. Oder dass man darüber spricht, ihren eindeutigen Unsinn diskutiert - und trotzdem WaldorflehrerIn wird.



      Ich habe meine drei Eignungsgespräche vor der Ausbildung alle mit der Aussage begonnen, dass ich keine Anthroposophin bin und vielen Aussagen Steiners niemals zustimmen werde. Und ich bin trotzdem angenommen worden und durfte mich immer frei äußern und habe an keiner Stelle Rassismus erlebt.

      • @Jane B:

        Ich glaube Ihnen das gerne.



        Es gibt allerdings auch zeitgenössische Versuche, Steiners Wurzelrassen-Theorie als harmlos darzustellen.

        Mein Problem mit Waldorfschulen geht noch darüber hinaus: Ich kann der gesamten Theorie nicht genug abgewinnen, um mich ihr in irgendeiner Form zu fügen. Weder als Vater noch als Lehrer.



        Das fängt bei so hamlosen Sachen wie der Jahrsiebtlehre an und endet in den dunklen Ecken der Rassenlehre.

        Ich kann sowas auch nicht mit einem Schulterzucken oder wohlmeinendem Pragmatismus abtun. Ich hätte immer das Gefühl, unter falsche Flagge zu segeln.

    • 8G
      83663 (Profil gelöscht)
      @pitpit pat:

      "Wer bei einem solchen Quatsch aufsteht und sagt, dass das Quatsch ist, wird wohlmöglich kein Waldorflehrer. Wer nicht aufsteht, darf meine Kinder nicht unterrichten."



      👍🏻