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Verdrängte FlugschamDas Blaue vom Himmel

Die Deutschen machen mehr Flugreisen als je zuvor. Um die Flugscham abzumildern, erzählen Fluggesellschaften Märchen vom klimafreundlichen Fliegen.

Auch Ökokerosin erzeugt Kondensstreifen, was die Erde zusätzlich erwärmt Foto: Patrick Pleul/dpa

D iesen Sommer wird geflogen, als gäbe es kein Morgen: 134.386 Flieger waren am 6. Juli in der Luft, so viele wie noch nie. Dabei dürften die meisten Passagiere wissen, dass sie damit das Klima ruinieren. Auch „Flugscham“ ist kein Fremdwort mehr, sie wird aber verdrängt.

Die Airlines helfen bei dieser kollektiven Amnesie kräftig nach, indem sie versprechen, spätestens 2050 klimaneutral zu sein. Leider bleibt nebulös, wie dies gelingen soll. So kündigt die Lufthansa an, dass sie bis 2030 „rund 200 spritsparende“ Flugzeuge anschaffen will, die „im Vergleich zu ihren jeweiligen Vorgängermodellen bis zu 30 Prozent weniger Treibstoff“ verbrauchen.

Was nicht erwähnt wird: Diese Flugzeuge sollen Jahrzehnte fliegen, weil sie sich sonst gar nicht amortisieren würden. Sie wären also 2050 immer noch in der Luft und würden weiterhin CO2 ausstoßen – nur eben 30 Prozent weniger als heute. Man muss kein Mathegenie sein, um zu erkennen, dass minus 30 Prozent nicht das Gleiche wie minus 100 Prozent sind. Wir dürfen mittelfristig aber gar keine Treib­haus­gase mehr emittieren, wenn wir überleben wollen.

Zudem wird der Bumerangeffekt vergessen: Es mag ja sein, dass das einzelne Flugzeug künftig 30 Prozent weniger Treibstoff benötigt – aber alle Schätzungen gehen davon aus, dass der weltweite Flugverkehr jährlich um etwa 3 Prozent zulegt. Am Ende würde also weitaus mehr CO2 ausgestoßen als heute.

Diesen Einwand kennen die Fluggesellschaften natürlich und haben ein zweites Argument parat: Sie bauen auf den technologischen Wunderglauben ihrer Gäste und versprechen klimaneutrale Treibstoffe. Noch einmal die Lufthansa: „Der Fokus liegt dabei auf […] biogenen Reststoffen, erneuerbarer elektrischer Energie (Power-to-Liquid, PtL) und Sonnenlicht (Sun-to-Liquid, StL).“ So viele englische Fachbegriffe – das muss doch klappen.

Tatsächlich klappt gar nichts. Um bei den „biogenen Reststoffen“ anzufangen, die der Laie „Biomüll“ nennt: Leider ist er knapp. Der Abfall aus Pflanzen und Tieren ist begrenzt, weil sich die fruchtbaren Böden nicht vermehren lassen. Bliebe die Idee, mittels Windkraft und Sonnenenergie synthetisches Kerosin herzustellen, indem man CO2 aus der Luft fischt und mit grünem Wasserstoff verbindet. Dieses PtL oder StL ist aber extrem aufwendig. Studien schätzen, dass Ökokerosin bis zu 40-mal so teuer wäre wie die fossilen Varianten aus Saudi-Arabien.

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Ebenso wird gern vergessen, dass auch Ökokerosin Kondensstreifen erzeugt, die die Erde zusätzlich erwärmen. Dabei sind diese feinen Wolken hoch oben am Himmel sogar noch schlimmer als das CO2, das die Flugzeuge hinterlassen.

Fliegen hat keine Zukunft. Trotzdem wäre es falsch, den Passagieren ein schlechtes Gewissen einzureden und Flugscham zu verbreiten. Denn die Konsumenten sind nur Diener eines höheren Zwecks: Sie müssen fliegen, um Arbeitsplätze zu sichern. In Deutschland sind 850.000 Menschen direkt oder indirekt bei der kommerziellen Luftfahrt beschäftigt. Sie haben Kinder, müssen Kredite abbezahlen oder wollen für die Rente sparen. Der Abschied vom Fliegen kann daher nur gelingen, wenn diese Menschen abgesichert sind und neue Perspektiven erhalten. Für die Planung ist der Staat zuständig – nicht die Passagiere.

Dies mag nach Freibrief klingen, ist aber keiner. Denn der Staat, das sind ja wir. Trotzdem sollten wir beim Klimaschutz nicht die Ebene verwechseln. Gefragt sind die WählerInnen, nicht die KonsumentInnen.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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30 Kommentare

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  • Entschuldigung, unterschlug ein "r" in Ihrem Namen.

  • "Fliegen hat keine Zukunft. "



    Das erzählen Sie, werte Frau Hermann, mal all den Kids, die nach dem Abi oder der Lehre oder einem sonstigen Abschluss erst nochmal schnell Australien, Neuseeland, oder, neuerdings sehr beliebt, Lateinamerika kennenlernen wollen. Ich sehe sie weder schwimmen noch rudern und schon gar nicht verzichten.



    Die allermeisten werden erst nach Beendigung dieser Tourneen von dem künstlich erzeugten Gefühl namens Flugscham "geplagt".

  • "Trotzdem wäre es falsch, den Passagieren ein schlechtes Gewissen einzureden und Flugscham zu verbreiten. Denn die Konsumenten sind nur Diener eines höheren Zwecks: Sie müssen fliegen, um Arbeitsplätze zu sichern."

    Fliegen müssen als gottgegebenes Gebot um Arbeitsplätze zu sichern. Sehr steile These. Ganz dünnes Eis!

    Und 2050 ist Planet Erde unbewohnbar. Zu einem großen Teil aufgrund der langzeitstabilen, klimaerwärmenden Emissionen in höheren Luftschichten.

    (Ironie an) Doch keine Sorge! Die Menschheit kann dann ja zum Mond und zum Mars fliegen. Um Arbeitsplätze zu sichern. :-()



    (Ironie aus)

  • "Auch „Flugscham“ ist kein Fremdwort mehr, sie wird aber verdrängt."



    Ich bezweifle dass das so richtig ist. Tatsächlich hat die Hälfte der Bevölkerung noch nie Flugscham verspürt - wie diese recht aktuelle Umfrage ergeben hat.



    Flugscham als gesetzt zu betrachten ist glaube ich vielmehr eine Selbstverständlichkeit innerhalb der Bubble an Menschen, die eh nicht in ein Flugzeug steigen wollen.



    Ganz interessant auch, knapp die Hälfte der Grünen und Linken Wähler kennen ebenfalls keine Flugscham - es gibt also selbst innerhalb bestimmter Wählergruppen keine homogene Einstellung zum Thema Flugscham.



    yougov.de/topics/l...2023/04/04/88ad9/2

    • @Farang:

      So ist es, leider. Es bleibt eine kleine Blase, die sich manchmal schämt.

  • Dass der internationale Flugverkehr, wie hier auch geschrieben wird, zunimmt ist ausserhalb Deutschlands fester Bestandteil jeder Infrastrukturplanung. Also muss für das ökologische Dilemma nach Lösungen gesucht werden. "Scheisse" schreien und festkleben reicht nicht.



    Wir können im übrigen nicht Immigration als notwendig erachten und den Menschen anschliessend untersagen ihre Familien zu besuchen, wenn sie das Geld zusammengespart haben. Das würde ich subtilen Rassismus nennen.

    Und die wachsenden Mittelschichten in vielen Ländern haben das gleiche Bedürfnis wie wir und wollen in ferne Länder. Wenn man sich Zahlen in typischen asiatischen Tourismusländern anschaut, dann spielen die Europäer zahlenmässig inzwischen eh eine untergeordnete Rolle.

    Da Zahlen die bezüglich der Kosten für regenerativen Kraftstoff (aus der Luft mittels regenerativem Strom) in den Raum geworfen werden, werden ja immer abstruser. Was die Autorin hier in den Ring wirft topped aber alles. 40 mal so teuer. Schade, dass eine Ökonomin anscheinend aus der Erde gepumptes Rohöl mit fertigem synthetischen Flugbenzin vergleicht.



    Dazu mal andere Zahlen: www.energiezukunft...t-und-sonnenlicht/

    Auch zu den nicht zu verleugnenden Schäden neben der CO2 Belastung, gibt es Forschungen die an Lösungen arbeiten:



    www.scinexx.de/new...lughoehen-wechsel/

    Ja, wir haben überall zu spät angefangen und heizen dadurch den Klimawandel kräftig an. Aber jetzt geht es um umsetzbare Lösungen und nicht um deutsches Gejammer. Oder gar steile Thesen wie "Fliegen hat keine Zukunft".

    • @Heiner Petersen:

      Danke für den Artikel von Scinexx.

      "an Lösungen arbeiten" ist sogar untertrieben. Sollten die Ergebnisse halwegs stimmen +passt besser: "eine Lösung schon vor Jahren gefunden haben".

      Flughöhe um ein paar hundert Meter rauf oder runter bei 1,7% der Flüge um die Klimaschäfliche Wirkung um 59% zu reduzieren.

      Rund 66% der klimaschädlichen wirkung entstehen durch die Kondenzstreifen... 0,66X0,59 = 38,4% weniger Klimaschaden, ohne eine Änderung des Treibstoffes.

      Interessant ist nur warum eine so einfache und nun schon seit Jahren bekannte Lösung nicht einfach umgesetzt wird.

      Zeigt das wie wenig wir umsetzen können oder ist die Studie falsch?

      Bei E-Fuels hat Frau Herrmann leider absolut Recht. 5€ sind die aktuellen realen Herstellungskosten, pro Liter, in den ersten industriellen Anlagen. HERSTELLUNGSKOSTEN! Kerosin wird für etwas mehr als 30 Cent eingekauft. Zu den Herstellungskosten ließ sich auf die Schnelle nichts finden. Nehmen wir (sehr koservativ) 15 Cent an kommen wir auf rund das 33,3x

      • @sociajizzm:

        Wo hast du bzw. Frau Herrmann die Zahlen her?? Tagespreise Kerosin:



        www.indexmundi.com...eise/?ware=kerosin



        Und wo kommen die 5 Euro für e-fuels (welche?) her, wenn in dem angehängten Artikel geschrieben wird unter 2 Euro??

        Zu dem alten scinexx Artikel: Ich habe mal irgendwo gelesen, dass die Fluglotsen dagegen sind, weil es noch mehr Arbeit bedeuten würde. Verständlich aus deren Sicht aber da gibt es natürlich dann Gegenargumente.....

        Ob die Studie allerdings bestätigt oder widerlegt worden, weiss ich auch nicht. Nur ein Blick an den Himmel zeigt, dass es Flüge ohne sichtbare Kondensstreifen gibt .

    • @Heiner Petersen:

      "Ja, wir haben überall zu spät angefangen und heizen dadurch den Klimawandel kräftig an. Aber jetzt geht es um umsetzbare Lösungen und nicht um deutsches Gejammer."



      Was wären denn konkret die umsetzbaren Lösungen die ihnen vorschweben und sogar noch die Emissionen durch zunehmenden Flugverkehr verkraften? Das verbleibende CO2-Budget für die Einhaltung der 1,5°-Grenze liegt inzwischen bei rund 3 Jahren, das für die Grenze der Anpassungsfähigkeit bei 2° bei rund 20. Die Wette bis dahin schon noch irgendwas geniales zu erfinden und mit dieser neuen Technologie wenn sie dann erfunden ist dann global in kürzester Zeit alles Fossile zu ersetzen ist recht offensichtlich mit extrem hohem Risiko behaftet. Entsprechend sollte man um die Zukunft menschlicher Zivilisation zu sichern erst einmal auf die derzeit bekannten Lösungen (Emissionen vermeiden) setzen. Wenn dann dennoch plötzlich massenhaft eFuels, Kernfusion oder Pepetuum Mobile zu Verfügung stehen kann man die nutzen, aber man sollte nicht das Wohlergehen der Menschheit darauf verwetten.

    • @Heiner Petersen:

      "Also muss für das ökologische Dilemma nach Lösungen gesucht werden."



      Als ob man das nicht täte. Noch hat man aber keine Lösungen bzw. nur solche die Gewohnheiten und Luxus in Frage stellen und deshalb allgemein wenig akzeptiert werden. Das Konzept des 'Einfach weiter so, wir erfinden da schon noch was' führt aber geradewegs in die Katastrophe.



      "Das würde ich subtilen Rassismus nennen."



      Warum? Die Tatsache wieviel Emissionen pro Kopf klimaverträglich möglich sind gilt vollkommen unabhängig von Hautfarbe oder Ethnie.



      "Dazu mal andere Zahlen:"



      Der verlinkte Artikel beschreibt dann aber auch, dass man an der ETH Zürich mit einem Parabolspiegel schon recht beachtlicher Größe gerade mal 100ml synthetischen Kraftstoff produziert. Um einmal täglich eine einzige A320 betanken zu können bräuchte es also rund 240.000 solcher Anlagen und selbst wenn man potentielle Skaleneffekte unterstellt, sind die dort kolportierten Preise wenig plausibel. Stand heute sind eFuels keine Lösung sondern Science-Fiction die allenfalls in Nischen eine realistische Chance haben dürfte.

  • Oh Mann, jetzt müssen wir schon konsumieren im Dienste der Wirtschaft? Der Flugverkehr nimmt zu, nicht ab, das weist doch nicht auf drohende Massenentlassungen hin. Leuten Scham einzureden finde ich auch falsch, aber die realen Folgen ihrer Flüge kann man ihnen schon vor Augen führen, und dass sie diese Folgen nicht durch höhere Preise "kompensieren" können. Was soll es denn nutzen, die Haltung zu stärken, dass alle weiterleben können wie bisher, und der Staat und die Wirtschaft kümmern sich darum, dass das klimaneutral passiert?

    Den Realismus von Frau Hermann schätze ich sehr, aber hier komme ich nicht mehr mit.

  • "Fliegen hat keine Zukunft. Trotzdem wäre es falsch, den Passagieren ein schlechtes Gewissen einzureden und Flugscham zu verbreiten. Denn die Konsumenten sind nur Diener eines höheren Zwecks: Sie müssen fliegen, um Arbeitsplätze zu sichern. In Deutschland sind 850.000 Menschen direkt oder indirekt bei der kommerziellen Luftfahrt beschäftigt. Sie haben Kinder, müssen Kredite abbezahlen oder wollen für die Rente sparen. Der Abschied vom Fliegen kann daher nur gelingen, wenn diese Menschen abgesichert sind und neue Perspektiven erhalten. Für die Planung ist der Staat zuständig – nicht die Passagiere.

    Dies mag nach Freibrief klingen, ist aber keiner. Denn der Staat, das sind ja wir. Trotzdem sollten wir beim Klimaschutz nicht die Ebene verwechseln. Gefragt sind die WählerInnen, nicht die KonsumentInnen."

    Also entweder Umwelt kaputtmachen und damit Arbeitsplätze sichern oder sich ökologisch sinnvoll verhalten? Dass eine Energiewende mit einem gesellschaftlichen Wandel verbunden sein muss, zeigt sich immer mehr. Denn das kann ja nicht die Alternative sein: Ich kann zwar nicht mehr atmen, der Wald brennt und das Essen ist verseucht, doch gottlob zahle ich meinen Kredit ab.

  • Naja, da fliegen Frauen um die Welt, um in Australien spielen zu können, Multimillionäre fliegen von England nach München und die deutschen Touristen nach Griechenland, Italien und Spanien. So ist der Mensch halt. Wir sollten uns nicht für intelligent halten.

  • Mach doch mal :



    NICHTS!



    Schön, dass diese Problematik nochmal angesprochen wird.



    Mit dem Ergebnis, dass "die Anderen",



    nämlich der Staat , schuld ist, bin ich allerdings nicht einverstanden.



    Die Autorin des Artikels schreibt ebenfalls sehr richtig, "der Staat sind wir".



    Das bedeutet wir sind verantwortlich.



    Eine verminderte Schuldfähigkeit, weil sich Menschen nicht die Mühe machen, politisch zu arbeiten, erkenne ich nicht.



    Die Fakten liegen auf dem Tisch Bei den derzeitigen Temperaturen und deren "-Rekorden", den Waldbränden, den Starkregenereignissen und Hochwasser, sollte Jedem deutlich werden, was Klimawandel bedeutet.



    ( Außer natürlich Trump, aber der kann ja nichts dafür)



    Wir sind Alle für unseren Lebenswandel verantwortlich.



    Im Übrigen ist der Anteil der bis 30jährigen am Flugaufkommen sehr hoch.



    Da zeigt sich, dass nur Wenige der "letzten Generation" wirklich aktiv gegen den Klimawandel sind.



    Manchmal muss man/frau gar nichts machen, um politisch aktiv zu sein.



    NICHT Fliegen wäre eine gute Aktion.

    Am Beispiel weniger, bzw. kein Fleisch essen, wird deutlich, welche Macht und Möglichkeiten der/die VerbraucherIn hat.



    Aus einer Nische in den 80er Jahren ist ein Markt entstanden.



    Def Fleischkonsum geht signifikant zurück. Neue Produkte werden entwickelt und verkauft.



    Somit entstehen auch neue Arbeitsplätze.



    Es muss nicht immer der Staat regulierend eingreifen, wir können, als BürgerIn Dinge auch selbst erreichen.



    Beim Ausbau von Photovoltaik zeigt sich ein ähnliches Bild Wenn hier auch der Staat unterstützt, so ist die Hauptinvestition doch Sache der BürgerInnen.



    Die Wachstumszahlen sind seit mehreren Jahren im zweistelligen Bereich.



    Es gibt, zum Glück, auch MacherInnen hierzulande.

  • Weiter Fliegen wie blöd und dank staatlich extrem stark subventioniertem Kerosin (Bei gewerblich verbruzztem Flugbenzin wird weder Energiesteuer noch Mehrwertsteuer fällig!) sogar konkurrenzlos billig Fliegen um Arbeitsplätze zu sichern ... .

    Man könnte weinen angesicht der menschlichen Blödheit im Jahre 2023 nach Christi Geburt... .

    Komm bitte nochmal zurück lieber Christus und bitte beim Allvater für 2024 um eine neue Schöpfung.

    Homo Sapiens Consumens hat fertig!

    OM AMI DEVA SHRI :-)



    (Mantra des Buddha des unendlichen Lichtes "Amitabha")

  • Ich fliege, weil ich keine Lust habe darauf zu verzichten. Das dürfte für die meisten Menschen gelten. Sonst wären kaum soviele Flugzeuge unterwegs. Selbsverständlich hat Fliegen eine Zukunft. Um den Termperaturanstieg stagnieren zu lassen, muss der CO2-Ausstoß etwa halbiert werden. Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie doch einfach mal in den Bericht des IPCC - die Langversion bitte. Es muss in allen Bereichen der CO2-Ausstoß reduziert werden - die Zivilisation und das völkerverbindene Fliegen müssen wir deswegen nicht abschaffen.

  • Was die Fluggesellschaften da erzählen ist vollkommen irrelevant. Deren Geschichten kommen beim Endkunden gar nicht an. Der setzt sich trotz besseren Wissens einfach so stumpf in den Flieger.

    Der Bali-Fall bei der LG hat gezeigt wie so etwas mental funktioniert. Eine gute Begründung wieso gerade der eigene Flug OK sei findet sich schnell.

    Das funktioniert in etwa so wie die Rationalisierungen bei Drogenabhängigkeit.

  • Ich finde es nicht richtig, die Konsumenten aus der Verantwortung zu nehmen.

    Die Flugindustrie existiert nur, weil Menschen - aus guten und weniger guten Gründen - umherfliegen wollen. Wenn jeder einzelne darauf verzichten würde, gäbe es die meisten Airlines und Flugzeuge nicht mehr.

    Gleiches gilt für die Fleischindustrie, die Modeindustrie usw.

  • So pauschal ist es falsch, Wolkenbildung mit Temperaturanstieg zu verbinden. Es kommt auf die Wolken an bzw in welcher Hoehe sie sich befinden. Ein Teil der Erderwaermung soll durch fehlende Wolken, bzw sauberere Luft verursacht werden. Dagegen wirds nach einem grossen Vulkanausbruch aufgrund der Wolkendecke immer kuehler.

    Wasserstoff oder erwaehnter Biosprit ist auf absehbare Zeit alternativlos in der Luftfahrt und der Tod vieler Direktfluege. Aber geflogen wird weiterhin. In Deutschland vielleicht nicht mehr von der Masse, aber ausserhalb Deutschlands bzw der EU auf jeden Fall. Ansonsten muessten einige Staaten, zB die USA, schleunigst in den Bahnverkehr investieren und danach sieht es nicht aus.

    • @elektrozwerg:

      Die Art der Wolken (Kondensstreifen) und ihre Höhe, nämlich die Flughöhe von Passagiermaschinen idR 9-12 km, dürfte wohl relativ konstant sein und die Effekte dieser Kondensstreifen auf das Klima sind auch recht gut erforscht. Wozu also die Relativierungen? Und woher die Unterstellung angeblich zu pauschaler Aussagen? Die Beschreibung von "feinen Wolken hoch oben am Himmel" ist präzise und die Aussage, dass genau diese Art von Wolken eine klimaerwärmende Wirkung haben ist vollkommen korrekt.

      • @Ingo Bernable:

        Warum die Relativierung?



        Es gibt unterschiedliche Arten von Eiswolken (Zirruswolken). Abhaengig von der Groesse der Eiskristalle ist es, ob der Anteil der Sonnenreflektion den Anteil des Treibhauseffekts uebersteigt.



        Bei starken Aufwinden werden aus Kondensstreifen Zirruswolken mit kleinen Eiskristallen - diese haben eine kuehlende Wirkung.

    • @elektrozwerg:

      Ich empfehle Ihnen ein wenig Fortbildung. Aber bitte ohne Flugzeug!

  • "Fliegen hat keine Zukunft. Trotzdem wäre es falsch, den Passagieren ein schlechtes Gewissen einzureden und Flugscham zu verbreiten. Denn die Konsumenten sind nur Diener eines höheren Zwecks: Sie müssen fliegen, um Arbeitsplätze zu sichern."

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    Ja, vor allem in den Zielländern (die man ohne Flugzeug nicht mehr bereisen würde/könnte).

    • @SeppW:

      Jaja, die armen Armen freilich, die nur deshalb überleben, weil der teutsche Pauschaltourist vor Ort seinen Bigmac futtert.

      Fliegen DARF gar keine Zukunft mehr haben. Sonst hat niemand mehr eine.

      Ich frage mich immer, was diese kleine Denke wohl verursacht ... eine Art von Altersstarrsinn, vermute ich mal.

      • @Zebulon:

        Lieber Zebulon, im Artikel steht der Anteil der unter 30jährigen sei am Größten, wie kommen sie da auf Altersstarsinn?

        • @Reinero66:

          SEPPW meinte ich ...der wirkt durchaus älter denn 30, auch von seinen Texten her ;-)

    • @SeppW:

      Na, einige Zielländer wie die Malediven oder die Seychellen werden sich in absehbarer Zeit von selbst erledigt haben. Daher schnell nochmal hinfliegen...

    • @SeppW:

      Wie konnten die Menschen die Zeit vor dem Konsumflugzeitalter nur überleben? Wir können uns glücklich schätzen, dass ein paar Menschen diese schreckliche Zeit überstanden und damit den Fortbestand der Spezies gesichert haben. Und jetzt sind diese Helden gezwungen ein undankbares, tristes Dasein n den ärmeren Vierteln beliebiger Großstädte zu fristen. 🙃

    • @SeppW:

      Warum eigentlich. Geben Sie sich für Ihren Urlaub nur eine so geringe Zeitspanne, dass Sie die Wegstrecke auf das äußerste verkürzen müssen, damit Sie rechtzeitig wieder zum Arbeiten zuhause sein können?



      Würden wir den Menschen in den Zielländern alternative Einkunftsmöglichkeiten zugestehen die meist höhere Einkünfte generieren, würden sie sicher darauf zurückgreifen, oder sind Sie im Tourismusgeschäft nei niedrigem Lohn und Gehalt tätig?