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Trump verbietet WorteBuchstäblich ungerecht

In den USA findet eine systematische Ausradierung von Stimmen statt, die dem weißen, männlichen Gesellschaftsnarrativ widersprechen.

Der in elf Meter großen Buchstaben verfasste Schriftzug „Black Lives Matter Plaza“ in Washington wird entfernt Foto: Chip Somodevilla/getty

D ie fetten Jahre sind vorbei, in den USA herrscht nun Maga-Sucht. Denn die Umsetzung des Mantras „Make America Great Again“ lässt Abermillio­nen Menschen in den Vereinigten Staaten den Gürtel enger schnallen. Der zum Wundermittel aufgebauschte Wahlspruch entpuppt sich als Armutszeugnis, hinter ihm verbirgt sich eine knallharte Austeritätspolitik, die nun, mehr als je zuvor, eine systematische Umverteilung des Wohlstands von unten nach oben fördert.

Doch nicht nur Programme und Mittel werden gestrichen, sondern auch Wörter. Selbst der in elf Meter großen Buchstaben verfasste Schriftzug „Black Lives Matter Plaza“ in Washington wird gerade entfernt. Es klingt wie ein Orwell'scher Albtraum, ist aber Realität. In den USA vollzieht sich eine sprachliche Säuberung.

Sie erfolgt auf Anordnung von Donald Trump, der mit einem Fingerschnipser den Golf von Mexiko in den Golf von Amerika verwandeln kann. Wie die New York Times recherchiert hat, wurden seit Trumps Amtsantritt mehr als 200 Begriffe aus dem Vokabular der Bundesbehörden verbannt. Dazu zählen die englischen Wörter für „Klimawandel“, „Rassismus“, „Vielfalt“ und gar „Frau“. Die Begründung? Man wolle dazu beitragen, eine neutralere und unvoreingenommene Kommunikation auf amtlicher Ebene zu gewährleisten.

Offiziell handelte es sich dabei nicht um ein juristisches Verbot. Durch die Androhung von Budgetkürzungen etabliert sich jedoch eine Atmosphäre der Angst und Selbstzensur. Dieser Stil der Machtausübung, andere Menschen in Unsicherheit und Ergebenheit zu stürzen, ist nicht nur das Markenzeichen von Donald Trump. Er entspricht auch dem von der Heritage Foundation entworfenen Project 2025. Enge Verbindungen dazu hat ebenfalls US-Vizepräsident J. D. Vance, der übrigens auch als Experte für gewaltfreie Kommunikation und ukrainische Herrenmode in Erscheinung tritt.

wochentaz

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Sogar die Art und Weise, mit der Elon Musk etlichen Bundesbehörden den Geldhahn zudreht, entspricht penibel dem Drehbuch der erzkonservativen Denkfabrik. Es ist übrigens Musk, der im Podcast von Joe Rogan beteuerte: „Die grundlegende Schwäche der westlichen Zivilisation ist Empathie.“

Trump, Vance, Musk – allesamt weiße Alphamännchen. Gerade diese Konstellation verdeutlicht, was an der sprachlichen Säuberung so beunruhigend ist: Sie verkörpert die Angst der maskulinen, weißen Dominanzgesellschaft davor, ihre Privilegien zu verlieren. Im Angesicht des demografischen Wandels setzt das Patriarchat lieber auf Demagogie als auf Diversity, um seine bröckelnde Hierarchie weiterhin aufrechtzuerhalten.

So werden marginalisierte Menschen de facto mundtot gemacht. Ihre Geschichten und ihre Kämpfe über Jahrhunderte hinweg, ihre Bedürfnisse, ihre schiere Existenz – alles soll aus dem öffentlichen Bewusstsein getilgt werden. Eine subtile, jedoch sinistere Art der Ausgrenzung, die ganze Bevölkerungsgruppen in die Unsichtbarkeit zwingt. Ethnische Minderheiten, alleinerziehende Mütter, kinderlose Frauen, Queere jeglicher Couleur, Menschen mit seelischer Erkrankung oder körperlicher Behinderung und viele mehr.

Neulich wurde sogar das Erbe der stolzen Tuskegee Airmen kurzzeitig aus dem militärhistorischen Unterricht gestrichen. Schwarze US-Kampfpiloten, die herausragende Einsätze gegen Hitlers Luftwaffe flogen – einfach gelöscht. Mein afroamerikanischer Vater diente unter Beschuss im Zweiten Weltkrieg als Angehöriger der US Air Force, und auch ich bin US-Militärveteranin. So stieß mir diese Streichung besonders übel auf.

Mittlerweile machte Trump dort eine Kehrtwendung und suggerierte, jemand habe aus vorauseilendem Gehorsam gehandelt. Wie dem auch sei, ein gefährlicher Geschichtsrevisionismus ist längst im Gange.

Bereits 2021 in Southlake, Texas, regte eine Schulbezirksleiterin an, Bücher über den Holocaust mit Büchern „auszubalancieren“, die die Schoah leugnen. Aktuell in Florida verharmlosen Schulbücher die Sklaverei, indem sie die Versklavten als Schwarze Immigranten bezeichnen. Beide Bundesstaaten sind seit mehr als zwei Jahrzehnten in republikanischer Hand, und zwar mit starker rechtsnational-evangelikaler Prägung.

Indem das weiße Patriarchat krampfhaft versucht, seine Deutung der Wirklichkeit zu verteidigen, bestätigt es genau die Kritik, die es so vehement zurückweist: die Kritik an seiner exklusiven und unterdrückenden ­Natur.

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Michaela Dudley
Journalistin/Kabarettistin
Michaela Dudley (Jg. 1961), eine Berliner Queerfeministin mit afroamerikanischen Wurzeln, bezeichnet sich als „Frau ohne Menstruationshintergrund, aber mit Herzblut, in der Regel“. So lautet ihr Signatur-Lied, und so kennt man sie als wortgewandte taz-Kolumnistin. Sie ist Kabarettistin, Filmschauspielerin, Keynote-Rednerin, Journalistin und Juristin (Juris Dr., US). Ihr 2022 veröffentlichtes Buch RACE RELATIONS: ESSAYS ÜBER RASSISMUS (2. Aufl. 2024), das als lyrischer Leitfaden zum Antirassismus reüssiert, erklärt: „Die Entmenschlichung fängt mit dem Word an, die Emanzipierung aber auch“. Ebenfalls 2022 erschien ihr Essay „Weimar 2.0: Reflexionen zwischen Regenbogen und Rosa Winkel“ in dem vom NS-Dokumentationszentrum München und Hirmer-Verlag herausgegebenen Buch TO BE SEEN: QUEER LIVES 1900 – 1950. Die LGBTQ-Aktivistin war auch Kolumnistin bei der „Siegessäule“ und Gastredakteurin beim „Tagesspiegel/Queerspiegel“. Auf der Frankfurter Buchmesse 2023 als eine von 75 erlesenen Story-Teller:innen auf dem Paulsplatz mit einem symbolischen Klappstuhl ausgezeichnet. Neben Deutsch und Englisch spricht sie Italienisch, Latein und Hebräisch. Zudem arbeitet sie mit dem Goethe-Institut zusammen. Gelobt wird sie überdies für ihren Auftritt im Spielfilm GESCHLECHTERKAMPF: DAS ENDE DES PATRIARCHATS (2023). In der neo-dokumentarischen Berliner Satire spielt sie sich selbst, und zwar in einer von ihr geschriebenen Szene. Auf dem 37. Braunschweiger Filmfest diente sie als Jurymitglied der Sektion „Echt“ für queere Filme. Von 2018 bis 2022 war sie eine offizielle Übersetzerin der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) für das Pressebüro und die Sektion Generation. 2019 agierte sie als Gastmoderatorin bei der Live-Übertragung von Berlin Pride (CSD) im RBB-Fernsehen. Regelmäßig erscheint sie in der „Kulturzeit“ (3Sat/ZDF). Im Aufklärungsvideo HAB’ ICH WAS GEGEN (2023) der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (44 Millionen Klicks) und in einem Beitrag für „ttt – titel, thesen, temperamente“ über das Selbstbestimmungsgesetz (110.00 Klicks in 24 Stunden) tritt sie auf. Als Impulsgeberin in puncto Diversity hielt sie Keynote-Reden bei der Deutschen Bahn, der Führungsakademie der Bundesagentur für Arbeit, dem DGB und im geschichtsträchtigen Schöneberger Rathaus. Oktober 2023 in der Arena Berlin moderierte sie für Funke-Medien eine brandaktuelle Diskussion über Antisemitismus und Rechtsextremismus. Ihr Solo-Kabarettprogramm EINE EINGEFLEISCHT VEGANE DOMINA ZIEHT VOM LEDER ist eine „sado-maßlose“ Sozialsatire mit eigenen musikalischen Kompositionen. Ihre diversen Auftrittsorte umfassen die Volksbühne, das SchwuZ, und die BKA (Berliner Kabarett-Anstalt.)
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89 Kommentare

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  • Ein unglaublicher Vorwurf an das Epizentrum der Freien Rede.

    Schämen Sie sich Frau Dudley!

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @0 Substanz:

      Bin sprachlos.

  • Vier Schritte vor, einen zurück. Trump & Co. testen aus, wie weit sie gehen können. Und machen Symbolpolitik für ihr Klientel. Der Arbeiter (männlich, 'weiß') wird unter der Zoll-Inflation ächzen. Macht nichts, denn der/die Schwarze bekommt ja nun noch, noch weniger und v.a. auch weniger Aufmerksamkeit. Die Republikaner wissen, dass ihr Trumpf seit den 1960ern die R#ssismuskarte ist: die breite Bevölkerung für die wenigen Parteispender ausplündern geht, wenn rep ihnen genügend Minderheitendiskriminierung gibt.

    Die Sprachkontrolle übers Budget gebe es andersherum auch, käme jetzt wohl der Einwand, doch ist das wirklich als gleich anzusetzen?

    Vielleicht ist ein Ansatz, dass jeder Mensch, mit welchem Aussehen, welcher Herkunft, welcher Orientierung, ... ein Mensch sein darf und universale Rechte genießt bzw. als Bürger* entsprechende im Lande? Und dass mensch ggf. da gleiche Chancen auch aktiv herstellt, wie im Grundgesetz inzwischen vorgesehen?



    Parallel dazu auch selbstbewusst und offensiv soziale und ökonomische Chancen wiederherstellen, statt Genosse der Bosse spielen zu wollen, dann sollte eine Mehrheit selbst im konservativen Deutschland zu finden sein.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Janix:

      Die Maßnahme ist eines der Mittel, welche die Umverteilung von unten nach oben beschleunigen.

  • Letztendlich wird es darauf hinauslaufen, dass die Armen gegeneinander immer mehr aufgehetzt werden, damit der Fokus nicht auf die menschenverachtende Umverteilung von unten nach oben gerichtet wird. Wo solch ein politisches Muster letztendlich enden kann, wissen wir bereits aus den Fehlern der Vergangenheit.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Hannah Remark:

      Richtig. Man müsste es vielmehr endlich wahrnehmen. Das Leugnen findet statt und lähmt weite Teile der demokratischen Führung.

  • Vielen Dank für den hervorragenden, wenn auch tief beunruhigenden Artikel, Frau Dudley!

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Henriette Bimmelbahn:

      Ebenfalls vielen Dank, und zwar für die freundliche Resonanz.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Yes …anschließe mich

      • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
        @Lowandorder:

        Gerne.

  • Die Welt, in der wir leben, ist nicht einfach. Tatsächlich wählen viele Menschen mit Migrationshintergrund eine Partei, die sich gegen Migration ausspricht. Auch viele LGBT Menschen fühlen sich eigentlich ein nordeuropäisch-protestantisch geprägten Gesellschaften am sichersten. Da gibt es offensichtlich eine Salatbar von Ideologien und gefühlten Identitäten, nicht nur zwei.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Kommen Tier:

      Genau, das stimmt. Es geht wie an einem Büfett zu, und manchmal hat man den Salat.

    • @Kommen Tier:

      LGBTIAQ+ fühlen sich in Gesellschaften am sichersten, in denen die Menschenrechte eingehalten werden. Die USA gehören immer weniger dazu.

  • Die US Behörde für Bevölkerungsstatistik hat vor Jahren schon in einer Studie prognostiziert, dass 2040 Menschen nicht weißer Abstammung die Mehrheit der Bevölkerung stellen würden. Der Anteil der Latinos wird sich bis 2050 sogar verdoppeln und dann bei 30% liegen.

    Das Vorgehen von Trump und seinen Vordenkern kann daher als das letzte Aufbäumen bezeichnet werden um die Abwärtsspirale abzufedern. Gefährlich wird es dann, wenn sie bemerken das die ergriffenen Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Denn leider gibt es in den USA genügend fanatisierte Menschen die auch bereit wären, die Privilegien der Weißen mit der Waffe zu verteidigen.

    Sich aber lediglich aus dem orwellschen Baukasten zu bedienen wird nichts daran ändern, das die Tage der weißen Vorherrschaft in den USA über kurz oder lang gezählt sind.

    Fazit: ein sehr guter und erhellender Artikel.

    • @Sam Spade:

      Dumm dabei ist nur, dass Extremismus nicht an eine Hautfarbe oder Religion gebunden ist. Rechtsextremismus ist kein demographisches Problem. Die Rechtsextreme kann auch flexibel sein.

      Man schaue sich z.B. Frankreich an, wo "Nazijäger" Serge Klarsfeld lieber rechts wählen wollte als das linke Bündnis ( www.dw.com/de/fran...cholera/a-69557920 )

      Trump schmiedet rechte Bündnisse weltweit unabhängig von der Religion, Herkunft oder der Hautfarbe. Der rechtsextreme "Latino" Bolsonaro ist ein Freund, kein Feind. Bei der israelischen Rechten hat die geplanten Annektierung des Gaza durch Trump Jubelstürme bei der israelischen Rechten auslöst. www.merkur.de/poli...rich-93556354.html

      Von daher nein, kein guter Artikel. Die Ursachen für den Erfolg Trumps und den Aufstieg der Rechten in den USA wurden nur ungenügend heraus gearbeitet.

    • @Sam Spade:

      Eine Geschichte Enzensbergers aus den 1980ern handelt von einem Eisenbahnabteil.



      In Kürze: Zwei Neue wollen da hinein, sie werden kritisch beäugt, man rückt unwillig zusammen. Wenn aber beim nächsten Halt die nächsten zwei auch hineinwollen, fühlen die ersten zwei sich als Teil der Abteilgemeinschaft und beäugen und stirnrunzeln genauso, wie sie beäugt wurden.

      Apartheidregimes integrieren ansonsten auch häufig so viele Gruppen, dass sie noch dominant bleiben, wo auch immer auf der Welt. Dabei immer noch genügend zum Unterdrücken haben.

    • @Sam Spade:

      Ich schließe mich Ihnen an. Ein sehr guter Artikel. Und Ihre Kommentare schätze ich auch sehr häufig am Rande bemerkt.

      In dem Punkt weiß ich aber nicht ob es als letztes Aufbäumen "der Weißen" zu verstehen ist.

      Schon jetzt hat ein Großteil der Latinos Trump gewählt

      www.srf.ch/news/in...us-wahlen-gewaehlt

      Ich glaube es geht hier eher um Werte. Ähnlich wie hier Migranten die die AfD wählen. Woke gilt für viele als Kampfbegriff. Queere sind für den weißen, atheistischen Rassisten genau so ein Problem wie für den katholischen Latino oder muslimischen Immigranten oder den schwarzen Baptisen und sogar manche weibliche Feministin (ich entschuldige mich für die Stereotypen).



      Henry "Enrique" Tarrio, ein Latino, war sogar ein hohes Tier bei den Proudboys.

      Marie Le Pen



      Giorgia Melonie



      Alice Weidel

      Alles Frauen mit rechter Ideologie die es bis in die höchsten Positionen gebracht haben.

      Nein, ich fürchte Trump ist nur die Spitze eines ideologischen Eisberges

      • Annette Hauschild , Autor*in ,
        @Pawelko:

        Ja, ich denke, es ist zu einfach, die Sache auf das Dominanzstreben alter weißer Männer zu beschränken. Schauen Sie mal nach Lateinamerika, dort werden reihenweise Faschisten gewählt, und zwar von Menschen, die in den USA als "Latinos" oder "Hispanics" gelten. In Lateinamerika gibt es zwar auch eine weiße Mittel- und Oberschicht, aber Bolsonaro z.B. wurde von vielen Armen und Pauperisierten mit dunkler Hautfarbe gewählt.

      • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
        @Pawelko:

        Herzlichen Dank für das Kompliment.

        Tja, Queerfeindlichkeit gibt es auch bei den Democrats: Trads, TERFS, Erzkatholische, Islamisten.

        Und es gibt etliche Frauen, die gerne das Patriarchat führen würden, ohne es in ein Matriarchat verwandeln zu wollen.

        Das ändert widerum wenig daran, dass hier im Westen die primäre systemische Gefährdung weiterhin von einer demagogisch werdenden, weiß und männlich diminierten Gesellschaft geführt wird.

    • @Sam Spade:

      "die Tage der weißen Vorherrschaft in den USA über kurz oder lang gezählt sind"



      Sind sie sich da so sicher?



      Es gibt heute schon genügend Latinos und Schwarze die für Trump gestimmt haben, von den Asiaten wollen wir erst gar nicht anfangen - Nevada beispielsweise haben explizit die Asiaten und Hispanics für Trump gewonnen...🤷‍♂️



      Diese Idee, dass nur 'Weiße' rechts sein können und wollen, ist so falsch wie alt.



      Rechts hat nichts mit Hautfarbe zu tun, rechts hat etwas mit Besitz zu tun.



      Wer hat, der möchte behalten - Status, Geld, Ressourcen, Ansehen, Macht - das gilt für jede Hautfarbe, das gilt für einheimisch geboren oder eingewandert.



      In den USA ist dieses Denken halt sehr extrem ausgeprägt durch die enorme gesellschaftliche Fixierung auf Erfolg, aber auch in Deutschland läuft das nicht viel anders - auch hier gibt es genügend Ausländer die es zu etwas gebracht haben und jetzt AfD wählen...



      Wer hat, der möchte behalten - und dieses Denken nimmt zu und wird weiter zunehmen, denn durch die Verknappung von Ressourcen wird der Verteilungskampf um sie weiter zunehmen - die Ellbogengesellschaft legt weltweit gerade erst los...

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Sam Spade:

      Vielen Dank für das Kompliment.

      Meines Erachtens streben die Republicans die Etablierung eines Apartheid-Systems an, um die Fortsetzung der weißen Dominanzgesellschaft gewährleisten zu können. Ich bin sogar davon überzeugt, dass es immer wieder zu bewaffneten Bürgerkriegsszenarien kommen könnte.

      Dabei wäre der von den Rechtsextremen tollkühn ersehnte „Rassenkrieg“ weniger wahrscheinlich. Viele Weiße von links bis Mitte-rechts würden es ablehnen, nach ethnischer Zugehörigkeit zu kämpfen. Allerdings bei der Zahl der semi-automatischen Waffen im privaten Besitz wären die Aussichten trotzdem nicht sehr rosig.

      Ein verhältnismäßig friedlicher Neustart wäre auch möglich, wenn die USA endlich so richtig wahrnehmen, dass die Welt sie immer weniger bräuchte.

      Aber könnte, wäre, würde. Vorstellbar ist auch, dass binnen zwei Dekaden politische Wahlen, sofern es sie überhaupt noch gäbe, ganz offiziell durch KI entschieden werden würden.

  • Der in dem Artikel wiedergegebene Satz







    'die grundlegende Schwäche der westlichen Zivilisation ist Empathie'

    ist so falsch, wie er falscher kaum sein könnte.

    Denn das genaue Gegenteil ist richtig.

    Alle Politiker, - Diktatoren wie auch immer, - die auf Hass gesetzt haben, sind gescheitert.

    Die Kläglichkeit und Erbärmlichkeit von Adolf Nazi (zum Beispiel) steht im krassen Gegensatz zu seinem martialischen Auftreten und Gerede von Herrenrasse ... und so weiter.

  • Das 'Seltsame' ist nur, dass ebenfalls diese Minderheiten zu einem großen Teil für Trump gestimmt haben. Und da hilft ein Blick auf die ausländische Presse. Am Ende des Tages sagen sich die AmerikanerInnen, hat man wenig von speziellen Menschenrechten und Programmen für einen gesonderten Teil der Bevölkerung. Unter der demokratischen Regierung wuchs die Inflation von ca. 2,5% auf fast 9%. Und wenn es im Portmonee eng wird, wählt man schlichtweg die andere Partei.



    www.bbc.com/news/articles/cze3yr77j9wo

    • @Mopsfidel:

      Welche Glaskugel verrät ihnen, dass unter Trump die Inflation niedriger gewesen wäre?

    • @Mopsfidel:

      Von Latinos auf alle Minderheiten zu schließen finde ich schon fragwürdig. Schwarze Frauen haben zum Beispiel zu 92% für Harris gestimmt. Quelle: NBC exit poll.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Mopsfidel:

      Dabei ist es mekrwürdig, LGBTQ-Rechte als „spezielle Menschenrechte“ zu bezeichnen. Denn es handelt sich um das urnatürliche Bedürfnis, in Eigenregie zu lieben und zu leben.

      Neulich in einem anderen Artikel habe ich das Thema diesbezüglich erläutert: taz.de/Was-das-Wah...bedeutet/!6068644/

      Eine Gesellschaft, die queeren Menschen keinen Schutz bietet, tendiert dazu, auch den Schutz anderer „gesonderter Teile der Bevölkerung“, ob Frauen, Juden oder Senioren, nicht ernst zu nehmen.

      Oder kennen Sie einen queerfeindlichen Staat, der außerordentlich fortschrittlich ist, was zum Beispiel Frauenrechte betrifft?

      Die „Demagogakratie" ewiggestriger Normalos, mitsamt deren total gesunden Wünschen und traditionsbewusst gepflegten Feindbildern, ist genau das baufällige, brüchige Gedankengebäude, das jetzt einzustürzen droht.

      Immerhin fällt es auf, dass die Teile der MAGA-Meute die Wiederwahl von Trump arg bereuen. Offenbar war ihr Wunsch, die gehassten bunten Minderheiten eins auszuwischen, stärker als ihre Liebe zu sich selbst.

      • @Michaela Dudley:

        Buergerrechte sind Rechte von Buergern, Menschenrechte von Menschen.



        Frauenrechte sind Rechte von Frauen und LGBTQ-Rechte Rechte von LGBTQ.



        Solang sie von Frauen- und/oder LGBTQ-Rechten reden, werden Sie Kontra von Lesern bekommen, denen etwas am Grundgesetz liegt. Denn das Grundgesetz schreibt Gleichberechtigung vor. Gleichberechtigung ist das Gegenteil von Gleichstellung bzw Sonderrechten fuer willkuerliche Kollektive.

        Wenn Sie allerdings von Buerger- oder Menschenrechten von Frauen oder LGBTQ reden, bin ich sofort bei Ihnen. Aber dann schreiben Sie es bitte auch so.

  • Toller Artikel, vielen Dank. Ich verstehe jedoch einfach nicht, weshalb auf diese rassistischen, misogynen, anti- LGBTQ+ Massnahmen kein Aufschrei der amerikanischen Bevölkerung erfolgt. Es bleibt mir einfach zu still. Und das ist furchterregend.



    Nachdem Hitler "Mein Kampf" veröffentlichte, mit all seinen grausamen Ideen - blieb es auch still in Deutschland. Die Folgen daraus waren unaussprechlich entsetzlich - und für die USA habe ich auch keine Hoffnung mehr.

    • @NovaBel:

      Es gibt durchaus Massenproteste, die richten sich allerdings hauptsächlich gegen das Kettensägemassaker von Elon Musk. Erstaunlich viele Reps sind mit dabei, also die, die Trumps Politik gegen Menschenrechte eigentlich gut fanden, aber jetzt festgestellt haben, dass sie ebenfalls davon betroffen sind. Beispiel Veteranen. Trump bezeichnet diese Proteste natürlich als illegal und droht bereits mit harten Strafen. Erbärmlich wenig schreiben die Corporate Media Outlets dazu.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @NovaBel:

      Herzlichen Dank für die Resonanz.

      Was die „Reaktion“ der amerikanischen Gesellschaft anbelangt: Vielen fehlen gleichsam die Worte. Wortwörtlich.

      Historisch betrachtet gilt: Wenn demokratische Gesellschaften der Zensur erliegen, wird man sprachlos. Der Schock beschert den herrschenden Autokraten einen Vorteil, auch wenn nicht mal die Angst sich so richtig verbreitet. Der schiere Schock – uns könnte so was nicht wirklich passieren – erleichtert die Gleich- bzw. Stummschaltung der Bevölkerung.

  • Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist diese Vorgänge mit Austeritätspolitik zu vergleichen. Klar, gespart wird bei beidem radikal, oft und gerne auch bei denen, die sich dagegen nicht wehren können, aber bei Austeritätspolitik ist das verursachte Leiden eine Konsequenz, die in Kauf genommen wird. In den Strategien von Trump und Co. ist das verursachte Leid hingegen das eigentliche Ziel. Sie geben selbst zu, dass die eingesparten Beträge verschwindend gering sind.

    Noch testen sie, mit was sie durchkommen, wo es Widerstand geben könnte und wie sie diesem zuvorkommen oder ihn brechen können, siehe Mahmoud Khalil. Unabhängig davon, was man von ihm und anderen propalästinensischen Aktivisten hält, es sollte allen klar sein, dass es nicht bei ihnen enden wird. LGBT, Black Lives Matter, aber auch Klimaschutz und Wissenschaften... Im Kampf gegen "Woke" werden alle, die den Autoritären unbequem sind zuerst zum Ziel und dann zum Opfer.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Claudio M.:

      „In den Strategien von Trump und Co. ist das verursachte Leid hingegen das eigentliche Ziel. Sie geben selbst zu, dass die eingesparten Beträge verschwindend gering sind.“

      Danke vielmals für das Feedback. „Cruelty is the point“, so Adam Serwer kritisch. Das ist eine verständliche Auffassung. Ich würde meinen, dass die Grausamkeit eher als Mechanismus dient, um Millionen verärgerter, oft verarmter oder zumindest abstiegsgefährdeter Weiße zu mobilisieren. Sicherlich auch lässt ebenjene Grausamkeit soziopathische Alphamännchen, die die Zeche prellen, gleichsam auf ihre Kosten kommen.

      Für einen Apartheid-Überlebenden wie Elon Musk, der sich als verfolgte Minderheit sieht, besteht der Genuss an der Gier darin, nicht nur ein sagenumwobenes Vermögen anzuhäufen, sondern vielmehr andere, vor allem Nichtweiße systematische jedwede Lebensgrundlage zu berauben.

      • Annette Hauschild , Autor*in ,
        @Michaela Dudley:

        Wieso "Apartheid-Überlebender" Elon Musk? Ich weiß nicht, was seine Familie im Apartheid -Südafrika gemacht hat, ob sie, wie viele liberale und linke Weiße, zusammen mit den afrikanischen Befreiungsbewegungen ANC und PAC für die Abschaffung der Apartheit gekämpft hat, wie es die Eltern von Stella Assange taten, oder ob die Familie Musk von der Apartheit profitiert haben, wie die allermeisten Weißen dort. Die Vita des Großvaters (Armeesergeant) läßt darauf schliessen, dass sie eher auf der Seite der Unterdrücker standen. Elon Musk war eher ein Überlebender häuslicher Gewalt, nicht der Apartheid, und hat brutale Aggressionen seitens seiner Klassenkameraden überlebt (laut Wikipedia). Und jetzt ist er ein Faschist.

      • @Michaela Dudley:

        Sicherlich spielt beim Aspekt Südafrika und dem Druck der Trump Regierung gegen Südafrika auch ein Rolle, dass Südafrika in Den Haag eine Klage eingereicht hat, die Israel einen Völkermord im Gazastreifen vorwirft.

    • @Claudio M.:

      Kurzum, es ist eine Entwicklung, die wir hier in D mit Sicherheit auch erwarten müssen, sollte die AfD Macht erhalten.

  • Bei anderen Ländern und Kulturen würden wir von Gottesstaat und Putsch reden. - Die Hoffnung mit Blick auf Musk ist eine realistische Bewertung von Tesla: also Marktwert in Relation zu Gewinn statt zu (ausbleibenden) zukünftigen Innovationen. Die Aktie wird dann auf rd. Ein Zehntel sinken, seine Twitterkredite werden fällig gestellt und er ist pleite. Nun ja, vermutlich übernimmt dann ein Handlanger von Peter Thiel X...

    • @Lieblich:

      Trump einen christlichen Hintergrund geben zu wollen, ist lächerlich. Trump verbündet sich lediglich mit Rechten wo er sie nur finden kann. Das ist die atheistische Rechte und das ist die religiöse Rechte in all ihren Spielarten. Was all diese Rechten eint ist dass sie einen Dreck darauf geben, wie sich religiöse Oberhäupter positionieren.

      Er selber hat persönlich mit Religion nichts am Hut.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Lieblich:

      In der Tat würde man bei anderen Ländern und Kulturen von einer Bananenrepublik oder einer theokratischen Diktatur reden. So erzeugt man die einlullende Fiktion der Distanz.

      Während die Tesla-Aktie nur noch auf Talfahrt fährt, weise ich gerne auf die Firma Derek Automotive in Atlanta hin. Da handelt es sich um den mutmaßlich ersten afroamerikanischen Produzenten von Elektroautos. Möge der Gründer Derek W. Bailey eines Tages bekannter sein als Elon Reeve Musk, und zwar aus gutem Grunde.

  • Und propalästinensische Demonstranten werden, wo möglich, "remiegriert" oder inhaftiert. edition.cnn.com/20...rotests/index.html

    In punkto Kritik an dem Vorgehen Israels in den seit Jahrzehnten besetzten Gebieten passt kein Blatt zwischen Trump und den Rechtsextremen Nationalisten in Israel.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Rudolf Fissner:

      Bei aller Liebe, aber ich plädiere für eine differenziertere Auffassung. Denn die gezielte Festnahme eines propalästinensischen Studentenanführers, dem unter anderem antisemitische Hetze vorgeworfen wird, beinhaltet keine verfassungswidrige Einschränkung der Meinungsfreiheit. Hier geht es nicht um Zensur, sondern um Sicherheit.

      Inwieweit Trump und israelische rechtsextreme Nationalisten sich ähneln würden, sprengt den Rahmen meines Artikels. Dennoch ein paar Worte dazu.

      Die Vermutung, dass die jüdische Community von Trump mehrheitlich begeistert sei, ist falsch. Gut 78 % der jüdisch-amerikanischen Wählenden stimmten nicht für Trump, sondern für Harris, wenn auch teils mit Bedenken. (NBC Exit-Poll). Wahrhaftig ahnten viele Juden, dass Trump verantwortungslos wieder in die geopolitische Arena einsteigen würde. Siehe auch Ukraine, wo 33.000 Juden in Mitleidenschaft gezogen werden.

      Trumps designierter Botschafter zu Kuwait, Amer Ghalib, ist eigentlich ein Mitglied der Democrats und noch amtierender Bürgermeister von Hamtramck, Michigan. Die Stadt war die erste US-Stadt, die sich für BDS gegen Israel aussprach. Ghalib hatte sich zudem geweigert, Kamala Harris zu unterstützen.

      • Annette Hauschild , Autor*in ,
        @Michaela Dudley:

        Liebe Frau Dudley, das Argument der "Sicherheit" ist das beste und beliebteste Argument, um Leute mundtot zu machen, wenn das "Argument" Antisemitismus nicht zieht.



        Es scheint, als wolle die US-Regierung gar nicht aufklären, was Khalil wirklich gesagt und gemacht hat, oder? Sonst würde sie ihm den Prozess machen und nicht einfach abschieben.

        Das Phänomen ist das Gleiche in den USA, in Deutschland.In der Türkei ist es ähnlich: alle, die auch nur über die PKK oder eine andere, in der Türkei verbotenen Organisation schreiben, werden automatisch als "Terrorist" eingestuft und verhaftet. so geschah es Deniz Yücel.

      • @Michaela Dudley:

        Es geht hier um Trump und die regierende Rechtsextreme in Israel. Ich möchte Sie bitten Kritik an diesen beiden nicht mit den amerikanischen oder israelischen Juden gleich zu setzen.

        Das Trump und die israelische Rechte sich ähneln ist sowohl bei den Mitteln der Politik (Verbote bei Meinungsäusserungen, Schwächung von staatlichen Gewalten) bekannt. Dies ist sehr wohl auch wichtig bei Gefährdung der Meinungsfreiheit in den Staaten.

      • @Michaela Dudley:

        "beinhaltet keine verfassungswidrige Einschränkung der Meinungsfreiheit"-Sorry aber das sehen so ziemlich alle amerikanischen Rechtsexperten, die ich bisher dazu gesehen habe, völlig anders. Und sie sollten selber wissen, dass die amerikanische Auslegung von Meinungsfreiheit viel breiter gefasst ist als die unsere und es regelmäßig dazu kommt, dass White Supremacists, White Nationalist, Right Wing Extremist, Segregationists etc, durch amerikanische Straßen laufen und ungestraft "the jews will not replace us" und "blood and soil" rufen dürfen und dazu auch noch die Hakenkreuzfahne schwengen dürfen. Und D. Trump dann trotzdem nach Charlottesville meinte, das da "some very fine people" dabei sind. Mr. Khalil war ein "lawful resident" und der Supreme Court hatte bereits dazu geurteilt gehabt, das die Bill of Rights auch für sie gilt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde er auch nicht eines Verbrechens angeklagt. Und soweit ich mich erinnere hatte auch die Untersuchung der Columbia nichts ergeben, weshalb er seinen Abschluss erhalten hat.

        • @Momo Bar:

          Das ist eben der Punk, wo Dudley widersprüchlich wird. Auf der einen Seite konträr zu Trump, dann aber wieder verteidigt Sie das Menschen für ihre Kritik am Vorgehen Israels in Gefängnissen landen oder ausgewiesen werden.

        • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
          @Momo Bar:

          Ein Staat, der sich in Zeiten drängender Herausforderungen an verstaubte, ineffiziente Praktiken klammert, vermag keine zukunftsweisenden Präzedenzfälle zu schaffen. Die Wahrung der Staatsräson und der Schutz der Gesellschaft erfordern mitunter den Mut – im Rahmen der Verfassung – entschlossen neue Wege zu beschreiten.

          Während meiner Kindheit in den USA der 1960er Jahre wurden Truppen eingesetzt, um Schwarzen den berechtigten Zuganz zu Schulen und Unis zu ermöglichen. Gut so.

          Zurück zu Khalil. Seine Anwälte reichten einen Habeas-Corpus-Antrag beim Bundesgericht in New York ein. Aber Khalil ist nun in Jena, Louisiana, inhaftiert, und zwar außerhalb des Verantwortungsbereiches jenes Gerichtes. Es ist zu erwarten, dass Trump deshalb die den Habeas-Corpus-Antrag anfechten wird. Denn nur der Leiter der ICE-Haftanstalt in Jena, Louisiana ist für den „unmittelbaren Vormund“ Khalils zuständig. Das Argument stützt sich auf den Präzedenzfall Padilla v. Rumsfeld (2004), in dem der Oberste Gerichtshof entschied, dass ein in South Carolina inhaftierter US-Bürger seine Inhaftierung nicht in Manhattan anfechten konnte, seinem letzten Aufenthaltsort vor der Überstellung in Militärgewahrsam.

  • Aus Sicht der Trumpanhänger waren die vorherigen Jahre geprägt von extremistischen Strömungen... Die "damals" führenden Kräfte bemühten sich nicht um eine ausgeglichene Mitte, sondern langten nach den Extremen. Jetzt geht es genauso extrem in die andere Richtung und keiner kann etwas dagegen sagen..



    Die Lehre: alles was man selbst macht, kann der politische Gegner hinterher genauso machen... Lernt aber irgendwie keiner draus...

    • @Petzi Worpelt:

      Genau sowas kommt dabei raus wenn durch rechte Narrative die Mitte plötzlich linksextrem wirkt. Natürlich ist sie das nicht und zu keinem Zeitpunkt gewesen. Das Feindbild ist ja auch nicht mehr nur Kommunismus sondern Aufklärung und Moderne.

    • @Petzi Worpelt:

      Wer die goldene Regel mit Fuessen tritt soll hinterher nicht jammern.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Petzi Worpelt:

      Ja, da ist viel dran. Mit jeglicher heftigeren Pendelbewegung zwischen den beiden Polen schwindet die gemäßigte Mitte dahin. Leider.

    • @Petzi Worpelt:

      Bitte Beispiele: welchen "Extremen" haben denn die Obama und Biden-Regierungen Vorschub geleistet?

    • @Petzi Worpelt:

      Ist das so? Es ist doch absurd, Bücher über den Holocaust mit Büchern "auszubalancieren", die den Holocaust leugnen. Nennt man auch False Balance. Inklusion von Minderheiten ist kein Extremismus, auch wenn es aus der Sicht von Trump oder Musk so scheinen mag. Es ist eben gerade Ausgleich von Interessen. Wo langten ihrer Meinung nach die früher "führenden Kräfte" nach Extremen? Ein paar Auswüchse von Identitätspolitik machen noch keine autoritäre Gesellschaft. Es klingt ein bisschen so, als wollten Sie Bürgerrechtler:innen dafür verantwortlich machen, dass es jetzt einen autoritären Backlash gibt. Finde ich etwas überzogen.

  • Das Grundübel ist die "evangelikaler Prägung" die durch Missionierung verbreitet nicht nur in USA ihr Unwesen treibt.

    Das wäre mal einen Artikel oder gar Serie wehrt!

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @jeggert:

      Der Fundamentalismus, wo auch immer er Wurzeln schlägt, ist kein guter Ratgeber.

      Als ich in während der Jim-Crow-Äre in den USA der 1960er Jahre aufwuchs, jagte der „christliche“ Ku Klux Klan minderjärhige afroamerikanische Baptisten in die Luft und lynchte Juden mit der Selbstherrlichkeit deutscher Nazis. Man nannte es Heimatverteidigung.

    • @jeggert:

      Warum fallen so viele Menschen darauf nur rein.



      "I instinctively distrust men who know so well what God wants them to do, because I notice it seems to coincide with their own desires."



      The Good Lord Bird, 3rd episode

      • @Ciro:

        Religiosität sollte auf Krankenschein behandelt werden!

      • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
        @Ciro:

        Wunderbares Zitat.

    • @jeggert:

      Annika Brockschmidt hat darüber ein sehr lesenswertes Buch geschrieben mit dem Titel "Amerikas Gotteskrieger".

      • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

        Danke, wird gekauft + gelesen

        Auch "nett" > "Die Brandstifter: Wie Extremisten die Republikanische Partei übernahmen"

      • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
        @Sabine Hofmann-Stadtländer:

        Ja, eine gute Empfehlung.

        In eigener Sache weise ich gerne auf die just am 12. März 2025 erschienene, erweiterte Neuauflage meines Buches „Race Relations: Essay über Rassismus“ (Orlanda-Verlag). Darin befasse ich mich mit der MAGA-Sucht und mit der fundamentalistischen Grenzsiedlermentalität rechtsextremer amerikanischer Pioniere.

  • Sklaven als Immigranten zu bezeichnen, ist als Zynismus kaum zu überbieten. Wahrscheinlich waren dann die Sklavenschiffe 5-Sterne-Kreuzfahrtschiffe, die Ketten auf den Schiffen dienten dem Krafttraining und Sklavenaufseher waren Fitnesstrainer.

  • Vieles was wir staunend in den USA verfolgen (und dabei verängstigt wie das Kaninchen auf die Schlange starren) liegt im US System angelegt - und ist ein Coup der Superreichen. Der Kulturkampf ist die Begleitmusik dazu. Wir Europäer sollten daraus lernen und unsere Grundrechte gemeinsam absichern.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Kaffka:

      Gewissermaßen kaffkaesk. Die Zukunft ist frisch aus der Vergangenheit zurückgekehrt.

      Der gute Franz würde die heutigen Kulturkämpfe wahrscheinlich mit einer Mischung aus düsterer Vorahnung und scharfer Beobachtung betrachten. Wer heute zu sehr staunt, was die Entwicklungen betrifft, steckt schon damit in der Falle. Leider.

  • Frau Dudley, ich stimme Ihnen absolut zu, dass hier eine privilegierte Minderheit ihre Vorrechte verteidigt. Die sind in ihrer Mehrheit auch weiß und männlich.

    Das Problem ist aber nicht auf Hautfarbe und Geschlecht zurückzuführen, sondern auf die ökonomischen Ausbeutungsverhältnisse im Kapitalismus.

    Im Gegenteil: Der weiße Arbeiter lässt sich gerade überall in der Welt von Kräften einwickeln, die absolut nichts für ihn tun werden. In den USA haben auch viele Angehörige von Minderheiten für Trump gestimmt.

    Warum? Ich vermute mal, weil sie weder ihre Rolle im ökonomischen System verstehen noch wissen, wie sie ihre Interessen wirksam kollektiv wahrnehmen können.

    Da glauben sie lieber der alten Mär der Privilegierten: Wenn du hart arbeitest, kannst du so werden wie wir.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Stavros:

      Zweifelsohne spielt der Wunsch, endlich mal dazu zu gehören, eine mitentscheidende Rolle.

      Es wäre aber rassistisch zu behaupten, dass Schwarze nicht sozialkonservativ bzw. nicht wirtschaftsliberal wählen dürften.

      Bei vielen Schwarzen, auch bei der afroamerikanischen Frauen, die sich mit kaum zu zähmendem Enthusiasmus für Kamala Harris eingesetzt haben, gibt es allerdings eine Abneigung gegenüber weißen Linken und deren Bevormundungen.

      Übrigens: Nicht alle Schwarzen, die sich zu den Republicans gesellen, sind naiv. Nein, sie wissen, dass die historische Partei von Abraham Lincoln, der gegen die Südstaaten kämpfte, längst zur Heimat von rassisten geworden ist. Nur: Viele Schwarze haben auch bei den Democrats Rasismus verspürt.

      • @Michaela Dudley:

        Natürlich kann jede:r wählen was er will.

        Wenn wir aber wirklich mal schauen, was in den USA passiert, dann sehen wir einen fortgeschrittenen Kapitalismus mit unglaublicher Vermögenskonzentration.

        Die sozialen Rechte werden immer weiter abgebaut und die nächste schwere Krankheit kann das wirtschaftliche Aus bedeuten.

        Dies betrifft alle und die Republikanische Partei wird nichts dagegen tun (die Demokratische hat es viel zu wenig getan).

        Stärker noch als in Deutschland herrscht die Ideologie des "Jeder ist seines Glückes Schmied". Erfolg und Geld werden angebetet - das zeigt nicht nur der Geniekult um den Oligarchen Musk.

        Worauf ich hinauswollte: Die große Mehrheit der US-Amerikaner:innen wird von einer ganz kleinen Minderheit der Assetholder ausgebeutet.

        Vielleicht ist das für die von ihnen genannten Gruppen noch schlimmer, aber es ist schlimm und perspektivlos für eine große Mehrheit.

        • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
          @Stavros:

          Danke vielmals für die Klarstellung. Ich verstehe wohl Ihr Argument. Mein Punkt ist: Arme weiße Trump-Wähler wollen gerne dazu gehören, aber zuallermindest gehört werden. Wenn sie eh nicht so viel im eigenen Leben erreichen bzw. ändern können, ganz egal, wen sie wählen, möchten sie wenigstens dafür sorgen, dass Nichtweiße weiterhin systematisch benachteiligt werden.

    • @Stavros:

      Die Wurzel des Übels heisst Patriarchat. Daran gibt es nicht's zu rütteln. Extrem religiöse Gruppen sind daran interessiert und natürlich die meisten Männer. Die Unterdrückung von Frauen und Minderheiten ist der Grund des Erfolges der Männer und der katholischen Kirche. Diesen Zustand wollen sie wieder zurückerobern, koste es, was es wolle.

      • @NovaBel:

        Grundsätzlich ja.

        Ich sehe aber den Beweis noch nicht erbracht, dass Frauen als Kapitalistinnen weniger ausbeuterisch agieren.

        Oder bessere Herrscherinnen wären.

        Deswegen bin ich grundsätzlich skeptisch gegenüber jeder Form von wirtschaftlicher Ausbeutung und Herrschaft. Das Patriarchat ist nur eine Spielart davon: Das System ist immer stärker als die Person.

        • @Stavros:

          Wie sollte ein solcher Beweis erbracht werden angesichts der patriarchalisch dominierten Machtverhältnisse? Klar, dass Frauen in so einem System nur nach oben gelangen, wenn sie sich genau so verhalten wie mächtige Männer.

      • @NovaBel:

        Alle Weltreligionen sind weiß und männlich dominiert. Und sie alle unterdrücken systematisch alles, was ihnen gefährlich werden könnte. Frauen, queere Menschen, PoC, Wissenschaft. Zwei Ursachen sind es, die von Anbeginn der menschlichen Zivilisation zu Konflikten und Kriegen führen: Machtgier und Religion. Beide gehen oft Hand in Hand.

        • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
          @Minelle:

          Einspruch. Bei aller Liebe, aber das stimmt so nicht. Nein, nicht alle Weltreligionen sind weiß dominiert.

          Der Hass auf Frauen, auf Queere, auf Menschen anderer Hautfarbe und auf die Wissenschaft wird mitnichten nur von Weißen geschürt.

          Und als Militärveteranin und Kennerin der Weltgeschichte kann ich bestätigen, dass nicht nur Männer Kriege verursachen und führen.

          Allerdings ist das Patriarchat mit Abstand der größte Betreiber des Krieges und grundsätzlich der größte Unterdrücker.

        • @Minelle:

          Der Islam ist weiß?



          Der Buddhismus auch?



          Und natürlich auch der Hinduismus mit seinem Kastensystem?



          Das ist mir neu.



          Das Konzept von "weiß" als rassistischer Kategorie wurde von "Weißen" erdacht - beispielsweise die Apartheid in Südafrika.



          Die komplette Weltbevölkerung hat ihren Ursprung in Afrika. Vor 45.000 Jahren waren auch alle Mitteleuropäer Schwarze - siehe:



          www.geo.de/wissen/...hten-35304608.html



          Was die Ursachen von Kriegen und Konflikten angeht, sehe ich als Ursachen neben Machtgier den Fanatismus führender Köpfe der Weltreligionen. Ob Christentum, Islam oder Buddhismus:



          Die Lehre predigt friedliches Verhalten.



          Viele Führer dieser Weltreligionen predig(t)en stattdessen die Minderwertigkeit der Andersgläubigen - bis hin zur Aufforderung, diese Umzubringen wie bei den Kreuzzügen durch "christliche" Päpste, in Burma gegen Moslems...

        • @Minelle:

          Ja, unkontrollierte Herrschaftsstrukturen sind das Problem.

          Bzw. eigentlich die Idee von Herrschaft selbst - in der auch, Sie haben Recht, das Wort "Herr" steckt.

          Ich denke aber, es gibt immer mehr Menschen, Frauen wie Männer, die nicht mehr herrschen wollen. Und das ist gut so.

  • Dazu zählt auch die systematischen Entlassungen von People of Color, Frauen, queere Menschen und behinderte Menschen. Musk schämt sich auch nicht, "behindert" als Schimpfwort zu benutzen, als Astronauten ihn auf seine Lügen bezüglich der ISS aufmerksam gemacht haben. Trump hat jüngst einen schwarzen 4-Sterne-General entlassen und ihn durch einen weißen 3-Sterne-General ersetzt. Zudem hat er Behörden und öffentlichen Schulen/Universitäten verboten, schwarze, queere, behinderte Menschen oder Frauen neu einzustellen. Einige Bundesstaaten haben die Prideflagge verboten, während Hakenkreuzfahnen erlaubt sind. Viele MAGAs wollen die Segregation wieder einführen. Man könnte auch sagen, dass das Weiße Haus nun der Hauptsitz von White Supremacy geworden ist.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Minelle:

      Da ist sehr viel Wahres dran. Es könnte kaum offensichtlicher sein.

      Allerdings auch in Communities of Color, z.B. wie in der muslimischen Hochburg Hamtramck, Michigan, wurde die Pride-Flagge vom Stadtrat aus religiösen Gründen (Schutz der Familie usw.) niedergeholt. Das geschah unter einem Democrat-Bürgermeister, Amer Ghalib, den Trump nun zum Botschafter nach Kuwait designiert hat. Ghalib hatte sich gegen die Wahl von Kamal Harris ausgesprochen und zu ihrer Niederlage in Michigan deutlich beigetragen.

      Es klingt wie eine skurrile Seifenoper, ist aber Realität.

      Damit will ich darauf hinweisen, dass White Supremacy kaum das einzige bigote Übel ist.

  • Grausam.

    Warum gibt es Mehrheiten für derart extreme Strömungen. Gerade auch wenn es gegen (historische) Fakten und auch Menschen geht.

    Afroamerikaner/innen haben einen 20%-Anteile an der US-Bevölkerung, eigentlich wären das sichere 20% für die Demokratische Partei.

    Und die Religiösen? Warum verlegen sie sich auf Umdeutungen und fragwürdige Auslegungen? Warum nicht auf die Bergpredigt, warum fragen sie sich bei Politik nicht, was würde Jesus dazu sagen.

    • @Ciro:

      Afroamerikaner werden nicht so stark von einem gemeinsamen Nenner angetrieben wie der große "weiße" Block, der Trump unterstützt. Dazu kommen derzeit mehrere Negativpunkt bei den Demokraten: sie haben immer wieder nicht geliefert, was Afroamerikaner angeht, sie fokussieren sich seit Längerem auf LGBT-Identitätspolitik (ja, das ist kein Pluspunkt) und sie haben auch keine wirtschaftliche Alternative zum überbordendem Kapitalismus.



      Zudem gibt es wenig Bindung zwischen den medial "lauten" Vertretern, die oft die Pride-Flagge umherschwenken, und der großen Masse, die ganz andere Probleme hat, die auch von den Demokraten nicht angegangen wurden. Mal ganz unabhängig wie deren Wahlkampf und Kandidatenauswahl verlaufen ist.



      Die person die den Artikel geschrieben hat, ist ein bezeichnendes Beispiel für diese Differenz.



      Gleichzeitig werden Leute wie ich, die keineswegs radikale Ansichten haben, online als "alte weiße Männer" bezeichnet (bin genauso dunkel wie die Authorin)...



      Da bleibt dann halt nicht viel an Zusammenhalt.

      • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
        @dave777:

        Die geradezu chronische Tendenz, LGBTQ-Rechte als linkes Thema oder gar als Luxusproblem darzustellen, führt nicht vorwärts, geschweige denn weiter. Neulich äußerte ich mich auch hier dazu: taz.de/Was-das-Wah...!6068644&s=dudley/

        Queere Rechte sind Menschenrechte. Wir, die Direktbetroffenen, wollen in der überwiegenden Mehrzahl keine Sonderrechte, sondern Rechte. Dafür aber muss das Unrecht, was uns lange angetan wurde, behoben werden.

        Müsste der „alte weiße Mann“ dafür aufkommen? Wofür müssten zahlreiche Bevölkerungsgruppen, darunter weiße Frauen, so alles ausbaden, was der alte weiße Mann angestellt hat?

        Immerhin mache ich im Verlaufe dieser Kommentarspalte darauf aufmerksam, dass nicht nur der christliche Fundamentalismus eine starke Bedrohung für die LGBTQ-Community ist. Denn bekanntlich auch islamistische Stimmen betrachten uns als verwerflich. Siehe Amer Ghalib. Der US-Democrat und Bürgermeister von Hamtramck, Michigan, wo die Regenbogenflagge de facto verbannt wurde. Ghalib ist sogar Trumps designierter Botschafter in Kuwait.

        Queerfeindliche Regime sind auch misogyn und kümmern sich übrigens ebenfalls nicht um alte weiße Männer.

    • @Ciro:

      "Afroamerikaner/innen haben einen 20%-Anteile an der US-Bevölkerung, eigentlich wären das sichere 20% für die Demokratische Partei." Das ist reichlich simpel gedacht. Auch die schwarze Bevölkerung teilt sich in Unterschicht, Mittelklasse und geringen an der Oberschicht auf. Zu unterstellen, alle Schwarzen, unabhängig von Lebensumständen, Schichtzugehörigkeit und Bildungsstand hätten allein aufgrund ihrer Hautfarbe dieselben Interessen ist auch eine Form von Rassismus.

      • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
        @PeterArt:

        In der Tat ist die afroamerikanische Community kein Monolith. Sie umfasst Multimilliardär:innen und Obdachlose. Sie besteht aus Christen, Juden, Muslimen, Buddhisten, und, und, und. Sie ist hetero und queer, dunkel- und hellhäutig.

    • @Ciro:

      Das Trump genau dafür die Mehrheit bekommen hat, wage ich zu bezweifeln. Die meisten Wähler haben ihm einfach mehr Wirtschaftskompetenz zugesprochen und mehr Entschlossenheit, das Migrationsproblem zu lösen.







      Das Entscheidende ist aber ja, das diese Strömungen die Dominanz besitzen aber nicht einmal unbedingt die Mehrheit.

      • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
        @Sonntagssegler:

        Die Dominanz der Alphamännchen und dazu die Dynamik der Wahlmänner. Stichwort Electoral College. Denn letzteres Gremium, eine überholte Institution aus der Blütezeit der Sklaverei, sorgt für ein Gefälle zugunsten der ländlich, konservativen Bevölkerung.

    • @Ciro:

      PS. Es sind 12%, nicht 20%.

      • @Ciro:

        Es sind 15%, die sich als ausschliesslich schwarz beschreiben. Noch etwas mehr wenn man "mixed race"-Leute mit einem schwarzem Elternteil dazurechnet, dann kommt man nämlich auf ca. 20%. Kann man durchaus machen da letztere tatsächlich unabhängig von der Eigenwahrnehmung als Afroamerikaner betrachtet werden.

  • Wo er das wohl gelernt hat? Anderseits macht er gerade die gleichen Fehler wie andere Freund*Innen autoritären Denkens und schreibt von oben Sprache vor. Das kann auf Dauer nicht funktionieren.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Mendou:

      Demagogen lernen gegenseitig voneinander. Als die Nationalsozialisten ihre Vorlagen zu den Nürnberger Gesetzen entwarfen, blickten sie voller Inspiration auf die rassifizierten Jim-Crow-Gesetze, die anno dazumal in den Südstaaten der USA tiefverwurzelt waren. Und ebenda wurden sie fündig.

  • Wir müssen uns darauf einstellen, dass dies auch mit Zeitverzögerung nach Deutschland und Europa kommt. Aber wie wir nun einmal sind, wird das noch viel rigoroser exekutiert werden.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @K2BBQ:

      Unbedingt. Es schwappt schon über und wird nicht so schnell wieder verebben. Neue Allianzen werden sich bilden.