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Todesfahrt in MannheimSorgt endlich für echte Sicherheit

Mohamed Amjahid
Kommentar von Mohamed Amjahid

Rechte schlachten die Amokfahrt in Mannheim aus, dabei dachte der Täter selbst rechtsextrem. Zeit für eine Sicherheitspolitik, die diesen Namen wirklich verdient.

Ermittler der Polizei durchsuchen eine Wohnung in Ludwigshafen, in der der Todesfahrer von Mannheim gelebt haben soll Foto: Ferdinand Merzbach/news5/dpa

E s passiert schon wieder: Eine Gewalttat hat in Deutschland Menschen das Leben gekostet – und andere instrumentalisieren sie für ihre politischen Zwecke. Doch beim mutmaßlichen Attentat von Mannheim, bei dem bisher zwei Menschen gestorben sind und viele verletzt wurden, bleibt die rechte Instrumentalisierung bislang eher subtil. Warum ist das so?

Recherchen legen nahe, dass der mutmaßliche Attentäter von Mannheim in der Vergangenheit rechtsextremes Gedankengut geäußert oder zumindest damit sympathisiert hat. Dennoch hat ein großer Teil der medialen und politischen Öffentlichkeit bereits entschieden: Ein politisches Motiv wird ausgeschlossen, der Fall kann zu den Akten gelegt werden.

Dass der mutmaßliche Täter psychisch erkrankt war und deshalb mit seinem Wagen in eine Menschenmenge raste, mag zutreffen – doch es ist viel zu früh, dies als endgültige Erkenntnis festzuhalten. Eine ergebnisoffene Analyse und Ermittlungen in alle Richtungen sind notwendig, um daraus zu lernen und die Bevölkerung besser zu schützen.

Die bittere Erkenntnis wenige Stunden nach dem Attentat: Weiß-deutsche Täter werden anders behandelt als jene, die nicht weiß sind.

Deutsche Doppelstandards

In Deutschland herrscht ein Doppelstandard: Je nach Herkunft des Täters wird eine Tat unterschiedlich bewertet. Die Fixierung auf Hautfarbe und Namen verdrängt andere relevante Fragen: Warum nehmen so viele Männer mit psychischen Erkrankungen keine Hilfe in Anspruch? Sind die bestehenden Hilfsangebote ausreichend? Und warum sind deutsche Innenstädte oft nicht besser gesichert?

Hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben – das erkennen mittlerweile auch immer mehr In­nen­po­li­ti­ke­r*in­nen an. Doch was tatsächlich zu mehr Sicherheit beitragen könnte, wäre der Verzicht auf Doppelstandards. Jeder Attentäter, jede potenzielle Gefahr sollte nüchtern analysiert werden. Unabhängige, seriöse wissenschaftliche Erkenntnisse müssen im Mittelpunkt stehen – nicht politisch motivierte Kampagnen.

Doch auch im Mannheimer Fall: Wenige Augenblicke nach den ersten Eilmeldungen versuchten verschiedene Seiten das Blame-Game zu betreiben, in der Hoffnung, dass der Attentäter schon ein Asylbewerber sein oder mindestens einen nicht-deutschen Namen tragen würde.

Auf verschiedenen sozialen Medien, besonders auf der Hassschleuder X, machten AfD-Trolle mit blauen Herzen im Profil schnell „importierten Terrorismus“ oder „die Islamisierung“ für die Gewalttat verantwortlich. Andere versuchten absurderweise pro-palästinensische De­mons­tran­t*in­nen pauschal zu diffamieren. Kurz: ihre eigene politische Agenda zu bedienen.

Wirksame Maßnahmen sind bekannt

Dabei führt genau dieser politisierte Ansatz nirgendwohin: Während des Wahlkampfs wurden die mutmaßlichen Attentate von Magdeburg, Aschaffenburg und München von nahezu allen Parteien für ihre Zwecke instrumentalisiert. Drei nicht-weiße Täter, deren Gewalttaten Menschen das Leben nahmen und ganze Gemeinschaften in eine Krise stürzten, wurden vor allem unter einem migrationspolitischen Blickwinkel diskutiert.

Das Gedenken an die Opfer oder konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit rückten in den Hintergrund. Stattdessen schielten viele Po­li­ti­ke­r*in­nen auf die Prozentpunkte, die sie durch populistische Narrative gewinnen könnten.

Dabei ist längst bekannt: Mehr Sicherheit entsteht durch eine bessere Betreuung psychisch erkrankter Menschen, eine effektivere Nutzung der bereits (zu sehr) erweiterten Kompetenzen der Sicherheitsbehörden und eine bessere Koordination zwischen Bund und Ländern. Doch anstelle pragmatischer Lösungen setzen viele parteipolitische Ak­teu­r*in­nen auf migrationspolitische Panikmache, hasserfüllte Parolen im Wahlkampf – und politische Gleichgültigkeit danach.

Deutsche Debatten machen uns alle unsicherer. Es ist höchste Zeit, eine Sicherheitspolitik einzufordern, die diesen Namen wirklich verdient.

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Mohamed Amjahid
Mohamed Amjahid ist freier Journalist und Buchautor. Seine Bücher "Der weiße Fleck. Eine Anleitung zu antirassistischem Denken" und "Let's Talk About Sex, Habibi" sind bei Piper erschienen. Im September 2024 erscheint sein neues, investigatives Sachbuch: "Alles nur Einzelfälle? Das System hinter der Polizeigewalt" ebenfalls bei Piper.
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47 Kommentare

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  • Ich finde dass Sie hier genau das machen, was „Rechten“ Medien immer vorgeworfen wird: Spekulationen betreiben und die Tat für die eigenen politischen Ziele instrumentalisieren. Genau das passiert hier offensichtlich gerade. Würde der Artikel hier auch stehen, wenn es kein Deutscher gewesen wäre? Nein. Dafür wohl bei der Bild. Beides ist nicht neutral und inkonsequent.

  • Finde ich gut, Ihren Kommentar.

  • Ganz ehrlich, ich war froh, dass es nicht schon wieder jemand mit „Migrationshintergrund“ war. Das ermöglicht vielleicht jetzt wirklich mal darüber nachzudenken, wo die Gründe für die (gefühlt) zunehmende Unsicherheit im öffentlichen Raum liegen, - und warum es scheinbar immer mehr Menschen gelingt, andere mit in ihr persönliches Unglück zu reißen.

  • Vollkommene Sicherheit wird es niemals geben. Jedenfalls nicht in einer Demokratie.



    Psychisch auffällige Menschen müssen behandelt und betreut werden. Und Asylsuchende und Migranten dürfen nicht über Jahre in irgendwelche Auffanglager gesteckt werden, das ist ja glaube ich jedem klar. Wenn du gerade deine ganze Familie verloren hast, über das Mittelmeer und Lebensgefahr geflohen bist, dann quer durch Europa, um dann in Deutschland in einem Lager zu verschwinden, das kann nicht gut gehen. Schwert traumatisierte Menschen auf engstem Raum, das muss Probleme geben.

    Und die meisten Medien dürften bitte auch mal die Füße still halten.

    • @Jan-H.:

      Ihre Argumentation ist völlig rational und logisch.

      Leider hat ein Täter eine Anstellung als Arzt gehabt.

      Ein anderer war wohl mit einer Deutschen verheiratet, lebte in einer eigenen Wohnung.

      In der Türkei ist die Situation für syrische Flüchtlinge eigentlich deutlich prekärer.

      Haben Sie von vergleichbaren Taten dort gehört?

      In Osteuropa ist die Unterbringung von Flüchtlingen nicht besser.

      Kennen Sie solche Taten dort?

      Man weiß natürlich nicht, ob es solche Taten dort gibt und hier die Medien nur einfach nicht darüber berichten, weil sie keinen Rassismus schüren wollen.

      Sollte dem nicht so sein, spielen womöglich andere Faktoren als die von Ihnen genannten eine Rolle.

      Wenn die Medien " die Füße still halten ", ist das genau das, manche mit "Lügenpresse" meinen.

      Jeden Verschwörungstheoretiker machen Sie damit glücklich.

      Sachlich berichten würde natürlich genügen.

      • @rero:

        D.h. wenn die Medien nicht genug rassistisch hetzen, dass die gefühlte Unsicherheit mit dem Verschwinden muslimischer Migranten behoben und kein Thema mehr wäre, ist es berechtigt, dass Nazis unabhängige Medien ‚Lügenpresse‘, nennen, Ihr Ernst?!

        Abgesehen davon, dass die Medien da in ihrem Sinne schon eigentlich einen ganz guten Job machen, denn auch bei Maischberger, Illner, Lanz und Co. wird bei Amok Taten die Migration bzw die Herkunft und Existenz des Täters in Deutschland einzig problematisiert. Ganz genauso werden Diskussionen, egal ob hochakademisch im ARD oder ZDF oder Axel Springer Style, geführt, rassistisch und hetzerisch! Was kann man denn daran als Lügenpresse betiteln, wenn doch alle privaten und öffentlich-rechtlichen Medien, ganz im Sinne der AfD, die Tat entsprechend der Täterherkunft, bewerten. Sonst wäre es jetzt doch plötzlich nicht bei allen so still nach der Terrorattacke eines Biodeutschen Nazis in Mannheim…Äh.. Entschuldigung eines psychisch kranken Bürgers, meine ich.



        Denn Terroristen sind ja nur geistig gesunde Araber!



        Vielleicht traut sich wer, die Opfer mal zu fragen, ob sie erleichtert sind, dass nicht von einem Flüchtling angegriffen wurden

  • Stellt sich die Frage, wieviele Attentäter tatsächlich im Vorwege als psychisch krank auffielen oder für sich selbst diese Diagnose gestellt haben. Es gibt schließlich mehr als genug Vorfälle, in denen Menschen durchdrehen die zuvor vollkommen unauffällig waren.

  • Vielen Dank - das ist die Art von nüchterner Analyse der Situation, die unsere Gesellschaft dringend braucht und zu gerne überhört!

    • @Sebomark:

      Echt?

      In der Analyse fehlt leider die Frage, ob die Sicherheitsbehörden das überhaupt leisten könnten.

      Wenn jemand nur Katzenbilder im Internet postet, was können Sicherheitsbehörden daraus ableiten?

      Wenn jemand 13 Jahre lang immer mal wieder stalkingartigen Psychokram von sich gibt, aber nie konkret bedroht, als Arzt im Maßregelvollzug lauter Kollegen hat, die geschult psychische Erkrankungen erkennen, welche Behörde soll da erkennen, dass er sich nächsten Monat an Deutschen rächen will?

      Bessere Betreuung psychisch erkrankter Menschen wird es bei den Finanzproblemen der Krankenversicherungen realistischerweise nicht geben.

      Wie gut ist für Sie eine Analyse, die Dinge fordert, die nicht geleistet werden können?

      • @rero:

        „Wie gut ist für Sie eine Analyse, die Dinge fordert, die nicht geleistet werden können?“

        Wenn man bedenkt, dass es nur eine Analyse einer Tageszeitung ist, die Dinge fordert, ist sie jedenfalls nicht schlechter als eine gesamte Bundespolitik, die auf solche Taten, wenn sie denn von Muslimen oder Arabern begangen werden, mit rassistisch hetzerischer Forderung von sogar verfassungswidrigen Dingen, die ein Rechtsstaat gar nicht leisten kann! Also müsste in der logischen Konsequenz ihre Gedanken, Ihre Fragestellung ebenso lauten: wie glaubwürdig ist eine Politik oder Partei, die Dinge nicht nur fordert, sondern verspricht, die gar nicht mit Demokratie und einem Rechtsstaat vereinbar sind?

  • Unzählige psychologisch Geschulte wären nötig, um die panische Bevölkerung zu beruhigen. Und nicht alle, die von einer Therapie profitieren würden, beantragen eine. Die Welt wird zur Amokmaschine. Was helfen würde: Druck rausnehmen. Tages-, Wochen-, Lebensarbeitszeit reduzieren. Öffis kostenlos für alle führen zu weniger Autos. Gesundes Essen für alle; Tafeln in jedem Viertel. Wohnungen für alle; Büros umwidmen statt Neuversiegelung. Ärzte und Psychiater, bei denen Kranke einfach vorbeigehen können, wenn es ihnen dreckig geht. Übersetzungsbüros an jeder Ecke. Meditation in TV und Radio, dreimal täglich, kostenlos und ideologiefrei. Speaker's Corners für die, die schreiend durch die Stadt laufen. Vielleicht haben sie gute Ideen.

    Zuhören, hinsehen, hoffen

    • @Patricia Winter:

      Die Welt wird zur Amokmaschine

      Dem möchte ich wiedersprechen: wenn ich mir die Menscheitsgeschichte, das Mittelalter und alles davor anschaue, dann leben wir heute in der gewaltlosesten und friedlichsten Zeit, in der die Menschen jemals gelebt haben.....du fällst nur leider auch auf die öffentliche Panikmache herein.....trotzdem, es sind ein Paar gute Vorschläge die du da machst

      • @PartyChampignons:

        Irgendwelche Belege/Beweise für diese Behauptungen?



        Wo genau "schauen Sie sich denn das Mittelalter und alles davor an"?

        Glaube nicht dass im Mittelalter oder in "allem davor" auch nur annähernd soviele Kriege bzw. Konflikte gleichzeitig stattfanden wie heute.

        • @Barnie:

          Im Mittelalter waren die kolonialen Fähigkeiten und Waffen der selbstherrlichen, zivilisatorisch überlegenheitsideologisch verfahrenen, weißen westlichen Welt noch nicht soweit wie heute ;)

  • Vielleicht liegen zu einem deutschen Täter schneller Erkenntnisse vor, weil Straftaten, medizinische Behandlungen, Arbeitgeber, Wohnsitz, Kollegen etc. schneller recherchiert werden können?

    Gearade dieser Anschlag zeigt aber, das psychische medizinische Betreuung, auch Klinkaufenthalt, eben nicht vor einem Anschlag schützt!!

    Und was die Wahrnehmung angeht, gibt es schon Gründe, bei Terror schnell einen speziellen Hintergrund zu vermuten?

    Lt. Global Terrorism Index 2025 vom 5.03.2025 (The Institute for Economics and Peace):



    "- Terroristische Anschläge nahmen im Westen um 63 % zu, wobei Europa am stärksten betroffen war, wo sich die Anschläge auf 67 verdoppelten



    - Im Jahr 2024 meldeten mehrere westliche Länder, dass jeder fünfte Terrorverdächtige unter 18 Jahre alt ist, wobei die meisten Festnahmen mit IS-Bezug in Europa auf Teenager entfallen



    - Sieben westliche Länder sind laut dem GIT unter den ersten 50 am stärksten betroffenen Ländern

    Der Islamische Staat (IS) ist nach wie vor die tödlichste Organisation, die im Jahr 2024 in 22 Ländern 1.805 Todesopfer forderte, eines mehr als im Jahr zuvor."

    • @Ansu:

      „Vielleicht liegen zu einem deutschen Täter schneller Erkenntnisse vor, weil Straftaten, medizinische Behandlungen, Arbeitgeber, Wohnsitz, Kollegen etc. schneller recherchiert werden können?“

      Mit Verlaub, aber leider haben Sie da keine Ahnung. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Da für Ausländer in Deutschland der Datenschutz nicht ansatzweise so gilt, wie für Deutsche, gibt es das Ausländerzentralregister, was in seiner Form, für Deutsche undenkbar hinzunehmen, und rechtstaatlich unmöglich wäre. Und in diesem Ausländerzentralregister ist sogar jeder als Kind geklauter Kaugummi gespeichert, es gibt keine Verjährung, ebenso wie kein unterschied zwischen der Speicherung, rechts relevanter Taten, Straftaten oder strafrechtlich völlig relevanter Daten. Und praktisch jeder mit einer noch so fadenscheinigen Begründung kann darauf zugreifen! In Anbetracht dessen, ist ihre Aussage schon fast zynisch. Wie kommen Sie bloß darauf?

      Und was Anschläge angeht, manipuliert Ihre Darstellung, die Wahrnehmung, Denn gesagt sei: In die keinem westlichen Land passieren mehr Anschläge, als in muslimischen Ländern selbst und die meisten Opfer von Terror/ethnischen Säuberungen weltweit, sind Muslime!

  • "Sorgt endlich für echte Sicherheit!"



    Ein frommer Wunsch.

    1.: WER?



    2.: WIE?

  • Der Artikel ist schon ein wenig vage. Zuerst die Beschreibung der politischen Auswirkungen der Taten, mit Vermutungen zum Zustand der Täter, dann die Forderung nach besserer psychischer Betreuung, aber ohne Ausweitung der Kompentenzen der Sicherheitsbehörden.



    Grundsätzlich ist ein besserer und schnellerer Zugang zur Psychotherapie begrüßenswert. Aber das ist doch keine flächendeckende Lösung (so es denn ein solches Problem ist). Gerade gibt es in ZON wieder eine Meldung über das Problem der psychischen Gesundheit der Jugendlichen, die seit 5 Jahren im Extremzustand wären. Sollen alle vorsorglich behandelt werden? Wer behandelt dann die Therapeuten (die auch jetzt schon unter Überlastung und burnout klagen und sich nicht immer professionell von den Problemen der Klienten los machen können)? Wo sollen die Therapeuten alle herkommen?



    Es ist zu einfach, nur bessere Betreuung zu fordern, wenn sich einzelne einfach nicht an den moralischen Kodex einer Gesellschaft halten wollen.

  • Maus wird nicht alles verhindern können.

    Ehrlichkeit würde jedoch helfen. Immerhin ist es eine Tatsache, daß in Mannheim ein rechtsradikaler Psychopath, von einem pakistanischen Immigranten daran gehindert wurde, noch mehr Morde zu begehen.

  • Es gibt keine Sicherheit! Wenn ständig nach Sicherheit verlangt wird, scheint vieles unsicher zu sein. Wenn wir uns vergewissern, wo und wie wir leben, sollten wir feststellen, dass vieles ziemlich sicher ist. Stattdessen sollten wir anerkennen, dass es Leid auf dieser Welt gibt und wir sollten den Tod nicht mehr vom Leben trennen. Natur ist immer Leben UND Tod. Tod aus dem Neues entsteht - ein Kreislauf.



    Es ist ein anderes Weltbild, wenn der Tod wieder (ins Leben) integriert ist. Und in einem ewiglichen Weltbild gehen wir auch anders mit der Natur um.

    Was ist bitte schlimm daran, wenn ein paar Menschen - wie auch immer - sterben???



    Das ist das normalste der Welt!

    Für den einen Tod (vieler) liefern wir Waffen in Milliardenhöhe und viele finden das gut und wir sehen auch dabei zu - für den anderen Tod (weniger) greift tiefes Entsetzen durch. Das ist völlig absurd.

    Nur weil es uns direkt betrifft?! Weil es uns dort trifft, wo wir konsumieren und unsere „Freiheit“ leben?

    Bei Suiziden ist bekannt, dass wenn mehr suizide durch Medien publik werden, werden wiederum mehr suizide begangen. Das wird bei Amokfahrten auch der Fall sein.

    • @Marc Seeger:

      "Was ist bitte schlimm daran, wenn ein paar Menschen - wie auch immer - sterben???



      Das ist das normalste der Welt!"



      ???



      Das Ziel ist doch eine friedliche Welt, in der die geborenen Menschen nach einem freidlichen Leben eines n a t ü r l i c h e n Todes sterben?

      Krieg und Terror sind nicht natürlich sondern menschengemacht!! Sie werden von meist nicht humanitär denkenden Macht-Menschen (Macht, Gier, Grausamkeit, Ideologie etc.) betrieben.



      Wenn wir Verteidgungswaffen!! senden, ist das der Versuch, möglichst viele vor dem Tod zu schützen?

      Ja, jeder sieht sich selbst zuerst und bekommt Angst, wenn der Tod so nahe kommt und so unvermeidlich ist? Das ist das Leben, eine ungeheuer starke Kraft :-)

      Ich denke, es ist in großen Teilen Terrorismus, durch soziale Medien befeuert. Leider muss man berichten. Man kann das nicht unkommentiert stehen lassen. Der unbeholfene Versuch, Herr der Lage zu werden, weil Terror feige und hinterhältig ist!

      • @Ansu:

        Terror als Mittel zum Zweck...

      • @Ansu:

        Grundsätzlich stimme ich mit Ihnen überein, dennoch gibt es auch schon ganz kleine, junge Menschenkinder die auch schon ordentlich Terror machen können...😉

  • Etwas von anderen zu fordern ist allerdings auch sehr deutsch. Mich wundert allerdings, dass die Täter oft nur eins sein dürfen: Psychos oder Nazis oder Migranten oder Islamisten oder... Dabei sind sie meist vieles zugleich(nur dass Migrant sein erstmal überhaupt nichts damit zu tun hat, ausser für Xenophobe).

  • Und die Mainstream Medien sind für die Tonne oder noch schlimmer Brandstifter. Seit Jahrzehnten werden circa 1,5 Menschen pro Tag ermordet. Mit Hilfe rassistischem frameings werden falsche Zusammenhänge konstruiert und die Gesellschaft in den Wahn getrieben. Ich wende mich von Zeit, DLF und schlimmerem ab. Diese Clickbait Meinungsfabriken sind die Aufbauhelfer der AfD und von Merz.

    • @Lui:

      Na dann, viel Spass in der Blase.

  • Man stelle sich mal nur für einen Augenblick vor die 2.780 Menschen, die letztes Jahr durch Verkehrsunfälle gestorben sind - viele davon Fußgänger und Radfahrer - wären durch Autofahrer gestroben, die nicht Schmidt oder Huber heißen sonder ausländische Namen hätten. Es gäbe bei uns längst Progrome gegen ausländische Autofahrer.

    So wie es ist, interessiert es die Zeitungen und die "Öffenlickeit" eine feuchten Dreck, wenn 50 Menschen pro Wocher im Verkehr getötet werden.

    Diese Absurdität finde ich kaum erträglich.

    • @Semon:

      Sorry, ich finde es ziemlich daneben, Unfälle mit bewusst ausgeführten Mordanschlägen zu vergleichen.



      Und die Medien berichten natürlich auch über Verkehrsunfälle, aber eher lokal. Oder fänden Sie es sinnvoll, wenn auf überregionalen Tages- oder Wochenzeitungen jedes Mal Listen von Verkehrsunfällen auf den Titelseiten erscheinen?

      • @Stefan L.:

        Na, da seien die Lobbyisten der Automobilindustrie vor.



        Solche Fakten wären nicht gut für's Business 😉

    • @Semon:

      Es ist immer noch ein Unterschied, ob jemand versehentlich etwas übersieht, doof oder zu schnell fährt. Nennt man fahrlässig oder grob fahrlässig und wird auch bestraft.

      Das geplante Ermorden von unschuldigen Menschen ist doch eine ganz andere Kategorie, nein!

      Was genau ist jetzt absurd?

      • @Ansu:

        Das ist natürlich wirklich ein Unterschied. Aber viele Unfälle sind auf absolut rücksichtslose Fahrweise zurück zu führen und das ist ja nicht ganz unbewusst, sondern wird begründet mit Zeitdruck und anderen Ausreden. Viele der (armen) Radfahrer sind auch nicht ganz unschuldig. Brettern full speed über die Zebrastreifen, ganz so, als wüssten sie nicht, dass man sein Fahrrad als Fußgänger über den Zebrastreifen schieben muss.

  • Genau das.

  • Man kann nach Attentaten bis quasi auf das letzte Staubkorn Analysen betreiben. Die Aufteilung in Migranten und Bio-Deutsche und erst recht die Diskussionen darüber ändern nichts an den Attentaten. Sie ist nur für die unterschiedlichen, politische Ecken hilfreich, sich zu profilieren.



    Der Autor hat es schon richtig erkannt: es gibt keine 100-prozentige Sicherheit. Das Problem ist eher, dass jede tiefgehende Berichterstattung eine Blaupause für jeden weiteren potentiellen Täter ist. Mehr Psychologen im Land wäre wohl für viele eine gute Situation und wohl auch die einzig hilfreiche Prävention.

    • @Mopsfidel:

      Sorry, aber wenn zB achtzig Prozent einer bestimmten Straftat von Menschen begangen werden, die ein bestimmtes, in der Gesamtbevölkerung sonst unterrepräsentiertes, Merkmal teilen, dann MUSS man auf dieses Merkmal schauen, denn es MUSS signifikant sein. Alles andere ist doch völlig absurd.

      • @Suryo:

        Und wieder mal nur gefühlte Fakten. In Deutschland gab es 13 Amokfahrten. Neun davon wurden von Deutsch. Wie kommen Sie auf ihre rassistischen 80 %?

        Nach ihrer rassistischen Implikationen, dass



        „…achtzig Prozent einer bestimmten Straftat von Menschen begangen werden, die ein bestimmtes, in der Gesamtbevölkerung sonst unterrepräsentiertes,…“, menschen aufgrund eines bestimmten von Ihnen ausgemachten Merkmalesbereits eine Disposition zu menschenverachtenden Verbrechen haben.

        Oder wie anders noch kann die logische Schlussfolgerung ihres Kommentares sein?



        Halten Sie auch arabische Clan Kriminalität für die häufigster der organisierten Kriminalität?!

        Und jetzt bin ich mal gespannt auf Ihre Erklärung, wie es denn sein kann, dass es außer des arabisch oder muslimisch Seins, es noch andere Erklärungen für solche Tat geben kann, wenn sie auch von Deutschen mit höchstens mitteleuropäischer Abstammung und einer kulturell christlich-abendländischen Prägung begangen werden?



        Alles Ausnahmen?

        Ich persönlich finde ja, dass 100 % solcher Taten von Männern mit Schuhen, die als Kind dunkle Hosen getragen und Popel gegessen haben, begangen werden!

  • Sicherheit ist eines von vielen Versprechen, die PolitikerInnen ebenso routiniert von sich absondern, wie sie darauf hinweisen, was alles zum allgemeinen Lebensrisiko richtig dazu gehört: Diskriminierung, Exklusion, Armut, Hunger, Unfalltod und die BürgerInnenpflicht, die selbst gewählte Herrschaft 4 Jahre lang zu ertragen. Und man darf sich nicht wundern, wenn sich darin so ziemlich alle Parteien durch die breite Mitte hindurch, von Links bis Rechts und in allen Regenbogenfarben einig sind.



    BürgerIn darf sich da auch bei den Vordenkern neoliberaler Sozialdemokratie bedanken: Anthoy Giddens und Ulrich Beck.

    Und da sag noch einer, die Soziologie wäre tot.



    Es hört nur keiner mehr auf die SoziologInnen, die für kommunitaristische Gesellschaftsmodelle argumentieren.

  • Sehr gute Analyse!

    Prävention ist hier das Entscheidende. Diese kann auch darin bestehen, Mittel gegen soziale Vereinsamung und gegen diese Art von Incel-Phänomen bzw. Hikikomori-Syndrom zu finden, die oft mit solchen Taten einhergehen, da sie eine von der Außenwelt unbemerkte Radikalisierung über soziale Medien begünstigen.

    • @Aurego:

      Haben Sie irgendeinen Beleg, dass auch nur eine dieser Taten etwas mit Incel zu tun hätte?

      • @rero:

        Sie können sich ja mal mit den vorliegenden statistischen Daten der letzten Jahrzehnte zu solchen taten beschäftigen. Vielleicht finden Sie Gemeinsamkeiten.

  • Danke für diese kluge Analyse.

  • Dabei ist längst bekannt: Mehr Sicherheit entsteht durch eine bessere Betreuung psychisch erkrankter Menschen...



    ==> Die dazu notwendigen Resourcen stehen nicht einmal für die Kinder in diesem Land in auch nur annähernd ausreichendem Maße zur Verfügung.



    Wie viele der aktuellen Täter hätten den überhaupt betreut werden wollen? Zwangseinweisungen sind bekanntermaßen schwierig und würden von Linker Seite bestimmt nicht gut geheißen. Mit gutem Grund, nachweislich würden die Zwangseingewiesenen ja keine Attentate begehen, sie wären also zu unrecht eingewiesen. ;)

    Der Ansatz im Artikel ist nachvollziehbar, argumentativ - und überhaupt nicht durchzuziehen.

    • @Dr. Idiotas:

      " Mit gutem Grund, nachweislich würden die Zwangseingewiesenen keine Attentate begehen , sie wären also zu unrecht eingewiesen "



      Aber es gibt doch die Sicherheitsverwahrung Paragraph 66 StGB - zum Schutz.



      Hier muss aber auch das soziale Umfeld der Täter, im Vorfeld mal reagieren.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Das ist nicht weit entfernt von der Schutzhaft. Diese diente im Dritten Reich vor allem dazu, politisch Andersdenkende kaltzustellen.

        Die Schutzhaft war in der Zeit des Nationalsozialismus ein Instrument der vorbeugenden Verbrechensbekämpfung und der planmäßigen polizeilichen Überwachung. Das Recht auf persönliche Freiheit war durch die Verordnung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 außer Kraft gesetzt worden. Gegen die Anordnung der polizeilichen Ingewahrsamnahme waren keine Rechtsmittel, etwa im Wege der Haftprüfung, möglich.

        • @Markus Urban:

          Zum Glück leben wir 2021 - Mitmenschen die nicht alleine klar kommen können auch die Hilfe von einem gesetzlichen Betreuer bekommen, der dann dafür die Verantwortung übernimmt, gegebenenfalls für eine ärztliche Behandlung zu sorgen.



          Warum bitte, führen Sie hier den Nationalsozialismus an ?

          • @Alex_der_Wunderer:

            Und dieser Betreuer macht dann was? Die Einweisung in die Geschlossene unterschreiben?

            Der gerichtlich bestellte Betreuer ist hierzulande entweder ein Angehöriger mit eigenem Berufs- und Familienleben oder ein Jurist, der ein bis drei Dutzend solcher Fälle betreut. In beiden Fällen also ein psychologischer Laie, der im Falle eines "akuten Anfalls" im Zweifelsfall nicht in der Nähe ist.

            • @FriedrichHecker:

              Berufsbetreuer werden vom Gericht erteilt/ bestellt und kommen oftmals aus der Sozialpädagogik und sind nicht zwangsläufig immerJuristen. Die Betreuer können selbstverständlich nicht 24 / 7 im Einsatz sein, aber unterstützend, bezüglich eines intakten, sozialen Umfeldes für den Betreuten Sorge tragen. Zudem können so psychische Veränderungen bei den zu Betreuenden wahrgenommen werden und entsprechend von den Betreuern darauf reagiert werden. Arztbesuche vorschlagen und Termine organisieren.

          • @Alex_der_Wunderer:

            2025 😉