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Studie der Royal Agricultural UniversityBio kann dem Klima schaden

Öko-Landwirtschaft zu Hause kann Emissionen im Ausland antreiben. Noch ist unklar, inwiefern das auf Deutschland übertragbar ist.

Schön bunt, aber nicht unbedingt besser fürs Klima: Bio aus dem Ausland Foto: dpa

Berlin taz | Eine Umstellung der Landwirtschaft auf ökologisches Wirtschaften verringert nach einer neuen Studie zwar regional den CO2-Ausstoß, kann aber weltweit zu mehr schädlichen Klimagasen führen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Royal Agricultural University, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Darin sehen die Autor*innen vor allem ein Problem, wenn landwirtschaftliche Produkte nach einer Umstellung auf Bio vermehrt aus dem Ausland importiert werden und die Verhaltensmuster beim Essen und Wegwerfen von Lebensmitteln sich nicht ändern.

Das Autorenteam hat geschätzt, was eine Umstellung auf 100 Prozent Ökolandbau in England und in Wales für den CO2-Fußabdruck der Landwirtschaft bedeuten würde. Das Ergebnis: Der Ausstoß von Kohlendioxid ginge beim Getreide- und Gemüseanbau in Großbritannien um 20 Prozent zurück, bei der Haltung von Nutztieren um 4 Prozent.

Gleichzeitig würden sich aber die Erträge um etwa 40 Prozent verringern. Wenn diese Lücke durch Importe geschlossen werden müsste, würden dafür irgendwo neue Agrarflächen benötigt, die konventionell beackert würden. Dazu käme der Transport der Produkte. Unterm Strich lägen die CO2-Emissionen höher. Ohne deutlich weniger Fleischkonsum und weniger Verschwendung brächte Bio in diesem Fall mehr Klimagase als die konventionelle Landwirtschaft.

Die Ergebnisse für Deutschland sind unklar

Unabhängige Experten, die das Rechercheprojekt „Science Media Center“ nach Kommentaren gefragt hat, attestieren der Studie, sie sei verlässlich und nachvollziehbar. Ob und wie sehr die Ergebnisse auf Deutschland übertragbar sind, ist allerdings offen, weil etwa die Fruchtfolge und die angebauten Produkte verschieden seien.

Bio brächte 40 Prozent weniger Getreide, der Import würde das Klima belasten

„Die Studie zeigt, dass die Umstellung auf Biolandbau ungewollte Konsequenzen in anderen Ländern haben kann und nicht zu einer globalen Reduktion der Treib­hausgase aus der Landnutzung führt“, sagt etwa Klaus Butterbach-Bahl vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung beim Karlsruher Institut für Technologie.

Die Landwirtschaft könne aber auch durch „angepasste Düngung und Fütterung, bessere Humusbodenbewirtschaftung oder Vernetzung von Tier- und Getreideproduktion“ das Klima schützen. „Die Potenziale hier sind bei weitem nicht ausgeschöpft.“

Für Adrian Müller von der ETH Zürich kommt allerdings die Frage zu kurz, welchen Einfluss weniger Verschwendung und Fleischkonsum hätten. „Andere Studien zeigen, dass eine Umstellung auf Bio in Kombination mit diesen Strategien das Potenzial hat, die Ernährung sicherzustellen.“

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109 Kommentare

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  • Oooh , was nun? ..da kommt die elitär/ upperclass "Royal Agricultural University" des UK , mit Prince Charles als `Schutzpatron´.. mit einer, als "wissenschaftlich" klassifizierten Studie, die die Biolandwirtschaft diskreditiert- (im Namen der chemiedominierten Landwirtschaft..) .. und wird dann obendrein `sehr ernstgenommen´ !



    Und hier im Forum.. wird sehr wissenschaftlich debattiert- mit der Konsequenz , das sichtbar wird , dass es der Studie der R.A.C. an wichtigen Parametern fehlt ( bewusste Unterschlagung?) .. wodurch die Studie mehr ideologisch, denn wissenschaftlich zu verstehen ist..



    Siehe u.A. @RUDOLF FISSNER, 25.10. -15.03 !

    • @vergessene Liebe:

      Olle Kamellen. Seit 30 Jahren predigt die Agrarwirtschaft, wenn wir auf Bio umstellen, müssen wir alle Hungers sterben. Ein neues Argument hat diese Studie, Bio schädigt das Klima. Tja, auch die Agrarlobby folgt den Modetrends.



      Die Bio Landwirtschaft ist nicht alternativlos. Genauer gesagt es gibt Optimierungspotenzial und Mischformen. Leider wird in dem Bereich wenig geforscht. Die Intensivlandwirtschaft der Industriestaaten kann auf Dauer nicht funktionieren, es wird teilweise mehr reingesteckt als rausgeholt. Tatsache ist, wir müssen vom Naturverbrauch zu ökologischer Nachhaltigkeit kommen, da beißt die Maus keinen Faden ab.

      • @Nikodemus:

        jaa ! ..zur Maus: ..die Mäuse im Feld der `chemischen Agrarlobby´ sind evtl mutiert `Zahnlos´.. und können Fäden sowieso nicht abbeisse´Viva "ökologische Nachhaltigkeit" !!!...

  • Ein guter Artikel.



    Ohne die Änderung der Ernährungsweise ändert sich gar nüscht.

    • @Rudolf Fissner:

      Der Artikel ist aber auch andererseits viel zu kurz gefasst.

      Er berücksichtigt nicht den Arten- und Naturschutz. Die Art- und Weise in der Landwirtschaft betrieben wird ist der Hauptverursacher für das Artensterben und die Zerstörung von Biotopen.

      Selbst wenn also der Effekt für das Klima nur minimal ist, wäre schon sehr viel gewonnen.

  • Was ist das wieder für eine grandiose Erkenntnis! Dass die Externalisierung von Kosten und Umweltschäden bestenfalls irrelevant sind (meist kontraproduktiv) ist doch trivial! Das zeigen z.B. auch Mülltransporte nach China oder in die Dritte Welt, mit der wir hier zwar unsere Quoten "greenen", insgesamt aber die Problematik verschärfen. Besonders kritisch ist dabei, dass hier ein Bewusstsein geschaffen wird, als wäre unser Verhalten "umweltgerecht". Natürlich muss mit dem eine massive Umstellung der Lebensgewohnheiten einher gehen. Natürlich ist es völliger Unsinn mögliche Mindererträge (soweit es die tatsächlich gibt!) mit Importen aus Übersee zu kompensieren.



    Zum zweiten ist anzumerken, dass Ökolandwirtschaft nicht gleich Ökolandwirtschaft ist: Die verbandsgebundene Ökolandwirtschaft ist eine ganz andere Liga als das "EU-Bio"! Und die Variationsbreite ist im Öko-Bereich bei weitem größer als in der konventionellen Landwirtschaft. Gleichwohl gibt es auch konventionelle Landwirte, die vernünftiger wirtschaften als mancher "Öko". Die Thematik ist vielschichtiger als sie sich mit Stereotypen darstellen lässt.



    Trotzdem ist der Weg hin zu deutlich mehr Ökolandwirtschaft definitiv der richtige. Aber die Widerstände sind oft frustrierend.

    • @dirki:

      Schließe mich da mal an :)

  • Der Kollege vom KIT hat völlig Recht. Ich ergänze in eigenen Worten: die großen Mengen Pestizide und Dünger sind Zeichen fachlicher Inkompetenz des Bewirtschaftenden. Dünger muss sein um die Fruchtbarkeit aufrecht zu erhalten, dabei der Boden auch strukturell intakt bleiben. Dann klappt das auch noch in fünfhundert Jahren. Und klar, die Biogurke aus Südspanien bringts ökologisch nicht weit. Schon garnicht, wenn sie ins UK muss.

  • Vielleicht mal was zu Permakultur, kleinteiliger, selbst lesen.



    Aber Permakultur lässt sich auch in größerem Stil anbauen.



    ♦️ Permakultur kann bis zum 10-Fachen an Ertrag erbringen, und einmal gestartet (Stichwort terra preta) benötigt es keinen Dünger mehr.



    ♦️ ♦️ ♦️ ♦️ ♦️ Immer das Rumgeheule, dass alles so bleiben muss wie es uns in den Abgrund führt! ♦️ ♦️ ♦️ ♦️



    ♦️ Da geht es um Pfründe der Großbauern und der Agrarindustrie, die Chemieindustrie nicht zu vergessen.



    ♦️ Eine Änderung geht sehr wohl, ohne dass auch nur ein Mensch verhungern muss.



    ♦️ Die Drittweltländer einfach nicht mehr behindern wär' auch mal was.



    Geht nicht gibt's nicht. So sieht's aus.



    ♦️ Denken kostet nichts, Einfallsreichtum auch nicht.



    Wie schaffen es nur Wildpflanzen zu "überleben"?!



    ♦️ Wir essen zu viel, wir essen das Falsche, unser Verdauungsapparat (der mit dem Mund beginnt) ist überhaupt nicht auf andauernden Fleischkonsum ausgelegt (der Mensch benötigt den basischen Bereich, nicht den sauren, der für Fleischverdauung nötig wäre), wir lassen uns vor den Karren der Gewinnmaximierer spannen.



    Das ist doch nun wirklich nicht sehr schlau.



    ♦️ Lesen hilft auch. Mal ein Extrembeispiel, aber hochinteressant, weil es gelebt wird:



    "Wir fressen uns zu Tode", Das revolutionäre Konzept einer russischen Ärztin für ein langes Leben bei optimaler Gesundheit. Galina Schatalova



    ♦️ Etwas "milder": Bas Kast, der Ernährungskompass.



    ♦️ Sollten wir uns nicht endlich einen gesunden Egoismus aneignen, der unser Leben durch menschengerechte Ernährung verlängern könnte?!



    Wie wär's mit einem Gesetz, dass in D nur noch BIO angebaut werden DARF?



    Wie wär's mit einem Gesetz, dass in D nur noch die biologischen und nachhaltigen Bauern auf max. (sagen wir) 10 Hektar anbauen dürfen?



    Das System muss geöffnet werden, nicht auf die Herrschenden beschränkt.



    M. E..



    Oh, btw., traue keiner Studie, die du nichts selbst gefälscht hast!

    • @Frau Kirschgrün:

      " Immer das Rumgeheule, dass alles so bleiben muss wie es uns in den Abgrund führt!"



      Wie wahr, wie wahr!



      Zumal doch den Erträgen eines bioveganen Anbaus den größeren Flächenverbrauch der Tierausbeutung gegenübergestellt werden muss.



      Zur Erinnerung: Für die Erzeugung einer Kalorie Rindfleisch braucht es 10 (!) Kalorien Getreide! Für andere Tierprodukte insbesondere für Käse und Butter sieht es nicht viel besser aus, da für die Herstellung viel Milch benötigt wird. Leider habe ich dafür gerade keine Zahlen gefunden.



      Wie dem auch sei - es ließe sich anstelle Tierprodukte jedenfalls viele vegane Lebensmittel herstellen und für die Zweifler*innen sicher genug Kompostmaterial dazu. ;)

      • @Uranus:

        Zustimmung.



        ♦️ Kuh-Milch braucht der Mensch keine.



        ♦️ Kleinkinder kommen, wenn sie leider nicht gestillt werden (können), wunderbar mit Ziegenmilch zurecht (Ziegen = weniger Methan, weniger Weiden, keine Lactose, reicht für seltenen Fleischverzehr, wenn er denn sein "muss").



        ♦️ Fleisch braucht kein Mensch – wie bereits gesagt.



        ♦️ Der Mensch ist KEIN (dauerhafter) Omnivore – deswegen die Zivilisationskrankheiten), der Flächenverbrauch und der Pflanzenverbrauch stehen in keinem Verhältnis zum angeblichen "Gewinn" für den Menschen.



        ♦️ Alle, die dagegen "wettern", wissen aus eigener Informations-Beschaffung so gut wie nichts über Permakultur u. altern. Ernährungsweisen, sondern sind Lobbyisten der bestehenden Gewinnmaximierung – egal hinter wem "versteckt".



        Die derzeitigen Bauernproteste kommen den Gewinnmaximierern sehr recht, denn so könnte sich eine wirklich für den Menschen artgerechte Ernährung doch noch verhindern lassen, denn auch die Bauern und Landwirte (?), also lieber die Bauern haben gewiss nicht alle Informationen gesagt bekommen, und werden mit Gewinnversprechen gelockt, das Gewünschte zu tun.



        Die Subventionen müssen anders gewichtet verteilt werden.



        Da sind m. E. auch viel zu viele Lügen im System unterwegs. Lügen, die nicht den Bauern und nicht uns Verbrauchern dienen (sollen).



        Und die Ernährung in der dritten und vierten Welt wird von uns "Westlern" behindert, nicht vorangebracht. Das sind Märtke wieder nur FÜR "uns", gegen die Einheimischen dieser Länder.



        Lasst die Leute mit IHREN Mitteln IHRE Probleme lösen. Welternährung ist also m. E. nur ein "Scheinargument", denn wir behindern sie.



        Link für die Verhältnismäßigkeit, besser für die UN-Verhältnismäßigkeit der derzeitigen Nahrungsmittelproduktion:



        www.nachhaltige-en...3_lebensmittel.pdf



        und



        www.deutschlandfun...:article_id=333459

        • @Frau Kirschgrün:

          Ich gehe mal ergänzend darauf ein :) ...



          Vegane Ernährung ist auch für Schwangere, Stillende und Kinder praktikabel. Hierzu sollte mensch sich vorab informieren. Es gibt entsprechende Hinweise und Literatur.



          Ich sehe das wie Sie. Der Mensch kann Fleisch essen, braucht es aber nicht. Ich finde es müßig, tiefgehend darüber zu streiten, was die Natur des menschlichen Organismus genau wäre. Fakt ist, der Mensch ist Omnivor und kann pflanzliche Quellen gut verdauen und verwerten. Zum zweiten ist eine vegane Ernährung ebenso vollwertig wie andere Ernährungsformen, wenn Vitamin B12 supplementiert wird und wie bei allen Ernährungsformen auf Ausgewogenheit geachtet wird. Einen besonderen Status haben, wie ich oben erwähnte, Schwangere, Stillende und Kinder.



          Danke für die Links! Den Weltacker hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.

      • @Uranus:

        *der größere Flächernverbrauch

      • @Uranus:

        Seit wann sind Rinder Getreidefresser?

        Der Satz von Frau Kirschgrün „Wie schaffen es Wildpflanzen zu überleben?“ zeigt, dass das mit den Rindern auch anders geht.

      • @Uranus:

        *Ergänzung: 18 Liter Milch wird für die Erzeugung von 1 Kilo Butter verbraucht,



        13-15 Liter Milch für 1 Kilo Hartkäse.

        • @Uranus:

          Macht 17 Liter befreites Wasser!?

        • @Uranus:

          So einfach ist es nun auch wieder nicht, nebenbei fällt noch Buttermilch bzw. Molke und ggf. Milchfett ab.

          Die müssten einfach auch - ebenso wie die Innereien von Tieren - wieder in der menschlichen (und tierischen) Ernährung vermehrt zum Einsatz kommen.

          Das Rauspicken der - teils im wörtlichen Sinne - Filetstücke ist sehr unökologisch und verschwenderisch.

          • @Hanne:

            Berücksichtigt werdem muss dann auch die vorherrschende Produktion, nämlich, dass Kühe erst ab einem Alter von 24-32 Monate Milch geben und dies auch nur nach dem (kontinuierlichen) Gebären von Kälbern zum Erhalt einer hohen Milchproduktion, bis sie dann nach ein paar Jahren aufgrund sinkender Erträge nebst den Kälbern getötet werden. Das Verhältnis aus "Futtermitteleinsatz" und Ertrag für die Gewinnung von Milch(produkten) ist also sogar noch ungünstiger, als sich direkt aus meinen vorigen Angaben schließen lässt.



            Neben der ökologisch-ökonomischen Betrachtungsweise sollte zudem bedacht werden, dass Rinder/Kühe keine Maschinen sondern schmerz-, freude-, traueremfpindende Tiere mit Bewusstsein sind und der Mensch für eine gesunde, leckere Ernährung keine Tierpodukte benötigt.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Was ist denn das für eine Milchmädchenrechnung?



          18 kg Milch geben ein kg Butter. Und werden die restlichen 17 kg weggeworfen?

          Wenn alle Menschen Veganer werden, wird die Weltbevölkerung nicht bei 10 Milliarden stagnieren sondern 20 Milliarden erreichen. Hungerkatastrophen werden später aber umso mächtiger werden.

          Ernähren Sie sich nicht vegan sondern beschränken Sie sich lieber auf zwei Kinder, die Sie spät bekommen sollten und sagen Sie das weiter.

          PS: Ich trinke gerne Buttermilch.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            1) "Milchmädchenrechnung" ist ein sexistischer Ausdruck.



            2) Okay, die 17 kg Differenz müsste berücksichtigt werden. Wieviel der bspw. Molke wird allerdings weiterverarbeitet ...?



            3) Dennoch muss die Aufzucht mitberechnet werden. Zudem bleibt für die Vegetarier*innen die Problematik der "Kälberproduktion", die sie ja selbst nicht mitverwerten wollen.



            4) Sie unterstellen, ich hätte gesagt "vegan rettet die Welt". Das ist falsch. Zudem weichen Sie vom Thema ab. Hier geht es um das Klima. Bezogen auf das Klima würde eine Umstellung auf vegane Ernährung CO2-Emissionen einsparen und potenziell mehr Nahrungsmittel bedeuten. Die Produktion und Verteilung/Konsum aktuell erfolgt allerdings unter kapitalistischen Bedingungen. Dass Menschen tatsächlich mehr Nahrungsmittel erhalten würden, ist nicht allein von einer Erzeugungsumstellung abhängig sondern u.a. vom Einkommen und dessen Verteilung.



            5) Dass "Hungerkatastrophen [...] später aber umso mächtiger werden." sagt Ihnen Ihre Glaskugel? Dann suggerieren Sie, Populationswachstum wäre ein gravierenderes Problem. Warum berücksichtigen Sie allerdings nicht (stärker) Kapitalismus und Tierausbeutung? Ich sehe durchaus ein "Weiter-so" bezüglich des Populationswachstums als kritisch an, würde aber diesem durch Geschlechtergleichheit, soziale Absicherung, Bildung usw. und die Wirtschaftswachstumsproblematik durch grundlegende Wirtschaftsumstellung begegnen.



            Dass Sie sogar von Veganismus abraten, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da dieser ja positive Auswirkung hat, wie ich aufzeigte...



            PS. Verbrauchen Sie dann 17 Mal mehr Käse-/Butternebenprodukte als Sie Käse essen? ;)

            • @Uranus:

              Ergänzung:



              zu 2) Und doch bleibt ja der Kalorienverbrauch der Kuh für die Erzeugung der 18 Liter Milch und im Vergleich dazu die die direkte Nutzung von angebauten Pflanzen für die menschliche Ernährung.

            • @Uranus:

              Molke wird ua an Tiere verfüttert. No problem. Es stimmt nicht zu behaupten sie würde weggekippt. Sie ist wertvoller Rohstoff und wird vollständig genutzt.

              • @sachmah:

                Ich behauptete nicht, sie würde weggekippt. Dafür, dass ich eine vollständige Nutzung für mich feststellen kann, fehlt mir Wissen und Quellen. Deswegen und um meinen Zweifel auszudrücken, formulierte ich es als Frage.

            • @Uranus:

              1.7 Liter Buttermilch zu trinken in der gleichen Zeit, in der man 100 g Butter verwendet, erscheint Ihnen schwierig?

              • @Ron Weyer:

                Der für Käse käme dazu ... aber ja, Ihr Einwand ist wohl berechtigt.



                Wie dem auch sei, mein Punkt ist, dass eine biovegane Nutzung der Ackerflächen efffizienter ist als die für Tierprodukte. Getreide bspw. direkt nutzen als für Milch/Fleischproduktion zu verfüttern.

                • @Uranus:

                  Und um mich direkter auf Klimaauswirkungen von erzeugten Lebensmitteln zu beziehen und hervorzuheben, wie Milchproduktion einzuordnen ist - in einem anderen TAZ-Artikel heißt es dazu:



                  "Während ein Liter normale Milch etwa 1 Kilo CO2 verursacht, sind es bei Hafermilch etwa 400 Gramm pro Liter."



                  taz.de/Petition-fu...eichnung/!5634045/

                  • @Uranus:

                    Leider mit eckligem Alginat als Bindemittel, blähend, je nach Rohstoff im Verdacht stehend, Krebs auszulösen. In meinen Augen ein Gepansche auch wenn's gut schmecken kann.

                    • @sachmah:

                      Was meinen Sie?

                      • @Uranus:

                        Carrageen.

                      • @Uranus:

                        In Hafer und Sojamilch ist biologisches Zeugs zugesetzt als Dispergierhilfe, sonst würden sich die festeren Bestandteile absetzten. Ich habe zeitweise diese Milcharten getrunken, Folge waren Blähungen. Lesen der Zutatenliste und Internet brachten Aufklärung. Mit Soja Mandeln und Hafer hingegen habe ich nie Probleme.

                        • @sachmah:

                          "In Hafer und Sojamilch ist biologisches Zeugs zugesetzt ... Mit Soja Mandeln und Hafer hingegen habe ich nie Probleme."



                          Hier widersprechen Sie sich aber. Ich denke, dass ich Sie nun dennoch besser verstehe. Sie beziehen sich auf (einige) Produkte von Oatly, richtig?



                          Wo Sie Krebsrisiko ansprechen - das soll sich ja generell auch durch Kuhmilchkonsum erhöhen.

                          • @Uranus:

                            Die Rohstoffe ansich sind unproblematisch und bei mir auf dem Speiseplan. Rotalgen usw nicht, aus denen wird Carrageen hergestellt. Hafer- Mandel- und Sojamilch von Rewe Aldi und Konsorten enthält das. So kann's wie Milch eingesetzt werden. Alternativ gibt es wohl Gellan das mikrobiologisch hergestellt wird. Ich nehme nur noch Kuh- oder auch mal Ziegenmilch. Denke drei Liter im Monat sind noch gut vertretbar.

                            • @sachmah:

                              Okay. An sich gibt es ja auch Hafermilch ohne so etwas - z.B. von Provamel. Da ist nur Haferbasis (Wasser, Hafer* (8,4%))*



                              Sonnenblumenöl*



                              Meersalz enthalten...

                              • @Uranus:

                                Danke für den Hinweis, teste ich mal!

                                • @sachmah:

                                  Ach, ich guckte vorhin auf die Rewe-Bio-Hafermilchpackung. In der Zutatenliste stehen keine Binde/Konservierungsmittel sondern sogar der Hinweis, dass auf diese verzichtet wird und die Packung vor Gebrauch doch bitte geschüttelt werden möge.

  • Man kommt immer wieder zu dem Punkt, dass der Fleischkonsum zu hoch ist. Das ist kein Problem der Landwirtschaft sondern ein gesellschaftliches und internationales Problem, ein Problem der Verbraucher.

    Da sind wir wieder bei der Feststellung der Scientists for Future: keine einzige Partei oder Organisation hat dazu ein Konzept.

    • @Rudolf Fissner:

      Doch die Grünen, und die holen sich regelmäßig dafür Haue ab.

  • Im Prinzip steht die Globalisierung oder hier der weltweite Warenverkehr mit Lebensmitteln einer CO2 neutralen Welt entgegen. Lebensmittel quer von der ganzen Welt. Alles ist jederzeit verfügbar. Ein "Erntedank" nicht mehr notwendig. Regionale Produkte, regionale Küche führen ein Schattendasein. Aber fraglich, ob es noch möglich wäre wie vor 100 Jahren die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen. Abgesehen davon, dass das überhaupt nicht mehr angenommen würde. Der internationale Lebensmittelluxus wär dann vorbei. Das Geschäft damit wär auch hin, inklusive der Transportwege. Wer will sich das durch die Lappen gehen lassen?

  • Klar. Es geht ja auch nur ums Klima. Worte wie Klima bzw., Klimawandel, Klimaschutz, Klimaschädlichkeit oder Klimaspolitik werden momentan so inflationär wiedergekäut, dass man meinen könnte, dass sich vernünftiges und nachhaltiges Wirtschaften, Handeln oder Konsumieren nur noch am Wert für die Verminderung des CO2 Ausstoßes messen lässt. Monokulturen, nitratverseuchte Böden, Antiobiotika im Fleisch, Pestizide am Gemüse, unwürdige Tierhaltung, Flächeversiegelung, Plastikverpackungen, unnötige Lieferwege, etc...sind aber ebenfalls wichtige Probleme, denen man sich hinsichtlich einer ernsthaft umweltgerechteren Gesellschaft bewußt sein sollte. Daher würd ich mir wünschen, ab und zu mal wieder zwischen all den (natürlich wichtigen) Klima- und Klimaschutzdebatten das Wort UMWELTtschutz zu lesen. Deshalb ist mir die Betrachtung des Themas Bio Anbau, nur hinsichtlich des CO2 Ausstoßes, ein wenig zu eindimensional.

    • @Deep South:

      Völlig richtig.

    • @Deep South:

      Daumen hoch.

    • @Deep South:

      Guter Kommentar !

  • D produziert viel Fleisch mit Futtermitteln aus Südamerika. 1 kal Fleisch entspricht bei Rindfleisch 12 kal Futtermittel bei Schwein ca 4 kal.

    Was mich an der Studie stört ist die platte Annahme von 40% weniger Ertrag. Wenn der Ertrag nur um 20% sinkt sind die ganzen Rechnungen hinfällig. Wenn die Tiere nicht in Massentierhaltung aufwachsen würden könnte der Mist und die Gülle auch auf Feldern nutzbringen eingesetzt werden. Also viele Möglichkeiten ohne ominöse 40% weniger Ertrag.

    • @Martin_25:

      Insbesondere ist der Umgang mit teuren Lebensmitteln (ja nur meine Erfahrung) ein ganz anderer. Wenn ich bei Rewe für 200 g bio Pute 11 Euro statt 2.99 für Halteklasse 1 zahle, dann achte ich darauf, dass es nicht schlecht wird, "strecke" das Geschnetzelte mit Gemüse um 100 % (was tatsächlich ein Gewinn statt ein Verlust an Genuss ist), kaufe seltener Fleisch und schätze es mehr. Ähnlich bei Backwaren, Semmeln für 19 cent sind mir in den letzten Jahren hunderte schlecht geworden, seit ich bei einem der wenigen verbliebenen Regionalen Bäcker für das Schwarzbrot wirklich was zahle, wird das bis zum letzten Krümel verputzt.



      Gut - nicht jeder ist da so gepolt, aber ich denke doch einige andere Menschen, so dass die Gleichung teueres Essen = weniger Essen im Müll zutrifft. Für das Problem, dass nicht wenige Personen den "Luxus" werthaltigen Essen nicht/nur sehr schwer finanzieren können, hab ich aber keine Lösung.

  • Auch Ökolandbau ist nicht gleich Ökolandbau. Je kleinflächiger produziert wird, um so höher können die Erträge je Fläche sein. Beispiele mit der Kombination aus Tierhaltung, Gemüse- und Obstbau zeigen das. Auch der Welternährungsbericht bestätigt, dass die ökologische und kleinbäuerliche Landwirtschaft die Welt ernähren kann.



    Es darf auch nicht vergessen werden, dass wir kurz vor dem ökologischen Kollaps stehen. Das heißt, dass ein Umdenken auf vielen Ebenen stattfinden muss, das beinhaltet auch Ernährungsgewohnheiten, aber vor allem auch die Zerstörung der natürlichen Ressourcen durch die industrielle Landwirtschaft, in deren Folge immer mehr Landstriche sich in Wüsten verwandeln. Stichworte: Erosion, Grundwasserabsenkung, Gewässerverschmutzung, Dürreperioden.



    Vor allem muss die landwirtschaftliche Forschung im ökologischen Landbau von derzeit 5 Prozent auf 95 Prozent der Forschungsgelder in der Landwirtschaft umgeschichtet werden. Da ist noch Vieles möglich.



    Allemahl besser, als weiterhin Grundwasser und Böden zu vergiften, die Arten aussterben zu lassen und die Menschen dem Krebsrisiko aussetzen.

  • Geht es um die größtmögliche Verminderung von CO2-Emissionen wäre die Abschaffung von Tierausbeutung die effektivste Maßnahme, da bei dieser die meisten CO2-Emissionen entstehen. Allerdings definiert eine Umstellung auf die Erzeugung veganer Nahrungsmittel nicht den Art des Anbaus. In der Auseinandersetzung mit Bedrohungen der Existenz von Mensch und Tier muss es m.E. um einen größeren Betrachtungswinkel gehen. Wie sieht die Produktionsweise aus? In Frage gestellt werden müssten demnach auch Monokulturen und Pestizideinsatz. Biolandbau kann da helfen, Permakultur erscheint mir da jedoch konsequenter. Laut Untersuchungen des französichen Landwirtschaftsinstituts ist diese sogar noch ertragreicher als jetzige industrielle. Siehe auch:



    www.3sat.de/wissen...heinander-100.html

    • @Uranus:

      Sie posten immer nur bei diesem Thema das Video.



      Wer oder was ist das „französiche Landwirtschaftsinstitut“? Hätten Sie da einen Link zum Institut und zur Studie. Oder Studien, die darauf verweisen.

    • @Uranus:

      Dann stellen wir uns mal vor das jetzt nur noch Bioware produziert wird und alle Menschen vegan leben. Dann wird es keine Nutztierhaltung mehr geben. In der biologischen Landwirtschaft darf kein Mineraldünger eingesetzt werden. Wo kommen dann die Nährstoffe für die Pflanzen her? Von Luft alleine können sie nicht leben und es nur eine Frage der Zeit bis die im Boden vorhandenen Nähstoffe verbraucht sind.

      • @Martin17:

        Nun, dann müsste man sich wohl überlegen, wie man die menschlichen Exkremente bzw. deren Abbauprodukte wieder auf die Felder bringt. Das würde einen großen Teil der Nährstoffe wieder zurückführen. Ein gewissen Hundertwass hat sich dazu mal Gedanken gemacht, und auch wenn sein Text etwas religiös angehaucht ist, hat er eigentlich Recht.



        www.evchens.de/anp...sser/scheisse.html

        Darüber hinnaus sollten natürlich auch abgeschnittene Haare und Fingernägel idealerweise wieder im Boden landen.

        Und wenn wir dann noch alles was wir in der Küche so wegwerfen wirklich kompostieren würden... Wäre schon mal wesentlich weniger tierischer Dung nötig.

        • @kritikderkritikderkritik:

          Nicht nur Hundertwasser hatte die Idee und heute arbeiten Wissenschaftler und Tüftler weltweit vernetzt an diesem Thema:



          www.susana.org/en/



          Insbesondere in den ärmeren Ländern ist es die Quelle, die angezapft werden muss! Zum Schutz der Meere und der Umwelt. Dass Argument es ist ja alles so belastet kann doch nicht ernsthaft der Grund sein es nicht zu fordern und zu versuchen.



          Fast noch wichtiger: die grossen Städte zapfen das Grundwasser leer und spülen es ins Meer. Landwirte um die Metropolen herum gehen leer aus, weil sie den Preis nicht zahlen können. Sie müssen in Zukunft verstärkt auf wastewater reuse bauen!



          In Israel, Kalifornien und anderen Ländern ist dazu viel in Bewegung. Der Ansatz von der Bill und Linda Gates Stiftung ist für arme Länder zu teuer aber immerhin greifen sie das Thema, wenn auch aus anderem Blickwinkel auf.



          Wenn wir die Wasser- Nährstoffkreisläufe nicht wieder reparieren haben wir eh verkackt! Und je weniger Technik und desto mehr Verstand wir einsetzen, desto besser. Auf dem obigen link gibt es dazu viiiel zu lesen.

          • @Heiner Petersen:

            Also sollte man erst einmal die Vorraussetzungen dafür schafften, dass der Klärschlamm schadstofffrei ist. Aktuell will das Giftzeug keiner haben, weder d konventionelle noch die ökologische Landwirtschaft.

            • @Rudolf Fissner:

              Zustimmung! Verursacherprinzip, wer ist da für verantwortlich, dass wir unsere Nährstoff- und Wasserkreisläufe nicht schliessen können wie im natürlichen System vorgesehen?



              Parallel dazu Forschung an einfachen Reinigungslösungen, die bewusst den Acker mit einbeziehen. Die ETH Zürich startet (neben vielen andereren) gerade ein Projekt in Afrika (RUNRES) dazu. Kann leider Gerede nicht weiter verlinken, weil in Zimbabwe und kaum Internet….Auch hier brennt das Problem unter den Nägeln.



              Umstellung der Ernährung auf vegan ist hier so wahrscheinlich wie der Verzicht aufs Fliegen in BRD. Neben Visionen müssen wir uns auch mit der Realität und dem Machbaren beschäftigen.



              Ein youtube clip, den ich hier nicht verlinken kann, zeigt auch die Realität in armen Ländern. So ab Min. 9 mal reingucken. Titel:



              "safe use of wastewater in agriculture".



              Beste Grüsse...

              • @Heiner Petersen:

                Vegane oder nicht vegane Ernährung hat mit den Schadstoffen im Klärschlamm nichts zu tun.

        • @kritikderkritikderkritik:

          Das wäre eine gute Lösung.



          Ist aber leider in Zukunft nicht mehr zulässig, da in den Klärschlämmen aus den Städten sehr viel Schwermetalle, Antibiotika, Hormone und andere Schadstoffe enthalten sind. Diese sollen in Zukunft nicht mehr auf die Äcker gelangen.

          • @Martin17:

            Was meinen Sie wohl was in der Gülle atibiotikagetränkter Viecher aus Massentierhaltung so vorkommt...Nur Natur kaum.

      • @Martin17:

        Um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, gibt es verschiedene Ansätze/Methoden. Auf Plant.age einer bioveganen SoLaWi steht da u.a. folgendes:



        "Wir achten bei der bioveganen Landwirtschaft auf einen gesunden Stoffkreislauf und setzen auf Kleegras um dem Boden wieder Stickstoff hinzuzufügen. Durch Komposte werden wir die Humusschicht nachhaltig stabilisieren und aufbauen..."



        Dort können sie auch ein verlinktes Interviewvideo sehen. Die Anbaumethode wird dort als biozyklische vegane Landwirtschaft bezeichnet. Kompostierung von Pflanzen spielt dabei u.a. eine große Rolle. Die Praxiserfahrung ist dort die, dass der Ertrag durch die Anbauweise erhöht werden konnte. Also das Gegenteil von dem, was Sie schreiben. Die Praxis und das dahinter stehende Konzept machen offenbar den Unterschied aus. Vielleicht schauen Sie es bzw. die anderen dort verlinkten Quellen sich mal an:



        www.plantage.farm/biovegan

        • @Uranus:

          Die Komposte aus den städtischen Biotonnen kann man leider auch nicht verwenden. Dort sind,trotz intensiver Reinigung, noch viel zu viele Kunstoffe enthalten.

          • @Martin17:

            Ihr Punkt wäre, durch Ernte wird Pflanzenmaterial und damit auch entsprechend eingespeicherte Mineralien entnommen. Diese müssten via menschlichen Dung zurückgeführt werden wie auch die Pflanzenreste (wie Pflanzenschale) werden, damit es einen Kreislauf ergibt?

        • @Uranus:

          Na ja, das ist das gleiche Prinzip wie das bei Vollmond mit Mist gefüllte Kuhhorn. Der Glaube daran beruhigt das Gewissen. Stickstoff kann durch z.B. Leguminosen gebunden werden. 78% der Luft besteht aus Stickstoff. Kali, Phosphor und Spurenelemente werden im Laufe der Jahre aber ins Minimum geraten, da diese Elemente mit der Verkaufsware veräußert werden.

          • @Martin17:

            Was ist Ihre Schlussfolgerung? Biovegane Landbau wäre erlogen, die (gestiegenen) Erträge, die Erkenntnisse eingebildet, Propaganda ...? Dass Sie falsch liegen, ziehen Sie nicht in Betracht?

            • @Uranus:

              Auch die sogenannte „biovegane“ Landwirtschaft nutzt den Klärschlamm nicht, weil viel zu giftig.

            • @Uranus:

              Stimmt. Auf Dauer ist es nicht möglich.



              Einige Jahrzehnte wird es, bei ständig abnehmenden Erträgen, aber funktionieren.

              • @Martin17:

                Offenbar doch. Laut den Berichten/Eigenangabe bspw. über biozyklischen-veganen Anbau wird das seit längerem in Griechenland erfolgreich praktiziert.



                "Bauernhöfe ohne Tiere - Vegane Landwirtschaft der Zukunft? - Clixoom Science & Fiction"



                www.youtube.com/wa...4&feature=youtu.be



                "10 Regelmäßige Boden- und Kompostanalysen im biozyklischen Anbau ergeben einen seit Jahren gleichbleibenden Nährstoffgehalt, obwohl das Material Niederschlägen ausgesetzt ist und zusätzlich im Sommer für die darauf wachsenden Kulturen bewässert wird. Lägen in biozyklischer Humuserde die Nährstoffe in wasserlöslicher Form vor, müsste der Nährstoffgehalt z.B. an Stickstoff, Kalium und Phosphor permanent sinken, was jedoch nicht der Fall ist."



                biozyklisch-vegan....1/grundlagenpapier

                • @Uranus:

                  Dann kommen die Nähstoffe wohl als Sternenstaub? :-)

                  • @Martin17:

                    Ja, wie bei der "Tierhaltung" auch. Die Tiere ernähren sich auch von Sternenstaub, führen dies ihrem Organismus zu bzw. scheiden überflüssiges aus. Tierdung ist quasi nichtverwerteter Sternenstaub. ;)

                • @Uranus:

                  Aus dem Grundlagenpapier: „ Auch sogenannte absolute Grünlandstandorte oder andere bislang für die Produktion von Tierfutter genutzte oder aus Gründen des Landschaftsschutzes extensiv beweidete Flächen können in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Produktion von pflanzlicher Rohmasse für die Herstellung von biozyklischer Humuserde leisten.“

                  Es werden also Kohlenstoffsenken (Humus) anderer Standorte angezapft und verwurstelt, dabei sogar extensive Standorte, die für den Naturschutz von Bedeutung sind, genutzt.



                  Das ist weder für die Förderung von Kohlenstoffsenken noch für den Artenschutz gut.

                  Ein Kreislauf ist es auch nicht. Im Gegentum. Statt z.B. Rohphoshor abzubauen werden Lebensräume ausgeschlachtet.

                  Das kennt man übrigens seit Jahrzehnten schon von der Zerstörung von Mooren.

            • @Uranus:

              Bedeutet nur, das Leguminosenanbau kein speziell bioveganes Ding ist, sondern auch in der konventionellen Landwirtschaft praktiziert wird. www.agrarheute.com...-leguminose-442682



              Und „ Um andere Nährstoffe auf die Flächen zu bringen, experimentiert Daniel gerade mit verschiedenen Arten von Kompost.“ (ihr Link). Da gibt es also noch kein Ergebnis und immer noch ein Problem. Wo bekommt der Daniel den eigentlich her, den Kompost?

              • @Rudolf Fissner:

                Ein einfacher Erklärungsversuch:



                Denken Sie in Kreisläufen und wo kommt wann was rein in den Boden und wo wird was entfrachtet.



                Insbesondere beim reinkommen wird es sehr vielfältig und beliebig kompliziert wenn man noch zwischen Nährstoffen und Spurenelementen trennt...:



                Stickstoffbindung durch Leguminosen.



                Gülle (und Mist), also Wirtschaftsdünger vom eigene Hof (wobei das Futter der Tiere ja auch von der Fläche stammt; wo auch immer das Tierfutter herkommt).



                Klärschlamm, also menschliche Fäkalien; ist verboten, ohne jedes sachliche Argument; Politik und Medien und NGOs - Kumpanei "at its worst"!



                Mineraldünger oder auch Flüssigdünger die über Blätter aufgenommen werden.



                Kompost; also Lebensmittelreste nach aerober oder anerober (also Biogas) Behandlung.



                Gesteinsemehl aufgebracht oder ganz wichtig:



                Bodenneubildung als Langfristprozess durch Gesteinsverwitterung in den Bodenschichten.



                Wie Sie sehen, für jeden was dabei! ;-)

                Was rausgeht ist ungleich einfacher:



                Erosion durch Wasser und Wind (Wind kann aber auch Mineralstoffe zuwehen; vgl. Lößböden die sogar so entstanden sind) und alles was vom Feld runtertransportiert wird mit dem Schlepper.



                Auch hier für jeden was dabei was er da runterholen will...Hinweis: Tiere, insbesondere die Knochen....enthalten da recht viel an Mineralien, Ca, Mg... Übrigens: Knochenmehl als Dünger... das gabs auch schon mal. Heute verboten, oder? Muss ich mal checken...

                • @Tom Farmer:

                  Kenn ich ja alles. Aber wie macht es der Daniel war meine Frage.

      • @Martin17:

        Na, wie machen das nur die Bauern in der boomenden biologischen Landwirtschaft ? Die Produkte derer sehn oft prächtiger aus als konventionelle. Und wenn Sie auf die ggf. notwendige Gülle anspielen würde das theoretisch genausogut mit Menschensch.... funktionieren.



        An den Gestank von Kuhsch. haben wir uns ja auch gewöhnt.

        • @Traverso:

          Klärschlämme sind in Zukunft verboten. Dis enthalten zuviele Schadstoffe, wie Schwermetalle, Medikamentenreste und Hormone. Die möchte keiner gerne auf die Äcker bringen , oder?

          • @Martin17:

            Wir sollten erst mal überdenken wie intelligent es ist weiterhin mit hochwertigem Trinkwasser unsere Kloinhalte in die allgemeinen Klärbecken zu spülen.



            Menschliche Sch... sollte richtigerweise in einen Kompostierkreislauf gelangen. Klappt hervorragend. Man muß es nur wollen.



            Aber billige Gülle aus Massentierhaltung ist wirtschaftlich lukrativer. Für lecker Schnitzel zu Tiefstpreisen inklusive Tierquälerei, Klimakillerei und Umweltverseuchung.



            Auch hier wird einfach weitergemacht, vom Staat gefördert und von den meisten Konsumenten bedenkenlos hingenommen.

          • @Martin17:

            Ja, da haben Sie recht mit dem Verbot.



            Die Argumente sind aber nicht gleichermaßen zutreffend: Industrieller KLärschlamm, ja da kann das stimmen mit IHren Aussagen, das sehe ich genauso aus Vorsorgegründen.



            Kommunlaer KLärschlamm, und das ist die überwiegende Menge. Diese Menge NICHT aufzubingen ist nur psychologisch, und nicht rational. Bringt Phosphor, Stickstoff, Spurenelemente zurück auf die Fläche. Gesundheitsgefahren sind rational nicht zu erkennen oder beweisbar.

            • @Tom Farmer:

              Nicht rational?

              Doch: de.wikipedia.org/w...ftliche_Verwertung

              • @Rudolf Fissner:

                Richtig.



                Was soll der Wikipedia Eintrag beitragen?

                • @Tom Farmer:

                  Dort steht etwas zu den Schadstoffen und Gesundheitsgefahren von Klärschlamm, die Ihrer Meinung nach rational nicht zu erkennen oder beweisbar seien.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Dort steht was zu Schwermetallen nicht zu Gesundheitsgefahren.



                    Sie können sich aber die Frage selbst beantworten: Woher sollen die Schwermetalle aus dem KLärschlamm kommen die nicht soweiso im Kreislauf schon vorher drin waren?

                    Wichtig: Gilt nicht für Prozess-KLärschlamm industrieller Herkunft.

                    • @Tom Farmer:

                      Die Gesundheitsrisiken von Schwermetallen hatte ich eigentlich als bekannt vorausgesetzt. Hinzu kommen die Risiken durch Chemikalien und Pharmaka.

                      Der Kreislauf ist kein geschlossener. Wie die Schadstoffe in den Kreislauf gelangen? Übers Klo zum Beispiel.

                      • @Rudolf Fissner:

                        Nein, auch bei Schwermetallen kommt es auf die Dosis an bis sie toxisch wirken. Es gibt Schwellenwerte unterhalb derer keine Gefahr besteht.



                        Fäkalien kommen immer vorher vom Acker...also irgendwie, von einigen ganz ganz wenigen Bestandteilen abgesehen.

                        • @Tom Farmer:

                          Klärschlamm ist aber nicht nur "Fäkalien". Die Quellen für Schwermetalle, Chemikalien oder Pharmaka sind andere. Die wachsen nicht auf dem Acker und werden ganz unesoterisch dem ökologischen Kreislauf hinzugefügt.

                          Und eben wegen den gesetzliche Grenzwerten ist Klärschlamm in einigen Länder grundsätzlich verboten ud wird auch in Deutschland nur eingeschränkt verwendet. Aber das wissen Sie ja bereits über den Link oben.

        • @Traverso:

          Als Ergänzung zum Zusammenhang von Tierproduktion und Klima



          Es gibt auch Widerstand gegen die Tierproduktion. Zuletzt gab es eine Blockade eines Schlachthofes von Tönnies. Begründet wurde die Aktion primär damit, dass Schlachtung die fundamentalen Interessen der Tiere auf Leben und Schmerzfreiheit missachtet sowie, dass die Tierproduktion ökologisch hochproblematisch ist. Die TAZ berichtete:



          "Schweine im Stillstand



          Mit einer Blockade legt die Aktionsgruppe „Tear Down Tönnies“ am Montag den Schlachthof Thomsen von Tönnies, Deutschlands größtem Sauenschlachter, lahm"



          taz.de/Archiv-Such...&SuchRahmen=Print/

      • @Martin17:

        Auch Tiere produzieren keine Nährstoffe, sondern scheiden nur die aus die sie davor gegessen haben.

        Die Nährstoffen kommen zum beispiel von Stickstofffixierern wie Bohnen. Bio-Vegane Landwirtschaft ist durchaus möglich.

  • Würde der Bioanbau ernsthaft an der Schliessung der Nährstoffkreisläufe statt an Labels und bunten Verpackungen arbeiten, gäbe es ein anderes Ergebnis. 20-30 % Ertragssteigerung wäre bei einer solchen nachhaltigen Produktion drin wie jeder im Garten überprüfen kann….

  • Landwirtschaft ist immer, auch bei Bio, ein Kampf gegen die Biodiversität. Je weniger Flächen für Landwirtschaft benötig wird, um so besser. Bio-Landwirtschaft benötigt aber mehr Fläche. Nichts mehr sagt die Studie aus. progressive-agrarw...-unseren-planeten/

    • @Bernhard Hellweg:

      Die grobe Richtung stimmt. Aber auch landwirtschaftliche Flächen weisen abhängig von strukturellen Parametern unabhängig von der Art der Landwirtschaft und der Intensität der landwirtschaftlichen Bearbeitung eine unterschiedliche Biodiversität aus. literatur.thuenen....xtern/dn051225.pdf

    • @Bernhard Hellweg:

      Wenn das so ist, dann ist das eine Binsenweisheit ohne Sinn und Verstand.



      So wie Sie das kurz schrieben: INtensivstlandwirtschaft Top, da dann die meisten Flächen übrigbleiben die "ganz Natur" bleiben dürfen?



      Glaub ich noch nicht, es gibt ein individuell standortspezifisches Optimum aus Gewichtung vieler Parameter, und daüber sollte man mal reden.



      Lösung statt Problembeschreibung halt!

      • @Tom Farmer:

        solange wir Menschen immer mehr werden, benötigen wir entweder immer mehr Fläche oder müssen die vorhandenen Flächen immer intensiver bewirtschaften. Auf Jedenfall benötigen wir mehr Nahrungsmittel, sonst sind die Ärmsten die Verlierer.

        • @Bernhard Hellweg:

          Wir könnten auch einfach unseren Fleischkonsum reduzieren - vegan oder vegetarisch muss es nicht mal sein - und weniger Lebensmittel wegwerfen. Dann bräuchten wir bei mehr Menschen nicht mehr Flächen. Da gibt es keine Verlierer.

          Das Problem hierbei ist der Akteur, von dem man etwas erwartet: die Gesellschaft. Man selbst will sich nicht als mitschuldig betrachten, also sucht man Sündenböcke: vor allem Bauern und Politik. Wir könnten aber auch einfach unseren Lebensmittelverbrauch anpassen. Dann müssen die Bauern nachziehen, weil ihnen die Nachfrage wegrennt.

  • Dann liege ich ja mit meinem Muster nicht ganz falsch:

    1. Wenn vorhanden bio+lokal



    2. Wenn 1. nicht möglich, dann lokal,



    3. Wenn 1+2 nicht möglich, bio nicht lokal,



    4. Wenn 3 auch nicht geht, dann nicht bio und nicht lokal

    • @Strolch:

      Oder Freegan/Containern, Foodsharing, Mundraub (Selbstpflücken, bei Eigentum in Absprache) ;)

      • @Uranus:

        Ich befürchte, für Containern fehlt mir die Zeit. Da wir im Sommer von meinen Schwiegereltern mit vielem versorgt werden, was hier wächst, wird vieles tatsächlich durch selbstpflücken "erworben".

      • @Uranus:

        Sorry ich gehe nicht arbeiten, verdiene Geld um dann mein Essen aus der Mülltonne zu holen oder Reste zu Essen. Da kann man sich auch gleich erschießen.

        • @charly_paganini:

          Konsumfetisch? ;) Sollten Sie Hartz/niedriger Rente o.ä. beziehen, würden Sie sich erschießen? Okay, das wäre zumindest durchaus als Kritik am System verwertbar.



          Sicherlich ist gewisser Zwang/Strukturen, der/die Menschen aufgrund ihres niedrigen Einkommens zur Verwertung von als 2. Klasse gelabelten Nahrungsmitteln verwerflich. An sich gibt es aber aktuell das systemische Problem der Nahrungsmittelverschwendung. Diese (selbstbestimmt, besser wäre eine systemische Auflösung des Verschwendungsproblems) zu vermindern, denke ich, verletzt doch keine Würde o.ä.. Da ist doch die Vermeidung von Verschwendung eine gute Sache.

          • @Uranus:

            Nix Konsumfetisch, einfach Bock auf gute Produkte. Hartz und niedrige Rente ist eher unwahrscheinlich und wenn doch, dann lieber weniger bei gleicher Qualität. Oder gibt es im Container frisches Rinderfilet? Ich glaube nicht.

            • @charly_paganini:

              Frisches Rinderfilet wird hart mit Hartz IV befürchte ich. Zu guten Produkten: Wenn ein Tier sterben muss, sollte man alles von dem Tier essen und nicht nur das Filet. Ich bin zwar weit entfernt Vegetarier zu sein, aber mit etwas mehr Respekt sollte man Tieren trotzdem begegnen.

            • @charly_paganini:

              Also dann doch weiter mit Verschwendung mit all ihren negativen Folgen? Naja, die Einordnung, was gute Produkte sind, unterliegt ja durchaus der Subjektivität und die ist auch von Gewohnheit geprägt. Gut schmecken, tut auch bspw. Saitanbraten ... ;)

    • @Strolch:

      Nicht wirklich. Bio-Lokal verdrängt andere Produkte, die dann von woanders her importiert werden.



      Wenn sie etwas lokales kaufen, was hier aber nur niedriger erträge haben, verdrängt ihr konsum umso mehr, und umsomehr wird importiert.

      • @Benjamin:

        Ok. Da habe ich noch nicht darüber nachgedacht. Welche Produkte wären dies denn? Bananen, Orangen, etc. habe ich noch nie lokal gesehen.

        Allerdings ist mir nicht mal bekannt, ob in D alle Ackerflächen genutzt werden. Die EU hat doch Jahrelang Prämien gezahlt, wenn man diese "stilllegt".

  • Wie man überhaupt auf den Gedanken kommen kann, dass durch die Produktion einer zusätzlichen Variante von X sich etwas (Flächenverbrauch, Emissionen, Rohstoffe, Transport...) vermindern kann, bleibt wohl das Geheimnis von Illusionisten, Wahrsagern aus der Werbebranche, Ökonomen und Gläubigen der Versöhnung von Ökologie und Ökonomie Religion.

    "Wie den wecken, der sich schlafend stellt?" (J.S. Lec)

  • Zitat: „Ohne deutlich weniger Fleischkonsum und weniger Verschwendung brächte Bio in diesem Fall mehr Klimagase als die konventionelle Landwirtschaft.“

    So lange Bio das Lieblingssteckenpferd einer kleinen, linksgrünen Elite war, war alles gut. Zum Problem wird die Idee erst, wenn sie die Massen ergreift und damit zur "materielle Gewalt" (Marx) wird. Dann hat sie negative Folgen, genau wie jede andere Gewalt. Weil ihre Konsequenzen dann nicht, nicht hinreichend oder zu spät betrachtet und behandelt werden. Der „Druck“ wird einfach zu groß. Es wird zu viele Menschen geben, die dem Druck nachgeben, sodass sich der Sinn der Idee ins Gegenteil verkehrt.

    Ob die Fruchtfolge und die angebauten Produkte in Deutschland andere sind als in Großbritannien, ist für mich sekundär. Die Ergebnisse der Studie sind prinzipiell auch auf Deutschland (und jedes andere Land der "freien Welt") übertragbar. Die Frage ist höchstens, ob es einen messbaren Unterschied im Umfang des entstehenden Problems gibt. Fall ja, wird der sich vermutlich im einstelligen Prozentbereich bewegen.

    Aber schön, immerhin, dass mal jemand das Problem thematisiert hat. Eine königliche Universität kann offenbar doch immer noch zu etwas gut sein. Auch, wenn sie vielleicht vom einen oder anderen Bio-Fan als Spaßverderber angesehen wird, weil sie gewisse Schwächen der Idee aufzeigt, die erst mal behoben werden müssten, bevor das Spielen wieder richtig Spaß macht.

    • @mowgli:

      Eine sehr gute nachvollziehbare Analyse!!

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn das Rind doppelt so lange bis zur schlachtreife braucht oder die Kuh nur halbsoviel Milch gibt, erzeugt man mit biologischer Landwirtschaft natürlich doppelt soviel Methan.



    Auch das Argument mit dem Flächenverbrauch stimmt. Allerdings ist daran wohl die Überbevölkerung schuld und nicht eine nachhaltige Landwirtschaft.



    Die Zwei-Kind Politik sollte zwangsweise überall eingeführt werden, ansonsten gibt es auch mit konventioneller Landwirtschaft , zwar später, aber todsicher und katastrophaler, keine Hoffnung mehr.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      @Schnurzelpu



      "Wenn das Rind doppelt so lange bis zur schlachtreife braucht oder die Kuh nur halbsoviel Milch gibt, erzeugt man mit biologischer Landwirtschaft natürlich doppelt soviel Methan."

      Also ob diese Rechnung stimmt würde mich mal interessieren, aber ich bezweifle es. Ich denke eher, dass das Verdauungssystem einer Kuh wesentlich mehr Methan freisetzt, wenn man sie mit "Kraft"-Futter vollstopft als wenn sie hauptsächlich auf der Weide Gras frisst.

      Wäre interessant zu wissen, ob das mal wer untersucht hat.

  • Gerade auch angesichts der Tatsache, dass die Einsparung bei der Produktion tierischer Produkte klein ist, sollte das Einstellen dieser Produktion (und der Verzicht auf den Import dieser Produkte) die Rechnung extrem verschieben.

  • Wie alle diese "Studien" bestätigt diese eins: eine Verhaltensänderung wird unumgänglich sein.

    Ökolandwirtschaft unbedingt, aber weniger (kein?) Fleisch.

    Elektrofahrzeuge, ja bitte, aber *wesentlich weniger* davon.

    Und so weiter. Es gibt kein magisches goldenes "Technologiepuder", das mensch drüberstreut und alles wird gut.

    Die soziale Herausforderung wird sein, dass die Schwächeren dabei nicht unter die Räder geraten -- schwierig in diesen neoliberal durchideologisierten Zeiten.

  • Eine schöne Schlagzeile über einen Einzelaspekt; wohl richtig, wenn es allein um CO2?



    Aber gent es bei Ökolandbau nicht auch um:



    Bodenqualität, Grundwasserqualität, Insektensterben und Artenvielfalt auf diesen Flächen? Geht es nicht auch um Übernutzung, Tierwohl und gerade weil nicht jeder Apfel/Tomate genormt verkauft werden muss um weniger Lebensmittelverschwendung?

    Es ist doch wir immer: Wenn ich mir ein Einzelthema rauspicke, und das dann gezielt und solitär untersuche bekomme ich ein knackige Headline. Ob das Erkenntnisse bringt fürs Große-Ganze sei dahingestellt.

    • @Tom Farmer:

      Ganz exakt. Es ist recht sinnlos, das Konglomerat der ganzen Probleme in Einzelteile zu zerlegen und dann Unlösbarkeiten festzustellen.



      Mal ein bischen Dreisatz anwenden und über den berühmten Tellerrand - oder den Schwarzschildradius der eigenen Verlustängste - hinauszugucken soll da hilfreich sein.