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Strom wird immer teurerFast Fantasiepreise an der Börse

An den Börsen ist Elektroenergie derzeit viermal so teuer wie normal. Gründe gibt es viele, einige davon sind durchaus politisch gewollt.

Alte Windanlagen sind plötzlich wieder profitabel: Baustelle im Waldgebiet Riesenhagen Foto: Hans Blossey/imago

Freiburg taz | Man kann es nur Panik nennen: Im Großhandel des deutschen Strommarkts erreichten die Preise in der vergangenen Woche neue historische Höchstwerte. Strom zur Lieferung im kommenden Jahr wurde an der Strombörse in einem sehr unsicheren Markt zeitweilig für mehr als 190 Euro je Megawattstunde (19 Cent je Kilowattstunde) gehandelt. Das ist das Vierfache dessen, was lange Zeit als normal galt.

Die Ursachen der Preisexplosion sind vielfältig. Zum einen gingen die CO2-Preise im europäischen Emissionshandel deutlich in die Höhe, was logisch ist, da die Europäische Union die zulässigen CO2-Budgets verknappt. Im Januar kostete eine Tonne des Treibhausgases durchschnittlich 31 Euro, im November wurden bereits 65 Euro fällig, und in den vergangenen Tagen stieg der Preis dann auf bis zu 90 Euro – ein Höchstwert seit dem Start des Emissionshandels 2005. Ein solches Niveau verteuert den Strom aus Braunkohlekraftwerken um bis zu 100 Euro je Megawattstunde, den aus hochmodernen Gaskraftwerken um 30 Euro.

Weiterer Treiber der Strompreise sind die gestiegenen Kosten für Erdgas und Kohle. Die Erdgaspreise an den Spotmärkten lagen zuletzt auch wegen geringer Lieferungen aus Russland über 100 Euro pro Megawattstunde und damit fünfmal so hoch wie vor einem Jahr. Der gestiegene Preis resultiert aus der Verknappung: Die Erdgasspeicher in Deutschland sind derzeit mit rund 60 Prozent nur mäßig befüllt, die Vorräte belaufen sich aktuell auf nur 145 Terawattstunden – gegenüber 190 Terawattstunden vor einem Jahr.

Da die Atomkraftwerke und zunehmend auch die Kohlekraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden, prägt der Strom aus Erdgas immer stärker das Preisniveau im langfristigen Großhandel. Zusätzlich trägt der politisch gewollte Anstieg des Stromverbrauchs durch Elektrifizierung im Verkehr und Gebäudesektor zur Knappheit bei und lässt die Preise weiter steigen.

Erstmals seit 2002 könnte Deutschland im kommenden Jahr wieder zum Importland werden, weil mit dem Abschalten der drei Reaktoren Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C zum Jahreswechsel gut 30 Terawattstunden Atomstrom jährlich wegfallen. Denn das ist mehr als der Nettoexport Deutschlands, der in diesem Jahr bei rund 20 Terawattstunden liegt.

Verbraucherpreise ziehen erst noch nach

Bei den Verbrauchern werden die steigenden Strompreise erst in den kommenden zwei bis drei Jahren mit voller Wucht ankommen, weil viele Stromversorger die Strommengen, die sie benötigen, über mehrere Jahre im Voraus einkaufen und sich damit noch für einige Zeit die früheren günstigeren Preise gesichert haben. 2022 wird der Preisanstieg für Endkunden zudem noch durch die deutlich gesunkene EEG-Umlage begrenzt.

Für jene Versorger, die ihre Energie kurzfristig beschaffen, könnte es in den kommenden Monaten aber kritisch werden. Zugleich dürfte mancher Anbieter weniger offen für Neukunden sein, denn für diese müsste er noch zusätzliche Strom- beziehungsweise Gasmengen einkaufen. Im Gasmarkt gab es in den letzten Wochen bereits einzelne Unternehmen, die ihr Neukundengeschäft zeitweise aussetzten – Eon zum Beispiel.

Profiteure der hohen Strompreise sind Stromerzeuger, die von den Preisen der fossilen Rohstoffe und der CO2-Zertifikate nicht betroffen sind und ihren Strom nicht auf Basis des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes zu einem Fixpreis einspeisen. Dazu gehören Betreiber von alten Wind- oder Photovoltaikanlagen. Sie hatten lange damit gerechnet, ihre Kleinkraftwerke nach Ablauf der 20-jährigen EEG-Förderung stilllegen zu müssen. Nun verschafft das hohe Strompreisniveau manchem schon tot geglaubten Projekt weiterhin eine wirtschaftliche Basis am Markt – und trägt so zur Energiewende bei.

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66 Kommentare

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  • Die Reihenfolge war falsch: Wir hätten zuerst aus der Kohleverstromung aussteigen sollen, erst danach aus der Kernenergie.



    Aber da waren sowohl die SPD in NRW als auch die CDU in Sachsen (wegen der Kohle als Arbeitgeber und Steuerzahler) als auch die Grünen dagegen.



    Bei anderer Prioritätensetzung könnten wir beim CO2-Ausstoß Vorbild sein, jetzt sind wir eher Schlußlicht als Vorbild.

  • Wir sind beim Atomstrom ausgestiegen, beim Kohlestrom wollen wir aussteigen, und erneuerbare Energieen stehen wegen mangelnder Erzeugerstationen nicht genug zur Verfügung. Ich habe noch ein Auto das keinen Strom braucht, also war ich weitsichtig genug um der Politik nicht zu glauben.

  • Einer der Gründe ist die Arbeitsverweigerung der Regierung Merkel. Da fand keine Energiewende statt. Hauptsache Machterhalt bis ins Rentenalter, Rest egal.

  • Das alles wissen die großen Energieversorger seit langem udn gebauso lange haben sie die Politik davor gewarnt nahezu gleichzigig aus Kernenergie, Kohle und Gas auszusteigen.



    Dann kam Fukushima und eine von Angst getriebene ältere Frau hat alle Ratschläge wider besserem Wissen (als Physikerin hat sie das alles sehr gut verstanden) in den Wind geschlagen.

    Ich habe 2x jährlich Kontakt zu unserem Stromeinkäufer der uns dabei hilft unsere 3 Gigagwatt/jährlich einzukaufen der sieht das auch schon seit Jahren kommen, wir können die Produktion ein Jahr mit einem 4-fachen Strompreis fahren, ein zweites Jahr nicht. Dann sind 1200 Arbeitsplätze auf dem Weg nach Tschechien.

    • @Alwin3012:

      Vor allem haben die Energieversorger so weiter machen wollen wie bisher - sprich Kohle verstromen, Atommüll produzieren usw.. Sicher wollten die nicht aus Atomenergie und Kohleverstromung usw. aussteigen, da sie damit Geld verdienen wollten. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass Einfluss auf die Politik genommen wurde. Und die hat die Energiewende nach erstem Anstoßen sabotiert und ausgebremst. Der Ausbau hätte schon viel weiter sein können.



      Es gibt zig Gründe gegen Nuklearenergie - hierunter auch einige ökonomische. Außerdem geht es nicht (nur) um Angst sondern um den Einbezug der Risiken bei stark verlängerten Betriebszeiten von AKWs und eine rationale Abwägung. Siehe auch:



      www.100-gute-gruende.de/gruende/

  • einfach den strom aus erneuerbaren ernergien kaufen der ist billig weil die kilowattstunde bei wind inzwischen nur noch 6cent kostet und bei neuen solarfeldern nur 3cent und kein co2preis draufkommt

    • @prius:

      @Prius : Täumen Sie weiter! Laut Bundesnetzagentur werden zum Beispiel für gestern 14.12. um 19.00 Uhr folgende Daten angezeigt:



      Stromverbrauch in Deutschland:



      68,167 MWh



      Stromproduktion in Deutschland:



      2,877 MWh Windproduktion Offshore,



      5,144 MWh Windproduktion Onshore und genau



      0,000 MWh aus der Photovoltaik.



      Der Rest kam wohl aus der Steckdose?

    • @prius:

      Ja genau. Nur ist erstens dieser Strom nicht zu Erzeugerpreisen im Handel, zweitens sind das gar nicht die Erzeugerpreise für Erneuerbare, denn das betrifft nur die allerneusten Anlagen in stark windhöffigen Gebieten, und drittens gibt es leider gar nicht so viel von diesem Strom - hier ist das Angebot begrenzt. Und genau daher muss der "Rest" (je nachdem bis zuu 90% der Gesamtmenge) anders erzeugt werden.

  • Wenn wundert das? Es kommt aber wahrscheinlich noch viel schlimmer.

  • Tja, die Realität lässt sich nicht überlisten, auch wenn gewisse Kreise immer behaupten, dass erneuerbare Energien so billig seien: Dann müssten die Preise ja sinken...



    Tun sie aber nicht, trotz Milliardensubventionen... woran es wohl liegen mag?



    Natürlich AUCH an den Kosten für Gas, aber warum brauchen wir mehr Gas?

    • @JuergT:

      Sicher sind sie billig zumal im Vergleich zu Kohleverstromung und Nuklearenergie. Wenn Sie schon von Milliardensubventionen sprechen, dann doch bitte auch jene der Kohleverstromung und Nuklearenergie einbeziehen ...

  • @STROLCH, @FABIAN WETZEL:



    Ihnen ist anscheinend nicht klar, wie Verteilnetze aussehen. Dass die nicht darauf ausgelegt sind, dass alle Verbraucher gleichzeitig eingeschaltet sind.



    Einzelstromkreis im Haushalt: Abgesichert mit 16 A.



    Hauseingang: Abgesichert mit 25 A. Schon wenn Sie zwei Einzelstromkeise voll auslasten, ist die Hauseingangssicherung in Gefahr.



    Verteilerkasten des Versorgers: Da hängen z.B. fünf Haushalte an einer 63 A-Sicherung.



    Was passiert, wenn 5 Haushalte dauerhaft je 16 A fürs E-Auto ziehen und jemand vielleicht noch einen Backofen eingeschaltet, können Sie sich selbst ausrechnen.



    Diesbezügliches Erlebnis in einem befreundeten Haushalt: Heizstab der Waschmaschine brennt durch, 16 A-Sicherung fliegt raus. Hauseingangssicherung 25 A in Ordnung. Aaaber: Die 63 A-Sicherung im Verteilerkasten brennt durch, weil auch andere Haushalte noch Strom gebraucht haben. Erfolg: Alle im Dunkeln.

    • @sollndas:

      Tja, womöglich ein weiteres Argument gegen motorisierten Individualverkehr. Macht nix. Es gibt ja auch noch ÖPNV ...

    • @sollndas:

      selten so einen Etechnischen Schwachsinn gelesen alles ab stromkreissicherung 16 A ist eigentlich falsch



      falst alle neugebauten Häuser besitzen im Hausanschllusskasten NH-Sicherungen von 50 A sowie einen selektiven Hauptleitungsschutzschalter von 25- 35 A



      eine Hausanschlussleitung vom TYP NAYCWY 4*50mm² oder NAYY 4*50mm² wie es bei einem Standard hausanschluss verbaut wird ( teilweise auch 4*70 mm² bei großeren Gebäuden) kann mit ca 150 A belastet werden (entspricht einer leistung von ca 100kW) es können im Verteilerkasten also sicherungsgrößen zwischen zwischen 80 -125 A bewählt werden( Selektivität besagt mindestens 2 Sicherungsgrößen abstand zwischen 2 sicherungen /keine überschneidung der Auslösekennlinien)



      über die Versorgungsleitung in der Straße (meisst NAYY/NAYCWY 4*150 mm² ) können 250 A fliessen--> entspricht einer leistung von ca 170 kW auch hierbei muss natürlich die selektivität gewahrt bleiben weswegen hier die Sicherungen in der Trafostation von 125-250 A je nach verbauter sicherung im verteilerkasten reichen können

      und pro trafostation können je nach trafo Leistungen von bis zu 1200kVA abgerufen werden--> 6 vollausgelastete Versorgungsleitungen

      zusammenfassend an einer Hausanschlussleitung können 7 11-kW ladesäulen geleichzeitig versorgt werden



      an einer versorgungsleitung können 15 11-KW ladesäulen geleichzeitig versorgt werden



      und an einer trafostation bis zu 90 11-kW ladesäulen geleichzeitig versorgt werden

      bei dem beispiel wurden faktoren wie spannungsfall( abhänig von der tatsächlichen Leitungslänge und dem Stromfluss sowie Querschnitt ) nicht beachtet

      zu deinem Beispiel mit der waschmaschine das ist schlicht erfunden da die verwendeten NH-sicherungen in verteilerschränken extrem Träge sind als auch mehrere andere Sicherungen vor der Verteilerkasten sicherung verbaut sind und diese ja auch wie erwähnt den Stromfluss zum defekten bauteil unterbrochen hat. Grund der auslösung liegt also nicht in der Waschmaschine

      • @schneekettenfresse:

        @schneekettenfresse

        Vielen Dank für Ihren fundierten Kommentar^^



        Ihr Kommentarthema wäre eine gute Vorlage für einen eigens gut recherchierten Artikel um überhaupt mal so etwas wie profanes "Basiswissen" in unserer Gesellschaft zu verstreuen...

        Jeder nützt Energie... Die wenigsten scheinen zu wissen, was das überhaupt ist...!



        Meiner Meinung nach keine gute Zukunftsperspektive.



        Dazu muss mann sich nur mal das Geschwurbel zu dem Thema in den üblen Kommentarspalten der F(ail)AZ ansehen... gut, dass wir bei der t(oll)az lesen ;)

        Im Versorgungsbereich unseres Netzbetreibers wird jeder Privathaushaushalt mit 3x NH00 63A gL versorgt. Der SLS-Schalter wird auch standardmäßig in 63A ausgeführt, da er früher als eine NH Sicherung auslöst.

        Allerdings könnte es wirklich so mit seiner Waschmaschine gewesen sein, wie es @SOLLNDAS beschrieben hat...



        NH-Sicherungen unterliegen einem Alterungsprozess. Vielleicht hat diese Sicherung schon mehrere Kurzschlüsse untergeordneter Sicherungsorgane miterlebt und jedes mal den Kurzschlußstrom verkraftet, ohne auszulösen.



        Dabei hat die "Schmelzstelle" begonnen zu glühen, ohne jedoch durchzubrennen...



        Ausgeglühtes Material besitzt aufgrund chemischer Abläufe nicht mehr die ursprünglichen Materialeigenschaften. Daher sinkt die Belastungsgrenze einer NH-Sicherung nach jeder Beanspruchung, die über ihrer Nennbelastung gelegen hat.

        Bei Kompensationsanlagen wird von den Herstellern daher auch ein wartungsintervallmäßiger Austausch der NH Sicherungen empfolen, weil diese Sicherungen im Einschaltmoment der ungeladenen Kondensatoren stark belastet werden.

        Zurück zu den C-Stationen:



        Vereinzelt kommt es zu Überbelastungen vor allem in "Büromenschen-Neubaugebieten". Derartige Menschen laden ihr BEV täglich mit Maximalladeleistung wieder zu 100% auf - obwohl das der Batterie ihres Elektroautos eher schadet als nützt.



        Die Lastkurve der Trafostation steigt dabei für eine Stunde am Tag auf 110% bis 120% - danach läuft die Trafostation die ganze Nacht u

      • @schneekettenfresse:

        Sie listen hier Einzeldaten und verstehen offensichtlich den Gesamtzusammenhang nicht.



        NATUERLICH können auch heute schon einzelne Autolader betrieben werden! Aber wenn dereinst jeder um 18h nach Hause kommt und sein Auto laden möchte wird das nicht mehr gehen, auch nicht mit intelligenten Ladern welche die Last managen, weil nicht annähernd genügend Produktionskapazität zur Verfügung steht und weil auch die kommunalen Kabel nicht annähernd die Kapazität haben!



        Das ist nicht ein Votum gegen Elektromobilität! Kein vernünftiger Mensch wird heute noch anzweifeln dass sie die Zukunft ist.



        Aber es ist ein Votum für etwas mehr Denken.



        Als Fachmann kann ich nur den Kopf schütteln darüber was für ein Unsinn uns als Energiestrategie angedreht wird.



        Schon heute, wo es kaum Elektroautos gibt ist Deutschland nicht in der Lage den Bedarf zu decken, man kann sich ausmalen wie sich das entwickelt!

      • @schneekettenfresse:

        Ach nee.



        "falst alle neugebauten Häuser..."



        Leider gibt es aber einen beträchtlichen Bestand, in dem es nicht so ist.



        "...zu deinem Beispiel mit der waschmaschine das ist schlicht erfunden..."



        Wenn ich es nicht selbst (und die betreffenden Nachbarn) miterlebt hätte. Und es nicht den Angaben des angereisten Servicetechnikers entsprochen hätte.



        Vorsicht, bevor Sie andere Leute der Lüge bezichtigen.

  • 2G
    26152 (Profil gelöscht)

    Würde ein Deutscher bei Robert Lemke in der Rateshow sitzen und eine typische und gesellschaftsspezifische Handbewegung machen, dann wäre das der Griff zum Portemonaie oder zur Brieftasche!



    Neben anderen Katastrophennachrichten, die tagtäglich über die Matschscheibe flimmern und uns ins Hirn transplantiert werden, geht es eigentlich nur noch darum, dass dieses und jenes wieder teuerer wird, alles Weitere wieder Mal wesentlich teurer ist als angenommen, hier wird es teurer, da wird es teurer, teurer hier teurer da, teurer, teurer, trallalla!



    Ohne Geld geht hier gar nichts, und mit Geld anscheinend auch nicht.



    Auch an der "Preisgestaltung" ist der Hirnfrass zu erkennen, und wer da noch Fragen stellen sollte, ob das auch alles normal sei, der bekommt aus einer bestimmten Ecke den eindeutigen Beweis dafür:"Ja, dass ist alles voll normal, weil wir alle schon so dermaßen vom Hirnfrass befallen sind, dass genau dieser Umstand normal ist, und von daher alles Weitere was sich daraus ergibt, auch vollkommen normal ist!"

    "Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt."

    Sigmund Freud

    Weißte Bescheid!?

    Es wird nicht nur die Natur ausgebeutet und mit Füßen getreten, sondern auch die Bürger. Es findet sozusagen eine Art Ausverkauf statt, nicht nur der Resourcen, die sich alle möglichen "Mächte" dieser erde noch unter den Nagel reißen wollen, sondern auch ein Ausverkauf von Ethik, Moral und Empthie, bis hier alles gegen die Wand gefahren wird, und dann kann der/die Letzte sozusagen den Deckel zu machen!

    • @26152 (Profil gelöscht):

      Motzen, motzen, motzen. Welche konkreten Änderungsvorschläge haben Sie?

      Und wer ist Robert Lemke?

  • Das macht ja das eAuto sehr attraktiv. Hohe Anschaffungskosten, hohe Verbrauchskosten.

    • @Elena Levi:

      Elektroautofahrer hier, kann Sie beruhigen.

      1. Tanke ich mein Auto heute selbst mit Gutmenschen-Ökostromtarif pro 100km günstiger, als ein Auto vergleichbarer Größe mit Verbrenner mich kosten würde.

      2. Gehe ich davon aus, dass das auch so bleibt: Es müssten die Strompreise schneller steigen als die Benzinpreise - politisch völlig ungewollt, daher sehr unwahrscheinlich.

      3. Ladeinfrastruktur: Ich hatte eigentlich vor, noch eine 11 kW-Ladestation in der Garage einzurichten. Aber das werde ich nun doch nicht mehr tun. In zumindest meiner Lebenspraxis reicht nämlich das "Not"ladegerät für die normale Schuko-Steckdose (2,1 kW bzw. knapp 10 A). Selbst in einer kurzen nächtlichen Zu-Hause-Phase (9h von Parken bis Abfahrt) bekomme ich so Energie für rund 100km in die Batterie. Mehr, als ich täglich fahre. In der Praxis ist die Batterie immer voll.

    • @Elena Levi:

      Nicht wirklich, da muss der Strom noch VIEL teurer werden bevor das Elektroauto unter dem Strich sich nicht rechnet!

    • @Elena Levi:

      Und eine unsichere Ladeinfrastruktur.



      Denn nicht jeder der eine Ladestation in seiner Garage will, darf diese auch ans Netz gehen lassen.

      • @derSchreiber:

        Natürlich dürfen Sie Ihre Ladestation ans Netz nehmen, zumindest bis 11 kw Leistung. Bei 22 kw brauchen Sie den Netzbetreiber. Viele Autos unterstützen die 22 kw nicht einmal und die 11 kw sind m.E. in 99% der Fälle vollkommen ausreichend.

        Schwierig wird es nur für "Laternenparker".

        • @Strolch:

          Das ist Unsinn. Natürlich interessiert sich die Politik und auch der Erzeuger dafür.



          Und das wird zwangsläufig zunehmen, weil schlicht nicht genügend Strom zur Verfügung steht dass jeder im 18h sein Auto einstecken kann!



          Also muss es intelligente Ladeinfrastrukturen geben, welche die Last über Nacht verteilen und auch ausgeschaltet werden können wenn die Produktion den Bedarf nicht zu decken vermag.



          Nun mag jeder mal kurz überlegen wie viel Strom Solarzellen nachts liefern und seine Schlüsse draus ziehen... (Nichts gegen Solarzellen, aber sie lösen das Problem nicht!)

        • @Strolch:

          11,085kW liefert schon der normale Drehstromanschluss für den Herd mit 16A Sicherung. Was Sie da dranhängen, geht den Netzbetreiber erstmal nichts an. Aber wenn jetzt z.B. ein geförderter Tarif die E-Mobilität attraktiver machen söllte, dann würde es ihn etwas angehen und die Ladestation wäre dann wohl verplompt und sein Eigentum.

  • Komischerweise steigen die Energiepreise vor allem im teuersten Energie-Land an: Deutschland.

    • @Elena Levi:

      Nachdem Norwegen steigende Stromkosten bezuschussen will und in anderen europäischen Länder Vergleichbares geschieht, ist's wohl kein deutsches Phänomen.

      • @Favier:

        Aber dort wird, wie auch in Schweden und Finnland u.a mit Strom geheizt ! Das sind ganz andere Mengen, und vor allem ist dort jede Jahr noch richtiger Winter mit eisigen Temperaturen die durchaus -20 Grad in der Mitte und Süden (Berge) erreicht, und im Norden durchaus auch -35 oder gar unter -40 Grad. In Finnland zum Beispiel kostete der Strom im Gegensatz zu unseren 30 ct. ca 13 ct.die Kwh. Nachts zum Teil nur 9 ct.

        • @T. Walde:

          nunja, wir könnten auch niedrigere Strompreise haben, wenn wir so wie die Norweger massiv auf Wasserkraft setzen.

          Statt mit 30 Milliarden das Ahrtal bis zur nächsten Überflutung wieder aufzubauen, könnten wir auch einfach "unten" einen großen Damm mit Turbinden bauen und es fluten. Ob damit wieder jeder zufrieden wäre, ist natürlich was anderes.

  • Vielleicht sollte man es auch in einem größeren Ma?stab betrachten: vielleicht endet eine jahrhundertelange Phase der billigen Energie (billig, weil die Natur den Rohstoff in Jahrmillionen produziert hat (Kohle, Öl, Gas) und wir Menschen ihn uns billig aneignen konnten. Die "Produktionskosten" hat ja der Planet übernommen.



    Und nun müssen wir die Produktionskosten selber tragen. Und auch wenn Wind und Sonne ohne unser Zutun arbeiten, die gesamte für diese Form der Energiegewinnung notwendige Maschinerie (bspw. in Form notwendiger Rohstoffe, Speichermedien, Leitungsnetze usw. usf.) wird höhere Kosten produzieren als die bisher verwendete Infrastruktur der alten Energieträgermedien. Warum wohl investieren unsere "Oberkapitalisten" in Fusionsreaktoren und "Kleinstkernkraftwerke" wenn nicht mit dem Ziel, die Zeit der billigen Energie ins Unendliche zu verlängern. Und damit weitergefragt: Ist der massenkonsumfundierte Finanzkapitalismus des 21. Jahrhunderts ein Zukunftsmodell, wenn die billige Energie wegfällt?

    • @Favier:

      Ach hören Sie doch mit Ihrem Unsinn auf.



      Rechnen Sie bitte mal nach wie viel elektrische Energie umgesetzt wird und wie wenig Strom die Erneuerbaren produzieren, bevor Sie von "Speichermedien" reden.



      Die "Oberkapitalisten" investieren in Kernkraft weil das die EINZIGE aktuell vorliegende Lösung ist, wenn wir den Lebensstandard nicht um mindestens 100 Jahre zurückdrehen wollen. DAS ist jedem klar der Rechnen kann.



      Gruss von einem Elektroingenieur der nur zu gerne glauben würde, dass Solarzellen und Windräder das Problem lösen!

    • @Favier:

      > Und nun müssen wir die Produktionskosten selber tragen.

      Die Produktionskosten mussten wir schon immer tragen und werden das auch in Zukunft tun. Wer glaubt denn, das es etwas geschenkt gäbe?

      Wenn nicht auf den Liter eines Treibstoffes direkt aufgeschlagen, dann wird über allgemeine Steuern bezahlt, die, na?, natürlich der gemeine Bürger aufbringt. Zudem werden wir noch lange, sehr lange, die Lagerung von Atommüll mittels Steuern bezahlen. Vorschlag: die laufenden Kosten der Lagerung usw. auf den Strompreis direkt aufschlagen, damit man die Kosten auch sieht.

      Um es nicht zu vergessen. Die nachgelagerten Kosten der fossilen Brennstoffe zahlen wir natürlich auch. Neben dem bekannten CO2 geht es z.B. um die Beseitigung von Schmierstoffen am Straßenrand. Oder gesundheitliche Einschränkungen durch die Abgase, die sich in den KV Beiträgen verstecken.

      Fossile Brennstoffe sowie Atomstrom sind nur vordergründig billig oder günstiger. Ich verweise auf den paralleln Artikel zur Preisehrlichkeit an den Strombörsen.



      taz.de/Hoehere-Kos...er-Strom/!5818935/

      • @Gorch:

        Nein, wir zahlen aktuell die Kosten für die Förderung. Produktion umfasst die Schaffung des zu fördernden Rohstoffs.



        Ein aktuelles Beispiel für die "billige" Nutzung der vom Planeten erbrachten "Arbeit": was kostet es, eine Tonne CO2 aus der Luft herauszuholen und im Untergrund dauerhaft einzulagern und wieviel hat dieser Prozess uns bisher gekostet, nachdem das Meer 90% unsereres CO2 eingelagert hat.



        Wieviel würde es uns wohl in Realität kosten, wenn wir künstlich Erdöl produzieren würden?



        Diese Produktionskosten sind hier gemeint. Das ist es, was der Planet für unser Überleben beisteuert. Und zwar im Vergleich doch recht billig.

        • @Favier:

          Es gibt bereits Projekte die E-Fuels herstellen können,aber eben nur im kleinen Stiel. Damit die E-Fuels auch ökologisch Sinn machen ist geplant solche Anlagen da zu bauen ,wo viel Sonne und Wind ist, z.b Wüsten. Dort wird grosse Mengen Strom Kostengünstig und Ökologisch Produziert und daraus E-Fuels hergestellt. Die haben die gleichen Eigenschaften wie herkömmlicher Sprit ,sind sogar schon Testgefahren worden ohne das es Probleme gegeben hätte. Leider Kostet zur Zeit der Liter rund 4,50€ und eben damit faktunbezahlbar im Alltagsgebrauch. Geplant sind zwar Preise um 1 Euro pro Liter Herstellungskosten, aber ob das klappt ist unsicher.

    • @Favier:

      Ich bin seid dem Jahr 2000 - Studenten WG damals, um die 800€ Lebenserhaltungskosten damals, Kunde von regenerativen Energien.

      Ich kann mich erinnern - also auch irren was die Zahlen angeht - das wir als WG uns zwischen 19cent und 24 cent für die teurere Variante entschieden haben. 20% teurer. Damals wurde nicht spekuliert, wie in dem Artikel beschrieben. Bei einer Technologie die Nische und nicht massentauglich = billiger zur Verfüfung zu stellen war. Alle Rechnungen deuteten darauf hin, das bei gleicher Subvention und Gesellschaftsakzeptanz wie für Kohle und Atom grüne Energie günstiger sein wird.

      Vielleicht war hier der Trugschluss, dass nicht Kohle und Atom schon hochgebubbelt waren.

      Wie dem auch sei. Der Artikel referenziert das der Börsenwert 4 mal so hoch ist wie der Realwert. Bei Faktor 10 ist erst Sschluss. Da sind die Finanzmärkte weltweit gedeckelt um dem Versagen und Kollaps des Kapitalismus entgegenzuwirken. Gilt nur für Cryptowährungen nicht. Da ist ja der Realwert auch 0.

      Badabumm Badabumm

      • @SimpleForest:

        Die Betrachtung weist einige Lücken in der Betrachtung des Energiemarktes auf. Da wenig "grüner" Strom erzeugt wurde, wurde die Umlage auf die Gesamtstrommenge kaum wahr genommen. Bei Sonne, Wind und Wasserkraft wurden die optimalen Erzeugungsstellen zuerst genutzt. Neue Standorte sind schlechter. Im Strommarkt ist Regelenergie nötig, die den aktuellen Bedarf bereitstellt. Mit jedem Prozent nicht planbarer Bereitstellung von Energie wird das komplizierter und teurer, da sich das Ausland die Bereitstellung bei geringem Stromangebot gut bezahlen lässt. Bei den verschiedenen Erwartungen an die ökologische Entwicklung ist nicht zu erwarten, das wir ohne Importe unseren Energiebedarf decken können.

      • @SimpleForest:

        Eine Frage der Perspektive: mal hochrechnen, was an Stromerzeugungskapazitäten notwendig sind, um weltweit aus den kohlenstoffbasierten Energien auszusteigen und alles auf nachhaltig umzustellen. Und dann bspw. noch gleichzeitig den energiearmen Länder Afrikas eine entsprechende wirtschaftliche Entwicklung wie auf der Nordhalbkugel ermöglichen .... da könnten unsere europazentrierten Erwartungen an "günstig" ganz schnell zerbröseln.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Bin Mal gespannt, wie dieser Winter wird. Ein Zimmer könnte ich zur Not heizen, wenn ich ein Loch in die Außenwand hacke und einen Holzofen installiere. Warum legt man sich im Winter mit Putin an?

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Gute Frage. Zumal putin weiß dass er mit dem Gas einen mächtigen Hebel hat

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Sie öffnen einen anderen Blickwinkel mit der Hypothese auf einen weiteren Grund, der im Artikel nicht erwähnt und beleuchtet wird.

      Leider ohne diese Hypothese ansatzweise im Detail zu erläutern und in Relation zu setzen mit dem üblichen kensianistischen Hochgebubbele an der Börse.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @SimpleForest:

        Selbst gedacht ist am Besten.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Wie war das noch mal mit der Kugel Eis und der Sonne, die keine Rechnung schickt?

  • Normal wäre also den Einfluss von Wetten und Börsen auf Energiepreise zu stoppen.

    • 1G
      14231 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Das hieße zunächst einmal, den Endkunden keine Verträge mit Preisbindung mehr anzubieten. Denn nur durch Termingeschäfte können Stromanbieter im Voraus einen Preis garantieren.



      Vielen Menschen, die nicht sonderlich auf ihren Verbrauch achten, mag das gleichgültig sein, jene aber, die knapper bei Kasse sind oder deren Arbeitsplatz von der Planbarkeit des Produktionsfaktors Strom abhängt, kann das nicht ganz so egal sein.

    • @nzuli sana:

      Sie haben das völlig falsch verstanden. Diese "Wetten", d.h. der langfristige Einkauf (die Wette dabei ist dann die Hoffnung, dass man sich rückblickend nicht ärgern muss, so früh eingekauft zu haben) sind der Hauptgrund dafür, dass der Preis halbwegs stabil ist. Sonst hätten Sie alle 15 Minuten einen anderen Strompreis.



      Und wie wollen Sie ohne eine Strombörse Produzenten und Konsumenten zusammen bringen? Was kommt als nächstes? Gesetzlicher Festpreis für Curry-Pommes? Ist doch Unfug.

  • Ein Artikel, der ausdrücklich Strompreise sowie, Im- und Exportsalden zum Thema hat. Eine Angabe der durchschnittlichen, über das Jahr gemittelten deutschen Im- und Exportpreise sucht man aber vergeblich. Im nebenstehenden Artikel zu Norwegen wird die Frage immerhin angesprochen, aber auch hier ohne jede Nennung von Zahlen. Für unquantitative reine Phrasendrescherei abonniere ich die Taz eigentlich nicht und von Rechereche zum Thema erwarte ich mehr.

    • @Axel Berger:

      Da haben Sie wohl einen anderen Artikel gelesen als ich. Nur weil genau die beiden Zahlen, die Sie haben wollen, nicht genannt werden (wieso auch?), ist der Artikel keine "unquantitative reine Phrasendrescherei". Wo ist denn da bei Ihnen das Differenzierte?

  • Das Problem ist, dass der Strom immer noch im ganzen Land viel zu günstig ist. Wenn wir wirklich den von Deutschland mitverantworteten Klimawandel aufhalten wollen, muss die kW/h Strom mindestens 50 Euro kosten (ein Betrag, den ich nur zu gerne bereit wäre zu zahlen), damit der Bürger auch mal das Stromsparen lernt und gleichzeitig erneuerbare Energien gepusht werden. Es ist eine ökologische Schande, dass es bei unseren europäischen Nachbarn Strom immer noch so günstig wie Sand am Meer zu kaufen gibt.

    • @John Farson:

      50 Euro Kwh ? Schon mal an Volkswirtschaftlliche gedacht ? Dann wird das Brot bei Aldi 10 Euro kosten ein Stück Käse 15 Euro. Weil ja überall von der Produktion bis zum Lagern in Ihrem Kühlschrank Strom gebraucht wird, Sind Sie auch bereit das zu zahlen. Bzw. haben Sie überhaupt so viel Geld und was ist mit denen ,die es nicht haben ?

    • @John Farson:

      50EUR je kWh (nicht kW/h) wären ca. 160 mal so teuer wie mein aktueller Preis. Das ist absolut unnötig, weil selbst gespeicherter Regenerativstrom niemals auch nur annähernd so teuier wird. Wenn der Preis sich verdoppelt oder höchstens verdreifacht (und damit auch die Vergütung (zur Zeit ca. 7ct netto je kWh PV-Strom), wäre der Anreiz zum Bau neuer Anlagen hoch genug, dass endlich Tempo reinkommt. Niemand muss vort solchen Horrorszenarioen Angst haben.

    • @John Farson:

      Da wäre ich dafür. Dann kann ich meinen Solarstrom für 500.000 Euro verkaufen. Und das jedes Jahr. Selbst wenn ich nur den Strom im Winter loswerde, bin ich ein gemachter Mann! Und das bei Anschaffungskosten von unter 20.000. Bitte, werden Sie Minister!

    • @John Farson:

      "mindestens 50 Euro kosten (ein Betrag, den ich nur zu gerne bereit wäre zu zahlen)"



      Bei einem aktuellen Durchschnittsverbrauch von 1.300 kWh je Kopf und Jahr, würde das auf eine monatliche Stromrechnung von über 5.000 € hinauslaufen. Darf man - "damit der Bürger auch mal das Stromsparen lernt" - fragen wie es ihnen gelungen ist ihren Verbrauch weit genug zu reduzieren um auch einen solchen Tarif noch zahlen zu können? Oder sind sie einfach nur sehr reich?

      • @Ingo Bernable:

        "mindestens 50 Euro kosten..."



        Der Preis ist durchaus realistisch, wenn man beabsichtigt, seine Wärmepumpenheizung im Winter mit Strom von der Photovoltaikanlage vom Sommer zu betreiben.

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    Blöd das meine drei Jahre alte 15.000 Euro PV-Anlage auf dem Dach, die letzten zwei Wochen maximal Strom für den Notebooks geliefert hat! Kann man eigentlich in Europa direkt Atomstrom aus Frankreich kaufen?

    • @02854 (Profil gelöscht):

      "Blöd dass..."



      Anschließe mich (Habe keinen Stromanschluss, hänge seit Tschernobyl an einer solarautarken Photovoltaikanlage).



      "Kann man eigentlich in Europa direkt Atomstrom aus Frankreich kaufen?"



      Auf sowas läuft die aktuelle E-Auto- und Wärmepumpenpolitik hinaus.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Hä? Was haben Sie denn für ein Notebook???

      • @Hanno Homie:

        Natürlich wandelt die 15KEUR Anlage auch am tristesten Wintertag mehr als genug Energie für einen Lappi um. Aber bedenken Sie, dass der Computer nicht direkt an der Solarzelle hängt. Da liegt jede Menge Verlust dazwischen. Üblicherweise mindestens ein Wechselrichter (und ein Netzteil), oft sogar noch ein Batteriespeicher mit Laderegelelektronik. Der ganze Kram ist aber auf sommerliche Maximallast ausgelegt. Im Winter verbraucht die ganze dicke Elektronik schon fast Ihre gesamte gefange Sonnenstrahlung.

      • @Hanno Homie:

        Was glauben Sie denn wie hoch die Leistung einer PV-Anlage auf dem Dach im Winter bei bedecktem Himmel so ist? Das ist doch das Hauptproblem dieser Technologie, dass zwar im Sommer am Mittag massenhaft Energie produziert wird, den wir dann aber an unsere euroäischen Nachbarn quasi verschenken müssen um das Netz zu entlasten, aber in Winternächten wenn der Bedarf am höchsten ist quasi totale Ebbe herrscht. In der TAZ stehen dann so Sätze wie Deutschland wäre dann erstmals Stromimporteur. Wir sind schon immer Importeure im Winter gewesen. Unseren Export im Sommer der hier trickreich gegengerechnet wird, bringt uns dagegen so gut wie Null Ertrag. Es hat schon seinen Grund warum die Erneuerbaren nicht grundlastfähig sind.

        • @Šarru-kīnu:

          Wenn wir den Strom ins Ausland verschenken, wird das Netz doch nicht ent-, sondern belastet. Oder wie soll der Strom ohne Netz ins Ausland kommen. Stromeimer gibt es ja nicht.



          Nur bei Schneebedeckung hat meine Solaranlage keinen Ertrag. An allen anderen Tagen kommen meist mindestens 8 bis 10kWh am Zähler an ,was dem halben Sgtromverbrauch von den zwei Haushalten im Haus unter Der PV-Anlage entspricht.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Das Ärgerliche ist ja, dass die sich da ein wunderbar intransparentes System geschaffen haben, in dem es immer einen Grund für Preiserhöhungen gibt.

    An der Börse wird nur ein sehr kleiner Teil des Stroms gehandelt, über 90% des Stroms werden in Abnahmeverträgen verkauft, die Monate oder Jahre laufen. Dort sind die Preise immer noch vergleichsweise niedrig.

    Aber es ist wie mit dem Gas: Versorger, die sich nicht leicht überversorgen wollen - weil das ja auch Geld kostet - , müssen dann letztendlich die fehlenden Mengen an der Börsen nachkaufen und dann wird's teuer.

    Insofern vernebelt einem der Blick auf die Börse immer den Blick auf das Ganze.

    Entweder wir brauchen vernünftige, machtvolle und willige Kontrollbehörden - Netzagentur, Kartellbehörden, Verbraucherschutz - die den Markt eng führen - oder wir müssen schleunigst zu einem staatlichen/kommunalen System zurück.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Die Altverträge sind deshalb so niedrig wiel höhere Beschaffunsgkosten ( zB CO2 Abgabe, politische Erpressung durch Russland) nicht eingepreist sind. Falls Sie ihre Energie bei einem Zocker an der Strombörse kaufen, dürfen Sie sich nicht wundern das der Strompreis jojo spielt. Es ist ein Trugschluss das in ein der Marktwirtschaft alles besser ist, es gibt für staatliche Infrastruktur und Marktwirtschaft sinnvolle Anwendungsbereiche. Die Börse ist prinzipiell auch nicht Schuld das dort viele Zocker unterwegs sind, man kann an der Börse auch langfristig Erträge erwirtschaften, allerdings nicht die Traumrenditen. Beim Energiemarkt bedeutet das, wenn Sie auf den Billigsten schielen, wird er auch seinen Aufwand für die Leistung minimieren.

  • Wird Zeit, dass das Energiegeld eingeführt wird. Dann kann der CO2-Preis meinetwegen zehn mal so hoch sein.



    Treffen würde es die, denen es eh egal ist, und profitieren würden wir als Gesellschaft alle.

    • @Cochino:

      Das Energiegeld ist eine Milchmädchenrechnung. Sie können mit einem CO2 Preis nicht die höheren Erzeugerpreise subventionieren und gleichzeitig einen sozialen Ausgleich finanzieren. Jeder eingenommene Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Meine sozial Benachteiligten agieren auch nicht ökologisch sinnvoll. Ich könnte es mir evtl. leisten mit 160km/h über die Autobahn zu fahren und werde bei einer ökologisch sinnvollen Fahrweise mit ca 100km/h hinter jeden LKW eingeklemmt. Die Optimierung der Fahrweise sind problemlos 20% Energie einzusparen, durch energiesparende Fahrweise sind es bis zu 40%. Ist es wirklich eine sinnvolle soziale Erwartung das jeder einen SUV mit 130km/h über die Autobahn jagen darf ? Ein nicht zu unterschätzender Anteil der Leistungsfähigkeit unseres Staates hängt von der Leistungsbereitschaft Einzelner ab. Die CO2 Abgabe ist auch ein großes Problem für unsere Wirtschaft, da Produktion in Deutschland nicht mehr konkurrenzfähig ist. Ich denke nicht das wir auf eine CO2 Bepreisung verzichten sollen, wir müssen den Übergang aber vorsichtig gestalten. Wir sollten auch Vorreiter der Entwicklung sein. Falls wir es übertreiben wird unser Vorgehen der Welt nichts bringen und wir werden möglicherweise zu einem Beispiel für andere Länder wie man es nicht machen soll.

    • @Cochino:

      Das Energiegeld kommt aber nicht. Im Koalitionsvertrag steht dazu so gut wie nichts. Einen sozialen Ausgleich wird es also höchstwahrscheinlich nicht geben.

      • @Šarru-kīnu:

        Die CO₂-Steuererhöhung von 25 auf 60 €/t wurde erstmal zurückgestellt, eben wegen der explodierenden Strompreise, und auch, weil das Land noch und wieder unter dem Virus ächzt.

        Sollte dieser Schritt erfolgen, dann kommt zwangsläufig auch das Energiegeld. Denn der soziale Ausgleich ist grundlegend für die Akzeptanz der Maßnahme. Das sehen auch in der Koalition viele so.

        Es wäre wirklich ein Geniestreich mit starker Umverteilungswirkung nach unten.