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Streit in AfD Sachsen-Anhalt eskaliertAbgeordneter des Bundestags erhebt Vorwürfe gegen „Pokerrunde“

Dem AfD-Abgeordneten Jan Wenzel Schmidt droht der Parteiausschluss. Jetzt wirft er Gegnern Vetternwirtschaft, Privatreisen auf Steuerkosten und Straftaten vor.

Jan Wenzel Schmidt, Mitglied der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, rechnet mit seinen Parteifreunden ab Foto: Axel Kammerer/imago

Es kracht in der AfD Sachsen-Anhalt – und zwar so richtig: Der taz liegt eine Mail vor, in welcher der zuletzt stark in der Kritik stehende Bundestagsabgeordnete Jan Wenzel Schmidt zur Generalabrechnung mit seinen „Parteifreunden“ ausholt. Er wirft großen Teilen des Landesvorstands „ein regelrecht krankhaftes Verhalten und einen völlig psychopathischen Fanatismus in der innerparteilich völlig überflüssigen Auseinandersetzung“ vor. Einige der Akteure gehörten auf die „Anklagebank und nicht auf die Regierungsbank!“, so Schmidt. Zuerst hatte der Newsletterdienst Table Media über die Mail berichtet.

Unter Druck stand Schmidt zuletzt unter anderem wegen mutmaßlich fingierter Minijobs in seinem Bundestagsbüro, seinen Unternehmertätigkeiten und Kontakten zum verurteilten chinesischen Spion Jian G. Vor wenigen Tagen wurde ihm in einer geleakten Mitgliederrundmail ein Parteiausschlussverfahren angedroht.

Allerdings haben es auch Schmidts Vorwürfe in sich. Schon im Betreff wirft er dem Landesvorstand „parteischädigendes Verhalten“ vor. „Durch die gezielte Weitergabe interner Sachverhalte an die Presse sowie durch die Schmäh-E-Mail aus dem Umfeld des Landesvorstandes ist eine rote Linie überschritten worden“, schreibt er. Sein Ruf werde öffentlich beschädigt und falsche Tatsachenbehauptungen verbreitet. Welche Punkte er dabei konkret meint, bleibt vorerst unklar.

Seit neun Monaten würde systematisch gegen Schmidt und seine Familie vorgegangen – koordiniert aus einem festen Personenkreis, der innerparteilich als „Pokerrunde“ bekannt sei. Dazu zählten insgesamt 8 Personen, darunter sein Fraktionskollege, der Landesvorsitzende aus Sachsen-Anhalt Martin Reichhardt, ebenso der Fraktionsvorsitzende im Landtag und Vize-Landeschef, Oliver Kirchner, und weitere Personen, darunter mehrere hochrangige AfD-Funktionäre (Jan Moldenhauer, Hans-Thomas Tillschneider, Philipp Anders Rau, Tobias Rausch, Matthias Büttner, Gordon Köhler).

Spitzenkandidat Siegmund soll das Verhalten decken

Besonders brisant: „Politisch mitgetragen und gedeckt wird dieses Vorgehen durch Ulrich Siegmund als Spitzenkandidat und Mitglied des Landesvorstandes.“ Der lasse sich „leider“ von dieser Gruppierung involvieren, bedauert Schmidt in seiner Mail. „Es wäre klüger, sich von solch schädlichen Akteuren und Verhalten zu lösen“, rät er dem Spitzenkandidaten.

Dann hält er dem Landesvorstand diverse Missstände vor. Darunter: „Privatreisen unter dem Deckmantel parlamentarischer Tätigkeit“, „Auslandsreisen mit fehlender oder nachträglich konstruierter Terminlage (Griechenland, Disney Land, New York)“, „Reisen mit rein gesellschaftlichem Charakter, bei denen lediglich einzelne Abendveranstaltungen wahrgenommen wurden“, „Sightseeing-Reisen ohne sachlichen Mandatsbezug“ – und man bekommt auch eine Ahnung, woher der Spitzname „Pokerrunde“ kommt: Es gäbe „Dienstreisen nach Berlin, deren Ziel die dortige Spielbank war“.

Ebenso spricht Schmidt von Vetternwirtschaft und „schwerwiegenden Verquickungen“, die „besonders perfide“ seien, weil ihm selbst „Minijobs“ vorgeworfen würden. Er schreibt: Mindestens fünf Landesvorstandsmitglieder haben oder hatten ihre Ehefrauen über Abgeordnete beschäftigt, mehrere hätten auch Geschwister oder Kinder über Abgeordnete anstellen lassen, ein Landesvorstandsmitglied habe gleich drei Geschwister über Abgeordnetenstellen vergütet. In einem Fall werde ein Landesvorstandsmitglied mit fast 8.000 Euro brutto monatlich aus öffentlichen Mitteln vergütet.

Schmidt schreibt, er könne das alles belegen – „wer vor diesem Hintergrund selektiv moralisiert und gleichzeitig selbst profitiert, handelt nicht glaubwürdig, sondern parteischädigend.“ Und geht dann zu einer Drohung über – „unabhängig davon, ob formell eine Ordnungsmaßnahme eingeleitet wird oder nicht“: „Ab der zweiten Januarwoche werde ich wöchentlich strukturierte Mails an Bundesvorstand und Landesvorstand senden.“ Jede Mail solle konkrete Beweise, Zahlen, Namen und Dokumente enthalten, das Ziel sei „vollständige Transparenz – intern zuerst“.

Schmidt spricht andeutungsweise auch von „unzulässigen unternehmerischen Verquickungen“, „Vorgängen mit Bezug zu falschen Privatinsolvenzen“, „mögliche strafrechtlich relevante Handlungen“ und „nachweisliche Falschangaben zur Kommunalwahl und Aufnahmen im Kreisverband Jerichower Land“ sowie „massive innerparteiliche Einflussnahmen auf wirtschaftliche Beteiligungen“.

Landtagsverwaltung prüft AfD-Fahrtkosten

Schmidt kündigt an, dass er seine Vorwürfe mit Fakten und Beweisen unterlegen will, behauptet sie aber in seiner Mail zunächst pauschal. Was es allerdings schon gibt, sind Prüfungen der Landtagsverwaltung zu Fahrtkosten von AfD-Abgeordneten.

Auf taz-Anfrage heißt es von der Landtagsverwaltung, dass darüber hinausgehende Vorwürfe erst jetzt bekannt geworden seien. Die Landtagsverwaltung habe sich zur Klärung „unverzüglich“ schriftlich an Schmidt gewendet. Aus den vorliegenden Unterlagen ließe sich bislang nicht erkennen, „dass falsche, wahrheitswidrige Angaben mit dem Ziel der Erstattung von Fahrkosten, auf die kein Anspruch besteht, gemacht wurden“. Schmidt sei zur Konkretisierung der von ihm erhobenen Vorwürfe aufgefordert worden.

Der Landesvorstand Sachsen-Anhalt und Spitzenkandidat Ulrich Siegmund hielten sich auch auf taz-Anfrage komplett bedeckt zu den Vorwürfen. Sie antworteten, „dass sich die Landespartei zu laufenden internen Vorgängen öffentlich nicht äußern wird“.

Den Streit intern zu halten, stellt Schmidt dann allerdings auch in Aussicht: Er droht, seine Mail sei die letztmalige Möglichkeit, die Vorgänge intern aufzuarbeiten, bevor sie zwangsläufig parteiöffentlich werden.

Den Landesverband durchzieht ein schon länger schwelender Konflikt. Bereits im Februar war Schmidt als Generalsekretär von Sachsen-Anhalt zurückgetreten und wollte sich auf Berlin konzentrieren. Allerdings ist der Streit offenkundig nicht beigelegt.

China-Connection und Vape-Firma

Allerdings sind auch die Vorwürfe gegen Jan Wenzel Schmidt noch nicht ausgeräumt. Seine „Parteifreunde“ hatten offenbar kompromittierendes Material durchgestochen. Und das sah für ihn nicht gut aus: Das Portal t-online berichtete über eine Reise nach China mit Maximilian Krahs mittlerweile als Spion verurteilten Mitarbeiter Jian G. sowie ein damit zusammenhängendes Unternehmen zum Handel künstlicher Diamanten, in dem auch Schmidts Familienmitlieder beschäftigt sein sollen.

Zudem berichtete der Spiegel noch über Schmidts E-Zigarettenfirma, von der mehrere Mitarbeiter auf Steuerzahlerkosten in Schmidts Bundestagsbüro angestellt worden sein sollen – darunter der Geschäftsführer, mit dem Schmidt sich offenbar überworfen hatte. Der Geschäftsführer versicherte im Spiegel-Bericht, dass er ohne jegliche Leistung angestellt worden sei.

Auf taz-Anfrage kommentierte Schmidt dazu, es handele sich um „eine gezielte Kampagne von einer Klüngelgruppe in der Partei, die bereit sind, jegliche Grenzen zu überschreiten“. Dabei werde keine Rücksicht auf Verluste genommen. Es werde gezielt der Konflikt gesucht und die Partei damit öffentlich beschädigt. „Die mir unterstellten Vorwürfe sind absurd und werden von mir zurückgewiesen“, sagte Schmidt.

Der Landesvorstand Sachsen-Anhalt zeigte sich von Schmidts Dementis bislang unbeeindruckt: Am Montag soll das Parteiausschlussverfahren gegen Schmidt eingeleitet werden. Ob es nun wirklich dazu kommt, scheint nach Schmidts Mail offen. Falls ja, beendete Schmidt seine Mail vorsorglich mit einem PS: „Mir ist völlig bewusst, dass das nur die Spitze des Eisberges ist. Es gibt noch etliche weitere Beispiele. Niemand muss besorgt sein, dass ich jemanden vergesse.“

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53 Kommentare

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  • Nepotismus, Korruption, dreckige Wäsche und jeder kämpft gegen den anderen.



    Es ist die Essenz einer Partei, die rechtsextreme Themen puscht und für das saubere Deutschland eintritt. Die AfD tritt angeblich gegen abgewirtschaftete, alte Eliten an, die korrupt und verkommen seien. Hier jetzt ein Einblz, wie sauber und ordentlich diese Partei in einem Bundesland ist.

    P.S. Ansonsten bietet die AfD jeden Grund, als Partei von Verrätern zu gelten, sie stellen andauernd und systematisch Fragen zur kritischen Infrastruktur des Landes. Die Drucksachen kann dann jeder kopieren und scannen.

    • @Andreas_2020:

      Ich bin mit dem Wort "Verräter" oder "Volksverräter" sehr zurückhaltend, das ist nun einmal Sprache des Rechtsextremismus (oder auch Bolschewismus).



      Doch bei diesem Punkte halte ich Putindienerei auch für die wahrscheinlichste Erklärung.



      Siehe auch, wenn (recht sinnlose) Anfragen derart getürmt werden, um mutmaßlich Ministerien lahmzulegen.

      • @Janix:

        Das ist leider sprachlich im Paragraphen so angegeben, wobei die Anfragen und Antworten schon öffentlich sind und in diesem Sinn kein Verrat sein können. Aber sie zeigen aber, dass Teile der AfD von der gleichen Neugierde angetrieben werden, wie Putin und sein Militär. Und das macht auf mich schon einen sehr heruntergekommen Eindruck, wenn neoliberale 'Nationalisten' sich so verhalten. Interessanterweise tangiert es deren Wähler (noch) nicht.

  • Es lässt sich eben nicht dauerhaft verheimlichen, aus was für Leuten dieser rechtsextreme Haufen besteht. Deshalb ist denen mit inhaltlicher Debatte auch nicht beizukommen.



    Die suchen keine Debatte und keine Lösungen, sondern nur Polemik, Hetze und natürlich den persönlichen Vorteil.

    Wer mit den "Altparteien" unzufrieden ist, wird die Erfahrung machen müssen: schlimmer geht's immer.

    • @moonwatcher:

      Man darf gespannt auf d a s sein, was kommt, wenn d i e vielleicht demnächst in einem ostdeutschen Bundesland an der Regierung sein werden.

  • Dass da auch sonst charakterlich ungeeignete Personen hochgespült wurden, ist jetzt leider keine Überraschung, und es wird immer noch Menschen geben, die dort für diesen Haufen stimmen. Oder das gar nicht in der Blase mitbekommen (wollen).

  • Typisch, erst wenn man eine Rechnung mit anderen offen hat, werden das kriminelle verhalten anderer Parteimitglieder und nur dann offen gelegt, ist da jemand vielleicht vom Saulus zum Paulus mutiert, ganz sicher nicht. Ehrlichkeit und Gesetzestreue scheint bei diesen pseudo Patrioten nur dann vorhanden zu sein, wenn man durch die Offenlegung man damit nur den anderen Schaden kann, weil man selbst ein Vorteil sich davon verspricht. Ich möchte nicht wissen, wie viele von diesen labilen Charaktere noch Dreck am Stecken haben, und wie viel brauner und krimineller Dreck sich noch hinter deren pseudo patriotischer Maske versteckt.

  • Die AfD macht anscheinend was alle anderen Parteien auch machen, sie bedient sich an den Fleischtöpfen. Also nichts Neues.

    • @Filou:

      Nein, da gibt es Unterschiede.



      Die AfD fiel damit schon häufiger sogar in der Opposition auf und versuchte gleichwohl besonders schrill, anderen da etwas anzuhängen.

  • Die beschriebenen Vorgänge passen wunderbar zum Charakter vieler AfD-Funktionsträger: Menschen, die sich ständig benachteiligt/zu kurz gekommen fühlen, und sich jetzt mit größter Selbstverständlichkeit und ohne jedes Schuldbewusstsein das gönnen, was Ihnen ihrer Meinung nach sowieso zusteht. Und da es halt kleinbürgerliche Spießer-Mindsets und -Wünsche sind, ist halt auch die Umsetzung entsprechend hemdsärmelig.

  • Das übliche Nachtreten. Warten wir ab, was dabei Belastbares bleibt. Egal was kommt, ich bezweifle, dass es die AfD zerlegt, so schön es auch wäre.

  • Na, dann lehne ich mich schon mal gemütlich zurück und warte darauf, dass Herr Schmidt im Januar anfängt, die AfD Sachsen-Anhalt zu zerlegen.

  • Aber das kann doch gar nicht möglich sein!? Ist es nicht die AgD, die ständig darauf hinweist, die einzig wahre und aufrichtige Partei zu sein? Völlig interger, nicht auf Vorteile bedacht? Das sind doch immer nur die anderen Parteien, oder?

    • @Perkele:

      Die AfD steht für Anstand und Ehrlichkeit - mal mehr, mal weniger weit davon weg.

      • @Joseph Kuhn:

        Hä? Meinst Du das ernst?

        • @Perkele:

          Mal mehr, mal weniger. Ehrlich!

  • Mit dieser überflüssigen Partei, die nix konstruktives durch ihre Existenz für die Bevölkerung beiträgt, sondern nur unseren Bundeshaushalt, mit hohen Kosten für die Parlamentarier der AfD, zusätzlich enorm finanziell belastet, leisten wir alle uns für die Ahnungslosen / Wähler einen Luxus, für den wir alle mit unseren Steuergeldern aufkommen sollen. Irgendwann ist auch echt mal Schluß damit. Die Wiedervereinigung war teuer genug !



    Wenn die demokratischen " alt " Parteien da nicht bald aktiv werden und ein " P " vormachen, agieren unsere " alt " Parteien nicht verantwortungsvoll mit unseren Steuergeldern.

    • @Alex_der_Wunderer:

      „Wenn die demokratischen " alt " Parteien da nicht bald aktiv werden und ein " P " vormachen, agieren unsere " alt " Parteien nicht verantwortungsvoll mit unseren Steuergeldern.“

      Das wäre aber auch mal ein völlig neues Übungsfeld für die Herrschaften…😂

    • @Alex_der_Wunderer:

      Die AFD bitte nicht aufs Verschleudern von Steuergelder reduzieren. Das kriminelle an dieser Partei ist ihr rechtsextremes Gedankengut, nicht mehr und nicht weniger. Wenn die sich selbst zerlegen kann man sich einerseits freuen, andereseits muss auch zivilgesellschaftlich noch mehr gegen sie getan werden. Und natürlich sollte endlich ein Parteiverbotsverfahren in die Wege geleitet werden.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Die AFD bitte nicht aufs Verschleudern von Steuergelder reduzieren. Das kriminelle an dieser Partei ist ihr rechtsextremes Gedankengut, nicht mehr und nicht weniger. Wenn die sich selbst zerlegen kann man sich einerseits freuen, andereseits muss auch zivilgesellschaftlich noch mehr gegen sie getan werden. Und natürlich endlich ein Parteiverbotsverfahren in die Wege leiten.

    • @Alex_der_Wunderer:

      "Die Wiedervereinigung war teuer genug!"



      Da ist er wieder, der latente Ossihass. Als ob die AfD ein Problem aus der DDR wäre.



      Hoecke ist Wessi. Weidel ist Wessi. 75% der AfD Wähler sind Wessis. Einfach mal die absoluten Zahlen anschauen.



      Das Problem aus der DDR hieß übrigens SED. Die Nachfolger davon finden Sie im BSW und Die Linke.



      Ja, die Wiedervereinigung war wirklich teuer genug - seit über 30 Jahren müssen wir uns schon eure überhebliche Schei*e anhören.



      Ihre geistige Haltung ist entlarvend - "mit unseren Steuergeldern" - ich übersetze: wir Wessis bezahlen, dann wollen wir auch anschaffen.



      Das ihr es besser könnt und wisst ist sowieso klar...😂



      Das ist so geil - alles was ihr sonst als 'koloniales Gehabe' verabscheut wollt ihr plötzlich selbst anwenden, wenn es um uns Ossis geht und steht darin nicht einmal den Widerspruch.



      Sich über Merz und die Stadtbild-Ausssge aufregen aber selbst GENAU das gleiche Bild im Kopf haben wenns um Ossis und die AfD geht...😂



      Made my day.



      Wir werden niemals so wie ihr - zum Glück.

      • @Saskia Brehn:

        Manchmal hilft es auch Fakten zu betrachten, und das ganz unvoreingenommen! Alex_der_Wunderer hat zumindest damit einen Punkt!

        Die Kosten der deutschen Wiedervereinigung sind enorm und schwer exakt zu beziffern, doch Schätzungen für die Nettotransferleistungen in die neuen Bundesländer liegen bis heute bei rund 2 Billionen Euro, wobei frühere Zahlen auch bis zu 1,4 Billionen Euro bis 2009 nannten, während der Fonds Deutsche Einheit allein 1990-1994 über 82 Milliarden Euro ausschüttete und bis 2019 abbezahlt wurde. Diese Kosten umfassen vor allem Sozialleistungen, den Aufbau von Infrastruktur und Arbeitslosenunterstützung, aber auch die Tilgung von Schulden, die durch den Einigungsvertrag entstanden sind, wobei Experten die Einheit als "zweites deutsches Wirtschaftswunder" bewerten, trotz der hohen Kosten.

      • @Saskia Brehn:

        Uuuups! Ist das nicht extrem polarisierend was in Deinem Antwort-Kommentar steht? Das alles sollte, nein MUSS- man sehr differenziert betrachetn und eben - ohne Hass.

        • @Perkele:

          Zitat: - ohne Hass

          Selbstverständlich!

          Zitat: man sehr differenziert betrachetn

          "differenziert" ist ja sowas von 20.Jahrhundert. Sie wissen es vielleicht nicht, aber das Wort wurde vor 10 Jahren aus dem Duden gelöscht.

      • @Saskia Brehn:

        "Ihr"-"Wir".... pauschalisierungen sind eh schwach in meinen Augen. Nicht konstruktiv, sondern irgendwie beide Kommentare aus ähnlichem Holz geschnitzt.



        Finde den Satz von Alex_der_Wunderer auch überflüssig. Aber "Wir werden niemals so wie ihr - zum Glück" ganz genauso.



        Schade, dass so viele Menschen verallgemeinern und alles in einen Topf schmeissen wollen (Ossis/Wessis). Das ist leider sehr einfältig finde ich.



        Und nichts wird dadurch besser )

      • @Saskia Brehn:

        "Wir werden niemals so wie ihr - zum Glück."



        Schön dass sie dieses wir gegen die so weiterführen, das machts bestimmt besser.....Voll übers Stöckchen gesprungen. Sie erwidern "Ossihass" mit "Wessihass" super.



        Wir sollten mal langsam mit diesem Ost-West Quatsch aufhören, die Widervereinigung ist nun 35 Jahre her, es ist 2025 und wir haben andere Probleme auf der Welt....



        Ich finde es übrigens nicht gut, dass sie die ganze Zeit von "Ihr" reden, als ob der Herr Wunderer repräsentativ für ganz Westdeutschland wäre. Die meisten Menschen haben mit diesem Ost-West Thema überhaupt garnichts am Hut und es interessiert sie auch nicht.....

        • @PartyChampignons:

          "Ich finde es übrigens nicht gut, dass sie die ganze Zeit von "Ihr" reden, als ob der Herr Wunderer repräsentativ für ganz Westdeutschland wäre."



          Sie haben ja völlig recht 🙂‍↕️



          Er ist aber definitiv nicht allein hier im Forum. Ich behaupte nicht mal in der Minderheit mit diesem Mindset.

      • @Saskia Brehn:

        Nennen wir es mal nicht Hass, es ist ein eher schwindenes Verständnis, für eine immer noch wahrzunehmene Naivität bei Teilen der AfD Wähler. Sie können doch nicht ernsthaft den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen. Wer sich für besonders clever hält und diese Umstürzungspartei durch seine Stimme legitimiert, der Verhält sich wie ein Fahrgast, der bewusst in einem geklauten Bus mitfahren will. Die Wähler solidarisieren sich mit skrupellosen Leuten, die von den Regularien einer Partei, nur für sich und nicht für die Bevölkerung profitieren wollen.



        Ich empfehle immer den mir lieben Leuten, selber mehr aktives Engagement zu zeigen.



        www.mehr-demokratie.de

        • @Alex_der_Wunderer:

          Naivität ist ein Gefühl. Ggf. sind auch andere Gefühle im Spiel. Seit fast 70 Jahren stellt schwarz/rot den Bundeskanzler und somit sind die auch für die politische und wirtschaftliche Situation verantwortlich. 48 % Rentenniveau, kann sich jeder ausrechnen. Stuttgart hat ein Haushaltproblem. Stuttgart!!! Stadtbilddebatte ! Seit bald 10 Jahren grün schwarz in BW. Glauben Sie dort hat sich irgendwas getan außer dieser Grundsteuerreform. Acht versch. Modelle gibt es in Deutschland. Jetzt soll ich aber wieder den Klempner wählen, der mir die Bude unter Wasser gesetzt hat. Diese Logik verstehe ich nicht. Macht doch kein Mensch, ein zweites Mal den Handwerker zu nehmen der beim ersten Mal schon Scheiße gebaut hat. Aber ggf. können Sie ja eine Alternative empfehlern, aber bitte keine Kleinstpartei mit 2% und schauen Sie doch mal in den § 146 GG rein und fragen Sie sich warum der nicht umgestzt wurde. Ich sehe hier keine Navität, in der real existiernden deutschen Demokratie.

          • @Benjamin100:

            Also Sie können doch nicht ganz Deutschland für die Wähler in BW und deren jahrelanges Wahlverhalten in BW verantwortlich machen. Geschickt getäuscht worden, aber irgendwann muss man doch auch mal Hinterfragen und dann auch noch gerade auf eine AfD hereinfallen. Soviel Schmerzmittel gibt's doch gar nicht....

            • @Alex_der_Wunderer:

              Schade, ich habe mir mehr erwartet von Ihrer Antwort. Ich habe Ihnen gesagt, wo ich denke dass es Probleme gibt und SIe sagen was von auf die AfD hereinfallen. Das verstehe ich nicht. Ich finde es traurig dass sie nicht auf das eingegangen sind was ich Ihnen antwortete. So sind Dialoge leider nicht möglich. Schade dafür.

              • @Benjamin100:

                Viele Antworten / Erklärungen zu Ihren Fragen bekommen Sie in dem Vortrag von Prof. Mausfeld : " Raus aus der Idiologienfalle " Abrufbar auf YouTube



                z.B. zum Grundgesetz ab Min. 22



                oder zu Steuergesetzen ab Min. 17



                Sich den Vortag anzuhören ist wirklich gut gut investierte Zeit.

        • @Alex_der_Wunderer:

          "Sie können doch nicht ernsthaft den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen."



          Nein.



          Problem: den Beelzebub herangezüchtet haben wir beide, Ossis wie Wessis.



          Als der eiserne Vorhang fiel sollte es uns morgen so gut gehen wie euch - wir hatten ja nix dachtet ihr.



          Und ja, wir hatten weniger, aber statt der versprochene blühenden Landschaften kam Niedergang. Alle arbeitslos. Keine Perspektive. Da hatten wir noch weniger als vorher.



          Jippie.



          Und dazu 35 Jahre das Gesabbel: faule Ossis. Die könnens nicht. Die sollten mit unserem Geld die Mauer wieder aufbauen, ...



          Und heut stehen sehr viele Wessis da, schimpfen immer noch oder äußern ihr "schwindendes Verständnis", warum im Osten hasserfüllte Altnazis und eingeschnappte ehemalige politische Hinterbänkler mit ihrer 'Protestpartei' (sie framen es nun mal so) dermaßen durchstarten...🤷



          Finde den Fehler. Mich wundert es nicht das die AfD hier bei 40% steht, oft genug gesagt.



          Mich wundert es auch nicht, dass sie im Westen bei 20% steht - "die Wiedervereinigung war teuer genug" schrieben sie.



          Stimmt, Ossis wie Wessis haben die Faust in der Tasche, der Beelzebub AfD ist für mich vor allem auch ein Echo der Wende-Enttäuschten beider Seiten.

          • @Saskia Brehn:

            Ja, ich erinnere auch. Ich war als relativ junger Kerl, als Nachwuchs-Führungskraft, als „Wessie“ damals auch dabei, habe mich fast 3 Jahre in den neuen Ländern rumgetrieben, obwohl ich dort vorher 0 Kontakte hatte.

            Es konnte damals alles nicht schnell genug gehen. Alles musste „West“ sein, alles neu, alles sofort. Die Anspruchshaltung im Osten war gigantisch. Die Grundhaltung war und ist teilweise heute noch, das Nachholbedürfnis der „Ossis“ umgehend und vollständig zu befriedigen, wäre Pflicht und Schuldigkeit der „Wessis“.



            So entstand eine ungeheure Enttäuschung. Die Entwicklung wurde nicht an den Fortschritten, sondern an der Anspruchshaltung gemessen, bis heute.



            Einerseits sollte vieles „Ost“ bleiben (billigste Mieten, rundum-Kinderbetreuung, subventionierte Arbeitsplätze in maroden Betrieben), andererseits sollte vieles „West“, und zwar sofort (Einkommen, Infrastruktur, Konsumgüter, Chancen, etc.).



            Das konnte nicht „mal eben“ erfüllt werden.



            Wenige „Wessis“ haben damals profitiert. Unzweifelhaft. Die Meisten haben schlicht mehr malocht und gezahlt. Viel mehr „Ossis“ haben profitiert, nehmen es aber bis heute nicht wahr. Der Nährboden der AgD, in Ost wie West.

          • @Saskia Brehn:

            👍 Da haben wir doch schon durchaus einen Konsens gefunden. Es geht um die wenigen Profiteure Ost & West, die aus der Wiedervereinigung enorme Profite und Privilegien für sich " ergattert " haben, mit Unterstützung der, in erster Linie Unionsparteien mit Einwirkung der FDP. Ich persönlich bin weder BSW Befürworter noch 100 % in der Linken verankert. Nur um den Profiteuren beizukommen, sehe ich dies nur unter politischer Mitwirkung der Linken am ehesten gewährleistet. Es braucht keine Linke , die den Kanzler, die Kanzlerin stellt aber ein einflußreiches Gegengewicht wäre nötig, um wieder etwas in der Richtung eines wirtschaftlichen Ausgleichs, innerhalb unserer Bevölkerung, zu bewegen. Da die AfD politisch auch eher, wie die Unionsparteien, der FDP und auch bei Teilen der Grünen Parlamentarier, eher den neoliberalen Kurs fahren, zudem die AfD in Teilen der rechtsextremisten Idologien nachhängen, was keine Änderungen /Verbesserungen für die Mehrheit unserer Bevölkerung zur Folge haben wird, eher noch eine prekärere Lage für die Allgemeinheit bewirken wird, ist die AfD leider nicht als Partei der Lösungen anzusehen. So nützt doch die AfD sogar den Unionsparteien Inzwischen eher.

            • @Alex_der_Wunderer:

              Jetzt reden wir miteinander - und urteilen nicht übereinander.



              Diese Gesprächskultur wünsche ich mir öfters hier.



              Ich weiß, dass ich auch oft mit dem Messer zwischen den Zähnen schreibe. Ich schreibe mir ins Büchlein da etwas Pfeffer rauszunehmen.



              Vielleicht nimmt sich ja einer von euch mit, zukünftig nicht immer den Osten als komplett rechts abzustempeln. Da ist bei sehr vielen unendliche Frustration dabei. Die wählen AfD nur um den Wessis eine mitzugeben.



              Kohls Versprechungen waren Gift. Wir hatten gar nicht die Erwartungen, wir hatten gar nicht die Idee, dass es uns schlecht ging. Wir kannten es nicht anders. Aber wenn du das nonstop erzählt bekommst...



              Nicht alle, ganz klar, leider auch genügend echte Rechte hier dabei.



              Trotzdem glaube ich, dass der Anteil an Überzeugungswählern in Ost wie West ziemlich gleich groß ist. Der Anteil der Frustrationswähler ist aber im Osten wesentlich höher - und in ländlichen Gebieten nochmal.



              Und so kommen wir auf 20% im Westen und 40% im Osten, mit Spitzen bis 70% in kleinsten Dörfern.



              Logik und Vernunft spielen dabei keine Rolle. Bei Frustration Rationalität zu erwarten macht wenig Sinn.

          • @Saskia Brehn:

            Sorry, aber so wird die Debatte halt nix. Lustig, dass Sie sich von einem einzigen spitzfindigen Spruch so triggern lassen. Ich an Ihrer Stelle hätte kurz darauf hingewiesen, dass die AfD in Baden Württhemberg gegründet wurde, hätte als Erwiderung vollkommen gereicht. Aber es muss dann halt wieder das große ganze aufgemacht werden, oder?



            Und blühende Landschaften gab es im Osten mehr als genug... die Industrie war ja platt, bzw. wurde platt gemacht. (Sorry, aber so böse sarkastisch musste mal sein).



            Aber mal Spaß beiseite, ich finde es immer wieder lustig, wie sofort die Wir gegen Die Debatte aufgemacht wird, sobald auch nur ein bissiges Wort fällt. Natürlich hat der Westen massiv unter der Wiedervereinigung gelitten. Nur weil ein paar findige Geschäftemacher nach der Wende in Ost-Deutschland eingefallen sind heisst das lange nicht, dass alle "Wessis" an den Zuständen im Osten Schuld haben. Der Osten hat Kohl nach der Wende gewählt, in Westdeutschland wäre er zu dem Zeitpunkt abgewählt worden. Und ja, die "Wessis" haben massiv gezahlt für die Wiedervereinigung. Im Gegensatz zum Osten wurden wir nur nicht vorher gefragt.

            • @Cypher:

              'Die Wessis', über die wir hier reden, waren natürlich nicht alle, sondern nur windige Geschäftemacher. Aber die haben hier gewütet wie die Irren.



              Keine zwei Wochen nach der Wende, ich erinnere mich, standen West-Autos in Erfurt mitten auf dem Domplatz.



              Da wollte jeder n 'neues' Auto haben. Die Autos waren der letzte Schrott. Uralte Kisten. Völlig überteuerte Preise. Aber wir wussten es nicht besser.



              Selbiges mit Firmen, Häusern, Grundstücken.



              Der Osten war komplett naiv, Wettbewerb und freie Preisfindung kannten wir ja nicht - und da wurden wir gnadenlos abgezockt.



              JEDER hier kann eine Geschichte erzählen, wie ihn 'ein Wessi' übers Ohr gehauen hat.



              Daher kommt enorm viel tiefe Verachtung für den Westen. Daher die Sehnsucht nach Mütterchen Russland, die hat uns in der DDR immer beschützt und gewarnt vor derlei Betrügern.



              Dass das alles nur Nostalgie ist, geschenkt.



              Aus diesen Gefühlen und Erfahrungen, gepaart mit dem wirtschaftlichen Totalschaden direkt nach der Wende, zehren AfD und BSW. Und die Jungen sehen und hören unsere Erfahrungen, die haben Ressentiments obwohl selbst nie betroffen.



              Das wird dauern, Ost wie West. Die sichtbaren Gräben sind zu, die unsichtbaren noch tief.

              • @Saskia Brehn:

                Wissen Sie die Chance stand im § 146 GG. Hätte unsere Regierung den 89 zur Anwendung gebracht hätten wir heute eine gemeinsame deutsche Verfassung, welche in freier Abstimmung beschlossen worden wäre. Gemacht wurde ein Beitritt ohne das viele Menschen wussten was die Einführung der D-Mark bedeutet für die Produkte und die Arbeitsplätze. Eine Treuhand tat Ihr übriges. Es war politisch nicht gewünscht das neue Strukturen entstehen und Macht geteilt wird. Beispielhaft sind Volksentscheide die gern erwähnt werden aber in der deutschen Demokratie keine Rolle spielen. Anspielungen auf die Weimearer Republik sind sinnfrei, weil das histrorisch mit heute nicht vergleichbar ist, trotzdem aber gerne gemacht wird. Als Resümee kann ich nur sagen das vielen Menschen sehr oft in den Arsch getreten wurden und man sich eben dafür heute nicht wundern darf, wenn das Vertauen verloren ist,

            • @Cypher:

              "Und ja, die "Wessis" haben massiv gezahlt für die Wiedervereinigung."

              Nein, haben sie nicht. Der Osten war vor allem ein gigantischer Absatzmarkt, in den Westdeutschland seine Waren verkaufen konnte. Westdeutschland stand 1989 haarscharf vor einer heftigen Rezession, die durch die Wiedervereinigung vermieden wurde.

              Es wurden auch keine Einkommensteuern o.ä. erhöht - im Gegenteil, Mitte der 90er Jahre gab es so viele Steuersparmöglichkeiten wie nie zuvor. Ob Wohnungsbau, Existenzgründungen o.ä. - wer in Westdeutschland clever war, hat in den Jahren nach der Wiedervereinigung so wenige Steuern gezahlt wie nie zuvor.



              Bezahlt hat es der Staat, der aber über die Umsatzsteuer vieles wieder hereinholen konnte.

              Das einzige, was man anführen könnte, war der Solidaritätszuschlag. Den haben aber, das wissen viele Westdeutsche bis heute nicht, auch die Ostdeutschen bezahlt. Solidarität für sich selbst, sozusagen.

              • @Debaser:

                wer in Westdeutschland GELD ZUM ANLEGEN HATTE UND clever war, hat in den Jahren nach der Wiedervereinigung so wenige Steuern gezahlt wie nie zuvor.

                Bitte die Ergänzung beachten, die in diesem Zusammenhang wichtig ist - und nicht auf alle in Westdeutschland zutraf und zutrifft.

              • @Debaser:

                Den Preis den Westdeutschland gezahlt hat, sehen Sie an z. B. unserer maroden Infrastruktur.



                Der größte Teil der Steuereinnahmen ging Jahrzehnte in den Aufbau Ost.



                Der Solidaritätsbeitrag, den selbstverständlich alle Bürger zahlen mussten - ein Tropfen auf den heißen Stein.



                Zum Glück steht meine Familie seit Generationen finanziell gut gesichert da, nur wenn man mitbekommt wie der Wohlstand immer ungleicher bei der Mehrheit der Bevölkerung ankommt - oder ebend nicht, da darf man sich schon über die Wähler wundern, was da für Wahlergebnisse zustande kommen. Mir geht es in erster Linie um sozialen Frieden im Land und denn bringt keine Unionspartei und erst recht keine AfD.

                • @Alex_der_Wunderer:

                  Es wäre super, wenn Sie uns erleuchten könnten, indem Sie uns teilhaben lassen an dem Wissen, welche Parteien oder Regierungen den Ihrer Meinung nach die Probleme unserer Zeit lösen können. Aus Ihrem Kommentar entnehme ich das Sie dies wissen könnten. UND von Ihrem generationenübergreifenden Wohlstand können Sie jederzeit abgeben, am besten in sozialistischer Manier.

                  • @Benjamin100:

                    Eventuell finden Sie etwas Zeit & Muße, da würde ich Ihnen gerne folgenden Vortrag von Rainer Mausfeld auf YouTube empfehlen:



                    " Raus aus der Idiologienfalle "



                    youtu.be/v3uHUim97...i=bXGkkAZVVM2xdSgL



                    Parteiübergreifend kommen unsere Parlamentarier meistens aus deutschen Universitäten, deren Studienplan & Studieninhalte bezüglich unserer Studierenden darauf ausgerichtet sind, gerade auch bei BWL / VWL , dem brutalem, ideologischen Neoliberalismus kaum noch etwas entgegen setzen zu können. Soviel Kraft haben die meisten Parlamentarier leider nicht, unabhängig für welche Partei sie im Bundestag antreten und eigentlich für die Interessen der Wähler agieren sollten, sich der, auf Wirtschafts-,Industrie-, & Kapitalstrukturen ausgerichteten Politik , etwas entgegen zusetzen. Dazu wirken tausende von Lobbyvertreter auf unsere Parlamentarier tagtäglich ein. Auch wenn Lobbyisten selbstverständlich mehr Fachwissen auf ihren Gebieten mitbringen, als Parlamentarier aufweisen, so besteht ebend die große Gefahr der Einflussnahme auf Entscheidungen, die nicht explizit für die Interessen der Wähler stehen.



                    www.lobbycontrol.de



                    Darum :



                    www.mehr-demokratie.de

            • @Cypher:

              Richtig, Helmut war kurz davor im Westen in der Versenkung zu verschwinden. Mit einem albernen Begrüßungsgeld und ein paar leeren Phrasen haben die Unionsparteien sich die neuen, nicht vorgewarnten Ostwähler, eingekauft. Da kann keinem Ostwähler ein Vorwurf gemacht werden. Allerdings in den folgenden Jahren darf Westdeutscher sich über das Wahlverhalten in den neuen Bundesländern schon wundern. Da war dann aber noch der Schachzug der Unionsparteien mit einer ersten Kanzlerin, die dann auch noch aus dem Osten, hat auch wieder funktioniert die Gaukelei ! Da is irgendwie, irgendwas an den Informationen nicht ausreichend an den Osten vermittelt worden. Da dürfen die Wessis sich wohl an ihre Nase fassen...

  • Das klingt alles sehr traditionell. Die ungezügelte Selbstbedienung an den Fleischtöpfen, insbesondere die Beschäftigung und Bezahlung von Familienmitgliedern ist so klassisch, das reicht bis ins alte Rom.



    Zumindest in diesem Punkt ist die Anschlussfähigkeit an die Altparteien schon mal erreicht. Alles andere hätte mich auch gewundert.

  • Korruption scheint ja ein Bindeglied der national-autoritären Bewegungen weltweit zu sein. USA und Ungarn sind die großen Vorbilder, aber auch im Kleinen kann man schon Steuergelder veruntreuen, wie die AFD-Mannschaft zeigt. Für größere Summen im Milliardenbereich muss man schon Bundesgesundheitsminister sein, oder Verkehrsminister ...

    • @Christian Lange:

      Darum sollte man wirklich überlegen, ob man nicht Jens Spahn mit der Verwaltung des eingefrorenen russischen Vermögens betraut. Die Kohle schmilzt bestimmt in kürzester Zeit, wie ein Eiswürfel in einer heißen Tasse Kaffee...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Sie lesen wohl den Postillon?

        • @PartyChampignons:

          😎 Sie wohl auch👍👍.



          Ohne geht's doch gar nimmer 😂

    • @Christian Lange:

      Auf den Punkt gebracht, danke!

  • Es wäre auf jeden Fall erfreulich, wenn korrupte Abgeordneten bestraft werden. Aber mal sehen, wie weit das geht. Vetternwirtschaft ist ja noch nicht per se strafbar. Und angebliche Dienstreisen sind wahrscheinlich auch schwer als reiner Tourismus beweisbar.

    • @XXX:

      private reisen als Dienstreisen abzurechnen scheint ja durchweg bei abgeordneten normal zu sein. Semsrott deckte 2024 auf wie normal das bei EU-Abgeordneten ist sich Urlaubsreisen als Dienstreisen abrechnen zu lassen.