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Streit in AfD Sachsen-Anhalt eskaliertAbgeordneter des Bundestags erhebt Vorwürfe gegen „Pokerrunde“

Dem AfD-Abgeordneten Jan Wenzel Schmidt droht der Parteiausschluss. Jetzt wirft er Gegnern Vetternwirtschaft, Privatreisen auf Steuerkosten und Straftaten vor.

Jan Wenzel Schmidt, Mitglied der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, rechnet mit seinen Parteifreunden ab Foto: Axel Kammerer/imago

Es kracht in der AfD Sachsen-Anhalt – und zwar so richtig: Der taz liegt eine Mail vor, in welcher der zuletzt stark in der Kritik stehende Bundestagsabgeordnete Jan Wenzel Schmidt zur Generalabrechnung mit seinen „Parteifreunden“ ausholt. Er wirft großen Teilen des Landesvorstands „ein regelrecht krankhaftes Verhalten und einen völlig psychopathischen Fanatismus in der innerparteilich völlig überflüssigen Auseinandersetzung“ vor. Einige der Akteure gehörten auf die „Anklagebank und nicht auf die Regierungsbank!“, so Schmidt. Zuerst hatte der Newsletterdienst Table Media über die Mail berichtet.

Unter Druck stand Schmidt zuletzt unter anderem wegen mutmaßlich fingierter Minijobs in seinem Bundestagsbüro, seinen Unternehmertätigkeiten und Kontakten zum verurteilten chinesischen Spion Jian G. Vor wenigen Tagen wurde ihm in einer geleakten Mitgliederrundmail ein Parteiausschlussverfahren angedroht.

Allerdings haben es auch Schmidts Vorwürfe in sich. Schon im Betreff wirft er dem Landesvorstand „parteischädigendes Verhalten“ vor. „Durch die gezielte Weitergabe interner Sachverhalte an die Presse sowie durch die Schmäh-E-Mail aus dem Umfeld des Landesvorstandes ist eine rote Linie überschritten worden“, schreibt er. Sein Ruf werde öffentlich beschädigt und falsche Tatsachenbehauptungen verbreitet. Welche Punkte er dabei konkret meint, bleibt vorerst unklar.

Seit neun Monaten würde systematisch gegen Schmidt und seine Familie vorgegangen – koordiniert aus einem festen Personenkreis, der innerparteilich als „Pokerrunde“ bekannt sei. Dazu zählten insgesamt 8 Personen, darunter sein Fraktionskollege, der Landesvorsitzende aus Sachsen-Anhalt Martin Reichhardt, ebenso der Fraktionsvorsitzende im Landtag und Vize-Landeschef, Oliver Kirchner, und weitere Personen, darunter mehrere hochrangige AfD-Funktionäre (Jan Moldenhauer, Hans-Thomas Tillschneider, Philipp Anders Rau, Tobias Rausch, Matthias Büttner, Gordon Köhler).

Spitzenkandidat Siegmund soll das Verhalten decken

Besonders brisant: „Politisch mitgetragen und gedeckt wird dieses Vorgehen durch Ulrich Siegmund als Spitzenkandidat und Mitglied des Landesvorstandes.“ Der lasse sich „leider“ von dieser Gruppierung involvieren, bedauert Schmidt in seiner Mail. „Es wäre klüger, sich von solch schädlichen Akteuren und Verhalten zu lösen“, rät er dem Spitzenkandidaten.

Dann hält er dem Landesvorstand diverse Missstände vor. Darunter: „Privatreisen unter dem Deckmantel parlamentarischer Tätigkeit“, „Auslandsreisen mit fehlender oder nachträglich konstruierter Terminlage (Griechenland, Disney Land, New York)“, „Reisen mit rein gesellschaftlichem Charakter, bei denen lediglich einzelne Abendveranstaltungen wahrgenommen wurden“, „Sightseeing-Reisen ohne sachlichen Mandatsbezug“ – und man bekommt auch eine Ahnung, woher der Spitzname „Pokerrunde“ kommt: Es gäbe „Dienstreisen nach Berlin, deren Ziel die dortige Spielbank war“.

Ebenso spricht Schmidt von Vetternwirtschaft und „schwerwiegenden Verquickungen“, die „besonders perfide“ seien, weil ihm selbst „Minijobs“ vorgeworfen würden. Er schreibt: Mindestens fünf Landesvorstandsmitglieder haben oder hatten ihre Ehefrauen über Abgeordnete beschäftigt, mehrere hätten auch Geschwister oder Kinder über Abgeordnete anstellen lassen, ein Landesvorstandsmitglied habe gleich drei Geschwister über Abgeordnetenstellen vergütet. In einem Fall werde ein Landesvorstandsmitglied mit fast 8.000 Euro brutto monatlich aus öffentlichen Mitteln vergütet.

Schmidt schreibt, er könne das alles belegen – „wer vor diesem Hintergrund selektiv moralisiert und gleichzeitig selbst profitiert, handelt nicht glaubwürdig, sondern parteischädigend.“ Und geht dann zu einer Drohung über – „unabhängig davon, ob formell eine Ordnungsmaßnahme eingeleitet wird oder nicht“: „Ab der zweiten Januarwoche werde ich wöchentlich strukturierte Mails an Bundesvorstand und Landesvorstand senden.“ Jede Mail solle konkrete Beweise, Zahlen, Namen und Dokumente enthalten, das Ziel sei „vollständige Transparenz – intern zuerst“.

Schmidt spricht andeutungsweise auch von „unzulässigen unternehmerischen Verquickungen“, „Vorgängen mit Bezug zu falschen Privatinsolvenzen“, „mögliche strafrechtlich relevante Handlungen“ und „nachweisliche Falschangaben zur Kommunalwahl und Aufnahmen im Kreisverband Jerichower Land“ sowie „massive innerparteiliche Einflussnahmen auf wirtschaftliche Beteiligungen“.

Landtagsverwaltung prüft AfD-Fahrtkosten

Schmidt kündigt an, dass er seine Vorwürfe mit Fakten und Beweisen unterlegen will, behauptet sie aber in seiner Mail zunächst pauschal. Was es allerdings schon gibt, sind Prüfungen der Landtagsverwaltung zu Fahrtkosten von AfD-Abgeordneten.

Auf taz-Anfrage heißt es von der Landtagsverwaltung, dass darüber hinausgehende Vorwürfe erst jetzt bekannt geworden seien. Die Landtagsverwaltung habe sich zur Klärung „unverzüglich“ schriftlich an Schmidt gewendet. Aus den vorliegenden Unterlagen ließe sich bislang nicht erkennen, „dass falsche, wahrheitswidrige Angaben mit dem Ziel der Erstattung von Fahrkosten, auf die kein Anspruch besteht, gemacht wurden“. Schmidt sei zur Konkretisierung der von ihm erhobenen Vorwürfe aufgefordert worden.

Der Landesvorstand Sachsen-Anhalt und Spitzenkandidat Ulrich Siegmund hielten sich auch auf taz-Anfrage komplett bedeckt zu den Vorwürfen. Sie antworteten, „dass sich die Landespartei zu laufenden internen Vorgängen öffentlich nicht äußern wird“.

Den Streit intern zu halten, stellt Schmidt dann allerdings auch in Aussicht: Er droht, seine Mail sei die letztmalige Möglichkeit, die Vorgänge intern aufzuarbeiten, bevor sie zwangsläufig parteiöffentlich werden.

Den Landesverband durchzieht ein schon länger schwelender Konflikt. Bereits im Februar war Schmidt als Generalsekretär von Sachsen-Anhalt zurückgetreten und wollte sich auf Berlin konzentrieren. Allerdings ist der Streit offenkundig nicht beigelegt.

China-Connection und Vape-Firma

Allerdings sind auch die Vorwürfe gegen Jan Wenzel Schmidt noch nicht ausgeräumt. Seine „Parteifreunde“ hatten offenbar kompromittierendes Material durchgestochen. Und das sah für ihn nicht gut aus: Das Portal t-online berichtete über eine Reise nach China mit Maximilian Krahs mittlerweile als Spion verurteilten Mitarbeiter Jian G. sowie ein damit zusammenhängendes Unternehmen zum Handel künstlicher Diamanten, in dem auch Schmidts Familienmitlieder beschäftigt sein sollen.

Zudem berichtete der Spiegel noch über Schmidts E-Zigarettenfirma, von der mehrere Mitarbeiter auf Steuerzahlerkosten in Schmidts Bundestagsbüro angestellt worden sein sollen – darunter der Geschäftsführer, mit dem Schmidt sich offenbar überworfen hatte. Der Geschäftsführer versicherte im Spiegel-Bericht, dass er ohne jegliche Leistung angestellt worden sei.

Auf taz-Anfrage kommentierte Schmidt dazu, es handele sich um „eine gezielte Kampagne von einer Klüngelgruppe in der Partei, die bereit sind, jegliche Grenzen zu überschreiten“. Dabei werde keine Rücksicht auf Verluste genommen. Es werde gezielt der Konflikt gesucht und die Partei damit öffentlich beschädigt. „Die mir unterstellten Vorwürfe sind absurd und werden von mir zurückgewiesen“, sagte Schmidt.

Der Landesvorstand Sachsen-Anhalt zeigte sich von Schmidts Dementis bislang unbeeindruckt: Am Montag soll das Parteiausschlussverfahren gegen Schmidt eingeleitet werden. Ob es nun wirklich dazu kommt, scheint nach Schmidts Mail offen. Falls ja, beendete Schmidt seine Mail vorsorglich mit einem PS: „Mir ist völlig bewusst, dass das nur die Spitze des Eisberges ist. Es gibt noch etliche weitere Beispiele. Niemand muss besorgt sein, dass ich jemanden vergesse.“

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31 Kommentare

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  • Nepotismus, Korruption, dreckige Wäsche und jeder kämpft gegen den anderen.



    Es ist die Essenz einer Partei, die rechtsextreme Themen puscht und für das saubere Deutschland eintritt. Die AfD tritt angeblich gegen abgewirtschaftete, alte Eliten an, die korrupt und verkommen seien. Hier jetzt ein Einblz, wie sauber und ordentlich diese Partei in einem Bundesland ist.

    P.S. Ansonsten bietet die AfD jeden Grund, als Partei von Verrätern zu gelten, sie stellen andauernd und systematisch Fragen zur kritischen Infrastruktur des Landes. Die Drucksachen kann dann jeder kopieren und scannen.

  • Es lässt sich eben nicht dauerhaft verheimlichen, aus was für Leuten dieser rechtsextreme Haufen besteht. Deshalb ist denen mit inhaltlicher Debatte auch nicht beizukommen.



    Die suchen keine Debatte und keine Lösungen, sondern nur Polemik, Hetze und natürlich den persönlichen Vorteil.

    Wer mit den "Altparteien" unzufrieden ist, wird die Erfahrung machen müssen: schlimmer geht's immer.

  • Dass da auch sonst charakterlich ungeeignete Personen hochgespült wurden, ist jetzt leider keine Überraschung, und es wird immer noch Menschen geben, die dort für diesen Haufen stimmen. Oder das gar nicht in der Blase mitbekommen (wollen).

  • Typisch, erst wenn man eine Rechnung mit anderen offen hat, werden das kriminelle verhalten anderer Parteimitglieder und nur dann offen gelegt, ist da jemand vielleicht vom Saulus zum Paulus mutiert, ganz sicher nicht. Ehrlichkeit und Gesetzestreue scheint bei diesen pseudo Patrioten nur dann vorhanden zu sein, wenn man durch die Offenlegung man damit nur den anderen Schaden kann, weil man selbst ein Vorteil sich davon verspricht. Ich möchte nicht wissen, wie viele von diesen labilen Charaktere noch Dreck am Stecken haben, und wie viel brauner und krimineller Dreck sich noch hinter deren pseudo patriotischer Maske versteckt.

  • Die AfD macht anscheinend was alle anderen Parteien auch machen, sie bedient sich an den Fleischtöpfen. Also nichts Neues.

  • Die beschriebenen Vorgänge passen wunderbar zum Charakter vieler AfD-Funktionsträger: Menschen, die sich ständig benachteiligt/zu kurz gekommen fühlen, und sich jetzt mit größter Selbstverständlichkeit und ohne jedes Schuldbewusstsein das gönnen, was Ihnen ihrer Meinung nach sowieso zusteht. Und da es halt kleinbürgerliche Spießer-Mindsets und -Wünsche sind, ist halt auch die Umsetzung entsprechend hemdsärmelig.

  • Das übliche Nachtreten. Warten wir ab, was dabei Belastbares bleibt. Egal was kommt, ich bezweifle, dass es die AfD zerlegt, so schön es auch wäre.

  • Na, dann lehne ich mich schon mal gemütlich zurück und warte darauf, dass Herr Schmidt im Januar anfängt, die AfD Sachsen-Anhalt zu zerlegen.

  • Aber das kann doch gar nicht möglich sein!? Ist es nicht die AgD, die ständig darauf hinweist, die einzig wahre und aufrichtige Partei zu sein? Völlig interger, nicht auf Vorteile bedacht? Das sind doch immer nur die anderen Parteien, oder?

    • @Perkele:

      Die AfD steht für Anstand und Ehrlichkeit - mal mehr, mal weniger weit davon weg.

  • Mit dieser überflüssigen Partei, die nix konstruktives durch ihre Existenz für die Bevölkerung beiträgt, sondern nur unseren Bundeshaushalt, mit hohen Kosten für die Parlamentarier der AfD, zusätzlich enorm finanziell belastet, leisten wir alle uns für die Ahnungslosen / Wähler einen Luxus, für den wir alle mit unseren Steuergeldern aufkommen sollen. Irgendwann ist auch echt mal Schluß damit. Die Wiedervereinigung war teuer genug !



    Wenn die demokratischen " alt " Parteien da nicht bald aktiv werden und ein " P " vormachen, agieren unsere " alt " Parteien nicht verantwortungsvoll mit unseren Steuergeldern.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Die AFD bitte nicht aufs Verschleudern von Steuergelder reduzieren. Das kriminelle an dieser Partei ist ihr rechtsextremes Gedankengut, nicht mehr und nicht weniger. Wenn die sich selbst zerlegen kann man sich einerseits freuen, andereseits muss auch zivilgesellschaftlich noch mehr gegen sie getan werden. Und natürlich sollte endlich ein Parteiverbotsverfahren in die Wege geleitet werden.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Die AFD bitte nicht aufs Verschleudern von Steuergelder reduzieren. Das kriminelle an dieser Partei ist ihr rechtsextremes Gedankengut, nicht mehr und nicht weniger. Wenn die sich selbst zerlegen kann man sich einerseits freuen, andereseits muss auch zivilgesellschaftlich noch mehr gegen sie getan werden. Und natürlich endlich ein Parteiverbotsverfahren in die Wege leiten.

    • @Alex_der_Wunderer:

      "Die Wiedervereinigung war teuer genug!"



      Da ist er wieder, der latente Ossihass. Als ob die AfD ein Problem aus der DDR wäre.



      Hoecke ist Wessi. Weidel ist Wessi. 75% der AfD Wähler sind Wessis. Einfach mal die absoluten Zahlen anschauen.



      Das Problem aus der DDR hieß übrigens SED. Die Nachfolger davon finden Sie im BSW und Die Linke.



      Ja, die Wiedervereinigung war wirklich teuer genug - seit über 30 Jahren müssen wir uns schon eure überhebliche Schei*e anhören.



      Ihre geistige Haltung ist entlarvend - "mit unseren Steuergeldern" - ich übersetze: wir Wessis bezahlen, dann wollen wir auch anschaffen.



      Das ihr es besser könnt und wisst ist sowieso klar...😂



      Das ist so geil - alles was ihr sonst als 'koloniales Gehabe' verabscheut wollt ihr plötzlich selbst anwenden, wenn es um uns Ossis geht und steht darin nicht einmal den Widerspruch.



      Sich über Merz und die Stadtbild-Ausssge aufregen aber selbst GENAU das gleiche Bild im Kopf haben wenns um Ossis und die AfD geht...😂



      Made my day.



      Wir werden niemals so wie ihr - zum Glück.

      • @Saskia Brehn:

        Manchmal hilft es auch Fakten zu betrachten, und das ganz unvoreingenommen! Alex_der_Wunderer hat zumindest damit einen Punkt!

        Die Kosten der deutschen Wiedervereinigung sind enorm und schwer exakt zu beziffern, doch Schätzungen für die Nettotransferleistungen in die neuen Bundesländer liegen bis heute bei rund 2 Billionen Euro, wobei frühere Zahlen auch bis zu 1,4 Billionen Euro bis 2009 nannten, während der Fonds Deutsche Einheit allein 1990-1994 über 82 Milliarden Euro ausschüttete und bis 2019 abbezahlt wurde. Diese Kosten umfassen vor allem Sozialleistungen, den Aufbau von Infrastruktur und Arbeitslosenunterstützung, aber auch die Tilgung von Schulden, die durch den Einigungsvertrag entstanden sind, wobei Experten die Einheit als "zweites deutsches Wirtschaftswunder" bewerten, trotz der hohen Kosten.

      • @Saskia Brehn:

        Uuuups! Ist das nicht extrem polarisierend was in Deinem Antwort-Kommentar steht? Das alles sollte, nein MUSS- man sehr differenziert betrachetn und eben - ohne Hass.

        • @Perkele:

          Zitat: - ohne Hass

          Selbstverständlich!

          Zitat: man sehr differenziert betrachetn

          "differenziert" ist ja sowas von 20.Jahrhundert. Sie wissen es vielleicht nicht, aber das Wort wurde vor 10 Jahren aus dem Duden gelöscht.

      • @Saskia Brehn:

        "Ihr"-"Wir".... pauschalisierungen sind eh schwach in meinen Augen. Nicht konstruktiv, sondern irgendwie beide Kommentare aus ähnlichem Holz geschnitzt.



        Finde den Satz von Alex_der_Wunderer auch überflüssig. Aber "Wir werden niemals so wie ihr - zum Glück" ganz genauso.



        Schade, dass so viele Menschen verallgemeinern und alles in einen Topf schmeissen wollen (Ossis/Wessis). Das ist leider sehr einfältig finde ich.



        Und nichts wird dadurch besser )

      • @Saskia Brehn:

        "Wir werden niemals so wie ihr - zum Glück."



        Schön dass sie dieses wir gegen die so weiterführen, das machts bestimmt besser.....Voll übers Stöckchen gesprungen. Sie erwidern "Ossihass" mit "Wessihass" super.



        Wir sollten mal langsam mit diesem Ost-West Quatsch aufhören, die Widervereinigung ist nun 35 Jahre her, es ist 2025 und wir haben andere Probleme auf der Welt....



        Ich finde es übrigens nicht gut, dass sie die ganze Zeit von "Ihr" reden, als ob der Herr Wunderer repräsentativ für ganz Westdeutschland wäre. Die meisten Menschen haben mit diesem Ost-West Thema überhaupt garnichts am Hut und es interessiert sie auch nicht.....

        • @PartyChampignons:

          "Ich finde es übrigens nicht gut, dass sie die ganze Zeit von "Ihr" reden, als ob der Herr Wunderer repräsentativ für ganz Westdeutschland wäre."



          Sie haben ja völlig recht 🙂‍↕️



          Er ist aber definitiv nicht allein hier im Forum. Ich behaupte nicht mal in der Minderheit mit diesem Mindset.

      • @Saskia Brehn:

        Nennen wir es mal nicht Hass, es ist ein eher schwindenes Verständnis, für eine immer noch wahrzunehmene Naivität bei Teilen der AfD Wähler. Sie können doch nicht ernsthaft den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen. Wer sich für besonders clever hält und diese Umstürzungspartei durch seine Stimme legitimiert, der Verhält sich wie ein Fahrgast, der bewusst in einem geklauten Bus mitfahren will. Die Wähler solidarisieren sich mit skrupellosen Leuten, die von den Regularien einer Partei, nur für sich und nicht für die Bevölkerung profitieren wollen.



        Ich empfehle immer den mir lieben Leuten, selber mehr aktives Engagement zu zeigen.



        www.mehr-demokratie.de

        • @Alex_der_Wunderer:

          "Sie können doch nicht ernsthaft den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen."



          Nein.



          Problem: den Beelzebub herangezüchtet haben wir beide, Ossis wie Wessis.



          Als der eiserne Vorhang fiel sollte es uns morgen so gut gehen wie euch - wir hatten ja nix dachtet ihr.



          Und ja, wir hatten weniger, aber statt der versprochene blühenden Landschaften kam Niedergang. Alle arbeitslos. Keine Perspektive. Da hatten wir noch weniger als vorher.



          Jippie.



          Und dazu 35 Jahre das Gesabbel: faule Ossis. Die könnens nicht. Die sollten mit unserem Geld die Mauer wieder aufbauen, ...



          Und heut stehen sehr viele Wessis da, schimpfen immer noch oder äußern ihr "schwindendes Verständnis", warum im Osten hasserfüllte Altnazis und eingeschnappte ehemalige politische Hinterbänkler mit ihrer 'Protestpartei' (sie framen es nun mal so) dermaßen durchstarten...🤷



          Finde den Fehler. Mich wundert es nicht das die AfD hier bei 40% steht, oft genug gesagt.



          Mich wundert es auch nicht, dass sie im Westen bei 20% steht - "die Wiedervereinigung war teuer genug" schrieben sie.



          Stimmt, Ossis wie Wessis haben die Faust in der Tasche, der Beelzebub AfD ist für mich vor allem auch ein Echo der Wende-Enttäuschten beider Seiten.

          • @Saskia Brehn:

            👍 Da haben wir doch schon durchaus einen Konsens gefunden. Es geht um die wenigen Profiteure Ost & West, die aus der Wiedervereinigung enorme Profite und Privilegien für sich " ergattert " haben, mit Unterstützung der, in erster Linie Unionsparteien mit Einwirkung der FDP. Ich persönlich bin weder BSW Befürworter noch 100 % in der Linken verankert. Nur um den Profiteuren beizukommen, sehe ich dies nur unter politischer Mitwirkung der Linken am ehesten gewährleistet. Es braucht keine Linke , die den Kanzler, die Kanzlerin stellt aber ein einflußreiches Gegengewicht wäre nötig, um wieder etwas in der Richtung eines wirtschaftlichen Ausgleichs, innerhalb unserer Bevölkerung, zu bewegen. Da die AfD politisch auch eher, wie die Unionsparteien, der FDP und auch bei Teilen der Grünen Parlamentarier, eher den neoliberalen Kurs fahren, zudem die AfD in Teilen der rechtsextremisten Idologien nachhängen, was keine Änderungen /Verbesserungen für die Mehrheit unserer Bevölkerung zur Folge haben wird, eher noch eine prekärere Lage für die Allgemeinheit bewirken wird, ist die AfD leider nicht als Partei der Lösungen anzusehen. So nützt doch die AfD sogar den Unionsparteien Inzwischen eher.

          • @Saskia Brehn:

            Sorry, aber so wird die Debatte halt nix. Lustig, dass Sie sich von einem einzigen spitzfindigen Spruch so triggern lassen. Ich an Ihrer Stelle hätte kurz darauf hingewiesen, dass die AfD in Baden Württhemberg gegründet wurde, hätte als Erwiderung vollkommen gereicht. Aber es muss dann halt wieder das große ganze aufgemacht werden, oder?



            Und blühende Landschaften gab es im Osten mehr als genug... die Industrie war ja platt, bzw. wurde platt gemacht. (Sorry, aber so böse sarkastisch musste mal sein).



            Aber mal Spaß beiseite, ich finde es immer wieder lustig, wie sofort die Wir gegen Die Debatte aufgemacht wird, sobald auch nur ein bissiges Wort fällt. Natürlich hat der Westen massiv unter der Wiedervereinigung gelitten. Nur weil ein paar findige Geschäftemacher nach der Wende in Ost-Deutschland eingefallen sind heisst das lange nicht, dass alle "Wessis" an den Zuständen im Osten Schuld haben. Der Osten hat Kohl nach der Wende gewählt, in Westdeutschland wäre er zu dem Zeitpunkt abgewählt worden. Und ja, die "Wessis" haben massiv gezahlt für die Wiedervereinigung. Im Gegensatz zum Osten wurden wir nur nicht vorher gefragt.

  • Das klingt alles sehr traditionell. Die ungezügelte Selbstbedienung an den Fleischtöpfen, insbesondere die Beschäftigung und Bezahlung von Familienmitgliedern ist so klassisch, das reicht bis ins alte Rom.



    Zumindest in diesem Punkt ist die Anschlussfähigkeit an die Altparteien schon mal erreicht. Alles andere hätte mich auch gewundert.

  • Korruption scheint ja ein Bindeglied der national-autoritären Bewegungen weltweit zu sein. USA und Ungarn sind die großen Vorbilder, aber auch im Kleinen kann man schon Steuergelder veruntreuen, wie die AFD-Mannschaft zeigt. Für größere Summen im Milliardenbereich muss man schon Bundesgesundheitsminister sein, oder Verkehrsminister ...

    • @Christian Lange:

      Darum sollte man wirklich überlegen, ob man nicht Jens Spahn mit der Verwaltung des eingefrorenen russischen Vermögens betraut. Die Kohle schmilzt bestimmt in kürzester Zeit, wie ein Eiswürfel in einer heißen Tasse Kaffee...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Sie lesen wohl den Postillon?

        • @PartyChampignons:

          😎 Sie wohl auch👍👍.



          Ohne geht's doch gar nimmer 😂

    • @Christian Lange:

      Auf den Punkt gebracht, danke!

  • Es wäre auf jeden Fall erfreulich, wenn korrupte Abgeordneten bestraft werden. Aber mal sehen, wie weit das geht. Vetternwirtschaft ist ja noch nicht per se strafbar. Und angebliche Dienstreisen sind wahrscheinlich auch schwer als reiner Tourismus beweisbar.