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Staatliche Rettung der Meyer-WerftFehler wie bei der Lufthansa

Simon Poelchau
Kommentar von Simon Poelchau

Ja, es ist sinnvoll, die kriselnde Werft zu retten. Aber der Staat sollte die Chance nutzen, das schmutzige Kreuzfahrt-Business auf öko umzustellen.

Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt an einer Betriebsversammlung der Meyer-Werft teil

E s war der Tag von Olaf Scholz: In Papenburg konnte der Kanzler zusammen mit seinem SPD-Parteifreund, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, die Rettung der traditionsreichen, aber kriselnden Meyer-Werft verkünden. Leider wird der Bund damit vermutlich wie bei vergangenen Hilfsaktionen auch viele Chancen vertun.

3.300 Menschen arbeiten in der Werft in Papenburg. Berücksichtigt man die Zulieferer, dann hängen an dem Unternehmen 18.000 Arbeitsplätze in der Region. Auch wenn das Emsland nicht mehr so strukturschwach ist wie einst, ist die Rettung dieser Jobs ein Faktor, der nicht zu vernachlässigen ist. Insofern ist es nachvollziehbar, wenn Bund und Land die größte Werft Deutschlands nicht tatenlos zugrunde gehen lassen wollen. Zumal es dem Unternehmen eigentlich gar nicht so schlecht geht. Es leidet vor allem an finanziellen Engpässen, die eine Corona-Spätfolge sind.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Das Geschäftsmodell der Meyer-Werft ist alles andere als ökologisch nachhaltig. Damit die dort gebauten Schiffe in See stechen können, muss die extra ausgebaggerte Ems teilweise sogar noch gestaut werden. Und überhaupt ist das Hauptprodukt – nämlich Kreuzfahrtschiffe – ein Klimakiller. Insofern wäre es sinnvoll, wenn Bund und Land Niedersachsen ihren Einstieg nutzen, um das Geschäftsmodell auch ökologisch nachhaltig aufzustellen und so die klimaneutrale Schifffahrt zu fördern.

Doch die Regierung will es so machen wie einst bei der Lufthansa: 2020 rettete der Bund mit Milliarden die durch die Corona-Pandemie angeschlagene Airline, hielt sich aber aus dem Geschäft heraus. Mittlerweile hat der Staat seine Lufthansa-Anteile zwar wieder mit Gewinn verkauft, damit aber auch verpasst, Einfluss auf den Konzern zu nehmen. Er hätte etwa alle Inlandsflüge streichen lassen oder die Airline mit der Deutschen Bahn zu einem großen Mobilitätskonzern in öffentlicher Hand fusionieren können, wie es einst die Linkspartei forderte. Doch der Bund hat diese Chance vertan. Er wird denselben Fehler bei der Meyer-Werft wieder machen.

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Simon Poelchau
Redakteur
ist für Ökonomie im taz-Ressort Wirtschaft und Umwelt zuständig.
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52 Kommentare

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  • "Er hätte etwa alle Inlandsflüge streichen lassen oder die Airline mit der Deutschen Bahn zu einem großen Mobilitätskonzern in öffentlicher Hand fusionieren können, wie es einst die Linkspartei forderte." - Schon lustig, Herr Poelchau. Angesicht der Unpünktlichkeit der Bahn hätte man dann keine Ausweichmöglichkeit mehr. Aber so etwas entspräche durchaus einer Planwirtschaft, wie es der Linken vorschwebt.

  • Meyer-Werft soll Straßenbahnen bauen.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Warum soll eine Werf, die Spezialisten im Schiffbau beschäftigt, ein Produkt bauen das nicht nachgefragt wird und das andere besser können?

    • @Troll Eulenspiegel:

      Taka-Tuka-Land hat keine Straßenbahnen.🙃

      Und im Rest der Welt hat Meyer - wie schon geschrieben - als Newcomer kaum bis gar keine Chancen, Straßenbahnen an den Mann zu bringen. Spätestens, wenn die zum allerersten Mal Zulassungsunterlagen für eine deutsche TAB (technische Aufsichtsbehörde) liefern müssten, würden die mit einem lauten Knall an die Wand fahren. Aber bevor die so weit kommen, gefriert die Hölle ein...

      • @FriedrichHecker:

        Oh mann...

        Ich habe vor wenigen Wochen geschrieben, dass ein Ausbau des ÖPNVs schnell über die Bühne gehen kann mit einem Beispiel.

        Und nun wieder, Deutschland könne nicht, gehe nicht, Zulassungen, Bürokratie, Neoliberalismus.



        Egal ob VW oder Meyer-Werft.

        Wer bürokratische Hürden als Argument bringt, der WILL die Welt zu Grunde richten. Ich werde mich an einer Mitschuld zum Ökozid nicht beteiligen.

  • Herr Poelchau, Ihnen ist schon bewusst, dass die Meyer-Werft Schiffe baut, die nicht mit Schweröl angetrieben werden? Die haben das erste Kreuzfahrtschiff gebaut, dass mit LNG (kann man zu Wasserstoff umrüsten) betrieben wird und machen derzeit für Disney einen Umbau, der das Schiff mit Methanol antreiben wird, das e benfalls grün hergestellt werden kann. Sie ist damit weltweit führend.

    • @Peter Hellinger:

      Es gibt keine -und wird es nie geben, weil die Entwicklung niemand bezahlen kann und will- Schiffe, die CO²-frei betrieben werden können (genauso wie in der Luftfahrt, auf die wir auch verzichten lernen müssen). Kapitalisten wollen irgendwas und wirgendwie bauen um des reinen Profits Willen, eigentlich sind Arbeitende da nur teuer und wären verzichtbar. Die neue Weltordnung verteilt den Reichtum anders, von unten, vom Anspruch jeden Mitmenschen auf einen auskömmlichen Arbeitsplatz und ein Auskommen, von dem sich leben lässt. Das Recht auf Arbeit und Wohnen beinhaltet aber nicht die Plünderung aller Rohstoffe, sondern 'nur' ein Leben im Einklang mit der Natur und in Gesellschaft unter Gleichen, Meyer kann sich einen Job suchen und selber arbeiten, zur Not helfen wir ihm dabei !

      • @Dietmar Rauter:

        Die "neue Weltordnung"?? :D

        Ich dachte Verschwörungstheorien seien nur im rechten Lager usus.

  • Die Meyer - Werft retten? Ja.



    Systemrelevant ? Ja.



    Aber nicht wegen der Arbeitsplätze an sich. Sondern weil das Unternehmen als "Gesamtpaket" ein Know-how Schatz ist. Die Arbeitskräfte kämen wahrscheinlich fast alle woanders unter - sonst wäre der ganze "Fachkräftemangel" ja fake-news.



    Aber die Arbeitskräfte sind eine Mannschaft, die man nicht auseinandernehmen und verkaufen sollte.



    Systemrelevant nicht weil Luxustouristen Kreuzfahrten bräuchten, sonst weinen sie. Sondern, weil die genannten Mannschaft auch andere Schiffe bauen könnte. z.B. für die Marine. Wer Kreuzfahrtdampfer kann, der kann auch Lazarettschiffe. eins ins Schwarze Meer und eins vor den Gaza-Streifen, wäre das eine verrückte Phantasie....?

    • @Monomi:

      Wenn sie jemanden finden, der die Meyer-Werft dafür bezahlt, baut diese auch Lazarettschiffe. Aber wer soll das sein?

  • Schön, dass hier mal wieder sämtliche Rahmenbedingungen und Spielregeln ignoriert werden.

    Meyer ist - egal wer Eigentümer ist - kein Konsumgüterhersteller wie die Autoindustrie. Da wird nicht nach eigenem Gusto produziert und ins Schaufenster gestellt.



    Die Meyer-Werft ist Auftragsfertiger, der auf Ausschreibungen von (potentiellen) Kunden bietet. Und wer etwas anderes anbietet als ausgeschrieben ist, fliegt nach den internationalen (und auch deutschen) Gepflogenheiten automatisch aus dem Vergabeverfahren raus. Und nachdem die wenigsten Kunden in Deutschland sitzen, würde es nicht einmal etwas bringen, wenn die Bundesregierung (unter Inkaufnahme spürbarer Kollateralschäden) diese Regelung aus dem Vergaberecht streichen würde.

    Der Autor darf mir gerne mal erklären, welchen wirksamen(!) Hebel die Bundesregierung als Werftbetreiber haben soll, um "das Kreuzfahrt-Business öko zu machen...

  • taz: *Das Geschäftsmodell der Meyer-Werft ist alles andere als ökologisch nachhaltig. [...] Und überhaupt ist das Hauptprodukt – nämlich Kreuzfahrtschiffe – ein Klimakiller.*

    Da kann man mal sehen, wie "ernst" man den Klimawandel in Deutschland nimmt. Bei einer einwöchigen Mittelmeerkreuzfahrt werden übrigens pro Schiffspassagier rund 1,9 Tonnen Treibhausgase produziert, wie das Umweltbundesamt auf ihrer Seite schreibt. Zum Vergleich: Der Durchschnittsbürger in Deutschland verursacht bei der Nutzung von Auto, Bus und Bahn rund 1,5 Tonnen Treibhausgase – das allerdings in einem ganzen Jahr. Diese schwimmenden Hochhaussiedlungen haben Platz für ca. 3000 bis 5000 Passagiere.

    Da es aber um Tausende Arbeitsplätze bei der Meyer-Werft geht, wird der Klimaschutz in die nächste Ecke gestellt und der Klimawandel darf ungestört weiter wachsen. So wird es natürlich nie etwas mit Klimaschutz; weder in diesem, noch in einem anderen Land. Unnötige Kreuzfahrtschiffe und unnötige Inlandsflüge findet der Klimawandel aber bestimmt gut, deshalb gibt er sicherlich auch einen 'Daumen nach oben' und wächst und wächst und ...

    • @Ricky-13:

      Mich würde der qualitative Vergleich im CO2 Verbrauch zu anderen Urlaubsformen in der Gesamtbilanz interessieren. Also inklusive Unterkunft und weiteren Faktoren.



      Weiterhin würde mich dann der quantitative Vergleich interessieren.



      Ich vermute, dass die ganz ollen Kreuzfahrtschiffe immer noch schlecht abschneiden, dass aber die vielen besseren Kreufahrtschiffe eine mehr oder weniger ähnliche Klimabelastung darstellen wie andere Urlaubs- und Reiseformen.



      Debattiert werden müssen m.E. Urlaubsreisen an sich. Die Fokusierung auf eine Sparte mit geringem Anteil wird auch nur wenig für das Klima erreichen.

    • @Ricky-13:

      Wieso glauben eigentlich alle, dass die Zahlen für vorhandene Schiffe auch für die zukünftigen Schiffe gelten?



      Punkt 1: Die Kreuzfahrtanbieter weltweit haben sich verpflichtet bis 2050 CO2-Neutral zu sei. Könnte besser sein, ist aber ein Anfang.



      Punkt 2: Der Schiffsverkehr, von dem die Kreuzfahrtschiffe nur ein Bruchteil sind, der Haupteil sind vor allem die großen Cointainerfrachter, trägt 3,9% zu den knapp 29% bei, den der Verkehrssektor weltweit Anteilam CO2 hat. Den Großteil mit über 20% ist der Straßenverkehr.



      Punkt 3: Die Schiffsflotten insgesamt muss umgerüstet werden. Dazu braucht man Spezialwerften, die das können. Meyer ist da sogar weltweit die erste Adresse.



      Punkt 4: Meyer baut Schiffsantriebe, die nicht mehr mit Schweröl betrieben werden, dort hat man das erste Schiff mit LNG als Treibstoff gebaut und derzeit baut man für Disney Cruise Lines ein Kreuzfahrtschiff auf Methanol als Treibstoff um, welches grün erzeugt werden kann.

  • Ich hoffe doch sehr, dass sie den selben Fehler wie bei der Lufthansa wieder machen....schon witzig, hiert wird Geld verdienen als Fehler eingestuft

    • @Altunddesillusioniert:

      Wie kommen Banken bei vollen Auftragsbüchern mit bisher jedenfalls auskömmlichen Verkaufspreisen nur aufgrund einer Finanzierungslücke aufgrund einer einmaligen Sondersituation (Pandemie) eigentlich zu dem Schluß, dass keine Kreditwürdigkeit mehr existiert. Dafür müsste es einen Grund geben, der bisher nicht genannt wurde. zB. ein Investitionsbedarf in der IT, der unfinanzierbar scheint.



      Infos dazu? Fehlanzeige!



      Merkwürdig.

    • @Altunddesillusioniert:

      Die Regierung soll mit solchen Geschäften eben nicht selbst Geld verdienen, sondern eine zukunftsorientierte Industriepolitik vorantreiben. Und das tut sie hier wieder nicht.

      • @Wonko the Sane:

        Sie wissen schon, die Regierung verdient nicht selbst Geld....wir haben am Ende mehr oder weniger Steuern zu zahlen....

      • @Wonko the Sane:

        man sollte sie pleite gehen lassen...aber wenn man meint unterstützen zu wollen, dann wäre mir lieber, es kommt ein Gewinn rum.

      • @Wonko the Sane:

        Was ist an Konverterstationen für Windenergie nicht zukunftsorientiert?

        • @Rudolf Fissner:

          Das ist argumentativ schon ziemlich freches Cherrypicking, nicht wahr?

          • @Wonko the Sane:

            Ach Klimapolitik ist nur so wichtig wie ein Glas Kirschmarmelade?

            Und by the way: Es gibt noch ein paar mehr valide Gründe, die eine Unterstützung rechtfertigen.

            • @Rudolf Fissner:

              Ich habe ja lustigerweise auch gar nichts gegen die Rettung an sich gesagt, wie auch der Artikel nicht, daher weiß ich nicht, was ich mit "mehr validen Gründen" soll. Zur Pointe mit der Kirschmarmelade kann man auch nur peinlich berührt schweigen. Ihre beiden Kommentare waren ausgesprochen unsachlich, wir brauchen uns wirklich nicht weiter zu unterhalten.

      • @Wonko the Sane:

        Das soll sie auch nicht. Entweder lässt sie Unternehmen pleite gehen oder rettet sie mit Steuergeld, dass sie im besten Fall mit Gewinn wieder sieht. Wenn sie hingegen mit eigener Industriepolitik auftreten möchte kann sie gerne selbst entsprechende Unternehmen gründen.

        • @Tom Tailor:

          Nein, es gibt viele Möglichkeiten, Industriepolitik zu betreiben. Regulation, Beteiligungen, Steuern, Subventionen zum Beispiel.

          Warum die Regierung die von Ihnen aufgemachten Alternativen beschränken sollte, sehe ich überhaupt nicht.

  • Ja, es geht um Arbeitsplätze.



    Gebt doch den Menschen ihr Gehalt weiter, während sie umgeschult werden.



    Es herrscht Fachkräftemangel.



    Dann werden jedenfalls keine weiteren Dreckschleudern gebaut.



    Wer jetzt noch von Klimaschutz redet, politosch, gehört ausgebuht!

    • @D. MEIN:

      Doch, es werden weiter Dreckschleudern gebaut. Nur woanders. Und die Möglichkeit, nachhaltigere Kreuzfahrtschiffe zu initiieren ist weg.



      Extrem kurzsichtig.

    • @D. MEIN:

      Vielleicht sollten Sie Ihre Aussage sinnvoll ergänzen: "Dann werden jedenfalls in Deutschland keine weiteren Dreckschleudern gebaut."

      Dafür aber überall anders auf der Welt. Die Lücke die die Meyer-Werft hinterlässt wird von anderen Werften geschlossen. Auswirkung auf den Klimawandel - keine. Auswirkung auf das Emsland: 18000 Arbeitslose, die im besten Fall umgeschult werden können und im schlimmsten Fall in ihrer Region keine Arbeitsplätze finden.

  • Richtig, unser Staat steigt in das Unternehmen als stiller Teilhaber ein.



    Ein gutes Geschäft. Die Geschäftsbücher sind voll und der Ertrag wird uns allen zu gute kommen. Ganz abgesehen vom Erhalt der Industrie dort auf dem platten Land. Viele 1ooo Arbeitsplätze

    • @Ramaz:

      Bitte träum weiter: Die Abschreibungsfrist läuft über 30 Jahre, bis dahin fibt es keine Lustschiffahrt mehr. AIDA/Carnival hat bei der KfW (wir!) noch 22 Milliarden Schulden, die Kredite wurden gewährt, um den Schiffbau in MV zu retten, der inzwischen pleite ist. Ein durch und durch unretables 'Geschäst' und nur, weil Politiker nicht in der Lage sind, den Menschen reinen Wein einzuschenken. Was brauchen wir und was ist viel zu viel ? Das geht alles in die Inflation und trifft zuerst die Ärmsten !

  • Wer das Geld gibt sollte auch mitbestimmen dürfen. Die Lufthansa hat kurzsichtig während Corona einen Teil ihrer Belegschaft gefeuert, war danach schlecht aufgestellt und muss nun wieder mühsam neues personal rekrutieren. Das hätte der Bund durch eine Beschäftigungsgarantie bis zum Ende der Pandemie verhindern können. Kreuzfahrtschiffe müssten natürlich nur noch nach dem neuesten Stand der Technik produziert werden dürfen, was denn sonst?

  • Was gekauft wird entscheiden die Kunden, nicht der Vorstand oder die Belegschaft der Werft. Natürlich kann man mit vielen Steuermillionen/Milliarden auch Ladenhüter bauen. Es ist naiv zu glauben, der Staat wäre der bessere Geschäftsmann. Beispiele, dass dem nicht so ist gibt es genug. Das Beispiel Lufthansa zeigt ganz deutlich, dass es besser ist, wenn der Staat die Finger aus dem Tagesgeschäft lässt.

  • Das muss dieser freie Markt sein, von dem die FDP immer schwadroniert.

    • @Bartleby208:

      "... von dem die FDP immer schwadroniert."

      Wohl eher der freie Markt von dem die Kritiker der selbigen schwadronieren und ihn lustigerweise immer als erste einfordern.

  • "Insofern wäre es sinnvoll, wenn Bund und Land Niedersachsen ihren Einstieg nutzen, um das Geschäftsmodell auch ökologisch nachhaltig aufzustellen und so die klimaneutrale Schifffahrt zu fördern."



    In welchem Zeitraum soll das gedacht werden? Dekaden oder Äonen?



    Das Problem Klimaschutz ist jetzt virulent.



    Eigentlich hilft nur Karenz effektiv; was das heißt, ist eigentlich unmissverständlich offensichtlich:



    utopia.de/ratgeber...ahrtschiffe_36370/

    • @Martin Rees:

      Beim Land Niedersachsen als Teileigner bin ich skeptisch. Die fahren schon als Anteilseigner bei VW eine merkwürdige Linie, wenn es um Investitionen in China geht, die klar gegen das De-Risking der Bundesregierung verstoßen...

  • Ich denke auch, die Sitzverlegung nach Papenburg allein reich nicht aus. Wir brauchen die Konversion (Umwandlung) des Unternehmens hin zu kleineren und saubereren Schiffen. Nicht die Kreuzfahrtriesen mit immer noch dreckschleudernden Maschinen und einem riesigen Müllanfall sondern kleinere Schiffe und Loks/Güterbahnen/Busse/Straßenbahnen für den öffentlichen Verkehr sollten im Staatskonzern Meyer-Werft gebaut werden!

    • @OstePit:

      "Loks/Güterbahnen/Busse/Straßenbahnen für den öffentlichen Verkehr sollten im Staatskonzern Meyer-Werft gebaut werden!"

      Nach deutschem Vergaberecht müssen solche Beschaffungen für den ÖPNV zwingend allgemein ausgeschrieben werden. Die Wertgrenze für ausschreibungsfreie Vergabe wird von rollenden Material praktisch immer gerissen. Auf der Schiene hat ein neuer Anbieter mangels Referenzen keine Chance - und eine Lockerung dieser Vorschrift bringt Anbieter wie die chinesische CRRC (die schon in benachbarte EU-Länder liefert) an den Start, gegen die man mit deutschen Produktionskosten keine Chance hat.



      Und auf der Straße ist es noch schwieriger.

      Da haben die "deutschen" Hersteller trotz (Teil-)Fertigung in Holýšov, Hoşdere, Starachowice, Ankara in den letzten Jahren erhebliche Probleme, Ausschreibungen zu gewinnen. Es gibt nämlich inzwischen eine nennenswerte Konkurrenz, bei der nicht nur Produktion sondern auch Entwicklung zu 100% nicht zu deutschen Löhnen erfolgen. Sondern in Opole (Solaris), Adana (Temsa) oder in Székesfehérvár und Vysoké Mýto (Irisbus).

      Ein Newcomer, der in Papenburg Arbeitsplätze erhalten will, hat da keine ernsthafte Chance, Ausschreibungen zu gewinnen .

  • Das Ganze ist ein Stück aus dem Tollhaus. Wir kennen das aus Mecklenburg-Vorpommern. da wurden AIDA-Lustschiffe 'vorfunanziert' durch die KFW, der Carnival-Konzern schuldet der KfW-Bank des Bundes noch mindestens 20 Milliarden € und trotzdem läuft in den Werften dort heute nichts mehr. Wir als Staat sollen jetzt die Mexer-Werft übernehmen, damit dort diese völlig überflüssigen Dampfer 'vorfinanziert' werden sollen. Wie war das mit den letzten Glücksspiel-Dampfern aus Hongkong ? Der Werft ging das Geld aus, halbfertig im Sonderangebot wurde der Rest zum Schrottpreis verhökert, weil die Besteller inzwischen nicht mehr existieren. Ein totales Lügengebäude, von Politikern, die Angst haben, den Beschäftigten in Papenburg reinen Wein einzuschütten. Wer braucht diesen Scheiss überhaupt noch ?

    • @Dietmar Rauter:

      20 Milliarden Euro? Sind sie sicher, dass das nicht einige Nullen sind, vielleicht eher 20 Millionen Euro?

  • Und was genau sollte der Bund im Fall der Meyer-Werft genau machen? Die Aufträge kommen von den Kreuzfahrtunternehmen. Falls ein solcher Auftrag nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, dann einfach ablehnen? Das würde ein wahres Tohuwabohu werden und die Werft mit Sicherheit in den Abgrund stürzen.

  • Leute, wir fahren nach Papenburg. Die Werft gehört jetzt uns. Wir bauen grosse Kreuzfahtschiffe für Disney.



    Wir kleben uns nicht fest sondern winken froh den Riesen hinterher.



    Es ist systemrelevant!



    Ja, so geht das mit Klimaschutz. Schliesslich fahren die Riesen selten vor der eigenen Haustür.



    Muss man alles nicht so eng sehen.

  • Schifffahrt ohne Emissionen, weder beim Bau, noch beim Betrieb ist keine Schifffahrt.

    Natürlich können sie andere Antriebe und Sonstiges verbauen, wenn sie die Mehrkosten für die Eigner mit Subventionen ausgleichen.

    So wie wir das mit E-SUVs, Strom und Wasserstoff und vielem mehr machen. Ideologie, die nur durch den Steuerzahler möglich wird.

    Jede dieser tollen Ideen ist eine Verschwendung von Steuergeldern, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden. Zum Beispiel für die Menschen, die nicht wissen, wie sie die Kosten der Einschulung tragen sollen.

    • @Octarine:

      für die Einschulung gibts zum Bürgergeld Zustatzbeiträge!

  • Exakt der in diesem Artikel ausgedrückte Wunsch würde das Unternehmen in den sicheren Ruin treiben.

  • Das wäre doch genauso wenig etwas geworden wie bei der Bahn.



    Nur keine falschen Hoffnungen. die Bundesverwaltung ist der Massen am Boden, denen würde ich nicht einmal mein Pfandgut anvertrauen.



    Besser wäre es gewesen auf die Arbeitsplätze zu verzichten, wie damals und heute im Solarbereich- und eine neue Werft an einem sinnvolleren Standort zu bewerben - wo nicht aufgestaut werden muss, usw.



    Sonst ist die Regierung auch nicht zimperlich mit Arbeitsplätzen. Doch eine Werft mit Einfluss ist wichtig für das Rüstungsgeschäft, oder war da noch etwas anderes?

    • @Sonnenhaus:

      Die Bahn ist übrigens vor allem am Boden, seit sie zur AG umgebaut und auf den Börsengang vorbereitet wurde, indem sie an allen Ecken und Enden zusammengespart wurde, um sie privaten Investoren schmackhaft zu machen, die eine konkurrenzfähige Rendite erwarten. Bis heute ist die Bahn per Gesetz verpflichtet so zu tun, als sei sie ein privates Unternehmen.

      Die Bahn ist daher für die angebliche Ineffizienz staatlicher Betriebe ein sehr schlechtes Beispiel.

  • Einfach dem Kunden zu sagen was er bestellen soll ist natürlich schwierig!!



    Bei einer Firma die Kreuzfahrtschiffe herstellt einzusteigen, die Geld erst bei Auslieferung bekommt und das Kostenrisiko für den Kunden voll übernimmt hat ein Managementproblem. Daher Einstieg vllt., Management weiterwursteln lassen definitiv nicht.

    • @Tom Farmer:

      "Bei einer Firma die Kreuzfahrtschiffe herstellt einzusteigen, die Geld erst bei Auslieferung bekommt"

      Das legt der Kunde genauso via Ausschreibungbedingungen fest wie die Kenngrößen und Ausstattung des Schiffs - für das Management der Werft gilt da auch nur: friß oder stirb.

      Und eine staatliche deutsche Stelle wird sich bei solchen Bedingungen sowieso nichts denken. Bei denen gibt es in der Regel bei Auslieferung nur 80% der Rechnungssumme. Die restlichen 20% bleiben erst einmal Gewährleistungseinbehalt und werden erst zwei Jahre (bei Bauleistungen fünf Jahre) nach mängelfreier Übergabe ausbezahlt...

  • Wenn der Bund den Vorschlägen des Kommentators gefolgt wäre, oder folgen würde, wäre es wohl doch besser nur begrenzte Bürgschaften abzuschreiben, nach der Insolvenz den Standort auf dem platten Land aufzugeben und lieben in Rostock mit einer Rumpftruppe die ökologische Zukunft zu planen. Dürfte billiger und schneller gehen. Und die Lufthansa hätte man dann wahrscheinlicher besser an einen Konkurrenten verkauft, mit der Maßgabe in Deutschland in Zukunft maximal zu schrumpfen. Im Ernst, mir reicht eigentlich das operative Unvermögen der deutschen Staats - Bahn

  • Herr Poelchau, so ähnlich dachte ich auch. Jedoch geht es nicht ums Klima, sondern um Arbeitsplätze. Nebenbeibemerkt schreien ja auch die Bauern nach der klimawandelbedingten schlechten Ernte auch nach mehr Dünger und Pflanzenschutz, die Welt ist nunmal eine verrückte.

  • Das wäre es gewesen, der Bund leitet ein Luftfahrt Unternehmen. Was ein Spaß