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SPD-Vorsitzende Saskia EskenSie ist noch da

Saskia Esken gehört zu den wenigen Frauen im Zentrum der Macht. Doch die Kritik an ihr ist groß, auch in der SPD. Zu Recht?

„Ich sorge schon dafür, dass ich gehört werde“: Die Bundesvorsitzende der SPD im Willy-Brandt-Haus in Berlin Foto: Stefan Boness

Berlin taz | Die Auswahl zwischen zwei Ministerien fällt Saskia Esken schwer. Klima und Wirtschaft oder Bauen? Die SPD-Vorsitzende überlegt. „Da mach ich wohl … Klima und Wirtschaft.“ Zumindest ins Schattenkabinett von Bundestranslerin Margot Schlönzke hat es Esken an diesem Abend im Juni 2024 schon mal geschafft. Das Publikum im Theater am Berliner Mehringdamm applaudiert begeistert. Esken lächelt. Viel Applaus bekommt sie in letzter Zeit nicht.

Damals, als Esken zu Gast beim politischen Kabarett von Dragqueen Margot Schlönzke gewesen ist, war die Ampelkoalition noch nicht zerbrochen, an Neuwahlen dachte nur Christian Lindner, und im Weißen Haus regierte Joe Biden. Seitdem ist viel passiert, die Welt hat sich verändert. Aber Saskia Esken ist noch da.

Und sie könnte sogar Ministerin der nächsten Koalition werden. Genau wie ihr Co-Vorsitzender Lars Klingbeil, der sich nach dem schlechtesten SPD-Ergebnis seit Gründung der Bundesrepublik zum Fraktionsvorsitzenden beförderte, ist Esken nicht zurückgetreten. Und kündigte Ende Februar an: „Ich verspreche, dass ich nerve.“

Damit nervt sie zumindest schon mal Ge­nos­s:in­nen in der eigenen Partei. Sie klebe wie Pattex am Parteivorsitz, so Gerhard Gaiser, früherer SPD-Kreisverbandsvorsitzender von Freudenstadt in der SZ. Freudenstadt gehört zu Eskens Wahlkreis. Gaiser kennt sich aus mit Pattex, er war selbst 40 Jahre als Kreisvorsitzender im Amt. Auch die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey – wie Esken eine standhaft sitzen gebliebene Wahlverliererin – findet, man dürfe ihr kein Ministeramt geben.

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Esken sorgt für Reibung

Und auch im Parteivorstand gibt es Kritik an ihr, es könne doch nicht sein, dass die eine nur gehe, wenn auch der andere gehe. Und das sei kein Mann-Frau-Ding, es gehe um Leistung. Wahr ist: Klingbeil hat seinen Wahlkreis in Niedersachsen zum wiederholten Mal direkt gewonnen, Esken schnitt in Calw mit 12,9 Prozent noch unter dem baden-württembergischen Zweitstimmenergebnis ab. Aber der Nordschwarzwald galt auch nie als sozialdemokratisches Kernland.

„Man muss sich durchzusetzen wissen“: Saskia Esken in ihrem Büro im Willy-Brandt-Haus in Berlin Foto: Stefan Boness

„Es gibt keinen einzigen inhaltlichen Vorwurf gegen Saskia Esken“, schimpft Maria Noichl, eine von zwei Vorsitzenden der einflussreichen SPD-Frauen. Esken sei eine zielstrebige Frau, die stets klare Kante gegen rechts gezeigt habe. „Es wäre einfach unfair, wenn man ihr die Schuld an diesem Wahlkampf in die Schuhe schiebt.“ Noichl findet: „Wir brauchen Saskia Esken in der ersten Reihe.“

Esken sorgt für Reibung. Für Po­li­ti­ke­r:in­nen ist das an sich normal; wer Dinge verändern will, stößt auf Widerstand. Aber tut Esken sich und ihrer Partei einen Gefallen, wenn sie weitermacht? Braucht die SPD eine „Nervensäge“, um in der sich anbahnenden schwarz-roten Koalition erkennbar zu sein? Und wie geht Esken als Mensch mit dem Dauerfeuer gegen sie um, das sie mit stoischer, zuweilen leicht verkniffener Miene scheinbar erträgt? Am vergangenen Montag, im Gespräch in ihrem Büro im siebten Stock des Willy-Brandt-Hauses, weicht sie der Frage, ob ihr die Angriffe zusetzen, aus: „Frauen werden in der Politik auch weiterhin anders beurteilt als Männer.“

Kritik ist sie gewohnt, nicht erst, seitdem sie 2019 zur Parteivorsitzenden gewählt wurde. „Die Saskia. Sie war ja nie unumstritten im Landesverband. Sie hatte eben immer ihren eigenen Kopf und hat sich nie verstellt, um jemandem zu gefallen“, sagt Karl-Ulrich Templ, Schatzmeister der SPD Baden-Württemberg. „Sie war sehr, sehr aktiv im Kreisverband, hat sich eingebracht und war sich nicht zu schade, mal eine untergeordnete Rolle zu spielen.“

Das Hochdeutsch-Problem

Untergeordnet – das klingt bescheiden. Andere sagen, Esken habe in der Landespartei bis zu ihrer Kandidatur keine Rolle gespielt. Alle waren total überrascht als sie für den Parteivorsitz kandidierte. „Ich habe das zunächst für einen Witz gehalten, damals haben ja so viele im Scherz gesagt, sie wollten kandidieren,“ erzählt Leni Breymaier. Die einstige baden-württembergische Landesvorsitzende war mit Esken gerade hoch oben auf einem Baumwipfelpfad unterwegs, als diese von ihrem Plan erzählte. Breymaier stärkt der Freundin und schwäbischen Leidensgenossin („wir haben ja beide dieses Hochdeutsch-Problem“) den Rücken. „Saskia ist einfach eine total verlässliche Frau und sie wird total unterschätzt.“

Unter normalen Umständen hätte Esken keine Chance auf das Spitzenamt gehabt. Obwohl ihre Biografie eigentlich eine wunderbare sozialdemokratische Erzählung der zweiten Chancen ist. Als Jugendliche sang sie zur Gitarre mit schwarz geschminkten Lippen Neil-Young-Songs in Fußgängerzonen, kellnerte, trug Pakete aus. Sie begann als Erste in der Familie ein Studium und brach es wieder ab, machte eine Ausbildung zur Informatikerin, heiratete mit ­Anfang 30 ihren Teamleiter bei IBM, bekam drei Kinder, gab ihren Beruf auf. Jungen Frauen würde sie heute nicht dazu raten, nach zehn Jahren Pause sei man keine Softwareentwicklerin mehr. ­

Esken war Ende 20, als sie SPD-Mitglied wurde, mit 52 Jahren wurde sie erstmals in den Bundestag gewählt, auf Platz 18 der Landesliste. Sechs Jahre später wurde sie dann Parteivorsitzende. Normalerweise eine Personalie, die im engen Führungskreis mit den Mi­nis­ter­prä­si­den­t:in­nen ausbaldowert wird. Doch die SPD war auf der Suche nach sich selbst und nach einem Neuanfang. Die erste Frau an der SPD-Spitze, Andrea Nahles, war gerade faktisch gestürzt worden, die Partei lag am Boden. Also versuchte man es mit einer Doppelspitze, gecastet von der Basis. Gegen jede Wahrscheinlichkeit setzten sich der ehemalige nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die kaum bekannte Esken gegen den späteren Kanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz durch.

Ein Quereinstieg, der von den klassischen SPD-Netzwerken nach wie vor misstrauisch beäugt wird. Dass eine Frau es ohne nennenswerte Unterstützung aus Fraktion und Landesverband an die Spitze der Partei geschafft hat, gilt manchen bis heute als eine Art Betriebsunfall.

Die Medien behandeln sie ungnädig

Esken ist nach dem Nahles-Trauma der SPD erst die zweite weibliche Parteichefin und die erste, die von der Basis gewählt wurde. Das macht es Kritikern schwer, zu offensiv ihren Rücktritt zu fordern. Zumal es keine anderen starken Frauen in der SPD gibt, die dieses Amt gerade unbedingt haben wollen. Ma­nuela Schwesig, Ministerpräsidentin in Mecklenburg-Vorpommern? Will im kommenden Jahr die Landtagswahl gewinnen, was gegen eine derzeit doppelt so starke AfD schwer genug werden wird. Anke Rehlinger, Regierungschefin im Saarland? Kann dort ohne Koalitionspartner frei agieren und sieht eine Doppelspitze mit gemischten Gefühlen. Bärbel Bas, Ex-Bundestagspräsidentin? Hat sich bislang nicht geäußert.

So bleibt Esken auch mangels Alternativen Parteivorsitzende, zumindest bis zum Parteitag im Juni. Selbst Kritiker bescheinigen ihr, dass es ihr gelungen sei, die Groko-müden und tief zerstrittenen Sozialdemokraten zu einen und Regierungskritiker wieder mit der Partei zu versöhnen. Der Wahlsieg 2021 geht auch auf ihr Konto. Warum sind Esken und die SPD trotzdem nicht so richtig miteinander warm geworden?

Es sei ihr nie gelungen, die Herzen der Partei in der Breite für sich zu erwärmen, heißt es aus ihrem Umfeld. Esken kann schroff im Umgang sein, auch Medien gegenüber. Im Gespräch in ihrem Büro kritisiert sie Journalisten, die sie zu unbedachten Äußerungen verleitet hätten oder mit ihren Fragen einen Keil in die Partei treiben wollten. Ab und an wirkt sie wie eine Schildkröte, die sich weiter in den Panzer zurückzieht, je eifriger man mit dem Salatblatt vor ihrer Nase wedelt. Vielleicht kein Wunder – von den Medien wird sie oft ungnädiger behandelt als Klingbeil, Überschriften reichen von „Frau aus Stahl“ bis „SPD-Nervensäge“.

Norbert Walter-Borjans sagt, er habe zwei Eskens kennengelernt. „Eine, die in der Öffentlichkeit verstörend schroff und abweisend wirken kann, und auf der anderen Seite eine verletzliche Frau, die gelernt hat, Demütigungen wegzustecken.“ Was auch ihm auffällt: „Für Saskia Esken gelten Maßstäbe, an denen viele ihrer männlichen Kollegen grandios scheitern ­würden.“

„Unser Kanzler“

Enttäuscht hat Esken aber auch jene, die auf die Parteilinke als Parteivorsitzende gesetzt hatten, auf eine unorthodoxe Botschafterin ihrer Forderungen. Auf dem Wahlparteitag 2019 versprach sie noch, wieder sozialdemokratische Politik zu machen „Klare Kante! Klarer Kurs! Klare Sprache“. „Wir werden viel Spaß mit ihr haben“ frohlockte damals Kevin Kühnert, in der nach ihm benannten Dokuserie, der als Juso-Vorsitzender tatkräftig die Strippen für die Wahl des Duos Walter-Borjans und Esken gezogen hatte. Doch viel Begeisterung entfacht Esken heute auch bei den Jusos nicht mehr.

„Wir waren in den letzten drei Jahren schon ein ziemlicher Kanzler-Support-Verein“, sagt der jetzige Juso-Vorsitzende Philipp Türmer. Diese Kritik richte er allerdings an die gesamte Führungsebene der SPD. „Saskia Esken hat aber immer wieder ihre Stimme für Vermögens- und Verteilungsgerechtigkeit erhoben und dabei stets den Kontakt gehalten.“

Auffällig war allerdings, wie sehr sich Esken bei jeder Gelegenheit vor „unseren Kanzler“ warf und wie sehr sie ihn und die Regierung in jedes Mikrofon verteidigte. Und dabei wollten ihr viele noch nicht mal zuhören.

Als die SPD Anfang des Jahres Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten wählte, sagte Esken in der Abschlussrede: „Ich bin jeden Tag dankbar, dass wir mit Olaf Scholz einen erfahrenen, besonnenen, einen in seinen Haltungen klar gefestigten Sozialdemokraten im Amt haben.“ Der Umschmeichelte tippte derweil in sein Handy, in den hinteren Reihen verließen Delegierte scharenweise den Saal. Solche Szenen gibt es zuhauf. Im Bundestag kehrt Scholz ihr nach der verlorenen Vertrauensfrage im Dezember den Rücken zu. Zwar ruft er sie später an, entschuldigt sich, und auch sein Umfeld bestätigt, dass er Esken wirklich schätze. Doch die Botschaft ist gesetzt: Saskia Esken kann man ignorieren. Bei den Sondierungsgesprächen sitzt sie, die nur auf dem rechten Ohr hört, links außen am Tisch, die vier Männer sitzen sich gegenüber. Unionschef Friedrich Merz trifft wichtige Absprachen in den Koalitionsverhandlungen mit Klingbeil.

Im Südwesten wird Esken geschätzt

„Das ist nun mal so, in einer Welt der Alphamänner“, sagt Esken. Allein körperlich seien Klingbeil, Merz und Söder auf Augenhöhe, weil alle gleich groß. „Da muss man sich durchzusetzen wissen, aber ich sorge schon dafür, dass ich gehört werde.“

Be­ob­ach­te­r:in­nen sind sich einig, dass Esken keine klassische Netzwerkerin ist. Während Klingbeil äußerlich weich wirkt, aber als knallharter Machtpolitiker gilt, ist Esken das Gegenteil: schroff nach außen, aber intern um Herzlichkeit bemüht. Fühlt sie sich von der Partei getragen? „Ja“, antwortet Esken knapp. Und sagt auf Nachfrage: „Im persönlichen Umgang begegnet mir viel Zuspruch.“

Das Bild von ihr wird freundlicher, je weiter man von Berlin nach Südwesten fährt. Sie könne gut zuhören, lasse andere Meinungen gelten, sei aber auch durchsetzungsstark. Florian Kling ist SPD-Mitglied, amtiert aber als parteiunabhängiger Oberbürgermeister von Calw, dem Wohnort von Saskia Esken. Finanziell sei man Schlusslicht in Baden-Württemberg, sagt Kling, doch 90 Prozent der Investitionen gebe man für Schulen und Kitas aus, das sei im ländlichen Raum ein Standortvorteil. „Wir haben eine hundertprozentige Kitaplatzabdeckung hier, wir sind beinahe so gut wie Ostdeutschland.“ Ohne Esken wären während der Pandemie nicht alle Schulen der Stadt binnen weniger Monate mit Tablets und Glasfaseranschluss versorgt worden.

Als die Schulen 2020 im Eiltempo auf digitales Lernen umstellen mussten, setzte die damalige Kanzlerin Angela Merkel lieber auf die Expertise der einstigen Softwareentwicklerin ­Esken als auf die ihrer Parteifreundin Anja Karliczek, der damaligen Bundesbildungsministerin. Merkel und Esken trafen sich im Kanzleramt, machten mit den Ländern im Spätsommer einen 1,5 Milliarden schweren zweiten Digitalpakt klar.

„Ich bin sehr glücklich über ihren Einfluss im Bund“, sagt Kling. Überhaupt habe der Bund in den letzten Jahren mehr für Bildungspolitik getan als das Land: das Startchancen-Programm für benachteiligte Schulen, der Digitalpakt, der Anspruch auf Ganztagsbetreuung – „und hinter allem stand Saskia Esken“.

Genau wie Templ würde Kling sich freuen, wenn Esken Bildungsministerin würde. Interesse an dem Job, der im föderalen Deutschland viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Ländern erfordert, soll sie schon 2021 gehabt haben. Esken selbst sagt dazu nur: „Die Personalfragen klären wir ganz am Ende der Koalitionsverhandlungen.“ Ob sie im Juni erneut als Parteivorsitzende antreten wird, verrät sie nicht. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass sie noch mal gewählt würde. In der Politik, sagt Esken, wolle sie bleiben. „Einen anderen Beruf habe ich nicht vor zu ergreifen.“

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29 Kommentare

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  • Danke für das ausgewogene Porträt. Ich finde Frau Esken cool. Sie hat etwas Ruhe in das Personal-Karussel der SPD gebracht und scheint vieles richtig zu machen und eher im Hintergrund zu wirken. Harte Schale, weicher Kern, und endlich jemand, die arbeitet, anstatt der eigenen Eitelkeit zu frönen! Der Digitalpakt für Schlen war bitter nötig und ein Aufatmen... vorbei an den völlig unflexiblen Landesschulämtern.

  • Esken ist engagierte Sozialdemokratin. Frau. Keine Berufspolitikerin-Juristin-Politologin. Was der deutschen Politik also immer noch viel zu sehr fehlt.



    Sie schwäbelt und sieht nicht aus wie eine lächelnde Barbie.



    Na und? Wobei, das Schwäbeln ...



    Quatsch: Sie wird von Leuten attackiert, die ihre Politik attackieren, die noch mehr Zaster für Reiche und weniger für die Bedürftigen wünschen - und das ist doch auffallend.

  • Ich bin eine Sozialdemokratin und stehe Frau Esken und Herrn Scholz sehr kritisch gegenüber und habe eine andere Partei gewählt. Ich teile die Kritik gegen Esken und möchte nicht, dass sie weiterhin einen hohen Posten in der Regierung erhält. Ich habe Frau Esken nicht so wahrgenommen, dass sie als Co-Parteichefin eine wichtige Funktion neben Borjans und Klingbeil einnimmt. Ihr Auftreten in der Öffentlichkeit war katastrophal und mir würde sie nicht fehlen.

  • In den letzten 20 Jahren hat sich der Stimmanteil für die SPD halbiert.

    Esken ist eine der Garantien für die nächste Halbierung.

    Schade um die Partei. War irgendwann mal richtig gut.

  • Saskia Esken ist doch - wie so viele per Landesliste in den Bundestag gelangt.



    Ohne Landesliste wäre unser Parlament, entweder leer oder voll demokratisch gewählter Volksvertreter.



    Bitte Schluß mit Amtsklebern - nicht immer wieder diese alternden Berufspolitker.

  • eine der wenigen Politiker die im Hintergrund wirken und trotzdem, wenn es darauf ankommt auch mal Kante zeigen.



    Alles andere ist purer Neid oder unprofessionell.

    • @Sonnenhaus:

      Es geht nicht nur darum, wann und wie Saskia Esken aus dem Hintergrund tritt - sondern auch wann (und wie) sie im Hintergrund blieb und bleibt. Dass Esken nicht nur SPD-Vorsitzende ist, sondrrn auch (wieder) im Wahlkreis Calw kandidiert, soll manchen erst auf dem Wahlzettel aufgefallen sein. Mit einer zweistelligen Prozentzahl bei den Erststimmen hat nicht mehr jeder der Genossen im Nordschwarzwald gerechnet.

      Selbst dort, wo der Schwarzwald traditionell tiefschwarz ist, ist über die letzten Jahrzehnte hinweg lange ein(e) im eigenen Wahlkreis derart unbekannte(r) SPD-Abgeordnete(r) nicht leicht zu finden..

  • Mir hat es sehr gut gefallen, wie Sie das Bild von Frau Esken objektiviert haben und somit auch Ihr Bild in der Öffentlichkeit



    aufgewertet haben. Das teilweise sehr unangenehme 'Frauenbashing' einer rechten Männerjournaille, z.B. auch Frau Baerbock gegenüber, ist gerade auch für mich als Mann nur schwer erträglich. Ich erinnere auch noch mit Schaudern, wie Frau Nahles in der SPD z.B von Gerhard Schröder öffentlich disqualifiziert wurde. Sowohl SPD wie auch CDU tun sich innerparteilich schwer, Frauen gleichberechtigt zu fördern und zu behandeln. Insofern laufen ihnen auch besonders die jungen weiblichen Wählerinnen weg. Die Berichterstattung der TAZ bildet da ein gutes Gegengewicht.

    • @Heiko Blumberg:

      Es geht ja wohl nicht um Frauenbashing oder Gleichberechtigung.

      Früher einmal war ich sehr dafür, dass Frauen mehr Macht in der Politik bekommen.

      Die letzten 20 Jahre heben gezeigt, dass es ziemlich wurscht ist. Die Qualität der Politik hängt nicht vom Geschlecht ab.

  • ..." Da mach ich doch Klima und Wirtschaft "



    Es geht ebend vielen Ministern nicht mehr wirklich um " die Sache ", sondern um ihre Position als Berufspolitker. Ein absoluter Missbrauch unserer Demokratie. Aber doch so typisch für die repräsentative " Demokratie ".

    • @Alex_der_Wunderer:

      Sie lasen den Artikel doch sicher? Und welches Format das war?



      Da war das das schlagfertigste Ausweichen auf eine noch nicht spruchreife Frage.

  • Esken arbeitet erfolgsunabhängig - das ist kein Kompliment. Ihre Währung ist Treue und Loyalität, mit einem scharfen Verstand hat das wenig zu tun. Statt die Kurve zu kriegen, macht sie die SPD - langfristig - überflüssig. Wer nach dem Ergebnis bleibt, der schaut weg. Vielleicht ist es ihr inzwischen auch egal, was aus der SPD wird.

  • Die Frau ist mir zu sehr Parteisoldatin und schwäbische Hausfrau, verbissen - weil sie selbst nicht an ihre Akzeptanz glaubt. Kein bisschen souverän und ohne politisch attraktive Ideen. Ich weiss gerade immer noch nicht, für welche Politik sie eigentlich steht.

  • Esken ist das beste Aushängeschild für die SPD! Die Klingbeils, Nahles, Gabriels wollen doch nur irgendeinen hochdotierten Aufsichtsratsposten abgreifen.

    • @womzie:

      Andrea Nahles ist die Babette(1) vom Arbeitsamt. (1) Suchmaschine fragen*lol*



      Halte Saskia Esken auch eher für ne vorbildliche Sozialdemokratin.

  • Ein faires und schwesterliches Portrait von Esken. Aber wie soll ein Neubeginn bei der SPD beginnen, wenn sie schon wieder in eine Groko geht, ohne zuvor die Gründe für ihren Misserfolg bei der Wahl geklärt zu haben?

  • Nachdem sie von Wahldesaster zu Wahldesaster, mit stetig fallender bis unbekannter Unzufriedenheit der Bürger über die Regierung, stets dabei geblieben ist, das gute Politik gemacht wurde und man diese fortsetze, muss ich sagen sie eignet sich perfekt als Ministerin.

    Scheuer war schon ein Tiefpunkt bei dem ich dachte das kann nicht schlechter gehen. Frau Paus hat ihn in meinen Augen abgelöst und die Chancen stehen gut das Frau Esken das unwahrscheinlich, das Frau Paus gelungen ist, sogar unterbietet und das unmögliche möglich macht.

    Wie kann es sein, dass bei über 500.000 Mitgliedern in den demokratischen Parteien, Menschen oben stehen die nicht mal Menschen nachvollziehen können, welche politisch ähnlich denken.

  • Esken ist weniger das Problem als der aalglatte Klingbeil. Die Sozis müssen sich endlich einmal die Frage stellen, welche Antworten die SPD 2025 auf die heutigen, gerne auch mal wichtigen Fragen hat. Migrationspolitik wie die CDU, Härte gegen Bürgergeldempfänger, hier und da mal ein kurzes Aufmucken wenn es gegen die „Fleißigen und Anständigen“ geht, ansonsten ist die Partei völlig konturlos und im politischen Prozess überflüssig.



    Das extrem schlechte Abschneiden bei der BTW nur bei Scholz abzuladen und ansonsten einfach weiterzumachen wird den Niedergang nicht stoppen. Wenn es so weitergeht wird nach dieser Koaition die Einstelligkeit angekratzt.

    • @Bambus05:

      In einem Interview die letzten Tage mit Klingbeil in den Tagesthemen , haben wir 9 mal " Verantwortung übernehmen " von Klingbeil vernehmen dürfen, nur Worthülsen, einfach nur wiederlich ...

  • Schön ist, dass man sie nicht jeden Tag im Fernsehen sieht. Das Land braucht Politiker, die ihre Arbeit machen und nicht auf supporting clicks angewiesen sind.

  • Die Tatsache, dass sie nervt (und zwar nicht nur ab und zu mal die eigenen Genossen) reicht doch vollkommen aus.

    Ihre Forderung, über das Thema Migration nicht mehr reden zu wollen ist weltfremd und in der letzten Legislaturperiode trat sie als erste Opposition zum parteieigenen Kanzler auf. Die SPD brauchte keine Mitkoalitionäre zur Darstellung der eigenen Zerrissenheit.

    Aber klar, wer sich eine Gouvernante als Ministerin wünscht, ist bei ihr genau an der richtigen Stelle.

  • Ich weiß nicht, was es an Frau Esken auszusetzen gibt. Jedenfalls steht sie in der Öffentlichkeit ihre Frau und die hartnäckigen Nörgler kenn ich nicht, weiß nichts über sie und will es auch nicht. Schlechter Umgang miteinander ist mir zuwider und wie es aussieht, hört der auch nicht auf. Nirgendwo in der etablierten Politik. Also laßt sie nur mal machen und kümmert euch um euren eigenen Dreck.

  • 12.8% im eigen Wahlkreis geholt. Was braucht es da noch mehr?

    • @Querbeet:

      Der Wahlkreis konnte nicht Nationalpark werden, weil die ganze Infrastruktur einfach zu schlecht ist.

      • @onoyx:

        "Der Wahlkreis Calw" hat nie Nationalpark werden sollen. Schon alleine, weil die laut NABU und BUND schützenswerten Bereiche zum größten Teil in den Land- und Bundestagswahlkreisen Rastatt und Offenburg liegen...

  • Hätte sie dem Auslaufmodell Scholz nicht den Rücken gestärkt, sondern offensiv seinen Rücktritt gefordert, hätten wir jetzt nicht Merz an der Backe.

    Ansonsten finde ich sie gut. Bildungsministerin würde ich ihr absolut zutrauen.

  • SPD. och nööö… Der doitsche Arbeiter wählt wieder den faschistischen Weg, die Ossis wollen wieder von Moskau unterdrückt werden, die letzten aufrechten Linken sind bei Heidi und Jan zu finden, das akademische Bürgertum bei den Grünen.

    Einmal darf die EsPeDe noch, dann isch over.

    • @Nordischbynature:

      Früher vertrat die SPD auch mal die Interessen von Angestellten. Heute nur Rentner und Transferempfänger. Leider kann mich keine andere Partei so richtig überzeugen, aber die SPD ist für mich überflüssig geworden.

  • Sogenannte linke Sozialdemokratin...Auslaufmodell für die rechte-SPD Seeheimer Nomenklatur. Jetzt brauchts wieder einen Polit Noske am Ruder...