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Parteitag der Linken in LeipzigHerz, Seele und Oktoberrevolution

Katja Kipping und Bernd Riexinger wurden wiedergewählt, aber mit einem deutlichen Dämpfer für die Parteichefin. Und sonst?

Der neue, alte Parteivorsitz: Bernd Riexinger und Katja Kipping Foto: dpa

Leipzig taz | Die Linke hat ihre Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger im Amt bestätigt. Kipping erhielt jedoch nur 64,6 Prozent, Riexinger 73,8 Prozent. Bei der Wahl 2016 hatte Kipping 74 Prozent erhalten, Riexinger 78,5 Prozent. Gegenkandidaturen gab es nicht.

Bereits bei den Reden von Kipping und Riexinger am Samstagmorgen und Freitagabend hatte sich abgezeichnet, dass die Entscheidung trotz monatelanger Querelen zwischen Fraktion und Partei zugunsten einer Bestätigung der Parteichefs verlaufen würde. Beide erhielten nach ihrer Rede Standing Ovations von rund zwei Dritteln bis drei Vierteln der Delegierten. Ein erheblicher Teil blieb allerdings sitzen.

Der Beifall war immer dann am stärksten, wenn beide die flüchtlingspolitischen Positionen der Partei bekräftigten. „Das Treten nach unten ist alltäglich geworden, über Geflüchtete wird nur noch als Problem gesprochen“, sagte Kipping. „Die Grenzen verlaufen nicht zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen, die Grenzen verlaufen zwischen Klassen.“ Sie machte Sahra Wagenknecht ein Versöhnungsangebot – „wir sind alle Teil der Linken, und das ist gut so. In unserer Partei gibt es weder Rassisten noch Neoliberale“ –, griff aber Wagenknechts Mann Oskar Lafontaine an: „Ich möchte Oskar Lafontaine persönlich ansprechen. Nach dem Parteitag muss Schluss damit sein, dass die demokratische Beschlusslage zur Flüchtlingspolitik in Frage gestellt wird.“

„Die Linke verliert Herz und ihre Seele, wenn wir uns nur auf nationalstaatliche Verteilungskämpfe beschränken“, hatte Riexinger am Abend zuvor gesagt. Lafontaine und Wagenknecht hatten beide seit 2015 die flüchtlingsfreundliche Position der Partei kritisiert, die „offene Grenzen für alle“ fordert. „Mit großer ideologischer Hartnäckigkeit“ werde „die Lohn- und Mietkonkurrenz geleugnet, die entsteht, wenn sehr viele Menschen zu uns kommen“, hatte Lafontaine zuletzt im taz-Interview gesagt.

Gregor Gysi schlug sich in seiner Rede am Nachmittag auf die Seite des Parteivorstands, ohne Wagenknecht und Lafontaine namentlich zu erwähnen. „Auch rechte Bewegungen können sich für soziale Gerechtigkeit innerhalb einer Nation einsetzen. Deshalb ist der Internationalismus Kernfrage der Linken“, sagte er. „Probleme können mit Abschottung niemals gelöst werden. Bevor die Flüchtlinge in Deutschland waren, gab es kein höheres Hartz IV und seitdem gibt es kein niedrigeres Hartz IV.“ 2016 seien 60 Prozent der Zugewanderten in Deutschland aus Europa gekommen. „Spricht das gegen die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU? Das kann nicht unsere Forderung sein“, sagte Gysi.

Große Mehrheit für Leitantrag zu „offenen Grenzen“

Der Leitantrag des Parteitages, in dem auch die Flüchtlingspolitik angesprochen wird, wurde mit großer Mehrheit verabschiedet. In ihm ist allerdings nicht von „offenen Grenzen“ für alle wie im Grundsatzprogramm die Rede, sondern nur von „offenen Grenzen“ im Zusammenhang mit Fluchtbewegungen. „Wir wollen das Sterben im Mittelmeer und an den europäischen Außengrenzen beenden. Dafür brauchen wir sichere, legale Fluchtwege, offene Grenzen und ein menschenwürdiges, faires System der Aufnahme von Geflüchteten und einen Lastenausgleich in Europa“, heißt es wörtlich.

Es muss offene Grenzen für Verfolgte geben, aber wir dürfen auf keinen Fall sagen, dass jeder, der möchte, nach Deutschland kommen kann, hier Anspruch auf Sozialleistungen hat und sich hier nach Arbeit umsehen kann.

Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht

Parteivorstand und Wagenknecht machten deutlich, dass sie diesen Absatz verschieden zu interpretieren gedenken. „Alle Parteien diskutieren die Flüchtlingspolitik, niemand hat abschließende Positionen, deshalb wird die Debatte auch nicht nach unserem Parteitag beendet sein“, sagte Wagenknecht dem Fernsehsender phoenix. „Es muss offene Grenzen für Verfolgte geben, aber wir dürfen auf keinen Fall sagen, dass jeder, der möchte, nach Deutschland kommen kann, hier Anspruch auf Sozialleistungen hat und sich hier nach Arbeit umsehen kann.“ Für Kipping und Riexinger bedeutet der Leitantrag allerdings keine Abkehr von Grenzen für alle, wie sie schon vor dem Parteitag in einem Interview mit dem Neuen Deutschland gesagt hatten.

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Über Stunden hatte der Parteitag am Samstag den Leitantrag debattiert. Dabei ging es kaum um Flüchtlingspolitik. Vor allem der orthodoxe, papiergläubige Flügel nutzte die Gelegenheit zu zahlreichen Änderungsanträgen und hatte mit zwei wichtigen Erfolg. So wurde der unkritische Bezug auf die Oktoberrevolution gegen den Parteivorstand hineingestimmt: „Die Oktoberrevolution war die erste siegreiche Revolution mit sozialistischer Orientierung“, heißt es nun im Leitantrag.

Auch die Verstaatlichung oder die Überführung in „andere gesellschaftliche Eigentumsformen“ von „Unternehmen der Daseinsvorsorge, Banken und Versicherungen, Energiekonzernen, Unternehmen der Pharma- und medizinischen Industrie, der Telekommunikation und weiterer Schlüsselindustrien“ wurde gegen den Parteivorstand beschlossen. Am späten Nachmittag lehnte der Parteitag zwei russlandfreundliche Anträge mit großer Mehrheit ab.

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82 Kommentare

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  • 9G
    97546 (Profil gelöscht)

    "Sorry - aber das hat doch wieder SED Charakter."

     

    Die SED gibt es ja nicht mehr, deshalb sollte lieber von CDU-, SPD- oder FDP-Charakter gesprochen werden.

  • Ach, ein Lamento über Fahrradketten und im zweiten Satz selbst kräftig hineintreten. Wie schön wäre die Weimarer Republik heute noch gewesen wenn die KPD nicht gemauert hätte. Bloß wer hat sie wohl auf den Plan gerufen? Wer die Nazis?

    • @lions:

      Worauf wollen Sie hinaus? Auf Zwangsläufigkeit des Eintretens des NS? Nicht mein Ding. Egal wer sonst noch auf die Zerschlagung der Republik aus war: die KPD hatte ihre Finger mit drin und hätte es lassen sollen anstatt den Oktoberrevolutionshansels um Stalin hinterherzudackeln.

      • @Rudolf Fissner:

        Wenn die Republik damit anfängt, dass man die Gründer der Partei ermordet, dann kann man schwerlich viel Gegenliebe erwarten...

        • @agerwiese:

          Wie jetzt? Will man damit das Versagen beim Eintreten für Demokratie entschuldigen? Wie erbärmlich ist das denn?

           

          Was für ein Verrat auch an den Zielen Luxemburgs. Sie wäre man zusammen mit der SPD gegen die Nazis angegangen anstatt die Demokratie und die Sozialdemokratie bescheuerterweise als die Sperrspitze des Faschismus zu bekämpfen.

          • @Rudolf Fissner:

            SPD war nur gegen Hitler, weil er hervorragend ohne sie auskam. Sozialdemokraten waren spätestens seit 1914 Stahlhelmfraktion und das nach 1918 auch staatstragend mit Staatsmord.

      • @Rudolf Fissner:

        Sie sagen ja selbst, es gäbe keine Zwangsläufigkeit, aber offensichtlich kausale Zusammenhänge, die nicht erst bei Revolutionshanseln ihre Ursache finden. Warum haben Sie diese also angeführt?

        Der Untergang eines Staates ist in diesem selbst begründet. Die Symptome die auftreten sind nicht die Krankheit. Wie wäre es zudem mit Weltwirtschaftskrise und folgender Massenverarmung, die diese auch auf den Plan rief.

        Die Oktoberrevolution war die Folge einer auch erbarmungslosen Monarchie. Das Auftreten von Extremisten in der Weimarer Republik die Folge der Weltwirtschaftskrise als wiederum Folge überhitzter Märkte und vorangegangenen Krieges. Es musste nicht so kommen, doch die Wahrscheinlichkeit dafür war sehr hoch und die Zugegenheit der Vernunft sehr gering.

        Wichtig ist, was wir auch für unser eigenes Handeln daraus lernen können und nicht wem wir dafür historisch den schwarzen Peter zuschieben können. Der wird i.a.R. mindestens teilweise falsch vergeben. In eine Rechnung gehören alle Faktoren aus allen Perspektiven und in einer Demokratie wird, wenn nicht dem Rechnung getragen wird, ein Platz für Extremisten frei; Das aber zwangsläufig.

        • @lions:

          Wenn die Vergangenheit schön geredet wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man daraus lernt gering. Mit „Scharzen Peter zuschieben“ hat eine Benennung von geschichtlichen Verschönerungsaktionen erstmal nüscht zu tun.

           

          Und nein, der Holodomor (um eine der schlimmsten Geschehnisse zu nennen) ist keine Folge der Monarchie. Die Entscheider dabei waren schon an der Oktoberrevolution beteiligt und die Monarchie war da schon ausgeknipst.

          • @Rudolf Fissner:

            Holodomor ist eine Wortschöpfung ukrainischer Nationalisten ohne Anerkennung in der Geschichtswissenschaft.

          • @Rudolf Fissner:

            Doch ja, auch der Holodomor hat mit der zarist. Monarchie zu tun. Der Humanismus bricht nicht mit einer Revolution ganz plötzlich mal aus, denn es sind die gleichen Menschen, die was ganz Neues probieren, und doch in ihren alten Schemata gefangen sind. Sie scheitern deshalb an ihren eigenen Vorsätzen. Menschen einfach verhungern lassen, das hat Zarowitsch schon bestens beherrscht. Die gesellschaftlichen Normen überleben stillheimlich die Revolution und treten neulackiert wieder hervor.

            • @lions:

              Wie billig is das denn. Die Zarenfamilie wurde 15 Jahre davor ganz sozialistisch abgemurkst. Wollen Sie nun den bösen „Russen“ hervorkramen, dessen grausame Seele auch in der KPDSU ihr Unwesen trieb und gegen die sich die ach so armen schwachen Bolschewiki nicht wehren konnten?

              • @Rudolf Fissner:

                Warum Sie sich der Vorstellung entziehen, dass die Umwelt den Menschen prägt, auch über 15 Jahre hinaus, erstaunt mich. Ich halte es übrigens mit Erich Fromm, der gesellschaftsanalytisch nicht ver-, sondern beurteilte( kein qualitativer Vergleich).

                Die russ. Aristokratie ist der Unmenschlichkeit wie nachfolgendes Regime erlegen, und Sie leider wieder einmal Ihren Suggestionen und Romanow-Polemik.

                • @lions:

                  Btw Was ist "sozialistisch abmurksen"?

                  Gibt es auch ein zaristisches, ein kapitalistisches etc. Erklären Sie es mir!

                  • @lions:

                    Da fehlen die Anführungszeichen.

                    • @Rudolf Fissner:

                      Nun gut; Ich denke es fehlt eher eine Brille.

                      • @lions:

                        Und Ihnen eine Uhr ;-)

                         

                        Der Holodomor fand 1932/33 statt. Das Zarentum endete spätestens 1918 mit der Ermordung der Zarenfamilie. Einen Einfluss der Monarchie auf den Holodomor sehen zu wollen grenzt an Verschwörungstheorien.

                         

                        Auch Erich Fromm entschuldigt an keiner Stelle den Stalinismus mit der Geschichte des Zarentums und den Holodomor hat er nicht einmal irgendwo thematisiert. Mit Fromm entschuldigt man das Geschehen nur für sich selbst. Nennt sich Rationalisierung und ist bei „Linken“ häufig anzutreffen.

                         

                        Es gibt auch nicht einen Wissenschaftler, der behauptet dass die Revolutionäre der Oktoberrevolution eine schlechte Kindheit gehabt hätten (lol), die den Holodomor begründete oder durch eine aristokratisch geprägte Umwelt beeinflussen gewesen seien.

                        • @Rudolf Fissner:

                          Oje! Erster Absatz: Die 15 Jahre hatten Sie doch schon errechnet und.... es ist Konsens in der Psychologie, dass traumatische Erfahrungen nicht selten ein Leben lang halten.

                           

                          Ich halte es mit der Methode Fromms, in der Analyse die Schuldfrage außen vor zulassen. Ist übrigens auch Praxis eines jeden Psychoanalytikers, der zu diesem Zweck damit die nötige emotionale Distanz wahrt. Ich habe nichts davon geschrieben, dass Fromm je Stellung zu obigem Thema bezogen hätte. Ihre suggestive Neigung lässt Sie scheint mir semantisch erblinden oder Sie sind hier ganz bewusst oberflächlich.

                           

                          Historiker zumindest stellen fest, dass das zaristische Russland vor der Revolution von Hunger und Elend gezeichnet war. Es gab sicher Führer, die einer bürgerlichen Elite entstammten, doch machten die nicht alle Revolutionäre aus. Das Gro bestand aus den Verelendeten, ehemalige Bauern, die vertrieben vom Land die Städte fluteten.

                          Ach, den Stalin ganz vergessen. Einen prügelnden, alkoholsüchtigen Vater hat er gehabt. Keine guten Voraussetzungen, die Revolution unter humanist. Vorzeichen fortzuführen.

                          Unter den Zaren entstand eine Verrohung, die sich mit der Revolution fortsetzte. Wenn Sie das Bild einer intakten russ. Monarchie ins sich behalten wollen, tun Sie das. Es entspricht wissenschaftlich anerkannt aber nicht der Wahrheit.

                          • @lions:

                            Verständnis kann auch ich noch für die größten Arschlöcher aufbringen. Psychlogisch kann auch ich mir vieles erklären. Nur spreche ich Ihnen die Verantwortung für ihr eigenes Handeln nicht ab und relativere nicht mit den „Umständen“ die Folgen ihres

                            Tuns und das Leid der Opfer. Oder feiere diese Typen gar noch!

                             

                            Wie kommen Sie darauf, dass ich das Bild einer intakten russischen Monarchie aufrechterhalten will? Ich entschuldige und relativere lediglich nicht die Millionen Tote im Stalinismus mit dem Zarenzeit. Das wäre das gleiche Vergleichs-Spielchen mit dem Rechtsextreme die Millionen Toten des Nationalssozialismus relativieren, wenn sie auf den Stalinismus verweisen.

                            • @Rudolf Fissner:

                              Sie verlassen leider nicht den Schuldmodus, um Ursachen erkennen zu können. Auf Ihre weitgehend emotional- polemische Ebene werde ich mich in diesem Kontext nicht begeben. Lesen Sie mal gesellschaftsanalytische Literatur und verstehen Sie, dass Verständnis nicht nur eine Bedeutungen auch laut Duden hat; Verständnis im Sinne von Erkenntnis kausaler Zusammenhänge, keine Be-und Entschuldigungen. Vll finden Sie noch jemanden, der sich auf Ihre ja zünftige "Gefühlsebene" begibt.....ich bin dann mal weg

                              • @lions:

                                Sorry, ich kann Ihnen in ihrem Verständnismodus für den Tod von allein im Holodomor umgekommen (je nach Schäzung) 3,5 - 14,5 Millionen Menschen 1932/33 und Verlagerung der Ursachen in das 18. Jahrhundert ebenfalls nicht folgen. https://de.wikipedia.org/wiki/Holodomor

                      • @lions:

                        Ich denke es fehlt da auch sehr an Fähigkeiten für Kommunikation, Differenzierung und Empathie.

                         

                        Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

                        Die Moderation

    • @lions:

      Antwort an @R. Fissner

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Der AfD-Flügel innnerhalb der Linken ist abgestraft worden. Der eine Vertreter - das böse Oskarchen - ist gar nicht erst hingereist zum Parteitag, die andere Vertreterin, die unliebe Sahra, traute sich erst gar nicht zu reden. Sehr gut so.

    Mit "das Boot ist voll / Fremdarbeiter / Gastrecht" - Gequatsche sollte nun endlich Schluss sein. Mit Menschen in Not unter reinen Nützlichkeitsgesichtspunkten zu verfahren oder sie gegen prekär beschäftigte Biodeutsche auszuspielen war und ist unterste Schublade.

    Allein: Wer die beiden kennt, weiss, die Nadelstiche, die Obstruktion, die Missachtung der Mehrheitsbeschlüsse, die rassitischen Ausfälle gegen Menschen in Not, sie werden weitergehen. Verdeckt, über Bande, aus Hinterzimmern; eben feige und hinterhältig, wie eh und je.

    Und die Bildung eines völkisch-bräunlichen Sammlungsbeckens vermeintlicher Linker dürfte kommen. Gegen die Partei, gegen die Linken, gegen die Menschen in Not, gegen Menschlichkeit und gegen die Vernunft.

    Das Oskarchen, dessen Eitelkeit und Zerstörungssehnsucht pathologisch ist, hat darin ja beste Erfahrungen ...

    • @60440 (Profil gelöscht):

      "Der AfD-Flügel innnerhalb der Linken ist abgestraft worden."

       

      Diffamierung scheint ihnen nicht besonders schwer zufallen

       

      -

       

      Ohne Gegenkandidaten gewählt worden und ein dann ein dürftiges Ergebnis... zu erzielen schwach.

       

      Sinn macht ein Abstimmung aller Parteigenossen der Linken.

       

      Ich würde darauf wetten, das Wirtschaftsmigranten nicht so hoch im Kurs stehen.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Um auf Ihrem argumentlosen propagandistischen Level zu bleiben, kann man auch behaupten, dass dem neoliberale Flügel, der die Billiglohnempfänger noch mehr unter Druck setzen will, kein Durchmarsch gelungen ist. Eine Parteivorsitzende ohne Gegenkandidat mit 64,5% ist ein Debakel. In dieser Partei tummeln sich zu viele Intriganten, denen jedes Mittel recht ist.

      • @Rolf B.:

        Das eigentlich Debakel sind die 35%, die damit klar gegen offene Grenzen eintreten.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Wir haben kein Problem mit Arbeitsmigration. Das hat sich die Sahra ausgedacht. Warum macht sie dieses Fass auf ? Um zur AfD abgewanderte Wähler zurück zu gewinnen.

        Wer von "Gastrecht" spricht, bedient sich Bild-Niveau. Da nützt es auch nichts, sich hinterher missverstanden zu fühlen.

        Und wer Menschen nach Nützlichkeitskriterien einordnet und vermeintliche Gräben zwischen prekär Beschäftigten und noch leidgeprüfteren Menschen auftun zu müssen meint, ist unterste Schublade.

        Zum Glück sehen die meisten Linken das genau so. Sonst wäre diese Partei vollends unwählbar.

        By the way: Die Grünen haben mit dem Palmer, Bobbele auch so einen braun gestrichenen "einfachen Volksversteher".

        Nur sitzt der nicht als Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag, sondern wurstelt in der schwäbischen Einöde vor sich hin ...

        • @60440 (Profil gelöscht):

          Palmer ist der Wagenknecht der Grünen und als Ersatzkasper dafür da, dass die Linksparteiler & Fans noch klare Positionen beziehen können.

  • Teil III.

     

    Liebe sozialdemokratischen Freundinnen

    {…}

     

    Richtig ist, die w/m (qualifizierte) Arbeiterklasse hat kein „Vaterland“, bzw. “Mutterland“. Aber die Nation könnte ein Ausgangspunkt zu ihrer nationalen Befreiung sein. Zugleich die künftige Grundlage für internationale Zusammenarbeit auf „Augenhöhe“ und für gleichwertige wirtschaftliche Handelsbeziehungen und gerechte „Warenpreise“ , beim Kauf und Erwerb von Rohstoffen und Bodenschätzen. Aber auch der Ausgangsort für die internationale Hilfe zur Selbsthilfe. Für die sozioökonomische, ökologische und gesellschaftspolitische Entwicklung von qualifizierten und eigenständigen welt- marktfähigen Produktionsstandorten, in den (noch heutigen) Schwellen- und Entwicklungsländern. Damit auch ein Ende der heute noch in Unmündigkeit und in ihrer imperialistischen Abhängigkeit gehaltenen Länder und Regionen Afrikas, des Nahen Ostens, Asiens, Mittel- und Südamerikas.

     

    Mit ihrer Forderung nach „offenen Grenzen“, für die kapitalistischen Wirtschaftsmetropolen, befördern sie auch die weitere Absenkung von Arbeitslöhnen und die weitere Zunahme der realen Verarmung von zusätzlich weiteren Millionen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. –

     

    Damit wäre ihnen auch das multinationale Finanz- und Monopolkapital in der Bundesrepublik Deutschland eigentlich zum Dank verpflichtet, ohne auch nur im geringsten mit Parteispenden ihre Partei, DIE LINKE, zu belohnen und zu finanzieren. Dabei so ganz im Gegensatz zu den anderen bürgerlichen Kapital- und Lobbyisten-Parteien im Deutschen Bundestag.

     

    »Beide erhielten nach ihrer Rede Standing Ovations von rund zwei Dritteln bis drei Vierteln der Delegierten. Ein erheblicher Teil blieb allerdings sitzen.«

  • Teil II. von III.

     

    Liebe sozialdemokratischen Freundinnen und Freunde der bürgerlichen Linkspartei

    {…}

     

    Der Lohnfaktor, die Höhe der Kosten für qualitative Arbeit und Reproduktion der Arbeitskraft in Deutschland, bildet auf den internationalen Märkten, auch in der Konkurrenz zum Lohnkostenanteil, am verkaufsfähigen Endprodukt, so beispielsweise zu Amerika, Japan, China und Indien, – für hochqualifizierte Arbeit und materielle Wertschöpfung –, ein Standortnachteil.

     

    Wie kann man den bundesdeutschen Verkaufswert der menschlichen Arbeit und damit den Lohnkostenanteil in den Wirtschaftsmetropolen noch weiter absenken? –

     

    Natürlich nur dann, wenn man auch für international billige und willige Arbeitskraft den nationalen Arbeitsmarkt öffnet und damit das allgemeine durchschnittliche Lohngefüge in der BRD und EU absenkt. In dem man die nationalen Grenzen für gering qualifizierte –konkurrierende– Arbeitskräfte und zunehmend auch für billige hochqualifizierte Fachkräfte, aus den sog. Schwellen- und Entwicklungsländern, öffnet.

     

    Ein nützlicher Nebeneffekt für das konkurrierende Kapital ist die gezielte Zerstörung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und gesellschaftspolitischen „Unabhängigkeit“ in den sog. Schwellen- und Entwicklungsländern. Hier, die billige Qualifizierung von Fachkräften, gegebenenfalls noch über die sog. „Entwicklungshilfe“ und der Export der billigen und willigen Qualifizierten, auch in Konkurrenz zu den (noch) vorhandenen Fachkräften in die Wirtschafts- und Konsummetropolen.

     

    Fortsetzung, Teil III.

  • Teil I. von III.

     

    Liebe sozialdemokratischen Freundinnen und Freunde der bürgerlichen Linkspartei

    DIE LINKE

     

    Die Menschen aus aller Welt kommen nach Deutschland, nicht um bewusst am antikapitalistischen Klassenkampf teilzunehmen, sondern aus ihrer subjektiven Erwartung heraus, sie könnten ein besseres soziales Erwerbsleben führen.

     

    Natürlich, unabhängig von den jeweiligen persönlichen Wünschen und Vorstellungen, findet auch ein Verteilungs- und Klassenkampf in der Wohlstands-, Konsum- und Reichtumsgesellschaft der Bundesrepublik statt.

     

    Die bedeutendsten bundesdeutschen Kapitalgesellschaften sind auf den Export orientiert. Der nationalstaatliche Rahmen bildet für die Mehrzahl der bundesdeutschen Kapitalgesellschaften der Hauptproduktionsstandort und Ausgangspunkt für ihre weltweite Expansion und Globalisierung. Die Nation ist zugleich die Basis für den nationalstaatlichen Gewaltapparat und auch für die internationale Durchsetzung von geo- und wirtschaftspolitischen Interessen, gegebenenfalls auch mit militärischer Gewalt.

     

    Vor allem die nationalen und multinationalen Kapitalgesellschaften benötigen, trotz ihrer weltweiten Niederlassungen, ihren nationalen Gewaltapparat zur militärischen Durchsetzung ihrer Kapitalinteressen. Zugleich, mit ihrer zunehmenden internationalen Expansion, sind sie auch an ihrer internationalen Konkurrenzfähigkeit auf den Weltmärkten interessiert.

     

    Ein Faktor, der ihre internationale Konkurrenz- und Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Märkten behindert, dass sind die im internationalen Vergleich relativ hohen Arbeitslöhne in den Metropolen ihrer produktivsten Standorte, so auch die Löhne in Deutschland.

     

    Fortsetzung, Teil II.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      "Die Menschen aus aller Welt kommen nach Deutschland, nicht um bewusst am antikapitalistischen Klassenkampf teilzunehmen, sondern aus ihrer subjektiven Erwartung heraus, sie könnten ein besseres soziales Erwerbsleben führen."

       

      Traurigster Zynismus vor dem Hintergrund, dass Menschen in Syrien von Islamisten enthauptet werden und andere in den Kellern des Regimes zu Tode gefoltert werden. Aber dem wohlgenährten Deutschen fällt nur ein, die wollen unseren Wohlstand essen! Pfui!

  • „Die Oktoberrevolution war die erste siegreiche Revolution mit sozialistischer Orientierung“

     

    Die Februarrevolution zählt nicht, da hat noch keine siegreiche sozialisitsche Partei mitgespielt.

    Wenn siegreiche sozialistische Parteien das Ruder in der Hand haben sieht das alles viel schöner aus:

    6.11. Revolution

    9.11. Verbot aller ungehorsamen Zeitungen

    6.12. Gründung der Tscheka

    19.1. gewaltsame Übernahme der verfassungsgebenden Versammlung nach dem die Bolschewiki bei der Wahl nocht stärkste Partei wurden.

     

    Völker, hört die Signale!

    • @pitpit pat:

      Und wenn eine Republik ausgerufen wird, steht an jeder Straßenecke eine Guillotine...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Jeder sucht sich seinen eigenen Maßstab. Ihrer scheint in den Fehlern anderer zu liegen.

         

        Wenn eine siegreiche sozialistische Revolution darin besteht, dass man ein halbes Jahr später sagen kann: „Unsere Partei steht an der Spitze der Sowjetmacht. Die Dekrete und Maßnahmen der Sowjetmacht gehen von unserer Partei aus“, dann haben wir nicht dasselbe Verständnis von Sozialismus.

        • @pitpit pat:

          Sie haben aus einem schlechten Beispiel und seinen Ablegern verallgemeinert. Ich wollte Ihnen nur zeigen, wie absurd das ist.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Jetzt verstehe ich Sie besser.

            Sie wollten den Sozialismus verteidigen, aber nicht die Oktoberrevolution.

            In beiden Punkten bin ich mit Ihnen einer Meinung.

            Mein Problem besteht darin, dass eine sozialistische Partei, die sich 2018 noch affirmativ auf die Oktoberrevolution bezieht, vielleicht besser 1989 die Segel gestrichen hätte.

            Und das sage ich als Parteimitglied.

        • @pitpit pat:

          Nun denne, das selbsternannte Flaggschiff des „Sozialismus“ in Deutschland, DIE LINKE, sieht es aber wohl so, dass der Beginn des Stalinismus als Sieg des Sozialismus gefeiert werden muss. Schon krass. Aber bezeichnend.

          • @Rudolf Fissner:

            Ist stark vereinfacht, die Oktoberrevolution mit dem folgenden Stalinismus gleichzusetzen, wenn auch erstere das Tor zur derart Autokratie und Terrorheerschaft öffnete.

            • @lions:

              Wer spricht von Gleichsetzung wenn von den Wurzeln des Stalinismus die Rede ist.

              • @Rudolf Fissner:

                Vielen Dank für die Nachbesserung!

          • @Rudolf Fissner:

            Stalin war keine zwangsläufige Folge der Oktoberrevolution. Das kann man wissen, wenn man will.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Ja ja das Ding mit der Fahrradkette. Zwangsläufig ist in der Geschichte nichts. Man hätte auch eine andere Wahl gehabt. Man musste nicht auf den Stalinismus zusteuern. Und wenn die KPD nicht auch noch die Weimarer Republik bekämpft hätte, hätte es vielleicht auch keinen NS gegeben. War aber alles nicht so und dafür gibt es keine Ausrede. Das zu feiern hat daher Geschmäckle.

              • @Rudolf Fissner:

                Bismarcks Reichsgründung wird auch gern gelobt, obwohl sie zum 1. und später zum 2. WK führte. Wenn man will, hat alles ein Geschmäckle.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Ja ja ich hörs schon piepsen. War alles nur ein Vogelschiss.

          • @Rudolf Fissner:

            Wie ich schon sagte:

            Jeder sucht sich seinen eigenen Maßstab.

  • Die Drittstaatenregelung des „Asylkompromisses“, der auch auf Lafontaines Mist gewachsen ist, wurde also nicht in Frage gestellt. Antragsteller sollen auch weiterhin z.B. nach Italien (wie im Fall letztens) abgeschoben werden.

  • „Alle Parteien diskutieren die Flüchtlingspolitik, niemand hat abschließende Positionen, deshalb wird die Debatte auch nicht nach unserem Parteitag beendet sein“

     

    Schade um die Zeit. Kipping hat die Vorgaben aus dem Parteiprogramm. Dieses Dogma steht über allem. Mit Kipping über Flüchtlinge zu diskutieren ist genauso sinnvoll wie mit dem Papst die Jungfräulichkeit Marias zu diskutieren.

     

    Ohne starken religiösen Glauben ist das absolut sinnlos. Wagenknecht sollte aus der Linken austreten.

  • Wie beeinflusst eine flüchtlingsfreundliche Politik das Wahlverhalten? Was bringt eine noch "konservativäre" Haltung? Indirekt kann man das den Wahlumfragewerten entnehmen.

     

    Im Vergleich mit dem Wahlergebnis vom 24.09.2017 liegt die Partei DIE LINKE mit 10,6 % im Trend (Durchschnitt aus letzten Umfragen) 1,4 Prozentpunkte über dem Wahlergebnis vergangener Bundestagswahl.

     

    Folglich die Auflistung der Ergebnisse im Vergleiche aller Parteien, die den Bundestag bilden (Die Daten hierzu sind z.B. dem Portal DAWUM zu entnehmen):

     

    DIE LINKE: 10,6% vs. 9,2% = +1,4% (Prozentpunkte mehr als im Ergebnis der Bundestagswahl 2017)

     

    Bündnis 90/Die Grünen:11,9% vs. 8,9% = +3,0%

     

    CDU: 32,7% vs. 32,9 % = -0,2%

     

    SPD: 18,1% vs. 20,5% = -2,4%

     

    FDP: 8,3% vs. 10,7% = -2,4%

     

    Fazit:

     

    Zugelegt haben: DIE LINKE, Grüne, AfD. Dagegen SPD, CDU und FDP haben Verluste zu verzeichnen.

     

    Kurze Analyse:

     

    DIE LINKE ist bei der Position „Menschenfreundlichen Asylpolitik“ standhaft geblieben.

     

    Grüne waren z.B. bei den Koalitionsgesprächen gegen die verfassungswidrige Obergrenze.

     

    AfD: Genießt die Alleinstellung (s. USP; Alleistellungsmerkmal)

     

    SPD: wurde etwas konservativer und hat trotz der öffentlichen Aussage vom Bundesverfassungsgericht zur Verfassungswidrigkeit der Obergrenze der Einführung der Obergrenze zugestimmt.

     

    CDU: Position zw. 2 Stühlen (s. Porter) und als „Follower" (s. Konzept USP) hat im noch "konservativeren" Bereich kaum etwas zu holen. AfD hat den USP bei diesem Politikprodukt „Asylpolitik“.

  • Das dumme ist, dass die Partei weiterhin gespalten dasteht. Das mögen die Wähler nicht. Ich hoffe dennoch auf ein gutes Ergebnis in Bayern.

  • Ich kann wirklich nicht begreifen, wie Frau Kipping die Tatsache verdrängt, dass man den zuzug wunderbar ökonomisch im neoliberalen Sinne ausnutzen kann.

    Sie sagt "Die Grenzen verlaufen nicht zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen, die Grenzen verlaufen zwischen Klassen". Stimmt, aber die Aussicht auf die Überwindung dieser Situation ist scheinbar nur theoretisch. Was dagegen ganz real ist, ist die Migration als Schmiere des Verteilungsmechanismus. Von unten nach oben.

  • And the winner is:

    Die Naivität der ewigen Astasprecher.

     

    Die Linke hat ihre Chance verpaßt in der breiten Bevölkerung Fuß zu fassen. Schade für Fr. Wagenknecht

  • "Basta, Oskar" oder wie?

  • Gegenkandidaturen gab es nicht.

     

    Sorry - aber das hat doch wieder SED Charakter.

     

    von Gregor - Deshalb ist der Internationalismus Kernfrage der Linken“, sagte er. „Probleme können mit Abschottung niemals gelöst werden.

     

    Ja dann macht den Chinesen Amerikaner, Russen, Arabern etc. mal klar wie das zu funktionieren mit der Internationale.

     

    Super Gregor first!

    • @Justin Teim:

      SED-Charakter...

      So wie bei CDU, CSU, SPD, FDP und den grünen Frauen?

      Willkommen in der BRD!

  • Strafe

     

    Das war ganz mager für Kipping!

    Wgen ihres Kurses gegen Wagenknecht wurde sie kernig abgestraft!

    ...

    Dass es offene Grenzen für Verfolgte geben muss hat übrigens niemand abgestritten.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Offene Grenzen liegen Sahra und Oskarchen aber nicht. Da sind sie klar auf AfD-Linie. Wems gefällt ...

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Nun ja, zu sagen Migranten konkurrieren mit Einkommensschwachen um Wohnraum und Arbeit kann eben übersetzt auch heißen:

       

      Ausländer nehmen uns Wohnungen und Arbeit weg.

       

      Das ist ja ein alter Hut, der immer wieder mal gern genommen wird um Ressentiments aufzugreifen. Die Nazis sagen da ja auch nichts anderes.

       

      Also sollte man das lassen, wenn mal links sein will.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        "(...) zu sagen Migranten konkurrieren mit Einkommensschwachen um Wohnraum und Arbeit kann eben übersetzt auch heißen: Ausländer nehmen uns Wohnungen und Arbeit weg." (Zitat: Hawkins)

        Ist es wirklich so schwer?: Der erste Teil ist eine sachliche Feststellung. Nämlich die der Existenz des Mangels an Wohnraum und Arbeitsplätzen und die der Konkurrenz darum.

        Der zweite Teil ist eine (verkürzte) Interpretation des angeblichen Grundes dieses Mangels.

        In Wahrheit existiert natürlich die Konkurrenz um diese knappen Lebensgrundlagen in unserem Land. Dies zu leugnen gibt keinen Sinn. Jeder ist der Konkurrent eines jeden Anderen im "Rennen" um diese zu knappen Lebensgrundlagen - unabhängig von dessen Herkunft. Wenn jemand im Rahmen dieses kapitalistischen Rattenrennens einen von mir begehrten Arbeitsplatz oder Wohnung bekommt und ich leer ausgehe, dann wurde mir natürlich gar nichts weggenommen. Man kann mir nur wegnehmen was ich auch tatsächlich besitze. (Ganz anders verhält es sich allerdings bei den Chancen darauf etwas abzubekommen.)

        Da mir keines von Beiden in der Realität weggenommen wurde tu ich mich natürlich auch relativ leicht dies so emotionsfrei zu analysieren. Ganz anders dürften dies Arbeitslose und Wohnungslose empfinden und deshalb auch anders darüber denken.

        Es macht deswegen auch überhaupt keinen Sinn darüber zu streiten ob denn nun diese Probleme in die linke oder rechte Schublade gehören. (Darüber können sich eh nur bürokratische Kleinkrämer streiten).

        Die Probleme gehören beseitigt, weil es nämlich völlig normal ist dass einem das Hirn aussetzt wenn einem die Lebensgrundlagen streitig gemacht werden - egal von wem. Da hilft einem nämlich auch die coolste Analysefähigkeit nicht weiter.

        Leute, die auf Grund dieser Konkurrenz zu Xenophoben werden verhalten sich also aus meiner Sicht zwar sehr unüberlegt, aber aus ihrer Sicht der Selbsterhaltung durchaus folgerichtig.

        "Erst kommt das Fressen - und dann die Moral" (Berthold Brecht).

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @LittleRedRooster:

          Wettberwerb gibt es bei uns schon, na und ? Dabei sollte der besser geeignete die Stelle bekommen, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Herkunft etc.

          Das Ziehen der nationalen Karte verzerrt den Wettbewerb und führt auch sonst zu unangenehmen Folgen.

          Mancherort gibt es wiederum weniger bis gar keinen Wettbewerb, sondern reihenweise offene Stellen, für die sich kei Biodeutscher interessiert. Wer will schon Spargel stechen oder im Altersheim alten Menschen den Hintern abwischen (schon mal was von Pflegenotstand gehört ?). In derartigen Bereichen werden tausende Menschen aus dem Ausland direkt angeworben. Sogar und gerade in Bayern.

          Knapper Wohnraum, knappe Arbeitsplätze ? Wir leben weder in Ihrem Paralleluniversum, noch 1945ff. Nie gab es mehr Wohnraum und Arbeitsmöglichkeiten als heute. Nie in seiner - Achtung es spricht Lafos und Sahras Bruder im Geiste ! - mehr als tausendjährigen erfolgreichen Geschichte, war Deutschland wohlhabender als heute, bot den Menschen mehr Möglichkeiten sich frei und friedvoll zu entfalten.

          Warum eigentlich nur Biodeutschen ? Warum nicht Menschen, die noch wissen was echte Not ist, eine Chance geben ?

          Wer wie die Bundesrepublik nach 1945 14-18 Millionen Menschen, Flüchtlinge aus den verlorenen Ostgebieten in einem völlig zerstörten und verheerten Abbruchland aufnehmen und durchbringen konnte, sollte heute vor ein paar Millionen Menschen, die zu uns kommen, genau null Angst haben.

          Apropos Angst: Gauland, Weigel, Palmer, Lafo, Sahra und der Bernd H., sie alle spielen mit der Angst von Menschen oder schüren sie. Keiner von den Genannten weiss, was materiuelle, noch was existentielle Not wirklich ist oder kann sein Herz und seinen Verstand diesbezüglich öffnen. Alle die Genannten leben in besten Verhältnissen und geben vor, für doitsche sozial Benachteiligte einstehen zu wollen (auf dem Rücken derer, denen es noch schlechter geht). In Wahrheit kochen sie ihr eigenes braunes Süppchen.

          Mir ist völlig egal, wie sich diese Typen labeln ...

          • @60440 (Profil gelöscht):

            "Wettberwerb gibt es bei uns schon, na und ? Dabei sollte der besser geeignete die Stelle bekommen, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Herkunft etc." (Zitat: Kreibig)

            Mein lieber Schieber, da fallen heute aber Masken! Ihre neoliberale Bibel haben Sie ja gut gelernt: "Survival of the Fittest" nennt sich das und stammt aus dem Repertoire des Sozialdarwinismus, mein Herr. Jeder gegen Jeden - und Gott gegen alle.

            Es ist natürlich richtig, dass es für bestimmte Berufe oder Betriebe Nachwuchsprobleme gibt. Allerdings liegt dies zu oft an spezifischen Arbeitsbedingungen die sich viele nicht antun wollen. Und das einfach nur weil junge Leute in ihrem Beruf glücklich werden und sich nicht wie Sklaven behandeln lassen wollen. Wer will ihnen das verübeln?

            Und: Ausgerechnet mich brauchen ausgerechnet Sie nicht ausgerechnet über den Pflegenotstand belehren. Ich bin nämlich in einem artverwandten Beruf tätig und kenne deswegen die Situation aus täglichem Erleben. Und ich kann Ihnen nur sagen, dass wir exakt dort gut ausgebildetes Fachpersonal mit sehr guten Deutschkenntnissen und auch Dialektfähigkeiten und guten Kenntnissen des kulturellen Hintergrundes der Patienten und Betreuten brauchen. Die mittlerweile gängige Praxis ausländische Kräfte auch ohne ausreichende Sprachkenntnisse für diese Berufe anzuwerben schafft sehr oft erhebliche Probleme im Umgang mit Alten, Behinderten und neurologischen Patienten. Diese Praxis dient nicht etwa dazu einen Notstand zu beheben, sondern einfach nur den finanziellen Status Quo zu zementieren und damit folgerichtig der Entwertung dieser Berufe und auch der Pflegebedürftigen auf bloßen Kostenfaktor. Nackter Brutal-Kapitalismus.

            Nein, da scheiden sich die Wege! Derart zynisch-arrogantes Agieren lehne ich mit Nachdruck ab.

            Freuen Sie sich, dass sie in einem schönen vollklimatisierten Nestchen sitzen können. Es sei Ihnen gegönnt.

            Aber tun Sie mir wenigstens den Gefallen und verzichten Sie in Zukunft auf RASSISTISCHE Begriffe wie "Biodeutsche".

            • 6G
              60440 (Profil gelöscht)
              @LittleRedRooster:

              Bei der Bewerbung um eine Stelle als Oberarzt sollte der besser geeignete Kandidat die Stelle bekommen, gell ? Das ist für Sie also "survival of the fittest" ? Witzig. Was würden Sie denn bevorzugen ? Dass ein rassereiner Deutscher gegenüber einem iranischen (oder polnischen oder österreichischen) Arzt bevorzugt

              wird ?

              Oder der mit dem meisten Bestechungsgeld oder dem richtigen Parteibuch oder den besseren Beziehungen ?

              Haben Sie mal eine Bewerbung durchlaufen ???

              Und wenn ein iranischer Arzt sich um ein Visum nach Deutschland bewirbt, um hier leben und arbeiten zu können, warum denn nicht ? Weil, wie Sahra sagen würde, man dadurch das Herkunftsland Iran schädigen würde oder weil, wei Sahra sagen würde, der iranische Arzt durch seine Bewerbung den heimatlichen Arbeitsmarkt unter Druck setzen würde ?

              Ersteres Argument ist durchsichtige Bevormnundung eines freien Menschen, der vielleicht besser als die liebe Sahra weiss, warum er in ein anderes Land geht. Die Sorge um das Herkunftsland ist demgegenüber vorgeschoben. ((Erinnert mich an Bernd Lucke, der aus lauter "Sorge" um die lieben Griechen meinte, Griechenland sollte im eigenen Interesse den Euroraum freiwillig verlassen, weil besser für sie, und weil man sie leider nicht hianuswerfen konnte)).

              Letzteres ist das Auspielen einer rassistischen Karte.

              Suchen Sie sich aus, was Sie widerlicher finden.

              Und da, wo es überhaupt keine Konkurrenz gibt, zB. in dem Bereich, den zu kennen Sie vorgeben, was bleibt da von Sahras

              Argumenten ? Nix, außer brauner Sauce.

              Persönliche Angriffe auf mein angeblich vollklimatisiertes Nestchen, entbehren einer ratuionalen Argumentation.

              Vielleicht beschäftigen Sie sich mal mit der Geschichte der Zuwanderung oder bloss mit der Leistung der Integration von Millionen Flüchtlingen nach dem 2.Weltkrieg.

              Sie werden feststellen, es sind immer die gleichen angstmachenden und rassistischen Argumentationsmuster angeblich wohlmeinder Kritiker und Mahner, die vorgeben sich um Arme zu sorgen ...

              • @60440 (Profil gelöscht):

                Da Sie ausgerechnet den Pflegenotstand in Ihrer Argumentation anführten, habe ich Ihnen mit der Innenansicht dieses Problembereichs geantwortet, weil ich dort nicht nur "angeblich" sondern tatsächlich tätig bin.

                Und nun kommen Sie mir mit Oberärzten? Ob Ihnen bewußt ist, dass Ärzte keine Pflegekräfte sind, das weiß ich nicht. Dass Sie aber ganz offensichtlich über einen sehr sensiblen Bereich schwadronieren den Sie bestenfalls vom Hörensagen kennen, das weiß ich mittlerweile aber schon.

                Ob ich Bewerbungen durchlaufen habe, wollen Sie auch noch wissen? Was hat das mit dem Thema zu tun? - Aber egal: Ich habe nicht nur Bewerbungen selber "durchlaufen", sondern war auch einmal im Auswahlteam für die Vergabe einer geschlechtsneutral ausgeschriebenen Stelle. Ich habe also in solche Gremien durchaus Einblick gehabt. Ich wollte ich hätte nicht mitansehen müssen wie dabei die höchstqualifizierteste Bewerbung in den Papierkorb wanderte. Der Fehler: falsches Geschlecht (Mann) und eine höhere Qualifizierung als die der Teamleiterin. Wenn Sie also glauben dass Qualifikation, Berufserfahrung und Eignung die allein entscheidenden Faktoren für die Vergabe von offenen Stellen sind, dann kann ich Ihnen das so nicht bestätigen.

                Und was die Geschichte der Nachkriegszuwanderung und Flucht in die Bundesrepublik Deutschland betrifft, so könnte ich Ihnen Nachhilfeunterricht erteilen und nicht umgekehrt. Dies ist nämlich auch die Geschichte meiner Familie...

                Also gehen Sie in sich und hören Sie auf Menschen die anderer Meinung sind wie Sie mit böswilligen Unterstellungen und Unflat zu beschmeissen.

                • 6G
                  60440 (Profil gelöscht)
                  @LittleRedRooster:

                  Das Thema ist zu komplex, gell ? Hauptsache Sie können holzen und persönlich werden. Nu denn, eine schöne Woche noch !

        • @LittleRedRooster:

          „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“ Und die Linkspartei spielt das nationale kapitalistische Rattenrennen mit. Denn erst kommt das tägliche Kottlett, der Neuwagen, dann die Moral. Erst kommt der Populistische Wählerwille, dann die Parteimoral.

          • @Rudolf Fissner:

            Natürlich müssen die, die beides gleichzeitig haben, die "Moral" und das Fressen, sich schon unangenehme Fragen stellen lassen.

          • @Rudolf Fissner:

            Ich habe es Ihnen schon einmal deutlich gesagt und sage es hier nochmal (in der Hoffnung dass da mal was rüber kommt zu Ihnen): Ich bin kein Mitglied der Linkspartei und auch keiner anderen Partei oder parteiähnlichen Gruppierung.

            Was Ihre Kritik an der Beschlußfassung des Parteitages der Linken in Bezug Flüchtlinge betrifft, da würde ich Ihnen empfehlen ihre Hasskappe (resp. Scheuklappen) mal abzunehmen und diesen Beschluß auch mal zu lesen...

            Dass Sie den sog. "populistischen Wählerwillen", also den vermuteten Willen einer Mehrheit der Wähler, verächtlich machen und sich vermutlich trotzdem als 'Demokrat' begreifen - mit diesem Widerspruch müssen Sie dann halt leben.

            Dass Sie mit einer ganz zentralen Erkenntnis eines der größten deutschen Dramatiker nicht zurecht kommen... Ja nun, Brecht hat mehr als das ausgehalten. Es wird seinen Frieden nicht stören denn Bert Brecht war ein weiser Mann.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Wirklichkeit

         

        Der Satz von der Konkurrenz ist einfach zutreffend (richtig). Er ist daher weder "rechts" noch "links" oder dergleichen...

        Politi sollte schon von der erfahrbaren Wirklichkeit ausgehen. Anderenfalls scheitert sie!

        ...

      • @88181 (Profil gelöscht):

        >Ausländer nehmen uns die Arbeit weg.

         

        Der Spruch ist allerdings völlig legitim und wie er politisch eingeordnet werden kann entscheidet dann die darauffolgende Begründung und die Lösung.

         

        >Also sollte man das lassen, wenn mal links sein will.

         

        Schubladendenken finde ich fast genauso schlimm wie Nazis. Und wenn Sie mal in den ehemaligen Ostblock-Staaten unterwegs sind wird ihr komisches "rechts - mittel - links-Konstrukt" ganz schnell zusammenfallen.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @Klappstuhl:

          Vor allem wenn Schubladendenken dazu führt, alle Menschen gleich zu achten, Verfolgten in Not zu helfen ohne Ansehung der Rasse, des Geschlechts etc., gell ?

          Man ist eben für oder gegen Menschlichkeit und Menschenrechte.

          Oder eben nicht: Wie Sahra, Oskarchen, der Palmer, Boris, der - wo sind meine Sachen ?- Gauland, die Weidel der Höcke, Bernd ...

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Das Nazis die Tatsachen für ihre Zwecke benutzen ist doch nichts Neues. Dass das aber auch ein Teil der Tatsachen ist, die Konkurrenz um einfache Arbeit und bezahlbaren Wohnraum, sollte man deshalb nicht zu Leugnen versuchen.

         

        Eine politische Linke muss diese Wahrheit offen ansprechen und Alternativen für die ganze Gesellschaft, einschließlich für die Arbeitsmigrantinnen, entwickeln.

         

        Die Aufnahme von qualifizierten Fachkräften aus Schwellen- und Entwicklungsländern ist keine Lösung für die soziale, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung und Zukunft der sog. Schwellen- und Entwicklungsländer. ---

         

        Aber auch nicht die damit verbundene tatsächliche Lohndrückerei in Deutschland.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        "Ausländer nehmen uns Wohnungen und Arbeit weg."

         

        Das ist Rechts. Die linke Antwort ist, wir müssen gegen die Mietspekulanten und Lohndrücker zusammen stehen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Die linke Antwort ist, wir müssen gegen die Mietspekulanten und Lohndrücker zusammen stehen." (Zitat)

          Jaja, schon klar - Nur: Wie soll das konkret aussehen? Wie das in die Praxis umsetzen?

          Da muß aber nun Butter bei die Fische, sonst bleibt das wieder nur eine von vielen Parolen und Hohlformeln von denen sich Arbeitslose nichts nahrhaftes abschneiden und Wohnungslose nicht unter ein Dach kommen.

          Hehre Lippenbekenntnisse ändern gar nichts, sorgen nur dafür dass der Hero als überflüssige Witzfigur wahrgenommen wird.

          • @LittleRedRooster:

            So schwer ist das nicht. Man muss nur gegen jeden offen auftreten, der Probleme auf die Flüchtlinge schiebt und die richtigen Adressen nennen. Natürlich ist das mühsam. Ich sehe aber keinen anderen Weg.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die entwickelten kapitalistischen Staaten, so auch Deutschland, sind für Menschen aus sozioökonomischen Entwicklungsländer ein soziales Konsum-Paradies, ob 'mit' oder 'ohne' Erwerbsarbeit.

           

          Versuchen Sie mit Migranten und Flüchtlingen "gegen die Mietspekulanten und Lohndrücker zusammen" zu stehen.

           

          Dabei haben Sie bereits schon bei mehr als 95 Prozent der Biodeutschen keine gemeinsame Zusammenarbeit!

          • @Reinhold Schramm:

            "Versuchen Sie mit Migranten und Flüchtlingen "gegen die Mietspekulanten und Lohndrücker zusammen" zu stehen. "

             

            Leicht ist es nicht. Aber es ist der einzige Weg. Den leichten weg gehen, wäre nicht "Links".

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die Äpfel werden knapp? Dann lasst uns Birnbäume pflanzen!

          • @80576 (Profil gelöscht):

            Na dann legen Sie mal los.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Man muss aber schon einen miesen Charakter haben, um S. Wagenknecht so zu interpretieren.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Der Punkt ist, dass das erste ein einfacher ökonomischer Sachverhalt ist, der wahr ist.

         

        Das zweite antagonisiert die Betreffenden.

    • @Hartz:

      Da gibt es einen großen Interpretatipnsspielraum... Ich kann kaum Strafe erkennen.