piwik no script img

Klingbeils Pläne für DienstwagenNeue Vorteile für dicke Autos

SPD-Finanzminister Lars Klingbeil will die Wirtschaft anschieben, indem er E-Firmenwagen fördert. Das stößt nicht nur auf Gegenliebe.

Elektroautos deutscher Autobauer wie VW werden bisher auch von Kun­d:in­nen nur vorsichtig angefasst Foto: Paul Langrock

Berlin taz | Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) will mit neuen Steuerregeln mehr elektrische Dienstwagen auf die deutschen Straßen bringen. Doch seine Pläne kommen nicht bei allen gut an. „Für eine klimagerechte Verkehrswende macht das keinen Sinn“, sagte der taz etwa Luigi Pantisano, der verkehrspolitische Sprecher der Linken im Bundestag. Die Anreize führten nur dazu, dass insgesamt mehr Autos unterwegs sind.

„Wir bräuchten entsprechend weniger Verbrenner, erst dann geht die Rechnung auf“, meint Pantisano. Er sieht aber in Klingbeils Plänen durchaus die Möglichkeit, Arbeitsplätze an gefährdeten Standorten zu sichern.

Die Autokonzerne in Deutschland haben die Umstellung auf E-Antriebe zu lange schleifen lassen, jetzt kämpfen sie mit niedrigen Verkaufszahlen und billiger batteriebetriebener Konkurrenz, besonders aus China. In den letzten Monaten drohten viele Hersteller ihren Mit­ar­bei­te­r:in­nen mit Kündigungen; Audi etwa will bis Ende 2029 insgesamt 7.500 Arbeitsplätze in Deutschland streichen.

Zwar steigt der Absatz von E-Autos in Europa und vor allem der von Firmenwagen wieder – diese machen rund zwei Drittel der verkauften E-Fahrzeuge aus, zeigen Daten des Marktforschungsdienstes Dataforce. Doch auch hier schneiden deutsche Marken schlecht ab. In Deutschland waren Ende 2024 gut 1,65 Millionen Elektroautos zugelassen. Das Ziel der Bundesregierung, dass hier bis 2030 15 Millionen vollelektrische Pkws unterwegs sind, bleibt sportlich.

Klingbeil will mehr Wirtschaftswachstum

Mit seinem neuen Gesetz will Klingbeil nicht nur E-Auto-Käufe, sondern insgesamt das Wirtschaftswachstum anschieben. Der Entwurf, der der taz vorliegt, wird am Mittwoch im Bundeskabinett besprochen. Darin steht unter anderem: Unternehmen, die vor 2028 einen E-Dienstwagen anschaffen, sollen im ersten Jahr 75 Prozent der Kosten von der Steuer absetzen können. Im zweiten Jahr sind es weitere 10 Prozent, der Rest verteilt sich auf die vier Jahre danach. In den ersten drei Jahren können so 90 Prozent, über sechs Jahre hinweg 100 Prozent der Kosten abgeschrieben werden. „Degressive Sonderabschreibung“ heißt das.

Bisher sind es 40 Prozent im ersten Jahr und insgesamt 78 Prozent in den ersten drei Jahren, wie der Ökonom Maurice Höfgen vorrechnet. Die Steuervorteile sollen den Plänen zufolge künftig auch für E-Autos gelten, die bis zu 100.000 Euro kosten.

Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), begrüßt das: Die höhere Abschreibung sei ein „kraftvolles Signal für Investitionen in die Elektromobilität“. Auch teurere Fahrzeuge miteinzubeziehen findet die VDA-Präsidentin gut. Das stärke den Markt für gebrauchte Elektroautos, weil sich Firmenwagen nach Ablauf der Leasingzeit günstig weiterverkaufen lassen.

Wir bräuchten weniger Verbrenner, erst dann geht die Rechnung auf

Luigi Pantisano, Die Linke

Die Vorschläge Klingbeils brächten nur „wenig beim Umstieg auf E-Autos“, glaubt hingegen Marion Tiemann, Verkehrsexpertin bei Greenpeace. „Der viel größere Hebel liegt dort, wo Verbrenner-SUVs endlich steuerlich unattraktiver werden, nicht große Autos noch attraktiver.“ Dazu müssten Dienstwagen grundsätzlich anders besteuert werden. Das Bundesfinanzministerium kommentierte die Kritik auf taz-Anfrage nicht, verwies aber darauf, dass die geplante Regelung Anreize für den Markthochlauf der E-Mobilität setze.

Verkehrsforscher schlagen Nachteile für Verbrenner vor

Verbrenner uninteressanter zu machen, das schlagen auch Forscher des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) vor. In einer am Montag veröffentlichten Studie werben sie dafür, dass Firmen beim Kauf eines Dienstwagens im ersten Jahr mehr Kosten von der Steuer absetzen können als bisher. Klingt ähnlich wie bei den Plänen des Bundesfinanzministers – doch FÖS-Forscher Matthias Runkel betont, zugleich müssten die Abschreibungsmöglichkeiten für Verbrenner dauerhaft eingeschränkt oder an den CO2-Ausstoß des Autos gekoppelt werden. Besonders klimaschädliche Fahrzeuge wären dann auch besonders teuer.

Das FÖS-Konzept enthält zudem eine grundsätzliche Neuregelung der Dienstwagensteuer, wie Tiemann sie fordert: Wer einen Dienstwagen mit Verbrenner- oder Hybridantrieb hat und auch privat nutzt, sollte pauschal 2 Prozent des Anschaffungspreises an Steuern zahlen. Diese 2 Prozent werden auf das Gehalt angerechnet und als Einkommen versteuert. Bisher liegt der Steuersatz bei nur 1 Prozent.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob Sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Der Vorteil einer höheren Steuer für fossil betriebene Firmenwagen: Der Staat würde mehr Geld einnehmen, das er in eine klimafreundliche Verkehrswende stecken könnte. Und, so steht es in der Studie, eine solche Reform wäre sozial gerecht. Vor allem Menschen mit hohen Einkommen fahren Dienstwagen. Sie sind es, die eine höhere Steuer zahlen müssten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

57 Kommentare

 / 
  • Da hat Mr. Klingbeil sicher auch schon die Pläne für eine Klimaneutrale CO 2 freie Herstellung der zusätzlichen E-Autos parat 🔥🌊☄️⚡️🌊☄️



    & auch die Ressourcen unserer 🌏 sind endlich...

  • taz: *Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) will mit neuen Steuerregeln mehr elektrische Dienstwagen auf die deutschen Straßen bringen.*

    Vollkommen richtig, denn wer braucht schon einen funktionierenden ÖPNV sowie E-Busse und Straßenbahnen in den Städten, wenn man mit den Steuergeldern der kleinen Bürger doch auch elektrische Dienstwagen bis zu 100.000 Euro "fördern" kann? Was für "Dienstwagen" sind das denn? Die Pflegedienste haben bekanntlich 'klitzekleine Autos' und auch Handwerker brauchen keine teuren Limousinen, um ihr Werkzeug und diverse Ersatzteile von A nach B zu transportieren.

    Ich bin mir sicher, dass die FDP nie wieder in den Bundestag kommt, denn ihr Platz wird jetzt von der SPD eingenommen. Mal schauen wann Lars Klingbeil 'lindnermäßig' mit einem Porsche herumfährt. Dann allerdings mit dem Porsche Taycan, denn das ist ja ein batteriebetriebenes E-Auto mit einer Motorleistung von 408 bis 1.034 PS, die der Wagen aber bei einem Gewicht zwischen 2125 und 2405 kg auch dringend benötigt.

    Was ist nur aus der SPD geworden? Was hätte Willy Brandt eigentlich dazu gesagt, dass seine Partei sich im 21. Jahrhundert zum Handlanger der Union und der (Auto)Wirtschaft macht?

  • Wie wäre es, wenn PolitikerInnen ihre Dienstfahrten selbst bezahlen müssten, wenn sie sich zu fein sind, (z. B.) innerhalb Europas mit dem Zug zu reisen. Bei Langstrecken können gerne Ausnahmeregelungen für Flugreisen gemacht werden.

    • @Truhe:

      ...zu fein ?



      Es ist wohl eher die große Angst auf den falschen Zug aufzuspringen oder gar zu verpassen, die manch einen Politiker lieber nicht mit dem Zug fahren lässt.

    • @Truhe:

      Kein Arbeitnehmer muss seine Dienstreisen selbst bezahlen. Warum sollten es dann Politiker? In Unternehmen wird nach den kostengünstigsten Reisen, nicht den klimafreundlichsten gebucht. Wird in der Politik wohl ähnlich sein. Bis auf die Minister, die dann Regierungsflieger nehmen. Alle anderen fliegen Linie

  • „ Günstige Elektrofahrzeuge lassen sich in Deutschland oder Europa nicht kostendeckend bauen.“

    Wir leben doch in einer Marktwirtschaft. Wenn das wirklich der Fall ist (in einer hoch automatisierten Industrie, wie dem Fahrzeugbaubleuchtet mir das nicht so ganz ein), und nicht durch eine vorübergehende Anschubphase durch Subventionen zu regeln ist, dann kann doch nicht die Lösung sein, dass wir alle teure, schwere und ressourcenintensive ehemalige Dienstwagen fahren und das auch noch staatlich subventioniert. VW heißt ja nicht Dienstwagen, sondern Volkswagen. Ein solches System ist schon rein wirtschaftlich absolut nicht nachhaltig, weil es nur aufgrund großzügiger Staatlicher Subventionen funktioniert und das Angebot am Bedarf vorbeiproduziert wird. Es entsteht eine Wirtschaft, in der gute Beziehungen zur Regierung wichtiger sind, als effiziente und ökonomische Versorgung des Marktes. Von den Folgekosten durch die schwereren und größeren Fahrzeuge und den gesellschaftlichen Verwerfungen ganz zu schweigen.

    • @Henne Solo:

      "In einer hoch automatisierten Industrie, wie dem Fahrzeugbaubleuchtet mir das nicht so ganz ein"

      Gerade in dieser Branche haben Gewerkschaft und Betriebsrat schon darauf geachtet, dass Arbeitsplätze so weit als möglich erhalten wurden - oder zumindest die Lohnsumme nicht gesunken ist (Stichwort: 4-Tage-Woche in Wolfsburg bei vollem Lohnausgleich). Da ist Automatisierung nicht gleichbedeutend mit Kostensenkung...

  • Aha.



    Die Grünen sind also nicht mehr die Leitlinie für Umweltpolitik, es ist jetzt die Linke.



    Klar, die Nachricht, dass mehr Autos nicht mehr Umweltfreundlichkeit bedeutet, ist richtig.



    Die Realität ist allerdings, dass sich die Leute permanent neue Autos finanzieren ( lassen).



    Da ist das Elektrofahrzeug dann durchaus umweltfreundlicher.



    Ein Firmenwagen ist eine Zugabe auf dem hart umkämpften Facharbeitermarkt.



    Da merkt ja auch die Linke, dass es da unterschiedliche Interessen gibt, z.B. Arbeitsplätze. Da redet die Linke gelegentlich auch davon.



    Kleiner Rückblick: mit der Abschaffung der E Auto Förderung brach der Absatz ein.



    Momentan steigt, entgegen den o.g. Zahlen, der Anteil der neu zugelassen E Autos wieder und deutsche Anbieter verkaufen, im Gegensatz zu Musk, auch mehr E Autos.



    Ist Habeks Model zur Mobilitätswende jetzt verkehrt, weil ein SPD Minister die Arbeit fortführt?



    Deutsche Autos können nur im hochpreisigeren Segment bestehen.



    Der Anteil an E Fahrzeuge ist in den Dienstwagenflotten auch deshalb so hoch, weil sich Wenige den teuren Spaß privat leisten (können) und der Dienstwagen somit Imagegewinn und ein echter Werbefaktor für den Arbeitgeber darstellt.

  • Der überbordene Individualverkehr ist das Problem.



    Ob als Verbrenner oder als Elektro.



    Es ist und bleibt Energieverschwendung eine Tonne Blech für 75 kg Nutzlast rumzukutschen.

    Und die ganze Art der Diskussion zeigt sehr anschaulich, dass das nicht verstanden wurde.



    Ein gut funktionierender, ja geradezu luxuriös anmutender ÖPNV könnte den Individualverkehr zu großen Teilen ersetzen.

    Wenn man den wollte.



    Wenn man nicht so engstirnig wäre



    Wenn man die nötige Intelligenz hätte.

    Und davon ab: Ich frage mich schon lange, warum es beim größten aller Online-Navis keine Funktion "Pick me up" gibt. Es wäre so schnell gemacht und hätte soviel Wirkung !

    • @Bolzkopf:

      In D ist des PKW-Gewicht eher aufm Weg zu 2 to.



      Und so als Provinzler; nicht der Individualverkehr ist das Übel sondern daß dafür so ziemlich jede*r Ü18 ne eigne Karre brauchen muß.



      Heut hat sich übrigens die ehemalige Nachbarzeitung der taz drüber gefreut, daß der Sprit wieder billiger ist und den "Ölscheichs" doch zu danken wäre.

    • @Bolzkopf:

      Und davon ab: Ich frage mich schon lange, warum es beim größten aller Online-Navis keine Funktion "Pick me up" gibt. Es wäre so schnell gemacht und hätte soviel Wirkung !

      Weil man einfach nicht als "Anhalter" mitfährt. Ich habe es während meines Studiums gemacht. Wenn ich es jemanden erzählt habe, hieß es sofort: Das ist aber gefährlich! Gut als Mann bin ich sicher weniger Gefahren ausgesetzt wie eine Frau. Anhalter, die ich mitnehmen kann, sehe ich nie. Manchmal zu Urlaubszeiten, wenn das Auto mit der Familie voll ist. Es macht einfach keiner (mehr).

      • @Strolch:

        Das liegt schlicht und ergreifend an der Anonymität.



        Und dass man im Netz der Netze nicht anonym ist ist ja Jedem klar.



        Bei Uber, airBnB, eBay, Ama und wie sie alle heissen gibt es auch ein Risiko und Kriminelle gibt es auch im Bus, am Bahnhof und überall.

        Wenn man sich für diesen Dienst registrieren muss [was man ja als Smartphonenutzer eh muss] ist die Hemmschwelle für kriminelles Handeln schonmal deutlich höher als im anonymen ÖPNV.

        Und wenn das System weiß User "Einhorn76" ist bei User "RasenIstWahnsinn53" mit dem Kennzeichen "TÜ V 2023" mitgefahren ist das sicher ziemich sicher.

        Also sie sehen: Das ginge schon. Mit einem Fingerschnipp.

        Aber ich sage ihnen was: Man will das nicht. Denn das kostet Umsatz. Bei der völlig aus der Zeit gefallenen Taxibranche, dem ÖPNV und auch bei den Tankstellen.

    • @Bolzkopf:

      Die alte Geschichte wird auch nicht wahrer wenn man sie noch 100x wiederholt. So lange auch auf dem kleinsten Dorf nicht alle 15min ein Bus/Bahn fährt, wird das nicht funktionieren. Und, wer soll das alles bezahlen?

      • @charly_paganini:

        Es wäre schon eine massive Verbesserung, wenn der Bus im Dorf stündlich und auch an Wochenenden fahren würde.

        Finanzieren kann man das, indem sinnlose Kosten (überteuerte Masken, vorschnelle Verträge zur Autobahnmaut etc.) eingespart werden und auch Reichensteuer, schließen von Schlupflöchern bei der Erbschaftssteuer und der Schenkungssteuer oder eine gerechte Finanztransaktionssteuer könnte mehr als genug Geld dafür bringen.

    • @Bolzkopf:

      "Ein gut funktionierender, ja geradezu luxuriös anmutender ÖPNV könnte den Individualverkehr zu großen Teilen ersetzen."

      Naja, das wurde ja bereits x-fach hin und herdiskutiert mit dem Ergebnis, dass ein "luxuriös anmutender ÖPNV"

      - auf dem Land nicht abbildbar ist, da nicht ökonomisch und auch nicht ökologisch



      - viele ÖPNV bereits jetzt überlastet sind und (kurzfristig) auch nicht erweitert werden können



      - der ÖPNV in vielerlei Hinsicht unattraktiv ist (voll, laut, längere Fahrtwege, Verspätungen, "Virenschleudern"), was auch eine bessere Taktung nicht ändern kann



      - es diverse Berufsbilder gibt bei denen AN keine Öffis nutzen können

      Insofern ist die Vorstellung, der ÖPNV könnte den Individualverkehr "zu großen Teilen ersetzen" nur eine Wunschvorstellung.

      • @Tom Tailor:

        Eben drum ... all die beschriebenen Probleme beim (ländlichen) ÖPNV sind auf die vollkommen verfehlte Verkehrspoilitik unter maximaler Bevorzugung des Privatautos der vergangenen Jahrzehnte zurückzuführen.

        Das alles könnte so aussehen, wie von Bolzkopf beschrieben, wenn man den wollte, statt sich refelxhaft der Aussage "Geht nicht, zu teuer" anzuschließen.

        Der private KFZ-Verkehr verschlingt unser aller Geld, weil er massiv subventioniert wird. Würde man diesen Irrsinn einstellen, hätte man jährlich zweistellige Milliardenbeträge mehr zur Verfügung, um sinnvolle Verkehrspoilitik zu gestalten.

        • @Lahmarsch:

          Über diese Brücke würde ich nicht pauschal gehen, das Einsparpotential für Subventionen hinsichtlich des KfZ-Verkehrs dürfte übersichtlich sein. Denn die Infrastruktur, welche der deutsche Staat für den Verkehr betreibt (Straßen, Brücken) würde ja nicht weniger werden, da diese für diverse andere Verkehrsteilnehmer (auch aus dem Ausland) erhalten bleiben muss.

  • Statt mehr Steuern für alle Verbrenner könnte man auch die Euro 0/1/2/3 Autos in Deutschland ganz verbieten. Das würde mehr für die Umwelt bringen.

    Betrifft dann natürlich auch die bei den linken beliebten T2 Uralt-Wohnmobile. Aber für seine Überzeugung muss man Opfer bringen.

    • @Franz Tom:

      Die Bereitschaft "Opfer" für eine gute Zukunft für alle zu bringen nimmt von Links (DemokratInnen) bis Rechts (Diktaturfans) ab. Warum Sie hier explizit auf Linke anspielen verstehe ich deshalb nicht so ganz.

  • Inwiefern macht eine Steuererleichterung für alle E-Autos die Eautos der deutschen Hersteller attraktiver?



    Deutsche Wirtschaft ankurbeln funktioniert nur, wenn entsprechende Bedingungen rangeknüpft sind. Oder eben, wenn der Hebel so aufgebaut wird, dass lediglich die viel zu großen, am allgemeinen Markt unattraktiven Riesenkisten davon profitieren. Wodurch der Hebel gleichzeitig so aufgebaut wird, dass all diejenigen, die gerne als Positivbeispiel herangezogen werden, warum das Dienstwagenprivileg beibehalten werden muss, am wenigsten davon profitieren.



    Weil eben Pflegedienste auch mit dieser Erleichterung es nicht leisten können, ihre Mitarbeiter in solche Vehikel zu setzen.

    • @Herma Huhn:

      Günstige Elektrofahrzeuge lassen sich in Deutschland oder Europa nicht kostendeckend bauen. Das sollte allgemein bekannt sein. Fahrzeuge im Bereich ab 40K€ Neupreis kommen häufig nach 3 Jahren als Firmenwagen in den Markt und sind dann für 50-60% vom Neupreis zu erwerben. So können auch Fahrzeuge aus deutscher oder europäischer Produktion beim privaten Verbraucher ankommen. Die Idee Verbrenner teurer zu machen wird vom Wähler als Verbot und Gängelung wahrgenommen. Die Idee E-Fahrzeuge günstiger in den privaten Markt zu bringen wird vom Wähler akzeptiert. Ein Elektrofahrzeug für 40-50k€ ist keine Riesenkiste.

  • Das Dienstwagenprivileg wird ausgeweitet. 100 % Abschreibungsmöglichkeit für bis zu 100.000 Euro Anschaffungspreis für E-Auto Kauf.

    Endlich eine Förderung für die (obere) Mittelschicht. Besonders wichtig für die, die auf dem Lande wohnen und viel arbeiten.

    Klar, etwas mehr Reifenabrieb erzeugen E-Dickschiffe mit über 2 Tonnen Fahrgewicht.

    Und klar, Zugfahren wäre klimafreundlicher. Doch für z.B. Handwerksmeister/Pflegepersonal geht das gar nicht.

    Eine kleinen Verbesserungsvorschlag hätte ich noch:

    Bei E-Transportern und E-Bussen, allgemein bei Automobilen die eine große Dachfläche haben, sollte ein hocheffizientes, vollflächiges Solardach Voraussetzung für eine (erhöhte) Förderung sein.

    • @Goldi:

      Sie bringen hier eien Punkt ein, den ich nicht bedacht habe. Aber als Kompromiss könnte ja entschieden werden, dass gezielt und ausschließlich Dienstwagen (in angemessener Größe) gefördert werden, wenn es für die Arbeit notwendig ist, viel Material zu bewegen, wie z. B. die von Ihnen erwähnten Handwerkenden und Pflegenden. Der Aktenkoffer von z. B. Versicherungsvertretenden würde allerdings nicht ausreichen.

  • Und nächstes Jahr wieder Schlagzeilen über Rekord-Renditen für die Anleger.

  • Natürlich mehr Autos. Im Land der Stinkediesel darf man auch noch immer mit einem V8 durch die Siedlung röhren. Da muss es allerdings ein dickes E-SUV sein, um deutsche Fahrende zu begeistern. (Übrigens könnte Deutschland auch die Autosteuern europagerecht angleichen, aber das will ja keiner.)

  • - Es ist erstens ein Irrglaube, dass nur Reiche einen Dienstwagen nutzen (mobile Pflegedienste, Lieferdienste oder Handwerksfirmen als Beispiel).



    - Es ist außerdem ein Irrglaube, dass alle Dienstwagen SUVs wären



    -"Wir bräuchten weniger Verbrenner, erst dann geht die Rechnung auf" --> ja, genau dafür sorgt diese Maßnahme doch



    - je mehr E-Dienstwagen im Umlauf sind, umso größer wird auf kurz oder lang auch der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos, was wiederum dazu führen wird, dass sich auch mehr Privatpersonen ein E-Auto kaufen, da die Neuwagenpreise immer noch viel zu hoch für die meisten Menschen sind

    Nichtsdestotrotz halte ich eine höhere Besteuerung von SUVs auch für sinnvoll

    • @PartyChampignons:

      Zitat: " Es ist außerdem ein Irrglaube, dass alle Dienstwagen SUVs wären"

      Stimmt. Da gibt es sogar noch eine ungeschriebene Regel zu: je wichtiger und nützlicher die Arbeit, umso kleiner ist der Dienstwagen. Ich habe z. B. noch nie Versicherungsvertretende in einem Kleinwagen gesehen, ebenso wie ich noch keinen Pflegedienst in einem SUV gesehen habe.

    • @PartyChampignons:

      Die Pflegedienste, Lieferdienste, Handwerker haben meist Betriebsautos. Bei uns in der Firma "dürfen" die die auch vor der eigenen Haustür abstellen, allerdings haben die mittlerweile Tracker, also ist mit dem Betriebsauto am Sonnabend die Fahrt zum Baumarkt ned nur böse sondern auch nachweisbar.

      • @Hugo:

        "ned nur böse sondern auch nachweisbar."

        Schützt aber den Arbeitnehmer davor, das "böse" Dienstwagenprivileg in Anspruch zu nehmen 😎

  • Diese Förderung wird wieder dazu führen, dass der Schwerpunkt auf teueren schweren Dienstwagen liegt, die auch auf dem Gebrauchtmarkt für Normalverdiener unerschwinglich sind. Dann können Topverdiener mit fetten Elektro SUVs in die City



    Fahren und Normalverdiener, deren Steuern die Subventionen ja maßgeblich mitfinanzieren, sind weiter auf Verbrenner angewiesen.



    Wir brauchen günstige Elektrowagen für die Allgemeinheit und ausschließlich diese sollten subventioniert werden!

  • "Wir bräuchten weniger Verbrenner, erst dann geht die Rechnung auf" - genau da setzt die Maßnhame an. Sie dürfte einige Verbrenner aus den Fuhrparks ersetzen. Ja klar, höhere Steuern auf größe Verbrenner wären außerdem sinnvoll.

    • @Käpt'n Nemo:

      Wir brauchen weniger und kleinere Autos!

      • @pumble:

        Wer entscheidet denn was "wir" brauchen? Das Zentralkomitee oder der Verbraucher?

        • @Tom Tailor:

          In diesem Fall die Physik. Klimawandel und so. Und endliche Ressourcen. Und endlich viel Platz für Mobilität, der also effizient genutzt werden muss.

          • @pumble:

            Dann können wir das vernachlässigen. Der Anteil der Emissionen des deutschen PKW Verkehrs ist global gesehen so gering, dass auch eine auf-null-Stellung desselbigen keinerlei Auswirkungen auf den Verlauf des Klimawandels hat.

  • Was erwartet man denn von einem Karrierestreber wie Klingbeil? Es ist doch allemal besser -aus der Sicht eines Strebers- es sich nicht mit finanzkräftigen Konzernen zu verderben und nach der Politik dann als "Berater" auch einen fetten SUV-E zu fahren, als sich um die Leute zu kümmern, die sich am unteren Rand der Skala anstrengen müssen um sich ein kleines E-Auto kaufen zu können. Und Klimabesorgnis ist bei der SPD Spitze noch nie sonderlich beachtet worden - außer in Sonntagsreden...

    • @Perkele:

      Ich denke Leute am "unteren Rand der Skala" kaufen sich eher keinen Neuwagen und somit auch kein E-Auto, sondern maximal einen gebrauchten Verbrenner.

      • @Tom Tailor:

        Ich sehe mich am "unteren Rand der Skala" und werde meinen Verbrenner demnächst abgeben. Sollte ich mir doch irgendwann wieder ein Auto kaufen, dann definitv ein E-Auto, gerne auch gebraucht.

      • @Tom Tailor:

        Das ist so nicht richtig. Es gibt auch "kleine" Leute, die sich einen neuen E-Kleinwagen neu anschaffen würden - würde der ebenfalls subventioniert. Ohne Subvention ist das alles eine Farce für die SUV's und Protzkarossen - die allerdings kauft sich kein Normalverdiner...

  • Na prima, erst produzieren die deutschen Autobauer am Markt vorbei und dann soll der Absatz ihrer zu großen und zu teuren Modelle entgegen jedweder Vernunft steuerlich gefördert werden. Wenn sie so weiter macht, landet die SPD schneller auf dem Schrottplatz politischer Parteien, als die subventionierten E-Autos.

    • @Flix:

      Produzieren die Autobauer wirklich am Markt vorbei oder hat man den Kundenin den letzten Jahren nicht genau das gegeben, was die Kunden wollten. Die Aussage, die Wirtschaft habe die Umstellung verschlafen finde ich zielmlich vermessen, den wer kann heute schon sagen, dass der Absatzknick nicht viel früher gekommen wäre, wenn man früher auf den Antriebswechsel gesetzt hätte.

      China hat doch durch Ressourcen, der Kostenstrukturen, die Anzahl der Wissenschaftler und staatliche Subventionen deutliche Vorteile gegenüber der heimischen Industrie.

  • Na ja, mal ehrlich: wen überrascht das in unserer "Auto"kratie? AfD light (=cdU) und cdU light (sPD) machen da nur erwartbare Politik.

    • @Jalella:

      Sagen wir eher, sie machen für einen Großteil ihrer Wähler die erwartete Politik.

      • @Tom Tailor:

        Ist es wirklich die Erwartung der Wählenden oder würden die Wählenden nicht eher bessere Politik erwarten und haben nur gegen ihre Interessen gewählt, weil sie sich nicht über die Ziele der Parteien informiert und stattdessen den hohlen Phrasen geglaubt haben?

        • @Truhe:

          Fragen Sie die Wählenden :D

  • Schon spannend, da steht der Begriff "Dienstwagen" im Raum und Greenpeace faselt direkt was von SUV...das nennt man dann wohl Ideologie und weniger Faktenkenntnis. Es mag auch große Dienstwagen geben. Die Mehrzahl sind dann doch eher in der Mittelklasse anzusiedeln.

    • @charly_paganini:

      Nur darf diese "Mittelklasse" jetzt bis zu 100.000€ kosten und wird von Steuergeld finanziert. Ganz bescheiden.

    • @charly_paganini:

      Entgegen dem euphemistischen Namen sind moderne Mittelklasse Wagen übergroß.

  • Es ist ein Irrglaube zu denken, dass nur Gutverdiener Dienstwagen fahren. Vor allem bei Pflegediensten ist der Dienstwagen oft auch für Privatnutzung gedacht. Daher müssten dann auch Pflegekräfte die 2 Prozent zahlen.

    • @Bommel:

      Ich kenne keinen Pflegedienst, welcher seine Dienstwagen auch als Privatwagen zur Verfügung stellt. Diese mag es geben.



      Aber es gibt keinen Pflegedienst, der Autos für 100.000€ als Pflegekutsche nutzt.

    • @Bommel:

      Der Firmenwagen wird mal privat genutzt. Ansonsten ist doch wohl eher Standard, dass der Privatwagen für den Dienst genutzt werden soll.

  • Für wen will die SPD denn attraktiver werden mit solch einer Aktion?

    • @Peter Teubner:

      Für die Menschen die hart arbeiten, sich auch mal was auf die Seite legen und sich eventuell auch mal ein neues Auto kaufen.



      Sowas nannte sich früher z.B. mal Facharbeiter. Eine arme Leute Partei gibt es doch schon, nennt sich Die Linke.

      • @charly_paganini:

        Und wer arm ist arbeitet natürlich nicht hart.

      • @charly_paganini:

        Die Linke macht nicht nur Politik für Arme sondern für alle Menschen, selbst für Reiche, indem deren Politik zu einer gerechteren Gesellschaft und einem Zusammenleben mit mehr Respekt für alle führen würde. Klientelpolitik machen Parteien wie die xxU (für Reiche) und die AfD (für reiche Neonazis und gewaltbereite Menschenhasser).

    • @Peter Teubner:

      Für Geldgeber aus der Automobilindustrie.

    • @Peter Teubner:

      Die SPD will nicht attraktiver werden, sondern das tun, was ihre Aufgabe in einer Regierung ist: Geld umverteilen von unten nach oben in die Konzernkassen.



      Außerdem wissen die Führungskräfte in der SPD um die Kurzlebigkeit der Wählergedanken. Da sie von 2029 als neuen Wahltermin ausgehen, werden sie ab 2028 das übliche Sozialgeschwafel abzusondern in der Gewissheit, dass es immer noch ein paar Deppen gibt, die darauf reinfallen. Für mehr als 5% wird's schon reichen.