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Neue TierversucheNur wenig Glyphosat – trotzdem Krebs

Das meistverkaufte Pestizid löste Forschern zufolge in einem Tierversuch auch in niedrigen Dosen mehrere Krebsarten aus. Muss die EU es verbieten?

Der Pestizidwirkstoff Glyphosat wird oft In der Landwirtschaft eingesetzt Foto: Christian Ohde/action press

Berlin taz | Selbst in offiziell als sicher geltenden Mengen hat der Pestizidwirkstoff Glyphosat laut einer neuen Studie Krebs bei Laborratten verursacht. Ein Teil der Tiere habe nur die von der EU festgelegte „Akzeptable tägliche Dosis“ (ADI) in Höhe von 0,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht getrunken, steht in der nun in der Fachzeitschrift Environmental Health veröffentlichten Analyse des italienischen Ramazzini-Instituts. Knapp 2 Prozent dieser Ratten entwickelten demnach Leukämie, also Blutkrebs. In der Kontrollgruppe ohne Glyphosat sei kein einziges Tier während des fast zwei Jahre dauernden Experiments erkrankt.

Ebenfalls im Vergleich zu Kontrollgruppen aus früheren Versuchen waren die Leukämieraten der Studie zufolge bedeutend höher. Auch etwa in der Haut, Leber oder Niere „wurden statistisch signifikante dosisabhängige erhöhte Trends“ oder Häufigkeiten von gut- und bösartigen Tumoren festgestellt, so die Wissenschaftler von Universitäten und Forschungseinrichtungen beispielsweise in den USA, Großbritannien und Italien.

Damit widersprechen sie Behauptungen von Befürwortern des weltweit meist verwendeten Pestizidwirkstoffs, dass er in extrem hohen Dosen vielleicht Krebs verursache, aber nicht in den zugelassenen Mengen. Dieser Einwand wurde auch vorgebracht, als die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ einstufte.

In den USA verurteilten daraufhin mehrere Gerichte einen der Hersteller, Bayer/Monsanto, zu hohen Schadenersatzzahlungen an KlägerInnen, die ihre Krebserkrankung auf den Unkrautvernichter zurückführen. Bayer beruft sich auf Zulassungsbehörden, die Glyphosat als sicher bewerten. Das Gift tötet so gut wie alle Pflanzen und damit auch Nahrung für Vögel und Insekten. Deshalb gilt es Umweltschützern als Gefahr für die Artenvielfalt. Dennoch ließ die EU das Mittel 2023 für weitere 10 Jahre zu.

Aufwendige Untersuchung

Die neue Studie könnte jetzt den Druck erhöhen, diesen Beschluss zu überprüfen. Denn Glyphosatgegner ziehen aus ihr den Schluss, dass das Gesundheitsrisiko durch die Chemikalie größer sei als bisher von den Behörden angenommen. War bisher vor allem von der Krebsart Non-Hodgkin-Lymphom die Rede, rückt die Untersuchung nun auch Leukämie in den Fokus. Dabei fällt auf, dass die daran erkrankten Tiere sehr früh starben. Ungefähr die Hälfte der Ratten mit Leukämie sei schon im Alter von weniger als 1 Jahr ums Leben gekommen, berichten die Forscher. Das könnte daran gelegen haben, dass die Ratten anders als in anderen Versuchen schon als Embryonen über die Mutter und kurz nach der Geburt Glyphosat ausgesetzt waren.

Die Ergebnisse deuten den Wissenschaftlern zufolge auch darauf hin, dass die anderen Inhaltsstoffe von Pestiziden mit Glyphosat das Krebsrisiko „verstärken können, insbesondere im Falle von Leukämie.“ Schließlich seien bei zwei solcher ebenfalls getesteten Handelspräparate mit Glyphosat die Krebsraten erhöht gewesen.

Die Studie der 27 Autoren war aufwendig: 1.020 Ratten wurden dem Artikel in der Fachzeitschrift zufolge in 10 Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe habe über das Trinkwasser Glyphosat pur oder eines der beiden Handelspräparate in jeweils 3 unterschiedlichen Dosen bekommen. Das Wasser der Kontrollgruppe dagegen war demnach frei von den Chemikalien. Im Alter von 104 Wochen seien die dann noch lebenden Tiere getötet und zum Beispiel ihre Gewebe untersucht worden. Zwei nicht an dem Projekt beteiligte Wissenschaftler begutachteten das Manuskript vor Veröffentlichung im Rahmen einer „Peer Review“.

„Die Ergebnisse sind sehr besorgniserregend“, teilte die Umweltorganisation Pestizid Aktionsnetzwerk (PAN Europe) mit. Die EU müsse jetzt die Zulassung von Glyphosat und ihre Gesetzgebung zu Pestiziden überprüfen.

Die EU-Kommission antwortete darauf, sie werde nun die EU-Behörden für Lebensmittelsicherheit und Chemikalien fragen, ob die Studie „in Verbindung mit allen anderen verfügbaren Informationen ihre früheren Schlussfolgerungen zur Gefahren- oder Risikobewertung von Glyphosat ändern.“ Sollte es nötig sein, „wird die Kommission unverzüglich tätig, um die Zulassung zu ändern oder zu widerrufen“, schrieb die Brüsseler Behörde der taz.

Chemiekonzern kritisiert allgemein Mängel

Bayer erklärte, dass die Studie „signifikante methodische Mängel aufweist.“ Auch auf Nachfrage der taz nannte der Konzern aber keine Begründung für diesen Vorwurf. Wohl um die Glaubwürdigkeit der Studienautoren zu unterminieren, kritisierte das Unternehmen aus Leverkusen jedoch, das Ramazzini-Institut habe bereits in der Vergangenheit „irreführende Behauptungen zur Sicherheit verschiedener Produkte aufgestellt“. Die US-Umweltschutzbehörde EPA habe Risikobewertungen zurückgezogen, die auf Daten des Ramazzini-Instituts zu anderen Substanzen beruhten.

Daniele Mandrioli, Direktor des Krebsforschungszentrums des Instituts, schrieb der taz dazu, „dass die Stoffe, die in unseren Labors als krebserregend identifiziert wurden, sich früher oder später (manchmal Jahrzehnte später) als krebserregend für den Menschen erwiesen haben, zum Beispiel Vynilchlorid, Benzol, Formaldehyd und Asbest.“ In der 50-jährigen Geschichte des Instituts seien seine Untersuchungen zu mehr als 200 chemischen Verbindungen „weltweit routinemäßig zur Gefahren- und Risikobewertung eingesetzt“ worden.

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26 Kommentare

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  • Das ist ein schon beeindruckendes Level von unverhohlenem P-Hacking in der Studie.

  • Lektüre für alle, die das Collegium Ramazzini wegen der nicht replizierten 5G-Studie für fragwürdig halten: Hardell L, Carlberg M. Health risks from radiofrequency radiation, including 5G, should be assessed by experts with no conflicts of interest. Oncol Lett. 2020 Oct;20(4):15. doi: 10.3892/ol.2020.11876. Epub 2020 Jul 15. PMID: 32774488; PMCID: PMC7405337.

  • Die EU und speziell die Deutschen schlafen in Bezug auf Glyphosat.

    taz 16.11.2023: "Deshalb enthielt sich Özdemirs Ministerium bei der Abstimmung der EU-Staaten am Donnerstag und legte kein Veto ein gegen den Kommissionsvorschlag für zehn weitere Jahre Glyphosat. Hätte Deutschland ein Nein angekündigt, hätten wahrscheinlich auch andere Staaten wie Frankreich mitgezogen."

    In den USA hat Bayer schon über 10 Milliarden Dollar an Schadenersatzklagen bezahlt. Manager Magazin 11.10.2024: "Seit der Monsanto-Übernahme hat Bayer rund 70 Prozent an Börsenwert verloren. Für Monsanto hatte Bayer damals rund 60 Milliarden Euro bezahlt. Inzwischen ist Bayer inklusiv Monsanto an der Börse nur noch 25 Milliarden Euro wert. . . Etwa 58.000 Klagen sind nach Bayer-Angaben noch offen".

    Zu wünschen wäre, dass auch Vögel Klage einreichen könnten. Deren Bestand schrumpfte in den letzten 40 Jahren um 80 Prozent. So auch der Insektenbestand.

    taz.de/Neue-EU-Zul...lyphosat/!5969921/

    www.manager-magazi...-aeac-8dcf1e41210d

  • taz: *Das meistverkaufte Pestizid löste Forschern zufolge in einem Tierversuch auch in niedrigen Dosen mehrere Krebsarten aus. Muss die EU es verbieten?*

    Natürlich nicht, denn die Reichen können sich gute und biologisch einwandfreie Lebensmittel kaufen, und unsere "Volksvertreter" bekommen vom Steuerzahler ja auch ziemlich viel Geld, damit sie sich gesund ernähren können. Rund 10.000 Euro bekommt ein Angeordneter in Deutschland vom Steuerzahler im Monat und sogar 15.000 Euro wenn er Minister ist, und damit kann man sich bestimmt sehr gesund ernähren.

    Und wen gab es denn da noch? Ach ja, die zig-Millionen Bürger, die den krebserregenden "Fraß" jeden Tag kaufen müssen, weil sie sich kein Bio-Essen leisten können. Aber wer interessiert sich schon für 'die breite Masse'?

    • @Ricky-13:

      Deine Zahl ist nicht aktuell, es ist diesen Monat noch 11.227,20 € . Ab 1.07. dann 11.833,20 € .



      Aber keine Sorge, wie selbst vermeintlich linke SPDler betonen, das ist brutto und KK Beiträge müssen sie ja auch noch davon bezahlen, die Armen :'( , *schnief*.

      Die schöne BahnCard 100 nicht zu vergessen, die auch privat genutzt werden darf sowie die Steuerfreie Kostenpauschale von 5.349,58 € ebenso ^^.

  • Man sollte schon wissen wer & was das Ramazzini „Institut“ und die „Fachzeitschrift“ Enviromental Health ist…..



    geneticliteracypro...ironmental-groups/

    • @Michael Denneborg:

      Der Hauptvorwurf gegen Ramazzini ist „Ideologie“. Die Studien an Ratten seien zudem unzuverlässig, da die Ratten spontan an Krebs erkrankten.



      Dieser zweite Punkt ist offensichtlich Humbug, da das Collegium Ramazzini ja eine Studie mit Kontrollgruppe durchgeführt hat. Die Studie basierte also auf der (falsifizierten!) Hypothese, dass dem Pestizid ausgesetzte Ratten nicht häufiger an Krebs erkrankten als andere Ratten, wenn alle übrigen Bedingungen gleich sind.



      Es ist also, und damit kommen wir zum zweiten Punkt, Wissenschaft und keine Ideologie. GLP und ihr Gründer Jon Entine hingegen spielen die „Pro-Science“-Karte, ohne echte Wissenschaft zu betreiben. Sie behaupten einfach, dass bestimmte Studien eine Hypothese aufgestellt hätten und diese nicht verifiziert worden sei. Das ist aber keine Wissenschaft, sondern die klassische Vorgehensweise der kapitaltreuen Rechten, also einer Ideologie.



      Der Gründer und „Showrunner“ dieses „Non-Profit“ hat zudem mehrere Bücher auch z.B. über Humangenetik („Race“-basiert) geschrieben, die von echten Wissenschaftlern als bestenfalls mittelmäßig beschrieben wurden.



      Kurz: Die „Feinde der offenen Gesellschaft“ (Popper) sind für Glyphosat.

      • @Zangler:

        Als "offensichtlich Humbug" könnte man es bezeichnen, wenn bei keiner der Ratten der Kontrollgruppe Krebs entstanden wäre. Aber lt. Studie wurden bei mehreren Ratten der Kontrollgruppe Tumore gefunden. Ist ganz einfach nachzulesen. (Tabelle 7-9)

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Michael Denneborg:

      GLP ist dafür aber keine gute Quelle, einer ihrer Hauptsponsoren ist Bayer.



      geneticliteracypro...ncials-governance/

      • @Jost Maurin:

        Ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Journal im dem publiziert wurde nur mittelmäßig ist. Bei der Brisanz des Themas wäre es normalerweise üblich dies in einem namhaften Journal zu publizieren, was die Autoren auch sicher probiert haben. Dort hat es die Publikation offensichtlich nicht durch den Peer review Prozess geschafft...

      • @Jost Maurin:

        Mag sein. Ändert nur überhaupt nichts an der Aussage, dass Ramazzini nicht unabhängig arbeitet und deren Studien durchaus umstritten sind. Man könnte höchstens ein Unentschieden beim Zitieren fragwürdiger Quellen attestieren. Und das würde ich zumindest einem Leserkommentar generell eher zugestehen.

  • Wenn, dann bitte beide Seiten der Medaille nennen.



    In nahezu allen Getreide-, Kartoffen- und dem meisten Gemüseanbau wird Glyphosat verwendet. Ohne wird es schwieriger für den Landwirt, die Ware dürfte so um die 30-50% (je nach Quelle) teurer werden. Ich bin für einen Verzicht von Glyphosat, aber man muss ehrlicherweise auch dem Verbraucher klar sagen, wie viel teurer es dann wird.



    Nur "verbieten" rufen, aber die Konsequenzen eines Verbotes nicht klar benennen, ist auch nicht richtig.

    • @Hans Dampf:

      Richtig, man muss fuer alles den Preis sehr ehrlich benennen; daran hapert es ganz gewaltig. Mein Vorschlag wäre es aber auch, auf der anderen Seite die Kasten fuer Nichthandeln zu benennen, denn das durch Glyphosat (und andere Ackergifte) verursachte Artensterben wird langfristig richtig teuer.

      • @Axel Donning:

        Richtig. Immer beide Seiten benennen, auch die von ihnen genannten negativen Seiten.

  • Das Argument mit den "signifikanten methodischen Mängeln" wird von den Betroffenen ja häufig geäußert, wenn sie mit den Ergebnissen nicht einverstanden sind. Bayer täte jedoch gut daran, den Ball flach zu halten, denn das Damoklesschwert der Insolvenz schwebt angesichts der juristischen Auseinandersetzungen in den USA und der potentiellen gigantischen Entschädigungssummen noch immer über dem Kopf von Bayer. Ob die von Bayer geplanten Maßnahmen - ein Vergleich in Missouri oder die Monsanto-Pleite - ausreichen, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, muss sich noch zeigen, denn, was US-amerikanische Behörden und Gerichte gar nicht leiden können, ist, wenn Unternehmen versuchen, sich trickreich aus der Verantwortung zu stehlen.

    • @Aurego:

      Bei Ramazzini liegt man damit aber bei allen Studien der letzten Jahre richtig. Ramazzini ist seit Jahren als Datenquelle bei den Entscheidungen sämtlicher US-Umweltschutz- und Regulierungsbehörden ausgeschlossen. Das ist eine nachvollziehbare Entscheidung aus wissenschaftlichen, nicht aus politischen Gründen, und passierte lange vor Trump. Ramazzini war vor Jahrzehnten ein echter und verdienstvoller Pionier bei toxikologischen Untersuchungen, Dann sind sie irgendwann falsch abgebogen, und fluten seitdem den Markt mit mehr als zweifelhaften Auftragsstudien, bis hin zu Ergebnissen wie dass 5G Handystrahlung enorm krebserregend ist, was niemand anders auch nur im leisesten bestätigen konnte.

  • Danke an Jost Maurin für die umfangreiche Darstellung der Problematik.



    "Dennoch ließ die EU das Mittel 2023 für weitere 10 Jahre zu."



    Aus spiegel.de 2017



    "Minister Schmidt zu Glyphosat-Zulassung



    "Habe die Entscheidung für mich getroffen"



    Die verlängerte Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat sorgt parteiübergreifend für Ärger. Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt bestreitet nun, die Entscheidung mit Kanzlerin Merkel abgestimmt zu haben."



    Ein Klassiker als Union-Eigentor.



    Dass Leukämie und Non-Hodgkin-Lymphome einer größeren Gruppe von Neubildungen angehören, sieht man an der CLL:



    www.krebsinformati...hatische-leukaemie



    Über die Wertigkeit der Tierversuche ist das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen. Auch KI kann helfen, die Zahlenwerke der Epidemiologie zu entschlüsseln.



    Die Idee der "Schwellenwerte" ist biologisch ähnlich fragwürdig wie die Existenz der Kipppunkte im Klimawandel.



    Nicht umsonst reichen bei Asbest-induzierten Krebserkrankungen häufig minimale Kriterien zur Anerkennung der Kausalität.



    Mit Ver-/Bewunderung darf man immer wieder nach Frankreich schauen:



    taz 2023



    "Glyphosat-Debatte in Frankreich



    Entschädigung für Missbildungen"

  • Nette fragwürdige Studie. 50mg/kg lebenslang; dafür sind die Effekte ja recht bescheiden. Für einige Tumore scheint Roundup sogar protektiv zu wirken, wenn man es mit der Statistik genauso ernst meint. Im Rahmen einer pharmakologischen Interventionsstudie würde man allein schon wegen der seltsamen und widersprüchlichen Dosiabhängigkeit aufhorchen. Aber das p-Hacking ist schon beeindruckend.

  • Natürlich gehört das Gift-Zeugs verboten. Gift für Mensch, Tier und Umwelt.

    CSU-Schmidt 2017. Grünen-Özdemir tat es ihm 2023 nach.

    taz 2017: "Deutsches EU-Votum zu Glyphosat



    Der CSU-Agrarminister hat der Glyphosat-Zulassung zugestimmt, obwohl er sich hätte enthalten sollen. "

    taz 2023: "Neue EU-Zulassung für Glyphosat



    Gift für die Grünen"

    taz.de/Deutsches-E...lyphosat/!5466480/

    taz.de/Neue-EU-Zul...lyphosat/!5969921/

  • Natürlich muss die EU es verbieten.



    Auch geringe Mengen an radioaktiven Substanzen lösen Krebs aus. Und die lagert hier auch keiner.

  • Es gibt möglicherweise noch ein größeres Problem. In der EU wird Glyphosat in Gewässern auch ausserhalb der Saatzeit gleichbleibend nachgewiesen, wenn auch in einer niedrigen Konzentration. Es gibt Hinweise darauf, dass es aus handelsüblichen Waschmitteln im Gewässer entsteht. Da nützt vielleicht ein Verbot in der Landwirtschaft wenig. Siehe Bericht in Spektrum der Wissenschaft 6/2025.

    • @fly:

      So einfach ist das nicht, weil nicht bekannt ist, welche Größenordnung das Problem durch Waschmittel hat. Zudem sollte jede Quelle umweltschädlicher Chemikalien beseitigt werden.

    • @fly:

      Stimmt. Und Mikroplastik. Allerdings ist das Verhältnis Glyphosat aus dem Haushalt und der Landwirtschaft 10 % zu 90 %

  • Man sollte Glyphosat ja auch nicht trinken....egal ob pur oder in irgendeiner anderen Dosis.

  • Ohne Bewertung dieser konkreten Studie, die ich nicht im Detail kenne - aber man hätte schon erwähnen können, dass das Ramazzini-Institut seit einigen Jahren einen unterirdischen Ruf in Fachkreisen hat. Das Statement von Bayer ist da sehr diplomatisch abgefasst. Das Statement am Ende des Artikels von Ramazzini befasst sich mit vor Jahrzehnten untersuchten Substanzen, bei denen Ramazzini wirklich einen wichtigen Beitrag leistete, lässt aber z.B. wohlweislich die allgemein als kompletter Müll eingestuften jüngeren Studien zur Krebsentwicklung durch Handystrahlung des gleichen Instituts weg.

    • @TheBox:

      Es ist ja jedem Forschungsinstitut mit entsprechender Expertise unbenommen, ebenfalls entsprechende Studien durchzuführen. In Deutschland bekommen wir aber nicht einmal die primitivsten Statistiken gebacken und wissen demzufolge immer zu wenig, auch weil wir nicht in der Lage sind, Studien mit ausreichender Datenbasis durchzuführen (Gesundheit ist schließlich Ländersache!). Daher müssen wir uns meist auf die Studien der US-amerikanischen Institute verlassen (diese Expertise wird mit Trump und seinem Gesundheitsminister jedoch massiv abgebaut werden).