Nach Unruhen im Gazastreifen: Israel lehnt Untersuchung ab
Verteidigungsminister Liebermann kündigt ein entschlossenes Vorgehen der Armee an. Am Samstag wurden weitere 70 Palästinenser verletzt.
Bei Massenprotesten der Palästinenser an der Grenze zu Israel waren am Freitag 15 Menschen von israelischen Soldaten getötet und mehr als 1.400 verletzt worden. Die meisten am Freitag getöteten Palästinenser seien „bekannte Terroraktivisten“ gewesen, sagte Lieberman. Am Samstag wurden bei erneuten Zusammenstößen nach palästinensischen Angaben etwa 70 Menschen durch Schüsse verletzt.
UN-Generalsekretär António Guterres forderte „unabhängige und transparente Ermittlungen“ zu den Vorfällen vom Freitag. Lieberman sagte, man werde mit keiner Untersuchung kooperieren. Israel werde von den Vereinten Nationen regelmäßig auf ungerechte und zynische Weise einseitig angeklagt.
„Ich schlage diesem ganzen Marsch der Heuchler in Israel und im Ausland vor, den Tod von einer halben Million Menschen in Syrien zu untersuchen, Hundertttausende Tote im Jemen, in Libyen, im Sudan“, sagte Lieberman.
Aktivisten der Hamas
An den Protesten am Freitag hätten rund 40.000 Palästinenser teilgenommen, nach seinen Informationen seien rund 90 Prozent davon Aktivisten oder Angestellte der im Gazastreifen herrschenden Hamas sowie ihre Angehörigen gewesen.
„Wir werden nicht in den Gazastreifen zurückkehren, sie müssen ihr eigenes Schicksal in die Hände nehmen“, sagte Lieberman gleichzeitig. Wenn die Hamas das Ziel einer Zerstörung Israels aufgebe, könne man über einen Wiederaufbau des Palästinensergebiets sprechen.
Israel hatte den Gazastreifen 2005 geräumt, 2007 riss die Hamas gewaltsam die alleinige Macht an sich. Seit mehr als einem Jahrzehnt herrscht eine israelische Blockade über das Gebiet, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird.
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