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Nach Enercon-EntlassungenWindausbau weiterhin bedroht

Das Wirtschaftsministerium will, dass der 1.000-Meter-Abstand zu Windrädern schon für winzige Siedlungen gilt. Das hätte dramatische Folgen.

Soll es künftig in der Regel nicht mehr geben: Windräder in der Nähe von Wohnhäusern Foto: dpa

Berlin taz | Während die Bundesregierung auf den geplanten Wegfall von Arbeitsplätzen in der Kohlebranche mit einer Kommission und Strukturhilfen in Milliardenhöhe reagierte, bleibt sie angesichts des angekündigten Abbaus von 3.000 Stellen beim größten deutschen Windrad-Hersteller Enercon erstaunlich gelassen. „Der Erhalt der Arbeitsplätze ist ein wichtiges Anliegen“, sagte eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Montag zwar. Doch konkrete Hilfen sind nicht geplant; stattdessen verwies das Ministerium lediglich auf den Arbeitsplan zur Stärkung der Windenergie, der bereits im September vorgelegt worden war.

Doch während mit diesem Programm der Ausbau der Windenergie an Land, der zuletzt drastisch eingebrochen war, beschleunigt werden soll, droht die Regierung an anderer Stelle, die Windkraft weiter abzuwürgen. Denn im Rahmen ihres Klimaschutzprogramms 2030 war auch beschlossen worden, dass Windräder in der Regel künftig 1.000 Meter Abstand von Ortschaften und „dörflichen Strukturen mit signifikanter Wohnbebauung“ halten sollen. Die wichtige Frage, wie diese genau definiert werden, war damals offen geblieben.

Das Wirtschaftsministerium will diese Frage nun sehr weitgehend auslegen. Der Referentenentwurf für die Änderung des Baugesetzbuchs, der der taz vorliegt, sieht vor, dass mehr als fünf zusammenhängende Wohngebäude als „dörfliche Struktur“ gelten sollen. Zudem sollen bei der Abstandsregelung nicht nur bestehende Häuser berücksichtigt werden, sondern auch künftige Bauplätze – was es Kommunen erleichtern würde, die Ausweisung von Windflächen zu verhindern. Auch für Flächen, auf denen bisher schon Windräder stehen, sind keine Ausnahmen vorgesehen, sodass alte Windräder nicht durch neue ersetzt werden können, wenn der Standort dichter als 1.000 Meter an einer Siedlung liegt.

Würden diese Pläne Realität, würde der Windkraftausbau nach Ansicht von Expert*innen stark eingeschränkt. Das Umweltbundesamt war in einer Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass ein 1.000-Meter-Abstand von Windrädern zu Wohnbereichen die verfügbaren Flächen um 20 bis 50 Prozent reduzieren würde. Wo genau in diesem Spektrum die Pläne des Wirtschaftsministeriums liegen würden, kann das Amt wegen unterschiedlicher Definitionen von Wohnbebauung nicht eindeutig sagen.

Wir werden nichts mitmachen, was die Ausbauziele gefährdet

Jochen Flasbarth, Staatssekretär

Auch der Bundesverband Windenergie (BWE) erklärt, der Gesetzentwurf enthalte neue Rechtsbegriffe, die erst noch juristisch interpretiert werden müssten. Bei enger Auslegung würde der 1.000-Meter-Abstand dazu führen, dass „der Ausbau der Windenergie beinahe zum Erliegen kommen wird“, warnt BWE-Präsident Hermann Albers.

Umweltministerium lehnt Pläne ab

Ein vom Ministerium selbst in Auftrag gegebenes Gutachten, über das zuerst das ZDF berichtet hatte, kommt zum Ergebnis, dass die zur Verfügung stehende Fläche um 40 Prozent sinkt, wenn der 1.000-Meter-Abstand nicht nur für Ortschaften, sondern auch für Wohngebäude außerhalb von Orten gilt.

In der Regierung, die das Gesetz eigentlich noch im November beschließen wollte, zeichnet sich darum Streit ab. Das Bundesumweltministerium betont, man befinde sich noch ganz am Anfang der Verhandlungen. Und: „Wir werden nichts mitmachen, was die Ausbauziele gefährdet“, sagte Staatssekretär Jochen Flasbarth der taz.

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26 Kommentare

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  • Der Wirkungsgrad bei der Solarenergie spielt schon eine immense Rolle. Denn er bestimmt bei der zu fördernden Menge X die nötige Fläche Y. Bei einem Wirkungsgrad von 0.01 müssten wir alles zubauen und bei 1 wären wir mit der Energiewende schon wesentlich weiter.

    Also die Fossilen sind auch sehr praktische Technologien. Das man irgendwelche brennbaren Dinge verheizen kann, ist sozusagen die erste wesentliche Menschheitsentdeckung.

    Es stimmt, innerhalb des jetzigen Ausbaustandes gibt es durch die erneuerbaren Energien keine wesentlichen Schäden am Ökosystem, weil die genutzten Flächen in der Regel ohnehin ökologisch zerstörtes Ackerland und dergleichen sind.



    Aber gerade bei der Windkraft sind die besten Flächen vergeben und wie Sie schon andeuten, bei den Pumpspeichern in Hängen und Seen ebenfalls. Und nun? Wir stehen mit Wind- und Solarenergie bei vielleicht 5% Anteil am Endenergieverbrauch.

    Würde man nur 5% des jetzigen Energieverbrauchs mit Kohle, Öl, und Gas abdecken, dann wären die CO2 Emissionen auch in einem vertretbaren Maß.



    Soll heißen, jede Technologie hat in ihrer Umsetzung einen gewissen quantitativen Spielraum, den man ohne große ökologische Schäden umsetzen kann.



    Für die Fossilen ist dieser Spielraum längst überschritten, weil wir soviel davon verheizen.

    Im Umkehrschluss heißt das, auch für die erneuerbaren Energien Überschreitet man ab einer gewissen Fördermenge ein Maß, dass mit immensen ökologischen Schäden einher geht.

    Wollen wir von den 5% auf vielleicht 85%, dann brauchen wir 17mal so viele Anlagen wie jetzt. Wo sollen die alle stehen? Irgendwann müssen sann auch ökologisch wertvolle Flächen weichen. Flächen sind jetzt schon eine knappe Ressource sind, denn täglich werden zig Fußballfelder zugebaut.



    Dieser Bauwahn ist ja gerade der Treiber für das Artensterben, weil es Lebensräumen fehlt und immer mehr und mehr Flächen bebaut werden.



    Ohne eine drastische Reduzierung des Energieverbrauchs ist die Energiewende nur eine Problemverlageru

    • @DS6479:

      In ihrem Horrorszenario gehen Sie irrigerweise immer davon aus, dass der Primärenergiebedarf, der ja hier zu zwei Dritteln aus Treibstoffen für Autos und Flugzeuge besteht, durch Windkraftanlagen ersetzt werden soll. Das ist natürlich Unsinn. Von einer Elektrifizierung des Verkehrs sind wir tatsächlich noch Lichtjahre entfernt und ich persönlich räume der derzeitigen Batterietechnik dabei auch keine große Zukunft ein. Richtig ist, dass man die Vorgaben der EU hinsichtlich der CO2-Emissionen kurzfristig nur durch E-Autos noch verringern könnte, um weitere Fahrverbote zu vermeiden. Es wird zweifelsohne weit mehr Energie verbraucht als nötig wäre, aber in einem System, das Wachstum zum obersten Wert erklärt, wird sich das weder kurz noch langfristig drehen lassen. Gleichzeitig gibt es aber eine existenzielle Notwendigkeit dazu, die keinen Aufschub mehr zulässt. Wenn man nicht machen kann, was man will, muss man wenigstens machen, was man kann - und das ist bis auf weiteres Wind- und Sonnenenergie. No way!

      • @Rainer B.:

        Da bin ich mit Ihnen einer Meinung. Momentan kann Wind- und Solarenergie noch deutlich ausgebaut werden.



        Was mich stört ist, dass dies als ultimative Lösung zur Eindämmung des Klimawandels verkauft wird. So als könne man weitermachen wie bisher, nur mit Windanlagen statt Kohlekraftwerken. Und Elektroautos oder H2-betriebenen Autos statt Verbrennern. Dabei ist der Umbau der Energiewirtschaft nur ein Teil einer ganz anderen Lösung:



        Der Umbau von einem internationalen zu einem regionalen Wirtschaftsystem. Jemandes Schuhe müssen nicht aus Asien kommen, sondern können ebenso in dessen Heimatort gefertigt werden. Das widerspräche nicht mal dem Kapitalismus. Erneuerbare Energien sind im Prinzip auch eine Regionalisierung der Energiewirtschaft.



        Regionale Wirtschaftssysteme können aber nicht beliebig wachsen. Und auch da stimmen ich Ihnen zu, unsere Wirtschaft darf nicht mehr wachsen, sie muss schrumpfen. Aber wir müssen das kurzfristig drehen, sonst sind die Konqequenzen sehr bald katastrophal. Je mehr Zeit verstreicht, desto kleiner der Spielraum und desto drastischer die nötigen Handlungen.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Warum stehen auf dem Tempelhofer Feld keine Windräder? Der 1000 mtr. -Abstand kann da doch eingehalten werden. Mindestens 3 Windmühlen mit einer Nabenhöhe von 200 mtr. wären problemlos möglich. Ach ja ich vergaß die Feldlerche und den Sonnenuntergang

  • Jeder der Windkraft fordert und den stärkeren Ausbau, empfehle ich in die direkte Nachbarschaft einer solchen Anlage zu ziehen. Dann reden wir weiter...



    Wir haben bisher durch PV und Wind gesichert 0,9% des Primärenergiebedarfes von D gedeckt - welcher Ausbau mit welchen Abständen soll bitte Kohle und Atomstrom ernsthaft ersetzen?! Die Diskussion ist einfach nur lächerlich.

    • @Steffen Berhorst:

      Woher haben Sie denn diese Zahlen? In Deutschland wird aktuell doch weit mehr Strom erzeugt, als hier überhaupt verbraucht werden kann.

      • @Rainer B.:

        Die Zahlen kommen vom Bmwi.







        www.bmwi.de/Redakt...blicationFile&v=38

        Die Primärenergie ist der gesamte Energiebedarf, von der elektrischen Energie bis zur Heizenergie und der Transportenergie von Schiffen, Flugzeugen und Autos usw.



        Wenn man über die Energiewende redet, ist das der dicke Brocken, der angegangen werden muss und nicht nur die elektrische Energie.



        Daran hatte die Photovoltaik einen Anteil von 1% und die Windkraft von 3% im Jahr 2017.



        Man merkt also, um komplett auf erneuerbare Energien umzustellen, müsste man gefühlt jeden Quadratmeter mit Winkraft-, Solar, Speicher oder Power-to-gas Anlagen zupflastern.



        Wir leben schlicht weit über den naürlich gegeben Ressourcen. das ist das Hauptproblem. Jeder Lösungsansatz verlagert im Prinzip nur das Problem. Denn auch eine Solar- oder Windkraftanlage lässt sich nicht CO2 neutral herstellen und aufbauen oder zu 100% recyceln. Zusätzlich verursachen Energiemaisfelder oder Solar- Windkraftanlagen durch Flächenfraß einen direkten Schaden am Ökosystem. Das spielt jetzt vielleicht noch eine untergeordnete Rolle, aber im benötigtem Maß des Ausbaus ist das schon sehr relevant.



        Jede Form des Bewirkens verursacht nun mal einen Schaden am Ökosystem.

        • @DS6479:

          Da haben Sie offenbar nicht recht verstanden, was „Primärenergie“ überhaupt bedeutet. Gerade bei Kohle- und Atomstrom ist der Wirkungsgrad - also das Verhältnis der Nutzenergie zur zugeführten Energie - mit max. ca. 40% Nutzenergie doch nur sehr gering im Verhältnis zum Aufwand der Gewinnung der jeweiligen Energieträger (Kohle, Uran). Sonne und Wind muss man nicht gewinnen. Die sind einfach da, oder auch nicht. Die Energieverluste bei der Umsetzung in elektrische Energie spielen deshalb dabei praktisch gar keine Rolle.

          de.wikipedia.org/w...3%96kobilanzierung

          www.energie-lexiko...rimaerenergie.html

          • @Rainer B.:

            Mir ist schon bewusst, was die Primärenergie abbildet.



            Allerdings gibt es hier einen gewaltigen Fehlschluss. Und zwar:



            "Sonne und Wind muss man nicht gewinnen."



            Das stimmt einfach nicht. Sonnen- und Windenergie müssen ebenso gewonnen werden, wie die Energie aus Öl und Gas.



            Eine Windkraftanlage verbraucht knapp 200 Tonnen glasfaserverstärkten Stahl.



            Energiemais zerstört riesige Ökosysteme.



            Photovoltaikanlagen verbrauchen ebenfalls Flächen und damit Ökosysteme und ebenso fällt das nötige Silizium nicht vom Himmel. Gleichzeitig sind alle Anlagen nicht komplett recycelbar, heißt sie verbrauchen Rohstoffe und produzieren Abfall.



            Erneuerbare Energien sind zukünftig alternativlos, aber definitiv nicht ohne ökologischen Schaden zu haben. Deswegen ist es Unsinn, sie mit einem Faktor 1 zu wichten, als wäre es eine völlig perfekte Technologie, frei von allen Ökologischen Schäden. So als müsste man nur die Hand aufhalten und die Sonne und den Wind einfangen.



            Und dabei sprach ich noch nicht von Speichersystemen und Trassen, die ebenfalls nur unter der Beschädigung von Ökosystemen zu errichten sind.

            Sie können sich auch gern den Endenergieverbrauch ansehen, der frei von eventuell diskutablen Gewichtungsfaktoren ist.

            www.umweltbundesam...etraegern-sektoren

            Dort bietet sich ein ähnliches Bild. Der Anteil Erneuerbarer liegt trotz bereits geschehen massiven Ausbaus bei kleineren Prozentzahlen. Zusätzlich muss man ja bedenken, dass der Löwenanteil der aufgelisteten erneuerbaren Energien wiederum nicht von Sonne- und Windenergie gespeist wird, sondern von Biogas oder Biosprit. Dieser Sektor wächst nur noch zugunsten von Monokulturen bzw. zu ungunsten der teils schon massiv zerstörten Ökosysteme.

            Man kann es also drehen und wenden, wie man möchte. Ein Ausbau von erneuerbaren Energien in einem Ausmaß, wie es unser jetziger Energieverbrauch verlangt, kostet ebenso einen immens hohen ökologischen Preis.

            • @DS6479:

              Nöö! Sonnen- und Windenergie sind jeweils schon da (oder eben auch nicht). Dass man sie dann noch irgendwie in elektrische Energie umwandeln muss, wird in dieser vergleichenden Betrachtung schlicht gar keine wesentliche Rolle spielen können, denn sonst müsste man doch den ganzen energetischen Aufwand, der betrieben werden muss, um Kohle/Uran zu fördern, zu transportieren und technisch verfügbar zu machen, sowie der um ein Vielfaches höhere Aufwand der Erstellung von Kohle- und Atomkraftanlagen und auch deren spätere jahrhundertelange Entsorgung und Deponierung mit einberechnen. Das wurde früher nie gemacht und fließt auch heute in die Berechnung der Wirkungsgrade überhaupt nicht mit rein. Dass Technik immer einen Eingriff in Ökosysteme darstellt, ist völlig unbestritten. Allerdings gilt es hier bei der notwendigen Abwägung die Maßstäbe nicht aus dem Auge zu verlieren und auch jeweils korrekt anzuwenden. Alles andere ist doch nur Augenwischerei. Das Hauptproblem in der heutigen und zukünftigen Energieversorgung stellen doch nicht die erneuerbaren Energien dar, sondern der - und da sind wir uns ja im Kern völlig einig - immer noch viel zu hohe Anteil von Energiegewinnung aus fossilen Energieträgern.

              • @Rainer B.:

                Die chemische Energie in Erdöl, Gas und Kohle ist ebenfalls bereits da und muss mit Maschinen unter einem bestimmten Wirkungsgrad in für uns Nutzbare Energie umgewandelt werden.



                Ebenso ist die Wind- und Solarenergie bereits da und muss mit Maschinen unter einem bestimmten Wirkungsgrad in nutzbare Energie umgewandelt werden.



                Beide Maschinerien richten Schaden an Ökosystem an, nur auf unterschiedlichem Wege. Das Verbrennen von Fossilen setzt Treibhausgase frei. Die Förderung (gerade Fracking) und der Transport sind extrem Umweltschädlich. Und sie sind endlich.



                Aber auch Erneuerbare verbrauchen Ressourcen. Coltan, Lithium, Cobalt und andere seltene Erden brauch man zur Speicherung. Silizium für die Solaranlagen. Pumpspeicher in Seen und Hängen zerstören Ökosysteme. Solar- und Windanlagen verbrauchen riesige Flächen. Vom Energiemais mal ganz zu schweigen.



                Wir haben einen Endenergieverbrauch von etwa 2500 TWh. Wir produzieren etwa 90TWh im Moment mit Windkraftanlagen. Da fehlt noch ein kleines Stück. Es gibt auch eine Grenze an Energie, die man ökologisch vertretbar mit Erneuerbaren aus der Umwelt abzweigen kann. Und es hilft nichts, wenn man sich von dem Regen in die Traufe begibt. Öl, Gas und Kohle verbrauchen nicht annähernd so viele Flächen wie Erneuerbare. Gerade der Flächenverbrauch ist ja aber im Moment die wesentliche Ursache für Arten- und Insektensterben. Wenn wir jetzt noch anfangen, die letzten ungenutzten Flächen mit Pumpspeichern, Stromtrassen, Solaranlagen und Windkraftanlagen zuzupflastern, dann haben wir eventuell den Klimawandel abgeschwächt, aber trotzdem keine Ökosysteme mehr.



                Ich sehe das Hauptproblem in der Größe des Energieverbrauchs selbst. Dieser Beanspruchung liegt weit über dem, was ökologisch vertretbar der Umwelt entnommen werden kann.



                Und wenn man daran nichts ändert, zerstören wir unsere Ökosysteme komplett, ob nun mit erneuerbaren Energien oder fossilen Brennstoffen führt dieser Verbrauch zur Zerstörung unserer Lebensgrundlage.

                • @DS6479:

                  Die Energie in Erdöl, Gas, Kohle, Uran etc. ist zwar theoretisch auch immer da, aber doch praktisch keineswegs wie bei der Wind- und Sonnenenergie jeweils schon verfügbar am Ort der Umsetzung in elektrische Energie. Der Wirkungsgrad spielt deshalb bei der Wind- und Sonnenenergie hinsichtlich der Stromerzeugungskosten überhaupt keine Rolle.



                  Das Arten- und Insektensterben hat sicher vielfältige Ursachen, die Gewinnung von Sonnen- und Windenergie gehört aber eher nicht dazu. Da wird diesbezüglich von interessierter Seite nur ein Popanz aufgebaut mit Bildern von toten Vögeln unter Windrädern etc. - vergessen Sie's, das ist pure Propaganda und alles andere als seriös.



                  Für Pumpspeicher gibt's ohnehin nur sehr wenige geeignete Standorte und Stromtrassen sind doch überhaupt nichts Neues hier und lassen sich durchaus auch umweltverträglich gestalten. Hochspannungsleitungen gehörten seit meiner Kindheit schon zum Landschaftsbild in meiner ansonsten sehr ländlich geprägten Heimat. Übrigens werden Stromtrassen ganz unabhängig von der Stromerzeugungsart immer nur von riesigen zentralen Stromanlagen benötig. Echte Energiewende hieße allerdings weg von großen zentralen Anlagen und hin zu dezentralen Kleinanlagen vor Ort.



                  Richtig ist, dass die Größe des Energieverbrauchs in den letzten Jahren nicht gesunken ist. Warum? Während man in den privaten Haushalten zahlreiche Maßnahmen zur Energieeinsparung politisch auf den Weg gebracht hat, wurde gleichzeitig die Produktion völlig überdimensionierter Fahrzeuge und Flugzeugtreibstoff sowie Billigfliegerei vielfältig subventioniert. Der weitaus größte Teil des hiesigen Energieverbrauchs entfällt nunmal auf Treibstoffe und die müssen mangels eigener Ressourcen importiert werden. Der Energieverbrauch könnte sicher deutlich gesenkt werden, politisch wäre das aber eine Maßnahme, die sich mit unserem derzeitigen kapitalistischen Wirtschaftssystem kaum vereinbaren lässt. Auch vielfach überflüssiger Plastikmüll wird ja meist aus Erdöl gemacht.

  • Könnte man das auf die nicht unbedingt winzigen Siedlungen ausweiten, die für den Braunkohleabbau weichen sollen? Da geht's ganz locker. Und jedem einzelnen Arbeitsplatz im Braunkohlenabbau wird witzigerweise viel ausfühlicher hinterhergetrauert als all den Arbeitsplätzen, die in der Solar- und Windbranche verschwinden.

    Zweierlei Maß, um die Energiewende zugunsten der alten Fossilenergiekonzerne abzuwürgen.

    • @Da Hias:

      sollte Antwort auf TANAGRAs Kommentar mit den Menschenrechten sein.....

  • da weht der Wind doch kräftig aus der Richtung der großen Stromkonzerne. Die Windkraft soll ausgebaut werden -> an Land gehts nicht mehr -> ergo draußen auf der See -> wer kann die bauen? RWE etc.



    :::Verschwörungsmodus wieder aus:::



    aber etwas wird dran sein

  • Nach der Photovoltaik wird jetzt die Windenergie hintenrum mal eben ins Aus manövriert. Für mich besteht inzwischen überhaupt kein Zweifel mehr, dass der Peter Altmaier von interessierter Seite gezielt gebrieft wurde, um hier die Energiewende zu verkacken. Ohne diese macht letztlich auch die Elektromobilität überhaupt keinen Sinn. Die „GroKo“ treibt hier ein verlogenes doppeltes Spiel. Sie propagiert vorne eine Energiewende, lässt die Strompreise unter diesem Vorwand munter weiter steigen und würgt hinten die erneuerbaren Energien ordnungspolitisch ab. So verspielt man in der Bevölkerung ganz nebenbei auch noch jegliche Akzeptanz für eine wirkliche Energiewende.

  • Die Windkraft aus dem Markt zu drängen, sichert hohe Entschädigungszahlungen für die fossilen Kraftwerksbetreiber (deren Aktionären) und hält die Option offen, Kohle- und Braunkohlekraftwerke über das geplante Ausstiegsdatum hinaus betreiben zu müssen: denn der Energiebedarf wird in den nächsten Jahren durch die E-Mobilität, den 5G Ausbau und zunehmender Digitalisierung steigen.

    Systematisch werden kleine, dezentrale, kostengünstige und umweltfreundliche Alternativen blockiert und verhindert. Ihre Einnahmen zu Gunsten alter Großtechnologie (deren Aktionären) umverteilt. Der Mythos von der Marktwirtschaft und gerechtem Wettbewerb wird hier offensichtlich. Er gilt nur solange, bis sich das Neue zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für die großen Konzerne und ihren Kapitalinteressen entwickelt. Dann ist das Lied der Marktwirtschaft ausgesungen.

    Dass der Strom kommt aus der Steckdose kommt, war eines der Hauptschlagworte, mit denen seinerzeit die AKW Befürworter versuchten, ihre Gegner und Kritiker der Lächerlichkeit preis zu geben.

    Neben jede der geplanten 6000 neuen 5G Sendemasten ein Windrad! Der Strom dafür muss nämlich erst mal rein in die Steckdose! Neben jede E-Mobil- und Batterieproduktionshalle, neben jedem Zulieferbetrieb und jedem Autohaus eine Windanlage, damit jeder sehen kann, womit wir unsern Lebensstil veredeln.

  • Windkraftwerke an alle Autobahnen und von der Landbevölkerung viel befahrenen Straßen damit die Energie Verschwendung durch den Autoverkehr ausgleichen wird

  • Diese 1000m Regel hätte es mal für Braunkohle Tagebaue geben müssen.

    • @LeSti:

      Genau, für Braunkohle wurden Tausende Menschen zwangsumgesiedelt, und jetzt wird in ganz Bayern kein Windrad mehr gebaut um Lärm zu vermeiden.

      Da sieht man sehr gut welchen Einfluß die Industrie hat.

  • Bei 240m Höhe (zZt) sind 1000m Abstand zur Bebauung das absolute Mindestmass.

    Siehe heutigen Zeitartikel über Diskussionen innerhalb einer Familie. Wenn man in der Stadt wohnt sagt es sich leicht, dass man mehr Windkraft haben möchte. Viele Städte möchten klimaneutral werden - auf Kosten der Umgebung. Warum denkt man nicht über Vertikalrotoren, auch und besonders in den Städten, nach? Selbst die müssten dabei nicht in reinen Wohngebieten stehen. Wäre doch hübsch, wenn der Fernsehturm am Alex von einem Kranz von Windrädern umgeben wäre. Können auch gerne 100m und mehr hoch sein, dann stört es immer noch weniger als "normalen" Windräder.

    • @fly:

      Um die Polemik etwas herauszunehmen:

      auch bei 500m Abstand ist der Ausbau der Windkraft sehr endlich. Insofern sind die Beschwerden der Industrie das übliche Gejammer.

      Daher muss man auch über weniger effektive Arten der Energiegewinnung nachdenken. Und dazu gehört es sich auch über schon genutzte Flächen, sprich Städte nachzudenken, bevor man den Naturschutz komplett opfert.



      Jedes Hausdach nach Süden muss mit Photovoltaik bedeckt werden. Schaden: Null. An vielen Industrieflächen und anderen Gewerbeecken, aber auch in Wohngebieten Vertikalrotoren aufstellen. Schaden: Wenig.

      Energie wird dadurch teuerer. Aber das ist der Preis, damit überhaupt Energie zur Verfügung steht.

      • @fly:

        Kann ich nicht nachvollziehen, wir brauchen diese Form der Energie genauso wie Photovoltaik. Der Mix aus beiden ist wichtig und Reduziert den bedarf an Energiespeichern.

        Ja die Dinger sind nicht schön. Eben so wenig wie Autobahnen, Industriegebiete, Kieswerke, Kohlekraftwerke, Bergbau, monokultur Felder soweit das Auge reicht, Aldi/Lidl/Supermarktketten vor jedem Dorf, billig Neubauten mit geringer Lebensdauer, Smog, Prakende Autos, etc. etc..

        Und ja jedes Hausdach mit PV Belegen. Unter 25° Neigung sogar Norddächer (solange sie nicht zusätzlich verschattet sind).

        Wir müssen auch überproduzieren um die Anderen Sektoren mit reinzupacken.

        Und zum Preis *Hust* es wird nur teuer wegen den Gesetzen. Regenerative sind mitlerweile die billigsten Energieerzeuger. Nur ist Kohle, AKW etc. halt stark Subventioniert und die Erneuerbaren sind Umlagen. Die einen kann man auf der Stromrechnung sehen und die anderen nicht. Nur durch die Speicherung von Strom wird es dann wieder ähnlich teuer.

        Jeder muss eben ihrgendwo einstecken. Weiter wie bisher ist keine Option. Lieber alles mit Windkraft zubauen bis wir 100% Energieautark sind um sie in der Zukunft durch andere Technologien zu ersetzen als immer weiter Gründe zu suchen nichts zu tun.

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @fly:

        Um wieviel teurer sind vertikalrotoren? Und gibt es die auch für Einzelhäuser?

        • @64984 (Profil gelöscht):

          Keine Ahnung. Auf dem Greenpeace Gebäude in der Hafen City on Hamburg stehen ein paar. Die wissen das und vermutlich auch, was die an Strom bringen.