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Missbrauchsvorwürfe gegen Woody AllenDeconstructing Woody

Rowohlt will die Autobiografie von Woody Allen veröffentlichen. Andere AutorInnen wenden sich nun in einem offenen Brief an den Verlag.

Woody Allen in seiner Zeit bei Amazon. Sein Buch soll auf Deutsch „Ganz nebenbei“ heißen Foto: dpa

Woody Allens Autobiografie sorgt nun auch in Deutschland für Diskussionen. Nach massiven Protesten der eigenen Mitarbeiter hat der US-Verlag Hachette die geplante Veröffentlichung in den USA zurückgezogen. Hintergrund sind die Vorwürfe an den Regisseur, seine damals siebenjährige Adoptivtochter Dylan Farrow 1992 sexuell missbraucht zu haben. Diese Vorwürfe werden auch von Dylans Bruder Ronan Farrow erhoben, der als Journalist den Weinstein-Skandal auslöste und zu den Mitauslösern der #MeToo-Bewegung zählt. Woody Allen bestreitet die Tat.

Die deutsche Übersetzung der Autobiografie soll weiterhin am 7. April bei Rowohlt erscheinen. Dagegen wenden sich nun allerdings AutorInnen des Verlages in einem offenen Brief, zu den ersten UnterzeichnerInnen gehören Till Raether, Margarete Stokowski, Kathrin Passig, Sebastian Janata, Giulia Becker, Nis-Momme Stockmann, Lena Gorelik und Sascha Lobo.

Hier im Originalwortlaut der Offene Brief:

„Sehr geehrter Herr Dr. Moritz Schuller,

wir sind enttäuscht über die Entscheidung des Rowohlt-Verlags, die Autobiographie von Woody Allen zu veröffentlichen.

Wir haben keinen Grund, an den Aussagen von Woody Allens Tochter Dylan Farrow zu zweifeln. Ihr Bruder Ronan Farrow hat sich nachdrücklich gegen die Veröffentlichung im Verlag Hachette ausgesprochen, in dem auch seine eigenen Bücher erschienen sind. Der Rowohlt Verlag hat die Bücher Farrows auf Deutsch veröffentlicht und ist damit in derselben Situation wie Hachette.

Unter anderem hat Farrow kritisiert, dass Allens Buch in den USA ohne Prüfung der darin enthaltenen Fakten erscheinen sollte. Nach gängiger Praxis müssen wir annehmen, dass ein “fact checking“ des Buches auch in Deutschland nicht erfolgen wird. Wie Ronan Farrow sind wir der Ansicht, dass dieses Vorgehen unethisch ist und einen Mangel an Interesse für die Belange der Opfer sexueller Übergriffe zeigt. Durch die Veröffentlichung würde der Rowohlt den Eindruck erwecken, dass es nach den Diskussionen der letzten drei Jahre – nachzulesen zum Beispiel in Ronan Farrows “Durchbruch: Der Weinstein-Skandal, Trump und die Folgen“ (Rowohlt 2019) – jetzt Zeit ist, das Thema abzuhaken und zu den alten Verhältnissen zurückzukehren. Es geht uns nicht darum, die Veröffentlichung grundsätzlich zu unterbinden. Allen mangelt es nicht an Möglichkeiten, sich mitzuteilen. Aber der Rowohlt Verlag muss ihn darin nicht unterstützen.

Wir zeigen uns solidarisch mit den Angestellten des Hachette-Verlags, deren Proteste dazu geführt haben, dass der Verlag sich gegen eine Veröffentlichung des Buches entschieden hat. Wir fordern Sie auf, diesem Beispiel zu folgen. Das Buch eines Mannes, der sich nie überzeugend mit den Vorwürfen seiner Tochter auseinandergesetzt hat, und der öffentliche Auseinandersetzungen über sexuelle Gewalt als Hexenjagd heruntergespielt hat, sollte keinen Platz in einem Verlag haben, für den wir gerne und mit großem Engagement schreiben.

Autorinnen und Autoren des Rowohlt-Verlags“

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57 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • "Wir haben keinen Grund, an den Aussagen von Woody Allens Tochter Dylan Farrow zu zweifeln."

    Dass die Aussagen in einem Sorgerechtsverfahren nicht als erwiesen galten, Allen nie strafrechtlich angeklagt wurde, ist also kein Grund zum Zweifel?

    Kommentar bearbeitet. Bitte argumentieren Sie mit Fakten.



    Die Moderation

  • Selbst wenn Woody Allen Kinder geschändet hätte, sollte die Autobiographie veröffentlicht werden. Es gibt jederzeit die Möglichkeit, das Buch öffentlich zu besprechen. Der Leser kann selber denken. Eine Zensur ist nicht notwendig.

  • 9G
    93042 (Profil gelöscht)

    Da kann frau nur sagen: Weiter so!!!

  • Jeder ist unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist. Wenn man sagt, bei Sexualdelikten gelte das nicht, weil es in der Natur der Sache liegt keine Beweise zu liefern, ist das ein großer Fehler. Die unterzeichnenden Rowohlt-Autoren betreiben eine Vorverurteilung, die nicht zu akzeptieren ist.

  • Traurig, wie ein großartiger Regisseur seit fast 30 Jahren falschen Beschuldigungen ausgesetzt ist und nun die Verlage aus Angst vor shitstorms mit einem Boykott fortfahren.

    "To those who have become convinced of my father’s guilt, I ask you to consider this: In this time of #MeToo, when so many movie heavyweights have faced dozens of accusations, my father has been accused of wrongdoing only once, by an enraged ex-partner during contentious custody negotiations. During almost 60 years in the public eye, not one other person has come forward to accuse him of even behaving badly on a date, or acting inappropriately in any professional situation, let alone molesting a child. As a trained professional, I know that child molestation is a compulsive sickness and deviation that demands repetition. Dylan was alone with Woody in his apartment countless times over the years without a hint of impropriety, yet some would have you believe that at the age of 56, he suddenly decided to become a child molester in a house full of hostile people ordered to watch him like a hawk."



    mosesfarrow.blogsp...-moses-farrow.html

    • @siri nihil:

      Auch innerhalb der Familie gibt es leider Verwandte die eher den poteziellen Täter als das potezielle Opfer verteidigen und eher dem potenziellen Täter glauben als dem potenziellen Opfer, sogar selbst bei Kindesmissbrauch wie bei Woody Allen, seine Tochter war damals ein 7-jähriges(!) Kind. Leider nichts neues oder überraschendes in unserer patriarchalen misogynen Gesellschaft, und dass der mansplainer Moses seiner Adoptiv-Schwester derart in den Rücken fällt ist einfach nur widerlich und alles andere als solidirasch. Außerdem lügt er wenn er behauptet, ihre Mutter Mia hätte diese Beschuldigung publik gemacht, nein es war seine Adoptivtochter Dlyan selbst die damit an die Öffentlichkeit gegangen ist mit einem offenen Brief; Pola Kinski tat dies mit einer Autobiographie bzw. Buch gegenüber ihrem pädokriminellen leiblichen Vater und Serien-Kindervergewaltiger Klaus Kinski.

  • Ich überlege gerade, wie ein Faktencheck, der in dem Brief gefordert wurde, aussehen sollte. Auf YouTube veröffentlichte private Videoaufnahmen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Und der Satz: wir haben keinen Grund, an der Darstellung von.. zu zweifeln, ist nichts weniger als Beweislastumkehr, denn auf der Anklagebank sitzt Allen.

    Aber hier soll wohl die nächste Stufe von #metoo gezündet werden: Die Angeschuldigten sollen nicht einmal mehr die Möglichkeit zu einer fairen Gegendarstellung bekommen. Das ist erbärmlich.

  • Wer wie Woody Allen so pervers ist seine eigene und erheblich jüngere Adoptivtochter (Soon-Yi) zu heiraten, dem ist alles zuzutrauen. Pädokriminelle Väter die die eigene oder die Adoptivtochter sexuell missbrauchen und vergewaltigen (Klaus Kinski, Joseph Fritzl) gibt es häufiger als man denkt.

    An den meist männlichen Kommentatoren (nicht nur hier) wird mal wieder das Klischee bestätigt, dass man eher dem mutmaßlichen Täter als dem mutmaßlichen Opfer glaubt, was widerum misogynes und reaktionäres konservatives Denken offenbart und nichts mit Progressivität und Feminismus zu tun hat. Und dann fragen einige doch tatsächlich immer noch dümmlich warum sich die - überwiegend weiblichen - Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfer oft erst so spät - wenn überhaupt (hohe Dunkelziffer) - melden... - weil ihnen oft, wenn nicht sogar meistens nicht geglaubt wird, wie auch hier wieder...! Das zeigt auch wie wichtig die Metoo Bewegung und die feministische Frauenbewegung allgemein ist.

    Verdammtes Patriarchat. Frauenfeinde gehören genauso wie Rassisten, Homophobe und Transphobe an den Pranger gestellt und gesellschaftich geächtet und ausgeschlossen. Keine Toleranz den Intoleranten!

    • 9G
      93042 (Profil gelöscht)
      @Anonymer-User:

      Waren Sie eigentlich dabei? Wenn ja, bitte bei der New Yorker Polizei als Augenzeugin melden und beeidet aussagen.







      Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.



      Die Moderation

    • @Anonymer-User:

      Sorry, aber Soon-Yi war nie Woody Allens Adoptivtochter. Das kannst Du unter anderem hier nachlesen, wenn Du Dir die Zeit nehmen möchtest:

      mosesfarrow.blogsp...rrow.html?spref=tw

      Und gerade weil es bei sexuellem (und psychischem) Mißbrauch meistens keine Zeugen und keine Beweise gibt aber das Thema so schwerwiegend ist und so viele Menschen aller Geschlechter davon betroffen sind, ist das ein Feld in dem eben leider auch leicht Mißbrauch draufgesetzt werden kann.

      Es hilft niemandem - am allerwenigsten den Betroffenen und Überlebenden - dieses Feld mit binären Erklärungen ordnen und aufräumen zu wollen: Das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt und wird nur weiteres Leid erzeugen.

      • @Hanno Homie:

        Ja, aber ob Soon-Yi jetzt seine eigene Adoptiv-Tochter oder die seiner Frau war spielt keine Rolle und ist auch nicht der Punkt, weil er sowieso nicht blutsverwandt mit ihr ist, um Inzest geht es gar nicht (anders als bei Klaus Kinski), sondern darum, dass er als Mann ihrer Adoptiv-Mutter praktisch auch der Erziehungsbeauftragte von Soon-Yi war und sie seine Schutzbefohlene und er sie verführt hat. Legal oder nicht - es bleibt jedenfalls pervers und illegitim - außerdem ist er mit ihr seiner Frau fremdgegangen, war also untreu und ist damit auch noch ein Betrüger - und auch das ist ein weiterer Punkt dass auf keinen guten Charakter schließen lässt, nämlich dass dessen Sexualtrieb stärker ist als seine Selbstbeherrschung und sein Anstand, was sein prinzipienloses Verhalten nicht nur unmoralisch und unethisch macht, sondern damit auch den sexuellen Missbrauch wahrscheinlicher macht.

        Dass Sexualstraftäter ihre Taten trotzdem zugeben obwohl keine Beweise vorliegen, passiert leider relativ selten und Falschbeschuldigen sind genauso selten, von daher sollte der Grundsatz bei Missbrauchs- und Vergewaltigungsvowürfen wenn keine Beweise vorliegen und die Indizien unzureichend für eine Verurteilung sind, stets "In dubio pro victima" gelten, insbesondere wenn die Opfer Kinder oder Jugendliche sind und die Täter Erwachsene.

        • @Anonymer-User:

          "...praktisch auch der Erziehungsbeauftragte von Soon-Yi war und sie seine Schutzbefohlene und er sie verführt hat. Legal oder nicht - es bleibt jedenfalls pervers und illegitim..."



          Soon-Yi war 21.

          • @s sacharom:

            "Soon-Yi war 21."

            Und seine andere Adoptivochter Dylan Farrow war 7 als er sie sexuell misbraucht hat.



            Außerdem geht es bei Soon-Yi nicht um ihr Alter, sonder darum dass er seine Adoptivtochter(!) geehelicht hat und mit ihr vorehelichen Sex hatte während er noch mit seiner Frau Mia Farrow verheirat war, das ist das verwerfliche und perverse - abgesehen davon natürlich dass er pädokriminell ist und wie die meisten Sexualstraftäter ohne Beweise zu feige für ein komplettes Geständnis ist (Harvey Weinstein, Bill Cosby, Dominik Strauss-Kahn, Jörg Kachelmann, Donald Trump, Bill Clinton).



            Ich und andere glauben jedenfalls stets den mutmaßlichen Opfern sexueller Gewalt, andere die misogynes Denken verinnerlicht haben wie Anti-Feministen im allgemeinen und Incels im besonderen, glauben widerum meistens den mutmaßlichen Tätern - obwohl die Zahl der Falschbeschuldigungen faktisch relativ niedrig ist, aber das interessiert diese reaktionären Leute wenig bis gar nicht, oder sie ignorieren es einfach.

    • 9G
      93042 (Profil gelöscht)
      @Anonymer-User:

      Auch für uns Frauen gilt: Erst das Gehirn einschalten bevor wir was schriftlich in die Welt geben. Anprangern ... wegen mir, aber bitte nur, wenn was bewiesen ist. Anprangerei aus "reinem Gefühl" ist nicht besser als das "gesunde Volksempfinden" der Nazis. Das hatten wir aber schon. Das hat die Welt 80.000 000 Tote gekostet.

      • @93042 (Profil gelöscht):

        Bei sexuellem Missbrauch und Nötigung, sowie Vergewaltigungen gibt es meistens leider keine Beweise (mehr), wenn nicht sofort medizinisch untersucht wird und insbesondere dann nicht, wenn aus Angst (vor dem Täter oder dass einem



        nicht geglaubt wird) oder Scham erst nach Jahren/Jahrzehnten angezeigt wird (v.a. wenn die Opfer Kinder und Jugendliche sind) und Zeugen gibt sowieso fast nie, es steht Aussage gegen Aussage. Wenn es also nach Ihnen ginge, würden Sie ansscheinend in solchen Fällen stets das mutmaßl. Opfer der Lüge bezichtigen und stets dem mutmaßl. Täter glauben, weil es ja keine Beweise gibt, patriarchales empathieloses Denken und Täterschutz par exellence - und das auch noch als Frau, traurig.



        Und das Sie auch noch die feministische Frauenrechtsbewegung Meetoo, also der Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfer, mit den Nazis(!) und deren Verbrechen und den Millionen zu verantwortenden Toten vergleichen oder das angeblich "ähnliche Verhalten" auch nur in diese Nähe rücken, ist schockierend, und misogynistisch und eine eklatante Verharmlosung des rassistischen Nazi-Terrors.

        Mich würde noch interessieren ob Sie eher dem verurteilten Serienvergewaltiger Harvey Weinstein glauben oder den dutzenden weiblichen Opfern (über 80 Frauen) die ihn beschuldigt haben. Zumindest Serienvergewaltiger Bill Cosby hatte zugegeben, dass er seine Opfer mit Beruhigungsmitteln ("date-rape" Drogen/"Roofies") gefügig gemacht hat und sie während diese bewusstlos waren vergewaltigt hat, Weinstein war und ist zum Geständnis zu feige, er leugnet immer noch, die Geschworenen haben aber den Klägerinnen gelaubt und er ist gerechterweise schuldig gesprochen worden.

        Sie sollten bedenken, dass es sich bei Missbrauchs- und Vergewaltigungsprozessen fast immer um Indizienprozesse ohne Beweise handelt, bei denen es also v.a. um die Glaubwürdigkeit des/der mutmaßl. Täter(n) und des/der mutmaßl. Opfers/Opfern geht und welche zentral im Fokus der Ermittlungen und Urteilsfindung steht.

        • 9G
          93042 (Profil gelöscht)
          @Anonymer-User:

          Da kann frau wirklich nur noch sagen: Weiter so!!! Behalten sie das Glück Ihres außerordentlichen Exklusiv-Wissens.

  • Die AutorInnen sollten den Verlag boykottieren.



    Somit wäre jeder zufrieden.

  • Gut, wenn ich so Sachen in Kommentaren lese: es gebe Familienangehörige, die Allens Darstellung unterstützen... Kann ich nur sagen: Es gibt auch Mütter, die die Darstellung des Ehemanns, er habe so etwas niemals getan, unterstützen, ja sogar über Jahrzehnte ihren Mann nach außen deckten. Aus Scham. Das ist sogar ein relativ häufiges Muster in Missbrauchsfamilien. Und klassisch wird auf die Opfer, die Missbrauchten, von der ganzen Familie (auch wenn sie das alles längst wussten) eingedroschen, "Nestbeschmutzer", wenn sie sich outen, bzw. für Klartext sorgen. Denn, was nicht sein darf, darf nicht sein.

    Also was Familienangehörige sagen... kein Argument in dieser Sache.

    Trotzdem ist es nicht richtig, eine Art Pranger zu unterstützen, vorverurteilend zu handeln. Es geht schließlich nicht um Brotraub... Daher finde ich es von beiden Seiten falsch, Unterstützer, Gegner, wie hier Stellung bezogen wird. Dass auch ein Woody Allen das prinzipiell gemacht haben könnte, wie "der ganz normale Familienvater", oder der Dorfpfarrer, sollte aber jedem klar sein.

    • 9G
      93042 (Profil gelöscht)
      @Motz Christian:

      Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Moses Farrow ist keine Mutter. Er hat Jahrelang Abstand zu beiden "Eltern" gehalten und sich erst gemeldet, als er sein eigenes Paket mit der Mia Farrow-Erziehung aufgeschnürt hatte. Er arbeitet als Familien-Therapeut. Da scheint mir die Fähigkeit, eine Sache so objektiv wie möglich zu betrachten durchaus gegeben. Drei der von Farrow mutmaßlich malträtierten "Kinder" sind tot. Zwei durch Suizid. Eines durch Drogen. Das, was mittlerweile über das Verhalten von Mia Farrow bekannt ist, ist mindestens so Verdachts-Pflichtig, wie es der von Ihr geäußerten Verdacht gegenüber Allen ist. Beides ist bis heute juristisch nicht erwiesen. Aussage gegen Aussage!!! Was bringt die Rowohlt-Autoren zu ihrer Überzeugung? Wissen sie was, was der Rest der Welt und vor allem die US-Justiz nicht weiß? Oder haben nur sie so "ein Gefühl"? - Wenn wir die Dinge wieder aufgrund von Mob-Gefühlen entscheiden, sind wir auf dem besten Weg zurück in die Steinzeit. Das wird dann aber gar nicht lecker für die #me2-Über-Engagierten. Wie wär's denn zur Abwechslung, die ganze Diskussion einfach mal wieder mit eingeschaltetem Gehirn zu betreiben?!!

      • @93042 (Profil gelöscht):

        Ich vergleiche keine Äpfel mit Birnen. Moses Farrow, den Sie ins Spiel brachten, ist Familienangehöriger. Und es ist ein häufiges Muster in Missbrauchsfamilien, dass sich ein Teil auf die Seite der Mutter, ein Teil auf die Seite des Vaters schlägt. Für Außenstehende ist das schwer, bis nicht zu beurteilen. Das habe ich auch in meinem ersten Kommentar angedeutet. Dass Moses Farrow Familientherapeut ist, sagt überhaupt gar nichts aus. Es ist nur eine typische Reaktion von Menschen, ja aber der ist doch "..." Und: Ein Therapeut kann in so einer Sache gar nicht objektiv sein, da persönliche Gefühle betroffen sind.

        Indizien die mir zumindest aufstoßen: Woody Allen begann in den frühen 90ern eine Affäre mit der Adobtivtocher Soon Yi Previn (später seine Frau) , seiner langjährigen Partnerin Mia Farrow, was wohl zum Beziehungsaus führte. Für Soon Yi Previn war er viele Jahre "der Papa".Jetzt wird es womöglich heißen: "Ja aber, wenn Soon Yi Previn Allen heiratete, wird er sie wohl kaum..." Das würde ich nicht beurteilen wollen. Mit normalen Gepflogenheiten und dem was man sich so vorstellt, was "normal" ist, kommt man in solchen Missbrauchsgeschichten nicht weiter. Dass sich eine Missbrauchte z. B. in einer Beziehung mit dem Täter wähnt, mit dem Mann ihrer Mutter, ist auch nichts Ungewöhnliches hier. Genauso wie das Missbrauchte als Kinder meinen, es sei normal, dass Papa ins Bett kommt. Das sei anderswo auch so...Das sind Menschen die in kranken Beziehungsgeflechten aufwuchsen und ihr Leben lang darunter leiden. Und es ist irreparabel, leider. Zumindest wirkt die Allen-Farrow Familiengeschichte auf mich so, als wär da was gewesen.



        Beurteilen kann ich das aber nicht. Und wie gesagt: Unterstützer wie Gegner, sollten sich da zurückhalten. Vielleicht wird sich Frau Angelika Oetken noch dazu äußern...

        • 9G
          93042 (Profil gelöscht)
          @Motz Christian:

          Jeder glaubt was er glauben kann (und will). Ich bin froh, dass es in Deutschland und in den USA noch eine einigermaßen funktionierende Gerichtsbarkeit gibt, auch wenn das einige hier offenbar bestreiten müssen. PUNKT

          • @93042 (Profil gelöscht):

            Wer in solchen Angelegenheiten etwas glaubt, hat eh schon verloren. Da gibt es nichts zu glauben.

        • @Motz Christian:

          Zurückhalten ist gut - aber das bedeutet anerkennen, dass man nichts weiß. Damit verträgt sich nicht der Satz der Autoren, es gäb keinen Grund zu zweifeln und schon gar nicht ein Boykottaufruf.

  • Woody Allan wurde bisher nicht angeklagt. Im Zweifel für den Angeklagten, sollte auch in diesem Fall gelten. (Wobei es ja hier nicht einmal eine Anklage gab.)



    Ronan Farrow hat natürlich das Recht, sich gegen die Veröffentlichung auszusprechen. Aber hat er, weil seine Bücher im gleichen Verlag wie die geplante Biographie erscheinen, wirklich mehr Rechte? Ist es nicht Sache eines Verlags ob und welche Bücher er veröffentlicht? Beziehungsweise an welche Autoren er mit der Bitte ihre Bücher veröffentlichen zu dürfen herantritt?



    Und wie andere schon vor mir geschrieben haben. „wir sind enttäuscht über die Entscheidung des Rowohlt-Verlags, die Autobiographie von Woody Allen zu veröffentlichen.“ Das ist eine Meinung, nicht mehr und nicht weniger.



    „Wir haben keinen Grund, an den Aussagen von Woody Allens Tochter Dylan Farrow zu zweifeln.“ Nun, da diese Aussagen während eines Rosenkriegs mit Dylan Farrows Mutter entstanden, könnte man auch niedere Motive hinter den Aussagen vermuten.



    „Der Rowohlt Verlag hat die Bücher Farrows auf Deutsch veröffentlicht und ist damit in derselben Situation wie Hachette.“ Genau, er ist ein Verlag der Bücher veröffentlicht…

  • Wie müsste denn eine angemessene Auseinandersetzung von Herrn Allen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen ihn aussehen, damit sie dem Anspruch der Autorinnen und Autoren des Rowohlt Verlags gerecht wird?

  • Hallo, mein Kommentar wurde nicht freigegeben, wahrscheinlich wegen meiner erzürnten Sprache, die auf die meisten Kommentatoren hier herablassend und höchst beleidigend, abzielte. Also Versuch ich's noch Mal. In gemäßigt.



    Ihr seid der Beweis dafür, dass #metoo, #niunamas, Tour 41 e.v. , so wie brennende Demonstrationen wie gestern Welt weit, einfach schwer notwendig sind.

    • @Weller:

      wieso? Sind die Kommenare nicht eher der Beweis, dass man sehr vorsichtig sein sollte, dass mit "metoo2" usw. nicht Grundprinzipien wie die Unschuldsvermutung abgeschafft werden. Wie können Sie die Wahrheit wissen und so den Kommentaren, die auf solche Errungenschaften verweisen, dass eine Tat auch bewiesen werden muss, damit man sie als wahr annehmen darf, unterstellen, sie bräuchten Nachhilfe durch die von Ihnen genannten Bewegungen? Könnte es nicht umgekehrt sein und Menschen, die sich schnell empören, brauchen vielleicht Nachhilfe bei der Frage, was die Grundlage berechtigter Empörung sein sollte - und was nicht?

      Es gibt einen ganz guten Film, der schon ewig als ist, "M-eine Stadt sucht einen Mörder". Den sollte man öfter mal wieder zeigen.

      • @Dr. McSchreck:

        Mir stellt sich immerwieder die Frage, lohnt sich dass. Lohnt sich dass mit Leuten wie ihnen und vielen hier, zu reden, die kommentare zu lesen, drauf zu reagieren. Oder einfach weiter machen, die Welt zu einem besseren Ort. - so oder so, ja ohne sie.



        Entweder, kennen Menschen die behaupten "der Fall" ist relative, die Fakten und Mechanismen nicht, die damals wie heute, die Leidtragenden mit dem Argument der Unschuldsvermutung dem privilegierten und überlegenen Vormund gegenüber (welch Perversion), deffamieren. Oder, oder sind das Menschen, die es schlicht nicht wissen wollen, weil sie selbst gerne gewisse "Rechte" haben und die größtmögliche "Grauzone" pflegen!!! da sie Handlungsspielraum bedeutet!?



        Ich habe noch nie, noch nie "Talent oder Genie" (was immer subjektive ist) über die Handlungen eines Menschen gestellt. Und ich wundere mich, ich wundere mich dass immernoch perverse, machtbessesene "Persönlichkeiten" unbehelligt agieren können. Und dabei weiß ich nicht Mal was schlimmer ist, dass bewusste hinnehmen der Perversion eines Menschen weil man ihn "schätzt" oder das blinde Leugnen, in dem man sich mit dem Begriff der Unschuldsvermutung auseinandersetzt, anstatt Realitäten zu begreifen.

  • Natürlich kann ich mir vorstellen, dass Allen seine Adoptivtochter sexuell missbraucht hat (würde da für keinen Mann die Hände ins Feuer legen). Gleichzeitig habe ich durchaus Zweifel, dass es so gewesen ist, wie Mia und Ronan Farrow. Immerhin stand Allen vor Gericht, dieses entzog ihm das Sorgerecht für seine Kinder, (und wer sich die Urteilsbegründung durchließt, kann kaum sagen, dass die Richter hier Pro-Allen waren) und wollte ihn dennoch nicht wegen Mißbrauch an seiner Tochter verurteilen....



    Interessant ist aber der Punkt, wo die Autoren fordern, man möge die Biographie einem FAktencheck unterziehen. WEr soll das machen? Und wie soll der aussehen?



    Und: Warum ist das keine ZEnsur?

  • 9G
    93042 (Profil gelöscht)

    Mann glaubt und erträgt es ja kaum, wenn Alice Weidel mit braunem Gesinnungschaum vorm Mund die Deutschen Medien bespielt. Die lila gefärbte #me2-Sahne mag mitunter nicht ganz so dumm und unverdaulich daher kommen, wenn sie Unbewiesenes vorverurteilt. Systemisch ist es aber genau das Gleiche: Egal ob ich es "gesundes Volksempfinden" nenne oder "politisch korrektes Gendern". "Wir sind der festen Überzeugung" entbehrt wirklich jeder rechtsstaatlichen Grundlage. Da wird mir wirklich genau so schlecht, wie beim Agieren der AfD. Ich nehme mir jetzt die subjektive Freiheit, Werke der Unterzeichnenden nicht mehr anzufassen, aber ich bin absolut dafür, diese selbstgerechten "Volks-GenossInnen" von Lila-Links weiter zu verlegen und interessierten LeserInnen zugänglich zu halten ...

  • Ich werfe mal ein "Johnny Depp" in die Diskussion.

  • Man sollte sich immer wieder vor Augen führen, dass hier eine unkontrollierte Selbstjustiz eingeführt wird, bei der Verdächtige wirtschaftlich ruiniert werden sollen.

    Über Schuld und Sühne wird in allen zivilisierten Gesellschaften von Gerichten entschieden. Das hat seine Gründe.

    Es sei jedem Menschen erlaubt, Woody Allen zu schneiden, wie auch Musik von Micheal Jackson nicht mehr zu hören. Der Druck auf den Verlag, das Buch nicht zu verlegen, macht den entscheidenden Unterschied.

    Das die Beweggründe vordergründig "gut" sein mögen, macht den bösartigen Kern des Vorgehens nicht besser.



    Im Dritten Reich wurden Werke von sogenannten "Volksfeinden" nicht mehr aufgeführt oder verlegt.



    Wehret den Anfängen!

    • @Sonntagssegler:

      Genau. Es gibt durchaus Stimmen, die für Woody Allen sprechen.

      Auch aus der Familie.

    • @Sonntagssegler:

      dem ist NICHTS hinzuzufügen, zu ergänzen vielleicht, dass Woody Allen ja durchaus auch Familienangehörige hat, die seine Darstellung unterstützen. Ich maße mir kein Urteil an, wer die Wahrheit sagt.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sonntagssegler:

      Die heutigen Brunnenvergifter haben gegenüber ihren Eltern, Großeltern, Urgroßeltern dazugelernt. Und auch die Möglichkeiten haben sich verändert.

      Wo früher echte Scheiterhaufen angezündet oder real geteert und gefedert wurde, reicht heute eine virtuelle Ersatzhandlung.

      Was Ihren treffenden Hinweis in Sachen Macht von Verlagen abgeht, erwarte ich von Rowohlt Rückgrat.

      Für den virtuellen Pranger haben die Rachsüchtigen noch genügend "Spielraum". Woody muss nach meinen Informationen wirtschaftlich nichts befürchten.

  • "All she has to do is pick up the phone and he's done" - Erin Pizzey.

    Wie Recht sie doch damit hatte, sieht man ausführlich an der Metoo-Bewegung...

  • Woody Allen ist NICHT Harvey Weinstein oder Roman Polanski, und für jeden, den die Story interessiert, ist seit Langem klar, dass es mindestens zwei Seiten dieser Story gibt... Es gab nie eine Beurteilung. Die Vorwürfe kamen während einer dreckigen Trennung auf, die Anklagende hat selbst eine super strange Historie, und mindestens ein Kind der beiden nimmt WA in Schutz gegenüber allen Anschuldigungen...

    Heißt nicht, dass nichts passiert ist, aber "wir haben keinen Grund zu zweifeln" ist Blödsinn von Lobo, Margarete etc. Man sollte nicht Gesinnungspolizei spielen hier...

  • Es ist absurd, jemanden allein aufgrund von Beschuldigungen zur Unperson zu erklären.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Gerne gehe ich einen Schritt weiter: was hier als Dekonstruktion von Woody Allen bezeichnet wird, ist Dekonstruktion von Männlichkeit ganz allgemein.

    Mit tiefem Bedauern habe ich gestern feststellen müssen, dass die taz die große Chance verspielt hat, zum durch und durch verkorksten Geschlechterverhältnis eine Debatte anzustoßen.

    Vorbild dazu hätte eine Sendung bei arte.tv sein können, die Samstag zu mitternächtlicher Stunde lief:

    Mythos Männlichkeit - mit Olivia Gazalé.

    Daraus das Schlusswort des Moderators:

    "Ein echter Mann ist auch nur eine Frau. Wie alle Anderen."

    Auf nachträgliche Erkenntnisprozesse.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Cool. Danke für den Tipp!

  • Lass doch den Rowohlt-Verlag das Buch veröffentlichen. Wo ist das Problem? Immer mehr Diktat. Das nervt. Allein: WIR sind ENTTÄUSCHT (...). WIR haben keinen Grund (...) zu zweifeln (...). Schön. wenn man sich so sicher sein kann. Also ich weiß, dass ich nichts weiß.

  • Tja, im Unterschied zu den anderen Vorwürfen z.B. gegen Polanski, ist diese hier umstritten. Da steht Aussage gegen Aussage innerhalb einer Familie mit fünf Personen.



    vgl. auch Woody Allens Stellungnahme:



    www.nytimes.com/20...en-speaks-out.html

    • @nzuli sana:

      Bei sexuellem Missbrauch steht so gut wie immer Aussage gegen Aussage und wenn ich es Allen auch hoch angerechnet hätte, wenn er geschrieben hätte, dass er tatsächlich Täter sei, wäre das doch sehr ungewöhnlich.

      • @BigRed:

        Es ist schon erstaunlich, was hier passiert. Wenn er nicht zugibt, Täter zu sein ist das ein Beweis dafür, dass er wahrscheinlich Täter ist.

        Nein, in so einem Rechtssystem möchte ich nicht leben müssen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @BigRed:

        Je unwahrscheinlicher es ist, dass die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs zutreffen, desto ungewöhnlicher ein Tatbekenntnis.

        Was wir vom Foristenstuhl Woody Allen zutrauen, ist wenig maßgeblich. "In dubio pro reo".

        Ganz besonders bei Menschen bar jedem (Un-) Rechtsempfinden.

  • Die moralische Erhabenheit der deutschen Kartoffeln gegenüber dem sexlüsternen Juden ist ja ergreifend.



    Schön, dass sie keine Zweifel an Farrows Aussagen haben, aber warum wiederum sollte man an Woodys Aussagen zweifeln? Wirklich sicher ist halt nix, man kann nur mit spekulieren und der einen Seite Glauben schenken.



    Und unabhängig von Woodys möglichen moralischen Verwerfungen bleiben seine Filme nun mal sehr schön. Der Erfolg dieser Filme kommt ja nicht nur seiner vermeintlich fragwürdigen bürgerlichen Existenz zu gute, sie erfreuen auch diejenigen die sie schauen, ihn auszuschalten nimmt halt auch den Menschen etwas, die seine Filme sehr mögen, seine Biographie gerne lesen würden.



    In den identitätspolitischen Zeiten mag es den ein oder anderen befremden, aber Gesellschaft wurde auch mal als veränderbar, als politisch empfunden, nicht nur als Ort von korrekter Repräsentation. So konnte es sein, das ein Mensch der verwerfliche Taten beging (z.B. jemand wie Leon Trotzki), dennoch zu gedanklichen Erkenntnissen kam, die zu verbreiten wichtig waren.

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Jude (oder schwarz oder Muslim oder was auch immer) zu sein, darf kein Stigma sein, aber doch auch kein Freibrief. Roman Polanski und Harvey Weinstein sind zufälligerweise auch Juden, na und? Warum muss man das in diesem Zusammenhang thematisieren? Der ehemalige Teamarzt der US-Turnerinnen, Larry Nasser, der gerade zu 150 Jahren Gefängnis oder so verurteilt worden ist, weil er ebenjene Turnerinnen während seiner "Untersuchungen" massiv im Intimbereich befummelt hatte, ist ebenso zufälligerweise kein Jude, sondern seiner Herkunft nach maronitisch-arabischer Christ. Ebenso sind natürlich die vielen, vielen katholischen Geistlichen, die sich rund um die Welt an Kindern vergriffen haben, keine Juden, sondern "sexlüsterne Katholiken" (aber natürlich gibt es auch "sexlüsterne Protestanten" und "sexlüsterne Atheisten"). Zufrieden?

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Richtig, hier wird aus identitäts-politischen Gründen versucht, eine Veröffentlichung einer Biographie zu verhindern. Weder trägt diese Verhinderung zur Klärung des Falls bei, noch ändert es irgendwas daran, was passiert ist respektive hat Einfluss auf das restliche Lebenswerk.

      Hier schwebt ein ungeheuerlicher Vorwurf im Raum und die ganze Debatte macht es nicht besser. Man darf auch nicht vergessen, dass es bei solchen Vorwürfen IMMER mindestens ein Opfer gibt, egal was passiert ist. Entweder ist das Opfer die Frau, wenn sie Missbrauch erfahren hat, oder aber es ist der Mann, der beschuldigt wurde, wenn die Vorwürfe nicht stimmen.

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Naja, ganz so kartoffelig sind die Unterzeichner_innen nicht, Lena Gorelik ist z.B. russisch-jüdischer Herkunft.

  • In diesem Fall steht seit Jahrzehnten Aussage gegen Aussage. Wer meint, keinen Anlass zu haben, an der Darstellung von Dylan Farrow zu zweifeln, lese die Darstellung ihres älteren Bruders Moses.

    mosesfarrow.blogsp...es-farrow.html?m=1

    • @Eva Menasse:

      Danke für den Link.



      Erschütternder Bericht, hört sich für mich wahr und ehrlich an.



      Ich will mal hoffen, dass ihn auch die unterzeichneten "hochrangigen" SchriftstellerInnen (S. Lobo??) gelesen haben ...

    • @Eva Menasse:

      Danke für den Hinweis!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Eva Menasse:

      Danke für den mutigen Hinweis. Zumal am gestrigen Tag.

      Ich hatte mir einen Post ähnlichen Inhalts überlegt, bin aber das Risiko eines virtuellen Teeren und Federns (wie es hier gelegentlich üblich ist) nicht eingegangen. Die Feiertagsruhe war sehr wohltuend. ;-)

      Für Menschen, die psychologisch ausgebildet und/oder in Familien gearbeitet haben, wäre die Familie Farrow/Allen als Anschauungsobjekt eine nie versiegende Quelle.

      Von außen betrachtet, sieht es für mich so aus, als hätte es hier nur Verlierer gegeben. Menschliche Destruktivität ...

      Bei Woody Allen finde ich es gut, dass er mit seinen Filmen und Büchern sublimieren kann. Das rettet ihn. Bilder und Worte können vieles transformieren.

  • "wir sind enttäuscht über die Entscheidung des Rowohlt-Verlags, die Autobiographie von Woody Allen zu veröffentlichen."



    Alles hochrangige Schriftsteller*innen?



    Enttäuscht ist man nicht "über", sondern "von" etwas.

  • Rowohlt hat auch Bücher von Burkhard Driest veröffentlicht.

    • @Trango:

      Vielen Dank für den Hinweis, hatte ehrlich gesagt noch nie von Driest gehört. Interessant finde ich den Satz im Wikipedia-Artikel: " Der zuständige Richter Laurence J. Rittenband, der auch im Verfahren gegen Roman Polański zuständig war, hielt die Vorwürfe für unglaubhaft und verurteilte Driest lediglich zu 500 Dollar Geldstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung."

      D.h., der Richter hat anerkannt, dass Driest ihr Gewalt angetan hat, aber konnte sich irgendwie nicht vorstellen, dass die Gewalt sexualisiert war? :O

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @BigRed:

        Ein äußerst nachlässiger Post.

        Wer ein Verfahren von etwa 1980 kommentiert, sollte vierzig Jahre später auch darauf hinweisen.

        Nicht ganz unerheblich in diesem Kontext: die öffentliche und auch die veröffentlichte Meinung war damals für solche Themen nur spärlich sensibiliert. Das ist heute anders.

        Im Auftrag: BIGBLACK.