piwik no script img

Migrationsforscherin über Rassismus„Eine besorgniserregende Zahl“

Islamfeindliche Einstellungen sind oft mit dem sozialen Aufstieg von MuslimInnen verknüpft, sagt Migrationsforscherin Yasemin Shooman.

Unter anderem Gutachterin im Sarrazin-Parteiausschlussverfahren: Yasemin Shooman Foto: Jule Roehr
Dinah Riese
Interview von Dinah Riese

taz: Frau Shooman, laut aktuellen Zahlen der Bundesregierung wird im Schnitt jeden zweiten Tag eine Moschee, Religionsstätte, Einrichtung oder ein religiöser Repräsentant islamfeindlich angegriffen. Überrascht Sie diese Zahl?

Yasemin Shooman: 184 im Jahr ist auf jeden Fall eine besorgniserregende Zahl. Ich vermute aber, dass die eigentliche Zahl noch höher liegt, vieles wird ja nicht gemeldet. Bei neuen Erfassungskategorien wie dieser gibt es zudem anfänglich immer eine gewisse Fehleranfälligkeit, was die Einordnung angeht.

Die Gesamtzahl der islamfeindlichen Übergriffe ist von 2017 auf 2018 gesunken, der Anteil der Gewaltdelikte aber gestiegen. Was sagt uns das?

Die Frage ist: Gibt es eine Enthemmung am rechten Rand, gegenüber Minderheiten Gewalt anzuwenden? Hierfür müssen wir die Erkenntnisse einordnen in den größeren Kontext gewaltförmiger Hasskriminalität.

Wieso ist das wichtig?

Menschen, die Muslime hassen, hegen oftmals auch feindliche Einstellungen gegenüber Schwarzen, Juden oder Sinti und Roma. Jedes dieser Phänomene hat seine Spezifika. Sie korrelieren aber auch, deswegen ist es wichtig, sie nicht isoliert zu betrachten.

Die Bundesregierung sagt, antimuslimischer Rassismus sei eine Art „gemeinsamer Nenner“ der ansonsten sehr heterogenen extremen Rechten. Woran liegt das?

Ich würde das auf den Rechtspopulismus ausweiten. Es ist eine Modernisierungsstrategie: Statt „Ausländer raus“ sagt man jetzt: „Islamisierung stoppen“. Die Rechte hat damit die Anschlussfähigkeit an die Mitte der Gesellschaft gesucht und zum Teil auch gefunden. Wir wissen aus Studien, dass breite Teile der Bevölkerung dem Islam und Muslimen gegenüber ablehnende Einstellungen haben. Paradoxerweise äußern diese sich oft im Zusammenhang mit sozialer Mobilität nach oben.

Inwiefern?

Solange Moscheen sich in Hinterhöfen befinden, rufen sie kaum Abwehr hervor. Das ändert sich sofort, wenn repräsentative Gotteshäuser gebaut werden, die Muslime als sichtbare Mitglieder der Stadtgesellschaft ausweisen. Wir haben das gleiche Phänomen bei der teils heftigen Anfeindung gegen muslimische Bürgermeisterkandidaten gesehen. Und in einer aktuellen Studie des DeZIM-Instituts stimmte mehr als ein Drittel der Befragten der Aussage zu, sie hätten ein schlechtes Gefühl, wenn immer mehr Muslime in wichtige Führungspositionen auf dem Arbeitsmarkt kämen. Während man Muslimen vorwirft, sie würden sich nicht integrieren, ruft genau diese sich vollziehende Integration eben auch Abwehr hervor.

Bild: Jule Roehr
Im Interview: Yasemin Shooman

39, ist Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM-Institut). Sie war Gutachterin im Parteiausschlussverfahren gegen Thilo Sarrazin.

Bei der Antidiskriminierungsstelle gehen die meisten Beschwerden über islamfeindliche Diskriminierung von Frauen ein. Woran liegt das?

Ich kann nicht sagen, inwiefern vielleicht auch die Meldebereitschaft bei Frauen höher ist. Sicher ist: Muslimische Frauen sind eine besonders vulnerable Gruppe, bei der mehrere Diskriminierungsmerkmale ineinander greifen. Und gerade Kopftuch tragende Frauen sind durch dieses sichtbare Merkmal, das wie ein Stigma wirkt, überproportional betroffen. Es gibt Studien, die zeigen, dass eine Frau mit Kopftuch und türkischem Namen bei gleicher Qualifikation viereinhalbmal so viele Bewerbungen schreiben muss wie eine Frau ohne Kopftuch mit deutschem Namen, um zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden.

Sind Frauen noch mal ganz spezifisch von antimuslimischem Rassismus betroffen?

Einerseits existiert nach wie vor das Stereotyp der unterdrückten Muslimin, mit dem sich Frauen häufig konfrontiert sehen. Hinzu gesellt sich seit einigen Jahren der rechtsextreme Topos einer demografischen Bedrohung und damit das Bild der gefährlichen, permanent gebärenden Muslimin. Hier wäre zu fragen, wie sich das auf die Gewaltvorfälle auswirkt, wenn zum Beispiel schwangeren Frauen mit Kopftuch in den Bauch geboxt wird, wie zuletzt wiederholt geschehen.

Was kann man tun?

Wir brauchen eine gesellschaftliche Diskussion über antimuslimischen Rassismus, das Phänomen muss ernster genommen werden. 2016 hat ein Attentäter in Dresden eine Moschee mit Rohrbomben angegriffen, nur durch Zufall sind der Imam und seine Familie unverletzt geblieben. Das hat keine große Debatte und auch keine große Solidarität ausgelöst – obwohl der Täter ganz klar die Absicht hatte, Menschen zu töten.

Und was fordern Sie konkret?

Analog zu den Expertenkreisen zu Antisemitismus und Antiziganismus sollte es eine Expertenkommission geben, die Handlungsempfehlungen im Bereich Muslimfeindlichkeit und auch eine Arbeitsdefinition formuliert. Diese wäre auch wichtig für ein notwendiges Monitoring muslimfeindlicher Vorfälle. Eine solche Dokumentation könnte helfen, das Phänomen sichtbarer zu machen. Wir sehen nämlich an Debatten wie der um Thilo Sarrazin, dass es noch viel Verständigung darüber bedarf, wo die Abwertung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder auch bloß zugeschriebenen muslimischen Religionszugehörigkeit anfängt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

30 Kommentare

 / 
  • Einige der Kommentare zeigen für mich, dass wir keinen neuen Begriff brauchen: Islamophobie ist schlichtweg Rassismus! Keiner der übergriffigen Menschen wird vorher fragen: sind Sie tatsächlich gläubig? Nein, die gehen nach Aussehen. Und auch die Medien-Hetze und die staatliche dazu will mit so einem Käse mal wieder die Nation einen und der genetische Rassismus ist ja so was von überholt da packen eben auch diese den Kulturrassismus und eine vorgeschobene Religionsablehnung aus um Ängste zu schüren vor Terror, kultureller Übernahme und was weiß ich noch. Damit ja keiner hier bemerkt, dass er ausgebeutet wird-der Boden hierfür wurde und wird immer wieder fruchtbar gehatlten.



    Ich kann Religion als unvernünftiges Zeug so viel hassen, wie ich will! Angst macht mir Religion generell schon weil sie irrational ist und Menschen sich auch durch so einen Schmarrn aufeinander hetzen lassen. Aber das hat mit Rassismus nichts zu tun und den erleben etliche Menschen hier - teilweise auch unter dem Deckmantel einer Islamkritik. Ach ja, und spart euch irgendwelche Pseudo-Gremien. Gegen Spaltungsversuche von oben hilft nur Solidarität von unten.

    • @RosaLux:

      Islamophobie ist schlichtweg Rassismus!

      Islam ist keine Rasse!

      • @Justin Teim:

        So legitimiert man seinen Hass, Ablehnung und Diskriminierung gegen Menschen einer bestimmten Kultur, unabhängig davon, ob sie glauben oder nicht. Ihr Kommentar belegt, dass sie zur xenophoben Gilde gehören

      • @Justin Teim:

        "Islam ist keine Rasse!"

        Ihr Satz als solcher ist sicherlich richtig aber Ausgrenzung, Diffamierung oder ähnliches ausschliesslich wegen einer Religionzugehörigkeit bezeichnet man ebenfalls als Rassismus. Das ist common sense. Sonst wäre wohl der Begriff "Religionismus" o.ä. geläufiger.

  • In einer gespaltenen Gesellschaft ist Klassenkampf von oben und Diskriminierung Normalzustand. Täglich werden hunderttausende prekär Beschäftigte wie Untermenschen behandelt, sie schuften sich platt und es reicht nicht zum Leben.



    Wenn solche Probleme mit speziellen BEAUFTRAGTEN nur annähernd gelöst werden könnten, dann wäre ja alles in Ordnung. Es übersteigt mein Vorstellungsvermögen, dass z.B. ein Antiislam-Beauftragter oder ein Beauftragter für Russophobie oder Arbeitnehmerdiskriminierung nur ansatzweise etwas ändern kann. Er trägt höchstens zur statistischen Erfassung bei.

    Trotz Gewerkschaften und trotz Arbeitsschutzgesetze oder Mindestlöhne hat sich an der Lage z.B. der Hartz IV EmpfängerInnen nichts geändert oder an der Lage allein erziehender Mütter.

    Und wenn wir schon über die Probleme islamischer Menschen in Deutschland reden, dann bitte auch darüber, dass nicht wenige Menschen islamischen Glaubens Vorstellungen von einem Staat und einer Gesellschaft haben, die nur gruselig sind und ich als Ungläubiger und damit als Minderwertiger betrachtet werde. Ganz zu schweigen von den vielen Erdoganfans.



    Da würde ich deutlich mehr Widerstand der vielen vernünftigen Menschen islamischen Glaubens erwarten.

    • @Rolf B.:

      Und wenn wir schon über die Probleme mit faschistischen Menschen in Deutschland reden, dann bitte auch darüber, dass nicht wenige Menschen mit faschistischen Überzeugungen Vorstellungen von einem Staat und einer Gesellschaft haben, die nur gruselig sind und ich als Antifaschistin und damit als Minderwertige betrachtet werde. Ganz zu schweigen von den vielen Höckefäns.

      Da würde ich deutlich mehr Widerstand der vielen vernünftigen, antifaschistischen Menschen, die die Demokratie schätzen und für erhaltenswert halten, erwarten.

      Na, wie oft sind Sie denn im Namen der Demokratie gegen Rechts unterwegs?

      Frage: warum sollen Menschen in Deutschland, bzw. Deutsche muslimischen Glaubens, die nicht die Bohne mit seltsamen religiösen Auswüchsen zu tun haben, permanent sich dafür rechtfertigen, dass es Idiot*innen gibt? Muss ich mich als Christin permanent für die Auswüchse der CSU rechtfertigen, oder dass Luther ein antisemitischer Vollidiot war oder das Menschen (auch Priesteranwärter und Nonnen) durch Priester und Nonnen sexualisierte Gewalt erfuhren? Tun Sie das?

      • @Lesebrille:

        "Na, wie oft sind Sie denn im Namen der Demokratie gegen Rechts unterwegs?"

        Ich musste lange zählen. Es waren 3467 Aktionen. Aber es könnten auch 3454 Aktionen gewesen sein. Je nach Definition, "im Namen der Demokratie gegen Rechts unterwegs".

      • @Lesebrille:

        Was schreiben sie den da?



        Die letzten 10 Jahre war ich auf unzähligen Demos gegen Rechts, davon 3 x in Dresden. Ich habe mich mit provozierenden Plakaten weit aus dem Fenster gelehnt, musste mich von den Nazis fotografieren lassen und bin wahrscheinlich auf irgend einer Abschlussliste gelandet. Das hatte mit Rechtfertigung überhaupt nicht zu tun, ich will nur keine unseligen Zeiten wieder haben.



        Da kann ich doch wohl von gemäßigten Muslimen erwarten, gegen Auswüchse durch den fanatischen Islam ihre Stimme zu erheben. Mit Rechtfertigung hat das, wie sie an meinem Beispiel merken müssen, nicht das Geringste zu tun. Die Erkenntnis "Wehret den Anfängen" ist nicht nur allein auf Nazis anzuwenden.

        • @APO Pluto:

          Komisch, ich hatte Ihnen doch gar nicht geschrieben. Also warum greifen Sie meinen Post gegen jemand ganz anderen an? Und was hat Ihre Sicht mit Hasskriminalität gegen Muslim*innen zu tun? Oder wollen Sie ernsthaft behaupten, die Opfer rechter Gewalt seien selbst schuld, weil sie sich nicht genügend gegen schräge Ideologien eingesetzt haben? Wirklich? Ist ein Tritt in den Bauch einer Schwangeren zu rechtfertigen, weil sie, laut Ihrer Vorstellung, vielleicht nicht häufig genug ihre Stimme erhoben hat? Echt jetzt? Und wie steht es mit den Opfern des NSU? Oder dem Bombenanschlag auf die Moschee in Halle?

          Denn im Artikel geht es nicht um die verschiedenen Denk- und Ausübungsformen des Islam, sondern um Hasskriminalität gegen Menschen.

  • Y. Shoomans Haltung gegenüber den legalistischen Islam ist zumindest nicht eindeutig. So kooperiert sie mit F. Hafez ( auch Autor der taz), Verfasser des EU Islamophia reports, der sich in Köln an der Seite von DITIB gegen einen europäischen liberalen Islam ausspricht. In dem Report, wird jegliche Kritik am Islam diskreditiert. Offen ist, ob sie sich instrumentalisieren lässt und warum sie sich nicht eindeutig abgrenzt. So haben ihre Ergebnisse immer einen Beigeschmack.

  • Das war mir gar nicht klar, dass die Zahl der Angriffe so hoch ist.

    Vielleicht wäre es sinnvoll analog zu den Antisemitismus-Beauftragten ähnliche Stellen für antimuslimische Gewalt und Diskriminierungen einzurichten.

    Das wäre mit Sicherheit ein gutes Signal in die Communitys und in die allgemeine Öffentlichkeit. Und könnte bei der Bekämpfung des antiislamischen Rassismus hilfreich sein.

    • @Jim Hawkins:

      Ist das nicht eher so ein Grüßaugustposten?

      • @FancyBeard:

        Das kann natürlich schon sein.

        Und: Die meisten anti-muslimischen Attacken gehen sicher von Rechten aus.

        Also wäre eine harte und konsequente Bekämpfung von Nazis das Mittel der Wahl.

        Allein, mir fehlt der Glaube, dass sich da viel tun wird. Da wird eher noch eine Soko LinX eingerichtet.

        Würfe mit leeren Flaschen, die daneben gehen, stehen hierzulande höher im Kurs als rassistische Angriffe.

        • @Jim Hawkins:

          Wenn ich hier unter diesem Text so manchen Kommentar "besorgter" Bürger*innen lese, die gaaanz bestimmt nicht rechts sind, dann wird mir nur schlecht. Aber seit in Thüringen CDU und FDP mit der AfD kuscheln, wundert mich nix mehr. Auch nicht, dass die Unterstützung für Projekte gegen Rechts zunehmend eingedampft wird. Von daher dürften Sie recht haben. Leider!

  • Teil 2:



    Das Judentum, der Buddhismus und das Christentum z.B. werden im Westen nicht als gefährlich oder bedrohlich wahrgenommen. Der Islam hingegen schon.



    Wenn es z.B. in Belgien eine Islampartei gibt, deren ausformuliertes Ziel ist, aus Belgien den ersten islamischen Staat in Europa zu schaffen und die öffentlich fordern, die Geschlechtertrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln einzuführen. Und da soll man sich über Islamskepsis wundern?



    Es läge auch an islamischen Verbänden und Imamen, den Vorurteilen, der Skepsis und den Bedenken entgegenzuarbeiten. Da passiert zu wenig.

    • @Stefan L.:

      "Ohne jetzt Islamfeindlichkeit in irgendeiner Form zu verteidigen oder zu rechtfertigen, aber..."

      Dafür, dass Sie nichts rechtfertigen wollen, schreiben Sie aber sehr viel zur Rechtfertigung. Man kann also getrost Ihren Text vor dem "Aber" vergessen.

      Dass Sie nicht unterscheiden können, zwischen Kritik und Diskriminierung und Übergriffen, ist schon ziemlich erschreckend!

      • @Lesebrille:

        "Dass Sie nicht unterscheiden können, zwischen Kritik und Diskriminierung und Übergriffen, ist schon ziemlich erschreckend!"

        Wo kann ich das nicht unterscheiden???



        Ich beschreibe lediglich meine Beobachtungen, wie viele Menschen aus dem Westen den Islam heute wahrnehmen.



        Ich schliesse mich da auch nicht aus. Ich stehe heute dem Islam sehr viel misstrauischer gegenüber als in meiner Jugend. Aber damit meine ich ausschliesslich die Ideologie, das theoretische Konzept, nicht jeden einzelnen Moslem.



        Der muss mir erst beweisen ob er ein Fundamentalist oder gemässigt ist.

        • @Stefan L.:

          Und bis dahin ist Hasskriminalität okay? Der Artikel beschäftigt sich mit Hasskriminalität gegenüber Muslim*innen und bis jetzt lese ich bei Ihnen nichts darüber. Empathie? Fehlanzeige. Vielmehr müssen Sie Ihre Sicht auf den Islam loswerden, während es hier zum Beispiel um Tritte in den Bauch von schwangeren Frauen geht. Sind die dann okay für Sie? Oder warum schaffen Sie es nicht, sich inhaltlich zu äussern?

  • RS
    Ria Sauter

    Es gibt gute Gründe gegen den Islam zu sein, so wie fast gegen jede Religion.Es geht immer um Macht,männliche, und Unterdrückung der Frauen und Andersdenkenden.



    Ich bin sehr froh, dass Nonnen und Priester , christliche, aus Schulen und Krankenhäusern weitgehend verschwunden sind.



    Ich möchte keine neuen Religionsfanatiker in irgendwelchen Ämtern und Positionen sehen.



    Die konservativen Christlichen sind leider auch noch nicht verschwunden. Es braucht keine Neuen.

    • @Ria Sauter:

      Sie möchten keine "Religionsfanatiker" und ich keine Fanatiker*innen. Egal, ob ihr Fanatismus religiös oder atheistisch begründet wird. Desweiteren finde ich es bemerkenswert, dass Sie als Frau generell die Religion als Frauenunterdrückung darstellen und damit religiösen Frauen per se einen eigenen Willen sowie eigenes Handeln absprechen.

      All das ist aber keine Begründung dafür, dass Menschen angegriffen und diskriminiert werden. Oder wollen Sie diese mit Ihrem Post legitimieren?

      • RS
        Ria Sauter
        @Lesebrille:

        Ihre letzte Frage muss ich nicht beantworten. Es ist absurd, dies aus meinem Kommentar zu schliessen.



        Gibt es Priesterinnen in der Kath. Kirche? Gibt einen weiblichen Papst?Warum nicht?



        Haben Sie Ihre Kinder als Jungfrau auf die Welt gebracht? Haben sie anschliessend von einem Mann, den Muttersegen erhalten, damit sie wieder rein sind?



        Schön für Sie, wenn Die sich in einem solchen Verein wohlfühlen.



        Der Islam ist Frauen gegenüber nicht besser. Die weibliche Imanin in Berlin wird mit Morddrohungen überhäuft. Einfach mal die Suchmaschine Ihres Vertrauens anwerfen.



        Schade finde ich es,, wenn sich Frauen dem freiwillig fügen.

        • @Ria Sauter:

          Der Artikel beschreibt Hasskriminalität gegenüber Muslim*innen bis hin zu Tötungsversuchen und Morden (NSU) und alles was Sie weiterhin zu sagen haben, ist Ihre Sicht auf die Religionen? Echt jetzt?

      • @Lesebrille:

        Menschen sind keine Religionen.

  • Teil 1:



    Ohne jetzt Islamfeindlichkeit in irgendeiner Form zu verteidigen oder zu rechtfertigen aber der Islam hat sich in den letzten Jahrzehnten im Westen ein ziemlich mieses Image erarbeitet. Erster Auslöser dürfte die iranische Revolution 1978 gewesen sein, dann 9/11 und die dann die Existenz des IS und deren religiös-verstrahlten Barbareien. Unabhängig davon, wer daran die Schuld trägt, nehmen viele Menschen aus der westlichen Hemisphäre den Islam immer mehr als homophobe, frauenfeindliche und rassistische Gewaltideologie mit Weltherrschaftsanspruch wahr und es entsteht so immer mehr Misstrauen. Dazu kommt, dass man vom "normalen" Muslim in Europa selten Kritik oder gar Protest gegen gewalttätigen Islamsimus und/oder radikale Imame wahrnimmt.



    Die einzige öffentliche Demonstration wütender Muslime gegen Islamismus habe ich nach Charlie Hebdo in Paris gesehen. Vielleicht gab es noch mehr aber wirklich present ist muslimische Kritik am Islamismus leider nicht.



    Ebenso frage ich mich, aus welchem Bedürfnis hier Muslimas ein Kopftuch tragen wo Frauen im Iran oder Saudi-Arabien unter Lebensgefahr darum kämpfen, es nicht tragen zu müssen? Wenn sie aus ihrem sozialen Umfeld nicht gezwungen werden, wollen Sie der Welt ihre Religionszugehörigkeit mitteilen, und das in einem säkularen Staat. Warum? Weil sie rechtgläubig sind und somit was besseres? Weil sie sich vor ihren männlichen Glaubensgenossen schützen müssen? Tradition?



    Tradition kann man auch hinterfragen. Bei den Römern war es Jahrhunderte lang Tradition, Menschen öffentlich den Löwen zum Fraß vorzuwerfen. Der Vergleich ist zwar etwas krass, zeigt aber, das man alte Traditionen in Frage stellen kann und muss. Wie z.B. auch die Babyverstümmelung namens "Beschneidung", was Juden und Moslems gleichermassen beträfe.



    Ich schreibe das als praktizierender Atheist, der allen Regionen und besonders deren absurden Unterdrückungsregeln schon immer ablehnend gegenüberstand.

    • @Stefan L.:

      "Die einzige öffentliche Demonstration wütender Muslime gegen Islamismus habe ich nach Charlie Hebdo in Paris gesehen. Vielleicht gab es noch mehr aber wirklich present ist muslimische Kritik am Islamismus leider nicht."



      Weil sie sich nicht mit diesen Menschen identifizieren. Es gab viele gemeinsame Statements von Gelehrten, der gewöhnliche Moslem - wie die meisten Menschen auch - will einfach sein Leben leben ohne sich ständig für irgendeinen Idioten rechtfertigen zu müssen. Bringen tut das eh nichts, wie oft genug gesehen wurde.

      Zum Kopftuchkommentar:



      Haben Sie mal eine Muslima gefragt? Da wird meist genannt: Um sich mit Gott verbunden zu fühlen und um den Glauben auch äußerlich auszudrücken. Dass einige Frauen dazu gezwungen werden, kann Frau kritisieren ohne selbst auf das Kopftuch zu verzichten. Was sie reininterpretieren, ist nicht mehr als das: Ihre Interpretation, die aus Ressentiments resultiert.

      Was ist denn ein praktizierender Atheist? Was praktizieren Sie da genau? Aktive Ablehnung von Religionen und Gläubigen? Da fallen mir einige atheistische Hassprediger ein, die ihre Positionen genauso dogmatisch vertreten.

  • Es gibt hinreichend gute Gründe, feindlich gegen die Ideologie des Islam eingestellt zu sein. Die Angriffe gegen Menschen mit der Einstellung gegen eine Ideologie zu maskieren dient erneut der Apologetik.

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    "Die Gesamtzahl der islamfeindlichen Übergriffe ist von 2017 auf 2018 gesunken, der Anteil der Gewaltdelikte aber gestiegen."

    Gibt es gewaltfreie Übergriffe?

    • @06313 (Profil gelöscht):

      "Gibt es gewaltfreie Übergriffe?"

      Ja, eine verbale Beleidigung z. B.

      • 0G
        06313 (Profil gelöscht)
        @Stefan L.:

        Verbale Beleidigung = verbale Gewalt

        • @06313 (Profil gelöscht):

          Nicht nach dem Strafgesetzbuch und deshalb auch nicht in der Statistik.

          Sie können für sich natürlich Gewalt definieren wie Sie wollen.

          Ich finde es gut, wenn der Begriff nicht auch noch inflationär benutzt wird.