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Merz, Söder und ReichtumGutverdiener unter sich

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Friedrich Merz und Markus Söder sind wohlhabend. Und zufälligerweise nützt ihre Politik besonders den Reichen – und schadet den Armen.

Wo stehen die Reichen? High-Society-Hochzeit auf Sylt im Juli 2022 Foto: Axel Heimken/dpa/picture alliance

D ie CDU- und CSU-Chefs sind millionenschwer – und fordern eine Politik, die vor allem ihresgleichen nützt. Friedrich Merz bezeichnete sich selbst mal als „Millionär“. „Heute verdiene ich rund eine Million Euro brutto“, ergänzte er 2018 in der Bild am Sonntag.

Jahrelang machte der frühere Europa- und Bundestagsabgeordnete seine politischen Kontakte zu Geld: zum Beispiel als Partner einer Wirtschaftskanzlei sowie als Aufsichtsrats-, Verwaltungsrats- oder Beiratsmitglied in Konzernen wie dem Versicherer DBV-Winterthur, der Commerzbank, dem Chemiekonzern BASF, dem Eisenbahnhersteller Stadler Rail und dem US-Investmentfondsverwalter ­BlackRock. Die Liste seiner Jobs, die er teils auch neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter ausübte, ist zu lang, um sie hier vollständig wiederzugeben.

Interessenkonflikte sah Merz natürlich nicht zwischen seinen Nebenjobs und seiner Funktion als Politiker. Er war sogar so dreist, 2006 vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die vom Bundestag beschlossene Veröffentlichungspflicht für Nebeneinkünfte von Abgeordneten zu klagen. Immerhin gab er nach seiner Politikpause ab 2009 und seiner Rückkehr in den Bundestag 2021 alle bezahlten Nebentätigkeiten auf.

Er hatte ja auch schon genug verdient. Beim Börsengang von Stadler 2019 wurde bekannt, dass er Aktien des Unternehmens im Wert von damals 5,7 Millionen Euro besaß. Wenn er zu Terminen eilt, muss er sich nicht um verspätete oder überfüllte Züge kümmern. Stattdessen fliegt Merz gern mit seinem zweimotorigen Kleinflugzeug vom Typ Diamond DA62.

Von wegen „gehobene Mittelschicht“

Heute kosten solche Modelle dem österreichischen Hersteller zufolge um die 1,6 Millionen Euro. Merz muss auch nicht verzweifelt nach einer bezahlbaren Mietwohnung suchen: Mehrmals wurde berichtet, dass er neben seinem Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen eine Villa am Tegernsee habe. Dass sich Merz trotz seiner Millionen 2018 als Teil der „gehobenen Mittelschicht“ bezeichnete, ist entweder Hohn – oder er weiß wirklich nicht, wie wenig durchschnittliche Menschen in Deutschland verdienen und besitzen. Auf jeden Fall zeigte diese Äußerung des CDU-Politikers, wie abgehoben er ist.

Denn 2021 hatte der Durchschnittshaushalt ein Nettovermögen – also Sach- und Finanzwerte abzüglich sämtlicher Verbindlichkeiten – von nur gut 316.500 Euro. So steht es im Sozialbericht 2024 der Bundeszentrale für politische Bildung. „Am unteren Ende der Vermögensverteilung gab es etwa 6 Prozent Haushalte, die entweder kein oder ein negatives Nettovermögen aufwiesen, das bedeutet, die Verbindlichkeiten waren sogar höher als das Bruttovermögen“, so der Bericht. Die reichsten 5 Prozent der Haushalte besaßen demnach ein Nettovermögen von mindestens 1,1 Millionen Euro. Also: Merz und die Seinen gehören eindeutig zu den Reichen in Deutschland.

Das gilt auch für CSU-Chef Markus Söder. Der Franke hat sehr gut verdient als Abgeordneter, Minister und Ministerpräsident, aber vor allem hat er reich geheiratet: Seine Frau Karin Baumüller-Söder hat von ihrem Papa einen schönen Anteil an dessen Baumüller-Gruppe geerbt. Die Baumüller Nürnberg GmbH stellt elektrische Antriebs- und Automatisierungssysteme her und hat laut Konzernabschluss allein im Geschäftsjahr 2022/23 rund 12 Millionen Euro Gewinn verbucht.

Reich erben und reich heiraten: Ist es etwa das, was das Wahlprogramm der Union unter „Leistung muss sich wieder lohnen“ versteht?

Das oberste Prozent

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Und so ein Zufall: Das Wahlprogramm von CDU und CSU nützt besonders den Reichen. Mehr als die Hälfte der 99 Milliarden Euro Steuern, auf die die Union verzichten will, schlüge sich auf den Konten des einkommensstärksten Zehntels der Bevölkerung nieder, hat Volkswirt Stefan Bach vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) errechnet. Das oberste Prozent würde um 28 Milliarden Euro pro Jahr zulasten der Allgemeinheit reicher werden. Die ärmere Hälfte der Bevölkerung dagegen würde nur um knapp 12 Milliarden Euro entlastet.

Das liegt zum Beispiel daran, dass Merz und Söder laut Wahlprogramm den Solidaritätszuschlag zur Einkommensteuer abschaffen wollen. „Der verbliebene Solidaritätszuschlag belastet fast nur noch Hochverdiener“, sagt Bach. Diese Entlastung in Höhe von 12,5 Mil­liar­den Euro gehe zu 93 Prozent an die reichsten 10 Prozent der Steuerzahler. Eine Vermögensteuer für Reiche dagegen lehnt die Union genauso wie FDP und AfD im Gegensatz zu SPD, Grünen, Linker und BSW ab.

Ein Grund dafür könnte sein, dass Merz’ und Söders Familien von so einer laufenden Abgabe auf sehr hohe Vermögen vermutlich selbst betroffen wären. Und sie müssten wahrscheinlich weniger zahlen, wenn die Union ihre Steuerpläne durchsetzt.

Vielleicht fehlt Merz und Söder einfach auch das Verständnis für Leute mit weniger „Erfolg“, die Vorstellungskraft, wie es diesen Menschen geht, und die Empathie für Arme. Jedenfalls führen die Unionschefs ein Leben, das weit von den Sorgen der meisten Menschen entfernt ist. Vielleicht äußern sie sich deshalb immer wieder abfällig über Bürgergeldempfänger und fordern, dass die Menschen in Deutschland wieder mehr arbeiten sollten.

Es gibt sicherlich Politiker, die reich sind und dennoch dafür kämpfen, dass die soziale Ungleichheit abnimmt. Aber genau das tun Merz und Söder eben nicht.

Und was sagen die beiden Unionspolitiker zu dem Vorwurf, sie könnten die Sorgen von Menschen mit mittleren und niedrigem Einkommen nicht verstehen, auch weil sie selbst so wohlhabend seien? Diese Frage der taz ließen Merz und Söder bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Dann müssen die Wähler sie wohl selbst beantworten.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik und die Lebensmittelindustrie. Journalistenpreis "Faire Milch" 2024 des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter. 2018, 2017 und 2014 gewann er den Preis "Grüne Reportage" des Verbands Deutscher Agrarjournalisten. 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis, 2013 für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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41 Kommentare

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  • Es sagt doch alles, dass eine Gerechtigkeitsdebatte von den Vermögensbesitzern als Neiddebatte abgetan wird, um jegliche Eingriffe abzuwehren.

  • Jeder könnte das wissen und es wird doch lieber nach unten verunglimpft und getreten statt nach oben.



    Weil es leichter erscheint?

  • "Zufälligerweise" ist genau das bewusst und sorgfältig geplant.

  • Hmmm ... war das bei den Grünen anders ?



    Verteuerung von Baugebieten ...



    Verteuerung von Bus und Bahn ...



    Verteuerung von Energie ...

    nutzt alles nicht dem kleinen Mann ...

    • @Bolzkopf:

      Die Grünen auf Bundesebene kontrollieren die Preise von in Gemeinden beschlossenen Ausweisungen von Baugebieten?



      Die Grünen bestimmen die Preispolitik der Bundesbahn?



      Die Grünen bestimmen die Energiepreise an der Börse und der Strombörse



      Ahhhhja ... na dann ...

    • @Bolzkopf:

      Unsinn!



      1. Das Erbe von Jahrzehnten ist nicht mal eben in Luft aufzulösen..



      2. Ein FDP-Partner war von vornherein auf Boykott aus.



      3. Die Macht des Geldes (samt Lobbyisten) weiß sich bei jedem zu wehren.



      4. Covidsituation/Folgen und Ukrainekrieg fielen in die letzten Jahre.



      5. Welche Herrschaften haben jahrzehntelang Umweltwissenschaftler der Lüge bezichtigt, Täter des 3. Reiches weiter handeln lassen, linke Parteien verboten und Kritikern Berufsverbot erteilt, ungerechte Steuergesetze gemacht, Einwandererintegration vernachlässigt …… ???

  • Mag sein, dass es so platt und einfach selbstdienlich ist. Und klar stimmt es: Erfahrungswissen über Armut haben sie nicht. Zahlen werden sie aber schon verstehen. Es ist ihnen schlicht egal wie es den Menschen geht, solange die sie wählen. Und da wären wir beim eigentlichen Problem im Verhältnisses von Kapitalismus und Demokratie: die Zurichtung der Menschen, die diese Steuerpläne als legitim und schlüssig empfinden. Merzens und Söders Selbstbedienung ist im Vergleich zu diesem soziologischen Phänomen nur Beiwerk.

  • Lieber Jost, Du weißt, dass der Wert des durchschnittlichen



    Vermögens von 316.500 Euro fast nichts über das Eigentum der Haushalte aussagt? Eigentlich nur, dass er gleich dem Quotienten aus Gesamtvermögen und Anzahl der Haushalte ist. Interessanter - und in diesem Zusammenhang aussagefähiger- ist das Vermögen, das die "Verteilung halbiert", der sog. Median. Dessen Höhe liegt, wie aus den Originaldaten ersichtlich, nicht bei über 300.000 sondern bei 106.600 Euro. Ein signifikanter Unterschied, nicht wahr?

    • @BON:

      Dieser extreme Unterschied zwischen Durchschnitt und Median sagt einiges aus. Die Kurve vom den Ärmsten bis zu den Reichsten steigt exponentiell.

    • @BON:

      Fein sind Statistiken schon, das wissen Sie sicherlich auch.



      Wenn Hans 100.000 Euro besitzt und Klaus 1.000 Euro, so liegt laut Statistik ihr Vermögen bei 50.500 Euro - also alles im grünen Bereich, im Schland ...

  • Ist dann Frau Söder-Baumüller einer der großten Arbeitgeber in Söders Wahlkreis ? Kann doch nicht - oder etwa doch ?



    Übrigens genau nach meinem Geschmack - dieser Artikel - danke dafür & ruhig öfters, gerade auch für die jüngeren Leser ganz nützlich, unsere Politelite mal hier in der taz, etwas vorzustellen.

  • Interessant, über Söders Vermögensverhältnisse zu lesen, zu denen mir nichts bekannt war.

    Leider ist das nicht so ergiebig:



    Denn der Bilanzgewinn des Unternehmens sagt fast gar nichts für die finanziellen Verhältnisse der Eigentümer aus -



    aus dem Gewinn muss das Unternehmen z.B. künftige Investitionen und Rücklagen finanzieren, u.U. auch Mitarbeiterbeteiligungen, und wie viel dann an welche Eigentümer ausgeschüttet wird, ist unklar (zumal auch der Anteil nicht genannt ist).

    Übrigens habe ich gefunden, dass die Gruppe im Geschäftsjahr 20/21 noch 7 Millionen Verlust gemacht hat. Auf den Gewinn gibt es also kein Dauergarantie, schon gar nicht auf die Höhe.

    Da würde mich doch schon interessieren, ob Söder wirklich reich ist oder er tatsächlich zur "gehobenen Mittelschicht" gehört!

  • Dass z.B. Sahra/Oskar oder Gregor G. da nach den Offenlegungen der Nebeneinkünfte der letzten Jahre sehr gut mithalten können hätte man vielleicht auch in einem Nebensatz erwähnen können...

  • Kann man auch ganz anders sehen: Die beiden sind nicht wg Geld in der Politik, denn das haben sie schon.

    Man könnte auch ketzerisch denken, dass der Überhang von Parlamentariern im Staatsdienst zu immer höheren Steuern für den Staat führt.

    I am just saying

    • @GregTheCrack:

      Dann könnte man auch glauben, dass Musk und Trump nicht in der Politik sind, um sich weiter zu bereichern.



      Ist es nicht eher so, dass gerade die Reichen meinen, immer noch reicher werden zu müssen? Gerade, wenn sie noch gar nicht "richtig reich" sind sondern erst "gehobene Mittelschicht"?

  • Die Nicht-Reichen ächzen doch sehr viel mehr unter den inflationsbedingten Preiserhöhungen. Wen Grundnahrungsmittel wie Milch innerhlab kurzer Zeit Preissprünge von 25-30 Prozent machen, stört das den sog. "Besserverdiener" (Baemte, Mittelstand, etc.) nicht so sehr wie den "kleinen Arbeiter" und Rentner. Das hat unsere fehlgeleitete Wirtschaftspolitik zu verantworten, nicht Herr Merz oder die Union

  • Die Frage von Entlastungen bei Armen via Steuer ist nicht zu beantworten, da die außer Verbrauchssteuer (MWSt, Mineralöl, ggf. Alkohol und Tabak) in der Regel kaum Steuern bezahlen!



    Das Gegenteil zu tun, zu behaupten, jegliche Steuerabsenkung begünstigen die Reichen ist daher nur in Teilen richtig. Jeder der eine betreffende Steuer bezahlt wird davon profitieren, manche mehr, manche weniger. Das liegt in der Natur der Sache.



    Wenn es Armen besser gehen soll, dann kann meist nur auf der Einnahmenseite operiert werden (Mindestlohn hoch etc.), steuerliche Operationen helfen da nie!

    • @Tom Farmer:

      Also müsste, um den Armen zu helfen, die USt runter.

  • Zwischen "Arm" und "Reich" gibt es noch die Arbeiterklasse und Akadaemiker (in der Regel "Mittelschicht"). Mittlerweile wählen mehr "Arbeiter" die AFD als die SPD. Da stellt sich die Frage, warum sich die Arbeiter von der SPD nicht mehr vertreten fühlen. Es könnte durchaus sein, dass sich der ein oder andere fragt, wo die Entlastung für ihn bleibt.

    Die Zahlen im Artikel sind verschleiert. Vermischen sie doch relative Angaben mit absoluten Zahlen. Wenn die ärmere Hälfte um 12 Mrd entlastet wird, stellt sich die Frage, welche Belastung sie denn dann noch trägt und wieviel weitere Entlastung überhaupt möglich wäre? Jemand der gar keine Steuern zahlt, kann auch nie entlastet werden. Sieht man ja schon am Solidaritätszuschlag. Den zahlen nur noch "Reiche". Also können auch nur sie entlastet werden. Zudem - wo gehen die 59 Milliarden hin, die im Artikel nicht erwähnt werden (99 Mrd - 12 Mrd (Arme) - 28 Mrd (Reiche) = 59 Mrd.? Die dürften dann wohl doch der Mittelschicht zufließen.

    Nebenbei: Das Vermögen von Söders Frau dürfte weit vom Zugriff von Herrn Söder entfernt sein.

    • @Strolch:

      "Mehr als die Hälfte der 99 Milliarden Euro Steuern, auf die die Union verzichten will, schlüge sich auf den Konten des einkommensstärksten Zehntels der Bevölkerung nieder... Das oberste Prozent würde um 28 Milliarden Euro pro Jahr zulasten der Allgemeinheit reicher werden."



      Bei der Mittelschicht können also nicht viel mehr als 37 von insgesamt 99 Milliarden ankommen.



      ... und zur ärmeren Hälfte gehören viele Arbeiter- und Angestelltenhaushalte mit einem Nettovermögen von bis zu 196.600 Euro.



      Die zahlen alle Steuern, wenn sie keine Aufstocker sind.



      Mehr als die Hälfte der Arbeiterhaushalte (bei denen die Hälfte weniger als 193.300 Euro Nettovermögen besitzt) zählen zur ärmeren Hälfte.



      Kann man alles im im Artikel verlinkten Sozialbericht 2024 nachlesen...



      Wenn Arbeiter AfD wählen ist das zwar dumm, weil die ihnen noch weniger gönnt. Wenn aber bei der unteren Hälfte nur ein Achtel der Entlastung ankommt, ist die Frustration verständlich. Nicht nur bei Adenauer war der Steuerfreibetrag noch so hoch, dass viel Arbeiter keine Lohnsteuer zahlen brauchten.



      Mit einer deutlichen Anhebung des Grundfreibetrags könnte man vielleicht wieder "Land gewinnen".

      • @e2h:

        "Mit einer deutlichen Anhebung des Grundfreibetrags könnte man vielleicht wieder "Land gewinnen"."

        Schauen Sie mal bei Aiwanger. Freie Wähler. Die fordern 2000 € (statt derzeit 967) Freibetrag.

        Das könnte Ihre Partei sein.

    • @Strolch:

      Verzeihung, Sie haben die falsche Fragestellung. Soweit wir die Semantik einmal weglassen, denn sich vertreten zu fühlen, lässt sich doppelt besetzen, dann wird auch deshalb gewählt, um ein Ziel, dem kann durchaus ein Zielkonflikt inne wohnen, zu erreichen (sich aber im Übrigen nicht vertreten lassen zu wollen).

    • @Strolch:

      Da stellt sich die Frage, warum sich Arbeiter von der AgD vertreten fühlen. Die sind alles andere als AN-freundlich, eher auch näher an Konzernen und Reichen.

  • Danke für diesen guten, wichtigen Artikel!

  • Ich frage mich nur, warum so viele Menschen dann Parteien wir CDU, FDP oder gar AfD wählen, wenn es so viele mit geringem Einkommen oder gar Armut gibt?



    Müssten nicht gerade die roten und linken Parteien boomen? Tun sie aber ganz und gar nicht. Warum ist man arm, wählt aber "für Reiche".

    • @Hans Dampf:

      Gewählt werden die, die gerne geglaubte Geschichten erzählen.



      Umgekehrt gilt das auch. Deswegen spricht derzeit niemand übers Klima.

    • @Hans Dampf:

      Das frage ich mich auch.

      • @Ciro:

        Nicht nur sie!

  • "Die Baumüller Nürnberg GmbH stellt elektrische Antriebs- und Automatisierungssysteme her und hat laut Konzernabschluss allein im Geschäftsjahr 2022/23 rund 12 Millionen Euro Gewinn verbucht."

    Ja und? Zum einen ist das der Gewinn vor Steuern. Es bleibt also ca. die Hälfte übrig. Zum anderen hat dieses Unternehmen auch über 2000 Angestellte. Für ein Unternehmen dieser Größe sind 12 Mio Gewinn fast gar nichts, da sind die gezahlten Jahresgehälter schon 10mal höher.

    • @Tom Tailor:

      "Ja und? Zum einen ist das der Gewinn vor Steuern. Es bleibt also ca. die Hälfte übrig."

      LOL!

    • @Tom Tailor:

      Als GmbH die Hälfte Steuern, oder was meinen Sie? .. Im Übrigen, Verzeihung, wissen Sie, wie viel eine Million Einkommen, oder zwei Millionen, sind? Das verdienen viele Menschen in einem gesamten Leben!

      • @Gerhard Krause:

        Ich spreche von Unternehmensgewinnen die zu versteuern sind, üblicherweise mit ca. 50 Prozent. Bleibt also die Hälfte übrig als Gewinn. Welche Rechtsform die Unternehmung dabei hat ist irrelevant, solange sie mit Gewinnerzielungsabsicht am Markt agiert. Und ja natürlich weiß ich wie viel bzw. wie wenig Geld das in diesem Fall ist, bei einem so großen Unternehmen sind 12 Mio brutto lächerlich gering, ein anderer Forenteilnehmer schrieb sogar das im Vorjahr sogar ein Millionenverlust generiert wurde. Haben Sie das auch mit berücksichtigt? Ferner gehören Unternehmensgewinne zu allererst dem Unternehmen und nicht dem Inhaber. Der kann nicht so ohne weiteres darüber verfügen wie es ihm beliebt. Also mein Neid hält sich bei diesen Zahlen dich arg in Grenzen.

        • @Tom Tailor:

          50% Steuer fallen nur an, wenn man sich den Gewinn auf das private Konto holt. Es gibt genug Auswege, das nicht tun zu müssen. Welcher Unternehmer zahlt sein Auto privat?

          • @Jörg Schubert:

            Naja, egal welche Auswege Sie suchen, wenn Sie nicht den kompletten Gewinn der Firma reinvestieren sondern auch davon leben wollen, werden irgendwann Steuern fällig. Und sooooo viele Kosten entstehen durch einen Firmenwagen ja nun auch nicht, als das sich dadurch nennenswerte Unternehmensgewinne drücken lassen.

        • @Tom Tailor:

          Da würde ich die Steuerliteratur wechseln, selbst ohne "Die xxx ganz legalen Steuertricks". .. Ich meine nicht Sie, jedoch erscheint mir der Aussageinhalt so, als würde bei jedem Würstchenbudeninhaber der freche Forderungsanspruch bestehen, mit seiner Bude zwingend Milliardär werden zu müssen. .. Mit den Inhabern des von Ihnen "abgekanzelten" Betriebes würde ich hingegen sofort tauschen! Ob ich die Frau von Markus Söder ehelichen würde, weiß ich hingegen noch nicht.

          • @Gerhard Krause:

            Also da ich in der Vergangenheit viele Jahre mit eigener GmbH selbständig war weiß ich nur zu gut dass dies keine Eintrittskarte in die Welt der Vermögenden bedeutet. Nicht ohne Grund habe ich mich vor mehr als 10 Jahren daher wieder angestellt, das Geld ließ sich leichter verdienen und ich gönne meinem Chef gerne den Gewinn als auch den Stress, der ihn manchmal 24/7 rotieren lässt :D

            Mit dem tauschen habe ich es nicht so, lieber würde ich auf meine "alten Tage" gerne nochmal was neues eigenes auf den Weg bringen. Mal sehen was sich ergibt.

            • @Tom Tailor:

              24/7 rotieren (innerlich und äußerlich) auch andere soziale Status. Ansonsten 👍 und alles Gute.

        • @Tom Tailor:

          Es geht nicht um Neid, sondern es stellt sich bei Söder die berechtigte Frage, inwieweit ein Familienangehöriger eines globalen Unternehmens mit Standorten in über 40 Staaten, mit über 2.000 Beschäftigten, nicht in Interessensüberschneidungen bei politischen Entscheidungen geraten kann.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Das ist ein anderes Thema, um welches es in diesem Artikel gerade nicht ging. Es wurde vielmehr die These aufgestellt, dass Söders Familie "reich" sei und explizit dieses Unternehmen dafür als Beispiel heran gezogen wurde. Bei genauerem Hinsehen stellt sich aber heraus, dass hier wohl eher am Rande der Profitabilität gewirtschaftet wird, bei dem sich Verlustjahre mit solchen ablösen die nur geringe Gewinne abwerfen, trotzdem aber über 2000 Mitarbeiter in Lohn und Brot gehalten werden.

            • @Tom Tailor:

              Die geringe Ausweisung ( welch sinniger Begriff z. Z. ) der Gewinnangaben zeugt doch nur von den involvierten, gewieften Steuer-/Wirtschaftsfachleuten der Baumüler Gruppe



              Investitionen, Ausgaben, auch Personalkosten mindern den Gewinn, also so schlecht steht's um die Söder's & Baumüller ' s nicht 😉

              • @Alex_der_Wunderer:

                Vielleicht zeigt es auch nur, das dieses Unternehmen sehr kostenintensiv arbeitet. Wie ich schon schrieb, bei 2000 plus x Mitarbeitern betragen allein die Lohnkosten incl Sozialabgaben ca. 120 Mio Euro, also das 10fache des Unternehmergewinn. Dies zeigt in der Tat das es dem Unternehmen nicht schlecht geht, aber von Reichtum, insbesondere für den Inhaber,. würde ich nicht sprechen, da gibt es deutlich bessere Beispiele. Zum Vergleich: die Firma die meinem Chef gehört macht ca. 500000 € Gewinn p.a., hat aber auch nur knapp 50 Angestellte.