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Merkel zieht sich aus der Politik zurückDas Ende einer Ära

Die Bundeskanzlerin kündigt an, nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren. Auch als Kanzlerkandidatin will sie 2021 nicht mehr antreten.

Merkel sagt Tschüss, zumindest mittelfristig Foto: dpa

Es war alles andere als eine gewöhnliche Pressekonferenz im Konrad-Adenauer-Haus. Schon während das CDU-Präsidium in seiner regulären Montagssitzung zusammen saß, war durchgesickert, dass Angela Merkel ihren Platz an der Spitze der CDU aufgeben wird. Eigentlich hatte sie immer betont, dass Kanzlerschaft und Parteivorsitz in eine Hand gehören. Von diesem Credo weicht sie nun ab und nannte dies ein vertretbares Wagnis. Vertretbar, weil sie klar machte, dass ihre Kanzlerschaft nur noch bis 2021 dauert.

Am Montag Mittag teilte sie in einer teilweise staatstragenden Erklärung ihren etappenweisen Rückzug von der Macht mit. Auf dem Wahlparteitag der CDU im Dezember wolle sie nicht wieder für das Amt als CDU-Vorsitzende kandidieren. „Es ist heute an der Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen“, sagte Merkel und zwar an der gleichen Stelle, an der sie 2005 ihre erste und vor zwei Jahren ihre vierte Kanzlerkandidatur bekannt gegeben hatte.

„Diese vierte Amtszeit ist meine letzte“, machte Merkel nun am gleichen Platze klar. Sie werde sich nach 2021 aus der Bundespolitik zurückziehen und strebe auch keine weiteren politischen Ämter auf europäischer Ebene an. Bis zum Ende dieser Legislatur will sie aber weiterhin Kanzlerin bleiben.

Ihre Entscheidung ihre Ämter abzugeben, habe sie bereits vor der Sommerpause getroffen. Lediglich der Zeitpunkt sei nun eine Woche vorgezogen worden. Eigentlich wollte sie ihren Rückzug erst auf der CDU-Klausur in einer Woche bekannt geben. Sie sehe die Landtagswahl in Hessen als Zäsur, alles auf den Prüfstand zu stellen.

Tektonische Verschiebungen in der CDU sind zu groß

Merkel begründete ihre Entscheidung mit dem desolaten Wahlergebnis in Hessen, aber auch mit der quälend langen Regierungsbildung und den Verwerfungen in der Union. „Es steht außer Zweifel, dass unsere Freunde in Hessen bessere Ergebnisse hätten erzielen können, wenn sie nicht unter dem negativen bundespolitischen Einfluss gestanden hätte“, sagte Merkel. Das Bild, welches die Bundesregierung abgebe, sei inakzeptabel und die durchaus positive Sacharbeit habe bisher keine Chance gehabt, wahrgenommen zu werden.

Das sei keine Frage der Vermittlung, sondern der Arbeitskultur – ein mehr als deutlicher Seitenhieb gegen Horst Seehofer. Zu dessen politischer Zukunft wollte sich Merkel auf Nachfrage bewusst nicht äußern.

Seit 2000 führt Merkel die Partei. Nun wird das erste Mal seit 18 Jahren wieder offen über eine/n neue Vorsitzende/n diskutiert.

Die CDU in Hessen hat bei der Landtagswahl am Sonntag gut 10 Prozentpunkte im Vergleich zu 2013 verloren und ist auf 27 Prozent der Stimmen gekommen. Trotz dieser Verluste kann Ministerpräsident Volker Bouffier vermutlich weiterregieren. Die CDU ist immer noch stärkste Partei und dank des Erfolgs der Grünen, reicht es sogar ganz knapp für eine Fortsetzung der schwarz-grünen Koalition. Noch mal Glück gehabt, hätte man meinen können.

Doch die tektonischen Verschiebungen in der CDU sind zu groß. Die Risse waren ja bereits im September sichtbar geworden, als Volker Kauder trotz der Unterstützung durch Merkel überraschend als Fraktionsvorsitzender abgewählt wurde. Seither hat Ralph Brinkhaus das Amt inne.

Wer folgt auf Merkel? Drei aussichtsreiche KandidatInnen haben bereits im Laufe des Montagvormittag ihre Hüte in den Ring geworfen: Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn und der ehemalige Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz. Kramp-Karrenbauer ist Merkels Favoritin, Spahn gilt als Kritiker und Merz ist einst von ihr verdrängt worden.

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68 Kommentare

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  • Die Arbeitslosenstatistik wird seit Jahrzehnten massiv geschönt.

    Alle, die in Fortbildungen, die krank, die Aufstocker, die prekär beschäftigt sind, kommen darin überhaupt nicht vor.



    Das sind Millionen Menschen.



    Unter 5 % , dass ich nicht lache – wie war das mit der Statistik, die selbst gefälscht sein muss?!

    Oder glaubt irgendjemensch hier, dass ein Mensch, der drei Stunden "Arbeit hat", ·Arbeit hat·?



    Die Arbeitsmarktpolitik ist milliardenschweres Verschleudern von unseren Steuergeldern (Stichwort Bewerbungstraining), damit die Statistik schöner aussieht und sich alle Merkel-, CDU- und Kapitalismus-Gläubigen schön zurücklehnen können.



    Das ist doch keine Politik, das ist m. E. Schönfärberei und Betrug an der Bevölkerung (von der Beleidigung der Intelligenz des denkenden Teils der Bevölkerung mal ganz ab) – sonst gar nixxx.



    Da haben Merkel und die GroKo sowas von versagt und dem Rechtsextremismus den Boden bereitet. Denn an der Vorlage 2010 von Schröder glaubten sie festhalten zu ·dürfen·. Lachhaft.

    • @Frau Kirschgrün:

      Dass die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und TV-Sender (ORR) bei dem Lügenmärchen "Arbeitslosenstatistik" jeden Monat mitspielen, ist der eigentliche Skandal.

      • @Ricky-13:

        Die "Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und TV-Sender " sind die wirklich noch "Öffentlich-Rechtliche Rundfunk und TV-Sender "?

        Ich habe da so meine Zweifel.



        Denn die paar privaten fast alle Medien-Beherrscher*innen haben doch sicher ihre Apologet*innen^^ gut untergebracht – zum Unterlaufen des öffentlich-rechtlichen Bereichs. Also wird da m. E. nicht mitgespielt, sondern umgesetzt. Die können gar nicht mehr objektiv.



        M. E. ist auch die von mir einst ob ihrer Objektivität heiß geliebte "Tagesschau" nicht mehr zu ertragen, weil tendenziös…

        Also wundert mich ein Nachbeten der von den Herrschenden gewünschten Zahlen durch die Öffentlich-Rechtlichen nicht mehr. Dramatisch ist es dennoch, weil die meisten Menschen das weiterhin für objektiv halten…

        • @Frau Kirschgrün:

          In den „öffentlich-rechtlichen Rundfunk und TV-Sendern (ÖRR)“ sitzen im Rundfunkrat viele Politiker, und die haben kein Interesse an der Wahrheit der wirklichen Arbeitslosenzahlen. Die „Privaten“ Rundfunk und TV-Sender (RTL, u.s.w.) sind alle in der Hand der Reichen und Mächtigen, und die wollen schon gar nicht, dass die Wahrheit ans Licht kommt. So werden also weiterhin Monat für Monat die geschönten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht, damit die Politiker nicht erklären müssen, warum die Arbeitslosenquote seit Jahren durch die Decke schießt.

          • @Ricky-13:

            Korrekt. So sehe ich das auch.

  • Endlich, endlich, endlich.

  • "Wer, bitteschön, kann Kanzler?"

    Durch ihre m. E. für eine Frau unterirdische Politik des Aussitzens und der Tatenlosigkeit sowie einer m. E. unglaublichen Ideen- und Visionslosigkeit hat m. E. Frau Merkel großen Anteil daran, dass es an regierungsfähigem „Nachwuchs“ eklatant fehlt.



    Sich fast ausschließlich an Macht klammern und sich dann wundern, wenn frau plötzlich alleine dasteht?

    Dass es den meisten Deutschen genügt hat, vom geringeren Übel bzw. von "Weiter-so" regiert zu werden, heisst nicht, dass das das Beste war|ist.



    Da die Mainstream-Medien den Leuten gehören, die Frau Merkel immer als Wunschkanzlerin (die tut nichts, die will nur Kanzlerin) betrachtet haben, verwundert es wenig, wenn diese Medien in den höchsten Tönen von ihr sprechen.

    "Wer, bitteschön, kann Kanzler?"

    Wer's wird (ob sie|er kann?), das werden wir sehen, die|den Kanzler*in dürfen wir ja leider nicht selbst wählen.



    Hauptsache wäre, dass sich etwas ändert am Stillstand und die neue Entwicklung von Vernunft, Zukunftstauglichkeit, Klimaschutz und Gerechtigkeit und nicht von Gier, Machtbesessenheit, Hass und Hetze gelenkt wird.



    Mal wieder ein Konjunktiv: wäre.



    Es steht leider zu befürchten, dass daraus kein Indikativ werden wird…

    Sollte allerdings Merz Kanzler werden, fallen wir noch weit hinter Merkel-Standard zurück und die Zukunft wird sehr ·retro· werden. Die Besitzer der Mainstream-Medien wird’s freuen…

  • Merz vs. Spahn vs. Kramp Karrenbauer.

    Hat ein bißchen was von Game of Thrones. Ist Seehofer der Hodor?

  • Zukunft:



    Eigentlich ist es doch egal, wer unter den hiesigen Herrschaftsverhältnissen KanzlerIn wird.



    Ich tippe auf Merz. Denn der verschleiert am wenigsten die Herrschaftsverhältnisse. Merz wäre die brutalstmögliche Alternative zu Merkel. Er macht die AfD überflüssig und sorgt für Klarheit. Die SPD brauchte keiner Erneuerung, denn alles links neben Merz erstrahlt in neuem Licht. Und die Grünen koalieren mit ihm nach Vermittlung mit Bütikofer. Merz und Bütikofer sind ja in der gleichen transatlantischen Lobbyorganisation. Das passt schon.

  • Wer, bitteschön, kann Kanzler? WEr kann so viel Diplomatie, so viel Außenpolitik? WEr hat eine Chance sogar gegen Trump? WEr? Ich bin kein Fan der Merkelschen Innenpolitik. Auch nicht von einzelnen Entscheidungen. Aber ich weiß niemand, der das Format hat und so lange Jahre ohne den Ruch von Korruption da steht, aufrecht und bescheiden. Ich bewundere diese Frau. Bei allem, was mir an der Politik missfällt.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Maria Burger:

      Ach, wir haben halt wieder eine Phase der tiefstehenden Kultursonne, da werfen auch solche geistigen Zwerge wie Spahn oder Merz lange Schatten. Friedrich Merz - wieviel Saumagen muss man eigentlich essen um diesen Typen ernsthaft in Erwägung zu ziehen?

    • @Maria Burger:

      ja, diesen Eindruck kann man haben. Zur Beruhigung sei an ihre Anfangsjahre als Vorsitzende gedacht. Wohl keiner traute "Kohls-Mädchen" zu mehr als eine Übergangskandidatin zu sein. Sie hat es entweder allen gezeigt, oder ist schlicht wie die meisten von uns an den Aufgaben gewachsen. Wie sie richtig sagte, sie ist nicht als Kanzlerin geboren worden. Andere müssen das auch nicht. Ich persönlich würde aber den Namen Habeck oder Özdemir in den Ring werfen. CDU und SPD brauchen mal ne Pause

    • @Maria Burger:

      Ja, ich stimme Ihnen zu. Die Hoffnung ist aber: das galt bei vielen Kanzlern. Auch bei Kohl (der am Ende aber nicht mehr integer war) wusste man keinen Nachfolger. Von daher: Es wird schon gut gehen...

      In der Vergangenheit ist die SPD am Ende einer Ära mit einem Kandidaten eingesprungen (und umgekehrt die CDU). Das fällt aber diesmal flach (so wie es aktuell um die SPD bestellt ist und aufgrund der GroKo kann sich keiner profilieren.

    • @Maria Burger:

      Ehm ... und - nur mal so gefragt: Was hat Merkel aussenpolitsch (oder sonstwie) konkret geleistet?

      • @Kaboom:

        Solche Fragen stellt man nicht. Der Rücktritt gebietet Respekt. De mortuis nil nisi bene.

    • @Maria Burger:

      Ja, und weil sie von braunen und stockkonservativen so verhasst ist. Das kann Bewunderung erregen. Auch links.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Maria Burger:

      Eine Frage der Konsequenz wäre es vielleicht, Frau Merkel einen Brief mit genau diesem Tenor zu schreiben. Und sie zu bitten, das Außerminsterium zu übernehmen. Wie wäre es damit? ;-)

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Das Druckfehlerteufelchen schlug zu. Es muss natürlich:

        ... das AußeNministerium ...

        heißen.

  • Merz...?



    Ist ja auch bald Halloween...

  • Bis 2021 ist es aber noch eine ganze Weile. Ich vermute ja sie tritt schon früher ab.

  • Mit dem Rücktritt hat Merkel sich ihre Macht für den Rest der Wahlperiode aber auch gesichert. Gegen eine ohnehin scheidende Kanzlerin lohnt auch kein interner Machtkampf mehr!

    • @Januß:

      Wenn die Wahlen nächstes Jahr im Osten so ausgehen, wie man im Moment erwarten kann, wird Merkel garantiert nicht bis 2021 Kanzlerin sein.

    • @Januß:

      Und der oder die neue Parteivorsitzende schaut sich das geruhsam an, um dann bei der nächsten BT Wahl schön selbst mit 25% auf die Fresse zu kriegen, das glauben Sie doch selbst nicht.

  • Hoffentlich werden Merz oder Spahn auch so von Seehofer genervt . Dann ist das Ganze wenigstens ein bisschen amüsant.

    • @aujau:

      Touché! Das ist doch regelrecht pervers, dass es plötzlich einen echten Grund gibt, sich auf eine weitere Legislaturperiode mit Seehofer zu freuen...

      • @Ewald der Etrusker:

        Zur Wahlpleite der CSU hatte ich mir den Abgang des unsäglichen Seehofer gewünscht. Zu befürchten ist, dass die Normalität der Perversion unter Merz bzw Spahn noch schlimmer wird. Daher wenigstens ein bisschen öffentlichen Stress mit Seehofer für die beiden,. Und nun im Ernst: Es wird auch für die Bevölkerung stressig.

  • Und wieder geht es bei der Regierung um Personalien. Dieses Land befindet sich also bis 2021 im politischen Winterschlaf.

    • @Nicky Arnstein:

      So lange dauert es nicht mehr.

    • @Nicky Arnstein:

      Da hilft nur: Nie die Bunte lesen !

  • Nun aber sofort aufstehn! ;-)

    • @Rudolf Fissner:

      Der kluge Feldherr wartet, bis beim Gegner maximale Verwirrung eingetreten ist. Also erst einmal in Ruhe den Kampf um die Nachfolge anschauen...

  • Abwarten, der Jean-Claude braucht bald Ersatz, kommt ja ganz schlecht daher letztens und eine Frau wär doch mal was, oder?

  • Und sie bleibt doch. Merkel ist eine Schülerin von Kohl, sie hat einen Eimer voller Klebstoff und sie hat den auch clever eingesetzt, anders als ihr direkter Vorgänger Gerd Schröder, der voll auf Risiko ging und sich als einen Ruhmreichen der Geschichte träumte, aber heute von vielen Menschen verachtet wird.

    Merkel hätte vielleicht nicht Mal diese Ankündigungen machen sollen.



    Sie muss jetzt schon mit ihren 'Nachfolgern' kämpfen und alleine diese Kämpfe könnten das Ende der Koalition auslösen, vor dem selbstgewählten Rücktrittsdatum.

    Der Witz ist eigentlich, dass Merkel die politische Ausrichtung von Gerd Schröder übernommen hat. Sie hat wenig an der Sozial- und Arbeitsmarkt, an der Wirtschafts- und Finanzpolitik geändert.

    Die Menschen sind ärmer, verzweifelter geworden, aber es hat die CDU (CSU) nicht groß gestört, weil die SPD ja zunächst abgestraft wurde und sogar eine neue Partei (Die Linke) entstand.

    Mit der AfD sah dann plötzlich alles anders aus: Die CDU (CSU) wird herausgefordert und es gab noch nie so viel Frust bei der Union wie jetzt.

    Zunächst schien Merkel als konservative Protestantin ja besser als Kohl zurecht zu kommen, doch weitgefehlt, ihre einseitige Politik zugunsten der Reichen, Mächtigen und Bürgerlichen erzeugte gerade dort Widerstand, wo er eigentlich gar nicht zu erwarten war: In der Mitte, bei den Menschen, die arbeiten, gut verdienen und sich nach Ideen und Leitbildern, nach Gott und Vaterland sehnen, eigentlich klassische Unions-Anhänger.

    Diese Leute machen nun die AfD stark und sorgen für Zoff und Ärger bei der Union. Diese Gemengelage geht sogar über die gr. Koalition hinaus, auch ohne SPD droht der Union Konkurrenz und viel Ärger, weil die Konfliktlinien jetzt direkt durchs eigene Lager gehen, so wie bei der SPD mit Schröder und Lafontaine einst.

  • Die jetzige Ankündigung ist auch Quatsch, es ging doch nie darum das Merkel nochmal für eine weitere Kanzlerschaft antritt.

    Und den Parteivorsitz abgeben und die Kanzlerschaft behalten ist nichts halbes und nichts ganzes. Was macht denn die oder der neue Parteichef, wenn Merkel Kanzlerin bleibt?

    Das hat bei Schröder nicht geklappt und wird bei Merkel auch nicht klappen.

  • Merkel geht – gut so.

    Vor Spahn graust's mir noch mehr, vor den anderen beiden nicht weniger… … …

    Das sind ja ·schöne· Aussichten.

    • @Frau Kirschgrün:

      Ich muss präzisieren, Merkel geht zu langsam und vor allem viel zu spät. Schadensbegrenzung im Eigeninteresse, damit die Last der Schuld ihr historisch nicht zu sehr nachhängt….

      Ihr haben wir das unverhältnismäßige Erstarken der AfD zu ·verdanken·. Keine Politik, sondern aussitzen, mit viel Raum für AfD. Übel.

      Und die Grünen? Die Grünen werden bald wieder auf "Normalmaß" zurückgestuft sein. Die kapieren wenig – außer Prozente abgreifen wegen Wechselwählern. Ist mir zu wenig Inhalt. Ich bleibe dabei: Die Grünen sind nicht (mehr) wählbar

      • @Frau Kirschgrün:

        Unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem beruht auf Wachstum. Da ewiges Wachstum nicht funktionieren kann, kommt irgendwann zwangsläufig der Umbruch. Für diesen Umbruch - Ende des Wachstums - haben weder die Grünen noch die CDU tragfähige Konzepte. Alle anderen aber auch nicht.

        Ob Merkel geht oder bleibt ist im Prinzip völlig egal.

      • @Frau Kirschgrün:

        "Merkel geht zu langsam..."

        Es ist eher unwahrscheinlich, dass sie noch bis 2021 im Kanzleramt sitzt.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Die wahlen sind im Oktober 2021. 2021 wäre also easy zu schaffen.

          • @Rudolf Fissner:

            Nur wenn die Regierung bis dahin hält. Und das ist unwahrscheinlich. Es ist noch nicht mal sicher, dass Frau Nahles (und mit ihr die GroKo) die nächsten Wochen überlebt. Die Klatsche bei der Europawahl wird sie bestimmt nicht überleben...

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Die CDU wird einn sauberen Wechsel hinlegen die und die SPD wird die jetzge Situation nicht zum Anlass nehmen, die schlechten Ergebnisse auf Bundesebene zu wiederholen.

              Die Europawahl wird die zerstörerische Kraft der Rechten endgültig bewusst machen. Selbst Jubelgewinne werden der Einstieg in den aabstieg de Rechten sein.

              • @Rudolf Fissner:

                "Die CDU wird einn sauberen Wechsel hinlegen ..."

                Bei den vielen Kandidaten auch sehr wahrscheinlich :-)

                Aber im Ernst. Es muss schon ein Wunder geschehen, damit es zu keinem Richtungsstreit kommt.

                Und die SPD merkt auch langsam, dass sie in der GroKo schmilzt, wie Butter in der Sonne. Immer mehr haben dort die Schnauze gestrichen voll.

                "Selbst Jubelgewinne werden der Einstieg in den aabstieg de Rechten sein."

                Schön wäre es. Aber ich kann diesen Zweckoptimismus nicht teilen. Die meisten Wissenschaftler sagen eine neue Krise vorher. Sie wird Dünger auf dem Acker der Rechten sein. Und das in einer Situation, in der Fehler und Hetze das linke Gegengewicht stark geschwächt haben. Schauen Sie mal nach Brasilien.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              "Die Klatsche bei der Europawahl wird sie bestimmt nicht überleben..."



              Das ist m. E. zu hoffen. Frau Nahles ·hat auch bald fertig·.

              Die derzeit im Raum schwebenden "Merkel-Nachfolger" finde ich zwar keine schönen Aussichten, aber ich hoffe sehr, dass endlich Bewegung in den Laden Deutschland kommt.

  • Klingt alles sehr logisch und konsistent. So sehr, dass sich sofort sämtliche Skepsis-Antennen aufstellen wollen. Seehofer hat's ja schon einmal vorgemacht, wie man vom Rücktritt zurücktritt, ohne dass es überhaupt einer gemerkt hätte.



    Zu Friedrich Merz: Als Nicht-CDU'ler kann man sich eigentlich keine größere Nullnummer auf dem CDU-Thron wünschen. Offenbar geht der „freien Wirtschaft“ langsam das Geld aus, sodass es Leute wie Friedrich Merz nun doch wieder unter den Rettungsschirm des Adlers zieht. Zur „Erneuerung“ war der CDU ja schon immer alles recht, was am Strom noch irgendwie zuckt.

    • @Rainer B.:

      Interessant kann dann eine Beobachtung der etwaigen Zusammenarbeit zwischen Merz und Lindner werden.

      • @aujau:

        Seit wann kann man denn mit einem Haarteil zusammenarbeiten?

        • @Rainer B.:

          Die finden bestimmt einen Weg, Sozialabbau, Umweltverschmutzung und Marktradikalismus zulasten Afrikas flott zu digitalisieren und zu präsentieren. Hoffentlich verheddern sie sich dann im Haarteil ihrer Finanzmanöver, wo immer es auch seine Flusen fallen lässt. Journalisten werden viel zu tun haben.

    • @Rainer B.:

      Zum Mopedfrisier könnte aber auch aufn Bierdeckel - Koch‘s Roland & die ahle Bilfinger Worscht passe.

      Wer‘s kann macht‘s!



      Wer nicht: lehrts oder - CDU-Vorsitz*¿*

      unterm——



      “Vom 1. März 2011 an war er Vorstandsmitglied und vom 1. Juli 2011 bis zum 8. August 2014 Vorstandsvorsitzender des deutschen Baukonzerns Bilfinger.[1][2] Seit November 2017 ist er Professor of Management Practice in Regulated Environments an der Frankfurt School of Finance & Management…“ Gelle.



      de.wikipedia.org/wiki/Roland_Koch



      &



      kurz - „Ypsilanti, Al-Wazir und die Kommunisten stoppen!“

      & Däh! “OWLer Merz?“ - & zisch -



      “Ahoi Dann kann sich die AfD aber warm anziehn.“



      Na bitte. Mailtütenfrisch.

  • Dass Merkel nicht nochmal kandidiert war doch schon klar, bevor sie ihre vierte Amstzeit begonnen hat. Sie hatte doch schon abgewogen, ob sie überhaupt noch einmal diesen Scheiß-Job machen will. Leider (oder zum Glück) gab es niemand, den sie für kompetent genug gehalten hat, das zu übernehmen.



    Das einzige, was man Merkel wirklich bzgl. der schlechten CDU/CSU-Ergebnisse ankreiden kann, ist, dass sie Seehofer nicht sofort klipp und klar gezeigt hat, was geht und was nicht. Ihn und alle CSU-Minister gleich mit hätte sie rauswerfen müssen. Neuwahlen wären nicht nötig gewesen, man hätte die Grünen bestimmt überzeugen können, die fehlenden Stimmen beizusteuern. Das Verkehrsministerium hätten sie sicher gern genommen. Innen hätte die CDU haben können, Wirtschaft hätte jemand von der SPD gemacht und dafür Umwelt freigemacht.

    • @LeSti:

      Ich stimme bei. Sie hätte ohne Schwierigkeit eine neue Mehrheit bekommen und notwendige Massnahmen was Klimaschutz betrifft treffen können, Nach Atomausstieg Kohlenaustieg, und dazu die Union von der CSU-hypothek endgültig gelöst. Diese Lähmung ist schwer zu erklären.

  • Zieht sich aus der Politik zurück? Glaube ich nicht. Vielleicht aus der deutschen Politik. Aber in Europa wird doch sicher noch ein Plätzchen für sie frei sein. Wo sie doch immer so viel Geld gespendet hat.

    • @Gerdi Franke:

      "Sie werde sich nach 2021 aus der Bundespolitik zurückziehen und strebe auch keine weiteren politischen Ämter auf europäischer Ebene an."

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten…

        Ich denke aber, dass sie schon aus rein egoistischen, sich selbst schützenden Gründen auch wirklich nicht mehr antritt oder an anderer Stelle weitermacht.



        Was wäre das Schnellere/Frühere?



        Vertrauensfrage? Sie kann halt schlecht loslassen, wie Birne damals.



        Die Birne fällt nicht weit vom Stamm…^^

  • Jetzt kommen die HArdcore-Neoliberalen, die sich u.a. auf die taz stützend sagen werden wie "links" doch die Politik der Merkel-Union war und dass Zeit für eine Wende sei.



    Die Grünen und die Gelben springen schnell auf den Zug und die SPD guckt dumm aus der Wäsche - ihre Rolle des Steigbügelhalters hat sie hervorragend erfüllt.

    • @agerwiese:

      Hey! Sie sind der erste, der das Fass hier aufmacht ;-)

  • Wir alle werden Merkel noch vermissen. Ohne Merkel wird es politisch schlechter werden; sowohl hinsichtlich der Diskussionen und Beschlussfassung in der Großen Koalition, wie auch hinsichtlich der Zukunftsthemen unserer Gesellschaft.

    Allerdings, auch die AfD wird feststellen, dass ihr gesellschaftlicher und politischer Einfluss begrenzt bleibt. Die Grünen, die aktuell vor Kraft kaum laufen können, werden wieder zu Zwergen werden - politisch gesehen.

    • @Der Alleswisser:

      Hoffentlich haben Sie mit dem begrenzten Einfluss der AfD auch in wirtschaftlicher Hinsicht Recht. Für die Grünen wird die Fortsetzung der Umweltverschmutzung weiterhin Reklame machen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Der Alleswisser:

      Mit der Wahl Ihres Synonyms haben Sie bereits Fantasie bewiesen. Ihr Kommentar liegt im Rahmen der damit verbundenen Erwartungen.

      Ich werde Frau Merkel sicherlich nicht vermissen. So wie ich sie seit ihrer Inthronisation entbehrlich halte. Seit Willy Brandt und Egon Bahr habe ich keinen deutschen Politiker mehr vermisst.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Seit Karl Liebknecht ...

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Eulenspiegel:

          Den habe ich nicht mehr erlebt. Da kann ich leider nicht mitreden.

    • @Der Alleswisser:

      "Ohne Merkel wird es politisch schlechter werden; ...wie auch hinsichtlich der Zukunftsthemen unserer Gesellschaft."

      Soll das ein Witz sein? Merkel hat doch keinerlei Ideen für die Zukunft. Das ist ja das Schlimmste an ihren Absitzen der Legislaturperiode.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        ^^Böse Zungen könnten behaupten, sie hat ihren eigenen Rücktritt ausgesessen, da sie schon seit Monaten den Entschluss mit sich rumträgt…. ;D

        • @Frau Kirschgrün:

          "... da sie schon seit Monaten den Entschluss mit sich rumträgt..."

          Ob das stimmt, lässt sich leider nicht prüfen.

  • Na bitte. Das hat doch was - Wennse klug is.

    Jau & Bedbruder Kretsche - kann sich endlich endlich -



    Um ne Abschlußverwendung bemühen. Gellewelle.



    Ha no. Jedenfalls als Betbruder. Newahr.



    Normal.

    unterm——Däh!



    Zum Bierdeckelaspiranten - zisch & mailtütenfrisch:



    “Ahoi







    Dann kann sich die AfD aber warm anziehn.“*

    Na - Si’cher dat. Normal. (* zu -

    “Im Merzen der OWLer -;)

    Ja wie*?* Mach Bosse. Wollnichwoll?

    Isser denn mit dem Frisieren seines Mopeds de fiktive:



    Auf seinem Bierdeckel in - "letzter Halt" - Brilon Wald.



    Endlich & Schonn - doch noch - fertig geworden?

    Also das. Glaub ich erst - Wenn ich´s seh. Newahr.



    Normal.



    &



    Njorp.

    www.taz.de/!5546224/

  • 8G
    86970 (Profil gelöscht)

    Die Börse hat sich schon mal eindeutig positioniert: Stand jetzt (14:30 MEZ) steht der DAX bei + 2,08 Prozent. Das ARD-Börsenblatt formuliert:

    "Ein Rückzug der Kanzlerin auf Raten - diese Aussicht sorgt für Glücksgefühle an der Börse. Die Aussicht auf frischen Wind lässt die Kurse steigen. Und der von der Kanzlerin als Nachfolger ins Spiel gebrachte Name auch."

    Für mich etwas überraschend. Ich hätte nicht gedacht, dass die berühmt / berüchtigten "Märkte" Merkel offenbar ebenso gerne loswerden wollen, wie CSU und AfD.

    • @86970 (Profil gelöscht):

      Merkel steht exakt genauso für Stillstand wie Ziehvater Kohl. und die spannende Frage wird sein, wer dieses Mal die Kohlen aus dem Feuer holen wird.