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„Lebensschützer“ zeigen Ärztin anÜber einen veralteten Paragrafen

Kristina Hänel muss bald vor Gericht, weil sie Frauen wissen ließ: Bei mir könnt ihr abtreiben. Politiker*innen forden eine Gesetzesänderung.

Sowohl für Frauen als auch für Ärzt*innen ist wichtig, dass es eine klare Rechtsgrundlage gibt Illustration: Imago/Ikon Images

Eigentlich sei sie ein vorsichtiger Mensch, sagt Kristina Hänel über sich selbst und fügt hinzu: „Aber anscheinend bin ich jetzt richtig mutig“. Wie viele ihrer Kolleg*innen wurde die 61-jährige Ärztin von radikalen Abtreibungsgegner*innen angezeigt, weil sie Frauen auf ihrer Webseite darüber informiert, dass sie in ihrer Praxis Schwangerschaftsabbrüche durchführen lassen können. Nach deutschem Recht eine Straftat. Am kommenden Freitag muss Hänel vor dem Amtsgericht im hessischen Gießen erscheinen. Notfalls will sie sich durch alle gerichtlichen Instanzen kämpfen.

Abtreibungsgegner*innen machen sich ein Relikt im deutschen Strafrecht zunutze – den Paragrafen 219 a des Strafgesetzbuchs. Dieser stammt aus dem Jahr 1933 und diente ursprünglich dazu, jüdische und kommunistische Ärzte zu kriminalisieren. Noch heute verbietet er die „Werbung für den Abbruch einer Schwangerschaft“ – auch sachliche Informationen und das Auflisten des Abbruchs im Leistungsspektrum einer Praxis werden als Werben „des Vermögensvorteils wegen“ verstanden. Bei einer Anzeige nach Paragraf 219 a können den Ärzten eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe drohen.

Es ist das dritte Mal, dass Abtreibungsgegner*innen Hänel anzeigen – zum ersten Mal muss sie auch vor Gericht. Sie sagt: „Jetzt, wo eine Veränderung tatsächlich greifbar scheint, sehe ich noch klarer, wie fürchterlich diese Situation eigentlich ist.“

Denn tatsächlich tut sich etwas: Hänels Petition auf change.org hatte bis Redaktionsschluss mehr als 69.000 Unterschriften, es gibt unzählige Unterstützergruppen, einen offenen Brief, den bisher etwa 60 Ärzt*innen unterschrieben haben und eine Webseite mit einem Spendenkonto für Hänel. Pro Familia fordert „den Gesetzgeber auf, zeitnah das Defizit bei der Information zum Schwangerschaftsabbruch zu beheben“. Am Tag von Hänels Gerichtsverhandlung sollen zwei Kundgebungen vor dem Amtsgericht Gießen stattfinden, um die Ärztin zu unterstützen.

Auch an der Politik geht der Paragraf 219 a nicht vorbei: Die Linksfraktion hat einen Gesetzentwurf erarbeitet. In dem Papier, das der taz vorliegt, fordert sie die „Aufhebung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche“. Durch die „sehr weitreichende Formulierung“ des Paragrafen und seinen Missbrauch durch Abtreibungsgegner*innen entstünde „ein Klima, das die Ärztinnen und Ärzte, Beratungsstellen und Schwangeren verunsichert und die Schieflage im geltenden Recht aufzeigt“.

Verboten aber straffrei

„Dieser unsinnige Paragraf hat lange ein Schattendasein geführt“, sagt Cornelia Möhring, frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Aber jetzt wird er genutzt, um Ärztinnen und Ärzte auf eine Weise zu stigmatisieren wie in Zeiten, die wir eigentlich lange hinter uns geglaubt haben.“ Möhring selbst wird auf einer der Kundgebungen in Gießen sprechen.

Abtreibungsgegner*innen, die sich selbst gern als „Lebensschützer“ bezeichnen, nutzen den Paragrafen zunehmend systematisch, um Ärztinnen und Ärzte einzuschüchtern. Wie viele Fälle vor Gericht landen, ist unbekannt. Im Jahr 2006 wurde ein Arzt in Bayreuth verwarnt, 2008 eine Ärztin aus Nordrhein-Westfalen. 2015 kassierte Letztere sogar einen Strafbefehl, weil die Betreiber der Gelben Seiten sie ohne ihr Wissen unter „Schwangerschaftsabbruch“ verschlagwortet hatten. Sie zahlte 8.200 Euro Strafe. Auch 2010 gab es eine Verurteilung. Viele Verfahren werden unter Auflage von Zahlung mehrerer Hundert Euro eingestellt. Meistens raten Staatsanwaltschaften bei einer Anzeige dazu, den Eintrag von der Homepage zu nehmen.

Viele Ärzt*innen verzichten lieber gleich auf den Hinweis. Für Frauen, die einen Abbruch brauchen und sich im Netz informieren, bedeutet das, dass sie fast zwangsläufig auf den Webseiten der Abtreibungsgegner*innen landen.

Es ist doch niemand für Abtreibungen. Weder ich noch die Frauen, die zu mir kommen. Aber es ist meine verdammte Pflicht, sie medizinisch zu versorgen

Kristina Hänel, Ärztin

Auf Babykaust.de und Abtreiber.com etwa werden Abbrüche mit dem Holocaust gleichgesetzt und als „Mord“ bezeichnet, Ärzt*innen werden mit Name und Anschrift zwischen den Bildern blutiger Föten öffentlich an den Pranger gestellt. Hänel wird dort als „Tötungsspezialistin für ungeborene Kinder“ bezeichnet.

Der Paragraf 219 a soll verhindern, dass „der Schwangerschaftsabbruch in der Öffentlichkeit als etwas Normales dargestellt und kommerzialisiert wird“, erklärt die Gießener Staatsanwaltschaft. Für Hänel eine absurde Vorstellung. „Es ist doch niemand für Abtreibungen“, sagt sie. „Weder ich noch die Frauen, die zu mir kommen.“ Es gebe aber nun mal Situationen, in denen eine Frau eine Abtreibung brauche. „Es ist doch meine verdammte Pflicht, diese Frauen medizinisch zu versorgen.“

Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland verboten, aber straffrei. Wer sich in einer anerkannten Beratungsstelle beraten, dann eine dreitägige Bedenkfrist verstreichen und den Abbruch innerhalb der ersten zwölf Wochen vornehmen lässt, wird nicht verfolgt. Dennoch zählen Schwangerschaftsabbrüche – und das „Werben“ dafür – zu den „Straftaten gegen das Leben“, im Strafgesetzbuch verortet hinter Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen. Das ist der Kompromiss, auf den sich Gegner*innen und Befürworter*innen einer Legalisierung im Bundestag 1995 geeinigt haben und an dem seither nicht gerüttelt wurde. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch Befürworter*innen einer Legalisierung fürchten, dass eine Neuregelung eher noch restriktiver ausfallen könnte.

„Wir bekommen zunehmend Probleme mit dem Paragrafen 219 a“, sagt die SPD-Abgeordnete Eva Högl. „Wenn die Frage, ob eine sachliche Information Werbung ist, Sache der Auslegung ist, dann werden die Gerichte das klären. Wenn nicht, gibt es gegebenenfalls gesetzgeberischen Bedarf.“ Sowohl für Frauen in Notsituationen als auch für Ärzt*innen sei es ungemein wichtig, dass es eine klare Rechtsgrundlage gebe.

Nur auf den ersten Blick vernünftig

„Es ist natürlich schwierig, sich in laufende Prozesse einzumischen“, sagt die Grünen-Abgeordnete Ulle Schauws. „Aber hier geht es um eine politische Haltungsfrage. Paragraf 219 a ist veraltet und die Möglichkeit, ihn so zu nutzen, wie es einige Lebensschützer tun, ist höchst problematisch.“ Auch Schauws wird zum Prozess nach Gießen fahren. Kristina Hänel gebühre für ihren Mut „Respekt, aber auch unsere politische und feministische Solidarität“. Sie will den Prozess verfolgen und dann sehen, ob und in welcher Form gesetzgeberisches Handeln sinnvoll erscheint. „Das sollte über die Fraktionen hinweg forciert werden“, sagt Schauws.

Auch in den Reihen der Liberalen sieht man Änderungsbedarf. „Für uns Freie Demokraten gehören sowohl das Angebot, wie auch die Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen zu einer flächendeckenden ärztlichen Grundversorgung. Frauen sollten einen wohnortnahen Zugang zu sicheren medizinischen Schwangerschaftsabbrüchen haben“, erklärt der FDP-Abgeordnete Hermann Otto Solms. „Wir treten für die freie Arztwahl ein und die ärztliche Freiberuflichkeit ist für uns ein hohes Gut.“

Skeptischere Töne kommen aus den Reihen der Union. Die nötigen Informationen erhielten betroffene Frauen durch die Ärzt*innen und die Beratungsstellen, erklärt Marcus Weinberg, frauenpolitischer Sprecher der Unions-Fraktion. „Das Werbeverbot soll Geschäftsmodelle mit Abtreibungen verhindern. Insofern halte ich es grundsätzlich für richtig.“

Elisabeth Winkelmeier-Becker, rechtspolitische Sprecherin der Fraktion, befürchtet bei einer Abschaffung des Werbeverbots eine Verharmlosung von Abtreibungen. „Man kann aber sicherlich darüber streiten, ob schon die sachliche Information auf der Homepage eines Arztes den Tatbestand erfüllt.“

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz.am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Rein juristisch erfülle die sachliche Information auf der Webseite die Definition des Werbens zum eigenen Vermögensvorteil, sagt Maria Wersig, Vorsitzende des Deutschen Juristinnenbundes. „Der Schwangerschaftsabbruch ist eine Gesundheitsdienstleistung für Frauen. Darüber muss informiert werden dürfen und der tatsächliche Zugang muss gewährleistet sein.“ Der Fall und die große öffentliche Aufmerksamkeit dafür hätten das Potenzial, „grundsätzliche verfassungsrechtliche Fragen zu diesem Thema neu aufzurollen“.

„So ein Werbeverbot wirkt nur auf den ersten Blick vernünftig“, sagt Hänel. „Aber wenn man die Auswirkungen dieses Paragrafen begreift, dann muss eigentlich für jeden demokratisch denkenden Menschen klar werden, wie anachronistisch er ist.“

Sollte ihr Fall tatsächlich bis zum Bundesverfassungsgericht gehen, könnten die Richter dort das auch so sehen; diese hatten nämlich schon 2006 im Fall eines Arztes, der durch Flugblätter von Abtreibungsgegner*innen belästigt wurde, erklärt: „Wenn die Rechtsordnung Wege zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen durch Ärzte eröffnet, muss es dem Arzt auch ohne negative Folgen für ihn möglich sein, darauf hinzuweisen, dass Patientinnen seine Dienste in Anspruch nehmen können.“

Mitarbeit: Eiken Bruhn

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63 Kommentare

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  • Herr, lass Hirn regnen... Wollen diese selbsternannten Lebensschützer tatsächlich zurück in die finstere Vergangenheit? Ich habe die zum Teil noch miterlebt.

     

    Frauen wurden und werden ungewollt schwanger aus vielen Gründen. Weil sie die gängigen Verhütungsmittel im entscheidenden Moment nicht zur Verfügung haben oder nicht vertragen, weil diese Mittel versagen, weil sie zum Sex gedrängt bzw. "überredet" werden, aus schierer Unwissenheit...

     

    Ein "lediges Kind" war schon vor 40-50 Jahren das Ende jeder beruflichen Karriere. Dazu noch galt es als "Schande", die Frau und ihr Kind waren für immer sozial stigmatisiert., dazu verurteilt, am unteren Rand der Gesellschaft dahinzuvegetieren. Nur Frauen mit wohlhabendem Background konnten das Kind heimlich gebären und zur Adoption freigeben.

     

    Es blieb also nur, den (ungewollten) Kindsvater notgedrungen zu ehelichen, sofern dieser dazu überhaupt bereit war, und bis zum Lebensende ein unglückliches Dasein zu führen. Oder das Kind als das des Ehemanns auszugeben, wenn das ging. Oder als Sozialfall zu enden, ohne Aussicht auf Verbesserung.

    Oder eben abzutreiben.

     

    Früher mussten die Frauen zu einer "Engelmacherin" gehen, die mit martialischen Mitteln den Fötus austrieb, oder das selbst probieren. Dabei gab es zahlreiche schlimme Verletzungen und Todesfälle. Später konnten wenigstens die Frauen mit Zugang zu etwas Geld nach Holland fahren, wo sie gegen Entgelt in einer Klinik den Eingriff ambulant durchführen ließen, ohne Betäubung und ohne Nachsorge. Ihrem deutschen Arzt durften sie von der Abtreibung nichts verraten, sonst wäre der verpflichtet gewesen, sie wegen Mord anzuzeigen.

     

    Wer will sich zum Richter erheben und urteilen, dass eine Frau gefälligst ein Kind zu gebären hat, wenn sie nun mal schwanger wird? Sie sozusagen von der Entscheidung über den eigenen Körper ausschließen?

    Oder sie alternativ zu einem Martyrium verdonnern?

    Ich finde das reichlich bigott. Mit Lebensschutz hat das absolut nichts zu tun.

  • Danke für das Engagement der Ärztinnen /Ärzte, die für die Abschaffung dieses unsinnigen Paragraphen und damit weiter für die Rechte von Frauen – nicht nur in schwierigen Situationen – eintreten!

  • M.E. hat das BVerfG mit diesem kurzen in dem vorliegenden Beitrag genannten Ausspruch recht und Recht. Der Hinweis im Leistungsspektrum der Praxis ohne Schnörkel muss möglich sein, ja und ist es auch.

  • Erst einmal sollten die Ursachen für ungewollte Schwangerschaften beseitigt werden. Dazu gehört Aufklärung bereits in der Schule und frei erhältliche Verhütungsmittel, die ebenfalls in Schulen von Vertrauenslehrern ausgegeben werden. Teenager sind sexuell aktiver, als Erwachsene oft glauben. Es muss offen über deren Sex und die dazu gehörende Verhütung gesprochen werden können. Außerdem sollten Frauen mit einem geringen Einkommen grundsätzlich Verhütungsmittel kostenfrei bekommen. Männer müssen besser über die Möglichkeit einer Sterilisationen informiert werden.

    Abtreibungsgegener sollten sich darüber klar sein, dass es Situationen gibt, in denen das Leben der Mutter und/oder das Leben des Kindes auf dem Spiel steht, wenn eine Schwangerschaft nicht beendet wird. Welches Leben wollen diese Menschen dann retten? Das des Kindes oder das der Frau? Ist es kein Mord, eine Frau durch eine Geburt zu töten, damit das Kind leben kann? Eine Frau ist ein lebendes fühlendes Wesen, keine Brutmaschine.

  • Ich finde diesen „Prozess“ so was von verlogen!!! Das StGB gehört hier ganz klar überarbeitet: zum Einen wirst Du heut schon angegriffen, wenn Du nur im Ansatz die unselige „political correctness“ leicht ankratzt - zum Anderen wird eine Ärztin vor Gericht gezerrt, die für die Frauen in einer Notsituation Hilfe und ein Informationsportal anbietet??? Und dann sollte auch die Familienpolitik der BRD mal EHRLICH auf den Prüfstand! Der Staat will und braucht eine hohe Geburtenrate, damit die sozialen Systeme funktionieren können? Dann soll er auch dafür Sorge tragen, dass Familien sich mehr als ein Kind „leisten“ können, ohne an finanzielle Grenzen zu kommen oder auch berufliche für die Frauen. Und bei Alleinerziehenden, die sich FÜR das Kind oder die Kinder entscheiden,darf es nicht nur dann Hilfeangebote geben, wenn es um die Entscheidung FÜR oder GEGEN ein Kind geht, sondern die angebotenen Hilfen sollten dann auch tatsächlich und ohne bürokratische Hürden, monatelanges „Prüfen“ (bis hin zu Klageverfahren vor den Sozialgerichten) gewährt werden! Für diese Hindernisläufe haben die Mütter( aber auch die alleinerziehenden Väter), die ja meist such noch arbeiten gehen, um überhaupt über die Runden zu kommen, weder Zeit, noch Kraft! Und kommen diese Hilfen nicht, bedeutet das den absoluten finanziellen und sozialen Abstieg für Alleinerziehende! Wer möchte das seinem Kind zumuten!

    Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe 2 Kinder groß ziehen müssen, OHNE Unterhalt vom Vater und MIT permanentem Kampf mit den Behörden- Gottseidank hatte ich Arbeit, so dass größere finanzielle Pobleme immer noch irgendwie abgewendet werden konnten! Sparen, Urlaub oder mir auch mal was gönnen können - Fehlanzeige und jetzt, als Rentnerin habe ich meine Rente aber keinerlei finanzielle Rücklagen und muss bis zum letzten Tag mit jedem Euro jonglieren!

    Also, Schluss mit den Scheinheiligkeiten und diesem völlig widersinnigen Prozess - ändert wirksam die gesellschaftlichen Begebenheiten!!

    • @Barbara Glück:

      Sie haben so was von recht!

      Ihnen alles Gute und Liebe!

      • @Frau Kirschgrün:

        Danke! Wir erreichen nur dann was, wenn die Dinge klar beim Namen genannt werden und wir dürfen nicht lockerlassen! Viele kleine Tropfen schleifen und höhlen einen Stein, bis er bricht .....

  • Töten ist schlecht

    • @Demokrat:

      Ja, töten ist schlecht. Ungewollte Schwangerschaften sind aber auch kein Picknick.

      • @Frida Gold:

        Das stimmt leider auch

    • @Demokrat:

      Ein Schwangerschaftsabbruch beendet eine Schwangerschaft – kein Leben. Punkt.

      Und es bleibt alleinige Entscheidung der Frau. Immer. Legal oder illegal. Es geht niemanden etwas an, und es steht das Leben und die Not der Frau an erster Stelle. Punkt.

      • @Frau Kirschgrün:

        Tja, die Egomanie des Weibes.

        Punkt.

        Martin Korol, Bremen

        • @Martin Korol:

          Wenn Sie meinen…

           

          Sie halten nicht viel von Selbstbestimmung der Frau, oder?!

          • @Frau Kirschgrün:

            Doch. Dafür steht meine Frau. Was sagt denn Ihr Mann zu Ihren ausufernden Thesen? Das würde mich sehr interessieren.

            M.K.

            • @Martin Korol:

              Wieso versuchen SIE jetzt auch meinen Mann über mich zu stellen? Geht's noch?!

              Sie haben Ihre Meinung, ich meine. Was interessiert Sie die Meinung meines Mannes?

               

              Aber Sie glauben (das machen viele Männer gerne), mir sagen zu müssen, dass nur Männer dazu eine "richtige" Meinung haben (können). Sie sollten m. E. mal Ihre Vorurteile neu sortieren…

              • @Frau Kirschgrün:

                Lebe ich selbstbestimmt in einer Familie, bedeutet meine Selbstbestimmung, dass meine Frau und unsere Kinder fremdbestimmt leben. Gleiches gilt für meine Frau und unsere Kinder. In Maßen mag das noch angehen. Ufert der Anspruch des einen auf ein selbstbestimmtes Leben aus, leben die anderen entsprechend in einer Diktatur. Ich bin gegen eine Diktatur. Im Staat wie in der Familie. Ich nehme an, Sie auch.

                M.K.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Nein. Widerspruch!

         

        Es darf niemals alleinige Entscheidung der Frau bleiben. So wie zu einer Befruchtung (üblicherweise) zwei Menschen gehören, ist es auch bei der Entscheidung, ob das Kind zur Welt kommen darf/ soll/ muss - oder nicht.

         

        Dass das Leben und die Not einer Frau eine wichtige Rolle spielt, bedeutet keineswegs, das es um sie alleine geht.

         

        Das abgetriebene Lebewesen hat keine Stimme, die es erheben könnte.

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          ...Sie kennen aber schon den Unterschied zwischen Schwangerschaft und Befruchtung?!

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Sie sind ein Mann, wenn ich das richtig lese.

          Ich bin eine Frau mit 60 Jahren Lebenserfahrung und ich bleibe bei meiner oben geäußerten Meinung.

          Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass Sie es einfach nicht beurteilen können was ein Frau durchmacht oder nicht, was sie sich zumutet oder nicht, was ihre Existenz bedroht oder was nicht, denn Sie sind ein Mann und keine Frau. Das ist so. Punkt.

           

          Und mein Bauch GEHÖRT mir, ob Ihnen das einleuchtet oder nicht, da hat niemand mitzureden, auch nicht der Sexualpartner, außer ich als Frau wünsche das. Punkt.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Frau Kirschgrün:

            Mit dem Punkte machen haben Sie es.

             

            Wie wäre es zur Abwechslung mit dem Blick über den begrenzten Tellerrand hinaus ... mit ein klein wenig Empathie und Mitgefühl? Das Totschlagargument: "Du als Mann kannst doch gar nicht" ... führt zum: "Du als Mann darfst doch gar nicht ..."

             

            Wollen Sie solchen Kontakt zwischen erwachsenen Menschen? Wie wäre es mit Augenhöhe? Männer können mehr als nur Sexualpartner. Es soll sogar Romantiker geben.

             

            Trotz allem: Ihre Meinung sei Ihnen unbenommen. Punkt.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Sie peilen es nicht, oder? Es geht um die Selbstbestimmung der Frau, Augenhöhe verweigern fast immer die Männer, nicht die Frauen.

              Und was hat das alles damit zu tun, dass es sogar "sogar Romantiker geben" soll??

               

              "Begrenzter Tellerrand": Sie sind doch keine Frau, oder habe ich das falsch verstanden? Sie KÖNNEN das nicht beurteilen, Sie können Mitgefühl, Emmpathie und Romantik haben, aber Sie sind keine Frau.

               

              Manche Tatsachen muss eben auch ein "Mann" akzeptieren – finde nicht nur ich…

               

              Aber trotzdem "Dankeschön", dass Sie mir meine Meinung zugestehen – merken Sie nicht, dass Sie damit schon wieder versuchen, sich "über" eine Frau zu stellen? So viel zu Ihrer Großzügigkeit, mir meine Meinung "nicht zu nehmen" – das ist mein Recht, unabhängig von Ihrer Gunst. Punkt (konnte ich mir jetzt nicht verkneifen).

               

              Lass' gut sein…

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Frau Kirschgrün:

                Ach! Jemand, der partout das letzte Wort haben möchte?

                 

                Zu Ihrer Information: dies hier ist ein Forum. Es dient dem Austausch und Widerstreit unterschiedlicher Meinungen. Im günstigsten Fall von Menschen, die das eigenständige Denken schätzen.

                 

                Wer keinen Widerspruch duldet, sollte im häuslichen Kreis mit Claqueuren eine Märchenstunde abhalten, wo "böse Onkels" draußen bleiben müssen!

                 

                Ich streite mich gerne. Aber nur mit Menschen, die Ergebnisoffen sind und nicht ihre Vorurteil loswerden und Allgemeinplätzchen backen wollen. Dafür eigne ich mich wirklich nicht ... zum Glück!

                 

                Jetzt lasse ich es "gut" sein.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Der Böses spricht über mich und die Meinen, der gehe nach Hause und betrachte sich und die Seinen.

                   

                  Punkt. Punkt. Punkt.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Frau Kirschgrün:

                    Ich bekenne: ich bin neidisch. Weil ich keine Claqueure habe. Mit den Meinen bin ich im kreativen Wettstreit der Meinungen.

                     

                    Ich würde an mir zweifeln, wenn ich Recht bekäme.

                    • @76530 (Profil gelöscht):

                      Sind Sie sicher, dass Sie den Satz richtig verstanden haben?

                       

                      Macht nichts…

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Es ist der Körper der Frau, der das Kind austrägt und gegebenenfalls Schaden nimmt. Es ist nach wie vor die Frau, die im Zweifelsfall vorm finanziellen, beruflichen und/oder familiären Ruin steht. Wenn das nicht so wäre, könnte man auch anderen eine Teilentscheidung zugestehen, aber derzeit geht es halt nur so.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Frida Gold:

            Wo die von Ihnen aufgeführten Folgen einer vollendeten Schwangerschaft bestehen, würde mich aufrichtig interessieren. Nicht jede abtreibende Frau macht dies aus existentiellen Gründen. Nicht jede, um etwaige Konsequenzen abzuwenden, die als unerträglich bewertet werden.

             

            Manchmal liegt die Ursache woanders: in nicht kommunizierten Gründen. Dass dadurch heranwachsendes Leben zerstört wird, ist schlimm. Was dies mit der Seele eines einstmals liebenden Mannes macht, scheint offenbar keine Rolle zu spielen.

             

            Auch das sind (verschwiegene) Folgen des Irregeleiteten "Mein Bauch gehört mir".

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Die Folgen einer vollendeten Schwangerschaft sehe ich in meinem erweiterten Bekanntenkreis. Es läuft halt nicht immer alles rund. Da ist die Bekannte, die bei der Geburt fast gestorben ist und deren Kind einen Geburtsschaden erlitten hat. Zum Glück wollte sie das Kind und schlägt sich wacker. Aber wenn sie es nicht gewollt hätte...?

              Dann stellen sie sich mal eine junge Frau in der Ausbildung vor, die ungewollt schwanger wird. Das kann die gesamte Lebensplanung ruinieren, nicht jede hat ein Lebensumfeld aus Eltern, Großeltern und Freunden, das behilflich ist.

              Dann stellen Sie sich mal die verheiratete Frau vor, die von einem Liebhaber schwanger wird.

              Oder ganz klassisch die Frau mit einem Zeitvertrag, der natürlich nicht verlängert wird, so dass sie ihr Kind als Arbeitslose zur Welt bringen darf und im Anschluss natürlich nicht so leicht einen Job findet.

              Und das alles rechnet noch nicht die Opfer von Missbrauch und Vergewaltigung ein, denen man es schlicht nicht zumuten kann, Kinder ihrer Peiniger auszutragen.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Frida Gold:

                Zur Klärung:

                 

                ich sehe in einer Abtreibung EINE Option, allerdings keine besonders gute. Hier unterscheide ich: Frauen, die UNGEWOLLT Opfer von Missbrauch und Vergewaltigung wurden, haben für mich jedes Recht der Welt zum Abbruch. Anders verhält es sich bei Frauen, die leichtfertig zu einer Abtreibung neigen. OBWOHL sie nicht alleine sind, obwohl sie aktive Unterstützung von Anderen erhalten, obwohl ein Kind keine "Lebensplanung ruiniert" (eine Terminologie, die mich fröstelt).

                 

                Interessanterweise ist von solchen Frauen im öffentlichen Diskurs (nicht nur in Ihren Äüßerungen) nirgendwo die Rede. Wissen Sie, aus welchen Gründen?

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Ich kenne diverse Frauen, die abgetrieben haben. Keine von diesen hat das "leichtfertig" getan. Ich weiß nicht, wo die Ihrer Meinung nach offenbar massenhaft gewohnheitsmäßigen Abtreibungen stattfinden sollen. Bei den mir bekannten Fällen waren das jedes Mal schwere Entscheidungen, sehr schwere. Aber wir leben halt in einer Welt, wo man vor Entscheidungen wie "Haus verkaufen und Vertragsstrafe zahlen oder Kind bekommen" gestellt wird, wenn eine ungeplante Schwangerschaft eintritt. Oder auch "Ehe ruinieren oder Kind bekomen", denn wie erklärt man dem Gatten mit Vasektomie den einmaligen Fehltritt mit dem Kollegen?

                  Ganz zu schweigen von der charmanten Art gewisser Männer "entweder du treibst ab oder ich verlasse dich" auszuspielen.

                  Sie können ziemlich sicher sein, dass viele ungewollte Schwangerschaften einfach blöd passiert sind und für die schwangeren Frauen große Konsequenzen hätten.

                  Ja, es mag Frauen geben, die mal eben so abtreiben. Nach meiner Erfahrung ist das aber keinesfalls der Normalfall.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Frida Gold:

                    Was Ihren Schlußsatz angeht, stelle ich hier gerne einen Konsens mit Ihnen her.

                     

                    Eines muss anders angekommen sein als ich es meinte: es war nie meine Absicht, der Mehrheit abtreibender Frauen Leichtfertigkeit zu unterstellen. Das wäre anmaßend. Ich sprach von ANDEREN Erfahrungen als den von Ihnen geschilderten Situationen, die zu Abbrüchen geführt haben. Ich sprach "nur" von eigenen, sehr prägenden Erfahrungen, die ich weder verschweigen möchte ... noch generalisieren.

                     

                    Mit Engstirnigkeit und Verbohrtheit so genannter Lebensschützer verbindet mich nichts. Und die Forderung nach juristischen Strafen ist als gelernter Pädagoge so überhaupt nicht mein Lösungsweg.

                     

                    Das war alles.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Und sie finden, "Frauen, die leichtfertig zu einer Abtreibung neigen" (nehmen wir mal an, dass es die gibt), sollen all diese Kinder lieber bekommen und grossziehen?

                  Was meinen sie denn, wie Ihre "Frauen, die leichtfertig zu einer Abtreibung neigen" diese zwangsgeborenen Kinder behandeln würden?

                   

                  Kindererziehung ist anstrengend und schwierig. Sind Sie sicher, dass Sie diesen hypothetischen Kindern einen Gefallen tun, wenn Sie sie zum Leben verurteilen?

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Anjetta Christner:

                    Wenn ich hier scheibe, so sind meine Worte Erfahrungsgetränkt. Durch Schmerz, Leid und Tränen. Von daher: es gibt sie, diese Frauen. Mehr als Sie anzunehmen bereit sind.

                     

                    Sie zeigen mir, dass Frauen darüber nicht sprechen möchten. Für mich nichts Neues. Mir ist Don Quichote sympathisch, aber der ständige Kampf mit den Windmühlenflügeln ist mir auf Dauer zu öde.

                     

                    Hier geht es nur um Eines: die Deutungshoheit. Da lässt sich Frau von Mann nicht reinreden. Traurig, sehr traurig.

                     

                    Ich habe in meinem Berufsleben viel mit fremden - besonders: unerwünschten - Kindern zu tun gehabt. Aber das soll hier kein Thema für mich sein.

                    • @76530 (Profil gelöscht):

                      Ich bestreite nicht, dass es Menschen gibt - Männer wie Frauen - die sich in unterschiedlichen Kontexten äußerst rücksichtslos verhalten. Ich bezweifle, dass das normalerweise (bei beiden Geschlechtern) "aus Leichtsinn" passiert. Das ist aber für meine Frage letztlich egal.

                       

                      Daher nochmals: Wollen Sie Frauen, die - warum nun auch immer - einen Hang zu rücksichtslosem Verhalten haben, dadurch bestrafen, dass Sie sie zwingen, ein Kind zu bekommen, das sie nicht wollen? Und ist Ihnen klar, dass Sie das Kind damit ebenso bestrafen?

                      • 7G
                        76530 (Profil gelöscht)
                        @Anjetta Christner:

                        Eine klare Frage erfordert eine klare Antwort: wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, ist Strafen so überhaupt nicht mein Ding. Bei Frauen nicht. Schon gar nicht bei Kindern. Auch nicht bei Männern. Im persönlichen Kontakt könnten Sie sich ein Bild davon machen.

                         

                        Wer diese Debatte verfolgt hat oder nachliest, für den wird sichtbar, dass ich von Beginn an der Differenzierung des Einzelfalls das Wort geredet. Dass dies Einzelnen nicht gefällt, die sich mit pauschalen Generalisierungen wohlfühlen, damit kann ich leben.

                        • 7G
                          76530 (Profil gelöscht)
                          @76530 (Profil gelöscht):

                          Es soll heißen: "... das Wort geredet HABE."

                    • @76530 (Profil gelöscht):

                      Und es ist SEHR gut, dass sich frau nicht von mann reinreden lässt – ob es Ihnen passt oder nicht.

                       

                      So lange Sie nicht aufhören zu glauben, (fast) alles besser als Frauen zu wissen, werden Sie sich weiter so winden müssen wie Sie es in meinen Augen tun…

                       

                      Und: Frauen reden über (fast) alles und das (fast) immer.

                       

                      Wenn Frauen nicht (mehr) reden wollen, dann hat das Gründe. Vielleicht denken Sie darüber mal nach – angeblich sind ja wir Frauen sonst das kommunizierende Geschlecht schlechthin…

                      • 7G
                        76530 (Profil gelöscht)
                        @Frau Kirschgrün:

                        Sie erinnern mich an eine Nachbarin von mir, mit der ich mich gerne streite. Für sie tragen Männer die Verantwortung dafür, was sie tun (hier bin ich dabei). Und Sie tragen die Verantwortung dafür, was Frauen tun. Chapeau!

                         

                        Ich halte es mit Günther Grass: "Für die Tat ist allein der Täter verantwortlich." Und da spielt es keine Rolle, ob der Täter ein Mann ist - oder eine Frau. Gelle?

                        • @76530 (Profil gelöscht):

                          Eben, und deswegen ist es allein Sache der Frau – wie gesagt: erst einmal. Sie lernen ja dazu!

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Die Liste, die beschreibt, was die vielfältigen Verhalten von Männern mit den Seelen von Frauen machen, ist endlos lang – so endlos, dass selbst Ihnen einige Beispiele einfallen müssten, die belegen, dass wir in einer patriarchalen Gesellschaft leben und es den meisten Männern einfach schnurzpiepegal ist, wie es einer Frau oder den Frauen geht.

              Dass jede gescheiterte Beziehung (jede!) auf beiden Seiten Verwüstungen anrichtet, ist nichts Neues, und ich will das auch nicht aufrechnen.

               

              Es ist und bleibt aber ein ganz gewaltiger Unterschied, ob das Leben als Frau oder als Mann gemeistert werden muss.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Frau Kirschgrün:

                Ihrem Schlusssatz kann ich nur zustimmen: es ist ein gewaltiger Unterschied, ob das Leben als Mann oder Frau gemeistert werden muss.

                 

                Die meisten Männer, denen es angeblich egal ist, wie es einer Frau geht, sind ein Totschlagargument. Damit wird jeder anderstickende Mann zum ewigen Schweigen gebracht. Sehr bequem für Schwarz-Weiß-Bilder.

                 

                Frauen in konflikthaften Situationen schreien gerne nach Quoten, gerieren sich als schutzlose Opfer in einer feindseligen MännerWelt. Aus dem gängigen Raster gefallene Männer (die als Feindbild nichts mehr taugen) werden allein gelassen - und sitzen zwischen allen Stühlen. Als "Verräter" gegenüber ihren Geschlechtsgenossen und - bestenfalls - als exotischer Paradiesvogel gegenüber den meisten Frauen.

                 

                Jahrezehntelang war ich ein gefragter und geschätzter Frauenversteher. Heute habe ich vor der Verlogenheit von mainstream-Frauen mit solchen Verhaltensweisen jede Achtung verloren.

                 

                Die späte Folge einer Abtreibung, deren SCHMERZ ich nach 25 Jahren noch immer spüre. Als Mann.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Deswegen schreibe ich ja auch von „den meisten Männern" – und ein Mann, der sich selbst als „Frauenversteher" bezeichnet, ist für mich indiskutabel. Das ist wieder so ein in meinen Augen arrogantes „Prädikat“, das wieder nur das „über einer Frau stehen“ wollen zeigt. Das ist eben gerade KEINE Augenhöhe. Aber lassen wir das…

              • @Frau Kirschgrün:

                Richtig. Die Bevölkerungsgruppe "alleinerziehende Frauen" gehört zu denen mit den höchsten Armutsrisiko.

                Und davon gibt es eine ganze Menge.

                Alleinerziehende Männer gibt es natürlich auch, nur schlicht deutlich weniger. DEUTLICH weniger. Ob diese dieselben Probleme haben wie Frauen, kann ich mangels eigener Erfahrungen leider nicht beurteilen.

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Frida Gold:

                  Wollen wir uns auch mal darüber austauschen, mit welchen Mechnismen alleinerziehende Frauen verhindern, dass es zu einem gemeinsamen Erziehen kommt?

                   

                  In meinem Berufsleben habe ich einen jungen, behinderten Mann mehrere Jahre lang betreut, der alleinerziehend war, nachdem ihn seine Frau mit der damals zweijährigen Tochter allein gelassen hat. ER hat meinen allerhöchsten Respekt, mit seinen begrenzten Möglichkeiten das Aufwachsen seiner Tochter in Liebe und Fürsorge gewährleistet zu haben.

                   

                  In ein Loblied für Alleinerziehende werde ich nicht einstimmen. Auch hier gilt das Motto: alles eine Frage des Einzelfalls.

                  • @76530 (Profil gelöscht):

                    Mannometer, Eure kleine Dreiergruppe besorgt es sich ja richtig gegenseitig! Aber mit dem Tellerrand habt Ihr es alle nicht so, gell?

                    • 7G
                      76530 (Profil gelöscht)
                      @Wuff:

                      So viel zum Thema "Dreiergruppe"!

                    • @Wuff:

                      Ist doch super, dass "WUFF" durchblickt. Haste keinen Spaß daran?

                      • @Frau Kirschgrün:

                        Irgendwie sind einige Argumente in dieser Diskussion merkwürdig...

                         

                        Herr Leiberg erklärt ein natürliches Phänomen ("So wie zu einer Befruchtung (üblicherweise) zwei Menschen gehören") zum moralischen Maßstab.

                        Das ist ein naturalistischer Fehlschluss. Aber das passt auch ganz gut zu einem Abtreibungsgegner, der aus dem Sein eines "etwas" ohne Persönlichkeit/Gefühle/Denkfähigkeit ein Sollen menschlicher Existenz macht. Aus der Möglichkeit die Pflicht zur Umsetzung. Dächte man konsequent, müsste man auch gegen Kondome sein wie die katholische Kirche.

                         

                        Beiderseitig werden fürs Gesamtbild wenig aufschlussreiche Einzelerfahrungen generalisiert.

                        Es mag emotional interessant sein, was Einzelne erlebt haben, aber sollte bei Entscheidungen dieser Größenordnung nicht die Statistik herangezogen werden? Mein Eindruck ist: dass eine Frau, leichtfertig und gefühlskalt abtreibt ist eine seltene Ausnahme. Dass Frauen potenziell diejenigen sind, die bei einer Austragung, weitestgehend allein mit den Belastungen fertig werden müssen, ist bei Trennungen der Regelfall. Und dass da unsere Gesellschaft sowohl strukturell als auch moralisch wenig hilfreich ist, ist auch bekannt.

                         

                        Und Frau Kirschgrün macht das Betroffene-Sein zur obersten moralischen Instanz.

                        Ich stimme zu, dass die Stimme des/der Betroffenen eine große Rolle spielen muss, aber ich fände es falsch, wäre das die einzige Entscheidungsgrundlage. Natürlich kennt die jeweilige Frau am besten ihre Innensicht, ist allein ganz unmittelbar dieser Situation ausgesetzt. Aber: als Betroffene urteilt sie auch im hohen Maße subjektiv.

                        Dennoch: Selbstbestimmung über das eigene Leben und über den eigenen Körper sind letztlich die besten Argumente.

                         

                        Im Grunde gefällt mir der Ist-Zustand ganz gut: Abtreibung ist möglich, aber es wird in der Hoffnungberaten, Perspektiven eines "es geht doch" aufzuzeigen. Die Frau hat das letzte Wort.

                        Es gibt also soziale Kontrolle für den unerfreulichen Einzelfall - wozu da noch eine Informationssperre?

                        • @njorg:

                          * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

                          …"dass die Stimme des/der Betroffenen eine große Rolle spielen muss, aber ich fände es falsch, wäre das die einzige Entscheidungsgrundlage"…

                           

                          Wer hätte denn da noch mitzureden? Sie haben es auch nicht verstanden, worum es den Frauen geht: Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, frei von Beeinflussung – so lange bis die Frau entscheidet, jetzt möchte ich jemanden (Mann, Ärztin) dazu holen.

                           

                          Es kann nicht sein, dass Statistiken oder Befragungen und/oder der entsprechende Mann da mitzureden hat, das hieße, dass es gleichzeitig sowohl um einen Embryo im Anfangsstadium als auch um das Leben der Frau, die Abhängigkeit der Frau, um die Frau, die ihr eigenes Geld verdienen möchte, ginge.

                           

                          Das geht nicht, da beide unmöglich auf einer Stufe stehen (können).

                           

                          Es ist und bleibt allein die Entscheidung der Frau.

                           

                          Stellen Sie sich nur einfach mal vor, die Frau erzählt die eingetretene Schwangerschaft dem Mann nicht, dann ist sowieso alles klar… wie gesagt, es ist und bleibt die Entscheidung der Frau – schlimm genug, dass sie – in dem extremen Falle einer Abtreibung – auf "fremde Hilfe" angewiesen ist und etwas derart Intimes offen legen MUSS.

                           

                          Wir leben LEIDER in einer patriarchalen Gesellschaft, aber schwanger werden immer noch die Frauen. Das ist für Männer bitter, aber sie müssen lernen, es zu akzeptieren, dass auch Frauen ihr Leben frei planen und entscheiden möchten und das dürfen und das können.

                          * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

                        • 7G
                          76530 (Profil gelöscht)
                          @njorg:

                          Wieso schreiben Sie nicht MIT mir, sondern ÜBER mich???

                           

                          So wundere ich mich auch kaum, dass Sie aus mir einen Abtreibungsgegner zu machen versuchen, der aus "wenig aufschlussreichen Einzelerfahrungen" eine Generalisierung macht.

                           

                          Keineswegs bin ich ein Gegner von Abtreibungen. Mir ging und geht es in diesem Diskurs darum, gegen eine Generaliserung zu schreiben, in der ALLE Männer pauschal als das personifizierte Böse ihr dickes Fett abbekamen. Dass die Debatte aufgrund eigener Erfahrungen der Beteiligten eine Eigendynamik nahm, habe ich irgendwann auch bemerkt.

                           

                          Ihre Schlussfolgerung teile ich gerne. Auch dass die Frau das letzte Wort hat. Beinhaltet dies doch, dass zuvor Worte zwischen Mann und Frau ausgetauscht wurden. Für mich wäre dies bereits ein unschätzbarer Gewinn gewesen.

  • Es gibt leider immer Menschen, die ihr persönliches Wertesystem als allgemeingültig ansehen. Freiheit endet dort, wo sie die Freiheit der anderen bedroht. Im Bereich der Ethik sind viele Volksvertreter eben nur Vertreter ihres eigenen Denkens. Wer macht sich schon eine Entscheidung zum Abbruch einfach? 1 Promille der Betroffenen? Oder noch weniger?

     

    Genauso ist es mit den Gesetzen zur Sterbehilfe. Dies ureigene Entscheidung über meine Person geht doch einen von diesen .... (schlimmes Schimpfwort) überhaupt nichts an.

  • Abschaffung der §§ 219a, 218... - jetzt !

    • 8G
      82741 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Freigabe der Abtreibung bis 3 Monate nach der Entbindung ... jetzt!

    • @Uranus:

      Zu Befehl. Habe gerade die Paragraphen in meinem Buch geschwärzt.

      So einfach geht es

      • @Demokrat:

        jetzt noch einen schwarzen Balken über die Augen geklebt und sie sind anonym im Netz unterwegs...

  • Aus der CDU heißt es: "Das Werbeverbot soll Geschäftsmodelle mit Abtreibungen verhindern. " Das ist nun wirklich seltsam, ausgerechnet aus der CDU so ein antikapitalistischer Unsinn. Wenn wir Abtreibungen akzeptieren wollen ( und ich glaube, das ist richtig so), dann sollte man auch akzeptieren, daß Ärzte ihren Lebensunterhalt (auch) mit Abtreibungen verdienen. Was legal ist, sollte auch Grundlage für ein Geschäftsmodell sein können. Das gilt nicht nur für Abtreibungen. Ich bin auch dafür, daß Prostituion (Sex als Geschäftsmodell) legal bleibt, und gegen die Kriminalisierung von kommerzieller Sterbehilfe. Wenn sich jemand selbstbewußt für einen Freitod entscheidet, ihn ohne Hilfe nicht ausführen kann, und kein Freund zur Hand ist, warum soll dann Beihilfe zum Freitof gegen Bezahlung verwerflich sein?

  • Man sollte das StGB mal gründlich nach überflüssigen Straftatbeständen durchforsten und dann kräftig Paragraphen streichen. Der hier thematisierte §219a gehört sich auf die Streichliste, ebenso wie diverse Paragraphen zu Gotteslästerung, Verunglimpfung ausländischer Staatsoberhäupter und sicher noch einiges mehr.

  • Ich wünsche Frau Hänel den Sieg der Vernunft und bereits in der ersten Instanz einen Freispruch erster Klasse.

     

    Sind wir ins Mittelalter zurückgefallen?!

     

    Müssten dann nicht auch alle Gesetze als Werbung für Straftaten gesehen werden?

    Da werden schließlich gewisse Tatbestände ganz genau beschrieben, die als Aufforderung zur Nachahmung verstanden werden könnten, würde man der Lesart dieser Klage folgen…

     

    Aber ich bin ja "nur" eine Frau, und denen muss Mann ja genau sagen, was Recht und Unrecht und was Selbstbestimmung ist, ne?!

  • Ich bin gespannt ob ich neugierig bin wie die Redakteur*innen auch noch alle sonstigen Geschlechter in die geschlechterneutrale Schreibe einbauen möchte.

    • @Marc T.:

      Sterncheninnen gibt es dann, wenn es in den Kram passt. Das sieht man schon am Titel des Artikels. Dort sind es nur Lebenschützer und keine Lebenschützer*innen.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Marc T.:

      Der Asterisk (*) ist nicht für umsonst da.