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Kommentar Landtagswahl in Meck-PommDie Erschütterung

Die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern weist auf die Stimmung im gesamten Land hin. Besonders die SPD muss eine neue, soziale Sprache finden.

Gabriel und Sellering lachen – dürfen aber für die SPD die Renaissance der sozialen Frage nicht verschlafen Foto: reuters

Wenn ein Bundesland mit 1,6 Millionen Einwohnern wählt, muss man mit Ableitungen fürs große Ganze vorsichtig sein. Aber das traurige Ergebnis dieser Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern funktioniert wie eine Lupe aus Kristallglas. Entwicklungen, die sich schon lange abzeichnen und die ganze Republik beschäftigen, werden plötzlich sichtbar. Riesig, in vielen Facetten und bedrohlich.

Da wäre zunächst der Aufstieg der AfD, gegen den bisher kein Rezept der demokratischen Parteien hilft, weder die Polterei in der CDU noch das Links-Blinken der SPD. Die verbreitete Unzufriedenheit der Menschen mit der Flüchtlingspolitik, die ja nicht nur Merkel, sondern auch SPD und Grüne mitgetragen haben, wirkt für die Rechtspopulisten wie eine vitaminreiche Nährlösung. Die Angst vor dem Fremden macht die Rechten stark, und gegen dieses Gefühl helfen rationale Argumente nicht mehr.

Was in den USA schon länger zu beobachten ist, zeigt sich inzwischen auch in Deutschland. Die Weltbilder vieler frustrierter Menschen lösen sich von Fakten, oder, wie man modern sagen könnte: Wir befinden uns im postfaktischen Zeitalter. Wichtig ist für viele Menschen nicht mehr, was stimmt – sondern was ihr eigenes, von der Komplexität der Welt überfordertes Gemüt bewegt. In Mecklenburg-Vorpommern liegt der Ausländeranteil bei 3,7 Prozent, 2015 nahm das Land rund 23.000 Geflüchtete auf – viel weniger als andere Länder.

Wenn die AfD mit „Überfremdung“ oder „schmarotzenden Flüchtlingen“ Stimmung macht, gibt es im Alltagsleben ihrer Anhänger dafür keinerlei Beleg. Nur ist das leider völlig egal. Gerade deshalb ist das Repertoire der AfD-Themen unerschöpflich, schließlich ist die Welt der Ängste groß. Wir werden uns noch wundern, was die Rechtspopulisten über „den“ Islam, „die“ Flüchtlinge oder „die“ Sozialschmarotzer alles behaupten werden. Die AfD verstetigt in Mecklenburg-Vorpommern ihren sensationellen Erfolg – und nimmt Kurs auf den Bundestag.

Auch Berliner CDU wird im September gedemütigt werden

Für die CDU ist es eine fundamentale Erschütterung, dass eine rechte Partei zum ersten Mal in der deutschen Geschichte an ihr vorbeizieht. Zumal, das macht es schlimmer, die CDU vor Ort nicht mit Wattebäuschchen warf: Ihr Spitzenmann Lorenz Caffier ist ein Hardliner, er hatte das Amt des Innenministers inne und scheute nicht davor zurück, mit dem unsinnigen Burka-Verbot auf Stimmenfang zu gehen. Doch selbst diese Rechtsprofilierung verhinderte massive Abwanderungen der CDU-Wähler zur AfD nicht.

Die CDU ist unglaublich sensibel für machtgefährdende Entwicklungen. Dieses Desaster wird deshalb in die Bundespartei ausstrahlen – zumal abzusehen ist, dass auch die Berliner CDU bei der Wahl am 18. September gedemütigt wird. Es könnte das beginnen, was vor der so genannten Flüchtlingskrise undenkbar war. Eine Debatte darüber, ob Angela Merkel die richtige Kanzlerkandidatin 2017 ist.

Außerdem wird sich der mühsam unterdrückte Dauerstreit zwischen CDU und CSU über die Flüchtlingspolitik verschärfen. CSU-Chef Horst Seehofer interpretiert das Ergebnis in Mecklenburg-Vorpommern natürlich als Bestätigung. Der Merkel-Flügel in der Union ist darauf festgelegt, die Entscheidungen der Kanzlerin zu verteidigen. Diese Wahl häuft Sprengstoff im konservativen Lager an, ob er explodiert, lässt sich im Moment schwer absehen.

Arbeiter schwenken zur AfD

Und noch ein Trend wird deutlicher, als es zuvor schon war: Auch die Sozialdemokraten und die Linkspartei leiden unter dem Aufstieg der Rechten. Denn das linke Lager erodiert erkennbar. Beide Parteien – die Linken sind in Schwerin wie anderswo in Ostdeutschland auch im Grund linke Sozialdemokraten – haben relevant Stimmen an die AfD abgegeben.

Mehr Nationalismus bedeutet mehr Schutz und Sicherheit: Für prekär lebende Menschen oder Arbeiter, die sich von der Globalisierung unter Druck gesetzt fühlen, ist dieses falsche Versprechen der AfD attraktiv. 33 Prozent der Arbeiter machten ihr Kreuz bei den Rechtspopulisten, mehr als bei der SPD (27 Prozent) oder der Linkspartei (10 Prozent). Die Sozialdemokraten, die nach Prozentpunkten verloren, bei den absolut abgegebenen Stimmen aber stagnieren, sind bei dieser Wahl noch einmal glimpflich davon gekommen, weil Erwin Sellering ein beliebter Regierungschef ist. Aber wenn sie jetzt so tun, als sei das ein grandioser Erfolg, belügen sie sich selbst.

Wenn die SPD klug ist, versteht sie, dass der Aufstieg der AfD auch eine Rennaissance der sozialen Frage bedeutet. Die SPD muss eine neue Sprache und neue Rezepte finden, um glaubhaft zu machen, dass sie für sozialen Zusammenhalt steht.

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78 Kommentare

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  • Das interessanteste an diesem Kommentar und Benennung der "Verantwortlichen" ist wieder einmal die Partei mit den größten Stimmenverlusten und die nicht erwähnt wird.

  • Hihi, die spd wird keine "neue soziale Sprache finden", denn es gibt niemanden mehr, der diese "neue soziale Sprache" den "Genossen" auch nur ansatzweise abnehmen würde. Die spd hatte ihre Chance, sie hat sie fahrlässig verspielt. Auf Jahre wird es bundesweit, bis auf einige Ausnahmen, keine spd mehr geben, keine spd, die auch nur den geringsten Hauch einer Chance hat, an die Macht zu kommen. Die spd ist Geschichte, und Gott bewahre uns, dass die fdp wieder in den Bundestag einziehen möge! MV ist ein Sonderfall, denn es gibt kaum ein Bundesland, in dem die politischen Gegner der spd noch schlechter aufgestellt sind. Viele Gedanken machen sollten sich mal die grnen und auch die lnke! Sie will ja die Fratze des Hasses von der AfD reißen, aber ob das als Wahlprogramm genügt. Ich zweifele. Genau so wie an der spd und ihr Comeback!

  • SPD? Was ist das denn? Ich seh manchmal den Gabriel im Fernsehen. Furchtbare Person. Meinen Sie das mit "SPD"?

     

    Meine Oma hat mir erzaehlt, dass es hierzulande mal Sozialdemokraten gab. Waere doch schoen, wenn die auch mal eine Partei gruenden wuerden, oder? Ich glaube sowas fehlt Deutschland gerade.

     

    Und die Linkspartei? Wandern die demnaechst nicht geschlossen nach Russland aus? Vielleicht kriegen wir dann noch eine neue Partei, diesmal eine, die wirklich links ist.

  • Sehr guter Artikel.

     

    "Die SPD muss eine neue Sprache und neue Rezepte finden, um glaubhaft zu machen, dass sie für sozialen Zusammenhalt steht."

     

    Eine neue Sprache vielleicht, neue Rezepte nicht unbedingt. Die "neuen Rezepte" wurden doch von Neocons wie Schröder und Co. entwickelt. Die haben den Herrn direkt in eine Führungsposition katapultiert und die SPD weiter kaputtgemacht.

  • Mir fehlt der Aspekt der deutlich gestiegenen Wahlbeteiligung in der Analyse. Offensichtlich hat die AfD in einem erheblichen Maße Nichtwähler/innen mobilisiert.

     

    Wichtig ist der Hinweis darauf, dass die "linken" Parteien (bei der SPD kann ich da nur Anführungszeichen machen) SPD und Linke erhebliche Schwierigkeiten haben die Arbeiter zu mobilisieren.

     

    Ich hoffe, dass die Situation endlich mal richtig analysiert und entsprechend gehandelt wird, denn ich habe keine Lust auf eine Bundeskanzlerin Frauke Petry.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Aha. Wie lautet denn Ihre Analyse, lieber Kollege GESUNDER MENSCHENVERSTAND?

  • Nachdem Sie alles als Rechts und Rechtsradikal beschimpft haben, was nicht 100% auf Ihrer Linie war, wundern Sie sich jetzt, dass Ihnen die Unterstützer ausgehen?

    Sorry, aber die "linke" Politik der letzten Jahre war für mich ein Grund, mir lieber die Hand abzuhacken als mich weiter als links zu bezeichnen. Und egal, ob das nun von TTIP-Gabriel mit seinen permanenten Lügen ist, ob das die Linke ist, die nicht nur autonome Spinner aus der Piratenpartei rekrutiert sondern auch die eigene Vorsitzende sabotiert, ob das TTIP-Kretschmann ist, ob es der Wahnsinn von Inklusions-Illusion ist, ob es das absolut erbärmliche Knien vor Erdolf ist inklusive Unterstützung und Handlangerschaft in seinem neuen Völkermord oder der immer stärker werdende religiöse Einfluss innerhalb der Parteien, die ich abstossend finde; das alles sorgt dafür, dass sich immer mehr und mehr Menschen von der Politik abwenden.

     

    Es gab mal eine Zeit, da hätten sich Journalisten und Politiker gefreut, wenn Wahlbeteiligungen nach oben gehen... aber das gilt anscheinend nur dann, wenn die "das Richtige™" wählen. Aus dem Grund möchten die Grünen ja auch keine Volksabstimmungen mehr, zu große Angst "das Falsche™" könnte beschlossen werden.

    Achja, ich werde übrigens nächstes Jahr entweder zuhause bleiben oder die Partei wählen, was ernstes bringt in diesem Land sowieso nichts mehr.

    • @Cypher:

      Sehe ich genauso.

  • In meinem Bekanntenkreis habe ich tatsächlich zwei Leute, die fest entschlossen sind, AfD zu wählen. Ich habe dagegen vehement argumentiert und halte es nach wie vor für verantwortungslos. Tatsache ist aber auch: ich konnte ihre Begründungen nachvollziehen und ich würde diese beiden nicht als im Grunde Rechte einstufen. Wenn meine Einschätzung stimmt, so frage ich mich, für wie viele Menschen in dieser Gesellschaft das noch gilt. Leider ist es schon so, dass man längst zur "neuen Rechten" gezählt und mit AfD-Parteimitgliedern, Pegidisten und anderen Aluhutträgern in eine Schublade gesteckt wurde, wenn sachliche Argumente in die Debatte eingebracht wurden. Stattdessen werden Strohmannargumente, wie das, die Menschen hätten Angst um ihre Jobs, in die Diskussion eingebracht und allen AfD-Wählern ein einfaches Gemüt unterstellt. Tatsache ist, dass, neben vielen anderen Fragen, oft genug die völlig berechtigte Frage gestellt wurde, wie die Aufnahme der Flüchtlinge langfristig die Sozialsysteme belasten würde. Damit gehört man schon zur neuen Rechten? In dieser Manier haben Politik und Medien keine Gelegenheit ausgelassen, der AfD Themen zu zuspielen. Es hat fast masochistische Züge. Nun hat die AfD die faktische Deutungshoheit und alle anderen sind unglaubwürdig geworden. Da wird der SPD auch keine soziale Angenda mehr helfen, dies allein würde nur demonstrieren, dass man die Wähler für dumm hält.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Liberal:

      Ich kenne auch AfD-Wähler unter Freunden und Bekannten und muss ernsthaft überlegen, was mir die Freundschaft zu solchen Menschen noch wert ist. Ich kenne keinen AfD-Wähler oder -Politiker, der nicht offen rassistisch ist, allgemein schlechte Laune hat und anderen, natürlich "den" Ausländern alles vorwirft, was tatsächlich oder nur vermeintlich schiefläuft in ihrem Leben. Und weil eine Ein-Thema-Partei, die nur "das" Ausländerproblem kennt, das eigentlich keines ist, gibt es auch nie sachliche Argumente oder auch nur das Bemühen reale Probleme anzugehen. Oder haben Sie etwas nennenswertes gehört von der angeblichen Oppositionsarbeit der AfD-Abgeordneten in mittlerweile neun Landtagen und dem Europaparlament ? Übrigens kann man die menschenverachtende und stets dümmliche Argumentation - und hierin ändern sich die Gartenzwergnazis nie -, in wenigen Sätzen herauskitzeln, wenn man denn will ...

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Über 10% der Deutschen (weniger AfD-Wähler gibt es wohl nur in Ihrer Wohnung) sind offen rassistisch? Na, wer das so leichtfertig sagt, hat noch nie offenen Rassismus erlebt.

  • Die Angst vor Überfremdung in MP ist sicherlich lächerlich. Die tatsächliche Misere dort im Land aber ist real. Frau Merkel steht eben auch für eine weitere Verschärfung von Hartz IV, für eine Wirtschaftspolitik, die die Region deindustralisiert hat und die legale Korruption der Parteispenden. Wenn dann punktuell gegenüber Flüchtlingen Menschenwürde respektiert wird, so ist das nicht nur bzgl. der Menschenwürde wenig glaubwürdig. Auch schürt das den Neid, den die AfD dann nur noch aufgreifen braucht. Gesät hat ihn aber Frau Merkel selber.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Jaja, das muss man erst mal verdauen, dass sich der Stimmenanteil von 8,7% auf 4,8% fast halbiert hat und die Grünen nach Jahrzehnten wieder gezwungen sind, außerparlamentarische Opposition zu betreiben!"

     

    Wie lange ist bei Ihnen ein Jahrzehnt?

    Die Grünen saßen in einem der bisherigen 6 Landtagen in MV. Im 7. fehlen sie wieder. Ist das nun eine Überraschung für Sie?

  • "Wenn die SPD klug ist, versteht sie, dass der Aufstieg der AfD auch eine Rennaissance der sozialen Frage bedeutet. Die SPD muss eine neue Sprache und neue Rezepte finden, um glaubhaft zu machen, dass sie für sozialen Zusammenhalt steht."

     

    Genau dieser soziale Zusammenhalt wird durch die mangelnde Integration und asozialen Verhalten doch verhindert - z.B. Duisburg Marxloh - so eine "Baustelle" wird nicht weg geredet werden können dazu benötigt den Mut aktiv zu handeln.

  • Das Wahlergebnis kam doch letztendlich nicht überraschend. Spätestens seit den Wahlen in BaWü, SaAnh u. RhPf wussten wir doch alle, wo der Hase hinläuft. Letztendlich propagiert die AfD, ja leider ist das so, auch nichts anderes, als das, was in A, CZ, DK, H, PL, SK, u.a. schon längst Regierungsprogramm ist.

  • Nun, wenigstens hat die AfD die NPD aus dem Landtag verdrängt. Auf eine gewisse zynische Art ist das doch auch ganz okay.

    • @Shane:

      Wie meinen Sie das ? Die Kameraden von der NPD hatten doch immer so schöne Haarschnitte.

  • 25 Jahre neoliberaler Ignorantenpolitik der etablierten Parteien tragen jetzt Früchte.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Genau. Und die Früchte sind neoliberale Politik. Lesen Sie mal das Parteiprogramm der AfD. Viel Glück ihr Arbeitslosen und Geringbeschäftigten ...

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Klar. Troja läßt grüßen.

  • @Da wäre zunächst der Aufstieg der AfD, gegen den bisher kein Rezept der demokratischen Parteien hilft, weder die Polterei in der CDU noch das Links-Blinken der SPD.:

     

    Sie haben "Outings", "Hausbesuche" und Tortenwürfe vergessen.

     

    Mfg.

  • Sehr guter Artikel! Aber:

     

    "Besonders die SPD muss eine neue, soziale Sprache finden."

     

    Aber ohne Fakten, also echte sozialdemokratische Politik wird das nicht gehen. Nur ein paar Texte und Symbolpolitik bringen es definitiv nicht. Die SPD vertritt die Agenda, nicht die armen, schwachen oder arbeitslosen Menschen in Deutschland.

     

    Außerdem ist die AfD im Wahlkampf schwer zu stellen, weil sie eigentlich nur Unsinn propagiert, Ausstieg aus dem Euro, Nein zu Flüchtlingen - so gesehen, in der Form nicht mal verhandeltbar geschweige denn überhaupt diskutierbar.

     

    Das Gute ist aber, dass es im Landtag dann eine Partei geben wird, der nix einfällt, weil sie gar nicht auf den Landtag ausgerichtet ist, sondern auf die Bundespolitik.

     

    Die SPD und Union sind meiner Meinung nach nicht bereit, wirklich sozialer zu werden. Gerade wurde Hartz-IV massiv verschärft, die Menschen leben teilweise auf Bewährung, weil sie arm und arbeitslos sind. Frustrierte Menschen produziert unser Sozialstaat und der ist erst kürzlich von der SPD so gemacht worden.

  • Wieso arbeitet sich Herr Schulte an CDU, SPD, Linkspartei und AfD ab und erwähnt das Wahlergebnis der Grünen mit keinem Wort? Vor allem bei der TAZ ist das doch sehr verwunderlich (gilt übrigens auch für die anderen Beiträge zum Wahlausgang in Meck-Pomm)!

     

    Das Wahlergebnis der Grünen ist für die TAZ wahrscheinlich derart schockierend, dass den Redakteuren die Sprache wegbleibt. Jaja, das muss man erst mal verdauen, dass sich der Stimmenanteil von 8,7% auf 4,8% fast halbiert hat und die Grünen nach Jahrzehnten wieder gezwungen sind, außerparlamentarische Opposition zu betreiben!

    Wahrscheinlich wird die TAZ einen wortkargen Beitrag nachliefern, in dem steht, was ohnehin schon jeder weiß.

     

    In der von der Staatspartei SED gelenkten DDR-Presse wurde mit unangenehmen Nachrichten ähnlich umgegangen. Die DDR-Bürger konnten sich ja die fehlenden Informationen aus dem West-Fernsehen beschaffen (was sie ohnehin taten)!

  • Ich glaub der grosse Fehler hier war, dass alle anderen Parteien und alle Untersetzer anderer Parteien von Anfang an überhaupt null daran interessiert war, was die afd eigentlich will, und deren Unterstuetzer, lieber in eine Ecke stellen wollten, die aber wahrscheinlich net ganz passt. Dass hat sie doch erst zu der grossen Protestpartei werden lassen. Ohne die Kurzsichtigkeit und Vorverurteilung von unserer Seite, wage ich mal zu behaupten, wäre die afd nirgendwo nahe der 5%.

    • @popo:

      Das denke ich auch. In meinen Augen weist die Wahl der AfD (statt NPD) darauf hin, dass die Menschen eben KEINE Nazi-Partei wollen, sondern eine rechts-konservative. [Die Grenzen zwischen beidem mögen fließend sein, aber sie existieren. Für einen "Linken" ist das auf die Entfernung nur nicht so gut erkennbar. ;-)]

  • Ganz ehrlich, ich kann es einfach nicht mehr hören. Aus Unzufriedenheit oder Protest die AFD wählen ... na aber sicher doch und die Erde ist ein Bierdeckel.

    Welcher Mensch mit wenigstens einem rudimentär vorhandenen Resthirn wählt denn bitte DIESE Partei mal eben aus Protest, kann mir das mal jemand plausibel erklären?

     

    Vielleicht sollte man es mal ganz einfach und sachlich sehen, auch wenn es wehtut: Im Deutschen Volk gibt es leider einen eklatanten Anteil an extremen Rassisten und die AFD (+ PEGIDA) versteht es diesen Leuten eine braune "Heimat" zu geben, wie niemand sonst in der Nachkriegszeit.

     

    Es ist gerade mal ca. 80 Jahre her, daß dieses Land das wohl schlimmste Verbrechen der Menschheitsgeschichte getätigt hat und das war nicht (nur) "der Führer" sondern ein nicht unerheblicher Teil der Deutschen durch wegschauen ebenso wie durch mitmachen. Wer glaubt denn ernsthaft, daß diese Saat in ein paar Jahren einfach so verpufft ist?

     

    Es wäre besser, wenn sich alle "NichtAFDler" endlich dieser Tatsache stellen würden, statt immer irgendwelche Protest/Unzufriedenheits-Argumente zu suchen. Die Gefahr die sich hier für dieses Land auftut ist nämlich alles andere als trivial.

    • @Nachtvogel:

      Die AfD mit der NSDAP von vor 75 Jahren zu vergleichen, ist abwegig.

      Die AfD will keine Konzentrationslager. Die AfD wirbt für "Remigration", also eine geordnete Rückführung bei vollständiger körperlicher Unversehrtheit. Es hilft eben nicht, jede TV-Debatte exklusive der AfD zu führen, die WählerInnen als Rassisten zu verunglimpfen. Noch weniger helfen Scheinargumente, wie bspw., dass Flüchtlinge unserer Wirtschaft nutzen. Menschlichkeit und Nächstenliebe sind die Schlüsselwörter im Kampf gegen die AfD

      • @NurMut:

        Jetzt sag ich Ihnen mal was!

         

        Ich habe mich mehr mit dem Nationalsozialismus beschäftigt als vermutlich 95% der Deutschen bis hin zum Lesen historischer Zeitungen aus der Weimarer Republik - gerade letzteres ist sehr aufhellend in Sachen der angeblich nicht passenden Vergleiche, die Ähnlichkeiten sind sogar frapierend.

         

        Ich habe mir das Wahlprogramm der AFD komplett verabreicht, ebenso wie die unsäglichen "Thesenpapiere", die irgendwie diesem zugrundeliegen sollen. Ich habe mir mehrfach Veranstaltungen von AFD/PEGIDA angetan (PEGIDA München: "Neger haben sehr aggressive und zerstörerische Gene und müssen vom guten Deutschen Genpool ferngehalten werden"), ich habe ene Zeit lang versucht noch zu diskutieren, ich habe mir die wirklich unsäglichen pi-news gegeben, quasi die inoffizielle Seite der PEGIDA.

         

        Ich habe inzwischen meine Einstellung zu diesem Teil der Gesellschaft und ich habe es mir wahrlich nicht leicht gemacht.

         

        Wer AFD bewußt und nach Inkenntnisnahme der üblichen Parolen und Thesen wählt, oder der PEGIDA anhängt, ist Rassist ... Punkt!

         

        Es ist gerade ein paar Tage her, daß ich selber erlebt habe, wie eine blutjunge Muslima in der S-Bahn von ein paar bierbäuchigen Vollproleten beschimpft (beim besten Willen nicht zitierfähig) und fast körperlich angegangen wurde, weil sie es gewagt hat, einfach so halbverschleiert still und stumm in der Ecke zu sitzen und ein arabisches Buch zu lesen. Ist das die vielgelobte "Deutsche Leitkultur"? Allein dieser Begriff ist schon rassistisch.

         

        Ihre geliebte AFD-Remigration können Sie sich sparen, es geht viel einfacher: Rausschmeißen aller Rasissten - freilich wird die keiner haben wollen. Oder geht doch einfach freiwillig, wenn Ihr die "Islamisierung Deutscher Gartenzwerge" befürchtet. Dann wäre genug Platz für ein paar Migranten fremder Kulturen, die uns bereichern, freilich zum Verdruß deutscher Wutwichtel, die wohl vom Ariertest träumen..

    • @Nachtvogel:

      Pegida oder sonstwer hat den Rassismus nicht erfunden, er bedient sich allenfalls an seiner Grundemotion, nämlich der Angst vor dem Fremden.

       

      Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Rassisimus weder ein allein deutsches noch ein alleiniges AfD Problem ist.

       

      Rassismus gibt es in entwickelten, nicht entwickelten, schwarzen, weißen oder karierten Ethnien.

       

      Erst wenn Sie/wir das akzeptieren, haben wir alle ein Basis ohne Vorbehalten derlei Gedankengut einzudämmen; von ausrotten will ich gar nicht reden.

       

      Dass wir Deutschen gerne eine treibende Karft sein sollten, zumal wir hier leben und gestalten, da bin ich bei Ihnen.

      • @Tom Farmer:

        Ich habe weder irgendwo behauptet, die AFD hätte den Mist erfunden - schreibe doch sogar das Gegenteil - noch daß andere Länder kein Problem damit hätten.

         

        Wenn ich dieses "woanders is ja auch so" schon wieder höre, platzt mir schon wieder die Hutschnur am laufenden Meter. Wir reden hier über eine Deutsche Wahl, oder?

         

        Der Kernpunkt ist, daß eben zumindest ein großer Teil der AFD-Wähler die AFD nicht aus Protest, aus Versehen, oder wieso auch immer gewählt jat - nein es sind eben schlicht und ergreifend Rassisten.

         

        Diese ewige Verniedlichen, denn nichts anderes sind so konstruierte Begründungen, ist schlicht und ergreifend gefährlich. Um so gefährlicher sind auch diese dummdreisten Versuche, sich Inhaltlich an die AFD anzunähern (Grüße an an den bajuvarischen Oberpfosten König Ludwig Seehofer IV).

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @Nachtvogel:

          Völlig richtig. Rassisten sind Rassisten. Auch wenn sie sich als "besorgte" Bürger geben.

        • @Nachtvogel:

          Ich will Sie inhaltlich und programmatisch gerne verstehen und auch Ihre gerissene HUtschnur.

           

          Mit derlei "Pädagogik" erreicht man nur nix.

          • @Tom Farmer:

            Ich bin kein Pädagoge. Aber ich halte es für dingend nötig das Kind endlich beim Namen zu nennen: Rassismus!

             

            Aber schön, daß wir seit Monaten über die wirklich wichtigen Dinge diskutieren wie den äußerst bedrohlichen Burkini und ob wir auch genug Dosen Ravioli im Keller für den nächsten Terroranschlag haben.

             

            Manchmal glaub ich echt, ich bin im falschen Film.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Nachtvogel:

      Das sehe ich sehr ähnlich. Nur würde ich zu bedenken geben, dass die Wähler der NSDAP auch zu einem großen Teil Protestwähler waren. Hinterher, als die Nazis an der Macht waren, haben sich wahrscheinlich viele geärgert, dass sie die Geister, die sie mit gerufen hatten, nicht mehr loswurden. Andere haben mitgemacht oder sich angepasst.

       

      Die AfD hat rechtes Gedankenschlecht wieder hoffähig gemacht und die veröffentlichte Meinung schwankt nun zwischen gespieltem Entsetzen, Hilflosigkeit und latentem Wohlwollen. Aber ein Diskurs, der diesen Namen verdient, findet nicht statt.

       

      Der soziale Druck, die Angst vor Arbeitslosigkeit und Abstieg, vor dem Alter, vor Krankheit, vor dem Verlust dessen, was man als Heimat empfindet, wird allenfalls lippenbekenntnishaft zur Kenntnis genommen, weil überall der Profit der Wirtschaft wichtiger ist als das Wohlergehen des kleinen Bürgers.

       

      Solange dieser gordische Knoten nicht zerschlagen ist, wird sich der rechte Mob weiter formieren.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Danke, wenigstens mal ein paar Menschen, die verstanden haben, was eigentlich grade passiert. Hier helfen auch keine Hoplahop-"Rückführungen", kein TTIP-Rumpöbeleien oder ähnliches bei denen jede® noch so merkbefreite sofort merkt, dass diese Sätze nur aus Angst vor Wahlen und der Parteibasis gesagt werden.

        Wenn es nicht bald eine Debatte über die seit Jahrzehnten langsam erodierende Mittelschicht, über schwindenden Gesellschaftlichen Zusammenhalt, über sozialen Druck notfalls auch durch Ignorieren der bestehenden Gesetzteslage und der kompletten Zerstörung unseres Sozialstaates, über die Zerstörung des Europäischen Traumes gibt, dann werden wir irgendwann in naher Zukunft eine neue NSDAP haben in ALLEN europäischen Staaten. Und dann wird wieder so getan werden, als wären die plötzlich aus dem Boden gefallen. Geschichte wiederholt sich, wenn Ignoranz den Weg bereitet.

        Aus der (einfachen) Bevölkerung wird das auch nicht kommen, diese wurden schon seit Jahren von unseren Propaganda-Medien weichgeklopft und sind fast komplett fremdgesteuert. Und da aus der Politik die Politiker verschwunden und durch Wirtschafts-Kasperle wie Gabriel und Co ersetzt wurden, habe ich ehrlich gesagt kaum noch Hoffnung, dass das aufzuhalten ist.

        • @Cypher:

          Ihr letzter Absatz ist leider leider sehr wahr ... und damit das auch sicher so bleibt, dafür sorgt schon zuverlässig die Urnenpöbelfernsteuerung durch Springerpresse und Co.

           

          Über unsere Politiker (m/w) fällt mir sowieso nichts mehr ein (mit vielleicht einer Ausnahme).

  • 3G
    35381 (Profil gelöscht)

    Dies hier:

    Zitat:

    "Wichtig ist für viele Menschen nicht mehr, was stimmt – sondern was ihr eigenes, von der Komplexität der Welt überfordertes Gemüt bewegt"

    Zitat Ende

     

    ist genau die Arroganz, die den Zustrom zur AfD fördert.

    Ihr braucht nicht in den Osten zu fahren oder mit dem Finger nach "drüben" zu zeigen. Ihnen, Herr Schulte und einigen Politikern würde ein Besuch in Kaiserslautern im Kalkofen ganz andere Sichtweisen ermöglichen. Garantiert! http://www.stern.de/tv/asternweg-in-kaiserslautern--wie-steht-es-um-deutschlands-bekanntesten-sozialen-brennpunkt--6768732.html

     

    Das würde dem Gemüt dieser Leute und ihren menschenverachtenden Kommentaren ganz gut tun

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Jetzt findet eben etwas seine Stimme, das schon immer vorhanden war.

     

    Das ein Viertel der Bevölkerung rassistische Ressentiments hegt, ist ja nichts neues.

     

    Bislang wählten diese Leute die echten Nazis, gar keine Partei oder zähneknirschend eine der anderen.

     

    Jetzt bekommen sie das Original, blau und geschmeidig und lange nicht so schmuddelig wie echte Nazis.

     

    Da kann man in die Bildung investieren bis es raucht, das wird daran nicht so viel ändern.

     

    Und nicht vergessen bei allem Geschimpfe auf McPomm, in BaWü waren es 15,1 Prozent.

  • Wer jetzt gegen die Pläne aus dem Bestrafungsministerium protestiert, also gegen die neuesten Sanktionsideen aus dem Hause Nahles, zeigt, dass er / sie gegen den AfD-Trump-Putin-Trend ist.

    • @nzuli sana:

      Interessante Linie... nunja, manche Leute versuchen halt aus jeder Gelegenheit sofort Kapital für die eigene Ideologie zu schlagen. Dadurch zerstören sie natürlich mehr als etwas zu bewirken, aber solange man später "recht" gehabt hat, ist ja alles gut.

  • es gibt nur einen grund fuer die unzufriedenheit in deutschland und europa: das ist die seit jahren immer und immer weiter wachsende ungleichheit. eine umkehr ist nicht im ansatz erkennbar. und selbst die gruenen sind mit daran schuld.

     

    alles andere sinnieren ist folklore.

  • na klasse,

    das proletariat ist schuld. wie immer.

    • @christine rölke-sommer:

      Wer sonst? Etwa Kohl, Schröder, Merkel? Die hatten doch nichts zu sagen, die wussten auch von nichts.

       

      Oh, da fällt mir grad auf, dass wir in den letzten 34 Jahren grade mal drei Kanzler hatten... In den 33 Jahren ab ´49 waren´s immerhin fünf. Kann es sein, dass es heute wesentlich besseren Leim gibt, als noch in den 70ern?

    • @christine rölke-sommer:

      Ja wer denn sonst?

      Die haben sich halt einlullen lassen, inkl. der jungen gebildeten Leute....

       

      Die könnten aber auch eine Lösung schaffen; ... und da kommt eben nix!

      Warum?

      Korrumpiert durchs Fernsehen, Playstations, Internetdiskussionsforen, Pseudo-Thinktanks, AntiCETA und den ganzen theorielastigen Ablenkungsschrott.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Tom Farmer:

        "...Pseudo-Thinktanks, AntiCETA..."

         

        schließt sich aus

  • Vorschlag:

     

    Die 13 Milliarden nichtgezahlten Steuern von Apple eintreiben und die entsprechenden Summen von allen anderen Konzernen, in Europa umverteilen und

     

    nicht von den Erwerbslosen = nichtbezahlten Arbeitenden das Geld für die Essensmarken zurückverlangen.

    • @nzuli sana:

      Ihnen ist schon geläufig, dass diese 13 Milliarden Irland gehören? Und das Geld von Starbucks den Niederlanden? Und so weiter... da der Deutsche Staat keinem Konzern Sondertarife angeboten hat, kann er auch nichts zurückfordern (Steuerwettbewerb ist nun mal nicht verboten, sondern in einem gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsraum nur dumm)

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Krähenauge:

        "Steuerwettbewerb ist nun mal nicht verboten..."

         

        Die bevorzugte Behandlung bestimmter Unternehmen allerdings schon:

         

        "This selective tax treatment of Apple in Ireland is illegal under EU state aid rules, because it gives Apple a significant advantage over other businesses that are subject to the same national taxation rules."

        http://europa.eu/rapid/press-release_IP-16-2923_en.htm

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Ja, daher muss ja auch Irland Geld zurückfordern von Apple . Würde Irland allen Unternehmen diese Angebote machen müssten sie es nicht.

           

          Es gibt keinen Anspruch Deutschlands auf irgendeine Nachzahlung, da in Deutschland der Gewinn nie veranschlagt wurde.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Wenn die SPD klug ist, versteht sie, dass der Aufstieg der AfD auch eine Rennaissance der sozialen Frage bedeutet. Die SPD muss eine neue Sprache und neue Rezepte finden, um glaubhaft zu machen, dass sie für sozialen Zusammenhalt steht."

     

    "Neue Sprache" (er)findet SPD in immer kürzeren Zeitabständen. Das Handeln, oft im Hintergrund, bleibt das gleiche.

     

    Wenn man die letzten 15 Jahre betrachtet und den gewaltigen Aufwand mit dem man die enorme Umschichtung betrieben hatte: Gewerkschaften für die Lohnzurückhaltung eingespannt, das Bild von "Unterschichten" medial definiert und für Reformen nützlich gemacht, ausgewiesene Lobbyisten als unabhängige "Experten" besetzt, Begriffe wie "Freiheit", "Verantwortung" ökonomisch besetzt etc. etc.

     

    Bestimmte Gruppen wurden hervorragend bedient (http://img.welt.de/img/wirtschaft/crop119103064/0439736685-ci3x2l-w540/DWO-Aerzte-verdienen.jpg), das jetzt zurückzudrehen und versuchen die 150+ Mrd. jährlich mittels Sozialleistungen und höherer Lohnabschlüsse zurückzuverschieben - dazu bräuchte man jemanden mit dem Mut von F.D.R. Nicht zu sehen. Eher wird die AfD bedient.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Hallo JAROSLAW MAJCHRZYK,

       

      wer ist denn F.D.R.?

       

      Danke.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Hallo JAROSLAW MAJCHRZYK,

       

      wer bitte ist F. D. R.?

       

      Danke + Gruß,

      der allgäuer

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Der Allgäuer:

        Franklin Delano Roosevelt.

         

        Aus einer der reichsten New Yorker Familien stammend führte er massive Staatsausgabenprogramme und hohe Besteuerung ein, was ihm von entsprechender Seite den stolzen Titel "Verräter seiner Klasse" eingebracht hat.

         

        Nun, man stelle sich vor David Folkerts-Landau ( wird Kanzler (oder zumindest Finanzminister) und setzt 80% Spitzensteuersatz und Vermögenssteuer durch. Das wäre so in etwa vergleichbar.

  • Zusammen mit der CDU ist eine soziale Politik unmöglich. Aber sozial ist die SPD schon lange nicht mehr. Traut euch auf Bundesebene mit den Linken und Grünen.... tun sie aber nicht. Ist das alles verlogen. - Die Grinsemänner auf dem Foto, widerlich nach einer Niederlage.

    • @RPH:

      Rot-Grün hätte Deutschland schon beinahe wirtschaftlich ins Abseits gedrängt und Sie wollen Rot-Rot-Grün?

       

      Nein danke, es ist an der Zeit für Schwarz-Grün, um Deutschland wirtschaftlich und umweltverträglich nach vorne zu bringen!

    • @RPH:

      Sorry, aber die Grünen waren schon sehr viel.. eine soziale Partei waren sie noch nie... warum beharrt eigentlich alle Welt auf diese Öko-FDP als Retter des Sozialen?

  • So sehr zum Lachen ist dieses Ergebnis für die SPD nun auch wieder nicht. Und wenn die SPD-Spitze meint, gegen große Teile der Partei Ceta durchsetzen zu müssen, dann wird Gabriel und Co. das Lachen bald ganz vergehen.

    Ich wünschte mir den Mut von Sellering, das er eine Koalition mit der Linkspartei eingeht. Erst daraus kann dann wieder Neues erwachsen.

    Wer die beiden "Kettenhunde", Tauber und Scheuer, gestern Abend, nach Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen erlebt hat, der kann nicht ruhig bleiben.

    • @Friedrich Grimm:

      eine Koalition mit der Linkspartei würde das Bundesland finanziell und wirtschaftlich ruinieren, da der jeweilige Sachverstand und der Weitblick der CDU fehlen würde.

  • In der FAZ stand heute morgne, der Ausländeranteil in MV wäre bei 2,1%, hier steht 3,7%. Das könnte jeweils vor und nach den 23.000 neuen Einwohner 2015 sein, vermute ich.

    Allerdings zeigt dieses harmlose Beispiel ein wenig, wie das mit den "Fakten" heute ist... jede Seite pickt sich Zahlen heraus, es wird geschätzt, gerechnet und gerundet, wie es einem in den Kram passt - das leistet diesem "postfaktischen" Verhalten Vorschub, weil immer mehr das Gefühl aufkommt, man können den Zahlen, gerade denen der "Anderen", ohnehin nicht trauen.

    Ich will ausdrücklich neimenadem was unterstellen, weder Herrn Schulte noch den Leuten von der FAZ - das ist ein völlig harmloses Beispiel einer unterschiedlichen Datenbasis. Es passt allerdings mir ganz gut in den Kram, weil mir dieses Frisieren aller möglichen Zahlen seit längerem aufstößt.

    • 7G
      73176 (Profil gelöscht)
      @Wurstprofessor:

      Das liegt insbesondere an der Definition von Ausländern.

      1. Jeder ohne deutschen Pass?

      2. Jeder, der im Ausland geboren ist?

      3. Jeder, der ausländische Eltern hat? / also Migrationshintergrund

      ...

      • @73176 (Profil gelöscht):

        Tatsächlich hat sich in M-V innerhalb eines Jahres die absolute Zahl der "Ausländer" fast verdoppelt. Wenn das in einem westlichen Bundesland passiert wäre, hätten wesentlich mehr Menschen AfD gewählt, als es die genügsamen Mecklenburger gestern taten.

  • Treffliche Analyse!

    Dann letzter Satz:

    "Die SPD muss eine neue Sprache und neue Rezepte finden, um glaubhaft zu machen, dass sie für sozialen Zusammenhalt steht."

     

    Schon, jedoch: ... dann weiß eben niemand weiter!

     

    Fazit: Der Nährboden der Angst und der AFD wird gemehrt!

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Die SPD muss eine neue Sprache und neue Rezepte finden, um glaubhaft zu machen, dass sie für sozialen Zusammenhalt steht."

     

    Die SPD will ihre Politiker als Kellner, die Wirtschaft als Köche und deren Vertreter als Gäste (bei Freunden). Das gemeine Volk soll hingegen in der Billigkantine essen.

     

    Neue Rezepte findet diese sich gegelentlich rot anmalende Wirtschaftsbüttelpartei nicht in ihrem hauseigenen Kochbuch. Und in ihrem Wörterbuch stehen auch keine Rezepte für eine neue Sprache. Denn alle Veränderung findet im Kopf statt und der ist zugemüllt mit neoliberalem Bla und Blub.

  • Man ist doch überrascht, dass Schulte es plötzlich für möglich hält, nach all dem, was er bisher zu Merkel geschrieben hat, die CDU werde ohne Angela Merkel als Kanzlerkandidatin in die Bundestagswahl 2017 ziehen. Soll es Seehofer machen? Oder Schulte selbst?

  • Wie soll das gehen? Ich meine: Wie soll denn eine "klug[e]" SPD "eine neue Sprache und neue Rezepte finden", mit denen sie "glaubhaft" vermitteln kann, dass sie "für sozialen Zusammenhalt steht", wenn sie zugleich eine Wirtschaft hofiert, die lieber selektiert und teilt als zu verbinden?

     

    Die ausschließlich auf Konkurrenz und Maximalprofit getrimmte Wirtschaft kann einfach sehr viel rascher sehr viel mehr Geschirr zerdeppern, als die SPD kleben kann mit ihrer Politik. So lange "die" SPD nicht kapiert, dass eine solche Wirtschaft keine brauchbare gesellschaftliche Basis ist, dass sie also Korrektiv sein müsste, nicht Kofferträger, wird sie sich und ihre Wähler wohl weiter belügen müssen. Mit allen Folgen, die das haben muss. "Wir schaffen das!", kann jeder sagen. Nicht so ganz einfach ist es klarzustellen, wie ganz genau etwas zu schaffen ist und welche Folgen zu erwarten sind.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Wer sich in den verelendeten, brach liegenden Gegenden von Meck-Pomm einmal umgetan hat (gleiches gilt selbstverständlich für die andere Gegenden Dunkeldeutschlands), kann nur zu einem Schluss kommen. Wir brauchen dort umfangreiche Zuwanderung. Die Einheimischen in Anklam, Neurandenburg oder Rügen schaffen es weder den Bevölkerungsschwund durch eigene Fertlität zu stoppen, noch durch eigenen Antrieb irgendeinen positiven Schub für ihre Heimat zu bewirken. Die halbwegs klugen Bürger Meck-Pomms sind längst ins freundlichere Gefilde abgehauen, der doofe Rest hat - trotz ausreichender Alimentierung - schlechte Laune und gibt sich fröhlichem Faschismus hin. Schuld an der eigenen Misere sind die, die noch gar nicht da, aber Lösung der Probleme sind: Einwanderer. Insofern muss allerdings einem grundlegenden Bevölkerungsaustausch das Wort geredet werden. Die übriggebliebenen Autochthonen haben es absolut versaut. Und wer jemals versucht hat in Meck-Pomm vernünftig zu essen, sehnt sich zB. nach levantinischer Basisküche. Und mit Fisch kommen die Köche aus Beirut oder Damaskus auch besser klar.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Sie wollen die Bevölkerung austauschen weil sie Ihnen zu dumm, faul und infertil ist?!?

       

      Dazu brauche ich wohl nichts mehr zu sagen, das spricht für sich selbst. Aber dass dieser rassistische und faschistische Hasskommentar durch die taz-Zensur gekommen ist gibt mir doch zu denken.

    • 3G
      34970 (Profil gelöscht)
      @60440 (Profil gelöscht):

      Genau Basti. Weil 75% nicht rechts gewählt haben ist Meck Pomm nun vollends verloren. Sicher das du nicht pro Udo warst?

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @34970 (Profil gelöscht):

        Sie hatten ihre Chance und haben sie nicht genutzt. Zeit für etwas neues. Man muss ja nicht an ner Scholle kleben, für die man sich als ünwürdig erwiesen hat. Tschüssikowski Nazis, versucht Euer Glück woanders.

        • @60440 (Profil gelöscht):

          Ihnen ist aber schon klar, wieso aus der industriell kaum besiedelten Gegend alle Leute weggezogen sind, die was können? Genau weil es dort keine Zukunft und keine Jobs gibt, und genau das wird es auch für hochmotivierte Einwanderer nicht geben (und die sind btw noch fixer in Berlin oder sonstwo als Leute die dort aufgewachsen sind)

          • 6G
            60440 (Profil gelöscht)
            @Krähenauge:

            Und weil sie den Arsch nicht hochkriegen, sondern trotz umfangreicher Alimentierung weiter rumgreinen, kriegen die Mesnchen in Meck-Pomm Menschen an ihre Seite, die das können. Es ist doch ganz einfach: Blühende Landschaften brauchen Menschen, die das können...

  • Na ja, die grinsenden und Freude ausstrahlen den Gesichter der SPD-Führung deutet nun nicht gerade an, dass man dort die Lage und die Entwicklung bereits erkannt hätte; und dass, obwohl diese Partei die "Auf's" und "Ab's" der deutschen Geschichte doch schon erlebt und mitgemacht hat.

     

    Sie freuen sich, dass sie selbst rd. 5 Prozentpunkte verloren haben und sie mit ca. 30 Prozent stärkste Partei geblieben sind, und dass obwohl ringsherum alles zum Schlechten steht und sich zum noch Schlechteren entwickelt.

     

    Die Analyse des Beitrags, die beschreibt, warum die AfD bei den Landtagswahlen Mitte März und nun am gestrigen Sonntag gewonnen hat, und warum die AfD bei kommenden Wahlen - leider - gute Chancen hat zu gewinnen, empfinde ich zwar nicht als ganzheitlich (es fehlen einige Aspekte), jedoch als zutreffend und treffend.

     

    Und weil sich die Stimmung und das Denken so vieler Wahlberechtigten gelöst hat und vermutlich weiter lösen wird von der Realität und den Fakten, kann es einem mulmig werden.

     

    Wie soll man, wenn die Ratio ausgeschaltet wird und die Menschen mit Argumenten nicht mehr erreichbar, ja wahrscheinlich noch nicht einmal auch nur ansprechbar sind, den Trend stoppen und umkehren?

     

    Selbst das Aufzeigen, dass mit der AfD nichts besser, vieles jedoch schlechter wird, und das Berichten, dass die AfD in den Parlamenten zu keiner Sacharbeit etwas beiträgt, wird dann ja eine Farce. - Oder sehe ich das zu dunkel?

    • @Der Allgäuer:

      Die anderen Parteien sollten doch dankbar sein, dass diese dummen und realitätsfernen Wähler zur AfD gewandert sind. So kann man in Zukunft Koalitionen der Klugen bilden. Außerdem könnte man die Prozentpunkte der AfD ignorieren und hätte so indirekt wieder ein 2-Klassenwahlsystrem.

      Irgendwann müssen dann AfD Wähler mit einem "A" auf ihrer Kleidung sichtbar gemacht werden und alles ist in Ordnung.

      • @Hans-Georg Breuer:

        Sehr geehrter Herr Breuer,

         

        ich kann Ihre Reaktion gar nicht anders verstehen als dass Sie sich in irgendeiner Form von meinem Leserkommentar angesprochen fühlen.

         

        Nur soviel: Ich möchte weder ein Zwei-Klassenwahlsystem noch eine Kenntlich- oder Sichtbarmachung der Wählerinnen und Wähler einzelner Parteien.

         

        Ich vermute, Sie kennen sich in der deutschen und europäischen Geschichte aus. Insofern wissen Sie, dass solches, was Sie nun mir "unterjubeln" wollten, von faschistischen und nationalsozialistischen Parteien und "Führern" eingeführt wurde (allerdings kein "A", sondern ein "J").

         

        Und was - wie Sie es bezeichneten - "dumme und realitätsferne Wähler" angeht, so haben daran faschistische und nationalsozialistische Parteien und deren "Führer" Interesse; wie sollte auch sonst eine "Führer"-Vergötterung und ein nicht rational erklärbares "Führer befiehl, wir folgen" zustande kommen?

         

        Die emanzipatorische Aufklärung ist nicht umsonst ein linkes Projekt, und die Losung "Bildung ist Macht" ein linker Sprachgebrauch.

        Während eher rechte Wähler und deren Parteien die Bildung gering halten wollen, damit das Volk weiter ihnen hinterherläuft.

  • Für den Verfasser scheinen die AfD Wähler dumm zu sein, ihr Gemüt aufgrund der Komplexität überfordert.

    Frau Peters beklagte gestern in einer Stellungnahme, dass die Grünen ihre Deutungshoheit verloren hätten.

    Weiter so mit dieser Arroganz der politischen und journalistischen Klasse. Gestehen sie den AfD Wählern doch ein bißchen Klugheit zu, nicht mehr, aber auch nicht weniger als den Wählern anderer Parteien.

    Es soll unter den AfD Wählern sogar welche geben, die sich ihr eigenes politisches Urteil bilden können, die Programme der anderen Parteioen verstanden haben und gerade deshalb AfD wählen. So was nennt man Demokratie.

  • Die SPD soll glaubhaft machen, daß sie für sozialen Zusammenhalt steht?! Wie das? Nach all dem sozialen Kahlschlag, für den sie steht?

     

    Wer hat uns verraten...