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Kommentar Christen und FleischkonsumChristenfrust und Fleischeslust

Kommentar von Tasnim Rödder

Dürfen gläubige Christen Fleisch essen? Nein. Wer Prinzipien wie Barmherzigkeit, Fürsorge und Achtung vor dem Leben befolgt, muss Vegetarier sein.

Hot Dog auf dem Kirchentag? Lieber nicht Foto: Sami Rauscher

H ätte Jesus im 21. Jahrhundert gelebt, hieße das 11. Gebot sicher: „Du sollst kein Fleisch essen.“ Immerhin war Jesus ein cooler Typ mit Verstand. Trotzdem wird immer wieder darüber diskutiert, ob Christ*innen vegetarisch leben sollten. Natürlich müssen sie. Denn der*die gute Gläubige darf nicht töten und soll seinen Nächsten lieben, wie sich selbst. Egal ob Mensch oder Tier.

Gläubige Fleischliebhabende sagen gerne zu ihrer Verteidigung: Jesus sei kein Vegetarier gewesen. Natürlich nicht. Denn er lebte nicht zu Zeiten der industriellen Massentierhaltung und des Klimawandels.

An diesem Punkt der Diskussion greifen sanfte Christ*innen gern zum Biofleisch-Argument. Das ist allerdings eine billige (beziehungsweise teure) Form des modernen Ablasshandels. Wenn die Tiere für die eigene Fleischeslust sterben sollen, dann doch bitte schön bei Kerzenschein und mit lieblichem Blumenduft in der Luft. Dafür zahlt man dann auch mal ein paar Euro mehr. Bravo! Und das heißt dann Nächstenliebe?

Im ersten Buch Mose heißt es: „Ich setze euch (Menschen) über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.“ Es liegt also in unserer Verantwortung, tierische Wesen mit Respekt und Nachsicht zu behandeln. Wer christlichen Grundprinzipien wie Barmherzigkeit, Fürsorge, Achtung vor dem Leben und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der gesamten Schöpfung verfolgen möchte, der sollte auf Fleisch verzichten.

taz auf dem Kirchentag

Auch in diesem Jahr hat die taz Panterstiftung junge NachwuchsjournalistInnen eingeladen. Sie werden für uns und für Sie auf täglich vier Sonderseiten sowie bei taz.de aus Berlin berichten. Mit unverstelltem Blick, stets neugierig und das Geschehen ernstnehmend. Das Team besteht aus: Korede Amojo, Malina Günzel, David Gutensohn, Edda Kruse Rosset, Lara Kühnle, Sami Rauscher, Tasnim Rödder und Linda Rustemeier. Unterstützend mitwirken werden die taz-Redakteure Philipp Gessler und Susanne Memarnia. Die redaktionelle Leitung übernehmen die taz-Redakteure Annabelle Seubert und Paul Wrusch.

Die taz ist zudem mit eigenen Ständen auf dem Kirchentag vertreten.

Auch der Kirchentag sollte diese Prinzipien vertreten. Stattdessen trüben fettige Ditsch-Buden und Currywürste das kulinarische Angebot und brechen die harmonische Stimmung auf dem Naturkostmarkt. Vegetarier*innen müssen bei Tofuburger und Reispfanne zwar nicht hungern, greifen aber tiefer in die Tasche. In zwei Jahren also bitte: konsequent christlich, konsequent fleischlos.

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76 Kommentare

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  • Leider ist der Beitrag sachlich nicht richtig. Als Grundlage für den Fleischgenuss von Christen gilt 1. Mose 9, 1-4 : Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde.

    2 Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben.

    3 Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich's euch alles gegeben.

     

    Da sich Jesus nie gegen seinen Vater gestellt hat ist doch sehr stark zu bezweifeln das er heute Vegetarier werden würde. Selbst nach seiner Auferstehung reichte er seinen Jüngern Fisch zum Mahl.

     

    Johannes 21, 9 - 13

    9 Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf und Brot.

    10 Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!

    11 Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht.

    12 Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr.

    13 Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, desgleichen auch den Fisch.

     

    Bevor wir Jesus für unsere eigenen Zwecke misbrauchen, sollten wir uns erst mal in der Bibel informieren. Ihm ein Verhalten anzudichten das durch nichts begründet ist ist nicht OK.

  • Leider ist der Beitrag sachlich nicht richtig. Als Grundlage für den Fleischgenuss von Christen gilt 1. Mose 9, 1-4 : Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde.

    2 Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben.

    3 Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich's euch alles gegeben.

     

    Da sich Jesus nie gegen seinen Vater gestellt hat ist doch sehr stark zu bezweifeln das er heute Vegetarier werden würde. Selbst nach seiner Auferstehung reichte er seinen Jüngern Fisch zum Mahl.

     

    Johannes 21, 9 - 13

    9 Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf und Brot.

    10 Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!

    11 Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht.

    12 Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr.

    13 Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, desgleichen auch den Fisch.

     

    Bevor wir Jesus für unsere eigenen Zwecke misbrauchen, sollten wir uns erst mal in der Bibel informieren. Ihm ein Verhalten anzudichten das durch nichts begründet ist ist nicht OK.

  • Zum einen geht es mir um Achtsamkeit im christlichen Glauben, zum Anderen ist das Thema Nachhaltigkeit, Ernährung generell und alles was damit zusammenhängt deutlich zu wenig diskutiert und angekommen in christlichen Gemeinschaften. Es wird gebetet, bis die Wände bibbern, aber neben an liegt jedesmal der Gluten-Kuchen und Fleich gibt es sowieso fast immer, die Pizza ist dabei, ganz oft aber das Essen aus dem Supermarkt, ob Salat, Gemüse oder Süßigkeiten. Bio, Zucker etc.- alles kein Thema.

    Da fragte ich mich oft, ob das Thema "bewusste Ernährung" nicht auch ein bibliches sei ? Ich finde es dringend notwendig, dass wir uns diesem anzunehmen. Und auch über unseren Fleichkonsum dringend nachzudenken, in Gemeinden, in Hauskreisen,ist unsere dringende Verantwortung, denn wir haben eine Tempel - und es geht um Aufklärung. Ich finde die Ansätze des Autors interessant bis phänomenal.

  • Ist es nicht völlig überflüssig, wenn Sie hier äußern, dass-

     

    -ich weder Gesetzgeber noch Gott bin

    -ich keine Regeln bestimme, meine Wertung also nicht allgemeinverbindlich ist?

     

    Mindestens naiv, eher sehr gefährlich finde ich es, wenn Sie hier äußern,

    dass "jeder Mensch grundsätzlich Alles machen kann, was er will, solange er nicht

    gegen Recht und Gesetz verstößt und es mit seinem Gewissen vereinbaren kann".

    Ich frage mich, ob es mir zu gut geht, dass ich mich hier mit so etwas befasse.

    Sie ahnen wohl nicht für welche "Gewissenskonstruktionen" ein Mensch mitunter in der Lage ist,

    wenn es darum geht seine Triebe und Weltanschauungen umzusetzen!?

     

    Sie scheinen davon auszugehen, dass "Recht und Gesetz" tatsächlich ausreichend und vollständig sind

    und daher gut ist.

    Tendeziell sind Sie offenbar der Meinung, dass alles erlaubt ist was nicht explizit verboten ist.

    Sie scheinen davon auszugehen, dass der Versuch "Recht und Gesetz" umzusetzen immer gelingt.

     

    Weiter oben schreiben Sie

    "Wir leben nunmal in einer pluralistischen Gesellschaft, die abseits dessen, was Recht und Gesetz ist, dem Indivduum erlaubt, seine eigenen ethischen Wertgebilde zu schaffen und für sich mit Leben zu füllen."

    So ein UNSINN und auch ein Widerspruch in sich!

    (Und außerdem: Wenn ich das schon lese: "Wir leben nunmal in...")

     

    Ich finde es ziemlich lächerlich wie Sie hier Ihren merkwürdig kreativen Verstand bemühen, um mir klarzumachen, dass ich mich nicht gegen Tiertötung und Tiermisshandlung äußern darf/soll!

     

    Weiterhin spekulieren weiter oben Sie darauf, dass die Nutztiere (weitgehend) ausgerottet würden,

    wenn alle Menschen sie in Ruhe ließen. Kommt mir ziemlich falsch vor, diese Einschätzung!

     

    Mitgefühl für Tiere scheinen Sie kaum zu haben und wenn doch ist Ihre Lust auf (vermutlich billige ) Tierprodukte eben stärker.

    Weiterhin vermisse ich bei Ihnen das klare Denken.

    Was macht den Mensch zum Mensch?

    Sind die Menschen nur eine weitere Tierart?

    • @tsitra:

      Dieses hier ist keine Antwort an TSITRA sondern eine

      Korrektur:

       

      Oben ist eine (falsch platzierte) Antwort an einen Beitrag von "NORMALO" der mit "Dienstag, 09:58" datiert ist.

  • Da wird man ja ganz meschugge: Was geht uns das an, was ein vor ca. 2020 Jahren geborener Palästinenser abrahamischen Glaubens wohl gegessen hätte, hätte er 2000 Jahre früher oder später gelebt (hätte er wohl die Taz abonniert?)! Hiermit sage ich nichts für oder gegen Veganer, die deutsche Art der Diskussion über dieses Thema scheint mir sowieso bescheuert, man nehme irgend ein Thema

  • Also solange die oberen Christen noch nicht mal vor kleinen Kindern zurückschrecken, werden sie erst Recht keinen Respekt vor Tieren zeigen.

     

    Mal im Ernst: Sind Leute auf dem Kirchentag die richtigen Multiplikatoren für eine vegetarische Ernährung?

  • Tiere essen Tiere.

  • Jesus würde heute - genau wie damals in der Bergpredigt - ebenfalls die Leute die Fleisch oder Fisch füttern

     

    Der Unterschied wäre nur, dass man nicht so viel und so industriell das Fleisch produzieren würde.

    Wie bei der Bergpredigt würde eine geringe Menge an toten Tierchen (12 Fische) alle satt bekommen.

     

    Aber tote Tierchen würde es dennoch geben.

  • Bei aller Fress- und Fleischeslust darf man die Scheinheiligkeit nicht vergessen. Der eigentliche Christenirrtum.

  • Göttin, es ist doch immer wieder erstaunlich, welche Diskussionen die Frage des Fleischverzehrs entfacht! Offensichtlich fühlt sich jeder Fleischesser gleich enorm auf den Schlips getreten, wird diese Ernährungsgewohnheit auch nur ansatzweise hinterfragt. Lieber Jolli, kann ich da nur sagen. Wir habens anscheinend noch weit bis zu einer echten Zivilisation.

  • "Umweltschädlich und maßlos kann man sich auch mit veganen Kartoffelchips vollstopfen,..."

     

    Falsch,

     

    denn physiologisch nicht möglich, denn mensch kann sich mit ca.350gr Fleisch vollstpfen, aber die achtfache Menge Kartoffelchips ist bei weitem nicht möglich!

    Darüber hinaus konvergiert die Umweltschädlichkeit von Kartoffelchips

    gegen Null, ganz im Gegensatz zu Fleisch!

  • Ich wusste es schon immer, dies ist nur ein weiteres Indiz (Achtung: dumme Verallgemeinerung incoming!): (streng) religiöse Menschen sind verrückt...

     

    In der Bibel nach einem Grund für den Fleischverzicht zu suchen... ojee. Ich schau mal eben in meine Bücher (Romanabteilung): jap, es gibt Aliens, jap, Zauberer*innen existieren auch. Und die müssen alle nicht auf Klo... krasser Mist.

     

    Und mal ernsthaft: die Frage ist doch nicht ob gläubige Christen Fleisch konsumieren dürfen, sondern ob die gesamte Gesellschaft es sollte. Und wer ist bitteschön schon noch gläubiger/praktizierender Christ... außer vielleicht einer Minderheit und Bayern und B-W...

    • @Neinjetztnicht:

      Alles richtig und unter der kleinen Minderheit praktizierender Christen

      kann man Vegetarier oder Veganer wie die Stecknadel im Heuhaufen suchen.

  • Da ist man kurz davor, der taz ein Abo abzunehmen und dann kommt so ein Kommentar. Immerhin entschädigt die Mehrzahl der Userkommentare.

  • Dieser Artikel taugt vor allem als Anschauungsbeispiel, warum "Gutmensch" ein negativ konnotiertes Wort ist: Wenn jemand, der offenbar starke Überzeugungen zum Thema Fleischkonsum aber keine Ahnung von Christentum - oder zumindest keine Ahnung von der Bibel - hat, meint Christen mit ihrem Glauben moralisch unter Druck setzen zu dürfen, damit sie seine Überzeugungen zur Lebensführung übernehmen, ist das genau jenes missionarisch-übergriffige Besserwissertum, dass an Gutmenschen nervt.

     

    Zum Inhaltlichen:

    Ein etwaiger Schutzanspruch tierischen Lebens kann nicht davon abhängen, ob dieses Leben industriell oder "artgerecht" gestaltet wird. Denn ausgelöscht werden muss es so oder so, um dem Menschen seinen Fleischkonsum zu ermöglichen, egal ob er moderner Großstadtmensch oder antiker Heilsbringer ist.

     

    Insofern kann ich der Behauptung nicht folgen, dass Jesus heute aus Barmherzigkeit und Achtung vor dem Leben Vegetarier wäre. Das hätte er auch schon zu seinen Lebzeiten sein müssen, wenn sich seine Lehren wirklich auch auf den Umgang mit Tieren bezogen hätten. Er war aber eben KEIN Vegetarier.

     

    Alles Andere ist Wunschdenke derer, die es heute sind und sich gerne als moderne Heilige/Heilsbringer aufspielen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      "ist das genau jenes missionarisch-übergriffige Besserwissertum, dass an Gutmenschen nervt"

       

      Salafisten und ISler sind bestimmt keine Gutmenschen, wissen aber auch alles besser, ebenso wie die Neoliberalen. Insofern ist dies keine sinnvolle Bestimmung.

    • @Normalo:

      Sie beanstanden "missionarisch-übergriffiges Besserwissertum".

      Ich habe den Verdacht, dass Sie in diesem Themenkomplex zu wenig reflektiert sind.

      Mein Hinweis:

      Es kommt eben sehr darauf an UM WAS es sich handelt. Hier geht es

      um tätliche Gewalt und nicht um sexuelle Vorlieben.

       

      Ist das denn immer (!) die persönliche Angelegenheit/Meinungsfreiheit/Handlungsfreiheit des Ausübenden?

      • @tsitra:

        Natürlich kann jemand, den der Gutmenschen-Approach nervt, nur "zu wenig reflektiert" sein - wie käme er sonst ÜBERHAUPT dazu, vom gutmenschlich vorgegebenen Pfad der Tugend abzuweichen?? /Ironie

         

        Ihnen sollte klar sein, dass der von Ihnen vertretene ethische Standpunkt hinsichtlich Gewalt gegen Tiere durchaus diskutabel ist, und man sich auch einigen könnte, sich dazu nicht zu einigen. Man könnte umgekehrt sogar argumentieren, dass die von Veganern angestrebte Abschaffung der Tiernutzung auch gleichbedeutend mit der (zumindest weitgehenden) Ausrottung der Nutztiere wäre und spitz nach der ethischen Grundlage DAFÜR fragen...

         

        Ohne dieses reine Beispiel für einen anderen ethischen Standpunkt weiter ausdiskutieren zu wollen: Wir leben nunmal in einer pluralistischen Gesellschaft, die abseits dessen, was Recht und Gesetz ist, dem Indivduum erlaubt, seine eigenen ethischen Wertgebilde zu schaffen und für sich mit Leben zu füllen. Was sie nicht tut, ist Einzelnen das Recht zu geben, Ihre Werte Anderen ungefragt aufzunötigen. Wenn Sie meinen, Gewalt gegen Tiere sei unter allen Umständen verwerflich, dann steht es Ihnen frei, diese zu unterlassen und auch sonst ihr Leben so zu leben, dass dadurch möglichst wenig Tiere zu Schaden kommen (so ganz werden Sie es eh nicht schaffen, dafür sind wir Menschen doch immer noch zu sehr ein Stück Natur). Aber maßen Sie sich nicht an, es per se BESSER zu wissen (="reflektierter zu sein") als all Jene, die nicht ihrer Meinung sind, und diese dann zwangsweise läutern zu dürfen. So schlau und moralisch überlegen sind Sie nicht, und diese Form von Bevormundung steht Ihnen auch nicht zu.

        • @Normalo:

          Ich fragte bereits:

          "Ist das denn immer (!) die persönliche Angelegenheit/Meinungsfreiheit/Handlungsfreiheit des Ausübenden?"

           

          Was war da wohl mit "das" gemeint?

           

          Jetzt für Sie konkreter und anschaulicher:

          Sie werden aus "niederen Bewegründen" auf schlimme gefährliche Art und Weise einfach so tätlich angegriffen.

          Jemand X eilt ihnen zu Hilfe. Der Angreifer faucht X an und brüllt:

          "Das geht Dich nichts an! Hau ab!"

           

          Ist es jetzt etwas klarer?

          Klartext:

          Ist denn alles was ein Mensch tut, seine absolute Privatsache?

          Schauen Sie sich um! So funktioniert das Leben nicht!

           

          So, und jetzt müssten Sie schlüssig darlegen, dass mensch Tiere misshandeln und/oder töten darf.

          • @tsitra:

            Ich "müsste" GARNICHTS darlegen. Das ist der Punkt. Jeder Mensch kann grundsätzlich Alles machen, was er will, solange er nicht gegen Recht und Gesetz verstößt und es mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Was das Gewissen sagt, dafür gibt es KEINE allgemeinverbindlichen Regeln, deren Begründung oder Einhaltung SIE von Anderen einfordern könnten.

             

            Konkreter:

            Wenn Sie meinen, eine nach IHREM ethischen Kompass verbindliche Regel gegen das Töten von Tieren zu kennen, heißt das noch lange nicht, dass diese Regel auch nach dem ethischen Kompass Anderer Wirkung entfaltet. IHRE Wertung ist nicht allgemeinverbindlich. Gesetze sind es, und für religiöse Menschen ist es das, was ihr jeweiliger Gott sagt. Das war's. Alles Weitere ist dem Individuum und seinem Wertekanon überlassen.

             

            Zu Ihrem vermeintlichen Fallbeispiel: Gegen den tätlichen Angriff auf Menschen gibt es Gesetze (wie auch gegen den auf Tiere, aber eben beileibe keine umfassenden). Deren Einhaltung kann von jedermann verlangt werden, und die Einmischung in einen solchen Angriff steht jedermann zu. Das ist in der Tat Teil der verbindlichen Regeln unserer Gesellschaft. Ihre spezielle Auffassung zur absoluten Schutzbedürftigkeit tierischen Lebens ist es hingegen nicht. SIE sind nämlich weder Gesetzgeber noch Gott.

            • @Normalo:

              1. Doch, Sie müssen darlegen, warum Sie die moralische Forderung einer/s anderen für haltlos halten, wenn Sie ein/e ernstzunehmende/r Diskussionspartner/in bleiben wollen.

               

              2. Nichts anderes als individuelle ethische Kompasse führen zu allgemeinverbindlichen Gesetzen. (Ich möchte hier überhaupt nichts zu religiösen Ge- oder Verboten sagen.)

              D.h. man sollte die "speziellen Auffassung[en]" anderer Gesellschaftsmitglieder ernstnehmen, konstruktiv diskutieren (s. 1.) und dann gegebenenfalls Gesetze ändern. So funktioniert Gesetzgebung in modernen Gesellschaften doch bestenfalls(?)!

               

              3. Ehrlich gesagt verstehe ich Ihren Beitrag zu den Kartoffelchips nicht wirklich. Geht es hier um den Verpackungsmüll?

              Falls es um etwas derartiges geht, dann kann man das Szenario ja dementsprechend modifizieren. Selbstgeschossenes Wild vs. selbstgezogene und verarbeitete Kartoffel(n/chips)...

              Ressourcentechnisch ist letzteres wohl vertretbarer.

              • @Lilosophia:

                Danke für den sachlichen Beitrag. Mal der reihe nach:

                 

                1. Ich habe nichts gegen einen dialogischen Austausch von Argumenten. Einzig sollte dabei die Achtung vor dem Andersdenkenden gewahrt bleiben - es gibt nicht für jeden Streit nur EINE "richtige" Lösung, auch - bzw. gerade - wenn alle Beteiligten davon überzeugt sind, genau diese zu kennen. Das liegt an unterschiedlichen Prioritäten, die Individuen nunmal setzen. Erst das MACHT sie zu Individuen.

                Gutmenschentum in der von mir kritisierten Form hingegen stülpt dem Rest der Welt die eigenen ethischen Maßstäbe über und erklären Andersdenkende für ipso facto ethisch minderbemittelt (s. Tsitra). Damit kann ich nichts anfangen, und mit so Jemandem diskutiere ich auch nicht.

                 

                Ich habe, mit anderen Worten, gar nicht den Inhalt von Tsitras Forderung für haltlos erklärt, sondern seinen/ihren Anspruch Anderen gegenüber, sich diese Forderung (und das dahinterstehende ethische Gerüst) gefälligst zu eigen zu machen.

                 

                2. Auch hier: Nichts gegen Auseinandersetzung der unterschiedlichen Kompasse auf Augenhöhe - aber eben auch hier Respekt davor, dass solche ethischen Vorgaben, die es NICHT auf gesellschaftlicher Ebene zum Status der allgemeinverbindlichen Regel schaffen, auch nicht für die Gesellschaft allgemeinverbindlich SIND (sondern es allenfalls mal werden können).

                 

                3. Kartoffelchips sind ein Beispiel von vermeintlich einfachen Lebensmitteln mit einem dafür extrem hohen Energieabdruck, aufgrund von Verarbeitungsgrad und Beschaffenheit: Aus intensiver Landwirtschaft stammende Feldfrüchte, geschält, geschnitten, mit Unmengen von (ihrerseits verarbeiteten) Pflanzfetten versetzt, energieintensiv gebacken UND voluminös verpackt (was nicht nur Müllmengeneffekte hat sondern auch den logistischen Aufwand nochmal erhöht).

    • @Normalo:

      Vielleicht wäre er kein Vegetarier. Mag sein. Ist mir auch egal.

       

      Aber sicher wäre er auch kein Konsumist, der jeden Tag, dabei fett werdend, seinen Berg Fleisch auf dem Tisch haben muss und die Folgen und Zusammenhänge der industriellen Landwirtschaft - Artensterben, Naturraumzerstörung, Grundwasserverseuchung, Welternährung, Hunger, Klima, Tierleid ... - mal eben mit dem Spruch "Denn ausgelöscht werden muss es so oder so, um dem Menschen seinen Fleischkonsum zu ermöglichen" beiseite schieben würde.

      • @Rudolf Fissner:

        Umweltschädlich und maßlos kann man sich auch mit veganen Kartoffelchips vollstopfen, insofern ist das eine andere Diskussion (bei der wir wahrscheinlich auch gar nicht soo unterschiedlicher Meinung wären). Ich sprach von der Ideologie des - vermeintlich - gleichermaßen für Mensch und Tier geltenden Lebensschutzes (und von ihren intrusiven Vertretern). Die ist einfach nicht mit der Bibel zu begründen.

        • @Normalo:

          "Umweltschädlich und maßlos kann man sich auch mit veganen Kartoffelchips vollstopfen,..."

           

          Falsch,

           

          denn physiologisch nicht möglich, denn mensch kann sich mit ca.350gr Fleisch vollstpfen aber die achtfache Menge Kartoffelchips ist bei weitem nicht möglich!

          • @tsitra:

            Ich habe nicht von unter allen Umstanden quantitativ äquivalent geschrieben, soweit ich weiß. Ungesund und umweltschädlich bleibt es.

        • @Normalo:

          Ich sprach auch von Ideologie. Jener anderen Konsumideologie, die denkt dass der Fleischproduktion keine Grenzn zu setzen sind.

  • Gängeleien...

     

    Jesus aß auch Fleisch!

    Und der muss es doch wissen.

    ...

    Und wenn man anderen Menschen wegen ihrer Lebensweise ein schlechtes Gewissen machen will, so ist das auch eine Form von Intoleranz. Da ist es kein weiter Weg bis zur Vorschriftenmacherei und Gängelei... Und die Moralstaaten haben in der Geschichte noch nie funktioniert (Robbespierre, Savonarola in Florenz z.B.).

  • Veganismus oder Vegetarismus aus Bibelstellen rauslLesen zu wollen ist eine evangelikalr fundamentalistische Herangehensweise. Also nicht das Ding der evangelischen oder katholischen Kirche. Ich hab mit Schmunzeln wahrgenommen, so etwas in der taz zu finden.

     

    Unter den 12 Jüngeren waren übrigens einige hauptberuflichen Fischer, also per se schon mal keine Vegs.

  • Beim Sommerfest des hiesigen Tierheims gibt es regelmäßig nur vegetarische und vegane Speisen. Und das, obwohl das Fest vom Harley-Davidson-Club unterstützt wird. Bei kirchlichen Gemeindefesten käme man noch nicht einmal auf die Idee.

    • @Dr. Nils Jena:

      Na ja, wahrscheinlich gibt es einen Unterschied zwischen einem Tierheim und einem kirchlichen Gemeindefest?

      • @rero:

        Wohl eher zwischen Dichtung und Wahrheit. Die einzige wahre Äusseung wird wohl die über das "hiesige Tierheim" sein. Alle Extrapolation über alle Tierheime oder alle kirchlichen Gemeindefeste halte ich für aus den Fingern gesaugt.

  • Hier wird ernsthaft diskutiert ob eine religiöse Massenpsychose, bzw. ein kirchlicher Mythos die Grundlage für ethisches Handeln gegenüber Tieren sein soll? Wer fragt was Jesus heute tun würde in Bezug auf Vegetarismus, der könnte genauso fragen wie Poseidon sich heute zur Schleppnetzfischerei stellen würde oder Batman zur Putenhaltung in Osteuropäischen Mastbetrieben. Aus erfundenen Personen und beliebigen Glaubensorganisationen lässt sich keine sinnvolle Ethik ableiten. Ich glaube an das FSM und bin Pastafarist, ausser Nudeln (und Bier und Rum) sollte nichts konsumiert werden - zumindest nicht während des uns unglaublich wichtigen Ramendans. Fragt nicht was Jesus tun würde, fragt lieber was ein Pirat tun würde. RAmen!

    • 6G
      6028 (Profil gelöscht)
      @hup:

      Fürwahr: Wohlgesprochen!

    • @hup:

      Ja, sehr gut.

      • @Ruhig Blut:

        Für Christen gilt, dass man nur Freitags kein Fleisch essen darf, Fisch ist aber erlaubt.

        • @Waage69:

          hm, diese meine spektakuläre Erkenntnis sollte ganz woanders hin - wie das mal wieder passieren konnte...

          • @Waage69:

            Ah, war etwas am grübeln und wollte grade nachfragen :-)

  • Auch hier noch eine höchst interessante und aufschlussreiche Textstelle, auch gerade für die Christen, die sich auf die

    "heilige Schrift" berufen wollen, die angeblich Tiere als Nutzobjekte für den Menschen herabwürdigt.

    http://www.theologe.de/bibel_tiere.htm

  • Noch nie in der Geschichte der Menschheit wurden soviele Tiere so dermaßen misshandelt, aber die allermeisten Christen schweigen nicht nur dazu, sie machen auch noch mit.



    (...schmeckt halt so gut.)

    Hier http://www.theolog...tm#Kein_Passahlamm



    haben sich Leute die Mühe gemacht die "offziellen" Amtskirchen (katholische und evangelische Kirche, und irgendwelche Abspaltungen)



    näher "zu beleuchten".



    Da wurde offenbar sogar einiges von Priestern verfälscht , was den Umgang mit Tieren betrifft, nur um sich nicht beherrschen zu müssen. http://www.theolog...tm#Kein_Passahlamm



    Was die Christen tatsächlich tun mit ihrem Konsumverhalten ist nicht gerade eine Werbung für das Christentum.



    Die Bergpredigt fordert absolute Gewaltfreiheit und die meisten "Christen" beteiligen sich ohne Not (!) an Gewalt gegen unschuldige wehrlose Tiere. Ich möchte nicht sehen, was passiert, wenn man sie auf die eine Wange schlägt.

    • @tsitra:

      Ihr Link ist nicht besonders. Die Behauptung, Jesus hätte das Passahlamm einen Abend zu früh gegessen, passt nicht, weil der jüdische Tag immer am Abend des vorgehenden Tages bereits beginnt.

      Außerdem geht Ihr Autor nicht auf den Symbolgehalt der Geschichte ein. Christus = Lamm Gottes und so.

      • @rero:

        Ja, imaginärer Symbolgehalt, bla bla, der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt...

         

        Nur angenommen, dass unter http://www.theologe.de/theologe7.htm

        historisch belegbare Wahrheiten zu lesen sind, dann ist es eben doch (!) hochinteressant, wie die Kirche als Institution Übles dazu gedichtet hat.

         

        Unter diesem Hyperlink befindet sich eine umfangreiche Recherche und Sie behaupten mit einer unbedeutenden Spitzfindigkeit, dass das alles nicht Besonderes ist!

        Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass die Kirche recht große Macht auf die Gesellschaft ausübt und zwar oft auch auf subtile Weise?

        Da kann man für solche kritischen Gegendartstellungen dankbar sein!

  • Dass jedes Tier mein „Nächster“ ist, halte ich für ein Gerücht. Zumindest bei Nacktschnecken, Stechmücken und Zecken habe ich so meine Zweifel, auch wenn die mir bzw. meinem Salat mitunter näher kommen, als mir lieb sein kann.

     

    Im Übrigen wäre ich schon sehr zufrieden mit der Christenheit, wenn Bibelfans alle MENSCHEN dieser Welt für ihre Nächsten hielten. Und zwar unabhängig nicht nur von ihrem Glauben, sondern auch von ihren Essgewohnheiten.

     

    Jemanden zu lieben, der sich anders ernährt als man selbst, scheint seltsamerweise für manchen umso schwieriger zu sein, je enger die biologische Verwandtschaft ist.

     

    Davon aber mal abgesehen, hätte ich wirklich gern erklärt, wieso Fleisch essen billiger sein muss, als der Verzehr von Obst und Gemüse. Nicht nur von Christen. Von denen aber auch.

  • Dieses "Wenn Jesus heute leben würde...", dann würde er dieses und jenes tun, ist wohl beliebt, wenn es um die Unterfütterung der eigenen Argumente geht. Zu meiner Schulzeit dachte mein Religionslehrer an Birkenstocksandalen, Holzfällerhemd und Mitgliedschaft bei den Grünen und/oder Greenpeace.

     

    Aber wie soll man, wie soll ich wissen, was Jesus heute täte? Ich habe keinen Schimmer! Ist er ein "cooler Typ"? Fände er sich damit gut beschrieben?

     

    Ich habe kein Bild von ihm, keine echte Vorstellung. Er überrascht mich immer wieder neu, auch nach mehr als dreissig Jahren, die ich bewusst Christin wurde. Aber ich bin damit ja nicht allein, sondern in guter Gesellschaft. Seine Jünger verstanden ihn ebenfalls nicht. Und wie oft musste er es erleben, dass alles, was er tat, von den Schriftgelehrten beäugt und kritisiert wurde? Er starb am Kreuz, weil man ihn als Aufwiegler verstand.

     

    Mit den Jahren verstehe ich mehr und mehr das "Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen..." (2. Mose 20, 4) als einen guten Rat. Weniger, weil Gott in diesem Vers droht, sondern vielmehr, weil es nicht gelingt. Gott ist nicht wirklich zu fassen. Nehme ich die Trinität ernst, so gilt das Gleiche für Jesus.

     

    Ob wir vegetarisch oder vegan leben sollen, ist also weniger eine Frage, ob Jesus das auch so machen würde, als mehr die, ob wir als verantwortungsvolle Menschen, unabhängig ob (Christ-) gläubig oder nicht, dies tun sollten.

    • @Lesebrille:

      "Aber wie soll man, wie soll ich wissen, was Jesus heute täte?"

       

      Nun, das ist doch relativ einfach. Würde Jesus heute noch leben, wäre er über 2000 Jahre alt und somit entweder eine Riesenschwamm oder eine Quallenart. Zumindest würde er im Wasser leben.

  • Wäre Jesus vegan, würde es nix mit der Weltkirche. Die Menschen wollen Fleisch, die meisten jedenfalls. Die meisten Menschen wollen auch billig von daher geht nur das Freitagsgebot und sogar da, ist Fisch erlaubt.

  • ... vielleicht nicht Vetarier werden aber doch zu mindestens Maßhalten. Völlerei (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Georg_Emanuel_Opiz_Der_V%C3%B6ller_1804.jpg) ist in der christlichen Religion eine Todsünde

    • @Rudolf Fissner:

      Auch, wenn es schwer fällt:

       

      Nicht nur immer Bildchen angucken, sondern auch mal lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6llerei

       

      Da steht: "ist nach katholischer Lehre die fünfte der sieben Todsünden". Man kann jetzt fundamental darüber streiten, ob die katholische Lehre eine christliche Religion ist. Unbestritten ist aber, dass es auch christliche Religionen (wie z.B. die lutherianische) gibt, die nix mit "Todsünden" und deren Absolution am Hut haben.

  • Zusammenfassung 1. Absatz: Natürlich dürfen Gläubige kein Fleisch essen.

    2. Absatz: Christus hat ja kein Massentierhaltungsfleisch gegessen. Da musste er auch kein Vegetarier sein.

    3. Absatz: Ihr denkt, weil Ihr kein Massentierhaltungsfleisch esst, müsst Ihr keine Vegetarier sein? Was für ein billiger Ablasshandel!

    Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

    • @Ewald der Etrusker:

      Kleiner Einwand Herr Oberstaatsanwalt. Seine Jünger waren u.a. Fischer. Ich glaube das waren keine Vegetarier ;-)

      • @Rudolf Fissner:

        ???

        • @Ewald der Etrusker:

          Gut zusammengefasst. Ich musste bei der Argumentation auch schmunzeln!

  • Wie vorhin erwähnt, beruht der Artikel auf falschen biologischen Annahmen, denn wer Milchprodukte

    zu sich nimmt, delegiert das Töten von Tieren (sogar Tierkindern!)

     

    Biofleisch sollte nicht als "teuer" abgestempelt werden!

    Mehr Wohlergehen der Tiere kostet einfach mehr Aufwand!

    "Teuer ist das, was sein Geld nicht wert ist!"

    Das sollte sich jede® merken!

     

    Wer ganz konsequent und akribisch genau nur Tierprodukte aus verantwortungsvolleren Quellen konsumiert ist (isst) damit 10mal tierfreundlicher als der Vegetarier der

    billige Milchprodukte verzehrt.

     

    Es gibt da kein Vertun:

    Die Menschheit wäre einen Riesenschritt weiter, wenn wenigstens

    die Tier-Misshandlung aufhören würde und da muss mensch eben bereit sein ganz oder meistens auf Fleisch zu verzichten und für Fleisch und Milchprodukte deutlich mehr zu zahlen!

  • Es ist eine biologische Tatsache, dass auch Milch(-produkt)verzehr das Töten von Tieren, nämlich den "überzähligen" Kälbern unterstützt bzw. bewirkt.

     

    Wer das zielgerichtete absichtliche Töten (Morden!?) nicht delegieren oder unterstützen will, der lebt vegan.

     

    Wer Misshandlung nicht delegieren oder unterstützen will, aber das Töten "in Kauf nehmen" möchte, der schaut ganz genau hin, woher das Tierprodukt kommt und ist dann bereit mehr als das Doppelte für das Tierprodukt zu zahlen.

     

    Eine sehr großer Teil der KatholikInnen und EvangelistInnen unterstützt nicht nur Töten von Tieren (auch Tierkindern!) sondern auch Tiermisshandlung in der Massentierhandlung.

    In über 80% aller Nahrungsmittel sind

    irgendwelche Tierprodukte, die wegen üblem Geiz aus Massentierhandlung

    stammen und KatholikInnen und EvangelistInnen kaufen das emsig.

     

    Das ist nicht gerade eine Werbung für das Christentum.

    Die Bergpredigt fordert absolute Gewaltfreiheit und die meisten "Christen" beteiligen sich ohne Not(!) an Gewalt gegen unschuldige wehrlose Tiere. Ich möchte nicht sehen, was passiert, wenn man sie auch die eine Wange schägt.

    • @tsitra:

      "...der KatholikInnen und EvangelistInnen.."

       

      Jetzt reicht es aber. Die entsprechenden Wörter zu "Katholik" und "Katholikin" sind nicht "Evangelist" und "Evangelistin" (das wären VerkünderInnen des Evangeliums), sondern ganz einfach Evangelische. Mag ja blöd sein, dass man da nicht mal das "In" anhängen kann, aber manchmal muss man mit der geschlechtergleichen Sprache leben, Auch im Deutschen.

      • @Age Krüger:

        Komm hier, AGE K., nicht so kleinlich!

         

        Magst ja Recht haben.

         

        Mit geht es hier um:

         

        Liebe, Mitgefühl, Selbstlosigkeit etc.

        VERSUS

        schwere Tiermisshandlung

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    In Genesis 1, 29 heißt es: "Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen-" Da steht nix von Tieren essen.

     

    Nicht nur Christen, sondern jeder moralisch fühlende Mensch müsste wenistens den Vorsatz fassen, keine Tiere mehr zu essen und zum Tierleid wo immer möglich nicht beizutragen, d.h.: Vegetarismus reicht nicht aus, um das Gewissen zu beruhigen.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Make my day.

       

      Das Zitat aus Genesis scheint gerade irgendwo in ner PETA-Facebookgruppe rumzugeistern.

       

      Mein Veganer-Kumpel hat das am Vatertag ebenfalls zum besten gegeben - lange bevor der Artikel erschien.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Wer weiterliest, ist klar im Vorteil:

       

      "Alles was sich regt und lebt, das sei eure Speise."(Genesis 9, 3)

    • @849 (Profil gelöscht):

      Wer mit der Bibel argumentiert, sollte das nur tun, wenn er alle Stellen zum Thema kennt... .

       

      Ja, im Paradies ist, nach dieser Stelle, noch Vegetarismus angesagt. Nach dem Sündenfall nicht mehr. Einfach mal nach "Bibel" und "Fleisch essen" googeln, schon das hilft.

       

      Die orthodoxen Juden hätten nicht so komplizierte Speisegesetze, wenn sie nicht direkt aus dem Alten Testament kämen.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Lesebrille:

        Ich kenne die Stellen (auch @Normalo), aber in der Bibel steht ja nun vieles, was sich widerspricht. Die Genesis hat für mich Vorrang.

  • Schade, dass die Autorin über Christentum schreibt, und so dermaßen keine Ahnung vom Thema hat.

  • taz:" Jesus sei kein Vegetarier gewesen. Natürlich nicht" - Ich kenne jetzt den Ursprung dieser Erkenntnis nicht. Die Kirche hat missliebige Texte aus den Evangelien gestrichen (auf dem Konzil zu Nicäa im Jahre 325 n.Chr.), z.B., dass Jesus Vegetarier war, Tierschutz lehrte und auch Reinkarnation. Diese Lehren sind also im Neuen Testament nicht mehr enthalten, sondern nur in u.a. der apokryphen Schrift "DAS EVANGELIUM DES VOLLKOMMENEN LEBENS"!

  • "Dürfen gläubige Christen Fleisch essen? Nein. Wer Prinzipien wie Barmherzigkeit, Fürsorge und Achtung vor dem Leben befolgt, muss Vegetarier sein."

     

    Was für ein Blödsinn.

     

    Wenn "schon Achtung vor dem Leben befolgt werden soll" dann gilt das logischer Weise auch für Pflanzen.

     

    In der Konsequenz würde also nur der Frutarier den Ansprüchen genügen - in wie weit dann natürlich vereendetes Tier gegessen werden darf - weiss der Geier.

  • also ich würde ja auch gerne aus der Bibel Dinge wie Tierschutz oder Umweltbewusstsein ableiten, in gewisser Weise kann man da sicher auch so einige abstrakte Begriffe finden, aber mehr eben auch nicht und nicht der konkrete Befehl ausgerechnet aus dem Buch Genesis abgeleitet kein Fleisch mehr zu essen, wo kurz danach Gott die Fleischopfer von Abel anscheinend lieber mag als die Opfer seines vegetarisch anbauenden Bruders.

  • Viele Sachen mache ich freiwillig (TAZ-Online-Abo z.B.), bei vielen verweigere ich mich (Diskussionen mit AFD'lern, Trump-Gutfindern z.B.) - aber müssen muss ich nix! Jedenfalls nix, was eine Jungjournalistin meint. Bleibe immer noch freiwillig in der Kirche und esse Fleisch. Ich könnte dies sogar begründen - MUSS ich aber nicht. Schöne Grüsse

  • Buddha lebte Jahrhunderte vor Jesus und definitiv auch "nicht zu Zeiten der industriellen Massentierhaltung und des Klimawandels". Und er war (jedenfalls nach der Mahayana-Schule) Vegetarier. Also entweder war Jesus ein inkonsequentes willensschwaches Weichei der nicht fertigbrachte, was bereits Jahrhunderte vorher problemlos machbar und mit reichlich Ethik garniert worden war, oder dieses Argument für den Vegetarismus ist an den Haaren herbeigezogen. Ich tendiere zur zweiten Interpretation.

    • @TheBox:

      Gibt es eigentlich Gegenden, die grausamer mit Tieren umgehen wie die Gegenden, in denen Buddhismus verbreitet ist?

       

      Wenn ich mir die Grausamkeiten der Tierhaltung in Fernost angucke, dann scheinen mir selbst noch die jüdischen oder islamischen Schlachtungsmethoden für das Tier schonender zu sein.

  • Versteh schon, Christen haben's ja eh nicht so mit der Fleischeslust, dann also jetzt ganz konsequent. Ein Glück, dass man als Gelegenheitsfleischesser nicht ständig solche Gründe an den Haaren herbeiziehen muss.

  • Gott schütze uns vor den Konsequenten, denn die Konsequenz der Konsequenz ist der Fanatismus.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @B. Wondraschek:

      Und die Inkonsequenz der Inkonsequenten bringt uns den Faschismus.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Du sollst nicht töten. Auch nicht verbal.

  • schöner aspekt. vielleicht erstmal aufhören massenvernichtungswaffen zu segnen... und wie ist das mit dem atom-u-boot "corpus christi" eigentlich weitergegangen?

    • @pjotr:

      Die USS City of Corpus Christi ist ein deaktiviertes atomar getriebenes Jagd-Boot - also gerade kein strategischer Raketenträger, sondern eher für die Bekämpfung solcher Atomplattformen gebaut. Es KANN zwar auch mit atomaren Marschflugkörpern ausgerüstet werden, ist aber an sich keine Massenvernichtungswaffe.

       

      Den Namen hat das Boot klassentypisch - wie in diesem Fall sogar aus Pietätsgründen extra klargestellt - von einer ganz irdischen Stadt. Die liegt in Texas am Golf von Mexico und hat daher wahrscheinlich auch extraviele Kirchen, aber ihre nationale Bedeutung stammt eher von den vielen Öltanks, die dort herumstehen...

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @pjotr:

      Gibt's dafür auch Belege, so von wegen in der heutigen Zeit Massenvernichtungswaffen durch Kirchenvertreter gesegnet, hm?