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Kolumne Die eine FrageEndlich wieder richtig links?

Peter Unfried
Kolumne
von Peter Unfried

Ein Comeback der Beatles inklusive John Lennon ist wahrscheinlicher als eine Erneuerung der SPD. Ja, man muss sich Sorgen machen.

Der Riss, der durch die SPD geht, ist nicht nur sozialpolitisch, sondern auch Anti-Establishment Foto: dpa

N ach sorgsamer Prüfung der Sachlage bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein Comeback-Konzert der Beatles inklusive John Lennon und George Harrison erheblich wahrscheinlicher ist als eine Erneuerung der SPD. Das meine ich nicht flapsig, sondern bitter ernst. Denn so ist die Lage.

Letztlich sagt ja der Anti-SPD-Establishment-Kämpfer Kevin Kühnert nichts anderes als: Wenn wir der Regierungsverantwortung entsagen und in die Opposition ziehen, werden wir uns erneuern und wieder wahrhaft sozialdemokratisch, also „links“. Das ist die Sehnsucht nach Klarheit, okay.

Aber was bedeutet „sozialdemokratisch“ als Antwort auf die politischen Jahrhundertfragen: Erderhitzung, Klima- und Ressourcenkriege, künstliche Intelligenz, Digitalisierung und ihre Auswirkung auf Erwerbsarbeit und Freiheit, Ende der alten Weltordnung, Gefährdung der liberalen europäischen Gesellschaft durch die Rückkehr des Nationalismus?

Für eine Erneuerung, die nicht nur auf die Gefühlslage zielt, sondern auf die Weltlage, bräuchte es ein sehr weitreichendes Reset und vor allem die Kraft zur Offenheit. Zukunftspolitik kann nicht aus fixer Programmatik gemacht werden, die man nach dem Karnevalsmotto „endlich wieder richtig links“ im Ortsverein Dortmund-Aplerbeck ausknobelt. Wahrscheinlicher ist, dass dann die Kohlekraftwerke noch ein bisschen weiterlaufen.

Die Eskalierer dieser Tage kommen aus verschiedensten politischen Parteien, Ecken und Redaktionsräumen. Rechtspopulisten, Linkspopulisten, linke und junge Sozialdemokraten, liberalisierungsmüde Unionler und strategische FDPler. Was alle eint, ist die Sehnsucht nach der alten Schlachtordnung, von der sie selbst zu profitieren hoffen. Links soll wieder links sein, rechts wieder rechts. Was es so nie gab. Als ob Willy Brandt links gewesen wäre – und Helmut Kohl rechts.

Die Zornbank dieser Tage

Was größer werdende Teile der Bundeskanzlerin Merkel wirklich übel nehmen, ist nicht das Ausblenden der Zukunft, auch nicht die Sozialdemokratisierung, sondern die gesellschaftliche Liberalisierung. Die Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik (ungeachtet der realen Regierungspolitik) ist die Zornbank dieser Tage, als Gerechtigkeitsfrage im rechtsnationalen und Wagenknecht-nationallinken Sinn. Die entscheidende Dynamik entsteht also nicht im Rechts-links-Verteilungsschema, sondern in der Identitätsfrage zwischen liberal-europäisch und national, drinnen und draußen.

Der Riss, der durch die SPD geht, ist nicht nur sozialpolitisch, sondern auch Anti-Establishment (Kühnert, Lange). Und national gegen global, denn „Gerechtigkeit“ im industriell tradierten Sinne braucht nationale Grenzen und die EU als Gegner, wie man an Melenchon und Wagenknecht sieht. Oder man muss lavieren und den Brexit dadurch mitverschulden, wie Corbyn.

Der langjährige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel steht für diese bipolare Störung, wenn er mal der größte Unterstützer des Europas von Macron und Habermas ist und dann wieder über moderne Sozialdemokratie als ein weiteres antiliberales (und antiökologisches) Projekt jenseits der ökosozialliberalen neuen Mittelschicht sinniert.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Die Frage ist: Kann die SPD diese „bipolare Störung“ (Daniel Cohn-Bendit), das Schwanken zwischen Extremen, so in den Griff kriegen, dass sie zumindest im verwaltenden Sinne bis auf Weiteres „ordentlich“ regieren kann, oder wird das auch bei positivem Mitgliederentscheid nichts mehr? Und was, wenn „wieder richtig links“ eine Entscheidung gegen das offene Europa bedeutete?

Was mich wirklich nachdenklich stimmt: Selbst Jürgen Trittin kommt deeskalierend daher. Man muss sich Sorgen machen. Aber nicht um ihn.

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Peter Unfried
Chefreporter der taz
Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
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48 Kommentare

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  • Das, was in der SPD rumort, mit Jusos zur Wirklichkeit gebracht sein will, geht über die SPD hinaus, rumort. allen nationalistischen Spökenkieker Unkenrufen zum Trotz, auch in anderen Parteien als sich ankündigendes Grundseebeben.

    Es ist das Phänomen wachsender Quantität an politischen Mitwirkungswillen im Zeitalter des Internet sozialer Community Medien bei jedem einzelnen, sei es in der Familie, am Arbeitsplatz, Schule, Sport, Kultur, Kunst, Ausbildung, Studium, Bundeswehr, Parteien, Medien, Verbänden, Kirchen, die Ausdruck nachhaltig verrechtlichter Basis Qualität systemischer Mitbestimmung mehr an "Demokratie wagen" "Liquid Democracy" sucht.

    Eine Qualität. die Vorstellungen von Ausgleichs- , Entschädigungsmechanismen, vergleichbar dem Europäischen Stabilitäts- Mechanismus (ESM) für systemrelevante Banken, Versicherungen in der Krise, angesichts der Digitalisierung der Arbeitswelt sucht und entwickelt, damit gesellschaftspolitischer Wandel nicht allein zu Gunsten der Einen % zu Lasten der Vielen % gerät, sondern ein Erfolgserlebnis aller im Sinne von Gemeinwohl wird.

    Da werden dann nicht mehr Kredite für Waffen, Rüstungsgüter, Militärberater in Krisen-. Kriegsgebiete nach Afghanistan, Syrien, Jemen, Mali, Somalia, Kongo entsandt, sondern wird Geflüchteten inner- , außerhalb ihrer Heimatländer mit Rechtsbeistand geholfen, in ihrer Heimat in den vorherigen rechtlichen Stand ihres Vermögens, Hab und Gut, Wohnung, Haus, Hof, Rentenansprüche, Berufsabschlüsse gesetzt zu werden und sei es im Weg von international finanziell unterfüttert von Mechanismen geldwerter Entschädigung, Ausgleich im Einzelfall.

    Zornbängster aufkommenden Nationalismus als Prospektbetrüger im Modus von Dieselgate, die nichts an nationalen Projekten zu bieten haben außer Ketten leergeschossener Hülsen ihres eigenen Meinungswahns im schwarzbraunen Anzug, werden schnell als Soufflee im Umlauf Ofen auf das zusammenschrumpfen, was sie sind, zerzaust erbleichende Windeier im Zornkanal.

  • Unsinn ! Man muss sich keine Sorgen machen, dachte ich beim ZEIT-Lesen am 15.02.18. Jetzt sind wir dran, sagen 5 junge Politiker aus 5 Parteien.

    Gefällt mir !

  • @@ Euch beiden Schlauen.

    Krause & Eremit - geb ich's mal mit ~>

     

    Nicht nur mit einem Auge schauen.

    Euer zutreffend - aber halber Blick -

    Is wohlfeil - aber doch a Schmarrn!

    kurz - Wer keine Visionen hat -

    Der is a one-trick-pony Schwachmat!;)(

    &

    Mal so gewendet - das "nichterfüllte Grundgesetz" ließ in den 70ern die

    Konservativ-Reaktionäre aufheulen!

    Lange vor schwatz-grün & PU-Hype!

    Jau. Kannste rauchen inne Peip!

     

    Doch wär's ein Zeichen geistiger Beulen

    Wollte fraumans - wie ihr die EU -

    Deswegen in die Tonne kloppen! Nu! ~>

    "Wirf keine Flinte ins Korn wohlfeile

    Du hättest denn eine bessere!"

     

    Euer gut Beckmessere - Mal keine Eile!

    &

    Es ist doch der klare Befund - aach 's Peterle - Is ja so schlau wie je'der

    Holzwauwau - & Au! - deswege aach er!

    Ha noi. Nix verstund.

    &

    Es müßte euch doch sehr peinlich sein -

    Nu. Über Bande damit zu sein - gemein.

     

    So geht dess. Gellewelle.

    • @Lowandorder:

      Gäääähhhn, Herr LaueOrder, nicht (gänzlich) über den Haufen werfen, reformieren.

      *

      Hat de Laue de Schwitz im Sitz, sieht e' nich de lange Spitz, die do moch de lange Ritz zwisch' de Ohre in de Mütz.

       

      Schöne Grüße

      • @Gerhard Krause:

        Uppsala - Ausgeschlafen ist - der

        Herr Reformist¿!!

         

        Wer hätte solches ob des Harsches!

        Sich denken können - Schnarches!;))

        &

        Danke für den Spruch - gor net fad!

        Nö. Kommt in den Skat!

        &

        Die Krause Glucke - unbeschworen

        Verbreitet sich ja auch durch Sporen!

        &

        "Manch ist ihm so angst/ mann kan eier

        in seym arsch braten."

        kurz - Geritzt!

         

        (aus - der gepfefferte Spruechbeutel -

        Eulenspiegel Verlag Berlin ;-)

        • @Lowandorder:

          Gegen Spaß im Altersheim und “Brechbeutel“ ist nichts einzuwenden, auch nicht mit Parkinson:

          *

          Husch, zu de Inge! Und des ke' wettert. Wenn's nu hurtig ginge. Des de Han' vo de Inge zwisch de große Onkel zittert.

          *

          Schöne Grüße an Inge

  • Die SPD ist eine bürgerliche Partei der Mitte, die Mitte-Rechts steht und als bunte Fleckchen ein paar Jusos aufbietet, die sich als 'Linke' generieren.

     

    Die vielen guten Gedanken hier sind m.M. verlorene Liebesmühe. Und die SPD hat sich aus einer Mitte-Links-Position in eine Mitte-Rechts-Position bewegt. Ganz bewußt und voll durchdacht, ohne Scheu und Bührungsängste.

     

    Die Folge ist, dass die Partei eben dort verliert, wo das nicht ankommt oder nicht mehr ankommen kann: In der oberen Unterschicht zum Beispiel, dort wo man arbeitet und das Geld eisern zählt. Bei so viel Knappheit fällt es solchen Menschen schwer, zu erkennen, wo sie bei der SPD noch etwas zu gewinnen hätten.

     

    Haben sie ja auch nicht.

     

    Diese Positionierung ist viel gewichtiger als die Frage, wie viele Menschen können in Deutschland als Flüchtlinge einwandern oder leben und was bedeutet das für das Bewusstsein von Bürgern.

     

    Die AfD und andere rechte Gruppen nehmen sich nur den Rand, der ein mittiges Politiksystem freimacht. Dadurch das SPD, CDU und CSU (Grüne) sich so mittig positioniert haben, entsteht ein Vakuum, weil Debatten immer nach Scheindebatten wirken und weil vieles entweder sofort und konsensual oder eben gar nicht entschieden wird, aber es wird nicht mehr diskutiert, die Deatte ist egal geworden.

     

    Diese geplante (gewollte) Lähmung begünstigt den Rand eines solchen Systems, das erleben wir jetzt mit der AfD und dieses System wird diese AfD auch aussitzen und mit den üblichen Methoden neutralisieren wollen.

     

    Ob es so einfach geht, das bezweifele ich, aber klar ist, dass die SPD langfristig kaum 15 Prozent schaffen wird. Diese Partei wird in der Konkurrenz ohne Alleinstellungsmerkmal zerfranst und abgenagt, so wie der Juso das beschrieben hat, es wird nichts von ihr übrig bleiben.

  • Schade, dass es keine volle Gesamtvereinbarung darüber gibt, was (ein) liberal(-es Land) ist. Ich bin nämlich versucht, dem Autor in Bezug auf die Wortwahl zu sagen, “Das hier soll ein liberales Land sein (u.a. wo Freiheit vom Einkommen abhängt)?“.

    • @Gerhard Krause:

      Sie sind frei zu tun und zu lassen was sie möchten. Sie können auch nackt durch die Fußgängerzone spazieren und es wird den Staat nicht kümmern, sofern sich nicht explizit dadurch belästigt fühlt. Welche Freiheiten wollen sie denn noch?

      • @EinfachIch:

        Sie müssen noch etwas am "sofern" feilen, denn dort liegt der sprichwörtliche Hund begraben. Ist das liberal? ;-)

        Zu Ihrem Satz 3 sei auf Armut, sowie die §§ 611 ff BGB hingewiesen. Bitte lesen und nachdenken.

  • National gegen global, diese bipolare Störung findet sich auch ausgeprägt bei der Linkspartei mit Kipping und Wagenknecht als Repräsentanten dieser beiden Strömungen.

     

    Bei den Grünen ist die nationale Strömung eher nicht vorhanden. Palmer der Bürgermeister aus der Mittelstadt in Süddeutschland kann jedenfalls nicht als Strömung bezeichnet werden.

  • Interessant finde ich, dass der Autor hier voraussetzt, dass eine linke Regierung nationale Grenzen braucht, um eine soziale Politik zu machen. Dabei könnte eine soziale Politik ja durchaus auch eine internationale Politik sein. Eine Politik, die Grenzen überwindet, die der wirtschaftlichen Globalisierung auch eine soziale Globalisierung entgegen setzt. Eine Politik also, die zur Überwindung des Kapitalismus beiträgt und nur dadurch die Möglichkeit eröffnet, auch das Klima und die Umwelt wirklich und nachhaltig zu schützen.

  • Puuuh! Wieder einer, der „sozialdemokratisch“ mit „links“ verwechselt. Der Kevin Kühnert mag ja durchaus „Anti-SPD-Establishment“ sein und durch eine „Sehnsucht nach Klarheit“ angetrieben werden, aber deshalb ist er doch noch lange kein Linker. Dann sind demnächst wohl alle, die eine Neuauflage der Groko für groben, gefährlichen Unfug halten, Linke.

    Hat Peter Unfried uns nicht im letzten Jahr noch folgenden Bären aufbinden wollen: „Im modernen Sinne sind die Grünen die Allerlinkesten.“

    Bei derart „sorgsamer Prüfung“ à la Peter Unfried müssen am Ende doch „die Linken“ zwangsläufig immer die Looser sein. Das kommt vermutlich wieder mal gut an in der breiten Masse. Gefickt eingeschädelt - oder?

    https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5426646&s=allerlinkste+unfried/

    • @Rainer B.:

      Puh. Wieder diese erzkatholischen Pseudolinken, die immer nur brav rechtgläubig nur sich selber anerkennen.

       

      Wer hat uns verraten, wer ist das sozialdemokratisierte Kuckuksei? die Linkspartei! Die Linkspartei!

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Besser kann man diesen Artikel nicht kommentieren!

  • Ich persönlich hoffe ja, dass die SPD weiter verliert, bis die Mitglieder und Wähler feststellen, dass die Partei selbst hinter den Grünen liegt.

     

    Dann wird der linke Flügel auch zu den Grünen gehen und die anderen werden dann vermutlich zur CDU gehen, denn welechen Sinn hätte dann eine Mitte SPD mit 7-8%?

     

    Dann hätten wir endlich auch klare Verhältnisse. 30% Links. 40% für eine Mitte CDU und 25% für FDP und Afd.

    • @EinfachIch:

      Der nichtErste&nichtderLetzte Ihrer Art tribial - des Prokrustes & sein Bett!

       

      Zu sehen hier ~>

      [1] karikaturistische Darstellung eines Prokrustesbettes aus der deutschen Satirezeitschrift „Berliner Wespen“ vom 30. August 1878

      Titel: „Prokruſtes.“

      Unterschrift: [bismarck:] „‚Wie ich ſehe, iſt die Freiheit etwas zu groß, — das wollen wir gleich zu ihrer Zufriedenheit abändern!‘ (Er hackt ihr die Beine ab.)“

      Aufschrift auf dem Bett: „Socialisten[geſ]etz“

       

      Ja - die Damschaftgezeiten&Herrn!

      Ja - Gell. So - Hätten sie's gern!

      https://de.m.wiktionary.org/wiki/Prokrustesbett

       

      Oder wie sagte es doch der General!

      "Mir scheißegal - wo die Sonne aufgeht

      Hauptsache einheitlich!"

      Jawollllll!!!

      • @Lowandorder:

        Ich hab ihr Geschreibsel wie immer nicht gelesen. Tatsache bleibt, dass es wegen der Schwächung der Mitte Parteien, keine einzige Permutation gibt für eine stabile Regierung.

        Daraus kann der Schluß nur lauten, dass die CDU stärker werden muss und wenns auf Kosten der SPD ist.

  • 9G
    97663 (Profil gelöscht)

    Mit das klügste, was ich aus strategischer Perspektive seit längerem gelesen habe. In Ermangelung einer handlungsfähigen linken Mehrheit lautet das kleinere Übel aktuell: Zeit gewinnen für neue Antworten, eine proeuropäische Bundesregierung halten, R2G besser vorbereiten. Hasardeure haben wir schon genug.

    • @97663 (Profil gelöscht):

      Das klügste? Echt jetzt??

    • @97663 (Profil gelöscht):

      "Zeit gewinnen für neue Antworten..."

       

      Die Zeit haben wir nicht. Rechts wächst sehr schnell...

  • Die SPD sollte sich lieber "endlich wieder richtig" für die einfachen, kleinen Leute einsetzen und sich an deren Wünschen orientieren.

     

    Und zum Beispiel den Fokus NICHT auf so Dinge wie liberales Asylrecht und uneingeschränkten Familiennachzug legen - das sind Themen, mit denen ihre traditionelle Klientel nichts anfangen kann.

  • Weiß nicht, warum es nötig ist, immer wieder einfach die Wahheit zu erwähnen: Die EU ist eine Gründung von von industtriellen Zirkeln, ein Mittel zur Entrechtung von Arbeitnehmern und nur deswegen freizügig, damit Menschen genau wie Waren über die Grenzen verkauft werden können. Warum steigen im Boom die Löhne nicht? Das ist die EU. Ein neoliberales Raubgeschmeiß. Wieso dies irgendjemand unter 50000 Jahreseinkommen gut finden soll, wiessen nur die ganz verwirrten Gestalten. Die EU als das Arbeitnehmerfeindliche Koruuptionsstadl zu bezeichnen, das sie ist, ist linke Pflicht, und kommt sie der aus lauter Verwirrung nicht nach , kommt eben die Herrschaft der AfD.

    Dabei wär's ja nicht mal schlimm: Die EU ist nicht Europa.

    • @eremit:

      Da hüpft mein Herz!

  • & Wat schön!;)

     

    Zu all der PUh "Ach du meine Güte!"

    Staubts mailfrisch aus der Tüte ~>

     

    "Postindustrielllelll"

    Draußen wird es langsam hell,

    Drum - Proseminar in VWL:

     

    Alle nicht produzierenden Berufe (Ärzte, Journalisten, Lehrer, Politiker, Künstler, Polizisten, Soldaten, Richter)

    werden mittelbar aus der Wertschöpfung der produzierenden Branchen "bezahlt".

     

    "Produzierend" sind ausschließlich Landwirtschaft, in Teilen das Handwerk

    - und die Industrie.

    Das versteht der Unfried nie."

     

    Jau & Nee. Nicht ums - Verrecken!

    Wer wollt da - Widersprekken!

  • In den letzten Tagen der Menschheit treten falsche Propheten auf. Das bringt Unfried. Das sagte schon der Evangelist Johannes. Great minds think alike.

  • Bei den eingangs aufgezählten Herausforderungen steht ein weißer Elephant herum: Die Rückkehr und Aufstieg des religiösen Fundamentalismus, die Zumutung, sich mit vielen Themen "nochmal" auseinander setzen zu müssen, von denen wir dachten, sie seien im Prinzip durch, und nun gehe es nur noch um Fragen der Umsetzung. SPD und Grüne stehen eben für die Verheissung, die Regeln des Zusammenlebens nicht nur ab und zu, sondern "jeden Tag aufs Neue" (Özuguz) im Viertel aushandeln zu sollen. Und die Abkehr der Arbeiterklasse von der Sozialdemokratie ist eine Notwehr gegen diese Zumutung, aus der sie sich nicht, wie die gutverdienenden urbanen Moraleliten, rauskaufen können (durch Umzug). Also bleibt der Arbeiterklasse nur noch Entschleunigung des Wandels. Und sie muss sich entscheiden, ob dass die Rechtsradikalen übernehmen, oder eine Sahra Wagenknecht-Linke.

  • Erfolgreiche linke Politik zu machen bedeutet heute, einem langjährigen Fliessbandarbeiter bei Daimler (... ganz gleich ob mit oder ohne Migrationshintergrund) klarzumachen, dass es eine gute Idee ist, die Grenzen dieses Landes nicht zu kontrollieren. Ich wünsche viel Glück!

    • @WoogsRenegat:

      Das versteht nicht einmal die Fraktionsvorsitzende von der Partei mit „links“ im Namen.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        ideologisch erfolgreich, aber dann schlägt man sich den Kopf an der 5% Hürde an.

        • @83379 (Profil gelöscht):

          Da gehts wohl mehr darum bipolare eierlegende wollmilchsaubotschaften den Wählern der unterzujubeln. Die köpfe schlagen sich dann die Flüchtlinge ein.

  • "Erkenne die Lage" Gottfried Benn

    &

    Däh&Knäck. Unfrieds Peterle is back!

    &

    Hat's Hirndle in die Weiche gelegt -;)

    &

    Dat all - Ist also keine leere Drohung!

     

    & Däh!

    "Nach sorgsamer Prüfung der Sachlage bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein Comeback-Konzert der Beatles inklusive John Lennon und George Harrison erheblich wahrscheinlicher ist als eine Erneuerung der SPD. Das meine ich nicht flapsig, sondern bitter ernst

    Denn so ist die Lage..…"

     

    kurz - Unter Fehlgriff am Hochreck

    Macht er's ja bekanntlich - nett -

    &

    Nö. Mal wieder wieder wieder net!

    & sodele ~>

    Soll frauman weiterlesen?

    Ein klares - Jein!

     

    Denn Mr. PU nimmt via Moon

    Noch mal richtig Fahrt auf nun!

    Motto - "Biste Journaillist -

    Dann kannste doch noch jeden Mist!

    Machste - aller Herren Diener -

    Doch locker-leicht den Mediziner!

    Ha no & Däh! Aber jede Schwörung!

    "Der langjährige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel steht für diese

    bipolare Störung…!" Ja! Uppsala!

     

    Ja - haste - ich könnts schwören!

    A-gähn. Statt auffe Frau zu hören -

    Wegen der tollen Tage keine Frage

    Deine Portionen währenddessen

    Litium vergessen! - Ja dann!

    Ja dann! Ist es keine eine Frage

    Unterlaufen unbedarft Klugscheisser

    Post die tollen Tage solch - gell!

    Gefährlich-dumpfen Aus&Ver'reißer!

    Aber Hallo! & Ganz ganz schnell!

    Dess. Alles. Nur nix - Very well!

     

    Denn - have a look at ~>

    "…Bipolare Störungen oder manisch-depressive Erkrankungen zeichnen sich durch ausgeprägte Schwankungen im Antrieb, im Denken und in der Stimmungslage einer Person aus." wiki

    &

    Dess. Dess zeigt gleich zweierlei!

    Unser heiter Superperformerhyper -

    Isser erst mal in sei Griffelschwung!

    "Hat das Wort schon mal gehört -

    Was ja sonst nicht weiter stört -

    But. Ansonsten. Keine Ahnung!"

    kurz - Weiß nicht! - Wovon er spricht!

    Dissen - ohne handwerklich Gewissen!

     

    Jaja. Soo! Geht ein derber Griff ins Klo.

    Na. Si'cher dat. Da mähtste nix.

    Normal. Zum VXXLten mal.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Glosse. Mit schlichten Worten zusammengefasst: Warum Links keine Chance bekommen darf.

     

    Der Rechte:

    'Überall auf dieser Erde, wo Linke regiert haben, lief alles schief, Ödnis und Armut breiteten sich aus, zahllose große Kriege überall, Diesel vergiftete Mensch und Tier, die Umwelt ächzte, Meere und Luft verschmutzten sich ...'

    Der Linke:

    'Aber die Linken haben doch noch nirgends nennenswert regiert ...?'

    Der Rechte:

    'Ja Gottseidank. Denn, wenn die Linken vielleicht irgendwo irgendwann regiert hätten, wäre 100%ig alles schief gelaufen und die Erde wäre kollabiert. Unser schöner Kapitalismus und die gesamte Rüstungsindustrie lägen am Boden. Und deshalb müssen wir linkes Denken und Handeln auf jeden Fall verhindern, um die Menschheit und die Erde zu retten'.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Nun, im 20.Jahrhundert gab es dazu schon großangelegte Versuche auf fast allen Kontinenten, insbesondere in Europa, Asien und Afrika. Über die Ergebnisse können Sie sich im Geschichtsunterricht informieren.

      • @Hans aus Jena:

        Ja, hervorragende Ergebnisse in den skandinavischen Wohlfahrtsstaaten. Die stehen mit ihrem Lebensstandard an der Spitze der Nationen. Das kann man aber besser im Volkswirtschaftsunterricht lernen, wenn es den denn auch für nicht Kaufleute mal geben würde.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Hans aus Jena:

        ...Sie vergessen die "Versuche" in Südamerika, fast allesamt von den USA erbarmungslos, ohne Rücksicht auf Menschenleben, unterbunden.

        Selbst VW war sich nicht zu schade, den Blockwart zu spielen, gelernt ist eben gelernt.

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @Hans aus Jena:

        Ja, deshalb hab' ich es ja auch zum Nachdenken offen gelassen und 'Glosse' davor geschrieben..

        Aber nennen Sie bitte nicht den real existierenden Kommunismus oder den deutschen Nationalsozialismus unter Leitung von Hitler als Beispiel für einen linken Systementwurf. Denn dann müssten Sie in den Geschichtsunterricht.

        • @4932 (Profil gelöscht):

          Typischer Geschichtsrevisionismus. Die parteipolitischen ideologischen Historien diesbezüglich sind bekannt. Lernt man in jedem Geschichtsunterricht. Die besten linken Systementwürfe kammen immer noch von der Sozialdemokratie und nicht von den SED/KPD/Rosa Luxemburg Nostalgikern und Stalin Nachläufern.

          • @Rudolf Fissner:

            Es kamen (und kommen) aber auch ganz miserable Systementwürfe von der Sozialdemokratie.

          • 4G
            4932 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            SED/KPD waren auch gar keine linken Systementwürfe. Da stimme ich Ihnen zu.

            • @4932 (Profil gelöscht):

              Aber die sozialdemokratischen Entwürfe der SPD und der Linkspartei scheinen Sie auch nicht als links zu akzeptieren.

        • @4932 (Profil gelöscht):

          Je - Na!;)

  • "Was größer werdende Teile der Bundeskanzlerin Merkel wirklich übel nehmen, ist nicht das Ausblenden der Zukunft, auch nicht die Sozialdemokratisierung, sondern die gesellschaftliche Liberalisierung."

     

    Das ist Unsinn. Auf einen Teil AfD Wähler trifft es vielleicht zu, aber die Meisten haben einfach die Nase voll von einer Frau, die nur an ihrem Stuhl klebt und keinerlei eigene Ideen für die Zukunft hat. Merkels Politik der absoluten Beliebigkeit, die auch im neuen Koalitionsvertrag fortgeführt werden soll, hat einen wichtigen Teil der Demokratie, den Wettbewerb der Ideen der Parteien, abgeschafft. Das macht die Ränder stark. Nichts Anderes.

  • @Andreas Bitz

    Sollten Sie Herrn Dressler, einst AfA-Sprecher meinen, so darf ich entgegnen: er ist das Reaktionärste, was ich je erlebte. Ihn erlebte ich nur zweimal: das erste und das letzte Mal.

    Zustimmung zu

    "Es geht nicht um rechts, links oder ganz links."

  • Die Eskalierer sitzen doch als langjährige Funktionäre im SPD-Parteipräsidium, bemüht darum, ihre eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen. Die Hoffnungsträger und "neuen Gesichter" (?: Nahles, Maas, Özoguz, Stegner) sind seit Jahren Verursacher der aktuellen Probleme, Herr Dressler hat dies letztens sehr deutlich benannt.

    Sie alle haben vom echten Leben, den Anliegen der Bürger keine Ahnung. Statt Erderwärmung Stromrechnung; statt "Familienzusammenführung" bezahlbare Wohnungen; statt offene Grenzen klare Benennung der Migrantenkriminalität; statt Goldstücke Abschiebungen abgelehnter Ausreisepflichtiger; statt 200 Tsd Zuwanderer in die Sozialsysteme sichere Rente.... Die zentralen Themen der SPD-Spitze sind weltfremd: Mehr Geld zur EU, Gender...

    Es geht nicht um rechts, links oder ganz links.

    • @Andreas Bitz:

      Das Rentensystem wurde abgewickelt VOR 2015 der Wohnungsmarkt wurde privatisiert VOR 2015 Gewaltkriminalität hängt an sozioökonomischen Faktoren nicht an der Hautfarbe oder Migration. Aber schließlich geht es in der Politik ja nicht um Fakten sondern um Nähe zur faktenfernen Selbstwahrnehmung der weißen Deutschen...

      • @LesMankov:

        Es gab auch schon eine SPD vor 2015.

        Ist auch ein Fakt. Und die hat zusammen mit den Grünen eben diesen bis dato noch halbwegs funzenden Sozialstaat so abgewickelt, dass der nicht vermögende Teil der Bevölkerung heute Angst vor Zuwanderung bekommt. Da ist kein Widerspruch zu dem, was @ANDREAS BITZ sagt.

  • Früher war die Industrie um die schwerindustriellen Kerne Kohle und Stahl national organisiert und die Sozialdemokratie international und avantgardistisch. Heute im neoliberalen Multimediastream mit aberwitziger Umverteilung ist komischerweise die Linke in allen europäischen Ländern national, piefig und verstaubt. Warum?