Klimalichtblick der Woche: Steakgenuss mit gutem Gewissen
Geht doch – und das gerade noch rechtzeitig zum Angrillen: Wieder kommt eine neue Fleischalternative aus dem Biolabor.
Demnach könnten mit einem Fleischersatz, der auf Basis von Pilzkulturen hergestellt und dann fermentiert wird, nicht nur die Leiden der Tiere, sondern auch massive Abholzungen für das Rinderfutter vermieden werden: Schon „20 Prozent des Rindfleischkonsums durch mikrobielles Protein zu ersetzen, könnte die weltweite Entwaldung bis 2050 halbieren“, schreiben die ForscherInnen.
Anders als bei anderen Studien hätten die Computersimulationen nicht nur einzelne Lebensmittel betrachtet, sondern auch Ernährungsgewohnheiten, Bevölkerungswachstum, die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und die Landnutzung berücksichtigt, hieß es. Fazit: „Die marktreife Fleischalternative ähnelt echtem Fleisch in Geschmack, Konsistenz und Nährwert, verbraucht aber deutlich weniger Ressourcen“. Denn immerhin machen Produktion und Konsum von Lebensmitteln ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen aus, heißt es vom PIK – und Rindfleisch ist dabei der größte Brocken.
Damit gibt es eine Alternative zum sonstigen Ersatz-Fleisch, das entweder auf pflanzlicher Basis wie Soja beruht oder aus Fleischzellen im Labor weitergezüchtet wirde. „Die Menschen müssen keine Angst haben, dass sie in Zukunft nur noch Gemüse essen sollen“, sagt Studienautor und PIK-Forscher Florian Humpenöder, „sie können weiterhin Burger & Co. essen, nur werden die Burger-Pattys dann anders hergestellt“. Was so schlimm daran sein soll, Zucchini, Tomaten, Schafskäse und Chamigons zu grillen, haben die ForscherInnen aber noch nicht untersucht.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße