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Kampf gegen Online-AdblockerHier sollte Ihre Werbung stehen

Millionen Nutzer nutzen Werbeblocker. Medienhäuser bekämpfen Adblock Plus. Keine Werbung bedeutet für sie keine Einnahmen.

Unternehmen können den Werbeblocker auch umgehen. Wenn sie zahlen Foto: dpa

Hamburg taz | Neue Lieblingsstücke für die Kleinen. Spanisch lernen leicht gemacht. Heiße Frauen in deiner Umgebung. Warnung: Sie haben einen Virus. Kaufe, abonniere, lade runter: jetzt, jetzt, jetzt.

Es wäre undenkbar, wenn sich im öffentlichen Raum plötzlich ein buntes Banner direkt vor das komplette Sichtfeld schieben würde. So aber passiert es im Internet. Anders als am Straßenrand gibt es hier keine Regeln dafür, wie groß ein Werbebanner sein darf. Wie viel Piepen, Blinken und Leuchten zu viel ist – weil es einen fast erschlägt. Wie viel Werbung muss man ertragen?

Zumindest keine nervige, verspricht die Firma Eyeo und wirbt für ihr Programm Adblock Plus: „Kann Tracking, Malware-Seiten, Banner, Pop-ups und Videowerbung blockieren – sogar auf Facebook und YouTube.“ Nutzer sollen von störender Werbung verschont bleiben.

Mit mehr als 300 Millionen Downloads ist Adblock Plus nach eigenen Angaben die beliebteste Erweiterung für die gängigen Internetbrowser. Doch dieser Erfolg ist Verlagen und Medienhäusern ein Dorn im Auge, die sich über Werbung finanzieren: Axel Springer zum Beispiel, ProSieben oder Spiegel Online. Sie haben bereits gegen den Werbeblockierer geklagt.

Angriff auf Pressefreiheit

„Wenn der abonnierte Spiegel im Briefkasten landet, kann er vom Nutzer auch nicht mehr umgestaltet werden“, sagt Anwalt Dirk Bruhn. Adblock Plus wirke in der digitalen Welt wie ein Angestellter in der analogen, der vor der Lektüre eines Magazins die Werbung aus dem Heft herausschneide. Aber: Wenn es so jemanden gäbe, hätte der Spiegel damit weniger Probleme, erklärt Bruhn. Denn die Werbung im Heft wäre zu dem Zeitpunkt schon bezahlt. Ob sie im Müll landet oder nicht – der Spiegel hat kassiert. Anders im Internet: Einnahmen habe Spiegel Online hier nur, wenn die Werbung tatsächlich aufgerufen wird. Spiegel Online bezeichnet das Programm Adblock Plus deshalb als Existenzbedrohung, und: als Angriff auf die Pressefreiheit.

Mit diesem Verweis fährt es nun schwere Geschütze auf und verklagt den Hersteller von Adblock Plus, das Kölner Unternehmen Eyeo, vor dem Hamburger Landgericht. Die Geschäftspraxis sei wettbewerbswidrig, so eines der Argumente. Der Prozess läuft noch. Vertreten wird Spiegel Online von Bruhn.

Das Geschäftsmodell von Adblock Plus basiert auf einer sogenannten Blacklist und einer Whitelist. Fällt eine Website in die erste, sehr viel umfassendere Liste, wird mittels Filterkriterien die Werbung im Webbrowser ausgeschaltet. Nur wer sich verpflichtet, keine „aufmerksamkeitserregenden Bilder“ zu verwenden, kommt auf die Whitelist – die Werbung auf diesen wenigen Websites wird gezeigt. Dafür laufen sogar Verhandlungen mit Adblock Plus, welche Werbeinhalte dem Nutzer zugemutet werden können.

Den Blocker gegen Gebühr umgehen

Das Verfahren ist durchaus umstritten, weil sich Unternehmen wie Google, Microsoft und Amazon das Umgehen der Werbeblockaden erkaufen – wo­mit sich wiederum Adblock Plus finanziert. Kleine Anbieter bekommen den Service gratis – sofern auch sie sich den ästhetischen Kriterien der Firma verpflichten. Wie ein privates Straßenbauamt für die Fahrt im Internet.

Adblock Plus baue eine „zweite Tür vor die Tür und entscheidet, wer durchgeht“, kritisiert Bruhn vor Gericht beim Prozess von Spiegel Online gegen Eyeo. Weil sich Nachrichtenseiten nun mal über Werbung finanzierten, müssten der redaktionelle Teil, Verlagsangebote und Werbung als Gesamtangebot betrachtet werden, das nicht auseinandergerissen werden könne, so sein Argument. Die volle Verfügungsmacht stehe dem Nutzer nicht zu, weil das Produkt unter dem Schutz des Artikels 5 des Grundgesetzes stehe, also der Meinungs- und Informationsfreiheit.

taz.am wochenende

Sie werden als mögliche Nachfolger für Sigmar Gabriel gehandelt. Ob EU-Präsident Martin Schulz und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz die SPD aus der Krise bringen könnten, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 23./24. Juli. Außerdem: Ein Dossier zur Türkei. Wie erleben die Menschen in Istanbul die Woche nach dem Putsch und wie tickt Präsident Erdoğan? Und: Franz Herzog von Bayern könnte heute König sein, wäre da nicht 1918 dazwischengekommen. Ein Gespräch mit einem verhinderten Monarchen. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Der Springer-Verlag hatte in einem ähnlichen Prozess gegen Adblock Plus Ende Juni einen Teilerfolg erzielt. Das Kölner Oberlandesgericht hielt die Blockade von Werbung zwar für zulässig, nicht aber das Geschäftsmodell des Internet-Werbeblockers Eyeo, von Website­betreibern Geld zu nehmen, um auf eine Liste mit „akzeptabler Werbung“ aufgenommen zu werden. Dem Kölner Richter zufolge befindet sich der Entwickler des Werbeblockers mit dem „Whitelisting“ in einer Machtposition, weil er die Verlage daran hindere, seine vertraglichen Rechte gegenüber den Werbepartnern auszuüben. Der Fall geht laut Eyeo bald vor dem Bundesgerichtshof weiter.

Kein Zutritt für Adblocker

Bild und Stern gehen auf ihren Webseiten derweil andere Wege. Auf der Startseite von Stern.de verspricht ein Werbebanner „Erste Hilfe für Adblock-Süchtige“ – eine witzig gemeinte Gegenkampagne. Auf der Springer-Seite können die Inhalte mit aktiviertem Adblocker gar nicht mehr aufgerufen werden. Nutzern bleiben zwei Optionen: die Software zu deaktivieren oder „Bildsmart“ mit weniger Werbung, dafür aber einem Preis von 1,99 Euro im Monat zu abonnieren. Springer-Chef Mathias Döpfner kämpft sei Jahren gegen die „Gratiskultur“ im Netz.

Mit dem Streit zwischen dem Werbeblockierer und den Verlagen prallen auch zwei Internetkulturen aufeinander: Auf der einen Seite das kommerzielle Netz, das marktwirtschaftliche Vorteile verspricht und, etwa durch Werbung und den Handel mit persönlichen Daten, Geld abwirft.

Auf der anderen Seite das Internet der Nerds, all jener, die sich hier bewegen, wie in einem anarchischem Raum, den man selbst gestalten kann. Der Ort, an dem einen Programmierer ein Wikipedia-Spendenaufruf nervt und er kurzerhand ein Script entwickelt, um das Banner auszublenden. Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die man im Sinne des Open-Source-Gedankens allen Nutzern zugänglich macht. Adblock, der Vorläufer des heute kommerziellen Adblock Plus, war einst ein solcher Open-Source-basierter Werbefilter: programmiert für die User-Gemeinde. Zumal nicht nur Werbung, sondern im Zweifel auch Schadsoftware herausgefiltert wurde und wird. Das ist für viele Nutzer ein Argument, denn nicht alle Seiten im Netz sind so seriös wie Spiegel Online.

25 Prozent aller User nutzen Werbeblocker

Im Prozess vor dem Hamburger Landgericht rückt Spiegel Online auch die Unvernunft des Internetnutzers in den Vordergrund. Er sei daran gewöhnt, alles im Netz umsonst zu kriegen. Adblock Plus hingegen geriert sich – obwohl kommerzieller Anbieter – als Kämpfer für die Souveränität der Nutzer, die die nervige Werbung schlicht nicht hinnehmen wollen. „Wir sind überzeugt davon, dass der Nutzer entscheiden kann, welche Werbung er blockieren kann“, sagt die Eyeo-Anwältin Heike Blank.

Empirisch werden beiden Positionen durch Erhebungen gedeckt: Die Studie „Reuters Institute Digital News Report 2016“ zur Nachrichtennutzung im internationalen Vergleich belegt, dass die Menschen Werbung im Netz umgehen wollen. Die Ergebnisse der Studie für die Bundesrepublik wurden Mitte Juni vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg veröffentlicht. Demnach empfinden 55 Prozent der deutschen Internetnutzer über 18 Jahren die Anzahl der Werbeeinblendungen als lästig. 25 Prozent setzen Adblocker ein, um Werbung zu verbannen.

Aber die Studie zeigt auch, dass an einer mangelnden Bereitschaft für Internetangebote Geld auszugeben, etwas dran ist: Zwei Drittel der Befragten halten es für gut, kostenlose Nachrichten im Tausch gegen Werbung zu bekommen (nur die Masse und Art der Werbung nerve sie), das verbliebene Drittel könnte demnach doch offen sein, für einen Werbeverzicht vonseiten der Verlage im Gegenzug an diese Geld zu überwiesen. Ist es aber nicht: Nur 8 Prozent würden laut Studie für Onlineinhalte direkt an die Medienhäuser zahlen.

Viele wollen also: keine Werbung und nichts bezahlen. Das ist wohl das eigentliche Dilemma der Verlage.

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40 Kommentare

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  • Taz.de ist mit μBlock übrigens auch viel angenehmer. Endlich springt nicht mehr plötzlich irgendeine andere Seite auf, nur weil ich neben den Text geklickt habe.

     

    Ich habe übrigens seit Jahren ein Onlineabo der Taz. Und ich fände es schön, wenn ich das irgendwie mit meinem Login hier verbinden könnte, so dass die Werbung verschwindet, sobald ich mich anmelde. Immerhin zahle ich ja schon für die Inhalte, da will ich nicht noch zusätzlich von den anderen Finanziers behelligt werden.

  • "…Viele wollen also: keine Werbung und nichts bezahlen. Das ist wohl das eigentliche Dilemma der Verlage." &

     

    Wenn ich mir jemand miete - der mir die Werbung etc vorab rausschmeißt -

    Wenn geht das was an?!!

    Meinungs&Pressefreiheit?

    kurz -,Der Anwalt a Spiegel hat 'n Rad ab! &

    OLG Kölns sidekick hingegen scheint mir ok;)!

    Mal sehn - was dem BGH dazu einfällt!

     

    (ps - die taz-Anmahnung via @@ geht voll in Ordnung - Was eine Müllhalde!;((

  • Solange die Verlage nicht die volle rechtliche Verantwortung für die Anzeigen übernehmen, sondern von irgendwelchen Anzeigennetzwerken über ihre Seiten Malware oder Handyabos verteilen lassen, ist die Nutzung von Adblockern unerläßlicher Selbstschutz.

     

    Wäre schön, wenn die taz hier mit gutem Beispiel vorangehen würde - oder habt ihr wirklich die Kontrolle über euer Anzeigen?

  • Was denkt Ihr denn eigentlich, wer die Werbung, die uns um die Ohren gehauen wird, eigentlich bezahlt?

     

    Also, von wem das Geld kommmt, das die Verlage einnehmen, wenn sie die "Botschaften" an den Kunden, also uns alle Lesenden im Internet oder sonstwo gebracht haben?

     

    Die Unternehmer, also die Auftraggeber der Werbeindustrie zahlen das wohl kaum aus ihrer Privatschatulle. Die nehmen es ihren Kunden ab, welch Wunder. Und auch, wenn wir das gerade Gesehene nicht kaufen, sondern ein Konkurrenzprodukt.

     

    Also könnten wir die Adblockerei eigentlich auch gleich sein lassen und für die Inhalte und Leistungen löhnen, die wir ja angeblich "kostenlos" zu beziehen gewohnt sind.

    • @Achim Dräger:

      Klar. Das müssen nur genug Leute erkennen, dann passiert es auch.

       

      Es gibt aber Leute, die ein starkes Interesse daran haben, dass das nicht genügend Leute erkennen. Dann bräche nämlich das gesamte Werbesystem zusammen.

  • Laut diesem Anwalt Dirk Bruhn sei es kein Problem, wenn die Werbung aus dem Heft herausgeschnitten würde, sie sei dann schon bezahlt. Welcher Werbetreibende würde Werbung schalten und bezahlen, die ohnehin nicht mehr beim Konsumenten ankommt? Also: Erst denken, dann reden.

    • @Ullrich Meyer:

      Die Werbeindustrie existiert doch ohnehin schon weitgehend unabhängig von messbarer Werbewirkung und entsprechender Kaufkraft bei den Konsumenten. Werbung ist mittlerweile völlig frei von jeglicher Produktinformation, nervt eigentlich nur noch und macht die Produkte teurer als sie sein müssten. Ich persönlich kaufe grundsätzlich keine Produkte mehr, die aufwendig und aufdringlich beworben werden.

      • @Rainer B.:

        Blöderweise funktioniert Werbung aber trotzdem — wenn Unternehmen aufhören, Werbung zu machen, merken sie nämlich schnell, wie groß die Wirkung von Werbung ist.

         

        Sonst würde Coca Cola ein Nischendasein als Mittel gegen Magenverstimmung fristen.

  • Wie wär's denn mal mit einem Werbeblocker, der hervorragende journalistische Beiträge liefert. Ich würd ihn sofort installieren.

  • Es gibt fünf Gruppen:

     

    - Verlage, die Werbeblocker angreifen und Lesende mit Werbeblocker ausschließen.

    - Verlage, die Lesenden mit Werbeblocker ein Online-Abo anbieten (z.B. der Guardian).

    - Lesende, die einen Werbeblocker und von ihre Lieblingsverlagen ein Onlineabo haben, wenn das möglich ist.

    - Lesende, die einen Werbeblocker haben, aber nichts zahlen wollen.

    - Lesende, die keinen Werbeblocker haben.

     

    Zwei davon sind uneinsichtig und/oder dumm.

     

    Der Artikel hier zeigt nur diese zwei, statt diejenigen zu zeigen, die Teil der Lösung sind. Und ist damit Teil des Problems: Verlage verleugnen die Existenz derer, die sie finanzieren wollen.

  • Wenn ich taz.de mit dem Smartphone aufrufe, werde ich regelmäßig umgeleitet auf eine Handy-Games-Abo-Seite, auf der mit einem Klick ein einmonatiges Handy-Games-Abo Abgeschlossen werden kann.(Nennen wir das mal "unseriös".)

    Ich frag ich nun schon länger: Liegts an mir?Oder an der taz?

    • @pippilotta_viktualia:

      Mir bisher nicht passiert. Es gibt unseriöse Provider, welche eigenmächtig Werbung dazwischen schalten. Passiert es auch Zuhause wenn sie mit den Handy über WLAN taz.de besuchen? Oder das Handy hat bereits Malware.

  • Zwei Aspekte scheinen mir nicht genügend ausgearbeitet:

     

    1. Es gibt letztendlich keine vermittelbare Kompromisslage zwischen Werbenden und Nutzern. Die Haltung des zitierten Anwalts der Werberseite ist zwar offensichtlich verrückt, aber aus Werber-Perspektive durchaus nachvollziehbar: es wird viel Geld umgesetzt, um die Werbung irgendwie zu den Nutzern zu bringen - also ist alles was beim Transport stört oder hindert eine Schädigung des "Geschäfts". Das Problem für die Werberseite ist aber hier, dass die Endgeräte, auf die sie zielen, eindeutig nicht unter ihrer Kontrolle stehen bzw. nicht genügend gut unter ihrer Kontrolle stehen. Sieht man von bewußt verkrüppelter Hard-/Software ab (z.B. Tablets oder die Entwicklung mobiler Telefonie), die ihrerseits wieder duchaus unterlaufen werden kann in den Händen der Nutzer, dann "gehört" Gerät und Software dem Nutzer, der nach Belieben mit den Inhalten auf diesem Gerät verfahren kann. Diesen zentralen Antagonismus kann die Werbeindustrie nur dadurch auflösen, indem sie strikt auf Geräte und Produkte setzt, die sich nicht in Nutzergewalt befinden - etwa Zentralgefängnisse wie Facebook, sonstige "soziale" Netzanlaufpunkte und entsprechende Zugangsgeräte, die nicht/nicht so leicht nach Nutzerwünschen konfiguriert werden können. Ein "normales" Gerät oder Softwareprodukt ist faktisches Eigentum des Nutzers und dementsprechend seinen Vorstellungen hinsichtlich Form/Function unterworfen. Auf der Nutzerseite normaler Geräte hat die Werberseite keinerlei durchsetzungsfähige Macht. Das wird sich in der IT-Welt auch nicht ändern - die Werberseite kann sich letztlich nur bemühen, mehr und mehr auf "dumb devices" ohne Einwirkungsmöglichkeit des Endnutzers zu setzen. Insofern ist jedweder "Kampf" der Werberseite gegen nutzerkontrollierte Maßnahmen eine völlig sinnfreie Verschwendung von Geld und Zeit.

    • @ajki:

      2. Es ist verständlich, wenn hier und anderswo Adblock (Plus) im Fokus steht: es ist ein seit langem gut eingeführtes Produkt und wahrscheinlich im Zusammenhang am bekanntesten. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Adblock u.vglb. nichts anderes als reine Schnittstellen für die eigentlichen Werkzeuge sind. Das wären die diversen Filter für eingehenden Datenströme - und die wiederum sind etwas, das absolut jeder mit etwas Interesse und Fleiß völlig selbständig anlegen und bewirtschaften könnte. Genauso wie es völlig abwegig ist, das bekannte Filterpaket "Easylist" zu bekämpfen, weil man ebenso gut die Filterregeln auch selber anlegen/pflegen könnte (oder als Bequemlichkeit auf ein anderes fertiges Filterpaket umsteigen könnte), so ist es unsinnig, auf ein konkretes Schnittstellenprodukt einzuprügeln. Hätte man vor Gericht damit Erfolg und verschwände Adblock vom Markt, nähme ein Nutzer eben irgendein anderes Produkt - es gibt auf der je eigenen Maschine und hinsichtlich der diversen Oberflächen für http- oder andere eingehende Datenströme viele Möglichkeiten der Filterung. Der einzige "Grund" zur "Empörung" über speziell Adblock ist die angebliche "Erpressung" durch Eyo, irgendwelche "akzeptable" Werbung durchzulassen, wenn ein Werbender zahlt. Das funktioniert aber nicht - würden aus Nutzersicht dauerhaft offensichtlich unerwünschte Inhalte durchkommen, würde der Nutzer entweder innerhalb von Adblock umschalten (also die Option, bestimmte Werbung durchzulassen, deaktivieren) oder aber, wenn das nicht mehr möglich sein würde, eben blitzartig auf irgendein anderes Schnittstellenprodukt umstellen. Es ist also unsinnig, hier von "Erpressung" zu faseln, wenn der Sachverhalt gar nicht vorliegen kann.

  • 3G
    34970 (Profil gelöscht)

    Hab mir Addblock mal angeschafft weil Werbung eine wahre Pest wahr als 56k Modem Nutzer. 30 Minuten für den Aufbau einer Seite dank der "tollen Werbung"....da senkt sich dann das Fallbeil. Habs dann mit DSL beibehalten, dann mal deaktiviert und dann wieder angeschmissen. Nein ich muss nicht über Datingseiten, Browsergames und anderen Nutzlosen Mist informiert werden. Ich brauch auch keine zig millionen Fenster die sich OHNE MEINE ERLAUBNIS (!!!) im Hintergrund öffnen. Reformiert erstmal die online Werbung, dann sprechen wir uns (vlt) mal wieder. Denn wo keine Einsicht da auch kein Entgegenkommen. Keinen Millimeter.

  • Interessanter Satz: "Anders als am Straßenrand gibt es hier keine Regeln dafür, wie groß ein Werbebanner sein darf" Zeigt er doch, welchen Stellenwert das Internet mittlerweile eingenommen hat.

     

    Beim Kauf einer Zeitschrift sind ganzseitige Werbungen völlig normal. Bei Webseiten werden bildschirmfüllende Werbeanzeigen mit der Verschandelung von Landschaft gleichgesetzt.

     

    Die Realität, sie wird immer virtueller. Beängstigend!

    • @Rudolf Fissner:

      Bei einer Zeitung blättere ich weiter und das Problem ist gelöst. Bei Internetwerbung schiebt sich so ein Pop-Up direkt vor die Seite, die man lesen will. Gerne auch mal mit ein bisschen Verzögerung, so dass die eigentliche Seite bereits geladen ist und man beim Klicken auf den weiterführenden Link das PopUp erwischt und wer weiß wo landet. Solange da die Möglichkeit besteht, dass man auf wer weiß was für obskuren Seiten landet, bleibt der AdbLocker auch bei mir drin.

      • @sart:

        Nichts gegen Adblocker. Nutze ich auch inklusive NoScript und Co. Nur der Vergleich von Bildschirmpopups mit Werbetafeln am Straßenrand, der hinkt doch gewaltig.

  • Ach bitte, wenn man schon Verständnis für die arme Werbewirtschaft weckt, der Profit entgeht, dann sollte man zumindest auch darauf hinweisen, dass die Werbewirtschaft schon längst neue Wege geht: längst gibt es das sogenannte Native Advertising, also Werbung, die man sich über die Hintertür, getarnt als "Information" einfängt. Also soll man bitte nicht so tun, als ob die arme Werbewirtschaft nur Verluste schreibt.

     

    Es geht hier wohl eher darum, alles zu kommerzialisieren und in jedem letzten Winkel auch des Internets Profit zu machen. Und da will ich einfach nicht mitspielen. Daher ist Adblock eine sinnvolle Sache.

     

    Wer hier versucht, Werbung unter die Pressefreiheit zu stellen, setzt sich tatsächlich nur über die Nutzer hinweg und oktroyiert ihnen Werbung auf wie ein totalitäres Regime.

     

    Und die "Bild"-Methode ist doch sehr gut! Wenn ich durch die Nutzung von Adblock in Zukunft von hetzerischen Boulevardschmierblättern wie "Bild" verschont bleibe, dann ist das doch eine Wohltat!

     

    Wirklich seriöse und investigative Medien kommen nämlich auch ohne Werbung aus. Da muss man sich dann eben durch sachliche und verlässliche Investigativ-Arbeit auszeichnen und kann so den Leser durch Abos binden anstatt ihn mit Werbung zu terrorisieren.

  • - Es gibt eine Reihe weiterer Adblocker, die nicht kommerziell agieren. Außerdem gibt es Browser-Plugins, die noch unterhalb von Adblockern bzw allgemeiner agieren, bspw NoScript. Diese Plugin ist sicher nicht für alle geeignet, da verwanzte Seiten zunächst nicht mehr "funktionieren", denn es macht jeden Seitenaufruf zu einem Opt-In. Wer hauptsächlich bequem surfen möchte, braucht es nicht. Wer sicherstellen will, dass keinerlei Käse auf dem eigenen Gerät ausgeführt wird, sollte es ausprobieren. Nebenbei bekommt man aufschlußreiche Hinweise, wie viele Mitlauscher es auf einer x-beliebigen Seite gibt, und wer die sind.

  • - Jeder Verlag hat die Möglichkeit, die von Dritten eingebundenen Features über die eigenen Server bereitzustellen und so ihre Nutzer vor Nachverfolgung und unfreiwilliger Datenpreisgabe zu schützen. Erforderlich ist der Wille dazu, ausgelöst durch das Respektieren der Leserschaft.

    - Verlage haben nicht begriffen, dass Lesen im Web nicht gleich Lesen in einer Zeitung ist. Online werden typischerweise aus einer ganzen Ausgabe vielleicht 2, 3 Artikel gelesen. Dafür zahlt aber niemand den Preis der Printausgabe. Die taz hat es begriffen, der freiwillige Beitrag zur Onlineausgabe (taz-zahl-ich-Abo) ist ein ernstzunehmender Ansatz für ein völlig anders als Print funktionierendes Medium.

    - Das Web wird nie ein reines Kommerzgebilde, außer seine Privatisierung durch Facebook, Google und Amazon wird vollendet. Dann könnt ihr es behalten, weil es dann wertlos ist. Insofern ist es schwachsinnig, gegen die sog. "Gratiskultur" im Netz anzukämpfen. Denn a) wäre das Web, kommerziell gestartet, nie etwas geworden, da sich die Verkäufer schon bei den Standards zerstritten hätten - die jeder einzelne missbraucht hätte, um seine Produkte durchzudrücken und die Konkurrenz zu behindern. Kooperation ist die Essenz des Webs. Und b) von wegen gratis, zahlen wir seit Jahrzehnten mit unseren Daten und mit dem Verlust unserer Grundrechte. Würden wir auf Schritt und Tritt gefilmt, sobald wir das Haus verlassen, hätte es längst Ärger gegeben.

    - Trotz Aufkleber "Keine Werbung" am Briefkasten und Reklame-Opt-Out (allein, dass das nötig ist!) beim Meldeamt wird der Briefkasten mit Werbedreck zugemüllt, täglich, kiloweise. Ein Detail der marktkonformen Demokratie, genauso rücksichtslos wie Onlinewerbung im Web. Im Web können wir uns wenigstens wirkungsvoll schützen vor dem Mist.

  • - Die Werbeindustrie verkauft unsere Daten weiter. Der dabei erzielte Betrag ist ein Vielfaches dessen, was die Verlage bekommen, und steht außerdem in keinem Verhältnis zum Nutzwert der beworbenen Seiten. Stattdessen müssten wir Nutzer für die erschlichenen Daten pro Seitenaufruf eine Gebühr bekommen, die dem Marktwert dieser Daten entspricht. Das würde teuer! Unsere Daten sind Währung, genau wie unsere Aufmerksamkeit, und wenn das zwei Konzerne verstanden haben, dann die größten Werbeagenturen weltweit, Google und Facebook. Leider versteht das ein Großteil der Welt immer noch nicht, macht fröhlich mit, gibt sich ahnungslos, stattdessen wird jetzt eine Adblockerfirma verklagt.

    - AdBlockPlus hat sich das aktuelle Problem selbst eingerührt, durch die Entscheidung, "akzeptable" Werbung gegen Entgelt durchzulassen. Es gab in der Adblockerszene heftige Kritik an diesem Schritt, der zur Abspaltung in andere Adblockerprojekte führte.

    - Die cleveren Werbeagenturen, zb Google, bieten eine Vielzahl von allgemein nützlichen Zutaten an, die allesamt den Zweck des ungestörten, unreglementierten Datensammelns haben: Karten, Fonts, Sicherheitsabfragen in Formularen, universell nutzbare Programmbibliotheken usw. Ob eine Seite diese Wanzen im Einsatz hat, ist für Normalnutzer nicht ersichtlich. In vielen verbreiteten Programmpaketen wie Wordpress sind sie ab Werk mit verbaut.

  • Die Geschichte hat viele Aspekte, die hier nicht genannt oder nur gestreift wurden:

     

    Zusamenfassung:

    1. Onlinewerbung ist auf zu viele Arten nachteilig für Nutzer.

    2. Verlage machen es sich auf mehreren Ebenen zu einfach und haben keinen Schimmer. Sie liefern aus Nachlässigkeit ihre Leserschaft der Werbeindustrie aus.

    3. Es gibt zum Glück noch kein Grundrecht darauf, anderen Reklame ins Gesicht zu drücken.

    4. Es gibt viele andere technische Möglichkeiten, Reklame zu blocken.

     

    Im Detail:

    - Onlinewerbung verbraucht gehörig Datenvolumen. Ladezeiten der Seiten sind entsprechend höher, was auf eine Wertminderung der Seiten hinausläuft.

    - Die Kosten für die Übertragung der Werbung zum Browser tragen die Nutzer. Ist eine mobile Anbindung nach Volumen im Spiel, ist das spürbar.

    - Werbung wird meistens von Anzeigenservern in die Seiten eingebunden, über die die Verlage keinerlei Kontrolle haben oder ausüben wollen. Dementsprechend machen die Werbeagenturen, was sie wollen. Der eingeschleuste Werbecode benutzt aggressiv jede erdenkliche Technik, grenzt oft genug an Schadcode, in ausreichend vielen Fällen ist er es.

    - Der Werbecode wird zum Tracking der Nutzer verwendet, ohne dass diese die Möglichkeit haben, das abzulehnen. Von einem Opt-In brauchen wir in dem Zusammenhang gar nicht zu reden. Tracking klingt leider noch zu harmlos, es werden komplexe Bewegungs- und Nutzungsprofile erstellt und archiviert, möglichst zielgenau. Dabei werden alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft. Onlinewerbung ist das Gegenteil von Datenschutz und, es klingt schon lächerlich, informationeller Selbstbestimmung.

    • @uvw:

      So sehe ich das auch. Die Verlage sind unglaublich naiv (ob vorsätzlich oder tatsächlich sei dahingestellt) wenn sie eine Printanzeige mit Online-Werbung vergleichen. Niemand würde es hinnehmen, wenn Printanzeigen mit Kamera, Mikrofon und Bewegungstracker versehen wären. Genau das aber ist die "Werbung" auf den genannten Websites. Hinzu kommen diese ganzen "social media" Plugins, die einen zusätzlich ausspähen. Wenn Spiegel und Co die Werbung als hundsnormales jpg, gif, png oder was immer einbinden würden (und so würden sie einer Printanzeige entsprechen), dann hätte ich keinerlei Probleme damit. Außerdem hätte die Blockiersoftware dann größte Probleme, die Werbe-Bilddatei von einer Inhalts-Bilddatei zu unterscheiden und würde sie vermutlich einfach anzeigen.

  • Das erste was ich mache, wenn ich Adblock Plus installiere: Die eingeschränkte Werbezulassung (über Whitelist oder sonstwas) abschalten. Geht ganz einfach und schon haben sich alle weiteren Probleme (von wegen böses Geld verdienen) erledigt.

     

    Und wäre es nicht Adblock Plus, dann wäre es ein anderes Programm. Es gibt einige Alternativen.

     

    Selbstverständlich kann auch immernoch 'Bild' ohne Werbung angesehen werden, wenn man einmalig den richtigen Anleitungen im Netz folgt (nicht alle kann man löschen lassen). Die Mühe könnte man sich allerdings eigentlich sowieso sparen, wenn man nicht alle Nase lang über Links zu irgendwelchen Bild-Seiten geführt werden würde.

     

    Ausserdem leistet auch ein Programm, wie "NoScript" gute Dienste, wenn man es auf bestimmten Seiten aktiviert.

     

    Mir persönlich scheint dieser Artikel nicht ganz vollständig, aber was will man erwarten - Wer ist schon ganz neutral?

  • >Nutzern bleiben zwei Optionen: die

    >Software zu deaktivieren oder

    >„Bildsmart“ mit weniger Werbung,

    >dafür aber einem Preis von 1,99 Euro im

    >Monat zu abonnieren.

     

    also ich bevorzuge Option 3, sich bei zahlreichen anderen Medien zu informieren zumal die Bild, naja Sie wissen schon...

  • Zwei wichtige Aspekte noch: der erste wurde am Rande angesprochen: Malware. Gerade in Zeiten der Echtzeitversteigerung von Platzierungen wird diese Gefahr immer Größer.

    Der andere Aspekt: Datenvolumen. Früher waren Werbebanner groß wenn das Bild groß war. Dann wenn der Film lang war. Heutzutage werden pro Banner riesige JavaScript Bibliotheken mitgeliefert, die nicht nur Datenvolumen verbrauchen sondern auch CPU Zeit. Das Resultat sind leere Akkus oder heiße Oberschenkel bzw. Ein Tinnitus vom Laptoplüfter.

     

    In allen Bereichen der Werbung gibt es Regulierungen durch den Gesetzgeber (TV, Radio, Print, Straße). Nur im Neuland herrscht hier immer noch Goldgräberstimmung und es wird gemacht was denkbar ist. Im Gegenzug sinken die Preise für Onlinewerbung was die Plattformanbieter zu immer mehr Werbung anstachelt: Hallo Schweinezykuls.

     

    Amie

    (Zahlt freiwillig für taz.de und hat trotzdem keinen Werbeblocker.)

    • @Amie:

      Muss auch mal erwähnt sein: Das Gerät und wohl auch die Server verbrauchen mehr Strom, wenn Werbung ungeblockt bleibt. Mal CPU Monitoring mit und ohne Adblock/ Noscript aufrufen.

      • @lions:

        Das kommt mal stark auf den jeweiligen Content an.

        • @Amie:

          Meine Beobachtung: Bei durchschnittlicher Onlinezeitung, vor allem mit Nosript ist die CPU relativ linear gleichbleibend bei 6-7 % Auslastung. Ohne ist es ein einziges auf und ab zwischen 10 und 60 %. Das auf einem relativ neuem und älterem Gerät; beide Linux. Der Content spielt natürlich eine Rolle, aber im Schnitt ist die Auslastung um einiges höher.

  • Die Frage ist, was muss ich ins Internet stellen, wenn es keiner bezahlen will?

     

    Wieso sollte ich im Netz etwas kostenlos anbieten, was offline Geld kostet?

     

    Als User frage ich mich, wieso soll ich im Netz für Inhalte zahlen, die überall ähnlich sind weil sie auf Meldungen der Nachrichtenagenturen basieren.

     

    Ich stelle rein, was ich für richtig und gut halte. Mehr gibt es nicht, auch wenn die user es gerne hätten.

     

    Selbst handhabe ich es so: ein oder zwei Banner, korrekt eingebaut und gekennzeichnet.

     

    Kommen tagelang nur User mit Adblocker, dann geht die gesamte Webseite für unbestimmte Zeit offline, bis sich die Klickpreise wieder erholt haben.

     

    Schließlich kann ich nicht die User dafür bestrafen, die keinen AdBlocker einbauen, indem ich immer noch mehr Banner einbaue.

     

    Fairer von den AdBlock-Programmierern wäre, wenn zunächst alles zugänglich wäre und nur wirklich schwarze Schafe auf der Blacklist landen. Wie kommt AdBlock Plus dazum mir per se zu unterstellen, dass ich eine Webseite betreibe, die User mit Werbung belästigt?

    • @Kurbelursel:

      Ich habe mir nach dem Lesen dieses Artikels übrigens auch zu Hause wieder uBlock Origin installiert. Ich zahle schon für meine Online-Taz, da will ich nicht zusätzlich fördern, dass die Taz abhängiger von Werbetreibenden wird.

    • @Kurbelursel:

      Ich schreibe einfach die Sachen, die ich wichtig finde. Ohne Werbebanner.

       

      Wer von mir will, dass ich für ihn/sie etwas anderes schreibe als das, was mir jetzt gerade am wichtigsten ist, muss mir dafür Geld anbieten (oder mich darum bitten). Meinen Lesenden für Geld etwas vorsetzen, bei dem jemand anders dafür bezahlt, dass sie es sehen, fände ich allerdings Betrug an den Lesenden. Sie sind nicht mein Ware.

  • Der letzte Absatz gibt die Studie überhaupt nicht wieder. Die Leute würde doch durchaus Werbung ertragen, nur nicht in dem Ausmaß und in der Art. Grell blinkende Werbung würde der Spiegel ja auch nicht in die Zeitung aufnehmen. Warum wird die Auswahl der Internetwerbung dann von Drittanbietern gemacht und nicht durch die Herausgeber in erträgliche Bahnen gelenkt?

  • „Wenn der abonnierte Spiegel im Briefkasten landet, kann er vom Nutzer auch nicht mehr umgestaltet werden“

    soso, der werte Spiegel will es also verhindern, wenn ich in meinem Magazin alle Werbung mit schwarzem Edding vorher ausmale? Diesen schrägen Vergleich hat sich der Autor wohl nicht so richtig überlegt.

     

    Ich lasse mich doch nicht zu Werbung zwingen - Ebenso, wie ich bei Werbung in TV&Radio wegschalte, mir Plakate nicht intensiv durchlese beim vorbeilaufen.

  • Adblock Plus ist doch letztendlich auch kommerzieller Mist, noch dazu eine Extrasoftware, die im Hintergrund RAM verbrät und uns potentiell ausspioniert.

    http://winhelp2002.mvps.org/hosts.htm ist viel besser ;) Musste ich gestern tatsächlich mal aktualisieren, nachdem auf SPON plötzlich wieder Werbung durchkam.

  • Wenn man sich von der Werbung in Printmedien Viren einfangen könnte, weil das Unternehmen irgendwelche Drittanbieter ohne adäquate Kontrolle machen lässt, was sie wollen, gäbs dagegen sicher auch ordentlich Aufschrei.

  • Problem ist doch genau die Masse und Art der Werbung. Gerade Spiegel Online setzt gerne sehr aggressive großflächige Werbung ein. Ohne Werbeblocker ist SPON nicht zu ertragen. Selber schuld wenn Besucher das nicht sehen wollen.

    Der Vergleich zur gedruckten Ausgabe (als auch Fernsehwerbung) ist auch wichtig, denn im Internet lassen es Herausgeber zu, nur für Klicks auf Werbung bezahlt zu werden. Für das reine Zeigen der Werbung gibt es normalerweise keinen Pfennig. Und da bei schlechter uninteressanter Werbung wenig geklickt wird, wird wenig verdient und bleibt derzeit nur die Möglichkeit noch mehr Werbebanner zu zeigen um doch noch irgendwie ein paar Pfennig zu verdienen. Also liebe Herausgeber, lasst euch wie sonst auch für das reine Zeigen der Werbung bezahlen und lasst euch die Preise nicht von Google in den Keller drücken. Dann klappt es auch mit weniger nerviger Werbung und gibt es hoffentlich keinen Grund mehr diese zu blockieren.

    Wie groß ist übrigens der Prozentsatz der Fernsehzuschauer die bei Werbung aufs Klo gehen, zum Kühlschrank gehen oder auf einen anderen Sender umschalten? Ähnlich groß würde ich vermuten und wer da für einen Werbeblock bezahlt, weiß eben, dass er nicht 100% der Zuschauer erreicht, sondern vielleicht nur 70%. Den anderen 30% der Zuschauer die sich nicht brav die Werbung angeschaut haben, könnte man jetzt auch vorwerfen alles kostenlos zu wollen.

    "Viele wollen also: keine Werbung und nichts bezahlen." gilt so sicher auch für altmodische Fernsehzuschauer. Regen sich regelmäßig über die Haushaltsabgabe (vorher GEZ-Gebühr) auf und bestimmt genau so oft über Werbeunterbrechungen.

  • Nicht keine Werbung. Keine blinkende, aufpoppende, autoplay-video, auf Drittseiten umlenkende Werbung.

    Und kein Geld an den Adblockanbieter um sich Whitelisten zu lassen und durchzumogeln.

    Das ist nicht überall so, aber immer noch viel zu häufig um den Adblocker sinnvoll abschalteten zu können.