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Jagd auf KrähenZum Abschuss freigegeben

Jedes Jahr werden viele Tausend Krähen abgeschossen. Naturschützer kritisieren die Jagd als unethisch und sinnlos.

Mehrere Saatkrähen attackieren einen Greifvogel Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Göttingen taz | „Sind Sie ein begeisterter Krähen­jäger?“, fragt „Hubertus-Fieldsports“, ein Jagdausrüster in Bovenden bei Göttingen, auf seiner Homepage. „Bei uns finden Sie alle erforderlichen Jagdausrüstungsgegenstände, die zu einer effektiven Jagd auf die schwarzen Gesellen beitragen.“ Und weiter heißt es: „Wie reizvoll Krähenjagd ist, kann man meist erst nachvollziehen, wenn man schon mal im Tarnschirm gesessen hat, während zehn Meter davor eine Krähe ahnungslos im Lockbild landet und anfängt, nach Fraß zu suchen.“

Jedes Jahr, so der Naturschutzbund Nabu, werden in Deutschland viele Tausend, teils sogar mehr als hunderttausend Rabenvögel abgeschossen. In nahezu allen Bundesländern können Krähen von August bis Februar bejagt werden. Lediglich für Kolkraben gibt es eine ganzjährige Schonzeit. Im Internet tauschen sich selbst ernannte „Crowbusters“ über die Wirksamkeit waidmännischen Zubehörs aus, sie prahlen mit der Zahl erlegter Krähen und posten lange Fotostrecken von sich und ihren Opfern.

Warum die Vögel „reguliert“, also abgeschossen werden dürfen und auch sollen, erklären die Behörden mit dem Schutz der Nester von Singvögeln: „Krähen plündern bei den anderen Tieren, sie rauben aus fremden Nestern und dadurch sind dann vor allem die Bodenbrüter in Gefahr“, erklärt etwa das Landrats­amt im bayrischen Dachau. Zu den Bodenbrütern zählen Braunkehlchen, Rebhuhn und Kiebitz. Weiter behaupten Behörden, Jäger und Agrarlobby, dass Krähen Samen von den Feldern pickten und damit Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen verursachten.

Aus Sicht des Nabu sind das „veraltete und wissenschaftlich längst widerlegte Argumente“. Für den Rückgang verschiedener Bodenbrüter seien nicht die Krähen verantwortlich, sagt Frederik Eggers vom Nabu Niedersachsen: „Die Gefahr für die Bodenbrüter kommt nicht aus der Luft, sondern von verschiedenen vierbeinigen Beutegreifern am Boden.“ Die Hauptursache für den Rückgang von Bodenbrütern sei allerdings der zunehmende Verlust von Lebensräumen, Rückzugsmöglichkeiten und Nahrungsquellen, was wiederum auf die intensive landwirtschaftliche Nutzung von Flächen zurückzuführen sei.

Rabenvögel

Raben und Krähen bilden zusammen die Gattung „Corvus“ in der Familie der Rabenvögel. Die Gattung umfasst 42 Arten, die fast weltweit verbreitet sind und nur in Südamerika fehlen.

In Europa kommen der Kolkrabe, die Aas- oder Rabenkrähe, die Nebelkrähe und die Saatkrähe vor.

Die von Krähen verursachten Schäden in der Landwirtschaft beschränken sich Eggers zufolge vorrangig auf die Beschädigung von Silo­folien. Zudem werde häufig vergessen, dass Krähen auch Insekten und Mäuse auf ihrem Speiseplan hätten, die von den Landwirten ebenfalls nicht gerne auf ihrem Feld gesehen würden.

Als „sinnlos und unethisch“ kritisieren die Naturschützer deshalb die Krähenjagd. Als „besonders perfide“ bezeichnen sie die von Fachgeschäften wie Hubertus-Fieldsports für die Jagd auf Rabenvögel angepriesenen Lockinstrumente. So simulieren auf Feldern aufgestellte Attrappen Krähen bei der Nahrungssuche und locken so weitere Krähen an, die dann abgeschossen werden.

Andere Geräte imitieren den Angstschrei einer sterbenden Krähe oder den Klageschrei, den eine Krähe erzeugt, wenn eine andere stirbt. Die Art­ge­nos­sen reagieren auf die Geräusche und versammeln sich bei dem vermeintlich schreienden Vogel, um ihm zu helfen.

So simulieren Attrappen Krähen bei der Nahrungs­suche und locken weitere Artgenossen an

In der Argumentation sowohl der Jagdfreunde wie auch der -gegner:innen kommt zu kurz, dass Krähen und Raben außergewöhnlich intelligente Tiere sind. Schon der griechische Dichter Äsop wusste um die Intelligenz von Rabenvögeln. In einer Erzählung schrieb er von einer Krähe, die in einen Krug Steine warf, um den Wasserstand zu erhöhen, so dass sie daraus trinken konnte.

Ein Forscherteam aus Neuseeland überprüfte 2014, ob das auch stimmen kann. Sie präsentierten sechs Krähen einen mit Wasser gefüllten Zylinder, in dem ein Stück Futter schwamm. Dieses konnten sie nur erreichen, wenn sie Steine oder andere schwere Objekte in den Zylinder hineinwarfen. Die cleveren Vögel meisterten das so gut wie siebenjährige Kinder.

Überhaupt zeigen die Allesfresser großen Einfallsreichtum, um an Nahrung zu gelangen. Nebelkrähen in Finnland etwa haben gelernt, unbewachte Angel­leinen von Eisfischern aus den Löchern zu ziehen, um die daran zappelnden Fische zu fressen. Und die in den USA und Kanada vorkommenden Amerikanerkrähen warten darauf, dass Grauhörnchen Futter aus einem für die Vögel unzugänglichen Mülleimer holen, um es ihnen anschließend abzujagen.

Krähen können sich offenbar auch Gesichter merken, so etwas wie Gefühle entwickeln und diese Emotion an andere Krähen weitergeben. Der US-amerikanische Ornithologe John M. Marzluff fing 2011 zahlreiche Krähen ein, um sie zu markieren. Zwei Wochen später beschimpften ihn ein Viertel der Vögel, nach 15 Monaten waren es 30 Prozent, drei Jahre später sogar zwei Drittel.

2016 wurde nachgewiesen, dass Rabenvögel die Fähigkeit der so genannten Theory of Mind besitzen. Das heißt, sie können erkennen, was in anderen Krähen vorgeht und sie können diesen mentalen Zustand mit ihrem eigenen vergleichen. Kognitionsbiologen der Uni Wien ließen Raben nacheinander durch ein Guckloch in einen anderen Raum spähen, in dem ein Artgenosse Futter versteckte. Dann wurden die Vögel in das jeweils andere Zimmer gebracht. Der Rabe, der vorher den anderen beobachten konnte, beeilte sich dann, sein Fressen ebenfalls zu verstecken: Er wusste durch seine eigene Erfahrung, dass er beobachtet werden konnte.

Schwedische For­sche­r:in­nen zeigten, dass Raben auch strategisch denken können. Wenn sie einen bestimmten Gegenstand in einen Apparat warfen, bekamen sie schmackhaftes Futter vorgesetzt, ohne die vorherige Anstrengung gab es weniger leckeres Essen. In den meisten Fällen entschieden sich die Tiere tatsächlich für den größeren Aufwand und den Gegenstand – auch wenn ihnen das erst im Nachhinein die Belohnung einbrachte.

In der schwedischen Stadt Södertälje will man sich dieses Verhalten der Krähen nun zunutze machen und sie als Müllsammler einsetzen. Konkret sollen sie die Straßen und Plätze von Zigarettenstummeln befreien. Herzstück des Projekts ist ein Automat, der für jeden eingeworfenen Zigarettenstummel und andere kleine Müllteile etwas Futter herausrückt. Der Plan ist kein Gag, denn die Stadt hat ein Kostenproblem. Für die Reinigung der öffentlichen Verkehrswege und Plätze berappt die Kommune jährlich umgerechnet 1,9 Millionen Euro. Und der häufigste Müll sind weggeworfene Kippen. Jeder von den Krähen aufgepickte und in den Automaten eingeworfene Stummel, so Initiator Christian Günther-Hansen, könnte der Stadt eine Einsparung von zwei Cent bringen.

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28 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Komme mit dem Rad täglich an einer Lerchenschutzwiese vorbei.

    Die Gemeinden ringsum betreiben einigen Aufwand um die seltenen und wunderschönen Lerchen zu schützen. ich freue mich enorm, sehe ich eine Lerche hoch oben in der Luft zwtschern. So selten geworden!

    Von neun Lerchenbrutpaaren vor drei Jahren sind in diesem Jahr nur noch zwei übrig.

    Es gibt dort keine vierbeinigen Feinde, keine Füchse, Marder o. ä. Auch keine Hunde.

    Dagegen nimmt die Krähenpopulation auf der Wiese überhand und ist an manchen Tagen gespenstisch und man fühlt sich an Hitchcocks "Die Vögel" erinnert.

    Krähen gehen auf die kleinen Vögel, die immer weniger werden, auf Eichhörnchen, Lämmer etc.

    Es wurde unbedingt Zeit für die Abschusserlaubnis.

  • Sind die Jäger eigentlich auch dazu verpflichtet ihre leeren Patronen Hülsen wieder aufzusammeln oder bleiben diese hunderttausende Überbleibsel einfach in der Natur liegen?

    Nicht dass es am Ende die Pfadfinder als soziale Aufräumaktion machen müssen…

    Gruß Roberto

    • @Roberto Callerame:

      Findet man nicht immer (wahrscheinlich nicht einmal mit einem Metallsuchgerät). Deshalb wird seit Jahren die Verbreitung bleifreier Jagdmunition vorangetrieben, um munitionsbedingte Umweltschäden insbesondere an Gewässern zu reduzieren.

  • Mal biologisch betrachtet:



    Kann es sein, dass die natürlichen Feinde des Krähenvolkes bereits dezimiert worden sind und sich Krähen daher ungebremst ausbreiten können?



    Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Kolonien entstehen und für alle anderen Tiere zu Todeszonen werden.



    Vor diesem Hintergrund finde ich Abschüsse eine logische Konsequenz.

  • die Krähenjagt ist durchaus berechtigt, wenn ich sehe (im eigenen Grundstück) das Krähen, Elstern, Eichelhäher Jagt auf Meise und co. machen.... Ein Eichelhäher hat dieses Jahr den Nistkasten für Stare aufgebrochen und die fast flüggen Jungen herausgeholt. Ich verstehe diese endlos Diskussionen nicht, wollt ihr lieber Chemie auf eurem Obst und Gemüse oder nicht....Meise und co, vernichten Millionen von Läusen und anderen Ungeziefer, das können sie aber nicht, wenn sie ständig ihre Jungen als Nahrung für diese ach so intelligenten Tiere hergeben müssen. Ja intelligent sind sie, sonst wäre ja der Kasten noch ganz. Jedes Tier hat seine Daseinsberechtigung, aber wenn man übertrieben eine Spezies schützt, braucht man sich nicht wundern wenn die anderen dezimiert werden, dann heist es hier nämlich bald, wo sind Amsel, Meise und co hin, großes Vogelsterben und der Klimawandel ist schuld? Nee der Mensch ist schuld, der immer denkt das er alles regulieren kann und dann in seinem Eifer alles falsch macht.... so sehe ich es.... Natur und Tierschutz ja, gern, mache ich ja auch, in dem ich in meinem Grundstück Nistkästen in Masse hängen habe, Amphibien wie Teichmolch und co, sich hier pudelwohl fühlen, ich das Grundstück Bienen und andere Nützlinge gerecht herrichte, Geld in die Hand nehme, was ich eigentlich nicht habe und so in meinem Grundstück keine Chemie benötigt wird. Das funktioniert aber nur so lang, wie einzelne Spezies, die andere töten um zu leben, nicht überhand nehmen. Dazu zählen auch Mader, Waschbär, Fuchs, Katzen usw. die alle in unserem Grundstück sich die Nahrung holen die sie brauchen.... bis jetzt noch einigermaßen im Gleichgewicht aber Krähen und alle anderen werden eben immer mehr. Igel gibt es hier z.B keine mehr, weil die Mader alle gefressen haben.... die Igelhäute, die wir gefunden haben, haben es gezeigt.....

  • Ob das Loblied auf die schädlichen Vögel wohl berechtigt ist, wenn sie überhand nehmen? Auch wenn sie nicht alleine schuld am Niedergang der bodenbrütenden Arten sind, einen wichtigen Faktor spielen sie. Und wenn man nur ein wenig an dieser Schadensschraube drehen kann, ist schon viel geholfen.

    Was soll das Jammern über eine angeblich größere Intelligenz? Jedes höhere Tier empfindet Todesangst. Ob das nun eine Krähe ist - oder eines der vielen Bambis, die den Wald ebenso schädigen wie das von uns veränderte Klima - oder ein Fisch, der einen Widerhaken verschluckt hat und daran aus dem Wasser gezogen wird is ebenso ein Todeskampf wie das bei anderen Arten ist, die wir schlachten. Ob die Zecke, der Holzbock oder ähnliche widerliche Viecher auch fähig sind zu leiden, weiß ich nicht, ich vermute nur, dass es so ist.

    Wenn es zu viel wird, dann darf und muss in der durch die Zivilisation veränderten Welt eingegriffen werden. Denn durch Passivität würden wir keineswegs einen natürlichen oder anderweitig erstrebenswerten Zustand herstellen.

    Viele Kommentare zu diesem Artikel erinnern mich an das ironische Zitat eines Freundes: Spendet Blut für die sterbende Kröte am Wegesrand.

    • @fvaderno:

      "Wenn es zu viel wird, dann darf und muss in der durch die Zivilisation veränderten Welt eingegriffen werden."

      Mein Eindruck ist, daß vor allem homo sapiens sich in einer Weise vermehrt hat, daß man an der ein oder anderen Stellschraube drehen sollte. Darf man deshalb auf Menschen schießen? Hoffentlich nicht.

      Der Vergleich mit dem Angeln von Fischen und Schlachten anderer Tiere ist richtig. Auch für diese Brutalitäten gibt es keine ethische Rechtfertigung.

      • @FullContact:

        Wir müssen uns mit den jetzigen Gegebenheiten auseinander setzen. Es ist schön,, wenn wir aus der Vergangenheit lernen und versuchen Fehler nicht zu wiederholen. Aber Bambi, Krähen oder Wildschweine müssen reguliert (abschießen) werden, ansonsten würden wir und die Natur noch mehr unter den Fehlern der Vergangenheit leiden

  • Es zeigt sich hier - wie überall in der Tierausbeutungsgesellschaft - der radikal speziesistische Mensch, der niemand sonst als ihm selbst ein Lebensrecht zuweist. Ein grundlegendes Unrechtssystem, welches Leid über Tiere und Menschen bringt in Form von täglichem Massenmord an Tieren, sowie Umweltzerstörung, Klimawandel und Reduktion der Ernährungssicherheit für Menschen.

    Dass Rabenvögel intelligent sind, sollte uns nicht verleiten, ihnen ein höheres oder geringeres Lebensrecht zuzuweisen. Auch dies ist nämlich zutiefst speziesistisch und ungerecht. Alle haben ein Lebensrecht, egal, ob sie klug oder dumm sind.

    • 3G
      39538 (Profil gelöscht)
      @PolitDiscussion:

      Verstehe ihren Ansatz, aber muss man nicht irgendwo die Grenze setzen zwischen "klug" und "dumm", wie sie sagen?

      Ich meine, nicht alles, was kreucht und fleucht hat eine Lebensberechtigung, die über humanen Selbsterhaltungsinteressen steht. Da muss man schon spezifischer sein. Was ist mit primitiven Lebensformen jenseits der Wirbeltiere? Im Extremfall müssten wir dann ja sogar das Entstehen von bedrohlichen Viren als evolutionäre Selbstregulation der Natur verstehen und nicht pharmazeutisch ausrotten.

  • Wir haben hier seit sicher 15 Jahren ein Kolkrabenpaar - keine Räuberei keine Probleme ABER die hier versteckt nistenden Elstern sind für alle Singvögel das grösste Problem! Alle Vogelnester der Rotkehlchen , Spatzen , Wildtauben etc. werden der Eier beraubt oder im Verein Eltern + Jungvogel werden die ausgeschlüpften Vögelkinder umstellt und getötet ! Spatzen ? wenn jemand glaubt dass die eh nur bei den Hühnern klauen - Fehlanzeige , die suchen genau den Garten nach Schädlingen ab wie die Meisen !



    Und , um die von Dohlen etc. bewohnten und gedüngten Parks müssen sich eben die Anwohner kümmern.



    (Ach... eine Drohne wirkt Wunder)

  • Vielleicht ist es eine soziale Funktion der Jagd, Psychopathen die Möglichkeit zur Triebabfuhr zu geben, um damit weitaus Schlimmeres zu verhindern.



    Was ich nicht verstehe: Es besteht doch ein Verwertungsgebot und das Verbot, Tiere ohne vernünftigen Grund zu toeten. Kraehen wird kaum jemand essen und sie liefern auch keine brauchbaren Materialien. Die Gefahr für andere Tierarten ist auch widerlegt.

  • 4G
    44733 (Profil gelöscht)

    Meine Elster im Garten hüpft mir entgegen und simuliert mir mit einem Steinchen im Schnabel, dass sie ein Stückchen altes Brot zum Fressen haben will.

  • Sehr gelungener Beitrag!



    Ich hoffe, dass ihre außerordentlich hohe Intelligenz den Tieren hilft; zum Verständnis und zur Vertiefung die Links. Das Wieder-Erkennen von Menschen und das Erinnern von Situationen kann das Überleben sichern helfen. Nicht umsonst gibt es Schlafbäume in jagdfreien Zonen. Dass der Rabe mit gutem Grund der 'Heilige Vogel' der Germanen war, wissen doch einige Zeitungs-affine Leser:innen noch aus der Ära mit den vielen Kreuzworträtseln.



    //



    taz.de/Von-Raben-u...Freunden/!5331200/



    //



    blogs.taz.de/hausm...ste-tierforschung/



    //



    "Wehe dem Menschen, wenn auch nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt", so der Dichter Christian Morgenstern.

    • @Martin Rees:

      Danke! Martin Rees

  • Wer dagegen ist, der hat noch nie das Vergnügen haben dürfen, neben einer Kolonie von Saatkrähen leben zu müssen.

    Eine solch extrem laute und nervige Kolonie vor der eigenen Haustür lange genug ertragen zu müssen hat bisher noch den hartgesottensten Umweltschützer um 180 Grad gedreht.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Tiere wegen der Lautstärke zu töten widerspricht wohl dem Verbot sinnloser Tötung von Lebewesen. Aus Arroganz und Intoleranz gegenüber anderer Lebensformen, sowie aus Angst vor allem natürlichen, greifen Menschen zur Waffe und feiern sich als große Helden.

      Auch ich lebe neben einer Rabenkrähen-Kolonie und die stört mich nicht im geringsten. Die übermäßig lauten Partyheimkehrer jede Nacht und die Lastwagen der Post schon, trotzdem habe ich noch keinen Postfahrer mit einer Briefkastenatrappe angelockt und erschossen.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Wenn ich auf alles schösse, was extrem laut und nervig ist, gäbe es ziemlich viele tote Motorrad- und Autofahrer#innen und der Kirchturm mit seinem gottverdammten Gebimmel wäre mit Einschußlöchern nur so übersäht. Da ich tolerant bin und nicht schießen kann, lasse ich das sein.

      • @FullContact:

        Ich mag Krähen - und freue mich jeden Abend, wenn eine Kolonie von einigen Dutzend Vögeln laut krächzend über mein Haus zu ihren Sammelschlafplätzen fliegt. Das Sie, Herr Oertel und Herr Eisenbeiss nicht zwischen Mensch und Tier unterscheiden wollen (in ihrem Post) finde ich gelinde gesagt erschreckend!

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Nee, das ist zumindest in meinem Falle nicht so. Oft regen sich dieselben Leute auf, die gerne mal einen Laubbläser verwenden. Zudem trifft der Artikel nicht auf die Saatkrähe zu, da diese geschützt ist und nicht geschossen werden darf. Ich wohne übrigens an einem Stauwehr der Ems - echt laut, aber eben (fast) ein Naturgeräusch. Wir Menschen sind nicht die einzige Spezies, die Krach machen darf.

      • @Axel Donning:

        Wichtige Zusatzinfo, danke dafür!!

  • Tauben geben auch viel bessere Ziele ab.

    • @Marc T.:

      Das erledigen die Krähen auch. Hier in der Gegend tun sie sich gelegentlich zusammen, um eine Taube gegen das nur von Glas umgebene Treppenhaus zu treiben. Die Taube schlägt gegen die Scheibe, trudelt zu Boden, und die Krähen haben Geflügel auf dem Speiseplan. Nach ein paar Tagen sind nur noch Federn übrig, und der Abdruck auf der Scheibe.

  • Woher kommt diese Lust am Töten? Die Unschuld der Tiere, die nur ihrem Instinkt folgen, begegnet dem Appetit nach tödlicher Aggression.



    „Mensch, erhebe dich nicht über die Tiere: Sie sind sündlos, du aber mit deiner Erhabenheit befleckst die Erde.“ (Fjodor Michailowitsch Dostojewski)

    • @Struppo:

      Wahrscheinlich steht die Abwertung der Rabenvögel doch in einer langen Kette von Irrtümern des Speziezismus und Anthropozentrismus, durch Religion und Aberglauben hochgejazzt.



      //



      www.planet-wissen....mythologie100.html

  • Ich beobachte seit Jahren im berliner Grunewald ein Brutpaar Kolkraben - die Betreuen ihre Jungen nach dem Ausfliegen Ende April/Anfang Mai noch bis inden Herbst und bringen ihnen bei, was ein Rabe zum Überleben braucht. Das Wort "Rabeneltern" müßte ein Kompliment sein.

    Btw:"In Europa kommen der Kolkrabe, die Aas- oder Rabenkrähe, die Nebelkrähe und die Saatkrähe vor." Auch die Dohle gehört der Gattung Corvus an, und Raben- und Nebelkrähe gehören der gleichen Art an. Sie kreuzen sich auch in freier Wildbahn. Nei mir nebenan im Volkspark Wilmersdorf sehe ich seit einigen Jahren ab und zu eine Hybride, obwohl Berlin nun wirklich weit vom Verbreitungsgebiet der Rabenkrähe entfernt ist.

  • Hoffentlich fangen die Krähen von Södertälje nicht das Rauchen an.

    Davon abgesehen sind das wirklich tolle Tiere. Wenn ich Mal bedenke, dass die mich erkennen, wenn ich aus dem Haus komme, nicht schlecht.

    Umgekehrt bin ich zu dumm dazu.

  • Leider lassen sich selbst viele Naturschützer nicht belehren, dass die Krähenjagd abgeschafft gehört. Sie bringt auch keine langfristige Reduzierung der Populationen, ist also nur der Lust am Töten geschuldet. Die Jagdverbände sind eine derart starke Lobby, dass kaum an deren Interessen vorbei gehandelt wird. Ein echtes Trauerspiel!