Islamismus und sexualisierte Gewalt: Krieg gegen die Frauen
Der antisemitische Terror der Hamas wird finanziert vom iranischen Regime der Geschlechterapartheid. Die Gewalt richtet sich speziell gegen Frauen.
S chockierende Fotos und Videos von Folter, Ermordungen, Leichenschändungen, Köpfungen und Vergewaltigungen israelischer Zivilist:innen durch Hamas-Terroristen gehen seit Samstag um die Welt. Diese infiltrierten am Samstag israelisches Kernland, nahmen mehrere Kibbuzim in Südisrael in ihre Gewalt und verübten ein Massaker beim Technofestival „Supernova“ in der Wüste Negev.
Überlebende berichten davon, wie junge Frauen massenweise auf brutale Art und Weise von den Terroristen neben den Leichen ihrer bereits exekutierten Freund:innen vergewaltigt und verstümmelt wurden. Viele von ihnen wurden danach erschossen, andere auf Jeeps und Motorrädern nach Gaza verschleppt. Unter den bis heute als vermisst oder verschleppt geltenden sind überproportional viele Mädchen und Frauen jeden Alters.
In einem Video, das eine Verschleppung filmt, ist eine junge, blutverschmierte Frau zu sehen, die von einem Hamasterroristen an den Haaren ins Auto gezerrt wird, während sie stark aus dem Intimbereich zu bluten scheint, was auf eine brutale Vergewaltigung hindeuten könnte. Auf einem anderen viral gegangenen Video ist die 22-jährige Shani Louk zu sehen, deren leblos wirkender Körper blutend auf dem Gepäckträger eines Autos durch die Straßen gefahren wird. Sie ist nur noch spärlich bekleidet, ihre Gliedmaßen sind unnatürlich verrenkt. Währenddessen zerren Terroristen an ihren Haaren und bespucken sie.
Viele Israelis vergleichen das Ausmaß der Gewalt mit dem Holocaust. Nazis setzten sexualisierte Gewalt gegen jüdische Frauen systematisch ein, um sie zu erniedrigen und sich selbst zum Übermenschen zu stilisieren. Aber auch der Vergleich zu antisemitischen, durch sexualisierte Gewalt geprägten Pogromen, wie dem von Arabern verübten Hebron-Massaker im Jahr 1929, drängt sich auf.
Vergewaltigung als Waffe
Die Menschenrechtlerin Düzen Tekkal fühlt sich angesichts der Gewalt der Terrororganisation Hamas gegen israelische Zivilist:innen an den genozidalen Terror des „Islamischen Staats“ 2014 gegen Jesid:innen erinnert. Auch hier wurde Vergewaltigung systematisch als Waffe gegen jesidische Frauen eingesetzt. Tausende wurden verschleppt und blieben über Jahre in IS-Gefangenschaft.
Doch nicht nur Islamisten, sondern auch Männerrechtler und Incels, wie Andrew Tate oder der Naziterrorist Anders Breivik, nahmen sich die Entrechtung von Frauen und Minderheiten im Islamismus zum Vorbild für einen „weißen Dschihad“ in Nordeuropa und Nordamerika.
Anstatt den antisemitischen und misogynen Terror gegen die israelische Zivilbevölkerung unzweideutig zu verurteilen, rechtfertigten etliche reichweitenstarke und sich als progressiv wähnende Feminist:innen diesen als dekolonialen Widerstand oder solidarisierten sich gar mit der Hamas.
Diese entmenschlichenden Reaktionen zeugen nicht nur von einem tiefsitzenden Antisemitismus, sondern einem Unwissen über die Ideologie der Hamas. Als islamistische Gruppierung wird sie vom Geschlechterapartheidregime Iran finanziert, in dem Frauen gemäß der Scharia eine strenge Kleiderordnung aufgezwungen wird und sie als minderwertig gelten, nicht die gleichen Rechte wie Männer haben und keinerlei Schutz vor sexualisierter Gewalt genießen.
Antimoderne Rebellion
Seit vielen Jahren begehren Iraner:innen gegen ihre Lage auf und bezahlen oft mit ihrem Leben dafür. Das Ausmaß der sexualisierten Gewalt, die gegen Demonstrant:innen und Inhaftierte eingesetzt wird, ist enorm. Auch im Afghanistan unter den Taliban und anderen Staaten, wo die Scharia herrscht, lässt sich seit Jahren die systematische Entrechtung und Verfolgung von Frauen und Minderheiten gemäß der islamistischen Ideologie beobachten.
Ähnlich wie der Iran streitet auch die Hamas für einen islamischen Staat vom Jordan bis zum Mittelmeer und unterdrückt systematisch alle, die keine muslimischen Männer sind. Die Hamas sieht sich mit ihrem Geldgeber nicht nur in Frauenverachtung, Queerfeindlichkeit und antimoderner Rebellion vereint, sondern auch in ihrem eliminatorischen Antisemitismus.
All diese Elemente waren auch Bestandteile der feigen Angriffe auf israelische Zivilist:innen, unter denen besonders Frauen als minderwertiger, ungläubiger Feind markiert wurden. Der weibliche Körper wird zum Schlachtfeld zur Austragung des eigenen Religionskrieges. Die Waffe ist sexualisierte Gewalt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Grundsatzpapier des Finanzministers
Lindner setzt die Säge an die Ampel und an die Klimapolitik
Höfliche Anrede
Siez mich nicht so an
Bundestag reagiert spät auf Hamas-Terror
Durchbruch bei Verhandlungen zu Antisemitismusresolution
US-Präsidentschaftswahl
50 Gründe, die USA zu lieben
Kritik an Antisemitismus-Resolution
So kann man Antisemitismus nicht bekämpfen
Klimaziele der EU in weiter Ferne
Neue Klimaklage gegen Bundesregierung