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Hochhausdebatte in BayernMünchen kratzt an den Wolken

In der bayerischen Landeshauptstadt ist ein neuer Hochhausstreit entflammt. Ein CSU-Politiker will nun das Volk entscheiden lassen.

„Mit Modernität tut sich der Münchner ein bisschen schwer“, meint Architektin Claudia Neeser Foto: Alessandra Schellnegger/SZ/picture alliance

München taz | Es war im September, da erschienen plötzlich zwei rote Punkte über der Stadt. Die beiden Ballons, vier Meter im Durchmesser, sollten den Münchnern schon einmal einen Vorgeschmack bieten auf das, was sie in Bälde im Westen ihrer Stadt erwartet – zumindest, wenn es nach dem Willen einer Mehrheit im Münchner Rathaus und dem Unternehmer Ralf Büschl geht.

Die Ballons schwebten nebeneinander in 155 Meter Höhe und damit genau in der Höhe, bis zu der künftig zwei neue Hochhäuser in den Himmel ragen sollen. Es wären damit die höchsten Häuser Münchens, nur der Olympiaturm wäre noch höher. Nach der auf „Wikipedia“ genannten 150-Meter-Marke dürfte man nun sogar erstmals von Wolkenkratzern sprechen. Gut, sagen wir: Wolkenkratzerchen.

Nur mal so zum Vergleich: Das Empire State Building ist – ohne Antenne – 381 Meter hoch. Und das höchste Haus der Welt 828 Meter, es steht in Dubai. Vergleiche, die zugegebenermaßen recht selten in der bayerischen Landeshauptstadt angestellt werden. Hier lässt man traditionell lieber die Kirche im Millionendorf und orientiert sich entsprechend an den Türmen der Frauenkirche. Und das wiederum hat nicht zuletzt mit dem früheren langjährigen Oberbürgermeister Georg Kronawitter zu tun, worüber noch zu sprechen sein wird.

Die beiden Türme also, die nun so manche Gemüter in München erhitzen, sollen auf dem Areal der Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke entstehen, drei S-Bahn-Stationen westlich des Hauptbahnhofs. Früher war hier tatsächlich mal ein Umschlagplatz für Pakete, die mit Güterzügen auf 15 Gleisen in die Halle geliefert wurden, heute wird die Halle noch als Briefzentrum genutzt, zwischenzeitlich war sie ein heißer Kandidat für den Bau den neuen Münchner Konzertsaals, 2018 schließlich verkaufte die Post sie samt des umliegenden Geländes an Investor Büschl.

Münchens höchster Biergarten

1.100 Wohnungen und 3.000 Arbeitsplätze wird es hier geben, heißt es. Die Türme würden zum „sichtbaren Zeichen des modernen Münchens“, wirbt der Investor auf der Website des Projekts. „Internationale Architektur. Für Wohnungen und Kinderspielflächen, Büros, Hotel und Gastronomie. Mit dem höchsten Biergarten der Stadt.“ Gewichtige Argumente, zumal in einer Stadt, in der Biergärten ohnehin das Höchste sind.

Robert Brannekämper sieht das etwas anders. Nicht dass er etwas gegen Biergärten hätte, aber für den CSU-Landtagsabgeordneten hat München Hochhäuser dieser Größenordnung ungefähr so nötig wie die Weißwurst den Ketchup. Als „Todsünde“ bezeichnet der studierte Architekt die geplanten Türme an der Paketposthalle. Brannekämper ist dabei nicht irgendein Landtagsabgeordneter. Als Vorsitzender des CSU-Kreisverbands Bogenhausen hat er in der Münchner CSU durchaus etwas zu sagen. 18 Jahre lang saß er auch im Stadtrat und war dort mit zuständig für das Thema Stadtplanung.

Der Politiker sitzt in der Gaststätte des Landtags, zu seinen Füßen die Landeshauptstadt. Der Blick aus dem Fenster umfasst die Highlights des Stadtpanoramas: Frauentürme, Rathaus, Alter Peter – das ganze Programm. „Neun Millionen Touristen kommen jedes Jahr hierher, um dieses Millionendorf München zu erleben“, sagt Brannekämper. „Ich glaube, dass das in erster Linie mit der Stadtgeschichte und dem Stadtbild zu tun hat. München zählt schließlich ohne Zweifel zu den schöneren Städten in der Welt.“

Fronten quer durch die Parteien

Und damit es das bleibt, will Brannekämper der Stadt nun die aus seiner Sicht überflüssigen Hochhausprojekte verbieten lassen – von den Münchnerinnen und Münchnern. Sobald es Corona zulässt, voraussichtlich im Frühjahr, wollen er und seine Mitstreiter ein Bürgerbegehren starten und sich auf Unterschriftenjagd begeben, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen. Wie ein solcher ausgehen würde, darüber lässt sich nur spekulieren – nicht nur, weil die genaue Fragestellung noch unbekannt ist, sondern auch, weil sich die Münchner Geister sehr scheiden, bei der Frage, wie hoch München hinaus darf.

Die Fronten verlaufen dabei quer durch die Parteien. So hat Brannekämper mit der Ankündigung des Bürgerbegehrens nicht wenige in der Münchner CSU verärgert, und sein Sancho Panza im Kampf gegen die Gebäuderiesen ist ausgerechnet der frühere langjährige SPD-Stadtrat Wolfgang Czisch.

„Dass das Thema in München so emotional wird, hat sicherlich viel damit zu tun, dass München sehr traditionell ist“, erklärt Claudia Neeser. Das habe sich schon beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem 80 Prozent der Stadt zerstört worden seien, gezeigt. Damals habe man zwar im Stil der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre gebaut, sich aber recht streng an den früheren Baulinien und -höhen orientiert.

Homogene Innenstadt

Neeser ist Architektin und Stadtplanerin, spezialisiert auf die Vermittlung von Baukultur; seit ein paar Jahren arbeitet sie viel mit dem Münchner Planungsreferat zusammen, organisiert beispielsweise Stadtführungen. Wenn es um das Thema Hochhäuser geht, beginnt sie die Tour gern im Stadtmuseum. Dort steht ein recht beeindruckendes dreidimensionales Holzmodell der Innenstadt, Maßstab 1:500. Anhand dieses Modells sehe man sehr gut wie homogen die Architektur der Innenstadt sei, was die Traufen und Dachflächen angehe. „Das einzige, was da herausschaut, sind die Kirchtürme und das Alte und Neue Rathaus.“

Claudia Neeser führt das auch auf das besondere Münchner Traditionsbewusstsein zurück: „Das steckt schon immer noch in sehr vielen Menschen drin. Eigentlich möchte man die Stadt genau so, wie man sie liebt, behalten. Mit Modernität tut sich der Münchner ein bisschen schwer.“

Den Vorwurf müssen sich auch Brannekämper und seine Mitstreiter regelmäßig anhören. Sie verharrten im Gestern, seien nicht offen für Neues. Besonders scharf artikuliert das Investor Ralf Büschl, der den CSU-Politiker dann auch mal recht unfreundlich als Querdenker und Populisten bezeichnet. Ohne Mut zu Veränderung, so Büschl, hätte es wohl auch nie die U-Bahn oder das Olympiagelände in München gegeben.

Dabei ist es nicht so, dass München keine Hochhäuser hätte. Der BMW-Vierzylinder von 1972 und das Hypo-Hochhaus von 1981 etwa sind längst zu Wahrzeichen der Stadt geworden und stehen unter Denkmalschutz. Sie sind 101 und 114 Meter hoch.

Kommen jetzt die Vierkantbolzen?

Brannekämpers Hauptargument gegen die „Büschl-Towers“ ist ohnehin ein anderes: „Wir glauben, dass Hochhäuser, wenn es ums nachhaltige und ökologische Bauen geht, schlechter abschneiden als der klassische Wohnungsbau.“ Sobald man ein Haus höher als 60 Meter baue, müsse man allein schon wegen der erheblich höheren Brandschutzvorschriften Vorgaben erfüllen, die ein ökologisches und klimafreundliches Bauen schier unmöglich machten.

Erst das zweite Argument, das Brannekämper anführt, ist das ästhetische, das Münchner Hochhausgegner schon immer umgetrieben hat: die Verschandelung der Stadtsilhouette. Im aktuellen Fall stößt ihnen zum Beispiel auf, dass – je nach Blickwinkel – der Anblick von Schloss Nymphenburg gestört sei.

Und da kommt man nun zwangsläufig zum schon erwähnten Georg Kronawitter: Der mittlerweile verstorbene SPD-Politiker war mit einer Unterbrechung von 1972 bis 1993 Münchner Oberbürgermeister und machte als Rentner 2004 seinem Nachfolger Christian Ude das Leben schwer, indem er selbst ein Bürgerbegehren gegen Hochhäuser initiierte. Gegen die „gesichtslosen Vierkantbolzen“ hat man damals gewettert und beklagt, dass der Alpenblick gestört werde, der sich den Münchnern bei Föhnlage mitunter bietet. Am Ende kam es zum Bürgerentscheid. 50,8 Prozent stimmten dafür, dass künftig kein Hochhaus mehr höher als 100 Meter sein dürfe, was etwa der Höhe der Frauentürme entspricht. Die Wahlbeteiligung lag zwar nur bei 21,9 Prozent, doch Kronawitter freute sich über die „Watschn für den Stadtrat“.

„Obergrenzen finde ich absurd“

Unmittelbar betroffen waren damals zwei geplante Bauprojekte: Siemens wollte im Süden einen 148 und einen 112 Meter hohen Turm bauen, der Süddeutsche Verlag im Osten ein 145 Meter hohes Gebäude. Die Firmen konnten ihre ursprünglichen Baupläne einpacken. Das Votum der Bürgerinnen und Bürger war zwar rechtlich nur ein Jahr lang bindend, doch hielt sich die Stadt bis zuletzt daran.

Anna Hanusch macht keinen Hehl daraus, dass sie von dem Höhen-Dogma nichts hält: „Obergrenzen finde ich völlig absurd.“ Man könne doch nicht einfach einen Glasdeckel auf die Stadt legen, sagt sie gern. Dennoch, findet sie, müssten die Münchner selbst noch einmal entscheiden. Auch 17 Jahre nach dem Kronawitter-Entscheid will sie nicht einfach nur per Stadtratsbeschluss über das damalige Votum hinweggehen. Hanusch ist Fraktionschefin der Grünen im Stadtrat, gerade wurde sie von ihrer Partei für das im Sommer freiwerdende Amt der Baureferentin bestimmt.

Die Entwürfe für die Hochhäuser an der Paketposthalle findet Hanusch schlüssig. „Ich mag daran vor allem, dass sie diese Halle und diesen Ort nochmal neu beleben.“ Der Blick vom Schloss könne nun wirklich kein Grund dagegen sein. „Wenn man nichts Mutiges oder auch ein bisschen Provokantes zulässt, was eben auch mal von der Norm abweicht, kommt auch nicht unbedingt die spannende, anregende und identitätsstiftende Architektur heraus.“

Hoch und ökologisch – geht das?

Allerdings, gibt Hanusch zu, hätte man den Prozess, wie man zu dem Entwurf gekommen ist, transparenter gestalten müssen. Und die Einwände in puncto Ökologie? Rein ökologisch seien wohl Gebäude mit genau sechs oder sieben Geschossen die besten. Aber die könne man nicht überall realisieren. Und in der Gesamtabwägung denke sie, dass sich auch die beiden Türme einigermaßen nachhaltig errichten ließen – sofern man es richtig mache.

Eine Meinung, der sich übrigens auch Claudia Neeser anschließt. Sie verweist auf neue wegweisende Projekte. So gebe es bereits in Wien und in Mjøstårnet im Süden Norwegens Hochhäuser aus Holz, beide um die 85 Meter hoch. Und in Berlin soll nun ein 98 Meter hohes Haus aus Holz entstehen. Büschl freilich will viel höher bauen, und von Holz war bislang nie die Rede. Eher schon von großflächigen Photovoltaik-Anlagen, die zwar den Bau nicht klimafreundlicher gestalten, aber zumindest den späteren Betrieb des Gebäudes.

Die Hochhausgegner werden in ihrem Bürgerbegehren nun voraussichtlich auf das Projekt an der Paketposthalle abzielen. Für eine Fragestellung, die Hochhäuser einer bestimmten Größe generell verbietet, seien die gesetzlichen Hürden mittlerweile zu hoch, sagt Brannekämper. Doch die Stoßrichtung ist klar und geht weit über die jetzt geplanten Türme hinaus: München soll keine Hochhausstadt werden. Stehen die Zwillingstürme erst einmal, so die Befürchtung, werde dies weitere Begehrlichkeiten wecken. Die Angst wird auch dadurch genährt, dass eine derzeit in Arbeit befindliche Hochhausstudie laut erstem Entwurf explizit Zonen ausweist, die sich für den Bau von Hochhäusern eigneten.

Grünen-Politikerin Hanusch würde Brannekämper gern mit einem Ratsbegehren zuvorkommen und die Bürger abstimmen lassen. Auch andere Stadtratsfraktionen halten das für einen gangbaren Weg. Den Fehler von 2004, die Sache laufen zu lassen, will man jedenfalls nicht wiederholen. Damals kamen die Hochhausbefürworter erst kurz vor der Entscheidung in Wahlkampfmodus. Am Ende fehlten ihnen 3055 Stimmen.

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32 Kommentare

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  • Es ist immer dasselbe Totschlagsargument – man erklärt die Leute hätten was gegen „die Moderne“, wären also provinziell, wenn sie z.B. was gegen den Bau von Hochhäusern hätten. Als ob „die Moderne“ ansich schon einen positiven Wert darstellen würde. Stimmig ist das nicht, denn Hochhäuser sind erstens auch schon altbacken so lange wie sie bereits gebaut werden und außerdem sind sie oft hässlich, klotzig, wirken abweisend und passen nicht zur Umgebung. Es gibt also sehr gute Gründe sich dagegen auszusprechen.

  • Ein Hochhausviertel würde eine echte Verdichtung bringen und wäre dann auch stadtbildverträglich im Verhältnis zur geschaffenen Nutzfläche. Diese in der ganzen Stadt verteilten Hochhäuser, hier ein, dort zwei, schaden dem Stadtbild und bedeuten eine Aneignung des Horizonts durch wenige zu Lasten vieler.

    Gegen zwinzig weitere Hochhäuser dicht neben dem HypoHochhaus hätte ich nichts einzuwenden, aber dort neben dem Nymphenburger Park wären es ein absolute Fremdkörper.

  • Der Schattenwurf reicht bei so einem 155 Meter-Turm schon mal 1,5 km weit und bei niedrigem Sonnenstand weitaus mehr.



    Bei Hochhausprojekten sollten Videosimulationen von verschiedenen Streckem im Stadtbild aus und Schattenwurfanalysen frühzeitig zur Pflicht gehören.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Die Verdichtung über die Gebäudehöhe ist unvermeidlich bei den Grundstückspreisen in deutschen Städten - und allen voran München.

    Wenn man dann doch - entgegen jeder Marktgläubigkeit - eine Obergrenze für Hochhäuser durchsetzen will, warum nicht auch eine Obergrenze für Mieten: 10 Euro/qm wäre mal ein Anfang.

    Ich glaube, dass dann Büschl auch reumütig gerne nur sechs Stockwerke bauen wird. Das sind ja mit Sicherheit nicht seine einzigen Häuser in München...

    Apropos: Die Wohneinheiten werden ja auch kein sozialer Wohnungsbau - das würde sich mit Gewerbeflächen für 3.000 Arbeitsplätze nicht vertragen. Es geht natürlich um genau die Wohnungen, die München nicht braucht: teure...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Die Grundstückspreise stehen vor allem mit der zulässigen Baudichte in Verbindung. In diesem Fall hat der Investor aber billig gekauft und will sich erst nachträglich das Baurecht schaffen lassen, damit natürlich auch den Grundstückspreis steigern.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      "Die Verdichtung über die Gebäudehöhe ist unvermeidlich bei den Grundstückspreisen in deutschen Städten"

      Das sind weniger die Preise als vielmehr die fehlenden Flächen für neue Wohnungen. Auch die Grundstückspreise werden vor allem dadurch gesteuert.

      Fehlende Wohnungen werden weder durch Obergrenzen für Mieten noch durch Obergrenzen für Bebauung geschaffen und eine Zuzugsbeschränkung für München will wohl auch keiner.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Mietpreise sinken in dem Moment wo es mehr Wohnungen als Mieter gibt, dies kann in Zeiten von hoher Migration nach Deutschland und innerhalb Deutschlands in die Städte nur durch Hochhäuser erreicht werden. Was derzeit gebaut wird reicht jedoch bei weitem nicht.

  • Zum ganzen Vorgang sollte man wissen, dass es in München über Jahrzehnte quer durch alle Parteien den Konsens gab innerhalb des 'mittleren Rings', einem Schnellstraßenring in der Stadt, keine Bauwerke zu errichten, die die Türme der Frauenkirche überragen. Der fragliche Bauplatz liegt nur knapp außerhalb dieser Zone.

  • Wenn diese Hochhäuser und die Wohnungen drin *günstig* fürs Mieten ist, oder nur für erstmalige Immobilien-Besitzer günstig zu kaufen ist, verstehe ich natürlich und bin dafür.

    Wenn es um aber wieder teuer durch Investoren zu kaufen ist, oder durch unverschämten mehrfachImmobilien-Besitzer nochmal zu kaufen ist, NEIN...

    Unser Land hat schon genug IMMOBILIEN-MAFIA.



    Otto-Normalo Bürger sollen den Zugang haben... Nicht reiche Investoren oder schon Immobilien-Besitzer..

  • Ach ja blahblah ...

    Will man Hochhäuser bauen regt sich Widerstand. (Skyline)



    Will man Einfamilienhäuser bauen regt sich Widerstand (Flächenfraß)



    Will man Friedhöfe bauen regt sich Widerstand (Feldhamster, Goldammer ...)

    Also wohin mit den Menschen?

    • @Bolzkopf:

      Sie sagen es: Die Menschheit braucht vor allem weniger Menschen. Es muß endlich eine Kinderlosenprämie her!

      • @Io Jap:

        Ich glaube kaum, dass die Münchener Babys die Ursache des Problems sind. Die Hinzugezogenen sind in erster Linie Erwachsene, die einen Grund haben werden, nicht dort zu bleiben, wo sie her kommen. Und München wiederum giert nach Fachkräften, Arbeiter usw. Dann sollen sich die Münchner eben auch ihre Stadt zubauen.

  • "in der Gesamtabwägung denke sie, dass sich auch die beiden Türme einigermaßen nachhaltig errichten ließen"



    Ehrlich!? Das denke ich nicht. Wie denn? Was da an Energie und Ressourcen verbraucht wird um die Dinge in die Höhe zu ziehen und dann über eine nachhaltige Lebensdauer in Stand zuhalten und dann schließlich zu recyceln, kann niemals nachhaltig werden. Das kann höchstens nur Greenwashing werden. Hohe Gebäude entstehen nur aus Gründen des Repräsentationsbedürfnisses und unnachhaltiger Bodenpreisentwicklung. Das war immer so und ist so. Das ist auch an sich nicht schlimm, aber wir sollten uns hüten das noch als "Umweltschonend" und "Nachhaltig" zu verklickern. Das ist unehrlich.

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Da streitet man sich allen Ernstes über die Höhe eines Wohnhauses?



    Wie wäre es, über die Höhe der Mieten zu streiten?



    Das ist exemplarisch für diese Gesellschaft, die mehr und mehr ins Absurde abgleitet.

  • Bei fortschreitender Urbanisierung und Landflucht wird jede Großstadt in die Höhe schießen (müssen) - befeuert durch Immobilienspekulation.

    • @Phineas:

      ???

      Die landflüchtigen Leute lassen ihre Häuser leer stehen und ziehen in Massen nach Münchem um an der Immobilienspekulation teilzunehmen?

      ROFL

    • @Phineas:

      Unverständlich, daß das Wachsen beliebter Städte immer als undiskutierbare Tatsache hingenommen wird - innerhalb dieser die jeweilige Stadtbevölkerung dann "nur" noch diskutieren müsse, ob das Wachstum in der Höhe, der Fläche oder der Siedlungsdichte stattfinden solle.

      Das wird aber das grundsätzliche Problem nicht lösen (können): In den Städten wird es IMMER zuwenig günstigen Wohnraum geben, völlig unabhängig davon, wieviele Wohnungen neu gebaut werden. Im Gegenteil tritt eher noch der umgekehrte, nur auf den ersten Blick paradox wirkende, Effekt ein, daß umso mehr günstige Mietwohnungen fehlen, je mehr man davon baut.

      Man könnte 100.000 neue Wohnungen in (hier) München bauen, es würden immer noch ca. 10%, bezogen auf die Gesamthaushaltsanzahl, mietpreisgünstige Wohnungen fehlen!

  • Dass diec "Skyline" anders ist, als die andwerer Großstädte, ist nicht Rückwärtsgewandt, sondern das Alleinstellungsmerkmal im Einerlei.

  • München ist in den letzten 20 Jahren sehr dynamisch gewachsen. Die mit Abstand erfolgreichste Stadt der Republik.

    Zu schnell.

    Und nicht schön.

    München hat bereits viel von seinem Charme verloren. Gewonnen? Nichts.

    München geht an seinem eigenen Erfolg zugrunde.

    Und wird längst immer hässlicher.

    Gut, dass ich nicht die Grünen in München gewählt habe, sondern die ÖDP, die mit ihrem Volksbegehren zur Artenvielfalt sowieso weitaus erfolgreicher in Bayern sind als es die Grünen je waren.

    • @shantivanille:

      Ich hab die ÖDP auch gewählt leider, abgesehen von den wirklich erfolgreichen Volksbegehren werde ich es der Partei nie verzeihen mit den Freien Wählern im Stadtrat zusammenzuarbeiten. Mir zu ökokonservativ mittlerweile

  • "„Wir glauben, dass Hochhäuser, wenn es ums nachhaltige und ökologische Bauen geht, schlechter abschneiden als der klassische Wohnungsbau.“ Sobald man ein Haus höher als 60 Meter baue, müsse man allein schon wegen der erheblich höheren Brandschutzvorschriften Vorgaben erfüllen, die ein ökologisches und klimafreundliches Bauen schier unmöglich machten."

    "Rein ökologisch seien wohl Gebäude mit genau sechs oder sieben Geschossen die besten."

    Ist das so? Gibt es dazu irgendwo Hintergrundinformationen, die auch für Laien verständlich sind?

    • @Io Jap:

      Gegenthese



      wenn ich nicht in die Höhe baue, muss ich in die Breite bauen. Was zu größeren Versiegelung der Landschaft führt. Die 1.100 Wohnungen werden bei 4-5 Stockwerken sehr viel mehr Fläche versiegeln. Die Eidgenössische Hochschule Zürich forscht an der positiven "Verdichtung von Städten".



      Problem - die Unterlagen der Eidgenossen sind für Laien nicht verständlich. Vielleicht könnten Fachleute der TAZ hier helfen.



      Immer mehr Fläche zu versiegeln, um mehr Wohnungen zu bauen ist für mich Verschwendung. Das sollte eher nach oben gehen.



      Ich freue mich über konstruktive Thesen und Gegenthesen der TAZ Leserinnen und Leser freuen

      • @Nobody:

        Grundsätzlich wäre drüber nachzudenken, ob mer zumindest nach "hiesigen" Maßstäben eine als "voll" zu bezeichnende/n Stadt/Ballungsraum noch weiter zukleistert oder "Wachstum" etwas mehr "verteilt" auf die Fläche in Form der sogenannten "Provinz". Da kammer vorhandene Bausubstanz und versiegelte Fläche nutzen und hat auch ne (ausbaufähige) Infrastruktur...

  • Was der CSU natürlich gegen den Strich geht (auch wenn es keiner so sagt): höhere Häuser bedeuten ein höheres Wohnungsangebot und damit niedrigere Miet- und Kaufkosten. Die meisten Münchner Vermieter sind in der CSU. Zufall? Eher nicht.

    Das mit der Ökologie und Nachhaltigkeit ist vorgeschoben. Das sollte jedem klar sein. Wer sehen will, wie Wolkenkratzer und Nachhaltigkeit zusammen passen, sollte seinen Blick nach Singapur richten. Die bekommen das meist sehr gut unter einen Hut.

    • @Cochino:

      Bekommen die das in Singapur mit den Wolkenkratzern tatsächlich gut unter einen Hut? Oder wird der hohe Hut auch dort vor allem nur Grün gewaschen?



      Da würde ich mal gern einen vergleichenden Gesamtbilanz für so einen Wolkenkratzer in Singapur sehen bevor ich das glaube.

  • "Mit Modernität tut sich der Münchner ein bisschen schwer" - oder leidet unter vielen anderen hier auch die zitierte Architektin unter Einfallslosigkeit der amerikanischen Hochhaus-Einheitsarchitektur gegenüber?

  • Irgendeinen Grund müssen die traditionell hohen Mieten in München ja haben. Damit die Mietrn nicht sinken, muss das Angebot knapp bleiben . Hochhäuser wären dabei ja Gift für die Bestandsbesitzer.

    • @TazTiz:

      Das ist ein sehr unterkomplexes Verständnis von Marktwirtschaft im Bezug auf Immobilien. Mir ist kein einziges Beispiel bekannt, wo in einer Metropole das Bauen von Hochhäusern zu sinkenden Mieten geführt hätte. Ich vermute, daß Neubauten die Bodenpreise explodieren lassen und daher dann die Mieten noch schneller steigen.

      • @Io Jap:

        Richtig.

        Da gibt es also nur 3 Lösungen:



        in die Fläche bauen



        in die Höhe bauen



        Zuzug stoppen/begrenzen

        Jetzt ist es an der Politik zu entscheiden.

      • @Io Jap:

        In München darf seit Jahren auch im Neubau nur mit maximal 5 Etagen gebaut werden. Nett fürs Stadtbild, aber wenige hilfreich für den Mietmarkt. Nur ein paar Etagen mehr, würde rasch die Neubauquote heben. Aber das ist nicht recht gewollt.

  • "Ein CSU-Politiker will nun das Volk entscheiden lassen."

    Unsere Vorstände entscheiden auch nix mehr ohne Berater...



    Warum wählt man Politiker wenn sie dann zu feige sind ihren Job zu machen?

  • Schon das Arabella war ein Fremdkörper, das Hypo is glücklicherweise nich so hypo-hoch, "Modernität", was fürn verlogenes Schwurbelwort, geht auch niedrig a la BMW-Hochhaus, aber was ansonsten derzeit in den Nordmünchner Himmel türmt, stört schon jetzt gewaltig. Müssen die immer ALLES kaputtmachen ???