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Hartz IV und NiedriglohnSchiefe Vergleiche

Die „Bild“-Zeitung spielt Niedriglöhner gegen Hartz-IV-Empfänger aus. Das ist manipulativ und lenkt von der Lohnproblematik ab.

Es muss etwas bei den Niedriglöhnen passieren Foto: imago/Gerhard Leber

W er wissen will, wie sich mit Schlagzeilen und schrägen Vergleichen Stimmung machen und Politik vereinfachen lässt, der muss sich den Aufmacher der Bild-Zeitung vom Freitag anschauen: „Wir arbeiten zum Niedriglohn statt Hartz IV zu kassieren. Sind wir deshalb die Dummen?“ heißt es in der Headline. Dazu erscheinen dann in Wort und Bild eine Kioskbetreiberin, ein Physiotherapeut, ein Friseur, eine Floristin, ein Kellner – Leute , die in Vollzeit nur einen Niedriglohn verdienen, aber deutlich machen, dass sie niemals Hartz IV beantragen würden.

4,2 Millionen Vollzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiten für ein Entgelt unterhalb der rechnerischen Niedriglohnschwelle, sie liegt bei zwei Drittel des mittleren Bruttoeinkommens, also im Jahr 2017 bei 2.139 Euro brutto. Das sind für einen Alleinstehenden etwas unter 1.500 Euro netto. Der Artikel insinuiert, dass Hartz-IV-Empfänger kaum weniger oder sogar mehr „kassieren“.

Doch die Vergleiche sind schief. Eine vierköpfige Familie auf Hartz IV bekommt laut Artikel im Schnitt über 2.144 Euro vom Amt. Allerdings würden Physiotherapeuten und Floristinnen im Unterschied zu Hartz-IV-Empfängern an die 400 Euro Kindergeld für zwei Sprößlinge zu ihrem Gehalt dazu bekommen.

Außerdem ist davon auszugehen, dass in vielen Fällen der oder die Partnerin mitverdienen würde und das Gesamteinkommen inklusive Kindergeld damit den Hartz-IV-Satz für eine Familie deutlich überschritte. Es ist eine beliebte Masche, immer nur das Arbeitsentgelt eines Alleinverdieners den Hartz-IV-Bezügen für eine ganze Familie gegenüberzustellen und die Schräglage zu beklagen.

Hohe Lebenshaltungskosten

Einem Masseur in Chemnitz mit 1.300 Euro netto bleibt laut der Bild-Rechnung nur noch wenig Geld zum Leben, weil schon 950 Euro im Monat für Miete und Auto draufgehen. Solche Kosten erzeugen Frust bei den schlecht bezahlten Erwerbstätigen, berechtigterweise. Doch wenn man Arbeitsentgelte mit Hartz-IV-Bezügen vergleicht, spielt man zwei Werte gegeneinander aus, die unterschiedliche Bezüge haben: Bei Hartz IV geht es um den Bedarf, das Existenzminimum, beim Entgelt um eine Entlohnung für die Arbeitsleistung eines Einzelnen.

Diese Entlohnung kann ungerecht sein mit Bezug auf die Arbeit, die Anstrengung, den Verschleiß, die Lebenshaltungskosten. Aber dies darf nicht dazu führen, dass man die Bedarfsgerechtigkeit beim Existenzminimum für Menschen, die nicht erwerbstätig sein können, in Frage stellt.

Susanne Ferschl, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, sagte dazu der taz: „Wer bei Niedriglöhnen den Handlungsbedarf bei Hartz IV sieht, lenkt absichtlich den Blick in die falsche Richtung. Hier wird auf dem Rücken von Hartz IV Empfängern Sozialneid geschürt und versucht die Schwächsten gegen die Schwachen auszuspielen“.

Die Linksfraktion hatte der Bild-Zeitung die Zahlen zum Niedriglohnsektor zur Verfügung gestellt, die auf einer Anfrage der Linken bei der Bundesregierung beruhen. Was das Blatt dann aber daraus machte, war für die Fraktion eine unangenehme Überraschung.

Problemfall Löhne und Mieten

Die Porträtierten im Artikel erklären, dass sie trotz ihres knappen Verdienstes nicht Hartz IV beantragen würden, weil sie zu stolz dazu seien. Diese Aussagen, die offenbar auf entsprechende Reporterfragen gekommen sind, verbreiten eine Subbotschaft. Denn damit wird insinuiert, dass erstens jeder, der keine Lust zu arbeiten hat, mal eben auf Hartz IV gehen könnte und zweitens, dass Hartz-IV-Empfänger weniger Achtung verdienen als Erwerbstätige.

Sachbearbeiter in den Jobcentern erzählen was anderes: Angesichts der guten Konjunktur hat sich die Struktur der Hartz-IV-EmpfängerInnen geändert. Vor allem Alleinerziehende, körperlich und seelisch Kranke, Leute mit geringen Deutschkenntnissen finden sich jetzt in den Jobcentern. Viele können nicht, noch nicht oder nicht mehr mithalten auf dem Jobmarkt.

Aber was ist mit denen, von denen Bauhandwerker mit saurer Miene berichten, den Leuten, die kündigen und dem Chef tatsächlich sagen: „Mit etwas Schwarzarbeit habe ich mehr Geld und weniger Stress. Ich geh' lieber auf Hartz IV.“? Ja, die gibt es. Nur kann man wegen ihnen nicht die Mehrzahl der LeistungsbezieherInnen unter Generalverdacht stellen.

Stattdessen muss was bei den Niedriglöhnen passieren. Und bei den Mieten, zum Beispiel. Es kann nicht sein, dass Hartz-IV-Empfänger immer wieder für den Frust der andern herhalten sollen.

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Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).
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68 Kommentare

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  • Man kann sich auf vielerlei Arten ein Meinung bilden, vielleicht ist die nicht immer politisch korrekt - oder sogar von Falschmeldungen beeinflusst - aber dieses Problem besteht doch bei jedem Medium. Die Vielfalt macht es, da schadet es auch nicht, wenn man morgens die Bildzeitung liest, sofern man es nicht dabei belässt. Würde man nur die TAZ lesen, hätten man ja auch ein völlig anderes Gesellschaftsbild, das auch nicht unbedingt die von allen wahrgenommene Realität widerspiegelt.

  • Nun ja, die intellektuelle Form, das Hartz IV Terrorsystem zu verteidigen, übernimmt die Wochenzeitung aus Hamburg in ihrer aktuellen Ausgabe. Da wird das Fordern und Fördern verteidigt, ohne die Realität hinter den Sprüchen der Verantwortlichen zu recherchieren. Das Jobcenter und Sachbearbeiter mit Geldprämien belohnt werden, wenn sie Stütze-Bezieher loswerden (Tagesspiegel berichtete) - kein Thema. Das Leute zu Terminen bestellt werden zwischen Feiertagen, die dann am Morgen vom Sachbearbeiter abgesagt werden - Schikane. Das versucht wird, rechtswidrig Auskünfte über Rentenansprüche bei Aufstockern einzufordern - Petitessen. Das für Bezieher Anträge auf Wohngeld gestellt werden, obwohl damit jeder weitere HartzIV-Ansdruch erlischt - unbekannt bei den Edelfedern der Zeit. Merke: Das Lügenblatt aus Berlin ist nur die Speerspitze der Mobililsierung gegen die Abgehängten...

  • Aber auf diese Weise kann man gewisse denkfaule Kreise wunderbar davon abhalten, die ursächlichen Zusammenhänge einmal selbst zu erkennen. Demokratie ohne Plebs ist einfach leichter.

  • wenn man aus der kapitalistischen globalisierung dem freihandel und dem wettbewerbsföderalismus aussteigt bleibt von den vermeintlichen sachzängen der ökonomie ,mit denen bei der einführung des hartzismus argumentiert wurde nur sehr wenig übrig.



    wohlstand für alle wäre wieder möglich und er wäre auch ökologisierbar.ein europäischer ökosozialismus ist nur unter der vorraussetzung des protektionismus möglich

  • taz: "Es kann nicht sein, dass Hartz-IV-Empfänger immer wieder für den Frust der andern herhalten sollen."

    Die Bildzeitung hat nun einmal die Aufgabe, die kleinen "Lohnsklaven" gegen die Hartz IV Bezieher zu hetzen, denn sonst würde der kleine Lohnsklave vielleicht über sein armseliges Leben einmal nachdenken, und wäre nicht mehr gewillt für einen Hungerlohn arbeiten zu gehen. Damit das aber nicht passiert, gibt man ihm als 'Feindbild' den Hartz IV Bezieher und wenn das nicht ausreicht, auch noch den Flüchtling obendrauf.

    Die Bildzeitung macht aus 'Die Linke' die "bösen Kommunisten", und der Leser glaubt es. Die Bildzeitung macht aus der CDU/CSU die "Beschützer des deutschen Volkes", und der Leser glaubt es. Die Bildzeitung macht aus Hartz IV Beziehern "faule ungebildete Säufer", und der Leser glaubt es.

    Und wenn der kleine Arbeitnehmer es wagt sich doch einmal über zu wenig Lohn und katastrophale Arbeitsbedingungen zu beschweren, dann zeigt man ihm als Abschreckung die Hartz IV Empfänger, und schon ist der kleine Arbeitnehmer ruhig und macht seinen schlechtbezahlten Job weiter. Dem Hartz IV Empfänger zeigt man die Obdachlosen, die in unseren Städten immer mehr werden, und schon ist der "Hartzer" brav und nimmt jeden Sklavenjob an. Was soll man dazu eigentlich noch sagen? - Der Bürger verhält sich genau so, wie die Oberen Zehntausend es sich wünschen.

    Industrie 4.0 und die Halbleitertechnologie wird aber den Leuten, die sich heute über "faule Arbeitslose" aufregen, in naher Zukunft zeigen, was Arbeitslosigkeit wirklich bedeutet. Erst dann wird den Leuten bewusst werden, dass Art. 20 Abs. 1 GG und Art. 1 Abs. 1 GG den Sinn haben, die Bürger vor Willkür und Armut zu schützen. Vielleicht sollte man unseren "Volksvertretern" zu Weihnachten auch mal ein Grundgesetz schenken.

    Man kann den Bürgern eigentlich nur immer wieder den Leitspruch der Aufklärung von Immanuel Kant ans Herz legen: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

    • @Ricky-13:

      Stimmt alles ganz genau.



      Interessiert leider nur sehr wenige Menschen, in allen Berufen und allen Schichten.

  • In den TAZ-Kommentaren zu diesem Artikel spiegelt sich das elitäre Denken vieler ihrer Leser und die Arroganz der Glaubenshoheit wider. Die Leser der Bildzeitung sind also einfach dumme Herdentiere, die keine Meinung haben und von den Mainstreammedien vergelenkt werden. Schon mal daran gedacht, dass es genau die Einstellung ist, die den Rechten Wähler in die Arme treiben?

    • @Zven:

      Ich war schon fast verwundert das sämtliche Meinungen hier einheitlich sind. Aber siehe da eine andere Einstellung.



      Die Bild hat wiedermal einen Artikel in die Welt gesetzt in dem sie Tatsachen verdreht, falsche Schlussfolgerungen zieht und somit gewollt oder ungewollt die Leser auffordert die afd zu wählen. Die haben einen anderen Plan mit den "faulen hartzern" und Einwanderern ! Daran mal gedacht? Ich bin davon überzeugt das viele Leser der Bild auch mit dem Kopf geschüttelt haben. Wohl war! Frei nach dem Motto, was für ein Sch..! Nun stellt sich aber die Frage, da es ja nicht der erste Artikel dieser Art war. Was sagt das über die Käufer aus? Genauso läuft es beim Fernsehen. Wie kann es nur sein das die Hartz Sendungen immer weiter bestehen und sogar ausgeweitet werden? Was sagt das über die Zuschauer aus? Kauft man sich die Bild und sieht man fern um sich zu bilden? Ist einem nur langweilig? Ist man gewillt zu glauben was man liest und sieht? Sehen Sie nicht die Volksverdummung die da stattfindet? Mir macht es Angst zu sehen wo der weg hinführt. Taz Leser sind nicht alles Astronauten oder Professoren wohl war , aber eins haben Sie den Bildlesern voraus. Wenn Sie ihre Artikel lesen steht nicht so ein Sch... drin! Wenn man beides kennt, nämlich für einen Hungerlohn arbeiten oder auf das jc angewiesen zu sein dann ist dieser Artikel eine Frechheit. Das die Medien sich erdreisten die armen der armen aufeinander zu hetzen um von dem eigentlichen Problem abzulenken ist Wahlwerbung erster Güte. Ich möchte aber die Wahrheit erfahren wenn ich morgens die Zeitung aufschlage. Keine Meinungsmache oder Unwahrheiten. Von einer Zeitung erwarte ich vorbehaltlose neutrale Berichterstattung. Sonst hole ich mir ein Info Blatt von CDU SPD etc. Ein guter Reporter soll mich über das für und wieder einer aktuellen Sache aufklären. Nicht mir schon am morgen die Zornesröte ins Gesicht zaubern! Oder? Ps. Die pauschalisierung Bildleser dumm! ist unangebracht da gebe ich Ihnen recht!

    • @Zven:

      Wenn diese Wähler sich treiben lassen, anstatt sich selbst eine Meinung zu bilden, dann sind sie doch reichlich blöde und das Urteil über deren Intelligenz, dass du eigentlich entkräften wolltest, wurde bestätigt.

  • Das Problem sind die niedrigen Löhne, die dann aber voll besteuert werden! Ich habe diesen Monat ein 13. Monatsgehalt bekommen und bin dadurch in eine höhere Steuerklasse gerutscht: Von den 2540 Euro darf ich gerade einmal 1580 behalten - also fast 1000 Euro Steuern- und Abgaben, insgesamt über 38%!



    Dazu kommt dann noch Grundsteuer, Mehrwertsteuer, Tabaksteuer, Schaumweinsteuer, Ökosteuer, EEG-Umlage... von 100 Euro brutto, bleiben dann ca. 40 Euro übrig!

    Wir leben in einer Kleptokratie!

  • Der Mindestlohn ist zu niedrig. Ganz einfach.



    Außerdem muss er besser kontrolliert werden.

  • @Age



    Richtig, aber dieser Schritt ist mit den Parteien nicht zu machen, allenfalls mit der Linken. Die SPD propagiert, wer nicht arbeitet, soll nicht essen. Genau dieses denken hat an diese Situation geführt. Für die Sozialdemokraten ist es erfolgreich, wenn alle arbeiten und aufstocken, weil der Lohn nicht zum Leben reicht. Die SPD braucht in ihrer Welt keinen ausreichenden Lohn für arbeit, sondern nur Arbeit. Das macht diese Partei so unwählbar und die wollen den Schuß trotz 16% nicht hören. Selber schuld.



    Zu hoffen ist, dass mit aufstehen alle Menschen in den parteien, die dieses Konzept scheisse finden, zusammen kommen und genug Kraft entwickeln, diese Entwicklung umzukehren.

    • @siri nihil:

      „Die SPD propagiert, wer nicht arbeitet, soll nicht essen.“

      Wer behauptet das? Pseudolinke? AfD? RT-Faker?

      • @Rudolf Fissner:

        Das behauptet jemand, der Franz Müntefering heißt, der war SPD-Vorsitzender von 2004 bis 2005 und wurde dann nochmal von 2008 bis 2009 gewählt.



        Insofern ist ihre Vermutung richtig, dass es ein Pseudolinker ist, der nur versehentlich SPD-Vorsitzender wurde, weil es damals noch keine AfD gab.



        Hier ist ein Artikel aus der Zeit, der dies beschreibt. Inwiefern die Zeit eine RT-Fake-Verbreitungsmaschine ist, kann ich nicht beurteilen.

        www.zeit.de/online/2006/20/Schreiner

  • Was mich an dem Artikel und auch an manchen hier geäußerten Meinungen stört, ist, dass der Eindruck entsteht, die BLÖD würde in hetzerischer Form nur übertreiben, aber der dumme Grundgedanke, der immer wieder dazu führt, dass eben Menschen noch auf BLÖD reinfallen, wird gar nicht mehr problematisiert.

    "Die Porträtierten im Artikel erklären, dass sie trotz ihres knappen Verdienstes nicht Hartz IV beantragen würden, weil sie zu stolz dazu seien."



    Soll man das glauben? Natürlich sind die Anträge komplizierter auszufüllen als irgendwie eine Billigarbeit zu machen, die kaum Kopf erfordert. Und wenn es wahr ist, dass sie zu "stolz" sind, dann bleibt nur der gleiche Spruch wie bei denen, die "stolz sind, ein Deutscher zu sein" Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz.

    Überhaupt: Wieso sollte Arbeit (zumindest eine Arbeit, die man nicht gerne macht) mehr als ein notwendiges Übel sein. Wenn man sie vermeiden kann, sollte man das machen. Man arbeitet nur, um zu leben und nicht umgekehrt.



    Solidarisch wäre es, wenn die Niedriglöhner nun ihre Arbeit schmeißen würden und dem Boss sagen, dass sie erst dann wiederkommen, wenn er mehr zahlt als ein Hartz-IV-Bezieher erhält.Richtig verhält sich nämlich der HartzIV-Bezieher, der dann noch schwarz nebenher jobt. Das ist natürlich eine Sauerei gegenüber den Sozialkassen, aber was hat man von Sozialkassen, die im Falle der Arbeitslosigkeit nach einen Jahr einen nach 30 Jahren Arbeit behandeln als hätte man nie gearbeitet und einen später als Rentner in die Altersarmut entlassen?

    Wir müssen mal Präferenzen setzen und uns entscheiden, ob Arbeit um jeden Preis wichtiger ist als Selbstverwirklichung.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      "Man arbeitet nur, um zu leben und nicht umgekehrt"



      In Anbetracht Ihrer eigenen Karriere und Ihres damit verbundenen Engagements, fällt es mir schwer, Ihnen diesen lapidaren Satz so abzunehmen

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ich habe Karriere gemacht?

        Das ist das erste, was ich höre. Ich habe Theologie studiert, Bankkaufmann gelernt, in deren Gründungsphase als Fraktionsgeschäftsführer bei den Grünen mein Geld ein paar Jahre verdient und dann nur noch mit Behinderten oder verhaltensauffälligen Menschen gearbeitet. Kurzum habe ich immer das getan, was mir gerade am meisten Spaß machte. Das manches davon bezahlt wird, spricht nicht dagegen, dass man diese Tätigkeiten ausführt, wenn sie einem Spaß machen.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          .



          Voilà.... sich engagiert, wo auch immer, und dabei gelebt!



          Das Wort "Karriere" ist bei uns ein bisschen zu negativ besetzt

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Ach so.

            Ich glaube, dass ich das mißverstanden habe bzw. Sie was anderes verstanden haben, liegt daran, dass ich eben das, was keinen Mehrwert direkt produziert, nicht als Arbeit bezeichne. Ich war da wieder in ökonomischen Begriffen anstatt bei der Alltagsbegrifflichkeit von Arbeit. Sorry.

    • @Age Krüger:

      Von Anfang bis Ende sehr schön formuliert👍. Das wäre es. Nur eine Woche Boykott! Putzt eure Toiletten selber, fegt die Strassen alleine usw. Ganz schnell ist das Dilemma da. Aber leider müssen wir alle Essen und Rechnungen bezahlen daher wird das nie passieren. Das die EU jetzt mal auf den Vertrag von 1976 hingewiesen hat bringt unsere Politiker ja langsam in erklärungsnot. Sie wussten zwar von Anfang an das Hartz klein gerechnet wurde aber da es jetzt über die Landesgrenzen hinaus getragen wird wirft es ein schlechtes Bild auf Deutschland. Das kann Angie und Co nicht zulassen. Ihre Vorschläge sind zwar teils haarsträubende Phantasien aber Sie reden schon mal darüber. Hartz wurde damals panisch in ein paar Monaten von Peter zusammen gerührt. Man darf gespannt sein was dieses mal daraus wird. Es lässt ja hoffen, da fast alle Parteien Änderungen für richtig halten, das ein Konzept entsteht wo die jetzt immer angepriesene Würde und das teilnehmen am gesellschaftlichen Leben möglich ist. Mit 416€ geht es nicht! 800€ Hartz und 1400€ Mindestlohn! Dann ruht sich auch keiner bei Hartz aus der nicht muss. Es gibt zwar immer schwarze Schafe aber die werden überschaubar bleiben.

      • @O. B.:

        Es kommt ein weiteres Problem hinzu, weshalb man diese Solidarität, so schön sie wäre, nicht einfach vom Niedriglohnjobber einfordern kann. Nicht nur, dass er unter den gegebenen Bedingungen letztendlich gar nix zum Leben hätte (Unsere Gewerkschaften sind in Industrie- und Branchenbereich gesplittet und nicht nach Lohneinkünften gemacht. Eine Arbeitslosengewerkschaft, an die jeder Gewerkschafter mit gutem Einkommen abführen muss, wäre dazu schön.), sondern es kommt jetzt auch tatsächlich das Problem hinzu, dass wir gerade für den Niedriglohnsektor Massen an Menschen haben, die auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen durch Migration.



        Und, das muss man ehrlich sagen, für viele wäre schon eine Arbeit zu HartzIV-Bezügen eine deutliche Verbesserung. Und da ist eben wieder das Problem, auf das u.a. Wagenknecht aufmerksam macht, dass man ein Kartell für die unteren Lohnschichten nur bilden kann, wenn der Arbeitsmarkt nicht beliebig nachgefüllt werden kann.Da hat sie schon vollkommen recht.



        Interessant ist dabei, dass gerade jetzt auch wieder diejenigen, die durch HartzIV die Lohndrückerei einführten wie die Grünen nun auch wieder Querfronten zu den Arbeitgeberbereichen bilden, indem sie Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt forcieren.

      • @O. B.:

        Ähm, von Peter Hartz ist nur der Name, geschrieben hat das Gesetz m. W. die Bertelsmannstiftung…



        800.-€ AlG2, das wäre eine Lösung, aber ich bin immer noch als beste Lösung für das BGE, weil der Freiheitsgewinn aller im Vordergrund stünde und nicht Arbeit.



        Arbeit gehört von der Idee des Geldes getrennt, und das bewirkt das BGE.

        • @Frau Kirschgrün:

          Wieder was dazu gelernt. Naja dafür musste er mit seinem Namen herhalten.



          Ich bin nicht unbedingt für eine reformierung von Hartz weil es soviel zu ändern gilt das es zum Schluss sowieso nichts mehr mit dem Ursprung gemein hätte. Aber wie Frau Nahles spricht, Sie wolle davon weg weil es einen schlechten Ruf hat ist unfug. Wenn es wieder unfair zugeht nennen sie es Nahles 1.0. Wie es heisst ist denen die darauf angewiesen sind vollkommen egal. Daher wäre ein verbessertes Hartz lV 2.0 auch ok. Hochtrabende Namensänderungen verschlingen nur Geld was andere zum Essen bräuchten. Arbeitsamt/Arbeitsagentur! Hat Millionen gekostet. Klingt freundlicher! Ist aber der selbe m...! Tatsache ist,das jc darf nichts mehr mit dem Geld zu tun haben. Sie müssen definitiv entmachtet werden. Das zugreifen auf Konten ist gegen die Verfassung. Das nicht akzeptieren von Krankenscheinen ist ein affront gegen die Ärzteschaft und gegen die Menschlichkeit. Einbehalten von Leistungen ist ebenfalls verfassungswidrig. Das ausserkraftsetzen von Gesetzen vermittelt einem den Status zweiter Klassemensch. Sorry du arbeitest nicht, für dich ist der Staat im Staat das jc zuständig. Übrigens du hast nichts zu sagen und rechte hast du auch keine. Willkommen.



          Das geht gar nicht. Das strikte unterscheiden der Arbeitsjahre finde ich auch nicht fair. Krankheit, Qualifizierungsprobleme, fehlende Arbeitsstätten usw können auch einen jungen Menschen treffen. Der wird bestraft weil er noch nicht lange eingezahlt hat!? Wir kaufen alle in den selben Geschäften, Steuern Versicherungen Strom alles gl warum also da Unterschiede machen!? Naja da liegt viel Arbeit vor unseren Parteien! Lassen Wir uns überraschen. Obwohl der Name agenda 2025 doch nichts gutes verheissen lässt. Nicht dieses mal!? Ok dann nächste Legislaturperiode! Das kann man nur sagen wenn's einen nicht betrifft.

          • @O. B.:

            Schön zusammengefasst! Und wir haben ein noch viel größeres Problem:



            Die Medien, ihre Macht und wem sie gehören…



            aber die 2000 Zeichen reichen ja nur für Anstöße… ;-)

  • Wieso bietet die taz den m. E. hetzenden Inhalten der Blöd ein Forum?



    Blödzeitungsleser werden sich kaum auf die taz verirren, um die "wahren" Zusammenhänge zu "erfahren", Blödzeitunsredakteure freuen sich daüber, in der taz zu "erscheinen" und die|der taz-Leser*in wundert sich.



    ? ? ? ?

  • Und natürlich "rein zufällig" legt die BLÖD just zu dem Zeitpunkt wieder mit den Hetzartikeln gegen Hartzer los, wo sie gleichzeitig aus allen Rohren versucht, den krachend neoliberalen Black Rock-Drecksack Merz zum neuen Spitzenmann der CDU hochzuschreiben. Ich neige ja sonst nicht zu populistischen Aufrufen, aber es wird Zeit, dass diese ganze Baggage endlich mal mit Mistgabeln auf den Misthaufen der Geschichte befördert wird. Das wird nur nix, solange selbst einige Pseudolinke Querfrontler hier im Forum das Problem lieber auf "die Ausländer" schieben, als mal konzertiert gegen diese Schweine vorzugehen, die Arme gegen Ärmere ausspielen, um selbst immer reicher und mächtiger zu werden.

  • Nun, die Frage, die die BILD stellt ist ja an sich richtig. Im niedriglohnbereich stellt sich Frage tatsächlich. Es fallen die GEZ Befreiung und das Sozialticket weg, auch Vergünstigungen bei Eintrittskarten für viele Aktivitäten. Die Frage muss sich allerdings an die Arbeitgeber und natürlich die Politik richten, nicht an ALG II Bezieher.

    • @siri nihil:

      Mit gutem Willen kann man das so sehen. Ok. Nur der Tenor in dem die Bild es rüber bringt ist doch sehr fraglich. 5 relativ junge Menschen behaupten nie zum Amt gehen zu wollen!? Mit Stolz kann man nicht Miete Auto ode Essen bezahlen. Rücklage sind nicht möglich. Also wo kommt das Geld dann her? Dann die Berechnungen mit unterschiedlicher Personenanzahl!? Also ich denke schon das hier von der Bild gewollt ist das sich die Niedriglöhner aufregen sollen. Ihr schuftet und die bekommen fast das selbe. Das sind Schreiberling, wenn Sie uns sagen wollten, Politik hebt die Niedriglöhne an dann könnten sie das auch so das es jeder versteht. Das ist hier von der Verfasserin aber nicht so dargestellt.

      • @O. B.:

        Richtig, das habe ich aber auch nicht behauptet. Ihre Antwort hängt schief, hat wenig mit meinem Posting zu tun.

  • taz: „Die Linksfraktion hatte der Bild-Zeitung die Zahlen zum Niedriglohnsektor zur Verfügung gestellt, die auf einer Anfrage der Linken bei der Bundesregierung beruhen. Was das Blatt dann aber daraus machte, war für die Fraktion eine unangenehme Überraschung.“

    Da muss ich der Linksfraktion aber eine gewisse Naivität unterstellen, denn jeder weiß doch, das die Bildzeitung nicht das Sprachrohr der kleinen Leute ist, auch wenn die Bildzeitung immer so tut als wäre sie auf Seiten der kleinen Bürger.

    Die Mainstreammedien - und dazu gehört auch die Bildzeitung - haben alles fest im Griff und bestimmen in diesem Land was "wahr" ist. Sie wiederholen ihre "Wahrheiten" so oft, dass am Ende (fast) jeder an die "Wahrheiten" der wirklichen Machthaber in diesem Land glaubt. Axel Springer hatte 1952 eine geniale Idee. Er hat eine Zeitung ins Leben gerufen, die im "Gewand" einer Arbeiterzeitung erscheint. Auf den ersten Seiten gibt es Klatsch und Tratsch, und im hinteren Bereich reichlich Sport. Und zwischen diesen Seiten werden die "Wahrheiten" gebracht, an die der kleine Mann und die kleine Frau glauben soll. Dieses Konzept hat sich seit 66 Jahren bewährt, denn seit dem Erscheinen der Bildzeitung hat eine große Masse der einfachen Bürger aufgehört selbstständig zu denken. Das 'Denken' übernehmen seitdem die Oberen Zehntausend für die kleinen Bürger.

    Dazu sagte schon Peter Scholl-Latour (1924 – 2014), Journalist und Publizist, vor Jahren: „Die Freiheit der Presse im Westen ist letztlich die Freiheit von 200 reichen Leuten ihre Meinung zu veröffentlichen.“

    • @Ricky-13:

      Aus diesem Grund war auch das Internet so ein Umsturz — bis die Plattformen angefangen haben, sich dafür bezahlen zu lassen, dass Inhalte für viele Leute sichtbar werden.

      Seitdem verbreitet auch das Internet die Wahrheit derer, die es sich leisten können.

  • Wir können uns nicht einmal (mehr) auf mutmaßlich kluge Menschen verlassen.



    Ich habe neulich mit einem Doktor der Physik über Geld, Löhne, Inflation pp gesprochen. Zu Beginn nur ein schwarzes Loch (bei ihm).



    Hoffnung, so nach und nach setzte die Dämmerung (bei ihm) ein.



    Daher, wider die Neoklassik aufklären aufklären aufklären.

  • Treffende Zustandsbeschreibung mit robusten Argumenten.

    • @Tom Farmer:

      Ja sorry aber das eine vollkommen überzogene Titelseite und eine halbnackte Frau immer noch so eine Anziehungskraft haben ist doch erschreckend. Das zeigt uns aber leider wo der weg hinführt. Volksverdummung aller erster Güte. Traurig. Als Lehrling habe ich mir die gegriffen weil es mein Geselle tat und man sonst in der Frühstücks - und Mittagspause an die Wand start. Mit 18 war dann aber Schluss. Was wie ich meine mir nicht geschadet hat. Unseriöse Meinungsmache und das Volk gegeneinander aufhetzen für ein paar Euro mehr is doch furchtbar. Und wie mein Opa schon sagte " Wenn etwas Sch... ist ...."!

      • @O. B.:

        Ja was soll ich da noch zusätzlich beitragen. Dass fatalerweise die BILD Leser statistisch “näher“ an H4 liegen als ein “Zeit“ Leser?



        Über den psychologischen Grund will ich aber jetzt nicht spekulieren, gleichwohl er auf der Hand liegt.

  • Die Bildzeitung wird morgens im Bäcker, Discounter oder an der Tankstelle gegriffen wie der schokoladenriegel oder das belegte Brötchen. Automatismus! Die ( ich weiss nicht wo gerade der Preis liegt) 20€ im Monat kann man definitiv besser anlegen. Wie viele da wieder in den Büros oder im Bauwagen gesessen haben und das alles bestätigten lässt sich nur erahnen. Aber die Info kommt ja von der Bild also muss ja was dran sein. Oh man ihr ahnungslosen...

  • Wäre es nicht eine edle Geste der Solidariät, wenn die jetzt noch Bessergestellten von sich aus eine freiwillige Lohnreduzierung bei ihrem Chef anfragen würden?

    Als damals bekannt wurde, wie schlecht Schlecker, KiK oder Lidl ihr Personal behandeln, gab es ja auch eine massenhafte Unterstützungskampagne für Lidl, Kik & Co. um den geschundenen Frauen zu zeigen "Wir stehen zu Euch, wir leiden mit Euch!".

    • @Khaled Chaabouté:

      Lohnreduzierung klingt gut, ist ggf solidarisch pp., aber leider sowas von BILD :-), denn die Kaufkraft wird gebraucht, sonst können "Sie" gleich die nächste Betriebsbelegschaft retten.



      Eine nachhaltige Vermögenssteuer und ebensolche Erbschaftssteuer, beides unter Freibeträgen, s. Gruppe Alternative Wirtschaftspolitik, wäre etwas.

  • Leider wird vermutlich kein Bild-Leser diesen Artikel hier lesen...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Michi W...:

      Davon ist in der Tat auszugehen.

      Es gibt immer noch und immer wieder Menschen, die suchen in unruhigen Zeiten Trost bei scheinbar einfachen Lösungen. Die werden von Bild bedient. Zuviel NachDenken kann sehr beunruhigend sein.

      Über die statistischen Daten der Leserschaft der Bild habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Die Alten müssten doch irgendwann einmal aussterben. Aber wer kommt nach? Vermutlich Bildungsferne Leser. Aber auch eine relevante Zahl an Jüngeren?

      • 9G
        98589 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Ja, leider wachsen die Blödzeitungsleser nach.



        Sehe ich immer wieder, wenn ich mit Bus und Bahn unterwegs bin.



        Es sind aber keineswegs die bildungsfernen Leser/innen.



        Sie sind gut gekleidet und voll ausgestattet mit teuren Handys.

        Keine guten Zeiten!

        • @98589 (Profil gelöscht):

          Die letzte Untersuchung, die ich dazu finden konnte, ist aus dem Jahre 2013, danach heißt es:



          "Der typische Bild-Leser ist also ein Mann im Alter von 40 bis 59 Jahren. Er ist zur Haupt- oder Realschule gegangen, arbeitet als Facharbeiter und verfügt über ein Haushalts-Nettoeinkommen von 1.500 bis 2.500 Euro."

          ( meedia.de/2013/01/...pische-bild-leser/ )

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @98589 (Profil gelöscht):

          Ich habe mir in der Zwischenzeit mal einige Statistiken über die Reichweite der Bild-Zeitung angesehen.

          Die gute Nachricht: die Auflage hat sich in diesem Jahrzehnt (Internet sei Dank!) erheblich reduziert.

          Die schlechte Nachricht: sie ist noch immer sehr hoch. Jedenfalls für meinen Geschmack.

          Schauen Sie selbst mal nach und Sie werden sehen, dass das alte Vorurteil zur Leserschaft eher ein Nachurteil ist.

          Ps. Gute Kleidung sagt weder etwas über die Hirnmasse ihrer Träger noch deren Nutzungsgewohnheiten aus.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Noch eine kurze Nachbemerkung.

            Auf 3SAT.de habe ich soeben beim Blick in das morgige TV-Programm entdeckt, dass wir angeblich einiges falsch sehen.

            In der Reihe 'Sternstunde Philosophie' (die mir schon einige Sternstunden gebracht hat) ist morgen früh um 09:05 Uhr Steven Pinker zu Gast. Ein Harvard-Prof., der uns weismachen möchte: "Sorge Dich nicht, vertrau der Statistik".

            Sein Credo: alles easy, die Welt ist so gut wie nie zuvor, 'uns' geht es gut.

            In der Undifferenziertheit seines 'UNS' steckt bereits der große Denkfehler: ein solches WIR gibt es nirgends. Leben wird, wie wir tagtäglich erfahren, von unseren jeweiligen, höchst subjektiven Lebensbedingungen geprägt.

            Zwischen denen priviligierter Menschen in Industrieländern und den ausgegrenzten Menschen bestehen riesige Unterschiede. Jede ehrliche Statistik weist dies nach, etwa bei Gesundheitsversorgung und Lebenserwartung.

            Wenn wir dann den Vergleich mit Menschen aus Schwellenländern und unterentwickelten Ländern anstellen, fallen die Unterschiede noch krasser aus.

            Für mich ist eine solche Sendung in hohem Maße gesundheitsgefährdend. Ich erspare sie mir deshalb. Anders als andere Sendungen aus dieser Reihe.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Bild ist doch nicht so blöd. Dass Hartz IV sich auf die Lohnhöhe der unteren zig % auswirkt ist unbestritten. Genauso, dass es, weil steuerfinanziert, eh von der oberen Hälfte finanziert wird - also ist sozusagen eine Art des sozialen Ausgleichs.

        Und jetzt kommt die Spieltheorie.

        de.wikipedia.org/wiki/Ultimatumspiel

        Die Menschen lehnen eine für sie im Prinzip günstigere ökonomische Ausgestaltung, wenn sie das (subjektive) Gefühl der Ungerechtigkeit haben. Das wissen die Wirtschaft und entsprechende Medien zu nutzen...

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @agerwiese:

          Den Begriff 'blöd' habe ich nicht verwendet. Ich schrieb von scheinbar einfachen Lösungen. Dass diese insbesondere (aber nicht nur) bei bildungsfernen Menschen gut ankommen, ist die gewünschte Folge.

          Sie schreiben von einer "Art sozialen Ausgleichs". Eine Art mag es sein. Aber ein echter Ausgleich ist etwas Anderes. Das Wort 'gleich' steckt da drin. Und Gleichheit sehe ich nirgendwo.

  • Merkwürdige Interviewfragen und die Verbreitung von Subbotschaften sind ein Problem der gesamten Presselandschaft und auch in der taz häufig zu fnden.

    Btw 1.500 EUR netto zzgl. 400 EUR Kindergeld sind immernoch weniger als EUR 2.144 EUR vom Amt.

    • @DiMa:

      Die ganzen Berechnungen und Vergleiche sind da schwachsinnig, da in diesem Hartz-Satz auch die Miete drin sein muss, ansonsten ist ohne Miete der Satz für einen Haushaltsvorstand mit erwachsenem Partner und zwei Kinder 1484 €. D.h, dass da noch eine Warmmiete von 660 € hinzukommt. Bei einer vergleichbaren Miete bei dem Arbeitnehmer ständen dem immer noch ca 380 € Aufstockbetrag zu, was das dann wieder etwas über dem ALG II-Betrag liegen lassen würde. Nicht berücksichtigt ist dabei noch, dass der Arbeitnehmer noch beim Amt seine Fahrtkosten anrechnen lassen kann und Anspruch auf Lohnsteuerrückerstattung in einem bestimmten Maße hat.

      Die Berechnungen sind deshalb auch so kompliziert gemacht, dass es unvergleichbar sein soll.

    • @DiMa:

      Ein Erwerbstätiger 2 Kinder!



      Zwei hartzer mit 2 Kindern!

      Arbeiten zwei bzw ist es eine vierköpfige Familie hat sich das ganze sowieso erledigt.

      Ich bin bei meiner Freundin eingezogen. Vor dem Einzug hatten wir zusammen 1900€ mit Kind. Nachdem ich eingezogen war reduzierte sich das auf 1500€. Ehe ähnliche Verbindung. Respekt! Uns egal ob Ihr heiratet wir nehmen uns das auch so. Damit war mein 1000€ job nur noch 500 Wert. Wegelagerei erster Klasse!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Immer wieder staune ich darüber, wie sich Menschen Illusionen über die Bild-Zeitung machen.

    Dass sich die Linksfraktion hier auch einreiht, lässt mich an deren politischem Instinkt zweifeln. Sehr treffend ist hier das Bild der Hyäne, das @LYDIA STANKE verwendet. Sehr ausdrucksstark!

    Seit der Bild-Hetze aus APO-Zeiten gegen Rudi Dutschke, seit der Verharmlosung des Ohnesorg-Todes weiß ich, was von diesem Abfallprodukt niedrigster Instinkte und Demagogie zu erwarten ist.

    Bild-Zeitung: viel erlebt. Nichts begriffen. Ein Spiegelbild dieses Landes.

  • Was für ein Artikel so kurz nachdem Augen öffnen. Respekt Bild, da habt ihr ja wieder ganze Arbeit geleistet.



    Schön den sowieso schon aufgeregten Leute sagen das es viel besser klingt das Sie zu stolz wären und niemals zum Amt gehen würden. Was macht denn der Masseur wenn er seinen Job wie auch immer verliert!? Zb. Diagnose Rheuma nix mehr mit massieren!? Wo kommt denn dann das Geld fürs Auto und die Wohnung her? Solch dreiste Darstellungen zu machen und vergleichen zu ziehen grenzt ja schon ans kriminelle. Warum schreibt ihr nicht gleich die Niedriglöhner möchten sich bitte mit mistgabeln vor dem Jobcenter einfinden und die faulen Hartzer aus dem Land jagen!? Allein schon die Tatsache das Menschen 40 Std arbeiten und dann so wenig dabei rauskommt ist schon ein Armutszeugnis für Deutschland. Jetzt aber durch die Blume zu sagen, wenn die für so wenig arbeiten muss Hartz doch zu viel sein ist die Krönung. Wie wäre es mal damit das die Niedriglöhner dazu aufgerufen werden sich nach oben zu beschweren und nicht nach unten? Als ehemaliger Niedriglöhner kann ich Ihnen sagen das für mich die Party vorbei war als ich mir Geld für Benzin borgen musste um zur Arbeit zu kommen. Und ich habe nur mit Überstunden oder Feiertagen 1000€ netto gehabt. Das heisst abzüglich Benzin war das Hartz auf 40- und mehr Stunden. Und die Aufstocker beweisen ja das ich kein Einzelfall bin. Obwohl mich das Wort Aufstocken schon immer gestört hat. Worauf stocken Sie denn auf? Auf die minimale Grundsicherung. Wow was für ein Dasein. Jeden Tag arbeiten und dann sich beim jc nackig machen und immer auch nur die kleinste Veränderung melden. Also ehrlich wenn ihr euch schon einbringen wollt dann doch bitte mit der Tatsache das da viele sind die für unter 10€ die Stunde arbeiten müssen und das nicht geändert wird. Diese ganzen Hartzsendungen suggerieren uns schon Tag ein Tag aus das alle Hartzer faule trinkende ihre Kinder nicht liebende Schmarotzer sind. Bild! Das ging ja gar nicht! Unterste Schublade!

    • @O. B.:

      Aufstocken heißt, dass Arbeitgeber nicht den wirklichen Preis für die Arbeit zahlen müssen.

      Könnte man auch als versteckte Subvention von Ausbeutern bezeichnen.

  • "Die Linksfraktion hatte der Bild-Zeitung die Zahlen zum Niedriglohnsektor zur Verfügung gestellt, die auf einer Anfrage der Linken bei der Bundesregierung beruhen. Was das Blatt dann aber daraus machte, war für die Fraktion eine unangenehme Überraschung."

    Echt jetzt?!



    Wenn man einer Hyäne ein Stück rohes Fleisch hinwirft, kann man sich doch ausrechnen, was die Hyäne aus dem Fleisch macht. Nämlich ein Stoffwechselendprodukt.

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @Lydia Stanke:

      Wirklich nicht zu fassen!

  • Ich finde den Bildartikel auch eine Frechheit. Ich beziehe ALG 2 (Hartz 4 ist eine Schimpfwort) und bekomme gerade mal 711 Euro. Wenn das so toll ist, dann kann man gerne mit mir tauschen. Die meisten Menschen könnten davon nicht leben. Ich werde einen neuen Job finden, aber es dauert ein wenig, hier im Norden ist es nicht so leicht bei bald 10 Prozent Arbeitslosigkeit und die Löhne sind sowieso eine Frechheit. Ich habe mehrere Teilzeitjobs gemacht, da hat man am Ende des Monats 250 Euro mehr, als wenn man nichts macht. Aber beim Amt bleibt man Aufstocker, also muss arbeiten und sich mit dem Jobcenter rumärgern, dazu wird man schlechter behandelt, als wenn man nichts machen würde. Das System gehört abgeschafft!

  • Also BILD bringt Besipiele wie scheißschlecht Menschen verdienen können und sieht die Lösung im Treten nach unten und nicht im (Lohn)Anstieg nach oben?

    Die Menschen im Artikel fragen "Sind wir die Dummen?" Ja, das ist man, wenn man der Bild-Zeitung diese Argumentation abkauft.

  • War etwas anderes von der Bild-Zeitung zu erwarten?

    War nicht der Springer-Verlag scharf darauf, in eine Billigpost zu investieren, die nur dann funktioniert hätte, wenn Mindestlöhne niemals eingeführt wären (bzw. eine Totalliberlaisierung des Post-Marktes efolgt wäre)?

    Niedriglöhne sind eines der größten Probleme, die wir hier in Deutschland haben. Sie leben ein Stück weit davon, dass Menschen so unter Druck stehen, durch Hartz-IV alles zu verlieren, dass sie unter ihrem Wert arbeiten.

    Viele Niedrigverdiener haben eine Ausbildung, haben Berufserfahrung und sind eigentlich gar nicht die Kandidaten für ein so niedriges Lohnniveau.

    Aber es hat auch etwas damit zu tun, wie man Arbeitslosigkeit betrachtet. Ich denke, es gibt 3,1 bis 4 Mio. Arbeitslose, nicht 2,2 Mio. wie offiziell gemeldet wir. Und Arbeitslosigkeit ist immer noch ein gewaltiges Problem, die Zahlen sind umstritten - je nachdem wie man zählt und für wie groß man die Gruppe der Menschen hält, die sich aus dem Arbeitsmarkt zurückziehen mussten, aber eigentlich wollen.

    Grundsätzlich liegt die Bild aber auch falsch, es hat nix mit Stolz zu tun, eine Sozialleistung zu beziehen. Das wäre für die Herrschenden schön, wenn sich die Armen so schämen, dass sie ihre Anträge nicht abgeben. Aber man muss nur an Kinder, Jugendliche und Kranke denken - sollen die wirklich auf der Straße in der Obdachlosigkeit leben, damit wir uns alle besser fühlen?

    Der Punkt ist doch, dass es sogar volkswirtschaftlich Sinn ergibt, den Hartz-IV-Satz sofort anzuheben, am Besten um €150-€300, damit die Leute das auch schnell ausgeben.

    Indirekt würde es sogar dazu führen, dass die Löhne am unteren Ende unter Druck gerieten, eben aber jetzt nach Oben. Hartz IV wirkt ja wie eine Lohnpreisbremse im unteren Bereich.

    Für die Wirtschaft sind aber nur Arbeitnehmer interessant, die viel schaffen, die viel können - das ist gänzlich unabhängig von Hartz IV oder einem Mindestlohn. Darüber schreibt die Bild nichts.

    • @Andreas_2020:

      Sie schreiben: "... den Hartz-IV-Satz sofort anzuheben, am Besten um €150 - €300"

      Das wäre für die Regierung aber katastrophal, denn wie schon im ARD Fernsehmagazin 'Monitor' berichtet wurde, ist der Freibetrag für die Einkommenssteuerzahler an den Hartz IV Regelsatz gekoppelt. Seit Jahren wird der Hartz IV Regelsatz systematisch heruntergerechnet. Zum einen, um jährlich 10 Milliarden Euro beim Hartz IV Regelsatz einzusparen und zum anderen, um sich auch noch zusätzlich 15 Milliarden Euro jährlich von den Steuerzahlern holen zu können. Man sieht, nicht zwei, sondern drei Fliegen hat man so mit einer Klappe erschlagen. Der Staat spart 10 Milliarden Euro beim Hartz IV Regelsatz, steckt sich zusätzlich jährlich noch 15 Milliarden Euro vom kleinen Einkommenssteuerzahler ein und hat aus Deutschland auch noch das Niedriglohnland Nummer 1 in Europa gemacht. So konnte man auch Europas Exportweltmeister werden – allerdings auf Kosten der kleinen Arbeitnehmer und auch auf Kosten der ALG II Bezieher. Davon liest man in der Bildzeitung aber nie etwas.

      • @Ricky-13:

        Das läuft sogar auf Kosten der gesamten Gesellschaft, es betrifft jeden. Und es wird sich auch rächen, tut es jetzt schon.

        • @Andreas_2020:

          Ich zitiere Volker Pispers (Kabarettist), der schon vor vielen Jahren sagte:

          "Wir sitzen in einem Zug, der auf den Abgrund zurast. Schauen Sie sich die USA an. Das ist gelebter Kapitalismus im Endstadium. Die Reichen haben sich komplett zurückgezogen. Eigene Wohnviertel mit Zäunen und Sicherheitspersonal, eigene Kindergärten, Schulen, Unis, Krankenhäuser. Die Mittelschicht braucht zwei Jobs parallel, um überhaupt halbwegs klar zu kommen. Das letzte Drittel sitzt komplett im Dreck, obdachlos oder in Vierteln, in die sich nicht mal mehr die Polizei traut. 95% aller amerikanischen Medien befinden sich in der Hand fünf reicher Familien. Und auf diesen Abgrund rasen wir hier auch zu. Aber keiner traut sich, die Notbremse zu ziehen. Alles was wir tun ist, alle vier Jahre den Lokführer zu tauschen und zu sagen: 'Halt Kurs und gib Gas!"

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Andreas_2020:

      Ein Kommentar, in dem ich manche meiner eigenen Gedanken wiederfinde. Schön.

      Was die Arbeitslosenzahlen angeht, so ist das amtliche Gebahren für mich eine Umsetzung des alten Witzes "Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast." Das Blöde nur: hier ist es kein Witz, sondern bittere Realität.

      In der 1990er Jahren habe ich lange in der Arbeitslosenberatung gearbeitet und habe dabei die vielen offiziellen Paradigmenwechsel hautnah mitbekommen. Bis dahin war es noch üblich, dass amtliche Statistiken Realität abbildeten. Seitdem sind sie zu einem manipulativen Herrschaftinstrument verkommen.

      So richtig Ihr Hinweis auf die volkswirtschaftliche Sicht ist, so übersieht er doch eines: der aktuelle Turbokapitalismus hat nur eine Grundlage, die kurzfristige Verwertbarkeit. Langfristigkeit kommt in der Ökonomie des Staates genau sowenig vor wie lange Legalislaturperioden.

      Es ist kein Zufall, dass bestimmte Länder Milliardäre an ihrer Spitze haben, die SINGULÄRE Politik der Einzelinteressen betreiben und kein GEMEINwesen im Blick haben.

      Genau hier hat nach meinem Dafürhalten der Weltverfall seine Quelle.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ich habe neulich bei den Bundesstatistikern geschnüffelt. Wenn ich recht erinnere gab es 2017 etwa 44 Mio Arbeitsplätze, aber 2,4 Mio Menschen wollten mehr arbeiten, und durften nicht, und 1,4 Mio wollten weniger Arbeiten, und durften nicht.



        In den wohl richtigen Zahlen sind nicht die Lohnverhältnisse "eingepreist". Die können individuell gut oder schlecht sein.

  • Richtiger Artikel über die täglichen Verdummungspraktiken. Darf ich einen Wunsch äußern? Das passt zum Thema. R. Tichy und H. Markwort gehören auf den Mond geschossen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      So nachvollziehbar ich Ihren - leider unerfüllbaren - Wunsch in der causa Markwort finde: hier bin ich davon überzeugt, dass M. keine Absichten zu unterstellen sind.

      In meinen Augen nur eines der vielen Beispiele für die Wirksamkeit von Henlon's Rasor. Mehr dazu ggf. bei den bekannten Quellen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Völlig in Ordnung...

        Zu M., er meint, die Journalistin, ich muss nach Hermeneutik unterstellen alle, zu links.

        Mal weg vom AuslR, wer der ökonomischen neoklassischen Verelendung das "Markwort" redet, ist für mich faschistoid psychopathologisch besetzt.

  • 6G
    66584 (Profil gelöscht)

    Das Existenzminimum liegt hierzulande bei 1080 Euro. Wer in einer Großstadt lebt und sich halbwegs gesund ernähren will, für den ist ein Auto bereits ein Luxusgut. Deshalb unterstelle ich der Autorin, dass sie in ihrem ganzen Leben noch nie Armut in Arbeit erlebt hat, sonst würde sie nicht solch hanebüchenen Unsinn schreiben und sich mit Menschen gemein machen, die nur wissen müssen wo sich "noch was rausholen lässt".

    • @66584 (Profil gelöscht):

      Ich bin mir nicht ganz sicher was ich davon halten soll!? Sie stimmen also der Bild zu das es praktikabel ist den niedriglöhnern zu suggerieren das hartz zu viel ist weil sie ja nur für ein paar Euro mehr arbeiten!? Oder wie jetzt? Dann wundert mich ihre Erkenntnisse das hierzulande das Existenzminimum bei 1080€ liegt. Seltsam!? Ich bin immer davon ausgegangen das Existenzminimum ist gl Hartz! Oder existiert ein Hartzer von weniger? Der ist nämlich weit ab von 1080€. Und auf dem Land wo ein Fahrzeug bekanntlich dringender benötigt wird ist es genauso nicht zu bezahlen. Sorry falls ich Sie falsch verstanden habe .

  • Ich frage mich doch ernstlich, warum man auf solche vorsätzlich angefertigten Hetzartikel der BLÖD-Zeitung überhaupt reagiert. Spätestens seit der "Mitarbeit" von Günter Wallraff in der Hannoveraner Bild-Redaktion weiß doch der noch halbwegs intelligente Bevölkerungsteil, dass die BILD-Zeitung die "Lügenpresse" par excellence ist.



    Axel Springer hat seinen Konzern zwar zunächst an seinen Blütenträumen eines "Hamburger Senators mit dem Fremdenblatt" orientiert, doch als er sah, dass er niemals in die "feine Hamburger Gesellschaft" aufsteigen kann, setzte er auf knallharten Profit. Mit dem täglichen Volksgerichtshof (Wallraff), also der BILD-Zeitung, schaffte er es über Jahrzehnte die Politik durch gezielte Kampagnen zu beeinflussen. Der Springer-Konzern betreibt nur Meinungsmanipulation. Das lässt sich gerade an diesem Beispiel wieder belegen.

    Diese armen Niedriglöhner, die sich so patriotisch vorkommen, weil sie für weniger als der faule Hartzer malochen müssen, scheinen wohl noch nicht von der eine Million umfassenden Menge der Aufstocker gehört zu haben. Damit wird diese Diskussion ad absurdum geführt und als pure Volksverhetzung entlarvt.

    Ja, und der Hartzer, der schwarz arbeitet, der wird spätestens bei der nächsten Kontrolle durch den Zoll auffliegen. Wer redet eigentlich von den Sklaventreibern, die im Bauhauptgewerbe tätig sind und selbst nur ein Baunebengewerbe angemeldet haben? Da muss man seinen Sklaven nämlich nur den Mindestlohn der Leiharbeit zahlen und keinesfalls den gesetzlichen Lohn des Bauhauptgewerbes. Diese herumseirenden "Unternehmer" werden nur zu gern als Kronzeugen herangezogen, wenn es um eine Kampagne zur Lohndrückerei geht.

    Also bitte keine falsche Scheu gegenüber den sogenannten "Springer-Journalisten", die keine sind, allenfalls Mietmäuler ihres Hausherrn und der Arbeitgeberverbände.