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Grüner als die GrünenFriedrich Merz wird Klimakanzler …

Nick Reimer
Kommentar von Nick Reimer

… einfach, weil er muss. Denn Klimaschutz ist ein durch Gerichtsurteile gefestigtes Gesetzesziel, aus dem auch ein CDU-Kanzler sich nicht herauswinden kann.

Unterwegs nach Sylt? Der mögliche Klimakanzler Friedrich Merz in seinem Privatflugzeug Foto: berlinfoto/imago

O b Friedrich Merz klar ist, auf welchem politischen Feld er in der kommenden Legislatur glänzen muss – wenn er Bundeskanzler werden sollte? Vermutlich nicht, wie seine Tiraden gegen grünen Stahl, Windräder oder Klimaschutz zeigen. Aber ein Regierungschef Merz wird Deutschlands erster echter Klimakanzler – einfach, weil er Klimakanzler werden muss.

Das liegt zuallererst am deutschen Klimaziel: Die Bundesrepublik hat sich international völkerrechtlich bindend verpflichtet, ihre Treibhausgase bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Geschafft sind aber erst 48 Prozent.

Die kommende Regierung hat also vier Jahre Zeit, um die fehlenden 17 Prozent zu organisieren. Das ist ausgesprochen ambitioniert – für die ersten 17 Prozent brauchte Deutschland insgesamt zwölf Jahre. Zudem sind viele „low hanging fruits“ abgeerntet: So sparte der Zusammenbruch der energieintensiven DDR-Wirtschaft viel Treibhausgas, ebenso der Umstieg der Stromerzeugung von Kohle auf Wind sowie der Einstieg in die Elektromobilität. Solarpaneele sind heute technisch ausgereifter und spottbillig.

Das deutsche Klimaziel ist im internationalen Prozess festgeschrieben und bei der UNO hinterlegt

Aber manche der niedrigschwelligen Politik­in­stru­mente, die schnellen Erfolg versprechen, sind noch übrig: Tempolimit, Fleischsteuer, Verbot innerdeutscher Flüge. Und die soll ausgerechnet Friedrich Merz (CDU) einführen?

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Wenn er gesetzestreu regieren will, muss er liefern. Zwar haben auch andere Regierungen ihr Klimaziel gerissen, Kanzler Gerhard Schröder (SPD) beispielsweise, der bis 2005 den bundesdeutschen Treibhausgasausstoß um 25 Prozent hätte senken müssen, aber nur bei 21 Prozent landete. Zu Schröders Zeiten gab es allerdings noch kein Klimaschutzgesetz, Schröders Ziel war freiwillig, das von Merz besitzt Gesetzeskraft. Könnte eine Regierung Merz nicht einfach das Klimaschutzgesetz ändern und das Reduktionsziel auf 55 Prozent minimieren? Das geht nicht, dem nächsten Kanzler ist dieser Schritt versperrt.

Erstens ist das Reduktionsziel Teil der europäischen Klimapolitik, Berlin muss gegenüber Brüssel über seine Klimapolitik Rechenschaft ablegen. Weil die Bundesrepublik bereits heute ihre Reduktionspflicht aus der EU-Lastenteilungsverordnung nicht einhält, drohen der nächsten Bundesregierung Milliarden-Strafzahlungen im zweistelligen Bereich.

Moralischer Schaden

Zweitens ist das deutsche Klimaziel im internationalen Prozess festgeschrieben und bei der UNO hinterlegt. Zwar sind hier keine materiellen Strafen zu fürchten, dafür aber hoher moralischer Schaden auf dem diplomatischen Parkett: Deutschland hat sich 1990 als erster Staat weltweit mit einem Klimaziel vorgewagt, mittlerweile haben fast alle Länder ein solches. Diese Ziele sind Grundlage der 2-Grad-Politik der UNO (offiziell noch 1,5 Grad). Würde Deutschland sein Ziel heruntersetzen, müssten andere Staaten selbst mehr reduzieren.

Aber selbst wenn ein Kanzler Merz sich – und Deutschland – auf internationalem Parkett blamieren und an der Zielmarke des deutschen Klimaschutzes schrauben wollte – sie ist Ergebnis eines obersten Richterspruchs. Das Bundesverfassungsgericht hatte im Frühjahr 2021 geurteilt, dass die damals gültige Klimapolitik des Kabinetts von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen die Rechte kommender Generationen verstößt.

Damals galten minus 55 Prozent bis 2030. Das Urteil sei ein deutlicher Warn- und Weckruf, erklärte der damalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und sah in ihm „die Chance, für mehr Generationengerechtigkeit zu sorgen“. Seitdem gelten die 65 Prozent bis 2030.

Zahlreiche Gerichtsurteile

Merz kann also weder am Klimaziel etwas ändern noch das Klimaschutzgesetz aushebeln, er wird liefern müssen. Zumal es eine ganze Reihe weiterer Urteile gegen die Klimapolitik der aktuellen Bundesregierung gegeben hat: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg urteilte, dass die Klimaschutzmaßnahmen der Ampel viel zu unkonkret beschrieben und damit rechtswidrig sind.

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Gemäß Klimaschutzgesetz muss die nächste Regierung deshalb ein konkreteres „Klimaschutzprogramm“ vorlegen, also detailliert aufzeigen, welche politischen Maßnahmen sie beabsichtigt, um die fehlenden 17 Prozent in den nächsten vier Jahren zusammenzubringen.

Dass der nächste Kanzler definitiv ein Klimakanzler werden muss, hat auch viel mit der Am­pel­koa­lition zu tun. In einem weiteren Prozess verurteilte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Bundesregierung dazu, „gesetzeskonforme Klimaschutz-Sofortprogramme“ vorzulegen.

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Aber statt nach solch einem für einen bündnisgrünen Klimaschutzminister peinlichen Richterspruch jene Arbeit vorzulegen, die die Verfassungsrichter aufgetragen hatten, ging Ro­bert Ha­beck in Revision. Dann schrieb er mit seinen Ampelpartnern das Klimaschutzgesetz so um, dass Sofortprogramme nicht mehr notwendig waren.

Dagegen zogen die Klimaschützer vor das Bundesverfassungsgericht. Mit dem geänderten Gesetz sei es unmöglich, Deutschlands Klimaziel bis 2030 zu schaffen, argumentierte Rechtsanwältin Roda Verheyen, die an der Verfassungsbeschwerde mitgearbeitet hatte. Karlsruhe hat diese angenommen und erklärt, in diesem Frühjahr ein Urteil zu fällen. Ein Ahrtal- und viele Jahrhunderthochwasser nach dem Spruch von 2021 erscheint es wahrscheinlich, dass die Kläger auch dieses Mal wieder Recht bekommen.

Mitten in die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen könnte also die Botschaft platzen: Die Regierung muss den Klimaschutz ernster nehmen. Politisch ist es von der Union deshalb unklug, Stimmung gegen die Bündnisgrünen zu machen, eine Zusammenarbeit sogar auszuschließen. Erstens fehlen der Union Ideen für wirksamen Klimaschutz. Zweitens wird sie grüner agieren müssen, als die Grünen in dieser Legislaturperiode. Da wäre es – auch für die eigene Klientel – besser, sie auf der Regierungsbank einzubinden, als sich aus der Opposition heraus immer anhören zu müssen, was schlecht läuft beim Klimakanzler.

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Nick Reimer
Seit 1998 bei der taz (mit Unterbrechungen), zunächst als Korrespondent in Dresden, dann als Wirtschaftsredakteur mit Schwerpunkt Energie, Klima und Landwirtschaft, heute Autor im Zukunftsressort.
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24 Kommentare

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  • Friedrich Merz wird genau so viel Klimakanzler wie es Olaf Scholz angeblich werden wollte - er wird aber auch nicht weniger Klimakanzler als es Olaf Scholz am Ende tatsächlich war 🤷‍♂️



    So ist es, so war es, so wird es bleiben.



    Warum?



    "Politik ist nur der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt"



    - Dieter Hildebrandt



    "Die Wirtschaft" steht für mich hier nicht stellvertretend für ein paar böse Oligarchen oder Superreiche, sondern aus dem Differenzbetrag was eine Volkswirtschaft erwirtschaftet abzüglich dessen, was die Bevölkerung für ihr Dasein braucht.



    Läuft es gut fällt dieser Differenzbetrag sehr positiv aus



    -> großer Spielraum für die Politik, soziale Politik leicht umsetzbar



    Fällt hingegen (so wie aktuell) dieser Differenzbetrag klein oder gar negativ aus



    -> kaum Spielraum für die Politik, Bestandssicherung als Hauptziel - oder schmerzhafter: zurückfahren sozialer Themen.



    Wenn dann wieder mehr erwirtschaftet wird oder soziale Themen weit genug abgebrannt wurden erweitert sich wieder der Spielraum für die Politik.



    Das ist wie mit Wellen - wichtig ist nur das wir immer zwei Schritte vor und dann maximal einen zurückgehen.

  • Mir fehlt hier ein realistischer Blick auf mögliche Konsequenzen, wenn sich einfach nicht an Gesetzesurteile gehalten wird. Das Bundesverfassungsgericht sagt: "Hallo,euer Gesetz ist verfassungswidrig bitte ändern" , dann sagt die CDU "ok sorry machen wir, wir drucken es in Zukunft mit grüner Tinte", dann muss wieder geklagt werden, dass sagt das Gericht wieder reicht nicht, und die CDU änderts wieder ein ganz bisschen aber völlig unzureichend... und so weiter bis zum Sankt-Nimmerleinstag. Gibt es denn irgendwelche Mechanismen, mit denen Politiker in solchen Fällen zur Verantwortung gezogen werden können (z.B. Haftung mit Privatvermögen etc.)? Wenn nicht bezweifle ich dass diese Urteile ( in der Realität der CO2-Reduzierung, und nicht nur auf irgendwelchen Pressekonferenzen) eine große Wirkung haben.

    • @~Toni~:

      Zur Frage der persönlichen Haftung. Nein ein Politiker kann nicht in persönliche Haftung für ein Gesetzeswidriges Gesetz genommen werden.



      Das Gesetz kann nur für nichtig erklärt werden im Sinne des Grundgesetz.

      Zum anderen sind die wenigsten Gesetze verfassungswidrig, sie entsprechen in der Regel nur nicht dem was man sich selber vorstellt, wie ein Gesetz sein soll oder eben mit den eigenen Zielen nicht überein.

      Und aus dem CDU Programm sind eigentlich keine verfassungswidrigen Klimaschutzpunkte ersichtlich. Zwar klimaschädliche, aber nicht ausreichend um einen Verfassungsbruch feststellen zu können.

  • Eher geht ein Seil - bei Luther heißt es für den Jung aus “Letzter ☝🏿 Brilon 🌳 🌲 🌳 - “



    Treffend 🐪 - durch ein 🪡 •

    Denn - wie Albert die 👅 zu recht anmerkte:



    “Unendlich? Bei menschlicher Dummheit -



    Bin ich mir sicher - anders als beim Weltall 🪐 !“

    So geht das ©️ Kurt Vonnegut



    “ Darum hat Kurt Vonnegut einmal gefragt: "Was ist das für eine Presse, die wir heute haben, wenn man Bücher lesen muss, um zu wissen, was in der Welt passiert?"



    &



    Das - liebe Freunde - hat dieser wandelnde Dünnbrettbohrer BlackRocker - aussem selbsternannten Mittelstand nie gemacht! Wollnich!

    Nö. Worthülsensalat - seine Trade Mark -

    Na Mahlzeit

  • Tja, in der Theorie mag das alles stimmen, was in der Praxis passiert wird man sehen. Die USA z.B. interessieren internationale Verpflichtungen nicht, zur Not wird sie das Übereinkommen von Paris wieder verlassen. Geldstrafen aus Brüssel? D ist eh der größte Nettozahler, womit soll also gedroht werden? Und wie soll eine Regierung verpflichtet werden? Es gibt keine exekutiven Kräfte, die z.B. UNO Beschlüsse durchsetzen kann. Sogar das GG ließe sich mit einer entsprechenden Mehrheit ändern, was die Klimaziele betrifft. Damit werden auch Gerichtsurteile hinfällig.

    Also, abwarten und Tee trinken. In Aktionismus wird Merz sicher nicht verfallen, wenn es um Klimaschutz geht.

  • Bisher hat die Politik immer Wege gefunden, Regelungen zu umgehen, die man nicht mag. Und dass die Merz/Linnemann-CDU nichts findet, womit man die Klimaziele auf Eis legen kann, ist IMO eher unwahrscheinlich.



    Ist doch irgendwie seltsam, wie wenig eine christliche Partei die Erhaltung der Schöpfung interessiert.

  • Dass Klimaziele gesetzlich festgelegt snd, wird man der CDU nicht erklären müsse. Dese wurden unter der CDU gesetzlich definiert. Und dass unter einer rot-grn-x Regierung das Klimaschutzgesetz so umgeschrieben wurde, "dass Sofortprogramme nicht mehr notwendig waren" zeigt, dass die CDU wesentlich besser da steht und nicht mit dem oft üblichen Schubladendenken zu beschreiben ist.

  • Wer glaubt, in der Politik gäbe es Ziele, die sich nicht ändern lassen würden und Gesetze könnten nicht ausgehebelt werden, der hat vergessen in die Geschichtsbücher zu schauen. Im Kapitel 'Jüngere Geschichte Deutschlands' stehen Geschichten von (Brand-)Mauern, die keiner bauen wollte und dann doch irgendwann fielen, von agiler Grundrechteauslegung zwischen strafbarer Homosexualität bis zur Ehe für Alle, und die Flexibilisierung des Grundgesetz, in dem eine Schuldenbremse reingeschrieben wurde und dessen Asylrecht zur Disposition gestellt werden soll. Ein Friedrich Merz, der sich selber mehr als Topmanager denn als Klempner der Macht sieht, wird keine sich ihm bietende Gelegenheit auslassen, Klimaziele und -gesetze neu zu definieren. Partner dafür braucht er weder in der EU noch in Übersee lange zu suchen.

  • An der Klimapolitik kann eine neue Regierung sehr viel mehr ändern, als es der Autor darstellt. Zumal es mehrere Länder in der EU gibt, die sich dem nicht widersetzen werden, ganz im Gegenteil.

  • Deutschland hat sich auch für Beiträge zur Nato verpflichtet. Nichtstun bei Klimafragen dürfte Klagen verhindern.. Aber klar, die CDU muss einiges ausbaden, was SPD und Grüne an Geld und Industrie vernichtet haben.

    • @Zuversicht:

      Wer immer noch glaubt, dass der niedergang der Wirtschaft alleine die Schuld von SDP und Grünen ist, so als ob da nicht langjährige Prozesse und Ereignisse auf die die Politik keinen Einfluss hat zum großen Teil mit Entscheidend sind, von den Fehlern der Merkel Regierung mal ganz abgesehen, der bewegt sich auf Bild Niveau

    • @Zuversicht:

      Es war die CDU die die Solarbranche vor den Bus geworfen hat! Es war auch die CDU mit ihrem Vorkämpfer Peter Altmaier, der die Windkraft sabotiert hat. Ja, die Ampel war kacke, dank der FDP, aber die CDU hat 32 Jahre lang Deutschland mit ihrer Klientelpolitik an die Wand gefahren.

    • @Zuversicht:

      Ja klar, SPD und GRÜNE haben Schuld. Das ist z.Zt. Usus in den Diskussionen, vorgetragen von Leuten, die eine unveränderbare, vorgefasste Meinung haben. Was haben FDP und CSDU denn versemmelt? Die einen in den kompletten 16 Jahren Merkel und die anderen seit jeher und als "fünfte Kolonne" hinterhältig in einer Koalition, die ganz andere Ziele hatte.

  • Da der Rest der Welt sich vom Klimaschutz verabschiedet, wird die EU ihre hochtrabenden Ziele auch demnächst abräumen müssen.

  • Echt spooky.



    Irrlichternde Union verbaut sich Koalition.



    /



    www.bund-bawue.de/...t-und-klimaschutz/



    /



    Jeder hört, was Söder ruft: ökologisch "heiße Luft".



    www.sueddeutsche.d...htms1tWJoSXyXiH8rP



    Meint er's ernst, ein Kanzler Merz, macht beim Klima er viel "Terz".



    "Kein schöner Land in dieser Zeit", dieses meint nicht sinnbefreit.

  • taz: *Aber ein Regierungschef Merz wird Deutschlands erster echter Klimakanzler – einfach, weil er Klimakanzler werden muss.*

    Ein ehemaliger BlackRock-Lobbyist als Klimakanzler? Das ist mehr als grotesk.

    taz: *... für die ersten 17 Prozent brauchte Deutschland insgesamt zwölf Jahre.*

    Wenn man die 'Ampeljahre' davon abzieht, dann fragt man sich doch, was die CDU-Merkel-Regierung die ganzen Jahre für den Klimaschutz gemacht hat? Nichts, nothing, niente, nada, ...

    taz: *Erstens fehlen der Union Ideen für wirksamen Klimaschutz. Zweitens wird sie grüner agieren müssen, als die Grünen in dieser Legislaturperiode.*

    Ach was, der sogenannte "Klimakanzler" Merz wird einfach in seine Diamond DA62 steigen und den herannahenden Klimawandel verscheuchen, denn ein (ehemaliger?) Blackrocker wird sich nicht 'verbiegen' und den klimaschädlichen Wirtschaftswachstumswahnsinn endlich beenden. Die Gier nach immer mehr Wirtschaftswachstum, sowie ein skrupelloser Kapitalismus ('der nicht nur die Natur auffrisst'), hat die Menschheit fest im Griff, deshalb haben es ja auch Leute wie Trump und Musk so einfach, die Bürger an der Nase herumzuführen. Und wo ein Trump ist, da ist auch bald ein Merz.

  • Interessante These.

    Aber mal angenommen, die neue Regierung liefert eben keinen vernünftigen Plan... was genau soll dann passieren?

    Deutschland verliert international das Gesicht und wird zu Milliarden Strafen verurteilt. Diese Folgen halte ich für plausibel.

    Aber für wirksamen Klimaschutz unter Mr Burn ... Dafür fehlt es mir an Fantasie.

  • "Zweitens ist das deutsche Klimaziel im internationalen Prozess festgeschrieben und bei der UNO hinterlegt. Zwar sind hier keine materiellen Strafen zu fürchten, dafür aber hoher moralischer Schaden auf dem diplomatischen Parkett"

    Annalena Baerbock blamiert Deutschland auf dem internationalen Parkett alle paar Tage, ohne dass irgendwas passiert. Ausser dass uns niemand mehr ernst nimmt,. Von daher kann Merz machen was er will, international wird das keinen interessieren. "Moralischer Schaden" - interesiert das Leute wie Trump? natürlich nicht, vielleicht nimmt sich Merz da auch ein Beispiel dran. Ich wäre da mit den Vorhersagen etwas vossichtiger.

    • @Gerald Müller:

      "Annalena Baerbock blamiert Deutschland auf dem internationalen Parkett alle paar Tage"

      LOL, Sie sollten definitiv weniger BILD & Co. lesen.

  • Das liest sich so als waere es vollkommen egal wen die Menschen waehlen, weil schon vorgegeben ist was die Regierung in der Klimapolitik machen muss. Nur Gesetze kann man aendern. Internationale Verpflichtungen kann man nicht einhalten. Und ob das Bundesverfasssungsgericht fuer immer der Meinung ist, es koennte Jahrzehnte in die Zukunft schaun, darf hoffentlich bezweifelt werden.

  • Habe keine wirkliche Kenntnis, aber langsam dürfte doch auch der Kipp-Punkt erreicht sein, an dem Erneuerbare Energien günstiger sind als die Fossilen, sprich ein Ökostrom-Vertrag günstiger als die anderen.

    • @Ciro:

      EE sind längst günstiger, aber nur in der Erzeugung.

      Das Netz muss noch massiv ausgebaut werden, es werden Speicher benötigt und so weiter.

      Das wird noch einiges kosten.

    • @Ciro:

      Gehen Sie von mal auf check24 oder verivox. Es gibt ausschließlich Ökostromverträge. Es gibt überhaupt gar keine Option für "konventionellen Strommix". Alles zusammengekaufte Zertifikate. Von Elektroautos, Palmölplantagen, norwegische Wasserkraft und dergleichen.. So funktioniert scheinbar unsere Energiewende. Am Ende kommt den halben Winter Strom aus Kohle, Gas und Atom aus der Steckdose. Aber ich hab ein richtig gutes Gewissen, denn ich hab Ökostrom! :-)

  • Das gilt nicht für Merz alleine. Jeder mögliche Kanzler hat diese Gesetzeslage umzusetzen.