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Grüne zu Corona-Fällen in SchlachthöfenDie Fleischproduktion senken

Nach etlichen Corona-Fällen steht die Fleischbranche in der Kritik. Die Grünen wollen die Produktion senken. Das würde auch Schweinehalter betreffen.

Protest gegen die Fleischbranche vor dem Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück Foto: Reuters

Berlin afp | Angesichts der Corona-Fälle im Schlachtbetrieb Tönnies haben die Grünen eine Reduzierung der Fleischproduktion in Deutschland gefordert. „Die Schließung des Tönnies-Schlachthofs zeigt die Verletzlichkeit eines durchgetakteten Systems, auch für die Schweinehalter“, sagte Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik der Grünenfraktion, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). „Die Schweinefleischerzeugung in Deutschland muss zurückgefahren werden.“

Wichtig sei, dass die Beschäftigten auch in Corona-Zeiten sicher in den Schlachtbetrieben arbeiten könnten. „Dies geht nur unter Einhaltung von Abstandsregeln von mindestens 1,5 Metern – besser von zwei Metern“, sagte Ostendorff. „Dies lässt sich aber nur durch geringere Produktionszahlen erreichen. Auch die Bauern müssen ihre Aufzuchtzahlen von Schweinen reduzieren. Wir brauchen eine Systemwende, die die Fleischproduktion widerstandsfähiger und nachhaltiger gestaltet.“

Nach Angaben der Interessensgemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) haben die rund 240.000 Schweinehalter in Folge der Schließung des Tönnies-Schlachthofs im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück allein in der vergangenen Woche durch sinkende Schlachtpreise und zu spät abgelieferte Schweine rund 20 Millionen Euro verloren. „Viele Bauern sind existenziell gefährdet“, sagte ISN-Marktreferent Matthias Quaing den Funke-Zeitungen. „Der Druck auf die Schweinehalter wird täglich größer.“

Die Schweinehalter fürchten demnach, dass die Corona-Krise die Agrarstruktur massiv verändern werde. „Zum einen wegen der abnehmenden Wirtschaftlichkeit, aber auch wegen der schwindenden Akzeptanz in der Gesellschaft“, sagte Quaing. „Wir fürchten, dass viele Bauern durch die Corona-Krise ihre Höfe aufgeben müssen, weil sie nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können.“

Einen Schweinefleisch-Engpass erwarten die Schweinehalter aber nicht. „Aktuell werden immer noch 85 bis 90 Prozent aller Scheine geschlachtet – etwa 760.000 pro Woche“, sagte Quaing. Vor Corona waren es 850.000 bis 900.000 pro Woche. „Fleisch ist genug da.“

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62 Kommentare

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  • "Die Grünen wollen die Fleischproduktion senken." heißt es in der Anmoderation. Ich möchte darauf hinweisen, daß wir hier nicht in einer sozialistischen Kommandowirtschaft sind, wo die Staatsführung nach Gutsherrenart so einfach mal par Ordre du Mufti was steigern oder senken lassen darf.

    • @Thomas Schöffel:

      Stimmt hierzulande herrscht Freiheit und "blühende Landschaften" gerade im Osten. Hiesige Variante, die kapitalistische Kommandowirtschaft, bedeutet Zwangsräumung, wenn mensch sich die Miete nicht mehr leisten kann, Flaschensammeln zum Renteaufbessern, im Knast sitzen, wenn "Schwarzfahrgebühr" nicht gezahlt werden (kann), eingeschränkte Bewegungsfreiheit wenn mensch asylsuchend ist, HartzIV ...



      Zum "Ausgleich" werden durch Schaffung von Gesetzes(lücken) bspw. Cum-Ex-Geschäfte zur Generierung von Privatvermögen zu Lasten der Gesellschaft 'geduldet' ...

    • @Thomas Schöffel:

      Keine Angst. Das geht auch im Kapitalismus. Sorgt man für Haltungs- und Arbeitsbedingungen, die nicht zum Himmel stinken, steigen die Preise und der Verbrauch sinkt. Geht alles automatisch.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ein Problem ist, dass "Haltungs- und Arbeitsbedingungen, die nicht zum Himmel stinken", Kapitalinteressen und der Tendenz entgegensteht, Profite zu maximieren. Grundsätzlich ist eine Wahrung von Interessen der Tiere sowieso unmöglich, da Tiere, wie es auch Philosoph Bernd Ladwig in einem TAZ-Interview kürzlich sagte, als Ressourcen dienen/angesehen werden. Siehe auch:



        taz.de/Philosoph-u...n-Tieren/!5694803/



        Im Internet gibt es auch Mitschnitte von Vorträgen zu dem Thema, in denen er sich ausführlicher äußert.

        • @Uranus:

          "...Profite zu maximieren..."

          Ja. Das ist der Kern des Kapitalismus. Aber trotzdem ist es möglich, die Gier durch Gesetze zu beschränken. Geht auf anderen Gebieten auch.

          Übrigens sind Tiere aus Sicht des Menschen natürlich genau so Ressourcen, wie alles andere, das uns umgibt. Das ist unabhängig von der Gesellschaftsordnung. Es kommt aber darauf an, wie man mit den Ressourcen umgeht.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Unmöglich ist das nicht, das stimmt. Das wollte ich damit auch nicht sagen. Gegen jene Kapitalinteressen müsste allerdings angekämpft werden, was angesichts des aktuellen Mensch-Tierverhältnisses schwierig ist.



            Naja, dass Tiere Ressourcen wären, entspricht dem vorherrschenden Speziesismus. Dagegen setzen sich ja Tierbefreier*innen und Tierrechtlicher*innen ein. Zudem gab es da schon wertschätzendere Gesellschaftsformen wie sicher einige dieser sogenannten Naturvölker. Anthropozentrismus und Speziesismus ist durchaus mit Christentum ("Mach dir die Erde Untertan") und Aufklärung (Aufwertung des Menschen bei Abwertung der (anderen) Tiere verknüpft und durch diese verstärkt/initiiert worden. Jene seien nach Descartes wie Maschinen) verbunden.So etwas wie Fortschrittsglauben, Kapitalismus usw. machen das Ganze nicht einfacher - alles bzw. immer mehr sei ausbeutbar und das käme dem Menschen zu Gute.

            • @Uranus:

              " Zudem gab es da schon wertschätzendere Gesellschaftsformen..."

              Klar. Das meinte ich ja. Auch Ressourcen kann man wertschätzen.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Mh, wenn Sie aber sagen "unabhängig von der Gesellschaftsordnung" dann schließen Sie ja Kapitalismus mit ein - was offensichtlich falsch wäre.

                • @Uranus:

                  Das "unabhängig von der Gesellschaftsordnung" bezieht sich aber auf die Tatsache, dass alles was uns umgibt Ressource ist, nicht auf den Umgang damit.

            • 9G
              95692 (Profil gelöscht)
              @Uranus:

              Welche Naturvölker haben eine wertschätzendere Gesellschaftsform ? Und wie wirkt sich dies auf ihre Ernährung aus ?

              • @95692 (Profil gelöscht):

                Naja, prinzipiell wohl alle Jäger*innen und Sammler*innengesellschaften. Beispielsweise die nomadisch lebenden Native Americans in Nordamerika.



                Zitat von Lakota Lehrenden und Ältesten John Fire Lame Deer:



                "The buffalo gave us everything we needed. Without it we were nothing. Our tipis were made of his skin. His hide was our bed, our blanket, our winter coat. It was our drum, throbbing through the night, alive, holy. Out of his skin we made our water bags. His flesh strengthened us, became flesh of our flesh. Not the smallest part of it was wasted. His stomach, a red-hot stone dropped into it, became our soup kettle. His horns were our spoons, the bones our knives, our women's awls and needles. Out of his sinews we made our bowstrings and thread. His ribs were fashioned into sleds for our children, his hoofs became rattles. His mighty skull, with the pipe leaning against it, was our sacred altar. The name of the greatest of all Sioux was Tatanka Iyotake—Sitting Bull. When you killed off the buffalo you also killed the Indian—the real, natural, "wild" Indian."

  • Ein Jeder und eine Jede könnte auch darüber nachdenken, aus ethischen und auch gesundheitlichen Gründen auf Fleisch zu verzichten oder den Konsum zu reduzieren.

    Jeder Schnitzelesser weiß, dass Schweine in etwa so intelligent wie Hunde und selbstredend ein Sozialverhalten haben.

    Man stelle sich einmal vor, an den ganzen Haken hängen keine Schweine, sondern halbierte Familienhunde. Wäre mal ein anderer Blickwinkel.

    • @Jim Hawkins:

      Ich esse kein Schweinefleisch, aber ist es wirklich entscheidend, ob sie jetzt Rinder, Schweine oder Lachse töten?

      Es wird einfach zu viel gegessen und auch oft das Falsche.

      • @Sven Günther:

        Ich esse auch kein Rind- oder Lammfleisch oder Geflügel und Fisch nur ab und an, wenn mir das Tier direkt aus dem Fluss in die Pfanne springt.

        Beschäftigt man sich mit der Thematik, fällt einem schnell auf, dass Tierhaltung in der Regel eine ziemlich grausame Sache ist.

        Natürlich bin ich kein Heiliger, etwa auf Rohmilchkäse zu verzichten, das würde mir schwerfallen.

        Und: Stimmt schon, es wird zu viel und das Falsche gegessen. So ist zum Beispiel der Anteil von Convenience-Food in den Supermärkten ziemlich hoch.

        • @Jim Hawkins:

          Der Fisch möchte also sterben? Springt vom Fluss in die Pfanne? Respekt. So redet sich jeder seine eigene Welt schön.

          • @Le Kralle:

            Nein, aber Fische töte ich beim angeln selbst.

            • @Sven Günther:

              Was das Töten, also die Schmerzen für Fische ja nicht besser macht oder verhindert. Zumal mensch auf Fleisch als Nahrungsquelle ja nicht angewiesen ist. Die moralische Begründung für das Töten bleibt fragwürdig.

          • @Le Kralle:

            Bis vor einem halben Jahr habe ich jeden zweiten Tag Fleisch gegessen und jeden Tag Wurst.

            Dann hatte ich ein ernstes Gespräch mit meinem Hausarzt und habe das geändert.

            Und, was soll ich sagen, es funktioniert. Wenn ich jetzt einmal im Monat Fische esse, freue ich immer, wenn einer, der anscheinend alles besser weiß und besser macht, seinen sachkundigen Kommentar dazu abgibt.

            • @Jim Hawkins:

              Jetzt müssen Sie nur noch Sport machen, vielleicht den Alkohol etwas reduzieren, mal so ins Blaue geraten ;-)

              • @Sven Günther:

                Da haben Sie tatsächlich messerscharf die beiden wichtigsten Hürden beschrieben.

                Immerhin bin ich schon eine ganze Weile stiller Teilhaber eines Fitness-Studios.

            • @Jim Hawkins:

              Das tue ich nicht. Ja, ich esse kein Fleisch, habe aber nie Anderen etwas vorgeschrieben. Das kann jeder für sich selbst entscheiden. Problematisch finde ich Aussagen wie, "Ich esse nur von glücklichen Schweinen oder beim Metzger des Vertrauens" . Ich prangere nicht ihren Verzehr von suizididalem Fisch an, nur ihr Anprangern von Fleischproduktion. Natürlich wird alles besser, wenn wir es nur auslagern.

              • @Le Kralle:

                Das liegt aber an Ihrer Motivation, warum Sie kein Fleisch essen.

                Die Motive sind ja unterschiedlich, religiöse, ethische, gesundheitliche, der Umweltschutz oder Ernährungsgerechtigkeit, es gibt bestimmt noch mehr.

                Genauso gibt diese unterschiedlichen Motive auch auf der anderen Seite.

              • @Le Kralle:

                Ich kam ja über die Gesundheit und fing dann erst an zu recherchieren. Und was man da ohne Probleme findet, ist furchtbar.

                Ich bin kein Tierschützer und ich hasse PETA und andere Spinner. Aber was da passiert, das ist einfach nicht richtig.

                Das kann man eigentlich mit einem auch nur durchschnittlichen Grad an Empathie und Empfindungsvermögen meiner Meinung nach nicht in Ordnung finden.

                Natürlich ist mir klar, dass diese Tiere Waren sind und dass es auch hier um die Produktion von Mehrwert kennt. Und der Markt nun mal keine Gefühle kennt.

                Aber diese Waren sind Lebewesen. Für mich macht das schon einen Unterschied.

                • 8G
                  83191 (Profil gelöscht)
                  @Jim Hawkins:

                  Langfristig erwarte ich eine deutliche Reduktion des Tierbestandes. Das aktuelle System ist einfach widerlich, dieses Wissen setzt sich auch immer mehr durch. Und ich kann bestätigen, seid ich meinen Fleischkonsum auf 1/3 bis 1/4 reduziert habe, fühle ich mich auch gesünder.

                  Wenn in 10-20 Jahren das Kunstfleisch günstiger hergestellt werden kann als heute das Fleisch vom Tier, hat sich die Sache ohnehin schnell erledigt. Wer dann keine Patente hat, hats schwer.

                  Bleibt nur die Frage übrig, ob wir die Arbeitsplätze schützenswert finden und ähnlich wie die Kohle-Kumpel fördern. Hat ja Tradition.

  • "Nach Angaben der Interessensgemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) haben die rund 240.000 Schweinehalter in Folge der Schließung des Tönnies-Schlachthofs im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück allein in der vergangenen Woche durch sinkende Schlachtpreise und zu spät abgelieferte Schweine rund 20 Millionen Euro verloren."

    Trifft das wirklich alle Schweinezüchter? Oder gibt es einen Unterschied zuwischen denen, die 2 Dutzend Bioschweine halten und den Großbetrieben mit 1000den Tieren in sehr fragwürdiger Haltung?

    "Einen Schweinefleisch-Engpass erwarten die Schweinehalter aber nicht."

    Ja bestimmt nicht. Es guter Teil des Fleisches geht ja sogar in den Export.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ja, genau. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die weniger erwünschten Teile des Schweins. Snuten un Poten sagte man früher als es noch Sonntagsbraten gab. Heute ist Deutschland bei Filet Nettoimporteur, weil der Verbraucher zu verwöhnt ist. Und es ändert überhaupt nichts, wenn man die Produktion einschränkt aber den Konsum weiter erlaubt. Darauf freut sich der LEH doch nur. Noch billigere Lebensmittel noch teurer verkaufen.

      • @Le Kralle:

        " Noch billigere Lebensmittel noch teurer verkaufen."

        Das lässt sich leicht ändern. Haltungs- und Produktionsbedingungen ernsthaft kontrollieren und Verstöße (auch durch den Handel) hart bestrafen.

        Aber unsere Politik bringt es nicht mal fertig, gewisse Boxen schnell zu verbieten. Für das, was heute in der Massentierhaltung geschieht, wäre der Bauer früher auf der Dorfstraße angespuckt worden.

  • Typisch Grüne, wenn Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik der Grünenfraktion, sagt:

    "Wir brauchen eine Systemwende, die die Fleischproduktion widerstandsfähiger und nachhaltiger gestaltet.“

    Und dann kommt er mit größerem Abstand bei der Fleichproduktion, die zu einer Reduzierung der Fleisch"produktion" führen soll.

    Hauptsache, die Hohlformel "Nachhaltigkeit" ist drin.

    Wer soll denn in Deutschland für eine Agrarwende sorgen, wenn selbst der grüne Sprecher für Agrarpolitik real auch nur für ein gemäßigtes "Weiter so" eintritt? Ist das schon ein Angebot an den künftigen Koalitionspartner CSU/CDU und an die Agrarlobby?

    • @Rolf B.:

      "Wir brauchen eine Systemwende, die die Fleischproduktion widerstandsfähiger und nachhaltiger gestaltet.“

      Für mich heißt das: "Weg von der Massenproduktion." Das wäre doch der richtige Weg. Oder?

      Mit der Union geht das natürlich nicht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das geht auch nicht mit der SPD und der FDP, weil die ebrnfalls ungern das Land deindustrialisieren. Und mit der Linken allein können die Grünen nicht regieren.

        • @hup:

          Wir deindustrialisieren doch nicht das Land, wenn wir die Massentierhaltung verbieten!

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wie stellen Sie sich den Massenkonsum von Fleisch ohne Massentierhaltung vor? Die Grünen sind schon mit nem simplen Veggy-Day vor die Wand gefahren.

        • @Rudolf Fissner:

          Garnicht. Warum sollte man Fleisch in Massen konsumieren? Das ist doch eher eine Religion. Alles im Maßen genießen sorgt für Wohlbefinden.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Was ist an Fleischessen Religion ?

            • @avatar4:

              Das Fleisch essen an sich nicht. Aber die Behauptung, dass man sich damit vollstopfen muss.

              Kommentare wie: "Mein Kind geht ein, wenn es nicht sein täglich Schwein bekommt." haben Sie ja bestimmt auch schon gehört...

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Dieser Spruch ist mir wirklich nicht bekannt und ich kenne viele Mütter und Väter

                • @avatar4:

                  Dann schauen Sie mal auf die Reaktionen, wenn es darum geht, Kita essen auch für Nichtchristen zu bestellen...

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Geht es hier jetzt um Fleischkonsum oder Islamismus ?



                    Schon möglich, das Eininge Eltern Probleme mit Halalem Essen in der Kita haben. Dann ist vielleicht noch ein hinduistisches Kind in der Gruppe dann ist Rind verboten und vielleicht noch ein Rohköstler Kind, dann ist alles gekochte verboten usw.usf.



                    Trotzdem ist mir der Spruch "Mein Kind geht ein, wenn es nicht sein täglich Schwein bekommt." nicht bekannt.

  • Es gibt laut Statistiken von 2015 und 2017 rund 4% Vegetarierinnen und Veganer in Dt. altersbedingte Schwankungen zwischen 3-10% bei den 19-29jährigen.

    • @nzuli sana:

      Ja, wir haben ein kulturelles Problem. Übergänge sind leider langsam und träge... Schade.

  • Verschiedenes:



    Es wird weniger Schweinehalter veben, einige müssen wbeb etwas neues machen, das geht vielen anderen genauso. Man muss ihnen jedoch einen Weg geben und sie in der Transformation unterstützen.

    Die Arbeits- und Lohnbedingungen in der Fleischindustrie sind seit langem bekannt elend - ebenso in Logistik, Einzelhandel, Reinigung. Corona ist nur ein Vehikel. Wenn es alleine um Corona ginge wäre ein deutlich besserer Luftaustauch mit leistungsstarken Filtern wohl nahezu hinreichend - das kostet jedoch einiges an Geld und Energie durch die Umrüstung und erneute Kühlung der Umluft.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    damit 240.000 schweinezüchter weiter beschäftigt sind müssen normalerweise 900.000 schweine pro woche sterben, 46.800.000 schweine im jahr.



    es müssen also jährlich 195 schweine pro arbeitsplatz sterben.



    ist das zu weiterhin rechtfertigen, insgesamt, mit allen konsequenzen?

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Primär sterben diese 900.000 Schweine pro Woche, damit zig Millionen Menschen Fleisch essen können, wenn sie wollen. Es nur auf die Arbeitsplätze zu reduzieren, ist irreführend. Denn solange die Nachfrage auf Konsumentenseite da ist, WERDEN die entsprechenden Schweine sterben. Es fragt sich allenfalls wo.

      • 0G
        02612 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Schweinebestand 2019 in Deutschland 26,1 Millionen. Antibiotikaverbrauch in der Schlachttierhaltung 733 Tonnen. 60 % der landwirtschaftlichen Flächen werden für Tierfutter benötigt 20 % für Lebensmittel und 20 % für Rohstoffe und Biokraftstoffe

        • @02612 (Profil gelöscht):

          Ich habe auch eine Zahl für Sie: Knapp 60 kg Fleisch pro Kopf kaufen und bezahlen die Verbraucher in Deutschland im Jahr - freiwillig. Kein Tönnies und kein Ronald McDonald zwingt sie dazu.

          Wenn das Wetter schön ist, muss jede Fleischtheke sich bittere Vorwürfe anhören, wenn ihr die marinierten Nackensteaks, Schaschlik-Spieße oder die Bratwürste ausgehen. Wer auch nur andeutet, er wolle seine Mitbürger mit sanftem Druck dazu bewegen, sich mal konsequent wenigsten einen Tag pro Woche fleischlos zu ernähren, verliert Wähler und antagonisiert komplett die große Mehrheit, die seine Partei eh nicht gewählt hätte.

          Will sagen: Es geht hier nicht um Arbeitsplätze, und des geht auch nicht um die hehre Vernunft der Ernährung, das große Ganze oder Antibiotika. Es geht darum, was Menschen wollen und was Diejenigen, die glauben, es ach so viel besser zu wissen, ihnen zutrauen.

          Damit scheint es nicht weit her zu sein: Wo man hinschaut irgendwelche abstrakten "Dieses und Jenes muss...", "Niemand darf..." - und der ausgestreckte Finger auf irgendwelche Buhmänner oder "Interessen", denen zuliebe der Status Quo angeblich aufrecht erhalten wird. Dabei ist die größte Antriebskraft des Ganzen der freie Wille jedes Einzelnen auf jeder gesellschaftlichen Ebene. oich frage mich immer wieder, ob das Feigheit ist, sich der demokratischen realität zu stellen oder wirklich Verachtung.

          Die Leute sind nicht so dumm, sich komplett manipuliern zu lassen - nicht von Tönnies & Co. und auch nicht von irgendwem, der ihnen Vernunft mit der staatlichen Knute einbläuen will. Sie haben schlicht alle ihre eigenen Prioritäten. Das macht sie zu Menschen.

        • @02612 (Profil gelöscht):

          Und das sind alles keine Geheimnisse, trotzdem ist die Nachfrage, wie sie ist.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Genau genommen arbeiten nicht nur die Züchter in der Fleischproduktion...

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @90118 (Profil gelöscht):

      Hier gibt es nur ein klares N E I N !

  • 760000 Schweine in der Woche. Kühe? Lämmer? Hühner? Usw... Manomann wie dekadent kann die Fleischkultur sein... Der Mensch braucht kein Fleisch zum Leben. Das ist pure Genusssucht auf Kosten des Leben, des Klimas, der Volksgesundheit, Antibiotika Resestenzen uvm. Sorry, Leute von heute. Fleischfressen ist von gestern. Mitleid mit der Fleischindustrie? Die Leute die unter unwürdigen Bedingungen täglich töten oder den Milliadären die täglich reicher werden? Was geht?

    • @llorenzo:

      "Fleischfressen ist von gestern."

      Das sehen meine Katzen anders :-)

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Fukushima - Atomkraft abgeschafft.



    Covid-19 - Fleisch- und Tourismusindustrie geraten ins Wanken.



    Erderwärmung - Tja.

    Es scheint wohl harter Katastrophen zu bedürfen um unser System zu verändern. Schleichende Veränderung (wie bei der Erderwärmung) reichen nicht aus.

    Das ist tragisch. Vielleicht haben wir aber demnächst wieder eine sehr harte Dürrephase. Wenn halb Deutschland aussieht wie Zentral-Spanien, also Dürre incl. Wasserrationierung, zieht die Politik vllt. auch die notwendigen Konsequenzen.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      1.auch wenn es wohl so manchem (grünen )holzhirn schwerfallen wird zu begreifen dass der ausstieg aus der atomenergie ein was das klima angeht folgenschwerer fehler war,weil er eine schnelle reduktion der co2 emmissionen erschwert

      2.ist es doch ein noch viel grösserer fehler (und tendentiell eher kein fehler der grünen )die gelegenheit mit der fleisch und milch industrie gründlich abzurechnen nicht zu nutzen. auch hier lassen es die grünen an der notwendigen radikalität fehlen .diese industrie die für einen sehr grossen teil der treibhausgasemmisionen und für eine abscheuliche massenhafte tierquälerei verantwortlich ist muss aus der welt verschwinden.die kapitalist*innen die in tierquälerei investiert haben sollten genauso wie alle anderen kapitalist*innen die dem planeten schwerwiegend geschadet haben enteignet werden.



      damit die bauern mitmachen wenn fleisch und milch auf politischem weg von der tafel entfernt werden sollte man sie vernünftigerweise ausbezahlen,dass selbe gilt für die arbeitnehmer*innen der schlachthöfe.



      das geld dafür kann man aus dem rüstungsetat nehmen.



      oder aus der co2 besteuerung

      3.ein weiterer fehler der grünen ist ihr sozial ungerechtes und im hinblick auf den klimaschutz ineffitzientes co2-steuermodell

      ein einheitlicher co2-preis bewirkt keine so starke und schnelle reduzierung wie einer der mit dem einkommen der*(des) verursacher*in und mit der menge der verursachten emmissionen steigt

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @satgurupseudologos:

        Danke für die unnötige Erklärung, weiss ich aber schon ;-) Die Details sind allerdings deutlich komplexer als in diesem Format (Kommentarspalte) darzustellen möglich ist. Die Aufzählung zeigt lediglich, dass schleichende Effekte keinen Schock-Effekt haben und dadurch wenig Wirkung zeigen.

        PS: Ich bin weder Grüner noch gegen Atomkraft. Bitte überarbeite ggf. deine Schlussfolgerungen bzw. die Methodik die dich auf diesen Gedanken gebracht hat.

  • Die Abstandsregeln lassen sich doch auch durch die Vergrösserung der Betriebe erreichen. Wegen Corona muss man ja nicht gleich die Fleischproduktion zurück fahren.

    Die Behörden hätten jederzeit den Betrieb stilllegen können. Nur dann hätte halt der Staat die Stillstandskosten übernehmen müssen. Das wollte man augenscheinlich vermeiden.

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @DiMa:

      In 2019 hatten wir laut Statistikamt des Bundes einen Schweinebestand von 26,1Millionen. Die Gülle landet in unser aller Grundwasser. Zudem bei ca. 80 Millionen Bundesbürgern schon eine Hausnummer.

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @DiMa:

      ...bei den eklatanten Verstößen gegen Gesetze und Verordnungen braucht der Staat - also wir Steuerzahler gar nichts



      Zahlen ! Der Tönnies kann froh sein wenn er nicht im Knast landet !

      • @02612 (Profil gelöscht):

        Was die Gülle mit Corona (und alleine darum geht es beim Vorstoß im Beitrag) erschließt sich mir nicht.

        Die Verordnungen der Länder sahen stets Ausnahmen vom Mindestabstand vor, wenn sich dieser beispielsweise wegen baulich bedingter Enge nicht vermeiden ließ.

        Die zuständige Behörden hätten jederzeit die Schließung anordnen können, hätten dann jedoch nach dem Infektionsschutzgesetz Schadenersatz leisten müssen. Das haben sie nicht gemacht.

        Insoweit ist kein Verstoß ersichtlich.

        • 0G
          02612 (Profil gelöscht)
          @DiMa:

          ...was haben 26,5 Millionen Schlaschtweine in 2019 mit uns zu tun ? Bei ca. 80 Millionen bundesbürgern eine zu große Hausnummer...



          Was haben 733 Tonnen Antibiotika bei der Schlachttieraufzucht zu suchen ?



          Wohl bekommts !

        • 0G
          02612 (Profil gelöscht)
          @DiMa:

          Ich bin nicht Behördengläubig...