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Giffey verzichtet auf DoktortitelEtwas wird hängen bleiben

Bert Schulz
Kommentar von Bert Schulz

Bislang hat die Bundesfamilienministerin durch die Plagiatsaffäre kaum Schaden genommen. Das könnte sich ausgerechnet jetzt ändern.

Ist jetzt nur noch Frau Giffey: die Bundesfamilienministerin und designierte Berliner SPD-Chefin Foto: dpa

B undesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) ist auf dem Sprung. Ab kommenden Herbst will sie nicht mehr länger im Kabinett von Angela Merkels Nachfolger sitzen, sondern die Hauptstadt regieren. Giffey ist designierte SPD-Landeschefin in Berlin, der Wahlparteitag Ende Oktober musste nur wegen Corona verschoben werden. Und sie ist designierte Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Abgeordentenhauswahl. Vor allem ist Giffey die letzte Hoffnung der SPD, dass das Rote Rathaus in Berlin nicht doch bald grün (regiert) wird.

Deswegen musste sie jetzt handeln und von sich aus darauf verzichten, fortan Doktorin genannt zu werden. Es dürfte ihr nicht leicht gefallen sein, schließlich hat Giffey von sich aus Anfang vergangenes Jahr die Freie Universität Berlin gebeten, ihre Arbeit nochmals zu prüfen. Das Ergebnis, eine Rüge, stellte schon damals viele nicht zufrieden, schließlich war diese Sanktionskategorie eigens von der Hochschule für Giffey erfunden worden.

Die Universität sah sich nach einem vor kurzen veröffentlichten Gutachten gezwungen, ihre Rüge noch einmal zu überdenken: Vergangene Woche hatte sie angekündigt, Giffeys Promotion erneut zu prüfen. Seitdem schoss sich die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus bereits genüßlich auf Giffey ein; der Druck auf die Ministerin, von sich aus das Problem aus dem Weg zu räumen, wuchs.

Als Bundesfamilienministerin dürfte ihr angesichts ihrer wenigen verbleibenden Monate im Amt wenig Ungemach drohen. Ihr vorzeitiger Verzicht soll deshalb vor allem der Befreiungsschlag sein, trotzdem ihre politische Karriere wie geplant im Land Berlin fortsetzen zu können. Ihre Hoffnung: Knapp ein Jahr vor der Wahl bleibt genügend Zeit, bei den Wähler*innen die Plagiatsaffäre vergessen zu machen.

Das Pisaken wird weitergehen

Angesichts ihrer selbst von der politischen Konkurrenz attestierten politischen Talente könnte ihr das durchaus gelingen. Dennoch wird zumindest die Opposition aus CDU, FDP und AfD keine Gelegenheit auslassen, sie mit dem letztlich natürlich unfreiwilligen Verlust des Doktortitels regelmäßig zu pisaken. Etwas wird hängen bleiben.

Die Berliner SPD muss sich deshalb gut überlegen, ob dieser Makel nicht zu schwer wiegt und ob eine Spitzenkandidatin Giffey das gewünschte Ergebnis bringen kann. In Umfragen liegt die SPD in Berlin bei lediglich 15 bis 18 Prozent und damit stets mehrere Prozentpunkte hinter den Grünen. Der erhoffte Schwung durch Giffey könnte vorbei sein, bevor sie überhaupt zur Spitzenkandidatin gekürt ist.

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Bert Schulz
Ex-Leiter taz.Berlin
Jahrgang 1974, war bis Juni 2023 Leiter der Berlin-Redaktion der taz. Zuvor war er viele Jahre Chef vom Dienst in dieser Redaktion. Er lebt seit 1998 in Berlin und hat Politikwissenschaft an der Freien Universität studiert.
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40 Kommentare

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  • Man kann die Standards immer weiter senken, klar. Schäuble war nach der Parteispendenaffäre ja auch Finanzminister, Kohl nach dem Ehrenwort Bundeskanzler. Alles kein Thema anscheinend.

    Nur dann nicht wundern, wenn immer mehr Menschen die Herrschaftsschichten als korrupte Betrüger einsortieren, die regelmäßig dafür sorgen, dass für ihre Kaste andere Regeln gelten als für den Rest.

    Dass der Ansatz demokratiegefährdend ist, wissen die Herrschaften natürlich, aber testen immer wieder aus, wie weit man ihn noch treiben kann. Business as usual. Die Quittung kriegen wir leider alle.

  • Ich frage mich, warum auch die SPD Teil eines Systems ist, in dem Menschen denken, eine zusammengestümperte Doktorarbeit ist notwendig, um politisch Karriere zu machen. Es unterstützt ein bisschen meine These, dass es in dieser Partei nie um Umverteilung und soziale Gerechtigkeit geht, sondern vor allem darum, die eigenen Mitglieder zu versorgen und mit den großen Hunden im Establishment zu pinkeln. Dafür brauch man dann natürlich auch einen Titel. Das ist vielleicht eine etwas gemeine Sichtweise, aber sie bestätigt sich immer wieder.

  • Es liegt nicht in Giffeys Ermessen für welche politische Aufgaben sie auserkoren wird. Ihr Einfluß darauf ist auch durch den Verzicht auf den Titel nur minimal.

    Die Hürden sind durch die Lagiatsfälle der Vergangenheit hoch gelegt. Der Umgang mit Giffey wird sich daran zu messen haben.

  • Der Satz "Dennoch wird zumindest die Opposition aus CDU, FDP und AfD keine Gelegenheit auslassen, sie mit dem letztlich natürlich unfreiwilligen Verlust des Doktortitels regelmäßig zu pisaken." ...

    ... passt nich zusammen mit dem Satz "Vor allem ist Giffey die letzte Hoffnung der SPD, dass das Rote Rathaus in Berlin nicht doch bald grün (regiert) wird."

    Das würde ja bedeuten, dass "die Opposition aus CDU, FDP und AfD" eine Grün geführte Regierung in Berlin fördern.

  • Giffey hat mit ihrem Doktor sich mit Federn geschmückt, die ihr nicht zustanden. Das sollte die SPD nicht hinnehmen und das wahllose Promovieren, entgegen wissenschaftlich-akademischen Talents ist eine Affront und eine Art Betrug.

    Dass sie jetzt so tut, als handele sie großherzig ... wird daran nichts ändern.

    Die bringt sich in Sicherheit - fürs erste. Aber warum brauchte ein Willy Brandt keinen Doktortitel, warum hatte Herbert Wehner keinen, warum hat Hans-Christian Ströbele nicht eine Dissertation verfasst?

    Weil diese Menschen auch ohne Doktortitel eine politische Kraft entwickeln konnten, die eben reichte. Willy Brandt sah sich selbst als Arbeiter und Journalist, nicht als Wissenschaftler oder Politiker.

    Und hier fängt das doch an: Dieses Aufschneiden mit Titeln und die Suggestion, man sei jemand, der wissenschaftlich arbeiten könne, warum bedienen sich Politiker so gerne an dieser Theke?

    Ich denke, die SPD in Berlin sollte Giffey los werden, eine Dissertation wird nicht an einem Nachmittag verfasst, sondern es geht über einen langen Zeitraum und da sind Treffen mit einem Professor und mindestens ein Kolloquium zu absolvieren. Wenn die Leistung dann nicht stimmt, dann hat diese Person sich nicht gut eingeschätzt und sollte auch nicht den Titel erhalten. So ein krudes Missverhältnis zwischen Selbsteinschätzung und echter Leistung disqualifiziert, erst recht, wenn eine Partei realistisch zwischen 13 und 19 Prozent liegt, die mal echte Mehrheiten hatte ...

  • Es gibt in verschiedenen Foren eine ganze Anzahl von Leuten,die die "Affäre Giffey" mehr als differenziert betrachten(hüstel) und deren Ansichten sich wie folgend zusammenfassen läßt: Alles nicht so schlimm, sie hat hat doch verzichtet,war ein "Ausrutscher",die Kritiker sollten sich mal fragen,ob sie selber vollkommen sind,...



    Damit offenbaren (mal wieder ) sehr Viele ihre Bereitschaft zum Messen mit doppelten Maßstab. Würde der Plagiatsdvorwurf einen AfD-Politiker treffen,wären die meisten der jetzt so Verständnisvollen wohl eher der entgegengesetzten Ansicht.



    Natürlich bedeutet so ein Plagiat nicht das man als Politikerin ungeeignet ist. Genauso wenig wie ein akademischer Titel eine Eignung in diesem Feld bedeutet. Allerdings gilt nun mal ganz realistisch gesehen das elfte Gebot: Du sollst dich nicht erwischen lassen!



    Wer Politiker wird ,sollte sich darüber klar sein das Konkurrenten,die auch aus der eigenen Partei kommen, natürlich jede Blöße und Verfehlung auf die eine oder andere Art ausnutzen. Wer also zu blöd ist um einen akademischen Titel auf korrekte Weise zu erwerben,sollte ernsthaft abwägen ob der Karrierenutzen dieses Namenszusatzes - denn mehr ist es nun mal in diesem Umfeld nicht - auch die eventuellen Nachteile bei Aufdeckung aufwiegt.



    Es gibt Länder ,so die USA ,da ist "Doctor" eine reine Berufsbezeichnung von Medizinern ,ganz offiziell.Jeder weiß das damit keinerlei besonderer weiterer wissenschaftlicher Verdienst verbunden ist. Vielleicht sollte man einfach solche Schmalspurtitel für Ärzte und Politiker auch in Deutschland einführen. Da kann dann wer will und wem das wichtig ist ,einen schmückenden Titel im Namen führen,ohne das die echten, wissenschaftliche forschenden Akademiker dadurch frustriert werden. ;-)

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Ich würde so etwas einen politischen Komplott nennen. Natürlich hat sie Fehler gemacht, aber hier von grobem Betrug zu sprechen, halte ich persönlich für absurd.

    In vielen anderen Fällen gibt es auch einen Hass gegen die klugdaherschwätzenden Akademiker.



    Im Falle Giffey würde ich aber eher die Ursache bei der CDU suchen. Ihr Kandidat für den OB in Berlin, Herr Wegener, hat nur wenig Chancen gegen Giffey.



    Das alte Spiel - da versucht man halt zu diffamieren. Funktioniert auch!

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Wenn bei einer "einfachen" Seminararbeit sehr genau darauf geachtet wird, dass Zitate auch als solche gekennzeichnet werden, dann ist dieser Anspruch wohl erst recht bei Doktoranden erlaubt. In diesem Fall sollte auch gegen die korrupten Gutachter ermittelt werden. Es war schon beim von Gutenberg Skandal für mich unfassbar, dass der Mauschler Prof (von Gutenberg's Doktorvater) von der Uni Bayreuth keine Konsequenzen erleiden musste. Genauso werden an der FU Berlin korrupte Professoren gedeckt. Und das hat eben überhaupt nichts mit dem Parteibuch zu tun, sondern ist bewusster Betrug, sowohl bei Gutenberg als auch bei Giffe bzw. Beihilfe zum Betrug seitens der Gutachter.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Die Ursache bei der CDU suchen, - hat die wohl ihre Promotion verfasst? Das Nicht-Kenntlichmachen von fremden Gedanken in der eigenen Arbeit als Fehler und damit Versehen zu betrachten, ist für jeden der selbst eine solche Arbeit verfasst hat, eine völlig absurde Vorstellung. Jede Seite wird vom Doktoranden dutzende wenn nicht hunderte male gelesen, man !kann! dabei fremde und eigene Gedanken nicht verwechseln, insbesondere da letztgenannte das Wesen der Arbeit ausmachen.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Nur hat die SPD die Messlatte selbst halt recht hoch gesetzt als sie gegen Herrn zu Guttenberg hetzte. Die damals gesetzten Maßstäbe gilt es halt einzuhalten. Wenn damals Milde gezeigt worden wäre könnte diese heut eingefordert werden.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      "Das alte Spiel - da versucht man halt zu diffamieren. Funktioniert auch!"



      Das "alte Spiel" wird von ALLEN Parteien betrieben. Jeder weiß Bescheid,jeder nutzt eine Blöße swa Konkurrenten.Übrigens wird das auch innerparteilich praktiziert.Was ist die Steigerungsform von Feind?- Parteifreund!



      Ein Grund mehr sich an die offiziellen Regeln zu halten. Dann setzt man sich auch keiner Gefahr einer "Diffamierung" aus.Denn der Vorwurf ist ja nun mal nicht grundlos,wie auch Frau Giffey scheibchenweise eingesteht. Allerdings in sehr dünnen Scheibchen!

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Die SPD hat laut aktuellen Umfragen in Berlin nur schlappe 18% (in der Stadt Willy Brandts!).



      Diffamiert hat sich Giffey doch selbst! Und disqualifiziert für fürstlich nezahlte Spitzenämter.

  • "Sie soll doch endlich ihre Alma mater bitten, ihr die zwei Buchstaben abzuerkennen und gut ist."



    Bleibt weiterhin die Tatsache, das sie unredlich und ungesetzlich (Betrug ) an die "zwei Buchstaben" gekommen ist.

  • Warum werden im Beitrag weder Frau Schavan noch Herr v. Guttenberg erwähnt? Es hätte sich doch angeboten, Vergleiche anzustellen?



    Denn auch diese Beiden (u. v. a.) verloren ihre Doktortitel, weil sie betrogen haben ohne zu ahnen, dass man ihnen irgendwann mit simpler Internet-Recherche auf die Schliche kommen würde! Beide verloren ihre Spitzenposten und verschwanden aus dem Licht der Öffentlichkeit. Ihre Partei entzog ihnen die Unterstützung.



    Nicht so Frau Giffey. Sie strebt, mit Unterstützung ihrer Partei, das nächste Spitzenamt an, nun im Berliner Abgeordnetenhaus.



    Wo ist der Unterschied? Ich sehe nur einen: Schavan und Guttenberg gehören zur CDU, Giffey zur SPD.

  • Schummel-Minister

    Für solche Fälle sollte ein neues Schummelministerium eingerichtet wereden. Dort können die betrügerischen Politleute ihre Karrieren auf viel Steuerzahlergeld problemlos fortsetzen. Sie sollten mit dem gleichfalls neu zu schaffenden Titel "Dr. rer. schum." bedacht werden. Da weiss man dann sofort Bescheid...

  • Da kann man sich dann über den Winter schon mal grün-schwarze Gedanken machen.

  • Vorbildfunktion= 100



    Wer Politiker werden möchte braucht auf jeden Fall, niedrige Moralvorstellungen und sollte das Darstellen von Unwahrheiten als Wahrheit absolut beherrschen.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Es gibt keinen "Doktortitel". Der "Doktor" ist ein akademischer Grad.

  • Was das pisaken angeht erinnern wir uns noch...?......... an den ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Der ist damals von allen Ämtern zurückgetreten, weil zu seiner Zeit sowas noch eine Plagiats-"Affäre" war. Seine politische karriere war im Eimer. Die SPD hatte darauf gepocht, wie wir in der Süddeutschen von damals nachlesn können, Zitt:



    "Die SPD pocht auf strafrechtliche Ermittlungen wegen der Plagiatsvorwürfe. "Die Staatsanwaltschaft muss in so einem Fall ein öffentliches Interesse bejahen", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, in Berlin. Systematisch und ohne Kennzeichnung habe der Minister fremde Texte in seiner Dissertation verwendet. "Das ist vorsätzlicher Diebstahl und dafür gibt es keine Entschuldigung."



    Zitat Ende



    www.sueddeutsche.d...adendieb-1.1063957



    Bin mal gespannt wie empört die Es Pe De reagieren wird, wenn das Pisaken nun losgeht.

  • Giffey hat betrogen! Wie die Rüge v verbunden mit einem Belassen des Dr.-Titels zustande gekommen ist, ist mir nicht bekannt, ich befürchte aber, dass dabei die schon vorhandene politische Prominenz der Betrügerin - ebenso wie bei von-der Leyen - eine Rolle spielte. Eines erscheint sicher: Ohne ihren Schwindel säße die Frau nicht auf einem Ministersessel.

    Warum täuschen manche Leute auf solche Weise? Warum tun dies ausgerechnet so viele Politiker? Lesen Sie doch mal die Liste deutscher Dissertationen mit Plagiaten mit der Häufung von Politikern in Wikipedia nach. Giffey, Schawan, die 2 (!) Gauner-Prinzen (einer war Preußen-Prinz), Koch-Mehrin und so viele andere.

    Akademische Titel sollen auf die Fähigkeit von ihren Trägern für qualifizierte wissenschaftliche Arbeit hinweisen. Die Schummler stehlen so Akademikern die Möglichkeit einer seriösen Bezeichnung ihrer beruflichen Qualifikation.

  • Keine Frage, hohe wissenschaftliche Standards sind wichtig. Dennoch drängt sich zunehmend der Eindruck auf, dass es bei diesem ganzen Vorgang weniger um Wissenschaft geht als um Politik und die Freude daran mal wieder eine*n Minister*in stürzen zu sehen.



    Die Arbeit dürfte ja bereits im Rahmen der Promotion 2009 unabhängig und doppelt begutachtet und dabei auch auf plagiierte Stellen überprüft worden sein ohne auf Auffälligkeiten zu stoßen. Dann gab es 2019 auf das Betreiben von Giffey selbst eine weitere Prüfung, die ebenfalls keine gravierenden Fehler, aber doch Unsauberkeiten aufzeigte, die dann zur Rüge führten. Nun gibt es eine dritte Überprüfung, deren Ergebnisse noch gar nicht abschließend bewertet sind, aufgrund des Timings die Ministerin aber zum taktischen Rückzug zwingen. Hätte Giffey eine akademische Karriere verfolgt und damit in einem Kontext gearbeitet in dem die wissenschaftlichen Standards eine sehr viel höhere Relevanz haben als in der Politik, hätte wohl nie wieder ein Hahn nach dieser Arbeit gekräht. Aber an Politiker*innen scheint man da höhre Ansprüche zu stellen. Bleibt die Frage: "Who's next?" wenn die Plagiat-Jäger von VroniPlag wieder zum Halali blasen. Irgendetwas werden sie schon finden wenn sie nur lange genug suchen.

    • @Ingo Bernable:

      ...... IRGENDETWAS ?!



      werden sie schon finden wenn sie nur lange genug suchen.......

      Dissertation von Dr. Franziska Giffey



      vroniplag.wikia.org/de/wiki/Dcl

      • @Ringelnatz1:

        Ich habe ja auch mit keinem Wort behauptet, dass die Arbeit keine Fehler oder Unzulänglichkeiten enthielte. Nur haben eben die bisherigen zwei Prüfungen nicht mehr ergeben als eine Rüge. Das aber scheint etlichen Leuten irgendwie zu wenig zu sein und zum Gesamtbild gehört eben auch die Frage ob die Maßstäbe die hier von einer ganzen Community von Leuten die unbedingt etwas finden wollen und auch sehr viel Zeit investieren um das zu tun und dazu auch Analysesoftware nutzen können die es vor ein, zwei Dekaden einfach noch nicht gab, angelegt werden von irgendeiner Promotion erfüllt werden. Ich vermute einfach, dass sehr peinliche, ähnliche Ergebnisse herauskämen, würde man mit einem vergleichbaren Zeit-, Personal- und Materialaufwand etwa die Promotionsschriften der bisherigen deutschen Nobelpreisträger oder - um im Fachbereich zu bleiben - von zB Weber, Adorno oder Luhman einer ähnlich akribischen Prüfung unterziehen.

        • @Ingo Bernable:

          Ihren letzten Absatz kann ich unterstützen. Man, das wäre ein Ding!

          Angela Merkel hat die Community sich auch noch nicht vorgenommen



          .



          Ich schlage mich immer auf die Seite der namenlos Promovierenden. Die müssen unter ganz anderen Umständen, wie z. B. F.G. ihre Promotion durch ziehen. Wie und wer d. bisherigen Prüfungen bei F.G.gemacht hat wäre auch nochmal ein Forum wert.

        • @Ingo Bernable:

          Hola. Wat ne geile steile These - 😱 - Hä?

          Da könn sich die tazis aus der Rubrik -



          “Die Steile These“ - Aber Hallo - mehrere Scheiben von - mit Verlaub - Abkupfern!



          & - 🤫 -



          Das Schöne - er is sich mit Teddy gewiß



          Daß kein richtig Leben im Falschen is.



          Und sie wie gesagt - nie zu beweisen ist!



          & Däh - 🥳 -



          Ollen Luhmann finds eher - Ganz schön:



          Komplexreduzierts doch mit System 😂



          & klar doch -



          Webers Maxe wie gehabt unverfroren:



          Der Lümmel soll erstmal selber dicke Bretter bohren.



          & Däh - 🎶 🎶 Ta Ta Ta Tamm 🎶 🎶 -



          De ahl Nobel-Dissertanten-Chor fällt ein!



          So ist es gut So ist es recht So soll es sein!

          kurz - Die Hunde bellen. Die Karawane zieht weiter - heiter - 🐪🐪🐪🐪🐪🐪 -

          Ende des Vorstehenden

        • @Ingo Bernable:

          "Nur haben eben die bisherigen zwei Prüfungen nicht mehr ergeben als eine Rüge. "

          Das ist doch genau das Problem. Diese Kategorie wurde ja aus politischen Gründen extra für Frau Giffey erfunden und von der akademischen Welt zu Recht stark kritisiert. Entweder die Arbeit war wissenschaftlich in Ordnung oder eben nicht (wie in diesem Fall). Halbschwanger geht nicht.

          • @Clara Kreuzer:

            "Halbschwanger geht nicht."



            Das ist mir zu scharz-weiß gedacht. Zwischen kleineren Unsauberkeiten die es in jeder Arbeit geben wird und vorsätzlichem Betrug liegt ein ganzes Spektrum das man auch bei seiner Urteilsbildung berücksichtigen sollte. Klar scheint bisher nur zu sein, dass sich Giffeys Arbeit keinem der beiden Extreme klar zuordnen lässt. Die beiden bisherigen Prüfungen haben keine für den Entzug bzw. Nichtverleihung des Titels ausreichende Ergebnisse geliefert, die dritte Prüfung ist noch nicht abgeschlossen. Damit ist es noch zu früh Anschuldigungen oder Rücktrittsforderungen zu erheben. Wenn diese dritte Prüfung jedoch zu anderen Ergebnissen führen solllte als die beiden vorhergehenden, müssten die sich daraus erebenden Fragen mE vor Allem an die Adresse der FU gehen.

  • Sorry, aber da hab ich null Mitleid. Wer abschreibt wird disqualifiziert, Schüler bekommen ein "ungenügend" eingetragen, Doktoren verlieren ihren Titel.



    Es beschädigt den Ruf aller Akademiker (ab dem Bachelor), wenn es anders gehandhabt wird.

    Ich finde, sie sollte alle Gehälter und Entgelte, die sie aufgrund des Doktortitels erhalten hat zurückzahlen - zumindest bis zu dem Anteil, den sie mit dem Diplom verdient hätte.



    Sie hat schlicht und einfach betrogen und sich dadurch Vorteile erschlichen.

    Das mindeste, was man verlangen sollte, ist wohl ein Rücktritt. Entlassen geht ja leider nicht.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Cochino:

      Sie verirren sich! Haben Sie jemals eine wissenschaftliche Arbeit verfasst?

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Hm dann beantworte ich die Frage mal mit ja - und nun?

  • Den Doktortitel nicht zu führen ist billig und kein Zugeständnis an die erheblichen Mängel und den Diebstahl geistigen Eigentums, aka Plagiarismus. Das hat doch keinerlei Relevanz. Ich führe meinen auch nicht. Weder an der Türklingel, noch in E-Mails oder Briefen. Sie soll doch endlich ihre Alma mater bitten, ihr die zwei Buchstaben abzuerkennen und gut ist.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @K2BBQ:

      Der Kopf muss rollen, oder was? Kein Erbarmen!



      Mir gefällt diese Haltung nicht!

      • @17900 (Profil gelöscht):

        bei vorsätzlichem Betrug: nein, kein Erbarmen, sondern ein strafrechtliches Verfolgen wie bei von Gutenberg (aufgrund des öffentlichen Interesses, wie das die SPD Bayern damals - zu Recht - postuliert hat.

  • Es ist ein kleiner, aber entscheidender Unterschied, ob man seine Promotionsurkunde zurückgibt und Fehlverhalten eingesteht, oder ob man sagt ich streiche den Dr. von meinem Briefkopf aber bin mir keiner Schuld bewusst...

  • Die Frage bei Führungskräften ist doch immer gleich.

    Wenn ich Kraft A absäge, brauche ich mindestens einen Kandidaten, dem ich die Aufgabe zutraue, ansonsten ist ein Wechsel nicht sinnvoll.

    Ich bin jetzt nicht allzu tief mit der Berliner Stadtpolitik vertraut, aber mir fällt da niemand ein.

  • Den impliziten Vorschlag, das Rote Rathaus auch real grün zu machen, finde ich unterstützenswert, und möchte als Lösung eine Bemoosung empfehlen.

  • Zu spät. Es ist wohl zu spät. Dieses Schuldeingeständnis kommt zu spät. Vermutlich ist es nicht mal eines.

    • @TazTiz:

      Sie hätte den Doktortitel abgeben sollen, als rauskam, dass sie nicht sauber gearbeitet hatte. Ich fände es schade, wenn ihr das politisch das Genick bricht.