Geheimes Treffen im Mai: Schröder und Lafontaine versöhnt?

Gerhard Schröder gratuliert dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine zum 80. Geburtstag. Sie sollen sich bei einem Treffen wieder angenähert haben.

Die Politiker Lafontain und Schröder reißen die Arme hoch.

Der damalige Kanzlerkandidat Schröder und der Parteivorsitzende Lafontaine 1998 im Wahlkampf Foto: Peer Grimm/dpa

BERLIN afp | Mehr als 24 Jahre nach ihrem Zerwürfnis suchen Ex-Kanzler Gerhard Schröder und der frühere SPD-Chef und Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine offenbar die Aussöhnung. Nach Informationen des Stern kamen die beiden im Mai bei einem geheim gehaltenen Treffen in Lafontaines Haus im Saarland zu einem fünfstündigen Gespräch zusammen. Nun gratuliert Schröder seinem einstigen Rivalen zum 80. Geburtstag.

Bei dem bislang geheim gebliebenen Treffen im Frühsommer waren Vertrauten zufolge auch die Ehefrauen So-yeon Schröder-Kim und Sahra Wagenknecht anwesend. Schröder und Lafontaine zogen sich demnach zeitweise zurück, um unter vier Augen ihre Geschichte und ihr Zerwürfnis aufzuarbeiten. Auch aktuelle Fragen seien zur Sprache gekommen, hieß es. Schröder und Lafontaine hätten seitdem auch wieder telefoniert.

Lafontaine wird an diesem Samstag 80 Jahre alt, Schröder verfasste für den Stern eine Glückwunschbotschaft. Darin heißt es unter anderem: „80 Jahre alt zu werden ist gewiss ein Grund, alte Reibereien Geschichte werden zu lassen.“ Schröder dankte Lafontaine zudem für seine „jahrzehntelange Freundschaft“.

Der Bruch zwischen Lafontaine und Schröder im Jahr 1999 begründete nicht nur eine epische Männerfeindschaft, er veränderte auch die politische Landschaft, vor allem links. Eine Aussöhnung erschien bislang undenkbar. Der letzte bekannte Schriftwechsel zwischen den beiden erfolgte am Nachmittag des 11. März 1999. Damals erreichte ein Brief Lafontaines per Bote Schröders Bonner Kanzlerbüro. Darin hieß es: „Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, ich trete hiermit als Bundesminister der Finanzen zurück. Mit freundlichen Grüßen, Oskar Lafontaine.“

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