Gasverbrauch in Deutschland: Einsparziele zurzeit verfehlt

Weil der Speicherstand im Dezember zu schnell sinkt, ruft die Bundesnetzagentur zum Gassparen auf. Eine Mangellage sei indes nicht zu befürchten.

Ein Heizkörper hängt an einer Wand, das Thermostat fast zum Anschlag aufgedreht

Der Netzagentur-Chef rät, nur die genutzten Räume zu heizen Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

BERLIN afp/dpa | Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat die Bevölkerung nochmals eindringlich zum Gassparen aufgefordert. „Trotz der Kälte meine Bitte: Gehen Sie achtsam mit dem Gasverbrauch um“, sagte er am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Der Dezember könnte einer der kältesten der vergangenen zehn Jahre werden und der Füllstand der Speicher habe am Montag einen ganzen Prozentpunkt verloren. „Das sollte jetzt ein Ausreißer bleiben.“

In beiden Sektoren – sowohl in der Wirtschaft als auch bei den Privathaushalten – würden derzeit nicht die Einsparziele erreicht, „die wir uns vorgenommen haben“, fuhr Müller fort. „Kritisch wird es dann werden, wenn wir über den ganzen Winter hinweg nicht die minus 20 Prozent an Einsparungen erreichen würden.“

Vor allem im privaten Bereich werde derzeit wieder mehr Gas verbraucht als gehofft, sagte Müller im ZDF. Das habe auch mit den Temperaturen zu tun – daher heiße es: „achtsam sein mit den Heizungen in den eigenen vier Wänden.“ Es müsse nicht immer jeder Raum geheizt werden.

Eine Mangellage sei aber nicht zu erwarten. „Davon sind wir sehr, sehr weit entfernt“, sagte Müller. Die Speicher seien noch immer über 92 Prozent gefüllt. „Da hat Deutschland wirklich gut vorgesorgt.“ Dennoch dürfe sich der derzeit hohe Verbrauch „im Januar und Februar nicht fortsetzen“.

Müller äußerte sich kritisch zur Idee eines europäischen Gaspreisdeckels – „weil er womöglich dazu führt, dass wir nicht genug Gas kriegen“. Stattdessen sollten die europäischen Länder ihre Marktmacht bündeln, um niedrige Preise zu erzielen. „Wenn ganz Europa zusammen Gas einkauft, ist das eine gute Idee.“

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums gab sich am Mittwoch unter Verweis auf die noch recht hohen Speicherstände gelassen. „Wir sind nicht in Sorge“, sagte sie in Berlin.

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