Fridays-for-Future-Aktivistin wehrt sich: Neubauer geht gegen Hater vor
Die Klimaaktivistin erwirkt eine einstweilige Verfügung gegen rechten Blogger, der sie sexistisch beleidigt hatte. Von der Politik fordert Luisa Neubauer mehr Einsatz.
Vor dem Landgericht Göttingen hat Neubauer ebenfalls einen Erfolg errungen. Hier hatte sie gegen Facebook wegen eines sexistisch beleidigenden Posts geklagt. Der Konzern wurde verpflichtet, die Daten des Posters herauszugeben.
Im Spiegel-Interview erklärte Neubauer, dass sie sich auch juristisch gegen Hasspostings wehre, um zu zeigen, dass unzulässige Posts auch rechtliche Konsequenzen haben können. Die Aktivistin forderte von den Techkonzernen mehr Einsatz gegen Hatespeech, sieht allerdings speziell bei Facebook nur wenig Fortschritt: „Wenn ich mir anschaue, wie schleppend Mark Zuckerberg seit Jahren auf die Kritik an seinem Unternehmen reagiert, dann fehlt mir der Glauben, dass sich die Situation auf Facebook in naher Zukunft verbessert.“
Zudem habe es zu lange gedauert, bis die Politik auf die Gefahr durch Hatespeech reagiert habe. „Onlinehass hat Folgen weit über das Internet hinaus“, sagte Neubauer „Wir reden hier nicht über einen Konflikt zwischen mir und dem Hater, sondern über strukturellen Frauenhass, Sexismus und Misogynie, die überall und immer radikaler zum Ausdruck gebracht werden.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin