Fahrkarte für ganz Österreich: Regierung führt Klimaticket ein
Österreich führt die landesweite Fahrkarte für Busse und Bahnen bereits 2021 ein. Das Jahresticket für das ganze Land kostet 3 Euro am Tag.
Das sogenannte 1-2-3-Jahresticket 2. Klasse soll 1.095 Euro kosten, also 3 Euro pro Tag für unbegrenztes Reisen innerhalb des Bundesgebiets. Die Varianten, die schrankenloses Bus- und Bahnfahren in einem oder zwei Bundesländern für einen beziehungsweise zwei Euro täglich vorsehen, müssen noch warten.
Für Menschen unter 26 Jahren, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung wird ein ermäßigter Tarif von 820 Euro angeboten. Kunden sollen außerdem ein Zusatzticket kaufen können, das die Mitnahme von bis zu 4 Kindern unter 15 Jahren ermöglicht. Der Aufpreis läge dann bei zehn Prozent der Normalkosten, also 109 Euro pro Jahr. Wie die Klimaticket-Jahreskarte aussehen wird, steht noch nicht fest, sie wird aber ein Scheckkartenformat mit einem Foto haben, ähnlich der derzeit von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ausgegebenen Jahreskarte, die 50 Prozent Ermäßigung bringt.
„Das 1-2-3-Ticket ist eines meiner Herzensprojekte. Und die Menschen in Österreich warten auf die Einführung und ein leistbares Ticket“, strahlte Gewessler nach der Sitzung. Die Investition von anfänglich 240 Millionen Euro in den Bahnausbau wurde coronabedingt vorgezogen.
Vertrackt ist das Projekt, weil es neben den teilstaatlichen Bundesbahnen ÖBB mehrere Privatbetreiber gibt, die eingebunden werden müssen. Der größte ist die zwischen Wien und Salzburg verkehrende Westbahn des Bauunternehmers Hans-Peter Haselsteiner. Dazu kommen die kommunalen Verkehrsbetriebe in größeren Städten.
Empfohlener externer Inhalt
Für die Aufteilung der Einnahmen gibt es komplizierte Formeln, wonach einberechnet wird, wie viele Tickets jeweils 2019 verkauft wurden, wie viele Anschlussmöglichkeiten vorhanden sind und wie viele Kilometer pro Fahrgast im Schnitt gefahren werden Unabhängig vom Klimaticket wollen die ÖBB eine halbe Milliarde Euro in zusätzliche Nachtzüge investieren, was den Umstieg vom Flugzeug auf die Bahn erleichtern soll.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Bundestagswahl 2025
Parteien sichern sich fairen Wahlkampf zu
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund