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Essay BDS-Resolution im BundestagKann man nicht machen

Israel wegen seiner Palästinapolitik boykottieren – der Gedanke leuchtet mir ein. Warum ich als Deutsche trotzdem nicht mitmachen kann.

Friedlicher Boykott-Aufruf. Doch kann man sich als Deutsche_r mit der Kampagne solidarisieren? Foto: imago

F ür mich ist BDS wie Veganismus. So antworte ich immer meinen BDS-Freunden, die den Boykott israelischer Produkte propagieren. Ich glaube an das Prinzip. Daran, dass man die Israelis wegen ihrer Palästinapolitik unter Druck setzen sollte, ebenso wie man keine Tierprodukte essen sollte, um das System der Massentierhaltung nicht zu stützen.

In Deutschland redet die Bewegung „Boykott, Divestment, Sanktionen“ nur vom Boykott israe­lischer Siedlungsprodukte, wie Wein oder der Ahava-Kosmetik, oder von Divestment, wie als sie den norwegischen Pensionsfonds 2012 dazu brachte, seine Gelder aus dem Siedlungsbau zurückzuziehen. Aber ob alle oder einzelne israelische Produkte – ich habe nicht die Disziplin: Als Frau eines jüdischen Israelis, als Mutter einer halben Israelin, als Teil einer großen israelischen Mischpoke in Haifa, Hebräischsprecherin, eine, die zeitweilig in Israel lebte und lernte und arbeitete, komme ich einfach nicht umhin, israelische Kultur oder Produkte zu konsumieren. Die BDS-Freunde lächeln dann.

Sie lächeln verständnisvoll und weil ich Solidarität mit ihrer Arbeit bekunde. Die meist jüdischen Israelis im deutschen Exil lächeln aber auch über das Ausweichmanöver. Sie fragen nicht mehr, weil sie wissen, was nun kommt: Ich bin Deutsche. Und, ja, meiner Meinung nach geht so was nicht in Deutschland. Die Tatsache, dass BDS nun bis hoch zum Bundestag als antisemitisch eingestuft wird, ist Teil des Ganzen. Eine gewaltlos agierende Gruppe von jüdischen, muslimischen und anderen Menschen, die die Beendigung der Besetzung und die volle Gleichberechtigung der arabischen Bürger Israels zum Ziel hat, wird als rassistisch abgestempelt und aus dem Diskurs verdrängt. Das zeigt, wie tief die Verflechtungen zwischen Deutschland und Israel gehen.

Damit ist nicht das übliche Diktum gemeint, dass aufgrund des Holocaust die Deutschen immer gut sein müssen mit Israel. Mein eigentlicher Grund lässt sich nicht so schnittig wie das mit dem Veganismus kommunizieren: Ohne den Holocaust gäbe es das Israel nicht in der diskriminierenden und militanten Form, wie es heute existiert. Sprich, wir besitzen als Deutsche nicht die neutrale, allgemein menschliche Position, die BDS-Leute in Amerika oder Großbritannien einnehmen.

taz am wochenende

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Unverhältnismäßigkeit überall

Je mehr ich mit Israel zu tun habe, umso tiefer schmerzt mich die Situation der Palästinenser. Anfang Mai kam ich wegen ein paar familiärer Festtage erneut nach Israel, um gleich am zweiten Tag den Jom Hasikaron, den Tag der Erinnerung an die gefallenen israelischen Soldaten, zu erleben. Alle Fernsehsender erzählten herzzerreißende Geschichten von Familien, die Angehörige in den verschiedenen Kriegen verloren haben. Es wurde viel geweint, die Lücke, die die Toten hinterließen, ist unauffüllbar. Und doch, niemand erwähnte in diesen Sendungen, dass dieser Schmerz auch auf der Seite der Palästinenser stattfindet. Dass dort sogar fünf- bis zehnmal so viele Menschen infolge des Konflikts, infolge der Besetzung gestorben sind. Kann es wegen der Unverhältnismäßigkeit der Zahl der Verstorbenen nicht mehr erwähnt werden?

Die Unverhältnismäßigkeit findet sich allerdings überall. Die Ausbeutung der Palästinenser in den besetzten Gebieten als billige Arbeitskräfte, die Mauer, die Checkpoints … Und all das ist schon jahrzehntealt. Das Wort „Apartheid“, das BDS verwendet, finde ich etwas ungenau, weil ander als im ehemaligen Südafrika auch Palästinenser mit israelischem Pass zumindest formal gleiche Rechte genießen und auch einige von ihnen in der Mittelklasse angekommen sind. Aber es ist auch kein ganz falsches Wort, da die Palästinenser unter der israelischen Besetzung diese Rechte nicht genießen.

Die Massadastraße in Haifa ist einer der letzten Orte in Israel, wo israelische und palästinensische Menschen noch zusammen in Cafés sitzen. Und wenn beispielsweise ein bekannter Sänger sein Konzert kurzfristig absagt, können hier die Tischnachbarn einander in die Augen schauen. Gerade wurden die Israelis, die sich schon ­Karten gekauft haben, mal erinnert, dass etwas mit ihrer Politik nicht gut läuft. Nur ich als Deutsche lande mit meinem Blick auf einem der Bauhaus-Gebäude, der deutschen Architekturimplantate in der alten Straße, die mich an die unzähligen deutsch-israe­lischen Verflechtungen erinnern und bei dem Thema immer verstummen lassen. Ich habe weder bei der BDS-Aktion mitgeholfen, noch sonst etwas getan, damit hier etwas besser wird.

Dabei habe ich keine Angst vor dem Antisemitismusvorwurf, der über die Resolution im Bundestag offiziell geworden ist. Wer wie ich zwischen israelischen, deutschen und palästinensischen Welten hin und her reist, weiß, dass diejenigen, die sich dieser Resolution angeschlossen haben, weitaus stärker verdächtig sind, antisemitisch zu sein. Natürlich findet man auch in der BDS-Bewegung Antisemiten. Aber nicht nur die Studie der Psychologen Wilhelm Kempf und Rolf Verleger von 2015 hat belegt, dass sich unter sogenannten Palästinafreunden weniger antisemitische Einstellungen finden als unter der sogenannten Gruppe der Israelfreunde. Die Palästinafreunde denken eher universalistisch, alle Menschen gleichstellend, sie haben ein besseres Wissen über den Nahostkonflikt. Mitunter finden sich jedoch Positionen, die Israel oder Juden primär als böse stilisieren.

Antisemitische Töne in der AfD

Die eher ethnischen Denkweisen der Israelfreunde übertragen sich dagegen auf die von ihnen positiv besetzten jüdischen Gruppen. Allgemein bekannt sind die verschiedenen philosemitischen Positionen, die die jüdische Kultur über alles stellen und nicht merken, wie sie die Juden als klug, talentiert, gut im Geschäft und aufstrebend wahrnehmen – ganz wie in den „Protokollen der Weisen von Zion“. Das krasseste aktuelle Beispiel ist die AfD, die die Resolution sogar noch um ein generelles Verbot von BDS erweitern wollte. Immer wieder werden in der AfD antisemitische Töne laut. Und doch unterstützen sie Israel, und das nicht nur, weil sie so ihre antimuslimischen Ressentiments ausleben können. Dass Juden in Israel, also außerhalb Deutschlands, leben, passt sehr wohl in ein antisemitisches Weltbild. Es liegt also nahe, dass die Antisemitismus-Resolution des Bundestages, der Antisemitismusvorwurf, mehr für einen Antisemitismus bei den Bezeichnenden spricht und weniger bei den Bezeichneten, den BDS-Leuten.

Die jetzige Resolution des Bundestags hat noch weitere antisemitische Züge. Sie übergeht diejenigen Juden, die für Gerechtigkeit im Nahen Osten kämpfen. Weder die Petition der jüdischen Wissenschaftler aus Israel gegen die Bundestagsresolution noch der Protestbrief von Menschenrechtsorganisationen wie B’Tselem fand Gehör. Die Resolution diskriminiert zudem linke, intellektuelle, in Deutschland lebende Juden, die von größtenteils nichtjüdischen Deutschen für antisemitisch erklärt werden, bloß weil sie nicht so reden und denken, wie es die Deutschen gerne hätten.

Aber es ist weder die Angst vor Antisemitismus noch Mangel an Disziplin, was mich zurückhält. Der Aktivismus von BDS geht einfach an dem historisch schwer erarbeiteten deutschen Diskurs einer Verantwortung vorbei, der beispielsweise ein erneutes „Kauf nicht beim Juden“ vermeiden muss. Klar, die BDS-Freunde sagen jetzt: Unser Konzept ist viel besser als das damalige für Südafrika. Zwar gilt der Boykott allen israelischen Waren, aber in Deutschland reden wir nur von den Siedlungsprodukten. Wir boykottieren zudem nichtisraelische Firmen wie HP oder Puma, die ebenfalls von der Besetzung profitieren, oder israelische Institutionen, aber nicht einzelne Wissenschaftler oder Künstler. Also der Vorwurf der Gruppendiskriminierung oder gar des Antisemitismus wäre hiermit schon entkräftet.

Allerdings gehört zu meinem historisch formulierten Satz auch, dass wir nichtjüdischen Deutschen mit der Diskriminierung angefangen haben. Dass nun genau die von uns einst diskriminierte Bevölkerungsgruppe diskriminierend gegenüber anderen agiert; sowie dass die eine Diskriminierung nicht ganz unabhängig von der anderen auftritt. Hier in Deutschland an der Frankfurter Schule haben einst Adorno und Horkheimer die Erfahrungen von Unterdrückung und deren Folgewirkung auf andere Gruppen ausreichend erklärt. Das heißt wiederum nicht, dass das, was die Palästinenser erleben, auch nur annähernd so furchtbar ist wie der Holocaust. Davon sind die Israelis weit entfernt, und das ist gut so.

Mitschuld am Nahostkonflikt

Aber so oder so, wir tragen eine Mitschuld am Nahostkonflikt. Ohne den Holocaust hätte es eine langsamere, gerechtere Entwicklung des Staates Israel gegeben, wie sie selbst dem ideologischen Gründer Theodor Herzl vorschwebte. Wahrscheinlich würde selbst Herzl das Rückkehrrecht für Palästinenser zusammen mit dem Recht für jüdische Einwandung unterschreiben – ohne dass er das wie einige BDS-Kritiker als ein Kratzen am Existenzrecht des Staates Israel verstünde.

Und so muss ich auf der jüdisch-arabischen Massada­straße sitzen und daran denken, dass vor der Gründung Israels, vor dem Holocaust, der Großvater meines Mannes hier ebenfalls wandelte. Er war als jüdischer Einwanderer aus dem Iran freundlich akzeptiert, sprach Arabisch, studierte und handelte und machte als gehobener Mittelständler Ausflüge nach Beirut oder Damaskus. In Aleppo traf er eine arabische Jüdin, die er in Haifa heiratete. Er lebte und liebte in der Stadt bis die Holocaustflüchtlinge kamen, später die Holocaustüberlebenden, unsägliche Traumata und entsprechende Ängste, da war es vorbei mit dem einstigen kosmopolitischen palästinensischen Haifa … Israel hätte ohne die deutsche Erfahrung, die deutschen Verbrechen ein anderes Gesicht. Und deshalb haben wir als Täter nicht das Recht, dem Misshandelten zu sagen, dass er Unrecht verübt – zumindest nicht aus einer universalistischen, sogenannten neutralen internationalen Position heraus, wie sie BDS einnimmt.

Nein, BDS geht nicht in Deutschland. Allen, die sich dafür engagieren, kann ich nur sagen: Ihr habt recht, aber: In Deutschland brauchen wir eine kompliziertere Kritik an Israels Palästinapolitik, die gleichzeitig die Deutschen in die Mitverantwortung nimmt.

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100 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Allen sei nochmal dieses wunderbare statement in Erinnerung gerufen:



    www.youtube.com/watch?v=rpGPzoaNVCU



    Damit ist alles gesagt, was zu sagen ist.

  • "In Deutschland redet die Bewegung „Boykott, Divestment, Sanktionen“ nur vom Boykott israe­lischer Siedlungsprodukte, wie Wein oder der Ahava-Kosmetik, oder von Divestment, wie als sie den norwegischen Pensionsfonds 2012 dazu brachte, seine Gelder aus dem Siedlungsbau zurückzuziehen"

    Wieso schreibt die Autorin so etwas, wo doch der BDS auch in Deutschland - nachzulesen auf bds.de - einen pauschalen Boykott Israels und von israel. Unternehmen, Banken, etc., die mit Israel Geschäfte mache, und den Ausschluss aus der UN und FIFA fordert.Kopfschüttel.

    • @Jack Rosenthal:

      Bds.de ist die Internetpräsenz der BDS Büro + Datentechnik GmbH. Stirnrunzel.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Das ist witzig.

        Und das ist das Original:

        bds-kampagne.de/

        Achtung: Keine Puma-Sneaker kaufen! Keine Versicherung von Axxa. Und bloß nicht mit HP drucken.

        Gibt sicher bald eine App. Ranhalten, taucht eine durchgestrichene Israelfahne auf, Finger weg.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Sorry, aber weder die Aussage von Jack noch die von Ihnen findet sich dort nicht. Kann es sein, dass es für ihre Behauptungen schnuppe ist worauf Sie verlinken?

          • @Rudolf Fissner:

            Ich helfe Ihnen mal mit einem der vielen Links zu den besagten pauschal-israelfeindlichen Links:

            bds-kampagne.de/th...-israel-from-fifa/

            Der BDS hat sich von Adolf Hitler inspirieren lassen, der Juden bei der Olympiade 1936 auch nicht dabei haben wollte.

            • @Jack Rosenthal:

              Das kannte ich auch noch nicht. Die machen vor nichts halt.



              Sie haben es auf den Punkt gebracht!

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Da haben Sie Recht. Auf der Seite der BDS Bürotechnik steht tatsächlich nichts dergleichen.

            Wenn Sie das Gesagte auf der anderen Seite nicht finden, kann ich ihnen auch nicht helfen.

            Vielleicht gibt es ja ein Programm, das ihnen die Inhalte vorlesen kann.

            Aber Vorsicht, das könnte aus Israel sein.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          LOL

  • Die Autorin schreibt:



    "In Deutschland redet die Bewegung „Boykott, Divestment, Sanktionen“ nur vom Boykott israe­lischer Siedlungsprodukte, wie Wein oder der Ahava-Kosmetik, oder von Divestment, wie als sie den norwegischen Pensionsfonds 2012 dazu brachte, seine Gelder aus dem Siedlungsbau zurückzuziehen."

    Und weiter unten: "Klar, die BDS-Freunde sagen jetzt: Unser Konzept ist viel besser als das damalige für Südafrika. Zwar gilt der Boykott allen israelischen Waren, aber in Deutschland reden wir nur von den Siedlungsprodukten. Wir boykottieren zudem nichtisraelische Firmen wie HP oder Puma, die ebenfalls von der Besetzung profitieren, oder israelische Institutionen, aber nicht einzelne Wissenschaftler oder Künstler. Also der Vorwurf der Gruppendiskriminierung oder gar des Antisemitismus wäre hiermit schon entkräftet."

    Woher nimmt Frau Misselwitz die Behauptung, BDS rede in Deutschland nur vom Boykott von "Siedlungsprodukten"? Wenn man sich die zahlreichen Aufrufe und Erklärungen auf der Website der deutschen BDS-Kampagne ( bds-kampagne.de/ ) ansieht, kann von einer derartigen Beschränkung keine Rede sein. Da wird zum Boykott gegen Israel in Gänze aufgerufen, wie BDS es überall sonst auch macht.

    Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich halte von einem Boykott von "Siedlungsprodukten" genauso wenig wie von einem Totalboykott Israels. Aber es ist bezeichnend, dass die Autorin die Positionen der deutschen BDS-Bewegung erst einmal auf ein für sie erträgliches Maß reduzieren muss, bevor sie diese Bewegung verteidigt.

    Und wer meint, ein Boykott von "Siedlungsprodukten" sei nur gegen einen Staat oder seine Institutionen, aber nicht gegen einzelne Menschen gerichtet, frage mal die Palästinenser im Westjordanland, die infolge dieses Boykotts ihre Arbeitsplätze verloren haben ( z. B. hier: www.audiatur-onlin...rlieren-ihre-jobs/ ) danach, was sie von den "Palästinafreunden" halten.

    • @Budzylein:

      Kolonialismus is good for you. typisch. Haben früher auch Briten, Franzosen u Deutsche allüberall auf der Welt behauptet. Nur so recht glücklich damit wollten die Enteigneten u Entmündigten damit u der mission civilisatrice nicht sein. Kolonialisten können ja später als Investoren auftreten, die billige Arbeitskraft wissen Sie auch weiterhin zu schätzen und wenn der neue Staat klamm sein sollte, kann er den Investoren immer noch Bodenschätze, Grundstücke etc verkaufen, im Augenblick dürfte es so sein, dass die Investoren sich das alles mit Hilfe des Israel. Staates einfach nehmen. Überflüssig zu erwähnen, dass das völkerrechtlich illegal ist. Und der gemeine Palästinenser darf dann dankbar sein, wenn für ihn ein paar Arbeitsplätze abfallen. Und die Häuser der Siedler anstelle seines Dorfes u auf seinem Ackerboden darf er dann auch noch in Kauf nehmen. Schlechtes Geschäft, nicht? Finden auch die über 100 zivilgesellschftl. paläst. Organisationen, auch Palästinenser. Hören Sie doch Bitte auf, uns kriminelles Handeln als gut u menschenfreundlich zu verkaufen.

      • @ingrid werner:

        Sie unterstellen Juden, die Arbeitsplätze schaffen, kriminelles Handeln. Haben Sie denn überhaupt keinen historischen Hintergrund?



        Mit der Schuldzuweisung an die Juden, wie es etliche Generationen vor Ihnen taten, was denen ebenso plausibel vorkam -wie Ihnen heute-, delegieren Sie und Ihre Freunde des BDS das eigene Ressentiment an die leidende palästinensische Bevölkerung. Ihr kulturelles Erbe aus den Jahrhunderten des christlich deutschen Antisemitismus mach Sie und Ihre Freunde vom BDS blind vor der Realität. Die Lügen über Juden, die Tyrannen Diktatoren und Antisemiten über Jahrhunderte erzählt haben, von Luther über die Protokolle der Weisen von Zion über die Propagandamaschine der Nazis. Der BDS, der heute den Antisemitismus zu einer "Wissenschaft" erhebt, hört einfach nicht auf dieses Zeug zu perpetieren. Warum verlieren Sie kein Wort darüber, wie die palästinensischen Eliten etwa 2000/2001 in Camp David den Frieden, eine Zweistaatenlösung den Juden vor die Füße geworfen hatten und Ihre eigenen Leute schamlos ins Verderben stürzen, nur weil sie niemals einen Jüdischen Staat neben sich dulden wollen: embassies.gov.il/b...umente/Ben_Ami.pdf



        Nichts hat sich nach dem Holocaust geändert.

        • @Günter:

          Sie leben in einer Blase oder vielmehr in einer Echokammer, Günther. Die Siedlungen in der WB sind real. Das Leiden und die Unterdrückung der Palästinenser durch Israel u seine Siedler ist real und keine Lüge. Und wer Siedlungen auf dem Land anderer baut, deren Land er sich wiederrechtlich angeeignet hat, der begeht Diebstahl, auch die ökonom. Ausbeutung dieses Landes ist nach internationalem Recht illegal, und wer das alles fortgesetzt tut und die ganze Zeit behauptet Frieden und Eine 2 Staatenlösung haben zu wollen lügt und will dies in Wahrheit gar nicht. Sie wissen das alles natürlich, das einzige Ziel ihrer aufgesetzten Empörung ist es hier lediglich Nebelkerzen zu zünden. Den Ben- Ami- Artikel haben Sie schon einmal geschickt, vor einiger Zeit, dazu hab ich schon alles gesagt. Auf die anderen Anwürfe will ich gar nicht weiter eingehen, wischen Sie sich mal den Schaum vom Mund und versuchen Sie zum sachlichen Argumentieren zurückzukehren.

          • @ingrid werner:

            "Und wer Siedlungen auf dem Land anderer baut, deren Land er sich wiederrechtlich angeeignet hat, der begeht Diebstahl"

            Gilt das nur für die Juden in Israel oder auch für muslimische Araber, die 1948 750.000 jüdische Araber aus ihren Heimatländer rausgeschmissen und ihnen Haus, Land und Hof geraubt haben? Wenn Sie schon für Gerechtigkeit sind, dann doch richtig und nicht nur halbe Sachen. Aber ich denke mal, dass es Ihnen nicht um die "Unterdrückung der Palästinenser" geht, sondern um die "Unterdrücker". Wären es auch Araber, die aus einem Nachbarland dort eingefallen sind, dann würden Sie das als innerarabische Angelegenheit verbuchen. Stimmt's oder habe ich recht?

            • @Jack Rosenthal:

              Es braucht immer mind. 2, zu einem Unterdrückten gehört auch sein Unterdrücker und der muss adressiert werden. Es wär doch seltsam zu sagen, jemand würde unterdrückt aber nicht durch wen, oder? Selbstverständlich bin ich gg. halbe Sachen, deshalb fordere ich, dass den aus arabischen Ländern vertriebenen Juden und ihren Nachfahren die Rückkehr dahin gestattet würde und den vertriebenen Palästinensern und ihren Nachfahren, die Rückkehr nach Israel- Palästina. Wär das nicht ausgleichende Gerechtigkeit? Nun, ich glaube, wir sind uns einig, dass dies nicht so günstig für die Fortexistenz Israels wäre. Was also ist stattdessen notwendig um den Konflikt mit den Palästinensern zu beenden? Die Lösungen liegen schon lange auf dem Tisch. Die Optionen für die Israelis werden nicht günstiger werden, mit den Arabern werden Sie da in Nahost immer zusammenleben müssen, glauben Sie mir, und die Emire wollen immer wieder neu gekauft werden um die Palästinenser zu vergessen.

        • @Günter:

          sorry ein "u" vergessen: -perpetuieren- sollte es heißen.

    • @Budzylein:

      Alle Ehre, Sie haben es auf den Punkt gebracht!

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Günter:

        Da schließe ich mich an.

  • Ein schöner, empathischer Text, der ortskundig zeigt, die absurd der Nationalismus ist.



    und danke an Jim Hawkins für die Verlinkung neulich zu der Seite: Salonkommunisten!



    Dort schrieb Richard C Schneider eine Artikelserie über die Gemeinsamkeiten von Netanyahu mit Victor Orban!



    hier:



    www.salonkolumnist...n-doch-was-gemein/



    ihren Hass auf Muslime



    und sind doch Brüder im Geiste:



    www.salonkolumnist...brueder-im-geiste/



    Wie es dazu kommt, dass Netanyahu die antisemitische Kampagne gegen Soros in Ungarn duldet und nicht kritisiert:



    www.salonkolumnist...brueder-im-geiste/

  • Das Problem ist, dass die Argumentation "Als Deutscher geht das nicht" letztlich auch im nationalistischen Denken hängenbleibt - wenn auch nicht affirmativ -, weil es letztlich die Nationalität in den Vordergrund stellt. Wenn ich das gut finde, mache ich mit, und wenn nicht, dann eben nicht. Als Mensch, nicht als Deutscher.

  • während manche hier mit Jim Hawkins, Hampelstilz usw über ihre Erbschuld diskutieren, sind die Palästinenser wieder unter den Tisch gefallen. Ziel erreicht. Nicht mehr lange und ein Palästinenserstaat wird ob der vielen jüdischen Siedlungen (in denen natürlich kein Palästinenser auch kein israel. Palästinenser leben darf) unmöglich. Dann kann die Debatte abgeschlossen werden, und die Palästinenser ganz vertrieben werden ( weil sie ohnehin da nichts zu suchen haben, wie Hampelstilz meint, ironisch gemeint angeblich ;) wer's glaubt. Ich meine jedenfalls ganz unironisch, Israel fährt seinen Staat vor die Wand und das darf man den Israelis auch sagen. Außerdem ist dieses Forum ohnehin ein innerdeutsches Zeitungsforum, könnte den Leuten in Israel als auch mal egal sein was wir hier diskutieren. Oder lesen und diskutieren die hier etwa mit? Huch! לילה טוב

  • #Emmo: Wieviel gedankentiefer ist doch der Artikel gegenüber Deines schwarz/weiß- Geschwätzes, dass auch noch ohne Belege daherkommt. Ich halte den Artikel für eine wirklich kluge Hinterfragung der leider üblichechen plakativen Statements in der deutschen Politik und Medienlandschaft.

    • @Billchen:

      Da hast Du mich missverstanden! Ich fand den Artikel auch sehr gut - mir ging es hier nur um die Diskussionen im Forum: bei allen Artikeln werden stets dieselben Argumente wieder und wieder repliziert. Whataboutisms, Antisemiten-Vorwürfe und Nazivergleiche sind hier an dr Tagesordnung. Also letztlich völlig sinnlos - oder wie siehst Du das?

  • die sicherheit und das existenzrecht israels sind zu garantieren,aber die verletzung des völkerrechtes und der menschenrechte durch den israelischen staat müssen aufhören.und zwar so schnell wie möglich.



    dafür ist es notwendig dass die zionistische ideologie als nationalistisch kritisiert wird.ein jüdischer nationalismus ist weder besser noch schlechter als andere nationalismen



    auch der palästinensische befreiungsnationalismus bedarf selbstverständlich der kritik



    Ich würde Israel und palästina zusammen mit dem libanon in die europäische union aufnehmen und die erben der deutschen faschisten enteignen um die reparationen zu bezahlen die israel den menschen schuldet denen es unrecht angetan hat.für jeden quadratmeter land den israel sich mit der erlaubnis der uno genommen hat würde Ich den nachkommen der palästinensischen flüchtlinge auf kosten von deutschland einen quadratmeter land im westen geben.



    beide staaten sollten darauf verzichten jerusalem zu ihrer hauptstadt zu machen.das erleichtert die trennung von religion und politik

  • Ich fasse jetzt mal die Nahost-Diskussionen in der taz zusammen - vielleicht können sich dann alle die Zeit zum Kommentieren schenken und sich andern widmen (Freibad, arbeiten etc.). ;-)

    - Einige Foristen (z.B. Frau Kirschgrün, aber auch Frau Rölke-Somer) beklagen, dass Palästinenser bzw. die Bewohner der (gemäss UN-Resolution widerrechtlich) besetzten Gebiete von Israelis diskriminiert werden und halten BDS für ein legitimes Sprachrohr der Unterdrückten, zumal auch viele linke Israeli diese unterstützen.

    Dem wird mit den folgenden Argumenten begegnet (Jim Hawkins, Jack Rosenthal et al.):



    - BDS geht es im Kern um die Vernichtung Israels, die israelischen Unterstützer haben nicht wirklich begriffen, was/wer hinter BDS steckt bzw. sind selbst Antisemiten.



    - Israel verteidigt sich lediglich gegen Angriffe, einzelne nachgewiesene Menschenrechtsverletzungen der IDF seien nichts im Vergleich zu dem, was die Hamas ihren eigenen Leuten antut.



    - Israel ist ist die einzige Demokratie im Nahen Osten mit Gleichberechtigung für Araber mit israelischem Pass.



    - Es ist antisemitisch, Israelkritik zu üben, da die meisten Israelkritiker eigentlich Vorbehalte gegen Juden bzw. den jüdischen Staat hätten. Zudem müssten zuerst einmal die arabischen Nachbarn Israels bzgl. der Einhaltung von Menschenrechten kritisiert werden.

  • ichsachmaso: nachvollziehbar, aber ich kaufe trotzdem keine produkte von ahava.

  • Der Punkt, dass die BDS-Idee nicht zu unterstützen ist, weil sich dort eine nicht kleinzuredende Menge an Faschisten, Antisemiten, Rassisten und Fundamentalisten tummelt, ist meiner Meinung der valideste. Außerdem bleibt es sehr fraglich, ob ein Boykott sich überhaupt in dem gewünschten Sinn auswirkt. Wage ich mal zu bezweifeln, dass dies funktioniert. Wie kann man auch gezielt nur die Unterstützer rechter Fraktionen Israels boykottieren. Halte ich für nicht möglich.

  • Der Bundestag hat "beschlossen", ned "resolutionert"; warum Charlotte Misselwitz (mehrfach) den Ausdruck "Resolution" verwendet, erschließt sich mir nicht.



    Beschlossen hat der BT, daß es keine wieauchimmer gestaltete Unterstützung für Aktivitäten unter dem Banner der BDS-Kampagne oder nur großen Teilen deren Ziele gewährt.



    Inwieweit das antisemitisch gegenüber Menschen jüdischen Glaubens (praktizierend und nichtpraktizierend) ist: "Sie übergeht diejenigen Juden, die für Gerechtigkeit im Nahen Osten kämpfen. Weder die Petition der jüdischen Wissenschaftler aus Israel gegen die Bundestagsresolution noch der Protestbrief von Menschenrechtsorganisationen wie B’Tselem fand Gehör. Die Resolution diskriminiert zudem linke, intellektuelle, in Deutschland lebende Juden, die von größtenteils nichtjüdischen Deutschen für antisemitisch erklärt werden, bloß weil sie nicht so reden und denken, wie es die Deutschen gerne hätten." erschließt sich mir ebenfalls auch nach mehrmaligen Lesens des Beschlusses ( dip21.bundestag.de...19/101/1910191.pdf ) ned.



    Für mich als Deutscher (also ned "nur" Staatsbürger sondern auch Blut- und Boden~, dafür kann ich halt auch nix) ist das quasi das Ziehen der Reißleine, um ned komischen Vereinigungen mit im Kleingedruckten diplomatisch ausgedrückt fragwürdigen Zielen bzgl. Israel (tw. weiterhin) Kohle in den Rachen zu werfen.

    Und ja, da positioniere ich mich als Deutscher; die BDS ist scheiße, weil deren Ziele das Ausradieren des Staates Israel bedeuten; da sind auch keine Relativierungen in irgendeiner Art und Weise für mich gültig, auch wenn sie von Menschen jüdischen Glaubens (praktizierend/nichtpraktizierend), die da natürlich weitaus stärker involviert sind, kommuniziert werden.

    • @Hugo:

      Sie wissen nicht, was Sie "als Deutscher" da schreiben.



      Belegen Sie bitte, wie/wo es stehe, BDS wolle "den Staat Israels" ausradieren?

      Die Resolution des Bundesstags ist übrigens kein Gesetz, weil dann unsere Volksvertreter dort ihren Beschluss dann juristisch begründen müssten, was sie nicht tun können: denn die BDS-Bewegung ist gegen jeglichen Form von Rassismus, auch anti-jüdischen Rassismus. Ihre Ziele begründen sich auf internationalen Recht und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.



      Siehe:



      youtu.be/uR4fgmLUwUk

      • @Ninetto:

        Direkt nirgendwo, deshalbt auch benutzt Hugo das Verb "bedeuten".

        Komische Menschenrechte, bei denen es verlangt wird, zB. einen Schutz vor Anschlägen abzureißen, finden Sie nicht?

        • @h3h3y0:

          Danke.



          Hatte dabei als Erstes das Rückkehrrecht aller Flüchtlinge und deren Nachkommen im Sinn. Als DDR-Bürger kenn ich Grenzanlagen; auch bei ner Zweistaatenlösung, die ja mal in den 1990ern greifbar war, würde Israel sich durch Mauern und Zäune schützen müssen. Halt im Gegensatz zu der DDR ned als Gefängnis sondern eher als ganz lange Stadtmauer zum großen Teil in der Wüste...

  • "da die Palästinenser unter der israelischen Besetzung diese Rechte nicht genießen"

    Ich weiß nicht, welche Rechte die Autorin meint. Könnte es aber sein, dass die Palästinenser in den besetzten Gebieten diese Rechte nicht genießen, weil sie keine israelischen Staatsbürger sind? Die Autorin schreibt ja auch, dass Palästinenser mit israelischem Pass dieselben Rechte genießen. Irgendwie verwirren mich solche Aussagen. Aber auch solche wie "Je mehr ich mit Israel zu tun habe, umso tiefer schmerzt mich die Situation der Palästinenser.

    • @Jack Rosenthal:

      Reisefreiheit, wahl des Aufenthaltortes sind zwei Dinge, die mir spontan einfallen. Benachteiligung bei der Wasserverteilung in der Landwirtschaft ein zweiter. Daran ist aber nicht der Nationalismus in Israel schuld und nicht die Siedler, sondern die Fatah. Es ist eben alles notwendig, was israelische Regierungen und Behörden veranlassen und durchführen. Menschen dritter Klasse sind die Palästinenser deshalb doch noch lange nicht. Es muss halt sein und von Israels Seite kann ja auch kein Input zur Lösung kommen, solange die Palästinenser nicht begreifen, dass sie im heiligen Land eigentlich nichts zu suchen haben.

      • @Hampelstielz:

        Irgendwie drehen wir uns im Kreis. Die Gleichung Israel=böse und Palästina=gut ist mir zu simpel und vir allem Ausdruck einer nicht zu übersehenden Voreingenommenheit gegenüber Israel als Staat, der gegründet wurde, um Juden aus der ganzen Welt ein Holocaust II zu ersparen, aber seit seiner Gründung angefeindet und angegriffen wird und sich wegen seiner Verteidigungspolitik rechtfertigen muss.

        • @Jack Rosenthal:

          Mir ist es auch zu simpel und sogar zuwider bei so einer vertrakten Angelegenheit in moralischen Begriffen aus dem Kindergarten zu denken. Kriterien einer Appartheid zu benennen hat damit aber auch wenig zu tun. Israel stellt, wie jede Nation und jedes Staatsgebilde kein heterogenes Bewusstsein dar. Nicht alles und jeder in Israel ist Nationalist und rechts. Gleiches gilt aber auch für Palästinenser. Palästinenser werden aber entweder verallgemeinert als glühende Fundamentalisten dargestellt oder als selbst schuld, im verständnisvollsten Fall ist das Schicksal eines Palästinensers, seine Unfreiheit und die Repressionen mit denen er zu tun hat, eben ein Kollateralschaden. Ich mag keine Rassismen, keine Einteilung in Existenzberechtigung und ihr Gegenteil.

        • @Jack Rosenthal:

          "Die Gleichung Israel=böse und Palästina=gut ist mir zu simpel..."



          Mir auch, nur überwiegen die, äh, "Israelkritiker*innen", deswegen diskutiere ich da durchaus "Israel=gut, "Palästinenser"=böse, daraus folgt: BDS=scheiße" ;).

      • @Hampelstielz:

        Das ist Ihre Lösung für 50 Jahre Unterdrückung? Die Unterdrückten sollen erkennen, dass sie gefälligst auswandern müssen?



        Viel weiter kann Menschenfeindlichkeit kaum gehen. Den Palästinensern die Auswanderung nahezulegen ist natürlich viel humaner, als deren vertreibung zu fordern, wa? Auch wenn Sie das implizit tun. Unerträglich.

        • @Max Mutzke:

          Das habe ich nicht getan. Die "Vorschläge" waren nicht ernst, sondern ironisch gemeint. Ich hätte im dritten Satz vielleicht so beginnen sollen: "Daran ist ja aber....". Möglicherweise wäre die Ironie dann leichter zu verstehen gewesen. Ironie, wenn man sich nicht kennt, bietet immer die Möglichkeit des Mißverständnisse.

          • @Hampelstielz:

            Ich freue mich ja, dass das ironisch gemeint war. Danke für den Hinweis.



            Leider ist bei diesem Thema die Absurdität der Argumente und auch das Einstimmen in rassistische und nationalistische Narrative oder jedenfalls die Bemäntelung noch der rechtsradikalsten Forderungen und Aktivitäten der israelischen Regirung bei Teilen der (anti)deutschen "Linken" so verbreitet, dass ich keine Ironie vermutet habe. Beim dritten Lesen erschließt es sich dann auch eher.



            Danke

  • Sie wissen wie der Kontext zu verstehen ist und wollen sichtlich nicht dem Judentum die Alija nehmen. de.wikipedia.org/wiki/Alija#Statistik

    Der Staat Israel ist auf Zuwanderung aufgebaut und die ursprünglich einheimische Bevölkerung die vor allem aus muslimischen Bewohnern bestand, hat heute einen Anteil von 10% im Parlament und lebt bevorzugt in Armut und Arbeitslosigkeit.

    Ihre Aufzählung ist daher mager, sehr mager im Hinblick auf die Historie.

    • @Rudolf Fissner:

      Der Staat Israel ist nicht der einzige Staat, der auf Zuwanderung aufgebaut ist. Der gesamte amerikanische Kontinent ist auf Einwanderung aufgebaut. Wieviel Prozent der nord-, mittel- und südamerikanischen Ureinwohner sitzen heute in nord-,mittel- und südamerikanischen Parlamenten? Na? Ich höre. Noch eine Frage: wieviel Prozent det australischen Aborigines sitzen im australischen Parlament, und wie hoch ist der Armutsanteil bei den Aborigines und bei der europäischstämmigen, vorzugsweise aus England eingewanderten Bevölkerung? Sie werfen Israel vor, ein Einwandereland zu sein, das die "Ureinwohner" bewusst benachteilige. Sie messen mit zweierlei Maß.

      • @Jack Rosenthal:

        Einwanderungsland? Lol. Warum dürfen die Landbesitzer dann nich zurück?

        • @Rudolf Fissner:

          Sie haben doch selber geschrieben, dass Israel ein Einwanderungsland ist. Und wer einwandern darf, entscheidet das Land in das jemand einwandern möchte. Wie stellen Sie sich das mit dem "zurück" vor? Nur die 750.000 damals Geflüchteten und noch lebenden, oder alle Kinder und Kindeskinder, die seit 1948 außrrhalb Israels geboren wurden? Noch ne Frage: dürfen auch die aus den arabischen Ländern rund 750.000 vertriebenen Juden, einschl. deren Kindeskinder zurück in ihre arabischen Ursprungsländer?

          • @Jack Rosenthal:

            Ja natürlich ist Israel ein Einwanderungsland, aber eines in dem die ursprünglichen Bewohner nicht einwandern dürfen.

            Wenn Sie da keinen Knoten im Kopf bekommen ...

            Und: Was wollen Sie mit meines Erachtens hirnrissigen Fragen erreichen, wie man dazu steht, Juden in ihre arabischen Ursprungsländer zurückzuschicken erreichen? Suchen Sie sich doch bitte für solche Spiele jemand anderen.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Jack Rosenthal:

        Danke schön. Das ist das von dem ich dachte, dass es mir hätte einfallen sollen.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Ich will dem Judentum gar nichts nehmen.

      Die arabischen Israeli haben eine Repräsentanz von 10 %, weil sie wohl so viele Stimmen bekommen haben.

      Das nennt man dann Demokratie.

      Was sollte ihrer Meinung nach denn geschehen, um das ganze Problem irgendwie zu lösen?

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Was geschehen sollte?

        Zuerst sollten Sie einmal anerkennen, dass selbst arabische Israelis auch ohne Hamas und Co. sehr viel schlechter gestellt sind als der Rest der Bevölkerung. de.wikipedia.org/w..._und_Beschäftigung

  • Stimmt voll und ganz:



    Fight Iranian Imperialism!

  • anschließe mich. But.

    “Kann man nicht machen" ?



    Kann frauman doch. Liggers.

    • @Lowandorder:

      Was heißt den eigentlich "Liggers."?

      • @Thomas Schöffel:

        hier - soviel wie - sicherlich -

        unterm—-etwas laangsaamer -



        als “liekers“ - auch soviel wie - dennoch



        gleichwohl trotzdem ……



        plattmakers.de/de/4044/liekers



        kurz - der Satzzusammenhang ist entscheidend

  • 9G
    93559 (Profil gelöscht)

    ZU dem Argument, wenn man Israel bzw. israelische Politik kritisiere, müsse man auch Syrien und Ägypten kritisieren, wäre zu sagen, dass die Politik dieser Länder sich erstens in erster Linie gegen oder an die eigene Bevölkerung richtet, da gibt es dann so etwas wie innere Angelegenheiten. Ob einem das gefällt oder nicht. Israel unterdrückt und vertreibt aber seit 70 Jahren ein anderes Volk in und von seinem angestammten Gebiet. Zweitens wurde Israel sozusagen zu unserer deutschen inneren Angelegenheit erklärt, Stichwort Staatsräson.



    Und drittens behauptet keines der erwähnten Länder mit zahlreichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit die moralischste Armee der Erde zu haben, keines dieser Länder behauptet im Brustton der moralischen Überheblichkeit die (längst desavouierten) Werte des achso menschenfreundlichen Westens zu verkörpern und auch keines dieser Länder ist abseits jeder Abkommen so mit Atomwaffen bis an die Zähne bestückt. Und ansonsten, inzwischen weitet sich die Kampagne der Israel"freunde" zu einer handfesten Gefahr für die Meinungsfreiheit aus und überzieht mit einer sehr schwammigen Antisemitismusdefinition jüdische und nichtjüdische Kritiker israelischer Politik mit z.T. sozialer Existenz-bedrohender Diffamierung.



    Und das sage ich gerade als jemand, die sich sehr lange mit der Verstrickungen der eigenen Familiengeschichte auseinandergesetzt hat und sehr genau zwischen Politik und Personen zu unterscheiden versteht und um transgenerationelle Übertragungen aus eigener Erfahrung recht gut Bescheid weiß. Ich falle da ganz zweifellos in die Kategorie der "Palästinafreunde" der erwähnten Studie.

    • @93559 (Profil gelöscht):

      "ZU dem Argument, wenn man Israel bzw. israelische Politik kritisiere, müsse man auch Syrien und Ägypten kritisieren, wäre zu sagen, dass die Politik dieser Länder sich erstens in erster Linie gegen oder an die eigene Bevölkerung richtet, da gibt es dann so etwas wie innere Angelegenheiten"



      Okay, dann war wohl die Verfolgung und Ausgrenzung deutscher Juden in Nazi-Deutschland auch nur eine innere Angelegenheit und der Holocaust natürlich auch.

      "Israel unterdrückt und vertreibt aber seit 70 Jahren ein anderes Volk in und von seinem angestammten Gebiet."



      Merkwürdiges Rechts- bzw. Unrechtsbewusstsein.

      • 9G
        93559 (Profil gelöscht)
        @Jack Rosenthal:

        Ich sehe in diesen Ländern keinen Völkermord der Regierung gegen Teil des Staatsvolkes, was der die Massenvernichtung der jüdischen Deutschen und Europäer zweifellos war.



        Und ich sehe allerdings einen vom Westen inszenierten Krieg in Syrien und einen Massenmord durch Sanktionen gegen IRAK, yrien und Iran. Wie war das noch mal mit den 500 000 irakischen Kindern, dereen terben in Folge der Sanktionen Mme. Albright als durchaus zu rechtfertigen ansah.



        Wer misst hier eigentlich mit zweierlei Maß? Der "Westen" auch Israel zählt sich ja zum Westen, darf munter morden in der Welt und gilt gleichzeitig als moralisch hochstehend.Und ja, die Indigenen der USA, in Südamerika, in Australien wurden und werden in einem langsamen Völkermord vernichtet und ihre Überlebenden bis heute entrechtet und stigmatisiert. Glauben Sie ernsthaft, dass Kritiker israelischer Besatzungs- und Kolonisierungspolitik das nicht auf dem Schirm haben und an entsprechenden Stellen/Artikeln kritisieren? Leute, die Menschenrechte verteidigen gegen koloniale und neokoloniale Machtpolitik tun das grundsätzlich und nicht nur gegenüber Israel, wie immer gerne unterstellt wird.



        Übrigens bezeichnend, dass Bolsonario, Trump und Netanjahu und seine Regierung sich so prima verstehen.



        Das sind eben Brüder im Geiste und betreiben die gleiche Politik. Indirekt haben Sie das mit Ihrem Argument ja auch eingeräumt, dass Israel letztlich einen Siedlerkolonialismus betreibt mit allen bekannten Folgen für die Indigenen.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Ich habe ein Jahr lang am Damaskustor, im arabisch geprägten Teil Jerusalems gelebt. Abgesehen von  FAZ und SZ las ich dort die Haaretz und die JPost. Artikel über Deutschland waren in der israelischen Presde deutlich sachlicher als ich das hier über Nahostthemen erlebe. Den elementaren Wunsch von Israelis, Deutschland kritisieren zu dürfen, nahm ich nie wahr. Umgekehrt ist das sehr wohl der Fall. Die Gretchenfrage lautet: Warum ist das so?

  • Sich auf die "Gnade der späten Geburt" zu berufen heißt, unhistorisch zu denken. Das erleben wir tagtäglich z.B. in Form einer blindwütigen Russophobie und generell in der typisch deutschen Schwarzweißdenke. Der Kommentar hier von Frau Misselwitz ist ein guter Versuch, Israelkritik differenziert und sachlich zu analysieren. Auch wenn man ihr nicht in allen Punkten zustimmen will, bleibt es ein guter Kommentar.



    Nach meiner Wahrnehmung nimmt die Kritik an Israel auch deshalb zu, weil die rechtsnationalistische Regierung nichts dazu beitragen wird, die Situation der Palästinenser zu verbessern. Kritik dann mit der Keule "Antisemitismus" zu kontern, ist einfach zu primitiv und passt zu der Ideologie der Rechtsnationalisten.

    • @Rolf B.:

      Dass die Situation der Palästinenser nicht besser wird, liegt m. A. nach vor allem daran, weil deren Führer - Hamas und Fatah - kein Interesse daran hat, dass es den Palästinensern in Gaza und im Westjordanland besser geht.

    • @Rolf B.:

      Zustimmung. Gut zusammengefasst und auf den Punkt gebracht.

  • Als Judaistin habe ich mich ausgiebig genug mit der Geschichte des Nahost-Konfliktes beschäftigt, um zu verstehen, dass man bei keiner der beiden Seiten pauschal von Gut oder Böse, im Recht oder im Unrecht sprechen kann. Dazu ist die Situation zu unübersichtlich, zu vielfältig und zu verquast. Ich unterstütze BDS ausdrücklich nicht, denn trotz aller Defizite und der mehr als kritikwürdigen Situation ist und bleibt Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten. Wenn man die boykottiert, dann muss man Staaten wie Syrien oder Ägypten erst recht boykottieren. Und zweitens nehme ich da durchaus eine deutsche Haltung ein: Der Boykottaufruf hat einen sehr starken Gout, und zwar nach "kauft nicht beim Juden". Was BDS angeht, so mag der Verein als Ganzes nicht antisemitisch sein, einzelne Mitglieder sind es sehr wohl, wie ich im persönlichen Gespräch feststellen durfte. Einhergehend mit einem beklagenswerten Bildungsdefizit ("UNO-Teilungsresolution von 1948 - hä?"). Israels Palästinenserpolitik IST kritikwürdig, aber die der Nachbarstaaten ist es auch. Natürlich darf man Israel kritisieren, aber dies muss differenziert geschehen, unter Berücksichtigung der historischen Fakten. Ich zweifle außerdem, dass sich eine (in meinen Augen erstrebenswerte) Zweistaaten-Lösung dadurch erzielen lässt, dass man kein Sodastream oder keine Totes-Meer-Kosmetik kauft.

    • @Anne Pipenbrinck:

      "Der Boykottaufruf hat einen sehr starken Gout, und zwar nach "kauft nicht beim Juden". Was BDS angeht, so mag der Verein als Ganzes nicht antisemitisch sein, einzelne Mitglieder sind es sehr wohl, wie ich im persönlichen Gespräch feststellen durfte."



      Diesen Argumenten kann ich zustimmen, wie auch der Aussage der Autorin "In Deutschland brauchen wir eine kompliziertere Kritik an Israels Palästinapolitik, die gleichzeitig die Deutschen in die Mitverantwortung nimmt.". Das eigene politische Handeln sollte danach überprüft werden, inwieweit es Antisemitismus reproduziert. Eine Boykottkampagne in Deutschland finde ich da doch recht problematisch. Zumal in der heutigen Zeit der tendenziellen Entabuisierung von Nazi-Ideologie durch AFD, PEGIDA und andere. Offenbar haben viele Deutsche eben nicht verstanden, aus der (deutschen) Geschichte die richtigen Schlüsse zu ziehen.

  • vielen dank fuer diesen artikel, es tut gut, mal etwas zu lesen, was versucht, zu differenzieren.



    irgendwie hat mich das thema immer schon interessiert, vielleicht weil ich deutscher bin, oder viele bekanntschaften in den usa habe und dort juedische kultur viel praesenter ist.



    und ich wuneschte, es gaebe irgendwann mal eine loesung fuer diesen konflikt. und es kommt auch immer wieder dieser moment, wo dieses thema mir zuviel wird und ich nichts mehr davon hoeren kann.



    wie eine loesung aussehen soll, kann man nur erahnen, man kann eher sagen, wie sie nicht aussehen soll. wie zum beispiel die schuldfrage. natuerlich ist es wichtig, sich der historie bewusst zu sein, und von mir aus anteil zu nehmen, aber sobald man mit der schuld anfaengt, ist der diskurs schon zu ende. zudem hat es den bitteren beigeschmack, dass einige dies als rechtfertigung fuer ihre taten ausnutzen. und was mir wirklich in allen diskussionen zu diesem thema fehlt, ist der wille zur selbstkritik. das hoert man nie, von keiner seite, oder die stimmen sind zu leise.



    so gesehen steckt der konflikt noch in seinen kinderschuhen, und das stimmt bei 3500-jaehriger geschichte duester.



    es stimmt schon, wir deutschen sind mit der geschichte israels verstrickt. und einerseits soll man sich aus der politik anderer nationen raushalten. andererseits hat man seine eigene meinung. mit allen erfahrungen, die ich persoenlich mit israelis und in israel gemacht habe, und so sehr ich es eigentlich moechte, dass es nicht so sei, und ich es eigentlich auch nicht sagen brauchte, fuer mich ist der tonus israels leider oft zu arrogant und selbstgerecht. fuer meinen geschmack.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Ich halte es grundsätzlich für fragwürdig, sich in die inneren Angegenheiten anderer Länder einzumischen, es sei denn, man wird offen um Vermittlung gebeten. Das gilt nicht nur für den deutschen Sonderfall Israel, sondern auch für die Ukraine, den Iran, die USA, die Türkei. Was Boykotts bestimmter Waren aus Israel betrifft, halte ich es für eher wahrscheinlich, dass bei einer offenen Deklaration dieser Waren der Umsatz steigt und nicht fällt, da es mehr Bürger gibt, die dann solche Waren bewusst kaufen würden als jene, die sie boykottieren. Ein Boykott wäre ein Eigentor für die BDS.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      wenn man nicht will dass man sich in die Politik seines Landes (kritisch) einmische, soll man umgekehrt aber auch von anderen Ländern nicht verlangen seine menschenverachtendePolitik zu affirmieren, das gilt für so einige Länder, aber wohl kaum ein Land kümmert sich so intensiv darum was in anderen Ländern von ihrer Politik gedacht wird, wie Israel. Die Türkei z.B. behandelt ihre Kurden auch schlecht, hier und wieder beschwert sie sich auch, wenn Sie im Westen dafür kritisiert wird. Aber im wesentlichen hält sie sich bedeckt, würde sie auch noch damit anfangen Antiturkismusdefinitonen und - beauftragte einzufordern... das will ich mir gar nicht ausmalen, aber dass sie es nicht wie Israel macht, ist der entscheidende Grund dafür, dass die Welt sich um die Kurden wesentlich weniger kümmert, leider. Und so kann Frau Merkel sich, wie vor kurzem, ganz entschieden gg einen zukünftigen Kurdenstaat aussprechen (es ging zwar um den im Irak, aber ...), mehr als eine Meldung war dass nicht wert, Diskussionen: keine, was die Kurden dazu meinen: unwichtig.

  • Die These der Autorin verstehe ich nicht ganz. Sie nimmt klug und differenziert Position, bescheinigt zumindest dem deutschen BDS, dass er ein sachbezogenes und nicht antisemitisches Konzept vertritt. Und doch geht das alles nicht - warum?

    Ein Wort zu dem Argument, die Deutschen hätten eine Mitverantwortung für den Nahost-Konflikt. Dieses Argument finde ich sehr zweischneidig und habe es immer abgelehnt. Denn es gibt genug "Linke", die behaupten, gerade wegen der Mitverantwortung sollten wir uns besonders für die Opfer des Konflikts, vorwiegend Palästinenser, einsetzen. Was ja logisch klingt. Ich fand es trotzdem immer pervers so zu denken: dass unsere Vorfahren den Holocaust verübt haben, kann für uns nicht Grund sein, uns gegen Juden oder gegen Fehler des jüdischen Staats zu engagieren. Auch nicht mittelbar. Nein, wenn ich mich für das Recht der Palästinenser auf Bürgerrechte in einem eigenen oder gemeinsamen Staat engagiere, dann nicht wegen meinen Großeltern, die ich hier tunlichst auch dem Spiel lasse, sondern deshalb, weil ich für die Gleichberechtigung aller Menschen bin.

    So wie aber die Shoa kein Grund sein kann, mich gegen Israel zu engagieren (obwohl ich es aus anderen Gründen durchaus tun darf), kann mich die Vergangenheit auch nicht hindern, mich hier und heute für Gerechtigkeit einzusetzen. Das zu unterlassen finde ich genauso schlimm.

    Heißt nicht, dass man jegliche Sensibilität gegenüber Juden vergessen sollte, aber sachlich-politisch müssen wir, aus Gründen, die nur mit der Gegenwart und den Menschen, die heute leben, zu tun hat, unbedingt konsequent unsere Auffassung von Menschen- und Bürgerrechten vertreten.

    Und, ja, wir haben eine Mitschuld am Nahostkonflikt, aber weit weniger durch den Holocaust (zwischen Juden und Arabern in Palästina stand es ubrigens seit Beginn der Einwanderung nicht gut), sondern Schuld sind unsere Politiker, die über Jahrzehnte Praktiken wie Landraub, Sippenhaft, leichtfertige Tötungen usw. schweigend hingenommen haben.

    • @JuR:

      Der Artikel enthält auch ideologische Elemente aus dem politischen Zionismus, der ab 1880 entstand und der in Israel Millionen Nichtjuden diskriminiert.

      Warum Deutsche die Diskriminierungen von Nichtjuden nicht verurteilen dürfen, erschließt sich mir nicht.

      die #BDS-Forderung Nr 2 ähnelt dem Art.3 Grundgesetz sehr. Diese wird von nichtzionistischen Juden unterstützt. Warum nicht auch von Deutschen?

  • Jeder Deutsche, der Art.3+5 Grundgesetz internalisiert hat, kann und sollte die drei BDS-Ziele unterstützen.

    Denn Art.3+5 Grundgesetz täte allen Juden und Nichtjuden in Israel gut.

    Damit könnte auch die brutale, militärische Unterdrückung von >5 Mio Nichtjuden beendet werden.

  • "Das Wort „Apartheid“, das BDS verwendet, finde ich etwas ungenau, weil ander als im ehemaligen Südafrika auch Palästinenser mit israelischem Pass zumindest formal gleiche Rechte genießen..."

    Diese Behauptung ist falsch: weder formal noch informal geniessen Palästinenser-mit-Israelischem-Pass die gleiche Rechte wie jüdischen-Israelis.



    Denn in jeder Israeli-Perso steht unter "Nationalität" ein ethnischen Label darauf: z.B. Judisch, Arabisch, Druze...

    Stellt euch vor, im deutschen Perso würde stehen: Asiastisch, Schwarz, Arabisch ?!



    "Apartheid" ist kein ungenauer Begriff sondern juristisch definiert. Die U.N. hat im 2017 Israel beschuldigt, eine Apartheid-Regime auf Recht zu halten:

    www.reuters.com/ar...port-idUSKBN16M2IN

    Hier hat Haaretz auch über dieses Problem berichtet:



    www.haaretz.com/op...ionality-1.5344174

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Ninetto:

      Warum gibt es dann 13 arabische Israelis als Abgeordnete in der Knesset?

      Warum gibt es ein Gesetz das



      mindestens einen arabischen Israeli im Aufsichtsrat jedes staatlichen Unternehmens vorschreibt?

      Warum gab es immer wieder arabische Minister?

      Warum gab es einen arabischen Botschafter für Israel in Finnland?

      Warum gibt es arabische Generäle in den IDF?

      Neulich wurde ein arabischer Israeli zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Leumi Bank berufen.

      Ganz klassische Apartheid, so wie es in Südafrika war.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Der deutsche Bundestag hat 8% Abgeordnete mit Migrationshintergrund.



        Die Knesset hat 10% Abgeordnete ohne Migrationshintergrund (Einheimische).

        Warum ist das so?

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Die Juden sind keine Einheimischen?

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Sie kennen den Kontext, in dem das gemeint war sehr genau. Natürlich gab es auch immer schon in den letzten Jahrhunderten auch einheimische Juden. Warum aber verschwand die bei weitem mehrheitliche muslimische Bevölkerung.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Auch in Apartheid S.Afrika gab es Bantustans für die Schwarzen, einige Bürgerrechte, hier und da einen nicht-weissen Politiker. Ein paar Alibi-Miniderheiten in Vorzeige-Positionen ändernt nichts an die institionalisierte Rassismus/Unterdruckung in Israel.

        Prof. Richard Falk definierte die Merkmale von Apartheid in der U.N. Untersuchung;

        "The international crime of apartheid was set forth in the 1973 Convention on the Suppression and Punishment of the Crime of Apartheid. The main elements of the crime consist in deliberate and systematic acts of racial discrimination with the purpose of maintaining unlawful structures of domination by one race over another. Our report also considered whether, in the context of inquiring into the presence of apartheid, it was appropriate to consider Jews and Palestinians as distinct races; we found that there was abundant grounding to do so. As our report shows, “race” in this context is treated as a socially and politically constructed category defining a distinct people."



        QUELLE:



        www.thenation.com/...n-apartheid-state/

        Sie wissen auch, renommierten Israelis wie Daniel Barenboim oder Gideon Levy sehr wohl Israel als "ApartheidStaat" bezeichnen? Oder Nelson Madelas Sohn, Mandla Mandela, der Israel "the worst Apartheid Regime" nannte?



        QUELLE:



        www.jpost.com/Isra...heid-regime-515397

  • Ein wohltuend ausgewogener Artikel der auf Rechthaberei und Schwarz/Weiß-Malerei verzichtet.

  • 9G
    91751 (Profil gelöscht)

    Okay, den O-Ton dieses Artikels finde ich doch seltsam. Ich darf den Staat Israel nicht kritisieren, weil die Generation meiner Großeltern grausame Verbrechen begangen hat? Und wenn ich doch dazu komme muss ich zwingend auch darauf eingehen inwiefern ich als "Deutscher" mit daran Schuld bin?

    Bei allem Respekt und ohne die Verbrechen während des zweiten Weltkriegs zu verharmlosen: Ich bin weder daran Schuld, ich habe nicht mitgemacht. Weggeschaut habe ich auch nicht, da ich noch nicht einmal gelebt habe.



    Natürlich darf man nicht vergessen was damals geschah und auch sollte man neue Situationen mit dem Wissen um die Vergangenheit bewerten, aber so wie es im Artikel geschrieben steht klingt das für mich zu sehr nach -sorry- Erbschuld. Und: Gerade weil man weiß wie sehr man Kriegsgegner entmenschlichen kann muss man doch gegen Unrecht aufstehen, wenn man es sieht.

    Mir ist bewusst, dass ich damit in keinster Weise für oder gegen BDS argumentiert habe, aber Menschen für ihre "Abstammung und Ahnen" verantwortlich zu machen ist rückständig, das machen Religionen und Nationalisten

    • @91751 (Profil gelöscht):

      Ich finde diesen lesenswerten Artikel sehr differenziert. Weder lese ich darin etwas von "Erbschuld" oder, dass man keine Kritik an Israel üben dürfte.



      Der Satz, dass Haifa, ja Israel überhaupt ein ganz anderes Gesicht haben würde, wenn es den Holocaust nicht gegeben hätte, macht mich sehr nachdenklich. Für den Holocaust bin ich als 1960 geborener nicht verantwortlich, aber ich habe bei der Beurteilung aktueller Verhältnisse die historischen Entwicklungen zu berücksichtigen, die zu den aktuellen Verhältnissen geführt haben.

      Das hat nichts mit "Erbsünde", wohl aber mit Geschichtskenntnis und noch mehr mit Geschichtsbewusstsein zu tun.



      Und historisch trägt Deutschland die Schuld am Holocaust, er wird immer ein düsterer Abschnitt unserer Geschichte bleiben (vielleicht der düsterste).



      Ich kann daher das Fazit der Autorin gut nachvollziehen, dass uns Deutschen jegliche Israelkritik komplizierter macht. Komplizierter heißt aber nicht unmöglich. Differenzierter muss diese Kritik sein und mit großem Fingerspitzengefühl und großer Sensibilität formuliert.

      • 9G
        91751 (Profil gelöscht)
        @jlMG:

        Lesenswert ist der Artikel allemal und die Autorin kennt mit dem Thema zweifelsohne auch besser aus als ich. Und dennoch: Sätze wie



        "Warum ich als Deutsche trotzdem nicht mitmachen kann."



        "Allerdings gehört zu meinem historisch formulierten Satz auch, dass wir nichtjüdischen Deutschen mit der Diskriminierung angefangen haben."



        "In Deutschland brauchen wir eine kompliziertere Kritik an Israels Palästinapolitik, die gleichzeitig die Deutschen in die Mitverantwortung nimmt."

        finde ich doch seltsam:



        Erstens, weil Menschen aus meiner Generation nicht mitgemacht haben. Zweitens, weil man damit doch wieder einen Unterschied zwischen "Deutschen" und "nichtDeutschen" zieht: ich erwarte von jedem Menschen, dass er aus den Verbrechen während des zweiten Weltkriegs Schlussfolgerungen zieht. Wenn zb ein Kanadier anfangen würde den Holocaust zu verharmlosen fände ich das nicht dümmer als wenn es ein "Deutscher" tut.



        Drittens: Wenn man Zustände kritisieren will muss man vorher nicht mit der Selbstgeiselung beginnen, da begangenes Unrecht kein neues rechtfertigt.

        Interessant finde ich den Artikel auf jeden Fall. Und wenn die Autorin so empfindet ist es auch nur Richtig es so zu schreiben. Dennoch bin ich schon etwas überrascht, wie schnell mir hier widerliche Motive unterstellt werden, wenn ich nicht mit ihr übereinstimme. Das ist nicht auf deinen Beitrag bezogen.

        • @91751 (Profil gelöscht):

          "Erstens, weil Menschen aus meiner Generation nicht mitgemacht haben"

          Die NSU-Morde geschahen im selben Geist wie die Massenmorde im Holocaust. Die NSU-Mörder waren Mitglieder Ihrer Generation. Mich würde allerdings interessieren, warum Sie den Holocaust als vergangenes "Unrecht" und die israelische Palästina-Politik als "neues Unrecht" in einem Atemzug auf dieselbe Stufe stellen.

      • @jlMG:

        Das Thema Erbschuld kommt in dem Artikel ca. zehn mal vor.



        Kleines Beispiel:

        "Und deshalb haben wir als Täter nicht das Recht, dem Misshandelten zu sagen, dass er Unrecht verübt"

        Mich als Täter zu bezeichnen finde ich von der Autorin eine ziemliche Frechheit. Wie kommt sie darauf? Weil ich einen deutschen Pass habe? Ich dachte Sippenhaft gäbe es nicht mehr.

    • @91751 (Profil gelöscht):

      ach nee - die "Ende der späten Geburt"

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @91751 (Profil gelöscht):

      "Bei allem Respekt und ohne die Verbrechen während des zweiten Weltkriegs zu verharmlosen: Ich bin weder daran Schuld, ich habe nicht mitgemacht. Weggeschaut habe ich auch nicht, da ich noch nicht einmal gelebt habe."

      Aber Sie gehören Sie zu dem Kollektiv, dass vor 70 Jahren versuchte, diese andere Kollektiv, die Juden, vollständig zu vernichten.

      Und weil das so war, gibt es jetzt diesen Staat Israel.

      Eine gewisse Sensibilität sollte man da doch erwarten können, oder? Oder wollen Sie nur auf ihren Goethe stolz sein?

      Ach ja, es gab keine Verbrechen "während des Zweiten Weltkriegs", der ganze Krieg war ein Verbrechen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        "Oder wollen Sie nur auf ihren Goethe stolz sein?"

        Ich bin nicht stolz auf Goethe.er mag ein grosser poet gewesen sein ,aber in seiner dissertation hat er sich aus opportunismus auf die seite der apologeten der sklaverei gestellt.



        die these 56 seiner dissertation lautete:“Die Sklaverei ist Bestandteil des Naturrechtes“



        diesbezüglich vertrat er keine andere meinung als viele ideologen des liberalismus und des konservatismus seiner zeit

        und um die staatskasse seines fürsten zu füllen hat er sich am handel mit söldnern beteiligt.



        an der bespitzelung kritischer studenten und der unterdrückung der bauern war der geheimrat auch beteiligt.







        www.focus.de/kultu...er_aid_180384.html



        www.amazon.de/Goet...imar/dp/3423307102

        warum die brd mit Goethe-instituten für sich wirbt begreife Ich nicht.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Und die Verfolgung der Juden begann nicht erst im Krieg, sondern bereits 1933.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Welches Kollektiv? „Deutsche“ ja wohl nicht. Denn die Juden (aus Deutschland) waren ebenfalls deutsche Staatsangehörige. Welches „Kollektiv“ meinen Sie also?

        Vererbt wird da gar nix. Ich sehe nur die Verantwortung des deutsche Staates als Organisation sowie konkrete individuelle Schuld von Beteiligten und konkrete individuelle Verantwortung von Bürgen daran zu erinnern und Erneutes zu verhindern

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Das die Juden aus dem Kollektiv der Arier ausgemeindet wurden, davon haben Sie schon einmal gehört?

          Dass Sie für sich keine Verantwortung sehen, das ist jetzt nicht die Schlagzeile des Tages. Das ist banal und alltäglich.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Warum sollte man dem Nazikonzept, welches Sie hier als Argument posten folgen? Ist das ein Spielchen für Sie? Juden waren deutsche Staatsangehörige und das ist genau jenes Konzept, welches Sie als „Kollektiv“ bezeichnen. Juden wurden nicht als Deutsche vergast und Menschen machten sich nicht Schuldig, weil sie die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen. Sie machten sich des Mordes, des Folterns und tausend anderer Sachen schuldig.

            Zudem bringen Sie Verantwortung und Schuld durcheinander. Schuld stand ursprünglich oben zur Debatte. Bleiben sie also bitte dabei und wechseln nicht einfach das Thema.

            Wenn Sie sich in dem Zusammenhang eine Schuld bewusst sind, dann nennen Sie die doch bitte.



            Waren Sie in rechtsextremen Kreisen tätig? Holocaustleugner? Wohl sicher nicht. Aber da Sie so sehr auf ihre Schuld beharren: raus damit!

            Ihr letzter Satz rutscht ins Unverschämte ab. Wenn ich schreibe das man als Individuum die Verantwortung hat daran zu erinnern und Erneutes zu verhindern, Sie sich daraus „Dass Sie für sich keine Verantwortung sehen, “ basteln, zeigt, dass die Thematik für Sie keine ernsthafte Angelegenheit ist.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              "Menschen machten sich nicht Schuldig, weil sie die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen. Sie machten sich des Mordes, des Folterns und tausend anderer Sachen schuldig."

              Und die Mehrzahl der Täter hatte nun mal die deutsche Staatsbürgerschaft.

              Das soll mal für heute reichen, Herr Oberlehrer.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Sie weichen übrigens schon wieder von ihrer Ausgangsbehautunab,, dass alle heutigen Deutschen schuldig snd.

                Natürlich waren die Täter in erster Linie Deutsche. Das ist ne Binse. Warum aber sollen die heutigen Kids schuldig sein.

                Die Kollektivschuldthese, die im Rahmen der historischen Verbrechen der Nationalsozialisten existiert, ist m. W. keine die Erbschuldgedöns beinhaltet oder eine solche am Pass festmacht.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Und warum machen sich dann ihrer Meinung heutige Jugendliche mit deutscher Staatsangehörigkeit immer noch schuldig?

                Und wessen sind Sie nach eigener Logik schuldig? Um ihren unverschämten Satz leicht verändert zu wiederholen: „Dass Sie für sich keine Schuld sehen, das ist jetzt nicht die Schlagzeile des Tages. Das ist banal und alltäglich.“

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Wie kann man zu einem Kollektiv gehören, das vor 70 Jahren Verbrechen begangen hat, wenn man erst Jahrzehnte später geboren wurde?



        Nur weil ich einen deutschen Pass habe gehöre ich ganz sicher nicht zu diesem Kollektiv.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @fisch_kopp:

          Was würde in Ihnen vorgehen, wenn eine Holocaustüberlebende in einem in englisch oder hebräisch geführten Interviev plötzlich "Achtung" oder "schnell schnell" sagt?

          Welches Bild entsteht vor ihrem inneren Auge? Keins? Dann gehören Sie nicht zu diesem Kollektiv.

          In meiner Jugend hat sich ein französischer Kioskbesitzer geweigert mich zu bedienen: "Sale Boche" hat er gesagt. Wahrscheinlich weil meine Vorfahren seine umgebracht haben.

          Was so ein Kollektiv erlebt, das tradiert sich. Sei es auch durch völliges Verschweigen.

          Bis ich selbständig anfing zu denken, gab es in unser Kleinstadt nie Juden, keine Kommunisten und Nazis sowieso nicht. Das war der common sense. Und der saß bei der Generation in den Genen.

          Das alles kann man nicht ablegen wie einen alten Mantel.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Um Ihre Frage zu beantworten:

            Keins. Absolut keins. Warum auch?

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @fisch_kopp:

              Nun ja, weil es eine menschliche Regung wäre. Aber die empfindet man oder eben nicht.

      • 9G
        91751 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        "Aber Sie gehören Sie zu dem Kollektiv, dass vor 70 Jahren versuchte, diese andere Kollektiv, die Juden, vollständig zu vernichten."

        Nein? Mit den Leuten die sich zu diesem Kollektiv zählen bekomme ich regelmäßig Probleme.

        "Oder wollen Sie nur auf ihren Goethe stolz sein?"

        Meinen Goethe? Es ist mir gerade ein Rätsel wie du darauf kommst, dass ich mich in irgendeiner Weise über Deutschland definiere. Könntest du mir erklären welche Teile meiner Aussage auf so etwas hindeuten?

        "Ach ja, es gab keine Verbrechen "während des Zweiten Weltkriegs", der ganze Krieg war ein Verbrechen."

        Da muss ich zustimmen. Allerdings ist "während des zweiten Weltkriegs" sehr einfach als Zeitangabe zu erkennen. Und jetzt unterstellst du mir dass ich schon mit diesem Satz verharmlose? Ernsthaft?

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @91751 (Profil gelöscht):

          "Nein? Mit den Leuten die sich zu diesem Kollektiv zählen bekomme ich regelmäßig Probleme."

          Das verstehe ich gut. Nur geht es nicht darum, ob Sie sich über Deutschland definieren oder nicht.

          Sie sind deutsch und unsere Vorfahren haben das getan. Und aus vielerlei Gründen und auf vielerlei Arten wirkt das alles noch bis heute fort.

          Ich denke, man kann sich dem nicht entziehen. Falsch, man sollte sich dem nicht entziehen.

          Ok, das mit dem Weltkrieg war wohl übertrieben, sorry dafür.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            "Nur geht es nicht darum, ob Sie sich über Deutschland definieren oder nicht.



            Sie sind deutsch und unsere Vorfahren haben das getan."

            Es geht also nicht darum, wie man sich selbst definiert, auch nicht darum, wie man sich verhält und welcher Einstellung nach man handelt, sondern es gilt, welcher zufälligen Abstammung man ist. Völkisches denken, in diesem Fall anscheinend geradezu ein Identität stiftendes. Auf einmal definiert man sich über die eigene Nation, daher wohl auch desöfteren die recht spießige Art. Tief in einem ruht er auf seinem Biedermeiersessel.

          • 9G
            91751 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Ich habe auch bewusst darauf verzichtet eine Bewertung über den BDS oder Israel abzugeben- dafür fehlt mir jede Menge Wissen.

            Und entziehen kann man sich dem tatsächlich nicht, jedoch finde ich nicht, dass man als deutschstämmiger andere Konsequenzen ziehen muss als ein anderer Mensch.



            Was in diesem Falle heißen soll: Ich hoffe, dass man den Holocaust als Verbrechen benennt, egal ob der eigenen Opa ein Nazi war oder ein KZ-Gefangener. Emotional sind diese Fälle natürlich grundverschieden. Aber deswegen muss ich als "Deutscher" keine andere Kritik (oder weniger Kritik) hervorbringen als andere- differenziert sollte sie in jedem Fall sein.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @91751 (Profil gelöscht):

              "Aber deswegen muss ich als "Deutscher" keine andere Kritik (oder weniger Kritik) hervorbringen als andere- differenziert sollte sie in jedem Fall sein."

              Da machen Sie sich mal keine Sorgen, "Israelkritik" ist ja gewissermaßen Volkssport.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Viel erstaunlicher ist doch, dass Israelverteidigung gegen jedwede Kritik ganz unabhängig vom Inhalt der geäßerten Kritik ein Volkssport geworden ist, der sich neuerdings auch im Bundestag breitmacht.



                Ich habe mir Ihren Text hier wirklich mit einigem Erstaunen zu Gemüte geführt, Ihre "Kollektive" vor allem, zu denen im Fall des deutschen Kollektivs ungefähr alle Menschen außer den Juden gehören und das gleich noch in ein arisches Kollektiv weitergebildet wird . Die Juden hingegen bilden in Ihrer Welt ein eigenes Kollektiv.



                Juden vs. Arier lautet also Ihre Geschichtsinterpretation oder zumindest die Interpretation, die die denjenigen vorhalten wollen, die sich nicht freiwillig dem Unterlassen jeglicher Kritik an der israelischen Politik schuldig machen.



                Ist Ihnen das nicht peinlich? Viel antisemitischer kann man Kollektive eigentlich nicht bilden. Und Ihrem vermeintlichen Kampf gegen den Antisemitismus, der sich vor allem in der steten Verteidigung Israels Bahn bricht, erweisen Sie damit wirklich gar keinen Dienst. Insgesamt wäre es angesichts der rechtsradikalen Ausfälle der israelischen Regierung längst Zeit, mal ein weniger Vorwärtsverteidigung an den Tag zu legen, sofern einem Menschenrechte irgendetwas bedeuten.