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Enttäuschendes Ende der COP27Mit Vollgas Richtung Klimahölle

Bernhard Pötter
Kommentar von Bernhard Pötter

Der größte Erfolg von Scharm al-Scheich war, dass es keine Rückschritte gab. Das illustriert, wie jämmerlich die Klimapolitik auf globaler Ebene ist.

Bitterer Geschmack bleibt nicht nur bei den Demonstranten nach der COP27 Foto: AP Photo/Peter Dejong

D ie COP27, die nun quälend spät zu Ende gegangen ist, war in vielen Belangen historisch: Zum ersten Mal wurde ein Fonds für die Hilfe bei Klimaschäden beschlossen. Zum ersten Mal hat eine Präsidentschaft, die ägyptische, alle Ausgewogenheit einer UN-Konferenz missachtet, die Sicherheitsregeln gebrochen, die Menschenrechte geknebelt und die Konferenz an den Rand des Abbruchs getrieben. Und zum ersten Mal hat die EU versucht, beim Klima als ernst zu nehmender Player zu agieren – und ist damit nur halb erfolgreich gewesen.

Nicht zum ersten Mal jedoch hat die Konferenz leider mal wieder eine ganze Reihe von Chancen verpasst, die Klimakrise wirklich anzugehen: einen entscheidenden Ausstieg aus allen fossilen Energien zu beschließen, die Subventionen zu kürzen, die Erneuerbaren massiv auszubauen, die Wälder wirklich zu schützen – nicht nur Ankündigungen, sondern ernsthafte Ziele und Kooperationen. All das hat es viel zu wenig gegeben und der Weg in die Heißzeit ist weiter vorgezeichnet.

Der größte Erfolg von Scharm al-Scheich war – neben dem Fonds für Klimaschäden, der eine wirkliche Errungenschaft ist, die kaum jemand erwartet hatte – die Tatsache, dass es keine Rückschritte gegenüber den Beschlüssen von Glasgow 2021 gab. Das illustriert, wie jämmerlich unzureichend die Klimapolitik auf globaler Ebene ist. Bei allen Fortschritten bei den Erneuerbaren und bei regionalen Erfolgen sind wir weiter auf einem „Highway in die Klimahölle“, wie UN-Generalsekretär António Guterres zu Beginn der COP warnte. Und wir freuen uns darüber, dass es nicht noch schlimmer wird – anstatt endlich irgendwann damit anzufangen, tatsächlich die Emis­sio­nen radikal zu senken, wie es die Wissenschaft fordert.

Denn auch das galt als Erfolg von Scharm al-Scheich: Die 1,5-Grad-Grenze wurde verteidigt. Das heißt, sie wurde nicht verteidigt. Was für erfolgreich gehalten wurde, war der Beschluss, die 1,5 Grad bis 2100 nicht zu überschreiten. Ob das naturwissenschaftlich noch machbar ist oder nicht, ist fast nachrangig. Es ging um den politischen Beschluss. Es verschleiert aber, dass die wirkliche Gefahr für die 1,5-Grenze nicht so sehr von denen ausgeht, die die Beschlüsse zurückdrehen wollen. Sondern von denen, die weder die Beschlüsse fassen noch die Politik machen, damit die Emissionen so radikal sinken können, wie es nötig ist.

Die sitzen nicht nur in China oder Saudi-Arabien, sondern überall da, wo gegen radikale und schnelle Klimapolitik Front gemacht wird. Denn nur so lässt sich beim Abbiegen vom Highway Richtung Klimahölle noch die Kurve kriegen. Die Ausfahrt Scharm al-Scheich haben wir verpasst. Mit Vollgas.

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Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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53 Kommentare

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  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Mit Vollgas und ohne zu bremsen!



    Wenn dann noch 40tausend zu Konferenzen fliegen, geht es noch schneller.



    Warum soviele Leute dort sein müssen, erschliesst sich mir nicht.



    Sind zig Reporter und Luisa Neugebauer wirklich unverzichtbar?



    Laufen die alle zu Fuss oder fahren mìt der Bahn? Anschliessend halten sie in dem Land ihr Gesicht in die Kamera um zu betonen, wie wichtig der Klimaschutz sei.



    Finde den Fehler!

  • Der Ausbau des Schienenverkehrs und politisch begleitete Maßnahmen, die dazu führen, dass jede Menge Fracht auf die Schiene kommt, wäre ein Erfolg in Sachen Klima.



    Seit Jahren versagen diese Politiker aber.



    Fährt man auf der A2, so sieht man zu 90% polnische LKW. Was soll das?

    • @Herry Kane:

      Bahnstrecke Berlin - München

      "Zehn Milliarden Euro hat das Projekt gekostet, zig Tunnel wurden gebaut, unter anderem durch den Thüringer Wald. Dazu einige Brücken. Das Ganze sieht ziemlich beeindruckend aus, hat aber auch ewig gedauert."

      www.deutschlandfun...ke-muenchen-berlin

      Aber Scholz gibt 100 Mrd für die Bundeswehr aus.

      Seit Jahrzehnten gepennt!



  • Es sieht nicht gut aus und es werden offenbar kaum Maßnahmen unternommen, daran etwas zu ändern. Maßnahmen gegen die Klimakrise sind wichtig. Ebenso problematisch ist das Artensterben und Maßnahmen dagegen. Die Klimakrise ist allerding nur nur ein relativ kleiner Einflussfaktor auf das Artensterben. Weitere Ursachen sind menschliche Eingriffe wie Flächenverbauch für auf Massentierhaltung zunehmend ausgerichete, industrialisierte Landwirtschaft, für Ressourcen/Naturausbeutung, für Industrie, für Wohnen, für Verkehr ... damit einhergehende Vergiftung und Zerstörung von Umwelt und damit die Lebensgrundlagen für Mensch und Tier (von denen wiederum die menschliche Existenz abhängt). Leider taucht Artensterben - obgleich das 6. größte im Zuge der Geschichte dieses Planeten, im Kommentar gar nicht auf. Es müssen Naturschutzgebiete neu ausgewiesen werden und bisherige erweitert werden. Hierbei geht es nicht bloß um Eisbären, Nashörner und Elefanten sondern um eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, um dessen Erhalt gekämpft werden muss. Momentan sterben immer mehr, immer schneller aus. Viele sind also bereits unwiderbringlich verloren und es werden immer mehr. Dies reißt immer mehr Löcher in Nahrungsketten. Fehlen zu viele funktioniert das Nahrungsnetz nicht mehr und Ökosysteme kollabieren.



    Ein Vortrag zum Thema mit veranschaulichender Präsentation von Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht:



    www.youtube.com/watch?v=cO02czG4U-s

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Hier ist eine - verständliche - trübe Stimmung. Nur in Freiheit stattfindende Anpassungen der sozialen Lebensformen könnten - wenn wir Glück haben - wenigstens manchen Teilen der Menschheit eine eingermaßen gute Zukunft geben. Bitte daran denken - man trifft sich wieder, und das sollte im Guten geschehen, damit wir die Chancen nutzen können, die vielleicht bleiben.

  • Tja, ich Frage mich wie viele solcher Nullnummern es denn noch braucht, bis die Techno- und Zweckoptimisten begreifen, dass der Komplex aus kapitalistischer Systemimmanenz, Lobbyismus und Desinformation, psychlogischer Verdrängung und Verleugnung und kurzsichtigem Egoismus eine rationale, d.h radikale Klimapolitik unmöglich macht. Drei Grad mehr bis 2100, d.h. eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass was wir unter Zivilisation verstehen nicht bestehen wird. Wo nicht durch unmittelbare Auswirkungen, da durch brutale Ressourcen- und Verteilungskämpfe und Migrationswellen im Bereich 500 Millionen aufwärts. Deep Adaptation!

  • Bemerkenswert an COP 27 ist die Renaissance des Ablasshandels. Für Nichtreligöse: Einst bot die Katholische Kirche gegen Entgeld den Sündenerlass. Genau dass wurde auf der Konferenz von Deutschland jetzt als Erfolg verkauft. Die vom Klimawandel betroffenen Staaten bekommen Geld der Industrieländer. Mehr nicht! Wir produzieren also weiter wie bisher, verseuchen die Umwelt und schicken ein paar Milliarden an von der Katastrophe betroffene Staaten. Aber bei uns geht es - unter dem Grünen Auto-Mischterpräsidenten Kretsch - fröhlich weiter mit dem Raubbau. Unsere schäbige Republik ringt sich nicht einmal zu Tempo 130 durch. Alleine das würde schlagartig Emissionen senken. Ausbau von Windenergie - lachhaft. Insofern Folgerichtig, wenn sich die Minister der Grünen aktuell eher als Bellizisten profilieren und den Kotau vor der Industrie der SPD-Umweltministerin überlassen.



    Es bleibt eine düstere Vision: Die Umweltbelastungen in der südlichen Hemisphäre nehmen zu, die Flüchtlingsströhm auch. Sie werden diffamiert, gegen die 'wir' uns schützen müssen. Das Mittelmeer wird zum Massengrab. Einst plädierte Frau Petry als AFD-Chefin für das Schiessen auf Flüchtlinge - diese zynische Vision wird absehbar mehrheitsfähig. 50 Jahre Kampf gegen Umweltzerstörung erweisen sich, angesichts der rasanten Entwicklung und der Anpassung der Grünen als ökologische Niederlage. Wer glaubt, im Frühjahr gehen die AKWs vom Netz, ist naiv. Für Energielieferung unterstützen wir Diktaturen und Umweltsauereien wie Fracking. Wir steuern auf Konflikte zu, die eine gesellschaftliche Barbarisierung nach Außen und Innen zur Folge haben werden - siehe die wachsende Hetze und Kriminalisierung der 'Last Generation'. Nix Neues: In den 1970er Jahren wurden AKW-Gegner auch mit der RAF in einen Topf geworfen. Aber davon wissen die heutigen Grünen nichts mehr - oder wollen es aus Machtgründen nicht wissen - Gnade der späten Geburt...

    • @Philippe Ressing:

      Ja köstlich oder? Heutzutage kann eine Regierung es als Erfolg verkaufen, wenn sie Steuergeld ins Ausland verschenkt. XD

  • @HOPEDRONE

    Tatsächlich :-(

    Wann sterben endlich diese Dinosaurier aus?

  • Also scheinbar waren die Stimmen der vielen Menschen dieser Erde für ein lebensfreundliches Klima und soziale Gerechtigkeit wieder nicht laut genug.



    Sonst hätten die Einflussreichen Entscheidungsträgern auf dem COP27 das gehört und anders entschieden.

    Ob das daran liegt, dass die Öl-Gas-und-Kohle-Multis auf dem COP27 noch lauter und so gut vertreten waren oder nicht ändert nichts an der Tatsache, dass wir jetzt noch härter an der Vollbremsung vor der Hölle arbeiten müssen.



    Also legen wir noch mehr los für Klima und Gerechtigkeit!

    • @Nilsson Samuelsson:

      Erst wenn wir uns weigern mit unseren Autos auf die Straßen zu fahren und somit Industrie & Wirtschaft Hautnah merken, es kommt keiner mehr - wird ein Umdenken stattfinden, und es wird von Industrie & Wirtschaft auf die Politiker Einfluss genommen - wie immer wenn es um die Interessen von Industrie & Wirtschaft geht...



      Noch will man ja von der Politik unsere Kinder, die auf Ihre Art , auf die Klimakathastrophen aufmerksam machen, einfach von den Straßen holen und einfach einsperren.



      Ungeheuerlich !

      • @Alex_der_Wunderer:

        Ja, wirklich ungeheuerlich!



        Die Aktivist:innen-Einsperr-Politik wurde noch Aufmerksamkeitssüchtig von CDU-mit-Merz lautstark befürwortet.

        • @Nilsson Samuelsson:

          👍

  • Gut, dass ich in 30 Jahren nicht mehr da bin.

  • nicht nur klima - die gesamte soziale perspektive ist fürn .....



    Und das nicht erst seit gestern.

    SOZIAL = alle am relevanten system beteiligten teile.



    Das relevante system ist hier die menschliche gesellschaft und smit der gesamte globus, denn alles hängt zusammen.

    Die Sonne, mit der Erde, mit dem Wasser, mit den Genen, mit der Wahrnehmung, mit den Ideen, mit der Moral!!!!



    Das alles ist die welt des SOZIALEN!

    Und so versagt die menschheit nicht erst seit gestern daran, alle teile im system zu respektieren und für alle eine win-win situation herzustellen.



    Vor allem, weil viele die wahrheiten nicht kennen, die wahrnehmung und das wissen nicht besitzen, um diesen zustand zu erkennen und moralisch - sozial konsequent - zu entscheiden.



    Um eben frieden zwischen allen teilen herzustellen.

    Und dies muss man benennen, damit sowohl die wahrnehmung als auch die ideen endlich sich dem anpassen, was nötig ist um frieden herzustellen und mehr als das - glück für jedermann.

    Die weisheit der politiker der letzten 15.000 jahe war zu fast allen zeiten kritisierbar. Und gerade heute, im angesicht von so viel wissen und sozialer relevanz, muss man das auch konsequent formulieren. weit über das klima hinaus! es ist eine grundlegende kompetenz- und ausirichtungsfrage die hier permanent gestellt werden muss.

    die ideologien der politker und aller leute müssen weitaus stärker kritisiert ud refomiert werden. und dazu muss der soziale raum RICHTIG ERFASST WERDEN!!!!



    Und die Presse muss das an die leute bringen!!!!!



    Da das bildungssystem leider auch inkonsequent und mangelhaft ist, sowie keine vernünftige landesweite kommunikation stattfindet!

    am besten wäre ein informationsministerium und ein bürgertablet für alle. damit das wissen und die wahrheit in der gesellschaft anständig geteilt werden können. mehr chancen und verbindungen entstehen. hätte schon längst passieren können ... im guten alten cerebralen neuland ... wenn sie nicht so stur und asozial wären!

  • "Highway in die Klimahölle“, UN-Generalsekretär António Guterres ist einer der wenigen, die die Situation seit Längerem in aller Klarheit benennen:

    Es handelt sich um einen Krieg gegen die Natur, der in voller Stärke auf uns zurückfällt. Der Klimawandel tötet nicht erst in der Zukunft, er tut es bereits jetzt.

    Das 1,5 Ziel ist nach allem, was bekannt ist, nicht erreichbar. Dafür müsste ja ein radikaler Wandel da sein, stattdessen steigt z.B. Deutschland in Investitionen in fossile Energie ein. Es bleibt bei der Fleischernährung etc. Veganer Eltern haben Schwierigkeiten, Kindergärtenplätze für ihre Kinder zu finden, obwohl ihre Ernährung bei weitem weniger das Klima belastet, als die Ernährung der anderen.

    Es ist eben eine verkehrte Welt. Der Klimagipfel ist gescheitert, wobei sein Scheitern bereits absehbar war. Der Ukraine-Krieg hat auch grüne Kräfte in politischer Verantwortung davon überzeugt, dass der Klimawandel nur noch eine verbale Priorität ist.

    Europa bereitet sich weiterhin darauf vor, sich gegenüber den Klimaflüchtlingen abzuschotten. So wie es aussieht, wird es eine gnadenlose Abschottung sein in einer gnadenlosen Welt.

    Dass niemand über dieses Thema spricht - wie umgehen mit einer Vervielfachung der Anzahl der Geflüchteten - macht die Sache nicht besser, sondern unheimlicher.

  • Wir sehen: Es geht nicht mit Verzicht. Das Tempolimit spart weltweit garnichts, ein Reiselockdown ähnlich Coronazeiten ebenfalls nichts. Wenn wir den Chinesen und den anderen Verbraucherstaaten nicht eine Perspektive für Wohlstand bieten, wird es nichts mit dem Klimaschutz, auch dann nicht, wenn wir uns selbst geißeln mit Verzicht und Verboten.

    • @Gorres:

      Es wird eh nichts mit dem Klimaschutz. Diese Konferenzen sind reine Alibiveranstaltungen ohne jeden Wert. Erst wenn sich eines fernen Tages die Notwendigkeit herumgesprochen hat, passiert da was. Also frühestens in 30 oder 40 Jahren. Ob wir in D derweilen herumzappeln oder nicht, interessiert niemand.

  • Es war ein Schritt in die richtige Richtung, weitere werden und müssen folgen - daran müssen alle Menschen und Politiker*innen ständig erinnert werden - ohne Greta Thunberg wären wir noch viel weiter zurück, danke Greta

  • "ein Test meiner Technik ohne Bedeutung"

  • 6G
    650228 (Profil gelöscht)

    Um eine "radikale und schnelle Klimapolitik" umzusetzen, müssten aber zwingend auch Maßnahmen ergriffen werden, um das dafür notwendige Personal zu rekrutieren: Techniker, Ingenieure, Informatiker, Verwaltungmenschen, Biobauern, Polizisten usw. Wo sollen die in Deutschland plötzlich herkommen? Realistisch müsste man dafür doch jetzt anfangen, über eine Einschränkung der Berufsfreiheit zu diskutieren und diese dann zügig umzusetzen. Fächer und Berufe, die keinen Benefit für die Umsetzung der "radikalen und schnellen Klimapolitik"

    • @650228 (Profil gelöscht):

      Da legen Sie den Finger auf die Wunde. Es gibt inzwischen genügend Menschen, die über Klimawandel quatschen, schreiben, sich ankleben etc.. Damit ist es aber nicht getan; ist aber evtl. einfacher als anpacken.

      • @resto:

        Dass viele Menschen TATSÄCHLICH in der TIEFE die Probleme erfasst haben, glaube ich nicht. Und so ist Aufmerksamkeit und Druck eine gute Sache. Wie das erreicht wird, ist wiederum eine andere Frage.



        Dann geht es um die Umsetzung und Transformation - ja, aber auch um eine tatsächlich radikale und schnelle Politik gegen die ökologischen Krisen. Und bisherige Ansätze - gerade was Transformation von Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen angeht - reichen nicht aus. Es wird sich diesbezüglich allzu oft in die eigene Tasche gelogen und Ansätze verwässert und unwirksam gemacht.

  • 1963 wurde "der stumme Frühling" bei uns am Familientisch diskutiert. Später kam der Bericht des Club of Rome. "Small is beautiful" erschien 1973 erstmals auf englisch. In den 70-ern viele engagierte Ideen für eine Klimawende, mit der damaligen einfachen Technologie war schon einiges möglich, Solarthermie und Windenergie. Die Photovoltaik war noch in einem frühen Stadium.



    80-er Jahre Waldsterben und Pseidokrupp, die Zeit der Nachrüstung, die Antiatom-Bewegung, der Atomunfall in Tschernobyl mit Nachwirkungen bis heute, die immer deutlicher werdende Dringlichkeit für Veränderungen und für ein Reduzieren der Konsumansprüche.



    Die lange bekannten Ursachen der Klimaerwärmung durch Treibhausgase, dazu massive verluste an Biodiversität, an Süßwasserreserven, an fruchtbaren Böden, an Wäldern, nicht nur Regenwäldern, Überfischung der Meere.



    Aber was taten wir: Mehr, mehr, mehr konsumieren, mehr mehr mehr Energie verbraten, Ürlaubsziele immer weiter weg, Produktionen immer weiter auseinandergerissen mit immensen Transportaufwänden (bloß in Geld ausgedrückt zu billig).



    Da sitzen wir, gucken Klimakonferenzberichterstattung, über unsere Köpfe hinweg donnern die Fluchzeuge aus welchen Gründen auch immer zu welchen Zielen auf´ch immer. Selbst die Zahl der Autos hat während Corona nochmal zugenommen und die Firma Herrenknecht verkauft noch mehr Tunnelbohrmaschinen nach Stuttgart und gern auch nach München und sonstwohin. (ich weiß nicht, wer die M´Baumaschinen für den Fehmarnbelt verkauft).



    Die Sommer werden jetzt schon so heiß, dass die Städte nach Lösungen für den Sommer suchen, Wälder brennen auch in Deutschland, Grundwasserspiegel sinken, Ernten verkommen auch in Deutschland.



    Willkommen in der Klimahölle, wir haben den Fuß nie vom Gas genommen - wissend, wohin die Reise geht.

    • @Zeit und Raum:

      "Aber was taten wir: Mehr, mehr, mehr konsumieren, mehr mehr mehr Energie verbraten, "

      Sie übersehen, dass sich die Bevölkerung seit 1963 mehr als verdoppelt hat. Diesen Elefanten im Wohnzimmer wollen viele Klimaschützer nicht sehen.

      Dann sagen sie gerne, die ärmeren Milliarden Menschen tragen gar nichts zum Klimawandel bei. Aber sie sagen auch: Holt die Menschheit aus der Armut. China und Indien haben genau das getan. Folge: 3 Milliarden Menschen konsumieren jetzt deutlich mehr. Das gleicht jeden Spareffekt im Westen aus.

  • Nun, für die Erwärmung bis 2100 wird es letztendlich nur eine tatsächliche Antwort geben.

    Und da muss man nüchtern fragen:



    Wie wahrscheinlich ist es, dass sie bei höchsten 1,5 ° liegen wird?

    Wohl eher gering.

    Denn ändern ließe sich das (bekanntlich) nur global.



    Und die Länder, die am meisten daran ändern könnten, sind eben ganz andere, als diejenigen, die durch den Klimawandel unmittelbar existenzbedroht sind.

    Bisher hatte die USA immer gebremst und blockiert, jetzt hat es die Rollen mit China getauscht. Mit nur einem der beiden oder gar ohne beide ist das Projekt zum Scheitern verurteilt.

    Natürlich ist es weiterhin sinnvoll, auf das Unwahrscheinliche zu dringen (wie Baerbock getan hat).



    Wichtiger ist jedoch, sich darauf einzustellen, dass die Begrenzung nicht gelingen wird.

    • @Frauke Z:

      "Natürlich ist es weiterhin sinnvoll, auf das Unwahrscheinliche zu dringen (wie Baerbock getan hat)."



      Sicher. Und vor allem mindestens den eigenen Beitrag dazu leisten, wenn mensch es denn ernst meint. Wenn bspw. 2 % (Deutschlands Anteil) der Treibhausgasemssionen nicht eingespart werden, sind es 2 zu viel. Desweiteren geht es nicht nur um das Klima sondern auch um die Krise der Biodiversität, der Ökosysteme. Auch da spielt Deutschlands Handeln eine große Rolle. Zur Erinnerung: 3 Erden bräuchte es, wenn alle Länder so handeln würden wie Deutschland. Deutschland übernutzt massiv Ressourcen und Biokapazitäten. Bereits ab 4. Mai lebten DIE Deutschen in diesem Jahr über ihre Verhältnisse.[1] Auch daran muss dringend etwas geändert werden.



      [1] www.overshootday.o...ry-overshoot-days/

  • "wie jämmerlich die Klimapolitik auf globaler Ebene ist"



    Da brauch ich nicht auf global gucken, in Deutschland lässt man weiter die Bahn abkacken und plant dafür z. B. zwischen Offenburg und Freiburg ab 2030 einen Ausbau der Autobahn von 4 auf 6 Spuren... Super Verkehrswende!!

    • @HopeDrone:

      Ja, leider in Berlin geht es beim Bau der A100 "auf die Zielgerade zu" - yay :-( Hier ein Werbevideo... äh, zusammenfassender Videobericht vom RBB. Mit entspannter Musik, relaxt in den Ökozid:



      www.rbb24.de/panor...-treptow-a100.html

    • @HopeDrone:

      Vergessen Sie nicht, dass wir unseren CO2-Abdruck seit 1990 um 40% gesenkt haben. Die Verkehrswende wollen die Leute nicht, obwohl die Trommel dafür sehr laut gerührt wird. Die Zukunft liegt nicht in der Bahn, sondern im elektrisch motorisiertem Individualverkehr.

      • @Gorres:

        Es geht weniger darum, was die Menschen im besonderen unbedingt wollten. Sie wollen viel verschiedenes und sind ambivalent. Neben Autos wollen sie auch Klimaschutz und Tierschutz. Die Menschen wollen auch auf den Mars, ins All, den Hyperloop ... Es geht um das Erkennen (und Vermitteln!) von Grenzen, vom Machbaren und von Notwendigkeit und eine entsprechende Ausrichtung des Handelns. Kinder wollen auch Lolli, Burger und Pommes, wenn mensch es ihnen gerne immerzu gibt. Auch Erwachsene können sich leicht an Fehlernährung gewöhnen. Dass das Ersetzen von 1,24 Milliarden Autos weltweit durch neue E-Autos (ca. 2 Tonnen pro Auto!) utopisch ist, sollte eigentlich vorstellbar/nachvollziehbar sein sein. Wenn den Deutschen Fairness und ökosoziale Gerechtigkeit lieb ist, sollten sie Abstand vom motorisierten Individualverkehr nehmen - für die Gesundheit des Planeten, für die eigene Zukunft bzw. die Zukunft der Kinder/Enkelkinder. Ebenso vernünftig ist es, auf eine abwechslungs- und nährstoffreiche Ernährung zu achten - für die Gesundheit der eigenen Person aber auch der der Kinder.

      • @Gorres:

        Das hat ganz sicherlich niemand vergessen. Ist aber lange nicht so dass unsere individuelle CO2-Fussabruck in Deutschland sich im internationalen Vergleich wirklich toll blicken lässt.



        Ich denke, Sie täuschen sich gewaltig wenn sie wirklich glauben, dass die Mobiliätswende nur heißt; Fossilantrieb mit Elektroantrieb beim motorisierten Individualverkehr zu ersetzen.



        Aber ein bisschen träumen ist ja immer schön.

        • @Nilsson Samuelsson:

          Doch, ohne motorisierten Individualverkehr wird es nicht gehen. Verschwenden Sie nicht Ihre Energie darauf, zu versuchen, diesen abzuschaffen. Auch nicht in den Städten.

          • @Gorres:

            Und was würde ein Fortsetzen des motorisierten Individualverkehrs für ökologische Folgen haben? Was schlagen Sie stattdessen vor? Wie sollen all die Schäden und Emissionen durch die Produktion von MIV und dessen Infrastruktur und Bereitstellung von Energie für den Betrieb ausgeglichen werden?

            • @Uranus:

              Sie tun so, als ob ohne den MIV keine Schäden mehr entstehen würden. Ein Dieselbus erzeugt so viel Abgase wie 10 Autos, und er nutzt die Straße so stark ab wie 10,000 Autos. Die Schieneninfrastruktur ist ein massiver Eingriff in die Natur und 300-km/h-ICEs verbrauchen massiv Energie, während sie 1 Tonne Stahl pro Passagier transportieren.

              Ob es ökologischer ist, über die Alpen zu fliegen oder Hunderte Tunnel durch sie zu treiben, ist die Frage. Auch unsere Wohngebäude erzeugen Abgase und brauchen Platz.

              All das wird nicht besser durch die Verteufelung des Autos. Aber wenn wir die Energie- und Antriebswende schaffen, dann können wir alles: gut wohnen, individuell reisen, fern reisen.

              Die Generation Smartphone verachtet die Boomer, weil die an ihren Autos hängen, aber was wäre, wenn wir das Internet sabotierten, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Datacenter der Welt so viel Klimagase ausstoßen wie der gesamte Flugverkehr?

              • @Gorres:

                Das tue ich nicht. Bisher ging es hier thematisch nur um das Auto. Ich sehe auch, dass insbesondere der Wohlhabende und Mächtige auch in anderen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen verschwenderisch und zerstörerisch agiert. Zur Erinnerung: würden alle so handeln wie DIE Deutschen, dann bräuchte es 3 Erden. Die Mobilität ist nur ein Teil vom zerstörerischen Verhalten.



                MMn ginge es bspw. wenn überhaupt um Umrüstung des Antriebs als um das Ersetzen kompletter KFZ - wegen der Ressourceneffizienz. Die Autozahl müsste aber dennoch sinken. Kernprobleme beim Auto sind für mich die im vorhinein begrenzte Nutzung bzw. die tatsächliche Nutzung (1,2 Personen) befeuert durch den Privatbesitz der Autos (Privateigentümer nutzen sie im Schnitt 1 pro Tag, somit sind Autos eher Stehzeuge als Fahrzeuge (Böhnermann)) und das Gewicht/Materialeinsatz für eben diese wenigen pro Auto beförderten.



                Dem Aufwand für das Schienensystem ist der für die Straße entgegenzusetzen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es viele Schienenstrecken gibt. Die stillgelegten müssten allerdings wieder in Betrieb genommen werden.



                Hohe Geschwindigkeiten bedingen generell hohen Verbrauch. Das ist auch bei Zügen so. Auch da müssten Geschwindigkeiten geprüft und angepasst werden. Allerdings sind Züge öffentlich nutzbar und können höher ausgelastet werden. Für Autos gibt es in D immer noch keim Tempolimit. Das verschlechtert nochmal dessen schlechte Effizienz. Was für Strecken es zusätzlich bräuchte und wie die gebaut werden, müsste auch hinterfragt werden wie letztlich auch die vorherrschende Mobilitätspraxis bzw. Organisation von Bedürfnissen (wohnen, arbeiten, Konsum, Nahrungsmittelversorgung). Es müsste auch Wohnraum unverteilt statt neugebaut werden. Fliegen ist extrem energieaufwändig. Die knappe Energie und die knappen Flächen sollte effizienter eingesetzt werden. Viele Flächen müssen renaturiert werden um das rasante Artensterben abzubremsen...

                • @Uranus:

                  * im Schnitt 1 Std. pro Tag

                • @Uranus:

                  "Selbst die Zahl der Autos hat während Corona nochmal zugenommen"

                  Warum wohl. Weil im ÖPNV die Menschen den überall vorgeschriebenen Abstand nicht einhalten können. Wenn im Konzertsaal zwei von drei Sitzen leer bleiben müssen, setze ich mich anschließend nicht in einen vollen Bus.

                  • @Gorres:

                    Während Corona mag es anfänglich Anlass gewesen sein ein, Auto zu nehmen. Für kürzere Strecken bspw. 15 km - hätte mensch allerdings auch ebenso gut das Fahrrad nehmen können. Das haben ja auch viele ärmere tatsächlich getan. Autos kosten recht viel Geld. Je länger die Pandemie geht, desto stärker sinkt die Begründung bzw. Rechtfertigung für Autos - bei den Leuten selbst, da sie das Corona-Risiko tatsächlich geringer einschätzen (es ist widersprüchlich zu meinen, Masken nicht tragen zu müssen aber Auto fahren zu müssen) bzw. es seit Anfang (?) durch Impfungen und FFP2-Maske effektiven Schutz gegen Corona gibt.

                • @Uranus:

                  "Für Autos gibt es in D immer noch keim Tempolimit. Das verschlechtert nochmal dessen schlechte Effizienz. "

                  Sie meinen, auf einigen wenigen Straßen unter besonderen Bedingungen können Autofahrer so schnell fahren, wie sie wollen.

                  Würde man auf diesen wenigen Strecken ein Tempolimit einführen, sänke der Verbrauch des Verkehrssektors um kaum messbare Werte, weltweit ist das irrelevant.

                  Den Klimawandel werden Sie damit nicht aufhalten. Ich wundere mich, dass die Letzte Generation so viel auf sich nimmt, für so wirkungslose Maßnahmen.

                  • @Gorres:

                    Ich mein(t)e nicht nur die Strecken ohne Tempolimit sondern auch ein niedrigeres Tempolimit. Tempo 100 auf der Autobahn, 80 auf Landstraßen, 30 innerorts spart spürbar fossile Energieträger und reduziert Treibhausgas-Emissionen.[1] Tempolimit wäre nur ein klitzekleiner Baustein. Insgesamt muss viel mehr passieren. Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs wäre wesentlich effektiver als ein Tempolimit, aber auch noch nicht ausreichend. Es bräuchte Abschaffung von Urlaubsflügen, Krezufahrten, Tierproduktion ...



                    Wo Sie sich über den Einsatz der Letzen Generation für wirkungslose Maßnahmen wundern - sind Sie denn dann für wirkungsvollere Maßnahmen?



                    [1] www.duh.de/tempolimit/

                • @Uranus:

                  "würden alle so handeln wie DIE Deutschen, dann bräuchte es 3 Erden."

                  Die Deutschen haben sich seit 100 Jahren kaum, 50 Jahren gar nicht mehr vermehrt.

                  www.bpb.de/kurz-kn...erungsentwicklung/

                  Die Weltbevölkerung hat sich in den letzten 100 Jahren mehr als vervierfacht, in den letzten 50 Jahren mehr als verdoppelt.

                  www.ardalpha.de/wi...erde-welt-110.html

                  Hätten alle in den letzten 100 Jahren so gehandelt wie die Deutschen, wäre die Erde nur zu 75% ausgelastet. Wir dürfen den Ressourcenverbrauch nicht pro Kopf, sondern müssen ihn pro Fläche messen. Wenn sich die Menschheit verdoppelt, steht nicht doppelt so viel Erde zur Verfügung. Stattdessen sinken die Ressourcen pro Kopf auf die Hälfte, das heißt, was gestern OK war, ist heute zu viel, und zwar nicht durch einen Mehrverbrauch in Deutschland oder Europa, sondern durch den Bevölkerungszuwachs in der Welt.

                  • @Gorres:

                    Von 1925 62 Mio. Einwohner*innen auf 2020 83 Mio. ist es immerhin ein Bevölkerungszuwachs von 33 %.



                    Genau genommen, ist es unfair und falsch den Gesamtverbrauch eines Landes auf den Durchschnitt pro Kopf zu legen. Allerdings aus anderer Perspektive: je wohlhabender, desto größer der Verbrauch, je ärmer desto geringer der Verbrauch. Leider finde ich gerade nur die Angabe zum Treibhausgasausstoß.[1] Das kann dennoch die Verhältnisse vorstellbar machen.



                    Europa (75 Einwohner*innen/km²) und Deutschland (233) ist sehr dicht besiedelt. Deutschland steht an 41. Stelle der ditchtbesiedeltesten Länder.[2]



                    Die größten ökologischen Ursachen von Treibhausgasemissionen, Flächenverbrauch, Umweltzerstörung, -vergiftung usw.. sind Lebensweise und Industrie. Nicht die Bangladeshi oder Somali treiben am stärksten die ökologischen Krisen voran sondern die (Wohlhabenderen in den) wohlhabenden Ländern.



                    [1] www.oxfam.de/ueber...a-doppelt-so-stark



                    [2] de.wikipedia.org/w...n_der_Erde#Tabelle

                    • @Uranus:

                      "Von 1925 62 Mio. Einwohner*innen auf 2020 83 Mio. ist es immerhin ein Bevölkerungszuwachs von 33 %."

                      Die 80 Millionen wurden schon 1970 erreicht, deshalb rede ich von Stagnation. Seither hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt. Das ist ein Problem, denn wenn diese Menschen auch derzeit noch arm sind und wenig CO2 ausstoßen, so wollen sie doch reicher sein.

                      Das derzeitige Klimaproblem rührt also nicht von Deutschland her oder Ländern die so handeln wie Deutschland, sondern von Ländern, die erst ihre Bevölkerung stark anwachsen lassen und sie dann mit fossilen Mitteln aus der Armut holen - das sind vor allem China und Indien.

                      Deutsche brauchen keine drei Erden, weil sie sich nicht vermehren.

                      • @Gorres:

                        Es geht um Gleichheit bzw. Gleichbehandlung der Menschen, um Menschenrechte. Wenn mensch möchte, dass alle so leben (können) wie die Deutschen, bräuchte es 3 Erden. Offensichtlich geht das aber nicht. Deswegen muss der Lebensstandard hier wie auch in den anderen industriellen Ländern runter. Ulrike Herrmann schrieb da mal von dem Niveau von 1978. Priorität hat meiner Ansicht nach die Reduzierung der Eingriffe der Menschen aus den industrialiseriten Ländern in die Natur und Tierwelt. Als zweites geht es dann um das Zurückdrängen von Patriarchat (also auch der Religion), um Gleichberechtigung der Frau, um sexuelle Selbstbestimmung (hierunter auch Familienplanung, Verhütung, Recht auf Abtreibung) und um Altersabsicherung. Anhand diesem zweiten Komplex ließe sich eine Reduzierung des gloabalen Bevölkerungswachstums erreichen. Bereits aus Eigeninteresse bräuchte es also sozial-ökologische, feministische Politik.

                • @Uranus:

                  Zu Ihrem letzten Absatz: Weil die Boomer*innen keine Smartphones, Computer, Tablets, E-book-Reader, Homekino usw. hätten? Von wem wurde eigentlich die "Generation Smartphone" erzogen und geprägt? Doch durch Ältere und hierunter auch Boomer*innen, die jene Technologien entwickelten, verkauften, Kultur prägten, Politik machten usw.. Die Finger der Hand, mit der auf die jungen Generationen gezeigt wird, zeigt auf die Älteren zurück.

                  • @Uranus:

                    Moment mal, wenn der Boomer Auto fährt, ist er es schuld, und wenn seine Kinder Smartphones nutzen, ist es ihre Erziehung durch die Boomer schuld?

                    Sie machen es sich zu einfach. Fakt ist, die Klimakids blockieren gerne das, was ihnen nicht wichtig ist. Aber sie würden ausrasten, wenn die Regierung statt eines autofreien Sonntags mal ein handyfreies Wochenende vorschreiben würde.

            • @Uranus:

              Danke!!!

              • @Nilsson Samuelsson:

                Dafüä nich, näch!? ;-D

  • Wenn Querdenker grüne Politiker beschimpfen kommt mir das vor wie in "Don't look up" . Jedenfalls brauchen wir einen Plan B da es ja so aussieht als würde sich erst mal nichts ändern. Ein Grundstück in Nordeuropa wie Norwegen zb in Bergen wäre nett. Alte Hansestadt und so - da könnten da ja ein Expat Viertel aufziehen. Sorry das lässt sich nur mit Humor ertragen ;).

    • @Timelot:

      Als heutige Hafenstadt eher ungeeignet. Mit langfristiger Perspektive sollten es schon min. 80 m ÜNN sein.

    • @Timelot:

      Der Film ist eine Parabel auf den Klimawandel...

  • Bei so viel "Highway to Hell" sollten die Behörden schnell Sekundenkleber verbieten, bevor der Fossilstinker beim Rasen beeinträchtigt wird!