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Emily Laquer über Proteste gegen G20„Die Verantwortung trägt die Polizei“

Die Sprecherin der Interventio­nis­tischen Linken hatte zum Protest aufgerufen. Nach den Krawallen übt sie Kritik an der Polizei und den Medien.

Die Verantwortung für die Eskalation trägt laut Laquer die Polizei mit ihrer tagelangen Schikane Foto: dpa
Katharina Schipkowski
Interview von Katharina Schipkowski

taz: Frau Laquer, bundesweit wird jetzt die Schließung linker Zentren diskutiert. War G20 eine Niederlage für die Linke ?

Emily Laquer: Ganz im Gegenteil, der Gipfel war eine Niederlage für Olaf Scholz und Angela Merkel. Er ist inhaltlich gescheitert und durch den polizeili­chen Ausnahmezustand delegitimiert. Dass nun alle Linken, die sich nicht sofort distanzieren und Staatstreue schwören, an den Pranger gestellt werden, ist der durchsichtige Versuch, vom eigenen Versagen abzulenken. Durch den medialen Shitstorm soll Zehntausenden Leuten, die in Hamburg auf der Straße waren, ausgeredet werden, wie groß unsere Erfolge waren.

Welche Erfolge?

Wir haben mit Tausenden unser Recht auf Schlafen in den Camps durchgesetzt, ­Protokollstrecken blockiert und den Gipfel verzögert. Es gab keine Demoverbotszone, weil wir uns weigerten, sie anzuerkennen. Wir haben die größte Demo in Hamburg seit den 80er Jahren organisiert. Und wir haben kollektiv unsere Ohnmacht gegenüber einer polizeilichen Besetzung aufgebrochen.

Aber es wurden auch Brände gelegt, die Polizei traute sich über Stunden nicht ins Schanzenviertel. Wie erklären Sie, was dort passiert ist?

Die Verantwortung für die Eskalation trägt die Polizei, die Menschen über Tage hinweg schikaniert hat. Genau in den Minuten, in denen Trump und Erdoğan nach Hamburg kamen, hat die Polizei auf die „Welcome to Hell“-Demo losgeprügelt. Natürlich platzt irgendwann den Leuten der Kragen. Es ist trotzdem nicht richtig, die Karren unserer Freunde auf der Schanze anzuzünden, die uns mit überwältigender Solidarität aufgenommen haben.

Sie haben im Vorfeld des Gipfels gesagt „von uns geht keine Gewalt aus, aber wir distanzieren uns auch nicht von anderen Aktionen, bei denen es dazu kommen kann“. Nun dis­tanzieren Sie sich im Nachhinein doch?

Nein, wir distanzieren uns nicht. Aber wir kritisieren Aktionen, die sich nicht gegen den Gipfel, sondern gegen die Menschen dieser Stadt gerichtet haben. Wir dürfen nicht vergessen, auf welcher Seite wir stehen – auf der Seite der Anwohner und der Opposition. Wir haben gesagt, von uns geht keine Eskalation aus, und haben unser Wort gehalten. Noch mal: Die Verantwortung dafür, was passiert ist, trägt die Polizei. Und wir haben die Polizei immer wieder davor gewarnt, dass es ihr um die Ohren fliegen wird, wenn sie auf Eskalation setzt.

G20 in Hamburg

Am 7. und 8. Juli treffen sich in Hamburg die Staatschefs der größten Industrie- und Schwellenstaaten zum G20-Gipfel. Die taz berichtet dazu in einem laufend aktualisierten Schwerpunkt und ab dem 1. Juli mit täglich 8 Sonderseiten.

Welches Maß Gewalt ist in Ihren Augen okay und welches nicht mehr?

Es gehört nicht zu unserem Aufstand der Hoffnung, Anwohner zu bedrohen oder ihre Autos anzuzünden. Aber was Freitagnacht passiert ist, waren ja nur zum geringen Teil organisierte Aktionen, sondern vielfach Ausdruck von Wut über das Erlebte. Das läuft dann nicht so ab, wie es sich irgendwer vorher überlegt hat. Wir führen keine Truppen in die Schlacht und haben keinen Befehl und Gehorsam.

Aber die IL hat nach Hamburg mobilisiert. Trägt sie Mitverantwortung für die Eskalation?

Nein, es ist doch absurd, dass diejenigen, die zu Sitzblockaden und zur größten und friedlichen Demo in Hamburg aufrufen, jetzt für die Krawalle verantwortlich sein sollen. Merkel und Scholz wollten die Kraftprobe in Hamburg, die Polizei hat die Eskalation dann praktisch umgesetzt.

Hat die Gewalt Ihnen nicht auch genützt? Solche Bilder schaffen Aufmerksamkeit.

Nein, unsere Bilder sind die von den Sitzblockaden und den 76.000 Menschen auf der Demonstration für globale ­Solidarität. Wir würden uns freuen, wenn das von den Medien mehr wahrgenommen würde. Auf den medialen Shitstorm hätten wir gern verzichten können.

Ist es ein Zeichen für die Schwäche der Linken, dass ihre Inhalte nicht durchdringen, sondern von der Gewalt überlagert werden?

Nein, das ist eine Schwäche der Medien. Es gibt ein grobes Missverhältnis, dass im Ton der moralischen Empörung über brennende Karren geredet wird, aber nicht über die 5.000 Mittelmeertoten, Klimaflüchtlinge oder Abschiebungen nach Afghanistan. Stattdessen gibt es eine Hetze, die immer dramatischere und unpassendere Worte für das findet, was an Krawallen passiert ist.

Im Interview: Emily Laquer

30, studiert Politikwissenschaft, ist Sprecherin der Interventio­nistischen Linken (IL) und organisierte die G20-Großdemo am 8. Juli in Hamburg.

Auch die Gewalt war doch vorhersehbar. Hat die Interven­tionistische Linke die Leute ins offene Messer rennen lassen?

Von Anfang an war klar, dass der Gipfel nur mit einem faktischen Ausnahmezustand durchsetzbar sein würde. Es gibt keine Alternative dazu, im Wahnsinn der Welt Widerstand zu organisieren. Letztlich ging es auch um die Frage, ob man in Deutschland noch auf die Straße gehen kann – trotz massiver Einschüchterung durch die Polizei, den Senat und den Inlandsgeheimdienst. Am Ende hat der rebellische Wille zum Durchsetzen demokratischer Rechte gesiegt.

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54 Kommentare

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  • 9G
    95823 (Profil gelöscht)

    Hat sich eigentlich schonmal jemand die Frage gestellt wie Hamburg heute aussehen würde wenn man den Demonstranten tatsächlich freie Hand gelassen hätte?

    es ist auch sehr interessant zu sehen wie sich Politiker und Demonstranten darin einig sind die Verantwortung für die Krawalle von sich zu weisen und der Polizei die Schuld in die Schuhe zu schieben, und das mit fast derselben scheinheiligen Argumentation, mir scheint da gibt es weitaus mehr Gemeinsamkeiten als man auf den ersten Blick meinen sollte.

    Interessant ist auch wie die Zahl der Teilnehmer ca alle 2 Wochen um etwa 10000 Teilnehmer wächst, anfangs waren es noch (angeblich) 76000, jetzt sind wir schon bei 100000 angekommen, in dem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen das Polizisten und Anwohner KEINE Demonstranten waren.;)

  • "kollektiv unsere Ohnmacht gegenüber einer polizeilichen Besetzung aufgebrochen"

     

    War dies schon das Ziel vor dem Gipfel? Hat dieses "Kollektiv" das "Aufbrechen" nicht mehr unter Kontrolle bekommen? Wie diskutierte das "Kollektiv" Maßnahmen gegen das zu erwartende überbordendende "Aufbrechen"? Würde es überhaupt diskutiert als etwas, was es zu verhindern gilt?

     

    Wurden/Werden die Ausschreitungen überhaupt als Gewalt wahrgenommen oder werden sie immer noch als "Widerstand" glorifiziert wie Beuth es in einem Interview vor dem Gipfel beschrieb ("Wir üben keine Gewalt aus, wir leisten Widerstand. Gewalt geht von den herrschenden Verhältnissen aus. Aber das sind Definitionsfragen. http://www.taz.de/!5421779/)

     

    Und wer ist dieses "Kollektiv"? Der Begriff wird so schwammig verwendet, dass je nach Lust und Laune Gewalthansel mal mit drin sind oder mal raus, wenn es marketingmässig mal wieder nicht passt.

    Was es sicherlich nicht ist, dass sind alle Linken. Es gibt zur genüge Linke, die kein Problem damit haben, sich davon zu distanzieren. Es gibt auch zur Genüge Rechte, die den Begriff links differenziert sehen können und nicht dumpfbackig jede linke Position/Gruppe/Partei für die Ausschreitungen verantwortlich machen.

     

    Linke, die ein Problem mit der Distanzierung haben obwohl sie eine klare Position dagegen haben, lassen sich vor den rechtspopolistischen Karren spannen. Linke, die kein Problem damit haben sollten sich deutlich politisch positionieren und sich nicht hinter dem Begriff "die Linken" verstecken.

    • @Rudolf Fissner:

      „kollektiv“ (kleingeschrieben) heißt einfach nur gemeinsam.

       

      Unter Kollektiv (großgeschrieben) „wird jede Übereinstimmung oder Zusammenschau von Personen verstanden, die eine oder mehrere Gemeinsamkeiten aufweisen.“ (Wikipedia)

       

      Linke haben keineswegs ein „Problem mit der Distanzierung“, denn:

       

      Linke distanzieren sich kollektiv von Polizeieinsätzen, die sich gegen die Bevölkerung richten.

       

      Linke distanzieren sich auch kollektiv von Polizeieinsätzen, die unverhältnismäßig und dadurch dazu geeignet sind, den inneren Frieden mehr zu stören, als zu wahren.

       

      Linke distanzieren sich kollektiv von Polizeieinsätzen, die nur zum Zwecke eines Machtbeweises einzelner oder der Interessendurchsetzung weniger durchgeführt werden.

       

      Linke distanzieren sich bekanntlich auch kollektiv von Polizeieinsätzen, mit denen die Inanspruchnahme demokratischer Rechte verhindert werden sollen.

       

      Linke - vermummte und unvermummte - distanzieren sich kollektiv von allen, die unter dem Deckmantel von „Demokratie“ und „Freihandel“ an der Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Gipfels mitgewirkt haben, bei dem die Stadt nicht nur zu einem Zentrum der organisierten Kriminalität, sondern auch zum größten Irrenhaus der Welt gemacht wurde.

  • Wenn das ein verhältnismäßiger und besonnener Polizeieinsatz gewesen sein soll, dann möchte man doch erst gar nicht wissen, wie ein Polizeieinsatz aussieht, der von vorne bis hinten komplett am Ding vorbei geht.

  • Liebe Taz, ich kann es nicht mehr lesen! Überall nur Rechtfertigungen, "linke" Interviews sowie der lange Zeigefinger auf die Anderen. Ich warte noch auf einen sachlichen Artikel, das kann doch nicht so schwer sein.

  • Es war eine deutliche Niederlage der friedlichen Gegner des Gipfels. Deren Standpunkte wurden dominiert und gedeckelt durch die autonome Linke und die Gewalt, die von dieser Seite ausging. Die Hundertausend sind völlig umsonst nach Hamburg gekommen

     

    Die Gewalthansel-Leutz sind erwachsen und somit verantwortlich für ihr Tun, die Bilder die sie erzeugten, das Desaster, dass sie hintelassen haben,. Das hat alles seine eigene Qualität, die nicht mit dem Fehlverhalten der Polizei aufgerechnet werden kann.

    • @Rudolf Fissner:

      53 Festnahmen bei knapp 80.000 Demonstranten.

       

      35 Ermittlungsverfahren gegen Polizisten wegen Amtsmißbrauch bei rund 20.000 Polizisten.

       

      Ist das dann nicht auch eine "Niederlage der staatstreuen Polizisten", die ja in der übergroßen Mehrzahl "nur ihren Job" gemacht haben?

  • @LITTLEREDROOSTER

    Es ist doch bisher nicht ein einziger der Leute, die in Hamburg unzweifelhaft schwere Straftaten begangen haben, öffentlich identifiziert, zweifelsfrei überführt und verurteilt worden.

    Dass man trotzdem in den Medien - selbst hier in der taz - diese Straftaten sofort durchgängig mit Worten wie „linke Aktionen“, linksextremistische Ausschreitungen“, „linker Terror“, „Werk linker G20-Verbrecher“, „linke Chaoten“ und so weiter und so weiter kommentiert, ist journalistisch schlicht unterste Schublade.

    Das ist doch unzweifelhaft eine ganz große Schwäche der Medien, die sich tendenziell einem allgemeinen Geschmack unterwerfen und noch aus den diffusesten Informationslagen scheinbare Wahrheiten generieren wollen.

    Man muss sich doch nur mal fragen: „Wem nutzt sowas eigentlich?“ Denjenigen, die hier in Hamburg für linke Politik stehen - und das sind erfreulicherweise nicht wenige - nutzt das doch alles nicht die Bohne. Es nutzt doch nur denjenigen, die - aus welchen Gründen auch immer - ein Geschäft der Repression betreiben wollen. Und die schrecken mittlerweile auch nicht mehr vor zweifelhaften Fahndungsaufrufen zurück, loben Kopfgelder aus, rufen zu Selbstjustiz auf und geben ungefragt Anregungen, wie man „diese linken Verbrecher“ am besten lynchen kann.

    Leute kommt mal langsam wieder runter. Haltet Euch mal besser schön zurück, solange ihr mit leeren Händen dasteht und überhaupt keine Ahnung habt, wovon genau ihr da redet.

    http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-politikum-medienkolumne/audio-wanted-100.html

    • @Rainer B.:

      Die Frage "Wem nutz das alles" ist komplett überflüssig, weil schneller beantwortet als formuliert. Wer sollte schon in Frage stellen, dass dies alles den Rechten in die Hände spielt?

      Es wäre wohl eher an der Zeit sich bei Aktionen die Frage zu stellen "Was mache ich wie, damit das so läuft dass es hinterher nicht gegen mich verwendet werden kann". Hinterher über konservative Medien zu klagen, weil diese konservativ berichten, ist albern. Wie weltfremd und naiv muß man eigentlich sein um sich darüber zu wundern und aufzuregen?

      Wer Inhalte transportieren will, der hat sich selbstverständlich auch über die Form Gedanken zu machen, sonst ist es besser er läßt es gleich bleiben.

      Die "Propaganda der Tat" gehört zurück in den Mülleimer der Geschichte aus dem sie gezogen worden ist. Das hat noch nie funktioniert.

      • @LittleRedRooster:

        Das ist soweit ja alles völlig richtig. Reichlich naiv ist es aber auch, zu glauben, es gäbe irgendwo einen Schalter, mit dem sich Gewalt nach Belieben ausstellen ließe.

        Gewalt ist allgegenwärtig. Gewalt ist die Norm, nicht das Extrem. Politik ist doch keine Talkshow, Politik ist Gewalt.

        Wenn man im Mittelmeer Menschen ertrinken läßt, weil man sie hier nicht haben will, dann ist das Gewalt, dann ist das Mord. Wenn sich ein SPD-Politiker hinstellt und sagt: „Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt.“, dann ist das ein Aufruf zu Gewalt und doch nicht weniger dämlich wie eine unüberlegte Äußerung von Herrn Beuth, man möge die Schanze doch bitte verschonen und lieber nach Pöseldorf oder Blankenese gehen.

        Wie bitteschön soll man Heranwachsenden noch erklären, dass man keine Autos anzünden darf, wenn ein Oberst Klein für einen Luftschlag auf zwei Tanklaster in Kundus zum Brigadegeneral befördert wird, bei dem ganz nebenbei 91 Menschen - überwiegend Zivilisten - getötet wurden? Das kann man niemandem, der noch ein halbwegs funktionierendes Hirn hat, erklären. Und diejenigen, denen jetzt wieder kübelweise Scheiße aus dem Mund läuft von wegen „linke Gewalttäter“, die haben doch längst jeglichen Rest von Moral und Anstand an der Garderobe zurückgelassen.

        • @Rainer B.:

          "Gewalt ist allgegenwärtig. Gewalt ist die Norm, nicht das Extrem." (Zitat Rainer B)

          Bloß mal angenommen, Ihre Sicht der Dinge wäre mehr als nur subjektiv überspitzt: Wäre es dann nicht angebracht Strategien zu entwickeln mit denen wir versuchen könnten aus dieser Gewaltspirale wieder heraus zu kommen? Es scheint mir jedenfalls dabei immer von vorne herein festzustehen, wer bei gewalttätigen Auseinandersetzungen auf der Verliererseite sitzt.

          Sich danach mal wieder gemeinschaftlich die Wunden zu lecken und sich selbst zum moralischen Sieger zu erklären, mal wieder über die Unfairness des Gegners zu lamentieren, das ist das Ding von Leuten die es nicht viel weiter als bis zum 'edelmütigen Helden' bringen werden. Worin unterscheidet sich das vom biblischen Märtyrertyp? Und brauchen wir den Typen denn wirklich?

          Das ist mir zu wenig, im Hier und Jetzt!

          • @LittleRedRooster:

            Die Hamburger Bevölkerung ist doch nie gefragt worden, ob Sie hier einen G20-Gipfel in Hamburg für ein gutes und sinnvolles Unterfangen hält, oder nicht. Die Antwort wäre da auch eindeutig negativ ausgefallen.

            Da Frau Merkel und Herr Scholz diese Entscheidung aber partout und „auf Deubel komm raus“ (englisch: come hell or high water) über die Köpfe und Interessen der Leute hier durchziehen wollten und Herr Scholz dazu sogar noch eine „Sicherheitsgarantie für Hamburg“ abgegeben hatte, mit der allerdings dann doch nur die Sicherheit der versammelten Diktatoren in der Messehalle gemeint war, mussten Sie so ziemlich alles, was in Deutschland überhaupt an Polizei vorhanden ist, aufbieten. Dass sowas kaum gut gehen kann, zumal man mit Hartmut Dudde einen schon mehrfach wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht verurteilten notorischen Scharfmacher als Einsatzleiter berufen hatte, war deshalb auch allen Beobachten früh völlig klar. Mit derartigen - sicherlich bei gutem Willen auch vermeidbaren - Machtdemonstrationen einer Polizeiführung im Einsatz gegen die Bürger verliert jeder Staat das Prädikat „demokratisch“.

            Durch ganz gezielte und völlig überflüssige Eskalationen der Einsatzleitung hat diese recht früh deutlich gemacht, dass sie eben nicht gewillt ist, für ein demokratisches Deutschland einzutreten. Olaf Scholz nannte dann auch folgerichtig später die Polizisten im Stile eines absolutistischen Herrschers „Helden“, was im übrigen angesichts dieses katastrophalen und dilletantischen Einsatzes eher wie blanker Hohn für jeden Polizisten klingen musste. In einer Operettendemokratie klatscht man für sowas an der Stelle, in einer echten Demokratie gibt es dafür an der Stelle eine ordentliche Klatsche für den verantwortlichen ersten Bürgermeister.

    • @Rainer B.:

      Nicht mal Frau Laquer behauptet, dass seien keine Linken gewesen. Die Frage "Wem nutz das?" hilft auch weiter. Herr Scholz entschuldigt sich für die schlechte Leistung, Frau Laquer wertet es als Erfolg. Herr Beuth sprach schon von Leuten aus Italkien und Fankreich. Der wusste es also auch. So leer scheinen die Hände nicht zu sein....

      • @rero:

        s.o.

  • Zitate: "Ist es ein Zeichen für die Schwäche der Linken, dass ihre Inhalte nicht durchdringen, sondern von der Gewalt überlagert werden?"

    E. Laquer: "Nein, das ist eine Schwäche der Medien."

    Ach was?: Da laufen Aktionen deren Blendpotential derartig hoch ist, dass sie die Inhalte 'überblenden' und hinterher beklagt man sich über die 'verblendeten' Medien?

    Frau Laquer, Sie liegen nicht schief, Sie liegen schon quer!

    • @LittleRedRooster:

      Dito. Man muss sich schon darüber wundern, dass sich die Abläufe immer nach dem selben Muster abspielen, Gewalt immer schon im Vorfeld erwartet und diskutiert wird, das Kind immer wieder in den Brunnen fällt und die "Erziehungsberechtigten" wieder für nichts Verantwortung übernehmen wollen.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @LittleRedRooster:

      Sie kennen nicht sehr viel Linke, oder?

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Dass Sie sich da mal nicht täuschen...

  • was soll diese Aufmachung? ("Die Verantwortung trägt die Polizei" und dann ein Bild von einem brennenden Auto)

     

    Ich denke, der allgemeine Leser der taz kann mit dem Inhalt des Interviews differenziert genug umgehen und deshalb finde ich es okay, auch diese Meinung wieder zu geben (welche ich nicht teile). Hingegen wirkt die Überschrift wie eine schlechte, "linke" Bild-Klatsche. Hilft, dass der Artikel gelesen wird. Nimmt aber hingegen die Seriosität

    • @Meerstein:

      Eine Polizei, deren Führung sich eine Woche lang über demokratische Grundrechte hinwegsetzt, die das Verfassungsgericht nicht anerkennt, die Verfassung und so ziemlich jedes Recht bricht, darf sich nicht wundern, wenn einfache, tagelang drangsalierte, erlebnisorientierte und alkoholisierte Jugendliche es ihr irgendwann gleichtun.

      • @cursed with a brain:

        Nach meinen Kenntnissen war die Eskalation von beiden Seiten geplant. Von es ihr gleichtun kann keine Rede sein! Außerdem sind die Aufzählungen der Versäumnisse der Polizei keinesfalls Rechtfertigung für derartige Gewalt. Ziviler Ungehorsam ist in diesem Rahmen die einzige vertretbare politische Aktion. Es galt den Gipfel zu stören. Es ging nicht darum irgendein Rathaus von der Polizei zu befreien und eine unabhängige Kommune zu gründen. Das einzige Ziel der randalierenden, engstirnigen Menschen war der Kampf. Auf Kosten aller: Bewohner, Demonstranten, linker Politik

        • @Meerstein:

          Nach meinen Erkenntnissen ist die Polizei schon in der Woche mit unverhältnismäßiger Härte und zum Teil schlicht illegalen Aktionen gegen Demonstranten vorgegangen. Aber eben gezielt NICHT gegen diejenigen, von denen gewaltsame Ausschreitungen zu befürchten gewesen wären, sondern eben genau gegen jene, die ihr Grundrecht auf Meinungsäußerung in erkennbar friedlichem Protest ausüben wollten.

           

          Es hat tagelang diese ganzen, rechtswidrigen und einfach nur widerlich und abstoßend zu nennenden Szenen der willkürlichen Verbote von Schlaf-, Essens-, und Waschzelten gegeben; Camps, welche Polizeiführung auch dann noch zu verbieten suchte, als sie vom OVG Hamburg ANGEWIESEN wurden, sie zuzulassen.

           

          Es hat den rechtswidrigen, weil im Kern ohne erforderliche Rechtsgrundlage erfolgten Angriff auf die W2T-Demo gegeben, welche die Polizeiführung offenbar ebenso willkürlich und selbstherrlich gegen Recht und Gesetz durchgezogen hat.

           

          Dass die Polizeiführung dann zunächst über Stunden hinweg keine Kräfte für tatsächliche Randalierer aufbringen konnte, um anschließend paramilitärische Einheiten mit Maschinengewehren in ein Viertel voller angetrunkener, wütender aber unbewaffneter Menschen zu schicken, mit scharfer Munition geladen, entsichert und Schießbefehl "nach eigenem Ermessen", läßt hier nur den Schluß zu , dass es offenbar großes Glück und NICHT das Verdienst der Polizei und ihrer Führung war, dass es keine Toten gab. Im Gegenteil, ich würde Haupteinsatzleiter Dudde unterstellen, dass er sich solche persönlich gewünscht hat.

           

          Und zwar Dutzendweise.

  • Hier auch mal ein paar Bilder von der Großdemonstration in Hamburg am 08.07.17. Man fragt sich schon, wer diese vielen Vermummten sind und wofür die eigentlich stehen.

    https://1drv.ms/f/s!AgJ_MIxh1Jm2sDNwAe5y_1LNv8X_

     

    (Quelle und Copyright: Reinhardt Schwandt; ver.di - AK Frieden)

    • @Rainer B.:

      Das sind doch Polizisten, vermummt und gepanzert, das waren tatsächlich soooo viiiiele.

      • @mundomejor:

        Wer auf einer Demo Polizisten fotografiert, muss spätestens wenn Gesichter erkennbar sein könnten, immer damit rechnen, dass ihm sein Aufnahmegerät entwendet und die Speicherkarte komplett gelöscht wird. Presseausweis hin oder her.

         

        P.S.: In NRW wurde heute die Landesregierung von CDU und FDP, mit den Stimmen der AfD, beauftragt, ein Gesetz auszuarbeiten, welches die Kennzeichnungspflicht für Polizisten wieder abgeschafft. In der EU gibt es lediglich in 4 von 25 Mitgliedstaaten keine verpflichtende Kennzeichnung von Polizeibeamten.

      • @mundomejor:

        Wie „soooo viiiiele“? Bei der Gefahr dort.

        • @Rainer B.:

          Anmelder Jan van Aken wurde ja in der Sendung "Bei Maischberger" (ARD) vom Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft Hamburg, Joachim Lenders (der zufällig auch für die CDU im Hamburger Senat sitzt, was Frau Maischberger aber erst 5 Minuten vor Ende ihrer Sendung zu erwähnen einfiel), dafür kritisiert, sich nicht vom "Schwarzen Block" distanziert, sondern diesen sogar noch auf die eigene Demo "Grenzenlose Solidarität statt G20" eingeladen zu haben. Da mache er sich doch große Sorgen, wie das beim Bürger ankäme.

           

          Ich mache mir eher große Sorgen, wieso ein Landesvorsitzender sich da nicht die Frage stellt, wie es so friedlich in dieser Demo bleiben konnte - TROTZ Anwesenheit des "Schwarzen Blocks"...

           

          Vielleicht hätte van Aken auch einfach nur trocken antworten sollen: "Ja, ich hatte natürlich darum gebeten, die Vermummung abzulegen, und nachdem die meisten ihren Helm abgenommen hatten, sah ich keine großen Probleme mehr mit der gewaltaffinen Gruppe."

  • Abgesehen davon, dass erwachsene Menschen immer die Verantwortung für Handeln tragen, stimme ich Frau Laquer zu.

    1. Der Gipfel kann für die Politik schwer als Erfolg vermarktet werden.

    2. Der Widerstand gegen den Gipfel kann durch Quantität und Qualität durchaus zur Hoffnung Anlass geben.

    3. dass unter dem Widerstand auch Aktionen waren, die zu kritisieren sind, bleibt unbestritten.

    4. auch und gerade wenn man gewaltätigen Widerstand nicht grundsätzlich ablehnt.

  • Zitat: „…der Gipfel war eine Niederlage für Olaf Scholz und Angela Merkel. Er ist inhaltlich gescheitert und durch den polizeili¬chen Ausnahmezustand delegitimiert. Dass nun alle Linken, die sich nicht sofort distanzieren und Staatstreue schwören, an den Pranger gestellt werden, ist der durchsichtige Versuch, vom eigenen Versagen abzulenken.“

     

    Da scheinen zwei, die sich recht ähnlich sind, dieselbe Strategie zu fahren. Man feiert einerseits die eigenen Erfolge, auch wenn sie mit der Lupe gesucht werden müssen. Andererseits attestiert man der Gegenseite, „gescheitert“ und durch Gewalt “delegitimiert“ worden zu sein. Es ist noch echt zum Haare raufen! Kann denn nicht mal jemand der Kindergärtnerin Bescheid geben?

     

    Wenn ich mich entscheide, eine Veranstaltung zu organisieren – sei es ein G20-Gipfel oder eine Gegendemo – und mir so viele Gäste wie möglich einzuladen dazu, habe ich autoomatisch eine Verantwortung für alle, was passiert. Zumindest, wenn ich zuletzt vor 5, 10 oder noch mehr Jahren die Wohnung meiner Erziehungsberechtigten in ein Schlachtfeld verwandelt habe im Zuge einer Sturmfrei-Party.

     

    Wer sich provozieren lässt – egal wie und von wem – der ist einfach noch nicht reif genug, den Weltretter zu geben. Für Emily Laquer und ihre „Gäste“ gilt das nicht weniger, als für Angela Merkel, Olaf Scholz und die Hamburger Polizei. Von Leuten, die vor lauter unkontrollierter Kraft in jeden bereitgestellten Fettnapf tappen müssen, die weder ihre eigenen Grenzen kennen, noch die ihrer Freunde, hab ich mir noch nie was sagen lassen. Denen nehme ich einfach nicht ab, dass sie wissen, wo es lang geht.

     

    So weit ich sehe, bin ich damit nicht allein. Die Weltverbesserung wird mangels Masse also vorerst ausfallen, schätze ich. Den G20 mag das recht sein. Sie haben ja die Macht schon, die sie haben wollten. Alle anderen sollten es aber schade finden.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Warum wird einer Linksextremen, deren Organisation vom Verfassungsschutz überwacht wird, in der taz immer wieder ein Forum gegeben für ihre haltlosen Anschuldigungen?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Links +Links = Links

  • Ach so, die Polizei ist also mal wieder dafür verantwortlich für all die anarchistische Bambule?

    Geht die Frau Laquer davon aus, dass die geneigten Leser nicht in der Lage sind, sich mit den politischen Zielen von Antifa und IL auseinanderzusetzen?

    Eine derart zurechtgebogene Sicht auf die Geschehnisse werte ich fast schon als Beleidigung des Intellekts der TAZ-Leserschaft...

    • @Matthias Trompete:

      Nun, bei der abstrakten Gefahr durch friedliche "Vermummung" sah sich die Polizei zu sofortigem Knüppeleinsatz gezwungen.

      Bei der konkreten Gefahr durch Plünderungen und Sachbeschädigungen ließ sie sich mehrere Stunden Zeit.

  • "der durchsichtige Versuch, vom eigenen Versagen abzulenken" - passt auf das pseudorevoluzzerhafte Gefasel der Laquer.

    " die Karren unserer Freunde auf der Schanze" - klar, anndere wäre OK, logo. Was für ein bornierter Scheiß.

    • @Laurenz Kambrück:

      Hätten Sie allen Ernstes geweint, wenn statt der Autos im Schanzenviertel die Luxus-Limousinen von Erdogan, Trump, Jinping und Putin abgefackelt worden wären?

  • Frau Laquer redet sich das Ganze nachträglich noch als Erfolg schön. Sie hat die Rechthaberei auf ihrer Seite gepachtet. Mir al s demokratischem "linken" auf dem Boden des Grundgesetzes wird bei solch "buckliger Verwandtschaft" übel. Ich kann, mit Liebermann gesagt, gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.

  • Die Hymne der IL: 2 x 3 macht 4

    Widdewiddewitt und Drei macht Neune!

    Ich mach' mir die Welt

    Widdewidde wie sie mir gefällt ....

     

    Mit den Argumenten dei Frau Laquer vorbringt, kann jede Art von Gewalt gerechtfertigt werden: Irgenwann platzt halt jedem der Kragen...

  • Ernsthaft!?

  • Wenn ein Auto brennt, weil es angesteckt worden ist, dann ist die Person verantwortlich, die es angesteckt hat.

    Das einem der Kragen platzt ist keine hinreichende Begründung.

    Oder fände Frau Laquer ist auch ok, wenn frustrierte Ladenbesitzer in die Rote Flora eindringen würden und dort alles verwüsten würden?

    Wie geschickt oder ungeschickt der Einsatz der Polizei war, das ist eine Sache, für die die Polizei die Verantwortung trägt.

    Aber ein Auto anstecken und dann sagen die Polizei ist schuld, das ist kindliches Verhalten.

    Eine erwachsene Person sollte die Verantwortung für die eigenen Taten übernehmen.

  • Die IL hat - wenn es hochkommt - ein paar hundert Mitglieder, Diese Leute schaffen es in guter alter Sektenmanier sich mit an den Kopf der Bewegung zu stellen. Die taz sollte diesen Spinnern nicht so viel Raum einräumen. Das Interview zeigt doch: die sind einfach doof.

    • @XBurger:

      "Sektenmanier", "Spinner", "einfach doof"

      Das war ja ne tiefgreifende Analyse, die Argumente vorbildlich mit Fakten hinterlegt.

       

      Schade, dass diese Minisekte ran musste und die Vorbereitung für die Demo (hoffentlich nicht alleine) stemmen musste.

      Die großen Sekten wollten wohl nicht oder hatten mit der demokratiefreien Zone kein Problem.

  • Langweilig, "Links", Lächerlich. Frau Laquer sagt: wir sind nicht Schuld, die anderen sind blöde. Wie überraschend für die IL sind das der Staat und die Polizei. Wurde das Interview eigentlich vor den Krawallen geführt? Das Ergebnis wäre ja nicht anders gewesen. Die Frau läuft doch genau so mit Scheuklappen und ihrer Ideologie-Brille durch die Welt wie die Konservativen Gegenstücke.

    Übigens sehen das viele Anwohner der Schanze durchaus differenzierter.

    Schöne Grüße aus Hamburg

  • Ich habe jahrezehntelang für die Rechte von LGBTQI+ demonstriert. Bei unseren Demos bekommen die Polizisten Blumen ans Rever gesteckt. Wo kommst das Gewaltpotenzial bei linken Demonstrationen her? Es gab in HH eine friedliche Yoga-Demo, eine tanzende G-20-Gegendemo. Warum diese Gewalt? Warum dieser Fingerzeig auf die Polizei? Warum gibt es so wenig Reflexionsfähigkeit bei den Linken?

  • Dazu mal das - ausse taz

     

    "HAMBURG taz | Wenige Stunden vor Beginn der antikapitalistischen Demonstration „Welcome to Hell“ am Vorabend des G20-Gipfels verstärkt sich nicht nur bei bei Aktivist*innen die Befürchtung, die Polizei könnte ein doppeltes Spiel spielen. Sie plane, die Demonstration frühzeitig gewaltsam aufzulösen, so die Annahme.

    Beflügelt werden solche Spekulationen dadurch, dass die Versammlungsbehörde die Demonstration ohne Auflagen genehmigt hat und sie in die Nähe des G20-Tagungsortes zu den Messehallen ziehen lassen will. Denn die OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen der autonomen Demonstration sind in den Augen der Innenbehörde ganz klar die Bösen. Immer wieder mussten sie in den vergangenen Wochen für Prognosen über Gewaltszenarien herhalten.

    „Die Diskrepanz des beschworenen Gewaltszenarios einerseits und der scheinbar unproblematischen Hinnahme der Demoroute ohne jegliche Auflagen andererseits ist mindestens verwunderlich“, sagt der Demoanmelder Andreas Blechschmidt.

    Auch für den anwaltlichen Notdienst steht die Genehmigung der Demonstrationsroute in krassem Widerspruch zu dem wochenlangen Propagandagetrommel von der heranrollenden Gewaltwelle. Es sei zu befürchten, dass die Polizeiführung bereits jetzt beschlossen habe, die Demonstration überhaupt nicht stattfinden zu lassen, sagte Matthias Wisbar von der Pressegruppe des anwaltlichen Notdienstes. Die Hamburger Polizei habe mit einer solcher Taktik Erfahrung.

    „Der Subtext der Anmeldebestätigung ist ganz einfach: Ihr werdet den Kundgebungsplatz nie erreichen“, sagte Wisbar. Der anwaltliche Notdienst fordert daher die Polizeiführung auf, „die Versammlungsfreiheit zu schützen und sie nicht zum Gegenstand taktischer Spielchen zu machen“. http://www.taz.de/!5427806/#bb_message_3502907

     

    Noch Fragen?

    • 3G
      35355 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Ja, ich habe eine Frage. Warum haben die Demonstranten dann das gemacht, was jeder von ihnen erwartet hat (sich vermummen und militant auftreten)? Hätten sie sich nicht vermummt und hätten "Make Love Not War"-Plakate und Blümchen geschwenkt, hätte niemand die Demonstration stoppen können.

      • @35355 (Profil gelöscht):

        Doch. Der Einsatzleiter der Polizei vor Ort.

         

        Hat er ja auch getan. Obwohl ca. 90% der ohnehin wenigen Vermummten ihre Vermummung nach Aufforderung der Polizei abgelegt hatten, so dass die Polizei zunächst selbst erstaunt den Erfolg ihrer Ansage twittere, und meinte da könne es dann ja bald losgehen.

         

        Die nachgereichten offiziellen Begründungen der Polizei, der Schwarze Block hätte die Vermummung nicht abgelegt, es wäre zu "Gewalt" gekommen, wie dem Bewerfen der Beamten mit Gegenständen, ist gelogen bzw. bewußt sachlich falsch dargestellt (Würfe auf Beamte kamen z.B. erst, NACHDEM die Polizei die eingekesselten und bis zu diesem Zeitpunkt friedlichen Demonstranten von beiden Seiten angriff). Das belegen alle Video-Mitschnitte, die vom polizeilichen Übergriff gemacht wurden, in zweifelloser Eindeutigkeit.

    • @Lowandorder:

      Ja: Warm ging trotz dieser Einschätzung die Demo dann in die aufgestellte Falle? Nix geblickt? Die Konfrontation gesucht? Das geschieht doch nicht zum ersten mal. Erinnere mich noch gut an eine Anti-AKW-Demo gegen den SPD-Parteitag anno 82 oder so - lief genau nach demselben Schema ab - Demo genehmigt, aber polizeilich den Konflikt suchen.

      • @Philippe Ressing:

        Was soll die Demo "Welcome to Hell" denn machen ? Gar nicht losgehen ? Das Demorecht nicht wahrnehmen?

        Ihr Adressat sollten Senat + Polizei sein. Es ist unerträglich, dass sich die Demoanmelder verteidigen müssen für alle Krawalle in der Stadt, die nichts direkt mit der Demo zu tun haben.Videos zeigen ganz klar dass sinnlose Geprügel der Polizei. Erst danach wurden Flaschen geworfen.

      • @Philippe Ressing:

        Grds. weiß ich dazu zu wenig.

        Aber der Demoweg stand ja wohl fest - oder?! &

        Das "Wegblasen" by Wasserwerfer hat doch wohl genau das ausgenutzt - odr?

        &

        Stimme Ihnen & hier zu - ausreichend als Teilnehmer ab NoNoNostsndsNo

        dabei & mit Demo-Recht befaßt -

        Taktische "Spielchen" sind der Bullerei einschl. Führungsspitze so normal wie's - Atmen!

        Statt den Verfassungsauftrag GG -

        Zu erfüllen - Versammlungs&Demo-Freiheit der Bürger als Grundlage der

        Demokratie in dieser Republik - so KA -

        Zu - Gewährleisten! & Stimmt!

         

        HH - hat da lange & berüchtigte -

        Beispiele ohne Ende zu bieten!

        Das ja.

    • @Lowandorder:

      & nochens - & by the way - a gähn!

       

      Mal ab davon - daß Demos -

      NICHT "Genehmigt werden"!

      Sondern. Sie sind - mal außer Spontandemos -

      Anzumelden - Nothing else!

       

      have a look at -

      "Art 8 Grundgesetz - GG -

      (1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.

      (2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden."

       

      D.h. Auflagen & EndeGelände.

  • Frau Laquer lebt in ihrer eigenen Welt. Sie hat irgendwie den Bezug zur Realität und auch zu großen Teilen der politischen Linken verloren.

  • Drinne gab es Ludwig van, draussen ein kleines bisschen Horrorshow,

     

    Jede Gruppe wurde gut unterhalten und trug ihren Teil dazu bei,

     

    auch die Presse,

     

    und die Empörten,

     

    insgesamt handelt es sich jedoch um solche eine klischeehafte und uninspirierte Vorführung, die man nicht mehr sehen möchte.

    • @taz_comment:

      Sie zitieren sich andauernd selbst, glauben Sie, wir merken das nicht??

    • @taz_comment:

      Diesen Standpunkt finde ich nicht angemessen. Draußen sind viele Unbeteiligte, die geschädigt worden sind.

      Einfach zu sagen ihr ward Teil einer Horrorshow sollte nur der sagen, der so eine Show auch mit seinem Eigentum begrüßen würde