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Die Hetze rechter Parteien in DeutschlandCSU, AfD und NPD machen Stimmung

Die CSU bedient Ressentiments, die AfD pflegt Vaterlandsliebe, die NPD hetzt gegen Flüchtlinge. Deutschland 2015.

„Meine Heimat bleibt deutsch!“, fordern rechte Demonstrant_innen in Dresden wiederholt Foto: dpa

Berlin/Erfurt taz | Horst Seehofers CSU deckt routiniert den rechten Rand ab und bedient Ressentiments gegen Flüchtlinge, Einwanderer und Muslime. In Thüringen startete die „Herbstoffensive“ der AfD erfolgreich. Landtagsfaktionschef Björn Höcke verwischt die Grenzen nach weit rechts. Im sächsischen Heidenau heizte der Maurer und NPD-Mann Rico Rentzsch die Anti-Asyl-Krawalle an. Er folgte einer Strategie seiner Partei.

CSU: Die etablierte Protestpartei

Mit der Einladung von Victor Orbán hat die CSU in der vergangenen Woche einen echten Coup gelandet. Der ungarische Premier ist in den vergangenen Wochen zum Helden all jener geworden, die durch die Flüchtlinge aus muslimischen Ländern den Untergang des Abendlands heraufdämmern sehen. Die Demonstranten von Pegida feiern ihn mit „Orbán, Orbán“-Rufen, und rechte Politiker in ganz Europa wie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und AfD-Chefin Frauke Petry loben ihn als Vorbild. An der Seite von Horst Seehofer durfte Orbán sich als oberster Grenzschützer Europas und als Gegenpol zu Angela Merkel inszenieren und vor „moralischem Imperialismus“ warnen. Damit setzte sich die CSU subtil an die Spitze aller rechten Parteien in Europa.

Die CSU nimmt in Deutschland den Platz ein, den anderswo in Europa rechtspopulistische Parteien wie die FPÖ in Österreich, in Frankreich der Front National und in Dänemark die dänische Volkspartei besetzen. Sie bedient das populäre Ressentiment, indem sie behauptet, als einzige „Klartext“ zu reden, und sorgt mit plakativen Forderungen für Schlagzeilen.

Man kann sich aber auch fragen, ob sie nicht ohnehin längst selbst eine rechtspopulistische Partei ist, so vehement wie sie versucht, den rechten Rand abzudecken und mit polterndem Oppositionsgehabe vergessen zu machen, dass sie in Berlin seit vielen Jahren mit regiert. Ihr Chef Seehofer tönte einmal, er werde Einwanderung „aus fremden Kulturkreisen“ und „in die Sozialsysteme“ bekämpfen – und zwar „bis zur letzten Patrone“, wie er kurz nach Bekanntwerden der NSU-Morde wenig geschmackvoll hinzufügte. Der Islam gehöre nicht zu Bayern, betonten CSU-Politiker ein ums andere Mal, und dass Kirchtürme und nicht Minarette das Bild ihres Bundeslands prägen sollten. Einem anderslautenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Trotz verteidigt die CSU die Kreuze, die in bayerischen Klassenzimmern hängen, so verbissen wie sonst nur die Lega Nord in Italien und die SVP in der Schweiz. Und neuerdings fordern CSU-Politiker eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen, was ebenfalls der Verfassung widerspricht.

Man hat sich in Deutschland daran gewöhnt, das als krachlederne Folklore abzutun. Doch damit macht man es sich zu leicht. Die CSU trägt schon lange Regierungsverantwortung – seit über 50 Jahren in Bayern, seit vielen Jahren im Berlin – und legt dabei einen gewissen Pragmatismus an den Tag. Doch sorgt sie mit populistischen Vorstößen wie dem „Betreuungsgeld“ oder der Autobahn-Maut dafür, dass man sie nicht vergisst. Mit ihren ständigen Appellen an die Stammtische bereitet sie womöglich einer echten Protestpartei wie der AfD ungewollt den Weg. Und indem sie das populäre Ressentiment gegen Flüchtlinge, Muslime und Einwanderer bedient, vergiftet sie das gesellschaftliche Klima.

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AfD: Anheizer und Entgrenzer

Die Arme nach oben gereckt, den Blick über die Menge streifend, lässt er den starken Applaus zu seiner Begrüßung langsam abklingen. Auf dem Lautsprecherwagen mit Redepult, an dem eine Deutschlandfahne befestigt ist, steht er im dunklen Anzug, holt Luft und beginnt: „Liebe Freunde, ich sehe nicht 1.000, 2.000, ich sehe nicht 3.000 Mitbürger – ich sehe 5.000 Mitbürger“, um sogleich zu skandieren: „Wir sind das Volk!“ und „Merkel muss weg!“. Erfurt am vergangenen Mittwochabend: Björn Höcke, der Landtagsfraktionsvorsitzende der AfD, heizt die Stimmung an.

In der thüringischen Landeshauptstadt hatte die AfD zur Demonstration gegen „Politikversagen“ und „Asylchaos“ aufgerufen. Bundesweit startete die Partei ihre „Herbstoffensive 2015“. Frische Plakate und Broschüren mit altbekannten Positionen gegen Asyl, Euro und Einwanderung. Die AfD möchte, wie die ganze rechte Szene, die Ängste nutzen. Dass sie eine „Unwillkommenskultur“ von Anpöbelungen über Angriffen bis Anschlägen befeuert, hindert sie wenig. In Erfurt gelang die bisher größte Aktion der „Herbstoffensive“. Im Anschluss griffen aufgehetzte Rechte linksalternative Jugendliche an.

Nicht Parteivorsitzende Frauke Petry bringt die vermeintlich bloß besorgten Bürger und angebliche Asylkritiker auf die Straße. Höcke ist es, der Oberstudienrat, der unter anhaltenden Applaus erklärte: „Erfurt ist schön deutsch und Erfurt soll schön deutsch bleiben“, der „reine, ehrliche, bescheidene Vaterlandsliebe“ gelobte und fragte: „Wollen wir eine multikulturelle Gesellschaft sein?“, um ein lautstarkes „Nein!“ heraufzubeschwören.

In das „Nein“ der Menge stimmten auch bekennende Rechtsextreme und rechte Hooligans ein. Die „Identitäre Bewegung“ und das Holocaust-Leugner-Netzwerk „Europäische Aktion“ ließen ihre Fahnen wehen. Für den Landesverband um Höcke, der meint, dass nicht „jedes einzelne NPD-Mitglied als extremistisch“ einzustufen sei, ist aber nur die bürgerliche Mitte in ihren Reihen.

Seit Monaten überschreitet Höcke nicht nur rhetorisch die Grenze nach weit rechts. Gern gibt er persönlich extrem rechten Magazinen und Blogs Interviews. Am 19. September führte er bei dem neurechten Portal „Sezession“ aus: „Die freiwillige Gleichschaltung wird zum einen erklärbar, wenn man den geistigen Nährboden der Pseudoelite in den Blick nimmt: Das sind vorrangig ein zur Selbstauflösung strebender Humanitarismus und Hypermoralismus.“ Kürzer hätte der Entgrenzer der rechten Spektren den gemeinsamen Konsens des Antihumanismus kaum aufgreifen können. Auf dem Portal bietet er gleich dem Pegida-Gründer Lutz Bachmann wegen dessen Überlegung der Parteigründung ein Gespräch an: „Eine weitere Zersplitterung der an einer Zukunft Deutschlands interessierten Kräfte ist“, meint er, „unentschuldbar“.

NPD: Der Hetzer von nebenan

Rico Rentzsch steht wieder mal mittendrin. In grauem Pullover und Jeans hält der 27-jährige Maurer im August eine Rede auf einer Demonstration in seiner Heimatstadt, dem sächsischen Heidenau. Rund 1.000 Teilnehmer lauschen dem NPD-Mann. Es wehen schwarz-weiß-rote Fahnen und ein „Nein zum Heim“-Banner. Gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft brauche es zivilen Ungehorsam, soll Rentzsch aufgerufen haben.

Was folgt, ist bekannt: Lokale und angereiste Neonazis randalieren zwei Nächte vor der gerade bezogenen Asylunterkunft. Böller und Steine fliegen, 31 Polizisten werden verletzt. Es ist eine Eskalation mit Vorlauf.

Im Juni 2014 wird Rentzsch bei der Kommunalwahl des 16.000-Einwohner-Orts mit 1.250 Stimmen in den Stadtrat gewählt. Dabei ist Rentzsch wegen eines versuchten Überfalls auf drei linke Jugendliche 2008 verurteilt. Sein Mandat nutzt er vor allem für Stimmungsmache gegen Asylbewerber. Schon im November organisiert er eine Demonstration „gegen die Asylflut“. Im Ort verteilt er Flyer gegen Flüchtlinge, veranstaltet einen Lampionumzug für deutsche Kinder, „unsere Zukunft“. Im Stadtrat fragt Rentzsch, ob Flüchtlinge die Hilfsorganisation Tafel besuchten.

Gleichzeitig ist er offenbar an der Facebook-Gruppe „Heidenau hört zu“ beteiligt. Schritt für Schritt verschärft sich dort der Ton. Irgendwann wirbt die Gruppe offen für die NPD und zitiert Rentzsch. „Geredet wurde lange genug“, schreibt der. „Jetzt ist Zeit zu handeln.“ Auf seiner Demonstration vor den Krawallnächten werden Zettel herumgereicht: In Kleingruppen soll man zur Asylunterkunft gehen, um eine Blockade durchzuführen. Die Heidenauer folgen.

Rentzsch folgt damit der Strategie seiner Partei. Die NPD steckt in der Krise: Sie erlitt Wahlschlappen, bundesweit hat sie nur noch 5.200 Mitglieder, die Kassen sind leer. Kommunal ist sie im Osten Deutschlands aber vielerorts weiter verankert, 97 Mandate sind es allein in Sachsen. Nun setzen die Neonazis ganz auf das Thema Flüchtlinge. Die NPD organisiert Kundgebungen gegen Unterkünfte, wettert über „Scheinasylanten“ und „Sozialtouristen“.

Für die Länder ist das auch Futter für das NPD-Verbotsverfahren. Ende August lieferten sie dem Bundesverfassungsgericht 140 Seiten Material nach. Die NPD verfolge das Ziel einer „ausschließlich rassisch definierten ‚Volksgemeinschaft‘“, heißt es dort. Sie scheue nicht vor „Einschüchterung und Gewaltanwendung“ zurück.

Sicherheitsbehörden sehen auch einen Zusammenhang zu den jüngsten Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte: Dort, wo die NPD stark sei, komme es oft auch zu Krawall. So gab es in Freital, Dresden, Tröglitz oder im bayerischen Goldbach NPD-Aktionen gegen Flüchtlinge – und später auch Gewalt. Oder in Heidenau. Ihren dortigen Stadtrat Rico Rentzsch lobt die NPD offen als „einen der führenden asylmissbrauchskritischen Aktivisten“. Der kündigte an, man werde die Proteste „weiterführen“.

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32 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Mir macht eigentlich die schweigende Mehrheit mehr Sorgen. Denn wie schon Adorno vor einem halben Jahrhundert sagte: „Ich habe keine Angst vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten."

     

    Da ich in den letzten Jahrzehnten, nur ganz wenige getroffen habe, welche sich für Ausländer, oder andere Minderheiten in Deutschland eingesetzt haben und einsetzen, schätze ich die Dunkelziffer liegt bei ca. 30% welches mit rechtem Gedankengut sympathisiert.

     

    Eine Einwanderungs-Politik wie in den klassischen Ländern, wurde nie in Deutschland betrieben, sondern eine Gastarbeiter Politik. Heute wirft man den „Gastarbeiter“ vor, sie wollten und wollen sich nicht integrieren. Dabei wird umgekehrt ein Schuh daraus. Die Mehrheit der Deutschen wollte keine Einwanderer und lehnt sie auch heute in der Mehrheit ab. Im Gegenteil es gab sogar eine Zeitl lang Prämien, wenn Gastarbeiter zurück in ihre Heimat gingen.

    Und das alleine seit dem Mauerfall, wieder mehr als 150 Menschen ermordet wurden , dessen einziges „Verbrechen“ darin bestand, „Ausländer“ oder zu anderen Minderheiten zu gehören? Aber die offizielle Linie dazu, siehe NSU, realtivieren.

     

    Jetzt kommen Flüchtlinge, und wieder werden Vorurteile gegenüber Flüchtlinge geschürt, statt die Ursachen von Flucht zu nennen, und zu bekämpfen. Denn in erster Linie waren und sind die Flüchtlinge Opfer von westlicher aggressiver Außenpolitik. Aber das wird nicht einmal im Ansatz von den Verantwortlichen diskutiert?

    • @heino Ewerth:

      Warum ist Ihrer Meinung Deutschland oder die deutsche Aussenpolitik für die Kriege dieser Welt und die Ursache von Fluchten verantwortlich? Da überschätzen Sie aber die Rolle der deutschen Aussenpolitk (warum eigentlich? welche Größenfantasie steckt dahinter?). Die bloße Existenz von "deutschen" Waffen begründet auch noch keine Kriege. Schliesslich strotzt Deutschland seit über 50 Jahren nur so vor Waffen und es gibt hier weder Krieg noch Bürgerkrieg, vor dem Sie flüchten müssten. Woran liegt das nur?

      • 7G
        71334 (Profil gelöscht)
        @TazTiz:

        Wo bitte sagt Heino Ewerth, dass Deutschland für die Kriege dieser Welt verantwortlich ist?

         

        Das westliche agressive Außenpolitik daran (Mit-)Schuld ist kann man ja wohl nicht bestreiten.

         

        Und selbst wenn wir 100% unschuldig sind könnten wir doch das bisschen an internationalem Mitspracherecht nutzen um uns gegen die Ursachen von Flucht auszusprechen.

        Ich nehme an nichts anderes meint Heino Ewerth

  • Wenn niemand über den übergroßen Anteil den Bayern an der Entstehung der Judenvernichtung hatte berichtet, wird ein Großteil der deutschen Bevölkerung weiterhin mit der CSU sympatisieren.

    Ich hoffe und wünsche, das die USA über die Denkweise und Machtgelüste der CSU mittels Geheimdient bescheid wissen und hoffentlich gegebenenfalls einschreiten.

    • @schratzl:

      Wie bitte?Die Amis?Denen ist alles was rechts und nazi ist völlig egal.Die haben kurz nach Kriegsende schon Leute wie Klaus Barbie in ihre Dienste übernommen und sie vor Verfolgung beschützt.Für die USA gibt es nur 2 Bedrohungen,den islamistischen Terror und den Kommunismus.

  • Nehmt allmählich mal die SPD noch stärker in die Zange.

    Wenn es sein muss, kann sie ja noch mit der CDU koalieren, aber es ist völlig unverantwortlich, dass sie im Bund auch noch mit einer kleinen Regionalpartei wie der CSU koaliert, die auch noch dafür sorgt, dass sich die größte sog. Volkspartei wie die CDU auch noch gleichzeitig als rechtspopulistische Alternative wie FN und Lega Nord verkaufen kann.

     

    Auch wieder typisch:

    Dieser Höcke ist Oberstudienrat. In westlichen Bundesländern hätten sich längst Schüler von ihm gefunden, die mal notiert hätten, was er in einem Fach wie Geschichte, das er wohl unterrichtet von sich gibt. Würde mich mal interessieren, ob der wirklich die Gewähr dafür bietet, für die FDGO einzutreten.

  • Mich erinnert dieses sinnlose gepöbel an die Zeit der Ostverträge. Auch damals waren die Stammtische felsenfest davon überzeugt, dass Willy Brandt die BRD an die Sowjets verrät und die Arbeitskanaken ("Gastarbeiter") das deutsche Volk zersetzen werden.

    • @Andreas Säger:

      Schon vergessen? Erhard und Strauß leiteten die Ära der Gastarbeiter 54/55 ein

  • Kleines Detail am Rande: Auf der Karte existiert Bielefeld tatsächlich nicht, egal wie man zoomt. Zwischen Herford und Halle/Westf. ist einfach nur ein großer Verkehrsknotenpunkt.

    • @Andreas Säger:

      Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

  • Verehrte Taz, Ihnen und der von Ihnen vorzugsweise unterstützten politischen Strömungen fällt doch gar nichts ein. Wenn diese Republik mal untergeht, und das wird sie vielleicht eher, als wir alle uns das vorstellen können, dann bestimmt nicht, weil ein paar Glatzen an der Ecke stehen und den Arm recken. Das Totalversagen der sogenannten Linken in allen relevanten Fragen der Zeit, angefangen mit der fatalen Einheitwährung Euro über die Haltung in der Ukrainekrise, TTIP und bis zu dem aktuellen Flüchtlingsdesaster: der Feind sitzt in Berlin im Kanzlersessel und macht knallharte neoliberale Macht- und Wirtschaftspolitik. Auf Kosten der Habenichts und sowieso schon Abgehängten. Und das alles mit freundlicher Unterstützung der Linken. Nochmal: das absolute Versagen der Linken wird der Erfolg der Rechten sein.

    • @produster:

      Kommentar bearbeitet. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl.

    • @produster:

      Klingt ziemlich rechts, was Sie da so sagen.

      • @Vladimir 52:

        Würden Sie den Tatsachen ins Auge schauen, kämen Sie zu ähnlichen Schlüssen.

  • Die CSU hat diesen Kurs, der das Bedienen des Stammtisches UND pragmatische Politik umfasst, immer gefahren. Auch aktuell wieder. Während laufend Sprechblasen produziert werden, läuft gleichzeitig seit Juli das - bundesweit einmalige - Projekt "Perspektive Beruf für Asylbewerber und Flüchtlinge". Wo Kinder von Asylbewerbern - während das Anerkennungsverfahren noch läuft - eine Ausbildung erhalten. Oder anders gesagt: Es ist nicht alles so schwarz-weiss wie es auf den ersten Blick scheint

  • Was der Artikel unterschlägt, ist, daß die bayrische Landesregierung als Einzige einen vorbildlichen Job macht. Die in NRW ist auch noch o.k., wälzt aber die ganze finanzielle Last auf die Kommunen ab. Bayern blinkt rechts, überholt aber links.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "Die CSU bedient Ressentiments, die AfD pflegt Vaterlandsliebe, die NPD hetzt gegen Flüchtlinge. Deutschland 2015."

    Schließlich hat auch noch Gauck eins draufgesetzt.

    Könnte man diesem Selbstverliebten nicht mal ein paar Tage Redeverbot auferlegen? Der Mann ist schlicht unerträglich.

  • Das alles kann doch nun wirklich keinen überraschen.Die "etablierten" Parteien sind nach dem kolossalen Versagen in der sog. "Flüchtlingskrise" nicht mehr wählbar.Das zutiefst unehrliche und unsolidarische Verhalten gegenüber ihrer Wählerschaft hat nun Konsequenzen.Jahrelang wurde dem Bürger erzählt er "lebe über seine Verhältnisse" und man "müsse den Gürtel enger schnallen" - während die dt. Wirtschaft gar nicht mehr weiss wohin mit den ganzen Gewinnen.Investieren ist out, die Milliarden zu den Investmentbankern tragen in.Die verantwortlichen Politiker zeigen sich wiedereinmal als volkswitschaftliche Laien - "schwarze Null" anstatt bei praktisch Nullzins in die Zukunft des eigenen Landes zu investieren.Die Infrastruktur wird seit Jahren auf Verschleiß gefahren mit verheerenden Folgen.Tausende Eltern und Schüler treffen sich in ihrer Freizeit am Wochenende, um die Schulen dieses Landes nicht völlig verkommen zu lassen.Ohne Vision und Plan wird die Politik von der "Flüchtlingskrise" vor sich hergetrieben, ja hat das aktuelle Durcheinander zu einem grossen Teil mitzuverantworten.Der Staat fängt bereits an Zwangszuenteignen, Gemeinden melden illegalerweise "Eigenbedarf" an. Der Flüchtlingsstrom hält unvermindert an, und die Politik ist stolz wie Bolle auf die bahnbrechende Idee jetzt nur noch "Sachleistungen" zu gewähren.Mag sein, dass die oben genannten Parteien ähnlich dilettantisch zu Werke gehen werden, aber wenigstens stehen die Interessen der eigenen Wähler im Mittelpunkt. Dies kann man von Vertretern der "Groko" und selbst der "Opposition" längst nicht mehr behaupten.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Es wird Zeit, dass sich demokratische Parteien die Frage stellen, wie lange sie mit den Demagogen der CSU noch in einer Koalition bleiben wollen - wenn sie es denn Ernst meinen mit den demokratischen Prinzipien...

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Ja, das wird Zeit. Nur werden die "demokratischen Parteien" einen Teufel tun in diese Richting, so lange sich noch ihre Chefs etwas davon versprechen, dass sie Volkes Stimme imitieren. Und zwar vor allem jenen Teil davon, der zwarnichts sinnvolles zu sagen hat, das dafür aber um so lautstärker.

       

      Merke: Auch Demokratische Prizipien sind nichts ganz Selbsterklärendes. Man muss sich etwas dabei denken (wollen), wenn daraus etwas werden soll. Man kann sehr richtig liegen dabei und sehr falsch. Mit-ohne Kompess ist das mit dem Weg nicht wirklich leicht. Und dass die reine Zahl etwas erklären kann, ist nur ein albernes Grücht.

  • Das fremdenfeindliche Bayern gibt unter der Regierung der rechtspopulistischen CSU 3 Milliarden € für Flüchtlinge aus. Mit Kostenerstattung für die Kommunen.

     

    Das ist mehr als der gesamte Etat von Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit

    zusammen!

     

    Fakten sind Fakten, hetzerische Polemik erfordert lediglich eine Meinung.

    • @Frank Heinze:

      Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

    • @Frank Heinze:

      ...irgendwie schizophren, nicht wahr!

       

      Man fragt sich allmählich, ob die CSU ihre Vertreter vor sich herhetzt, oder die Politiker ihre CSU. Aber eins ist mittlerweile klar. Bis auf die "ewig-Gestrigen" die - obwohl aus der Mitte der Gesellschaft - ohnehin in der Minderzahl sind, ist die große Mehrheit der bayerischen Bevölkerung selbstständig denkend und (typisch!) dickköpfig genug, nicht dem politischen Stammtischgerede nachzugeifern. (Fiar wos hod ma denn sonsd an Kobf!) Die Zeiten, in denen Politikersprüche hohl nachgeplappert wurden dürften ebenso vorbei sein wie die des reinen Verweisens auf Zeitungsartikel, um andere zu überzeugen.

       

      Es wird Zeit, dass die Politiker Bayerns beginnen sich Gedanken zu machen, ob der ehedem 08/15- Bayer bei den nächsten Landtagswahlen nicht eventuell eine für sie unerfreuliche Konsequenz ziehen wird. Eben weil er sich nicht nochmal mit braunem Gesindel in einen Topf werfen lassen will, dessen Meinung er nicht teilt.

       

      Vielleicht dürfen wir Deutsche uns ja doch noch eine kleine Fußnote in der Weltgeschichte damit verdienen, dass wir aus der tragischen deutschen Geschichte nicht nur gelernt haben, sondern auch konsequent zu handeln, um unsere Fehler nicht zu wiederholen. Das hoffe ich jedenfalls.

       

      "Wer nicht aus seinen Fehlern lernt ist gezwungen sie zu wiederholen!" Der Urheber dieses Zitats ist mir im Moment nicht geläufig. Trotzdem stimme ich ihm zu.

      • @noevil:

        So übel kann es ja in Bayern nicht sein. Sonst hätte es - trotz CSU - nicht den stärksten Zuzug von Menschen in ganz Deutschland. Im übrigen liegt Bayern auch bei Umfragen nach der Zufriedenheit seiner Bürger mit dem eigenen Bundesland regelmäßig ganz vorne mit dabei.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Deutschland ist wieder dort angekommen, wo es vor 80 Jahren war. Die CSU, die AfD von Petry und die NPD und deren heimliche Sympathisanten, die nur bisher knapp daran vorbei gewählt haben, sind ziemlich viele. Da kann man nur noch Angst bekommen und sich mit Auswandern befassen.Und diese Strömung wird Frau Merkel weder in Deutschland noch im restlichen und östlichen Europa in den Griff bekommen. Und dann? Hitler ausgraben? Ich finde es unfassbar, daß sich Deutsche wegen jetzt 1 Million syrischer und afrikanischer Kriegsflüchtlinge (an deren Ursachen wir gut beteiligt sind) sich zum Nationalsozialismus zurückbegibt.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @4932 (Profil gelöscht):

      Verehrte Mitblogger

      @Mowgli, @Kaboom, @Voltaire und @Kurt-Horst Dloch

      Ich beobachte seit Langem (wie Sie vielleicht auch) die Entwicklung in Deutschland und habe diesen Artikel von 3 Autoren gelesen und bin der Meinung von Heiner Geißler, daß bei 500 Mio Europäern ein paar Millionen Asylsuchende, deren Flucht die USA, die Europäer, die Russen und andere mitverursacht haben, nicht dazu führen darf, daß der alte Nationalsozialismus und Fremdenhass mit brennenden Asylheimen ausbrechen darf, der zu dem warscheinlich schrecklichsten letzten Krieg geführt hatte. Sind wir wir uns darin noch einig? Danke fürs Lesen.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Wen würde es wundern, wäre Deutschland tatsächlich schon "wieder dort angekommen ist, wo es vor 80 Jahren war"? Doch höchstens die, die geglaubt haben, einmal Erreichtes sei von da an sicher für die Ewigkeit. Und zwar ganz ohne dass man selber auch nur einen Handschlag dafür tut.

       

      Nein, Deutschland 2015 ist NICHT wie Deutschland 1935. 1935 hat die Kristallnacht schon zwei Jahre in der Vergangenheit gelegen und Hitler hat schon zwei Jahren regiert. Nur unter anderem. Ich weiß nicht, was Sie bezwecken, Misanthrop, aber die "Machtübernahme" steht noch aus. Und das hat viele gute Gründe. Ich finde es sehr schade, dass Sie die nicht sehen wollen. Nämlich:

       

      Wenn sie nicht nur das Negative sehen würden, dann hätten Sie nicht so viel Angst und müssten sich auch nicht "mit Auswandern befassen". Dann könnten Sie, im Gegenteil, sich selbst mal danach fragen, was Sie bewirken können, Misanthrop. Ich denke, das ist gar nicht wenig. Es ist wie mit dem Flüchtlingszahlen. 800.000 klingt erst mal sehr viel. Doch wenn man weiß, dass man ein Volk von 80 Millionen ist, ist das schon wieder etwas völlig anderes. Zumindest, wenn man seinen mitmenschen vertraut. Dann ist man nämlich nicht allein. Und ob dann unter jenen 100 Leuten, die sich um einen Flüchtling kümmern müssen, damit der integriert ist, zehn Idioten sind, die als Totalausfall verbucht gehören, ist nicht alles entscheidend sondern nur noch ein (sehr wichtiges) Detail.

       

      Und noch eins: Frau Merkel wird ganz sicher nichts und niemanden "in den Griff bekommen". Zumindest nicht allein. Sie ist nicht Mama und schon gar nicht von ein paar Millionen Kindern. Sie ist nur Kanzlerin, und das ist schwer genug bei einem Volk wie unserem.

      • @mowgli:

        Die "Kristallnacht" war vom 9. auf den 10.11.1938. Ich dachte sowas ist Allgemeinbildung

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @4932 (Profil gelöscht):

      Auswandern? Wohin denn? Nach Frankreich zu Le Pen? Nach Finnland zu den Wahren Finnen? In die USA zu den Rassisten? Nein! Hierbleiben und stehen bleiben!!!

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Vergessen wir nicht die SPD mit Sarrazin, Buschkowski und dem Pegidaversteher Gabriel, nebst Merkel herself "Multikulti ist gescheitert" und unsere Schwaben-Grünen Palmer & Kretschmann, die ihre "besorgten Bürger" im Hinblick auf 2016 "ernst nehmen".

  • Meiner eigenen und persönlichen Meinung nach sollten die objektiven und unabhängigen Medien, vor allem der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Frage nachgehen ob man bei genannten Parteien einen Bezug zu Art. 20 Abs. 4 GG herstellen und rechtlich gegen dieselben vorgehen kann.

    • @Sean David:

      Ich verstehe nicht so ganz, was die "objektiven und unabhängigen Medien" damit zu schaffen haben sollten. Außer natürlich, man würde sie als die "Meinungsmacher" missverstehen. Nur wären sie dann eigentlich nicht mehr so richtig ojektiv und unabhängig.

       

      Es geht bei Art. 20 GG nicht um eine Privatklage. Falls es einen Anfangsverdacht gäbe (und dass es den geben könnte, scheint mir auch fast ausgemacht), müsste die Staatsanwaltschaft eigentlich selbständig ermitteln – und ein Verfahren einleiten wenn ein hinreichender Tatverdacht besteht. Die Untergrabung der verfassungsmäßigen Ordnung der Bundesrepublik ist schließlich kein Kavaliersdelikt. Die Staatsanwaltschaft scheint jedoch gar keine Angst zu haben. Zum Beispiel um sich selbst. Sie würde sich sonst nicht zum Jagen tragen lassen wollen. Wenn sie drauf besteht, dass man ihr was befielt, dann könnte das durchaus damit zusammenhängen, dass es sie auch schon gab, als die Verfassungsordnung noch nicht existiert hat. Und damals war die Macht nicht sehr viel kleiner. Nur das Prestige, das war noch größer als es heute ist.