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DeutschlandticketJedes zehnte Abo bereits gekündigt

Das Deutschlandticket ist ein Abo. Mehr als jeder zehnte Käufer hat es seit der Einführung Anfang Mai wieder beendet. Auch etwa nur, um zu pausieren.

Großen Andrang auf Regionalzüge gab es mit dem Deutschlandticket Foto: Lisi Niesner/rtr

Düsseldorf/Berlin | dpa | Mehr als jeder zehnte Käufer hat das ausschließlich im Abonnement angebotene Deutschlandticket für bundesweite Fahrten im Nah- und Regionalverkehr schon einmal gekündigt. Das geht aus einer bundesweiten Marktforschung hervor, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Die monatliche Kündigungsmöglichkeit des Deutschlandticket-Abos wird demnach je nach Kundengruppe derzeit unterschiedlich stark genutzt. Bei den sogenannten Abo-Umsteigern, die vor dem Deutschlandticket schon ein anderes Abonnement für den öffentlichen Nahverkehr hatten, sind es laut der Analyse 7 Prozent. Bei den Neu-Abonnenten, die vorher einzelne Fahrscheine gekauft haben, sind es 17 Prozent. Bei den Neukunden, die etwa als Autofahrer den öffentlichen Nahverkehr zuvor so gut wie gar nicht genutzt haben, sind es 19 Prozent.

„Es ist ein Kommen und Gehen“, sagte ein Sprecher des Verbandes. Von der flexiblen Möglichkeit der monatlichen Kündigung werde in allen Kundengruppen Gebrauch gemacht. Bei Pendlern etwa spiele vermutlich der Urlaub eine Rolle, wenn jemand das Abo kündige und nach wenigen Wochen ein neues Abo abschließe. Für andere Fahrgäste sei gerade der Urlaub in Deutschland ein Motiv, in dieser Zeit das Deutschlandticket für bundesweite Fahrten im Nah- und Regionalverkehr zu nutzen.

Für die Verkehrsunternehmen sei der Wechsel bei den Kunden mit erheblichen Mehrkosten verbunden, weil dafür auch mehr Menschen in die Kundencenter kämen oder etwa auch telefonische Beratungen nutzten. „Jede Kündigung bedeutet Aufwand“, betonte der Sprecher.

Laut den Anfang September von dem Verband veröffentlichten Analyseergebnissen gab es zuletzt mehr als 11 Millionen verkaufte Abos beim Deutschlandticket. Rund 10 Millionen Fahrgäste bundesweit nutzten demnach das Ticket jeweils in den Monaten Juli und August.

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27 Kommentare

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  • Ich werde mein Deutschland-Ticket auch die nächsten Tage kündigen, da ich es ab Oktober schlichtweg nicht mehr brauche: Im Alltag fahre ich eh alles mit dem Fahrrad und die Urlaubszeit mit vielen Ausflügen ist dann halt leider vorbei, mehr als 49€ werde ich jedenfalls im Herbst monatlich nicht mehr für gelegentliche Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ausgeben…nächsten Sommer hole ich mir dafür bestimmt wieder eins von Juli bis September.

  • „Jede Kündigung bedeutet Aufwand“. Ach Du dickes Ei.



    Die Bahn kann einem ja sowas wie leid tun…;-)



    Spätestens wenn die Abopreise steigen, das ist absehbar, wird’s noch mehr Kündigungen hageln, vor allen Dingen auch, weil die Bahn ja “so zuverlässig” fährt:



    Warum gibt es eigentlich noch Fahrpläne? Mit deren Einsparungen müsste man mit dem “Aufwand” bzgl. Kündigungen doch zurecht kommen, oder?

  • Es werden noch mehr Kündigungen. Stand heute mit vielen Menschen an der Bushaltestelle. 2 Linien fielen komplett aus. Auf der Anzeigetafel wurden sie aber angezeigt.



    Laut der Regionalzeitung fallen in unserer Stadt täglich! 60 Verbindungen aus.

  • Ich kenne auch 2 Personen, die es schon gekündigt haben. In einem Fall, um es beim lokalen Verkehrsverbund neu zu beantragen, weil damit auch ein Leihrad benutzt werden kann, im anderen Fall, um vom Arbeitgeber ein verbilligtes Ticket zu bekommen.

    Dass jemand aus Unzufriedenheit gekündigt hat, habe ich dagegen noch nicht erlebt. Wobei alle unzufrieden sind mit der Pünktlichkeit und Kommunikation, zum Teil auch der Überfüllung - aber bei dem Preis kann man schlecht nein sagen.

  • Ich glaube das ist eine Frage der Sichtweise.



    Das Deutschlandticket ist für Menschen gedacht, die ihre Alltagswege regelmäßig mit dem ÖPNV zurücklegen. Dafür ist es sensationell günstig. Und selbst wenn ich mal einen Monat weniger fahre, komme ich mit dieser Flatrate übers Jahr konkurrenzlos günstig hin. Ich will da nicht jeden Monat dran denken müssen, ein neues Ticket zu kaufen. Deshalb habe ich ja ein Abo. Das im Übrigen auch in der Vergangenheit als Abo immer günstiger war als eine Monatskarte. Das Ticket nur monatsweise zur Verfügung zu stellen würde es also auf jeden Fall teurer machen.



    Wer das Ticket als Schnäppchen nutzt um zweimal im Jahr das Auto stehen zu lassen um Oma Erna mit dem Zug zu besuchen, oder für einen Städtetripp, kann das ganz einfach durch Abschluss eines Abos und gleichzeitige Kündigung zum nächsten Monat abbilden. Ich schätze der Aufwand ist es ja wohl wert, wenn das Ticket weiterhin den Abopreis behält.



    Ähnlich geringen Aufwand haben auch Touristen oder Menschen, die nur für eine begrenzte Zeit das Ticket nutzen möchten.



    Mal so als Denkanstoß für diejenigen, die hauptsächlich aus dem Autofenster blicken: Kosten für den Besitz und die Haltung eines Autos laufen immer durch.



    Melden Sie ihr sowieso unwirtschaftlich teures Verkehrsmittel immer ab und kündigen Sie die Versicherung, wenn Sie es mal eine Weile nicht brauchen?



    Wer sich seine individuellen Mobilitätskosten mal ganz ehrlich anschaut, kann am Ende am Deutschlandticket nicht zu meckern finden........

    • @Life is Life:

      Das Abo ist ja auch nicht falsch, für mich selbst macht das auch Sinn. Nur was spricht denn dagegen, zusätzlich auch Tickets für Einzelmonate anzubieten, wenn es Kunden gibt, für die das mehr Sinn macht und die Verkehrsunternehmen dann weniger Arbeit mit Kündigungen haben?

      Einer der großen Vorteile des Deutschlandtickets ist ja, dass es die Nutzung von ÖPNV unkompliziert macht, das wird durch das Abo-Modell für viele konterkariert.

      Der Vergleich mit dem Auto hinkt. Fürs Carsharing zahle ich (bei Cambio) im Monat sage und schreibe 3 Euro, der Rest ist nutzungsabhängig. Wenn das 50 Euro im Monat wären, würe ich das auch nicht machen, man braucht ja nicht jeden Monat ein Auto.

      • @Ruediger:

        Es ist kein Vergleich mit dem Auto als Verkehrsmittelart sondern ein Vergleich "ÖPNV-Abo" mit "Autobesitz". Deshalb hinkt er nicht. Sie geben eine andere Kategorie in den Vergleich, nämlich "Auto bedarfsweise leihen mit Grundgebühr"

      • @Ruediger:

        Dafür zahlen Sie beim Deutschland-Ticket ja auch nichts zusätzlich, sofern Sie nur Nahverkehr zahlen. Das ist einfach ein anderes Modell.

        Die Züge müssen ja schon bereit gehalten werden und natürlich ist es ein Riesen-Verlustgeschäft und nicht im Ansatz kostendeckend.

  • Was mir nicht in den Kopf geht, warum ist das Ticket an den Kalendermonat gekoppelt und nicht an einen frei wählbaren Zeitraum?



    Die möglichen Antworten:

    - Das haben wir ja noch nie gemacht



    - Das gibt unsere EDV nicht her



    - Da könnte ja jeder kommen

    Armes Deutschland

    • @naichweissnicht:

      Habe ich mich auchmal gefragt, und ich meinte mich dunkel zu erinnern, aber das ist schon viele viele Jahre her, dass es sich um rechtliche Gründe handelt. Ging um die regulären Monatskarten, wenn man eine mitten im Monat kaufen will. Weil ein Kalendermonat juristisch deutlicher ist, als z.B. ein "vom 17. August bis 17. September" oder so.

      Wann endet das Angebot denn nun, am 17. September um genau 0:00 Uhr, also 0:01 ungültig? Bei Betriebsschluss? Oder doch bis 23:59 Uhr? Oder gar wegen Betriebsschluss doch bis zum 18. um 4 Uhr?

  • Warum einfach wenn es auch kompliziert geht. Es scheint ja auch Probleme mit den Ausdrucken und APS zugeben. So beobachte ich es zumindest bei unserem ÖPNV. Das Ticket wurde zumindest von einer Partei nicht wirklich gewollt.



    Und aus diesem Grunde ist auch eine vernünftige Beurteilung nicht möglich.



    Würde man das Ticket wie normale Fahrscheine erwerben können wäre eine genauere Beurteilung möglich.

  • Ich hätte da eine Idee - Ticketkauf am Automaten. Eine einfache Taste Deutschland-Ticket. Da schiebste einen Fuffi rein, da klötert ein Euro raus und ein Zettelchen auf dem man unterschreibt. Monatsticket erledigt.

    Nein, das ist keine revolutionär neue Idee. Die älteren unter uns mögen sich noch erinnern...

    • @Der dreckich Katz:

      Ja. Ganz meine Meinung. Beim 9€ Ticket ging es doch auch. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

      • @Matt Gekachelt:

        Deutsche Bürokratie lässt grüßen!

      • @Matt Gekachelt:

        Weil die Verkehrsgesellschaften mehr Kundenbindung wünschen.

        Sie nutzen das als Werbeangebot.

        Das war wahrscheinlich bereits der Kompromis mit Wissinger.

  • Dass das 49_Euro Ticket nur im Abo zu bekommen ist, halte ich für Schikane und Geldmacherei. Welchen vernünftigen Grund sollte es sonst geben, kein Monatsticket anzubieten? Aber kann mir egal sein, die DB ist auch beim Bezahlen so zickig, dass das 49 Euro Ticket ausser Reichweite für mich ist. Als grenznah in den Niederlanden wohnend soll ich mir ein Konto in Deutschland einrichten, ausländisches Geld wird nicht akzeptiert. Den Grund dafür immerhin begreife ich und vermute einen Zusammenhang mit der "Abo only" Politik: man wünscht sich uneingeschränkten Zugriff auf mein Konto und das ist halt grenzüberschreitend nicht so einfach.



    Aber man hat keinen guten Ruf mehr zu verlieren, warum also seine Kundenpolitik ändern?

    • @Stechpalme:

      Genau, charmanter Effekt des 9-Euro-Tickets: Man konnte jeden Touristen, der am Flughafen aus dem Flugzeug purzelt vor einen Automaten zerren, erkären "Press red button! 10 Euro!" und schon hatte die Person das Thema Nahverkehr für den Urlaub geregelt. Genauso für Bewohner grenznaher Gebiete.

    • @Stechpalme:

      Bei der Bahn hatten wir kein Problem mit spanischer IBAN...

  • > „Jede Kündigung bedeutet Aufwand“

    Ja, man könnte das Ding auch einfach ganz normal zum Kauf anbieten, dann hätte man keinerlei Aufwand. Aber dann hätte man auch keine Leute, die das Teil abbonieren und dann vergessen zu kündigen, die Kündigung nicht ordentlich durch geht und so weiter. Das wäre dann auch viel zu Verbraucherfreundlich.

  • Das hätte man auch einfacher regeln können. Die 9-EUR-Tickets letztes Jahr konnte man auch einzeln am Automaten erwerben. Ganz unbürokratisch war das. Warum wurden für das Deutschlandticket alle Kunden ins Abo gezwungen, selbst wenn sie mal nur einen einzelnen Monat haben wollen?

    "Jede Kündigung bedeutet Aufwand" - selbst schuld, kann man den Verkehrsplanern und -ministern aus Bund und Ländern da nur sagen.

  • Online gekauft auf www.bahn.de kann das Ticket in der Bahn Navigator App sofort aktiviert und (bis zum 10. des Monats) auch gleich online wieder gekündigt werden.

    So vermeidet man das nervige Abo.

  • Mir hat von Anfang an nicht eingeleuchtet, warum das Ticket nur als Abo angeboten wird. Es ist doch klar, dass es Menschen gibt, die das Ticket für manche Monate brauchen und für andere nicht. Warum lässt man die nicht das Ticket für einzelne Monate ohne Abo kufen? So ist es für alle Seiten nur zusätzlicher Aufwand.

  • Das Ticket ist in dieser Form einfach schlecht.

    Der ÖPNV-Betrag sollte einfach durch das Deutschlandticket gedeckelt werden. Man kauft entweder ein D.-Ticket im Abo oder auch ohne Abo für einen Monat, oder man kauft einzel-Tickets. Kommt man mit den Einzel-Tickets auf 49 EUR, wird automatisch das D-Ticket freigeschaltet. Ausgenommen sind z.B. ICEs, der Rest wird aufaddiert und der Betrag wird auf 39EUR/Monat gedeckelt.

    Dann macht auch das nur-Online-Ticket Sinn.

    • @Jeff:

      Gute Idee, aber da steckt doch wesentlich mehr Funktionalität drin, als im verhältnismäßig "doofen" derzeitigen Ticket.

      Das Aufsummieren bedeutet, es müssten irgendwo die Fahrten personenbezogen gespeichert werden. Das ist beim Verfahren "Busfahrer lächelt und nickt" das aktuell praktiziert wird ja gerade nicht der Fall.

      • @Der dreckich Katz:

        Naja, dieganzen Kundenkarten funktionieren doch auch?!

    • @Jeff:

      Das wäre praktisch aber das will die Politik nicht.



      Und die Betreiber können auch keine weiteren Kunden gebrauchen

    • 6G
      675670 (Profil gelöscht)
      @Jeff:

      Danke! Genauso würde ich es auch machen.