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Der muslimische MannLegende vom triebhaften Orientalen

In der Debatte über die Silvesternacht in Köln trüben antimuslimische Ressentiments den Blick auf ein globales Problem.

Der Vorplatz des Kölner Hauptbahnhofes am Silvesterabend. Foto: dpa

Plötzlich leben wir in einem Land, in dem man sich ständig Sorgen um die Sicherheit und Würde von Frauen macht. Aber nicht etwa, weil eine EU-Studie zu dem Ergebnis kommt, dass jede dritte Frau in Deutschland bereits sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt hat. Es geht auch nicht um das häufig sexistische und frauenverachtende Rollenbild, das auf Werbeplakaten, Zeitschriftencovern, in Musikvideos und Hollywoodfilmen verbreitet wird. Daran haben wir uns längst gewöhnt.

Es geht darum, dass die deutsche Frau vom muslimischen Mann bedroht wird. Deswegen diskutieren wir jetzt nicht über sexuelle Gewalt gegen Frauen, wie es dringend geboten wäre. Wir diskutieren über den muslimischen Mann. Eine „Horde“ von 1.000 arabischen und nordafrikanischen Männern, ein „Sex-Mob“, so die Bild-Zeitung, sei in der Silvesternacht in Köln über deutsche Frauen hergefallen. 1.000 Täter, das ist eine Märchenzahl. Zumal noch immer ungeklärt ist, wie viele Männer sich tatsächlich rund um den Hauptbahnhof aufhielten. Und wie viele davon Täter waren.

Doch die Debatte wird ohnehin vor allem von Stereotypen bestimmt, die jetzt aktiviert werden: Von 1001 Nacht, vom Orient, der schon seit jeher als Projektionsfläche für sexuelle Ausschweifungen dient. Der fremde Barbar, der die unschuldige weiße Frau bedrängt, das ist ein klassisches, ein uraltes Stereotyp.

Bislang aber gibt es keine Belege dafür, dass es zu einer Zunahme sexueller Belästigungen durch Migranten oder Flüchtlinge gekommen ist. So gab das BKA im Oktober 2015 bekannt, dass Flüchtlinge nicht häufiger straffällig werden als der Durchschnittsbürger. Der Anteil der Sexualdelikte an den von ihnen begangenen Straftaten liege bei „unter einem Prozent“. Diesen Zahlen stehen nun die Kölner Ausschreitungen gegenüber – sie passen zu gut in das Klischee des muslimischen Mannes, der seine Triebe nicht beherrschen kann.

Natürlich muss man fragen dürfen, ob das Frauenbild in Teilen der sogenannten islamischen Welt ein problematisches Verhalten Frauen gegenüber begünstigt. Doch rechtspopulistischen Stimmungsmachern, die nun meinen, einen Kulturkampf heraufbeschwören zu müssen, kann man entgegnen, dass der Islam Partner statt Problem sein sollte im Kampf gegen eine frauenverachtende Mentalität. Die Täter von Köln, sie dürften sich nicht wirklich um die Gebote des Korans scheren. Das Alkoholverbot des Korans jedenfalls haben sie ignoriert.

Ein krasses Gegenbild

Die Autorin

Khola Maryam Hübsch ist Jahrgang 1980 und in Frankfurt am Main geboren. Die Publizistin deutsch-indischer Herkunft versteht sich als muslimische Feministin. Hübsch war Bundesbeauftragte für den interreligiösen Dialog bei der Frauenorganisation der Ahmadiyya-Gemeinde (Ahmadiyya Muslim Jamaat). Beim Patmos Verlag erschien 2014 ihr Buch: „Unter dem Schleier die Freiheit – Was der Islam zu einem wirklich emanzipierten Frauenbild beitragen kann“.

Seit jeher gehört es zum antimuslimischen Ressentiment, die muslimische Sexualität als krasses Gegenbild zur westlichen zu konstruieren. Was mehr über den Westen sagt als über den Islam: Solange in Deutschland noch eine prüde, christlich geprägte Sexualmoral herrschte, wurde diese als Garant für Fortschritt und Zivilisation und in Abgrenzung zur „dekadenten“ muslimischen Sexualmoral idealisiert. Gleichzeitig war der Orient eine Projektionsfläche für Fantasien: ein Ort ungehemmter Haremserotik. Der Islam, eine unzivilisierte Religion der erotischen Libertinage. Doch durch die sexuelle Revolution in den 1960er-Jahren änderte sich das Bild. Plötzlich wurde in Deutschland eine selbstbestimmte und freie Sexualität propagiert. Nun galt der Islam als rigide, lust- und körperfeindlich. Das Bild, das damals wie heute vom Islam gezeichnet wird, sagt mehr darüber aus, wie wir uns selbst sehen möchten, als über die vielfältige sogenannte islamische Welt.

„Was ist der Geist von Europa? Auf jeden Fall gehört zu ihm die Hochachtung der Frau – ein großer Unterschied zur arabischen Tradition. Und das müssen die Flüchtlinge akzeptieren“, heißt es in der Welt. Die Überlegenheit der europäischen Kultur gründe auf der Tatsache, dass die „Europäer Maskulinität in Schach zu halten wussten“.

Der Europäer als edler Kavalier, der Muslim als unzivilisierter Barbar, der Frauen unterdrückt. Angesichts fanatischer Islamisten mag eine derartig bipolare Sicht nahe legen. Doch gerade die simplifizierende Aufteilung der Welt in Gut und Böse ist es, die ein fundamentalistisches Weltbild ausmacht.

Sicher kann nicht geleugnet werden, dass es autoritäre Staaten in islamisch geprägten Teilen der Welt gibt, in denen Frauen strukturell diskriminiert werden. Körperliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen ist jedoch weltweit derart verbreitet, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von einem „epidemischen Ausmaß“ spricht. Sie kommt in allen Ländern und in allen Schichten vor. Ob wir an die Vergewaltigungsskandale im hinduistischen Indien denken oder eben an häusliche und sexuelle Gewalt in Deutschland: Gewalt gegen Frauen und Sexismus bleiben globale Massenphänomene, die in allen Schichten vorkommen.

Der geistige Humus

Dennoch ist der öffentliche Diskurs davon geprägt, Diskriminierung von Frauen zu einem Spezifikum des Islam zu erklären. Die Religion sei es, die den geistigen Humus für eine patriarchale Mentalität bilde. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen patriarchalen Kulturpraktiken, wie sie gerade in ländlichen Regionen tatsächlich verbreitet sind und der islamischen Religion, die mitunter dazu benutzt wird, solche Praktiken zu legitimieren.

Wenn es nun heißt, muslimische Männer würden dazu erzogen, Frauen wie Freiwild zu behandeln, wenn sie sich nicht verschleiern, muss man aber auch sehen, dass solche Männer auch nicht davor zurückschrecken, kopftuchtragende Frauen zu belästigen. Muslimische Frauenrechtlerinnen, darunter zwei Friedensnobelpreisträgerinnen, plädieren dafür, die Lehre des Islam als Mittel im Kampf gegen patriarchale Strukturen einzusetzen, da der Koran frauenverachtende Praktiken, die kulturell weiterhin verbreitetet sind, kritisiert. Die beiden Nobelpreisträgerinnen tragen ein Kopftuch. Für die deutsche Feministin Alice Schwarzer hingegen steht eben dieses Stück Stoff für einen Sexismus, den die Täter der Kölner Silvesterausschreitungen nach Deutschland importieren.

Doch die Vorstellung, Frauen müssten sich verschleiern, weil der muslimische Mann sich nicht kontrollieren könne, verkennt, dass der Koran religiöse Grundwerte formuliert, die für Männer und Frauen gleichermaßen gelten. Dazu gehört nicht nur das Alkoholverbot, sondern auch die Aufforderung, dem anderen Geschlecht mit Respekt zu begegnen und Treue zum Partner als Wert zu leben.

Die Überwindung des Egos

Für beide Geschlechter gilt die Philosophie, die den Islam im Kern ausmacht: die Überwindung des Egos. Dazu gehört, leidenschaftliche Triebe mit der Vernunft zu steuern, um moralische Eigenschaften zu entwickeln. Der oft missbrauchte Begriff „Dschihad“ meint ursprünglich diesen Kampf des Menschen gegen sein Ego, gegen niedere Leidenschaften. Passt zu diesem islamischen Menschenbild das Narrativ vom triebgesteuerten muslimischen Mann? Nicht wirklich.

Er wird jedoch gebraucht, um den westlichen Mann trotz durchsexualisierter Massenkultur als besonders zivilisiert und aufgeklärt darstellen zu können. Indem dem Fremden Rückständigkeit und Primitivität attestiert wird, gelingt es, sich selbst in Abgrenzung dazu als höherwertig definieren zu können. Patriarchale Gewalt und Sexismus? Darum brauchen wir uns dann in unseren Reihen nicht mehr zu kümmern. Das Problem wird ausgelagert und auf den muslimischen Mann projiziert. Mit seiner Dämonisierung geht die Idealisierung der deutschen Mehrheitsgesellschaft einher, die das Projekt der Geschlechtergerechtigkeit vermeintlich erfolgreich umgesetzt zu haben scheint.

Hinter der Empörung über muslimischen Sexismus versteckt sich nicht selten ein antimuslimischer Rassismus, der an emanzipative Diskurse anknüpft, um den dahinterliegenden plumpen Rechtspopulismus zu verschleiern. Stutzig machen sollte die Tatsache, dass sich im aktuellen Diskurs um den Kölner Silvestermob nun ausgerechnet solche Stimmen den Kampf gegen das Patriarchat an die Brust heften, die bisher eher mit antifeministischen Positionen aufgefallen sind. Die neuen alten Ressentiments gegen den muslimischen Mann sind vor allem Ausdruck eines Kulturchauvinismus, der den Feminismus vereinnahmt, um vom eigenen Sexismus und Rassismus abzulenken.

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124 Kommentare

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  • Da Sie nicht auf meine Frage antworten, vermute ich mal, dass Sie bloß aus alter Gewohnheit gegen Israel gestänkert haben. Ihr innerer Drang zu solcherart "Israelkritik" muss ja übermächtig sein. Tut mir leid für Sie.

     

    Haben Sie eigentlich auch was zu dem von mir verlinkten Artikel zu sagen?

    • @kdw59:

      oiwawoili!

      was soll ich einem, wo sich als staatssicherheit aufspielt, denn antworten? außer, dass er das IM-eln wohl nicht lassen kann?

       

      zum artikel?

      der von Schirmbeck ist nicht besser als der von Gehlen. also gleich mies.

      beide folgen der logik von white men saving brown women from brown men. und beide vergessen, zweierlei:

      zum ersten, dass die zwangs-entschleierungen durch die weißen kolonialherren+ihre frauen nicht weniger sexualisierte gewalt waren (und sind).

      zum zweiten, dass sie diese gewalt immer noch für anschluß an die moderne hielten, hätten ihnen die frauen nicht erklärt, dass sie barbarei ist.

       

      aber ich verstehe sehr gut, weshalb hiesige weiße männchen gerade auf solche artikel abfahren. geben die ihnen doch das gefühl, der bessere mann zu sein.

      • @christine rölke-sommer:

        Und wie ordnen Sie die Erfahrungen der Frauen, die dort geschildert werden, in Ihr schönes Weltbild ein?

        • @kdw59:

          ganz einfach: männer sind schweine, egal wo.

          • @christine rölke-sommer:

            Wow, dass es so schlimm um Sie steht, überrascht mich jetzt doch.

            • @kdw59:

              tja, da geht es mir wie Mona Eltahawy und vielen anderen. kaum stellen wir fest, dass die einen nicht besser sind als die anderen, wird uns männerhaß und dergleichen attestiert. und zwar egal, wie wir es sagen.

              • @christine rölke-sommer:

                Im Gegensatz zu Ihnen sind die im Artikel zitierten Frauen in der Lage zu differenzieren zwischen der Lage der Frauen in westlichen und der in arabischen Ländern. Dass Sie meinen, Sie könnten deren Erfahrungen in dem Satz "männer sind schweine, egal wo" zusammenfassen, zeigt, dass Sie sich für diese Erfahrungen gar nicht wirklich interessieren oder nur so weit, wie sie in Ihr, nun ja, recht schlicht gestricktes Weltbild passen.

                • @kdw59:

                  irrtum. ich fasse nicht die erfahrungen der zitierten frauen zusammen, sondern einen umgang mit diesen erfahrungen, den ich mal so zusammenfasse: der artikel wird als peep-show konsumiert.

                  das macht mich ungehalten.

                  schließlich äußern sich die frauen in der tat sehr differenziert. was mann wissen könnte, täte man beispielsweise http://harassmap.org/en/wp-content/uploads/2013/03/Reconceptualizing-Sexual-Harassment-in-Egypt.pdf lesen und durcharbeiten.

                  täte mann das, käme mann darauf, dass Köln+tahrirplatz nicht nur gemeinsamkeiten haben, sondern auch unterschiede aufweisen.

                  und ich denk, gerade die unterschiede sind wichtig, um Köln zu verstehen.

              • @christine rölke-sommer:

                "männer sind schweine, egal wo." klingt jetzt auch beim allerbesten Willen nicht wirklich liebevoll oder auch nur "unschuldsvermutungsgeneigt". Ich gestehe sogar ein, dass ich auch zumindest geneigt wäre, Ihnen diese Ansicht als möglichen Männerhass auszulegen, wenn Sie sie NICHT so plakativ ausdrücken würden...

                 

                Wie wär's mit: "Es gibt überall Männer, die Schweine sind."? Wäre das akzeptabel oder Ihnen dann doch zu schwach?

                • @Normalo:

                  ach männerhass...

                  ungeduld!

                  verstehen Sie vielleicht besser, wenn Sie sich das video https://youtu.be/96Xn_iM7bUA

                  angucken.

                  dort wird das antanzen als trickdiebstahl gesehen+eingeordnet.

                  die sexualisierte gewalt kommt erst in den blick, wenn eine frau angetanzt wird. dabei ist sie immer zu sehen - wenn mann richtig hinguckt.

                  ich sage damit nicht, dass die frauen sich irren. ich sage, dass die angetanzten männer nicht merken, was mit ihnen geschieht.

  • Hier: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gastbeitrag-von-samuel-schirmbeck-zum-muslimischen-frauenbild-14007010.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

    ein, wie ich finde, sehr guter Artikel zum Thema, u.a. auch zu den blinden Flecken, die sich zurzeit bei vielen Linken bemerkbar machen.

    • @kdw59:

      was die aufhellung blinder flecken anbelangt: ich - und nicht nur ich - könnte den artikel des herrn Schirmbeck locker um alltägliche erlebnisse im 'jüdischen sektor' Israels ergänzen.

      • @christine rölke-sommer:

        Alltägliche Erlebnisse in Israel? Nach dem, was Sie hier: http://taz.de/!5264130/#bb_message_3323407

        geschrieben haben (Kommentar vom 30.12.2015, 10:33), sollten Sie doch besser einen ganz großen Bogen um das Land machen.

         

        Davon abgesehen: Was hat jetzt gerade Israel mit dem Thema zu tun?

        • @kdw59:

          was denn? hab ich Ihnen Ihr weltbild zerdebbert?

  • Die Moslem-Europäer-Debatte Frau Huebsch ist hier genauso fehl am Platz wie die Asylrecht-Debatte in anderen Artikeln.

    Die einzigen Fragen, die sich mir in Bezug auf die beschriebene sexualisierte Gewalt in verschiedenen Städten stellen sind:

    Wieso waren die Täter, woher auch immer sie kamen, sich so sicher, dass sie mit sexualisierter Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum durchkommen? Und wieso waren sich die ordnungspolitischen Kräfte so sicher, dass sie diese Taten einfach unter den Teppich kehren können?

    Bei dem Versuch diese Fragen zu beantworten wird sehr schnell klar, welche Bedeutung sexualisierte Gewalt in unserer Gesellschaft, die sich bunt zusammensetzt, hat. Sie ist ein Tabuthema.

    Aber die Rechnung ging nicht auf und die mutigen Frauen erstatteten Anzeigen und machten klar, dass sie sich dem Korpsgeist unserer männerdominierten Gesellschaft nicht beugen. Kölns Polizeipräsident musste gehen. Bravo!

    Wenden wir uns endlich den Opfern zu und verhöhnen wir sie nicht mit Scheindiskussionen.

  • Sehr geehrte Frau Hübsch,

     

    natürlich kann man den Isalm so weit auf einen "wahren, reinen" Kern herunterdestillieren, dass all die Konfliktpunkte zwischen westlichem und nahöstlichem Gesellschaftsverständnis nicht mehr "seine Schuld" sind. Feine Sache. So ließe sich btw auch das Christentum von den Sünden der Kreuzzügler, der Conquistadores oder der "heiligen" Inquisition reinwaschen. Die hatten auch nicht so richtig kapiert, was Jesus mit "Nächstenliebe" gemeint hatte...

     

    Aber dann redet man von einer Fiktion. Vielleicht verhielten sich die Menschen, die sich da in Köln haben gehen lassen und etlichen Frauen das Leben zur Hölle gemacht haben, nicht wie theoretische, tadellose Muslime. Und vielleicht tun das auch Andere nicht, die unverschleiert herumlaufende Frauen für rechtlose Huren halten, ihre unkeusche Tochter oder Schwester umbringen würden oder in Arabien oder dem Iran begierig verfolgen, wenn eine Ehebrecherin offiziell gesteinigt wird. Aber der Unterschied ist, dass sich diese Leute SELBST auf den Islam berufen, wenn sie diese (mit unserer Rechtsordnung unvereinbaren) Moralvorstellungen vertreten und umsetzen, und in der islamischen Welt auch keine ausreichenden Gegenstimmen vernehmen, um sich mit dieser Einstellung als Außenseiter zu fühlen.

     

    Also wäre für mich wesentlich interessanter zu erfahren, was der von Ihnen beschriebene, mit westlicher Lebensführung augenscheinlich weitgehend kompatible Islam gedenkt, mit solchen Leuten anzustellen und wie das in der Praxis laufen soll. Es geht hier nicht so um eine vermeintliche zivilisatorische Überlegenheit des christlich geprägten Westens, sondern um die Unverträglichkeit gewisser, im islamischen Raum stärker und unangefochtetner verbreiteten gesellschaftlichen Normen mit den hier geltenden Regeln.

     

    Wenn diese Unvereinbarkeit fällt, fallen übrigens zwangsläufig auch die Vorurteile gegen ihre (vermeintlichen) Symbole wie das Kopftuch.

  • Gutbürgerliche Bildung und wortgewaltige Gescheitheit der Kommentatorin können nicht darüber hinwegtäuschen, daß wieder einmal die aktuelle linke Blindheit oder zumindest Einäugikeit beim Thema Islam und Frauenbild beschworen wird. Es braucht nicht viele Worte um unser aktuelles Problem hier in Deutschland zu benennen, - aber es braucht ein Mindestmaß an Einsichtsfähigkeit und Ehrlichkeit. Ein Großteil der Migranten und Flüchtlinge welcher Art auch immer lebt geistig im Mittelalter. Punkt. Damit sollte man sich pragmatisch und ohne ideologische Scheuklappen auseinandersetzen, und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Wir haben in Deutschland genug eigene Probleme- in vielen Bereichen. Diese werden zur Zeit überdeckt von der Pro- und Anti-Flüchtlingshysterie in allen öffentlichen Diskussionen. Damit kann man schön auch andere Dinge( wie z. B. TTIP, Atomausstiegsprobleme, brennende soziale Fragen) unter die Decke kehren. Ich sehe schwarz für unsere Demokratie, wenn der Staat in dieser Dauerlähmung seine Handlungsfähigkeit komplett verliert. Der Preis für die " Willkommenskultur" und ihre Verwerfungen ist zu hoch.

    • @useyourbrains:

      Sehr guter Kommentar!

  • sorry, aber es besteht ein riesen unterschied zwischen sexuellen übergriffen und

    "Es geht auch nicht um das häufig sexistische und frauenverachtende Rollenbild, das auf Werbeplakaten, Zeitschriftencovern, in Musikvideos und Hollywoodfilmen verbreitet wird."

     

    Das eine ist hochgradig kriminell und das andere ansichtssache.

    frauen zu schützen ist kein feministisches thema, es ist ein rechtsstaatliches.

  • "Köln" lenkt ab! Merkt ihr nichts? (http://www.taz.de/!5263321/#bb_message_3327262)

  • Der Artikel erinnert mich an das, was man auch 'Derailing' nennt. Ein Problem wird wortgewandt auf ein anderes Gleis verfrachtet. Wenn sich Männer an Frauen vergehen, kennen wir das Derailing von 'Maskulinisten': Nicht von Frauen als Opfer sprechen, predigen sie, sondern von 'Menschen'. Und ergehen sich in Schilderungen, wie viel schlimme Taten von Frauen verübt werden, was aber gar auf der Tagesordnung steht.

     

    Nun haben wir muslimische Täter, die in Gruppen auf 'Frauenjagd' gegangen sind. Anhänger des Islams bleiben sie, auch wenn sie alkoholisiert sind. Um diese Ereignisse auf ein anderes Gleis zu bringen, lesen wir nun interessante Ausflüge in die Geschichte, über den Orient, über das westliche Weltbild. Über fehlende Frauenrechte auch in Deutschland. Alles wichtig, aber nicht auf der Tagesordnung!

     

    Besser wäre es gewesen, wenn uns die Autorin das alltägliche Leben von Frauen im 'Orient' etwas deutlicher gemacht hätte! Warum? Weil die Ereignisse von Köln laut eines Artikels in der FR in arabischen Ländern seit Jahren zum täglichen Alltag zählen. Es sind Länder, in denen der Islam oft die einzig zugelassene Religion ist und jede 'Beleidigung des Islams' zu langen Gefängnisstrafen führt. Offenbar hat die Religion dort die Rolle der obersten Instanz. Das Jagen von Frauen auf öffentlichen Strassen ist dort nun mal eine tägliche Belustigung für Männer:

    http://www.fr-online.de/politik/gewalt-gegen-frauen-uebergriffe-sind-in-arabischen-laendern-alltag,1472596,33489054.html

    • @robert2112:

      ob nun bei FR oder bei Cicero zu lesen - der Gehlen-artikel macht mich ärgerlich.

      der unterschlägt nämlich, dass er ohne die frauen (und männer) von z.b. HarrassMap garnichts von diesem alltag wüßte. das zum einen.

      zum anderen macht er denselben fehler wie etliche andere: er erklärt patriarchat aus religion. das ist falsch! umgekehrt wird ein schuh draus.

      • @christine rölke-sommer:

        Der Zusammenhang bleibt, solange die Religion als Rechtfertigung für das Patriarchat hergenommen wird und - mangels entsprechender Gegenwehr ANDERER Anhänger dieser Religion - effektiv als solche taugt.

         

        Stellen Sie sich heute mal auf einen Marktplatz, zerren eine manifest nicht ganz glücklich verheiratete Frau hinter sich her und verkünden Sie (mit rechtschaffen lodernder Stimme):

        "Im Namen Gottes richte ich Dich, Du eheschänderisches Weib und verfüge, dass Du an den Pranger gestellt und ausgepeitscht werden sollst mit zwei Dutzend Hieben." - spätestens, wenn die (Christen)menschen um Sie herum merken, dass Ihnen das Ernst ist, haben sie ein ganz erhebliches Problem, ud die Frau dürdfte ungeschoren davonkommen.

         

        Ob das ein Verdienst des Christentums, der Aufklärung oder meinetwegen auch der Pille ist, kann eigentlich egal sein. Feststeht, dass das Christentum an sich nicht (mehr) als Ausrede funktionieren würde, um solche Barbareien zu begehen. DAS ist der Unterschied.

        • @Normalo:

          geil, danke für diesen komentar, bildhafter kann man nicht vor Augen führen welche Bigotterie die Debatte in den linken Medien bestimmt.

        • @Normalo:

          so egal ist es eben nicht.

          oder meinen Sie, die gern gegebene 'begründung' für übergriffiges, dies seien nun mal die männlichen gene, welche ihre träger drängten, sie möglichst in jeder einzupflanzen, sei von anfang an in Darwins forschungen zur evolution angelegt gewesen?

          war sie nicht. aber Darwin wird heut gern genommen, um solches verhalten zu legitimieren+zu entschuldigen.

    • @robert2112:

      Gute Analyse. Erstaunlich, dass der Kommentar freigeschaltet wurde.

  • Na dann, springt mal alle auf den Zug auf. Auf jeden Fal kann sich bei dem Thema jeder Politiker profilieren ; fehlt doch nur noch der Oberpopulist der Herr Seehofer, den vermisse ich. Mit Ironie kann ich nur sagen...." es müssen neue Gesetze her ".....Das kommt doch gut an. Zu Ostern spricht dann keiner mehr darüber. Dann haben wir ein neues Thema. Weitermachen !!!

    • @Grefe Hans-Ulrich:

      Das Problem ist, dass die etablierten Parteien große Angst vor den kommenden Wahlen haben. In weiten Teilen des (Wahl-) Volkes rumort es. Da flüchtet man sich dann gerne in publikumswirksame Ankündigungen von Gesetzesverschärfungen und hofft damit bei den anstehenden Landtagswahlen mit einem blauen Auge davon zu kommen. Was am Ende dann tatsächlich legislativ übrig bleibt und exekutiv auch umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt. Zuerst soll damit mal der Volkszorn befriedigt werden.

      • @Ott-Heinrich Walz:

        Kann auch ich nur zustimmen. Der heutige 'Volksgerichtshof BILD' (Wallraff) hetzt kräftig mit. Natürlich haben viele Männer (nicht nur muslimische!) 'Probleme' mit den Frauen (dennoch insgesamt eine Minderheit), durch Gesetze wird sich das Verhalten aber nicht ändern. Eine andere 'Erziehungskur bzw. -kultur' ist vonnöten...

      • @Ott-Heinrich Walz:

        Jupp, kann ich nur zustimmen.

        Hans-Ulrich Grefe

  • Oh, wenn ich doch nur Ausländer wäre.

    Als Deutscher kann man nur noch inkognito ins Ausland reisen, oder man muß vor Scham versinken.

  • "Was in Köln stattfand, war die kollektive Entgleisung eines aufgeputschten, geilen Mobs junger Männer."

     

    Nein, was dort stattfand, war eine geplante, europaweit koordinierte Tat, um einerseits Flüchtlinge in ein schlechtes Licht zu rücken und andererseits ein hartes Durchgreifen der Ordnungsmächte (wie aus den Heimatländern gewohnt) zu provozieren, um darauf aufbauend ("die bringen unsere Brüder um") einfach denkende "Brüder" dazu zu bringen, die Waffen zu ergreifen.

     

    Ob von Daesh oder al-Quaida, sei dahingestellt.

     

    Dummerweise - oder zum Glück - ballert unsere Polizei nicht gleich drauflos. Daraus werden sich andere Schlüsse ziehen lassen....... dritter Grund.

    • @Cededa Trpimirović:

      Ein kruder Gedanke, aber zugegeben, er kam mir auch schon in den Sinn. Spaltungsbemühungen in westl. Ländern sind ganz im Sinne der islamist. Terroristen.

  • Der traditionsbewußte Suffdeutsche verträgt es nicht, dass andere ihm den Spiegel vorhalten.

  • Es kann hier aber gar nicht um den muslimischen Mann gehen. Der trinkt ja bekanntermaßen keinen Alkohol. Wenn also, dann handelte es sich um Männer, die den deutschen Saufgepflogenheiten nachkommen wollten.

  • Die Autorin schreibt von "niederen Leidenschaften", die es zu kontrollieren gilt. Jedoch ist gerade die sexuelle Repression der beste Nährboden für sexuelle Gewalt. Verschiedene Religionen propagieren etwa, bis zur Ehe sexuell abstinent zu bleiben. Das Ergebnis sind Schuldgefühle und sexuelle Frustration, die in Aggressivität und sexuelle Gewalt umschlagen können. Genau so wenig, wie das Alkoholverbot die Muslime vom generell Alkoholkonsum abhält, werden muslimische Männer durch eine repressive Sexualmoral zu asexuellen Wesen. Dieser "Dschihad" gegen die eigene Natur hat schon bei der katholischen Kirche nicht funktioniert. Generationen von Menschen wurden durch die lustfeindliche Sexualmoral der katholischen Kirche zu Neurotikern und zu emotionalen Krüppeln. Wofür man über Jahrzehnte hinweg zurecht die katholische Kirche kritisiert hat, dass muss man auch am organisierten konservativen Mainstream-Islam kritisieren dürfen.

  • Für den Muslim setzt die wahre Pornotopia mit Eintritt in den Tod als Djihadi ein.

    77 Jungfrauen und jede mit 70 Dienerinnen für sein Wohl. 5040 Frauen ! Und -wie im Koran versprochen-, wird sein Glied niemals schwach.

    Mancher kann es aber auch nicht abwarten.

  • "Für beide Geschlechter gilt die Philosophie, die den Islam im Kern ausmacht (! B.): die Überwindung des Egos. Dazu gehört, leidenschaftliche Triebe mit der Vernunft zu steuern, um moralische Eigenschaften zu entwickeln. Der oft missbrauchte Begriff „Dschihad“ meint ursprünglich diesen Kampf des Menschen gegen sein Ego, gegen niedere Leidenschaften."

    Das ist, um es mit einem von Frau Hübsch strapazierten Begriff zu sagen, selbst eine Projektion. Eine Projektion ihrer Hoffnungen, die ich teile, in eine Zukunft, auf eine Weiterentwicklung des Islam. Es beschreibt einen mystischen Islam, der immer eine kleine Sonderentwicklung war, und ist.

    Einer Anwendung auf die Geschichte hält diese Projektion nicht stand, auf die Realität eines weltweit zerstörerisch entfesselten Islam der Gegenwart auch nicht. Das ist tragisch, denn in Menschen wie Frau Hübsch liegt viel Potential für eine allerdings wohl sehr ferne Zukunft.

    Die 1,5 Mrd. Muslime werden ja nicht verschwinden- darauf hat das Pegida-Denken keine Antwort - Frau Hübsch hat zumindest eine Vision...

    Ob hier und jetzt ihre weitausholenden Rechtfertigungen nicht eher Widerstand mobilisieren als Einsicht in Veränderbarkeiten zu wecken, sollte sie sich selbst fragen. Es gibt richtige Überlegungen am falschen Ort, zur falschen Zeit. Die werden dann nicht logisch falsch, wirken aber rhetorisch kontraproduktiv. Eine gute journalistische Übung ist hier immer, sich die mögliche Reaktion der am direktesten, am vitalsten Betroffenen empathisch zu vergegenwärtigen zu versuchen.

  • Zu dieser Idee, „die Lehre des Islam als Mittel im Kampf gegen patriarchale Strukturen einzusetzen“:

     

    Was die eine oder die andere Religion „im Kern ausmacht“ (hier die „Überwindung des Egos“), und wie die stets widersprüchlichen Glaubenslehren nun zu interpretieren und gewichten seien, darüber streiten sich die jeweiligen Gelehrten wohl seit jeher. Dass aktuell ausgerechnet religiöse Feministinnen irgendwo eine sonderlich starke Position in diesen Debatten innehätten, bezweifle ich stark.

    Lässt man die Theorie außen vor und betrachtet nur die Praxis, ergibt sich ein äußerst düsteres Bild. Egal wohin man schaut, überall wo der Einfluss monotheistischer Religionen auf Staat und Gesellschaft zunimmt, wird das Klima autoritärer, die Moral konservativer und die Intoleranz gegenüber nichtkonformen Einstellungen oder gar Lebensweisen steigt; egal ob in Europa, Nordafrika, naher und mittlerer Osten, Russland, Zentral- und Südasien, Nord- und Südamerika, mir ist keine einzige Ausnahme bekannt.

    Aber selbst wenn das anders wäre, und die liberalen religiösen Kräfte die Oberhand gewännen; um Menschen zu erziehen ist Religion ganz grundsätzlich der falsche Ansatz. Monotheistische Religionen gründen ihre Dogmatik in letzter Konsequenz immer auf die unerfindliche höhere Autorität, den großen Übervater. Der Mensch dagegen bleibt – im Gegensatz zum Humanismus, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt – unselbstständig und unfähig zur wirklichen Emanzipation.

    Egal wie abstrakt die Gottesdeutungen in liberaleren theologischen Interpretationsansätzen auch sein mögen, wenn sie eine wirkliche Selbstermächtigung des Menschen zuließen, würden sie Gott und die Religion selbst damit überflüssig machen.

    • @Ruhig Blut:

      Fortsetzung:

       

      Diese Erkenntnis ist nun wahrlich nicht neu und seit der Aufklärung Kernbestandteil linken Gedankenguts. Ginge es hier um das Christentum, würde die Debatte in der taz wohl nicht einmal aufgenommen werden. Ich halte es zumindest für schwer vorstellbar, dass an dieser Stelle eine christliche Feministin dafür plädieren könnte, das Christentum als Mittel gegen patriarchalische Strukturen oder zur Erziehung moralisch verwahrloster Jugendlicher ins Feld zu führen.

      Gegenüber dem Islam herrscht dagegen in Teilen der europäischen Linken eine eigentümliche Blindheit. Ein Grund dafür ist sicherlich eine durchaus begrüßenswerte Xenophilie und Offenheit gegenüber kultureller Andersartigkeit. Zugleich werden dabei jedoch auch in bemerkenswerter Unreflektiertheit die eigenen säkularen Ideale über Bord geworfen.

      Die größte Tragik liegt m. E. aber darin, dass diese Linken mit ihrer Islamoffenheit in dieselbe Orientalismusfalle tappen, wie die rechten Islamgegner. Während die Rechten die Muslime aufgrund des Islam für zivilisationsunfähig halten, meinen die Linken, im Falle der Muslime das Projekt der Aufklärung selektiv aussetzen zu müssen. So als ob Muslime nicht gleichermaßen, wie Christen und andere, fähig wären, ihren religiösen Dogmatismus zu überwinden.

      Vielmehr erregt Islamkritik in linken Kreisen sofort einen Rassismusverdacht. Tatsächlich aber ist genau diese Ungleichbetrachtung und -behandlung muslimisch geprägter Menschen nichts anderes als kultureller Rassismus.

      • @Ruhig Blut:

        Danke für die Mühe, klasse Beiträge, erhellend und hilfreich !

      • @Ruhig Blut:

        "Uns hilft kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun...müssen wir schon selber tun."

         

        Wo aber "Humanismus" sich verstehen will, als Perfektionsgrad des jeweiligen Lateins als Maßstab sittlicher Vervollkommnung, sollte man als Linker, doch besser erweisliche Humanitäts- Aspekte als Handlungsmaßstab auswählen.

      • @Ruhig Blut:

        hm.

        bißchen sehr christlich-säkular gedacht.

        ist es ausdruck kulturellen rassismus, wenn ich erst mal, bevor ich anderen die eigenen säkularen ideale überbrate, deren eigene säkularen ideale zumindest zur kenntnis zu nehmen suche?

        und habe ich damit schon "das Projekt der Aufklärung selektiv" ausgesetzt?

        ich meine nämlich, ich befände mich damit in bester aufklärerischer tradition.

        • @christine rölke-sommer:

          Die Vorstellung, es gäbe diesen essentiellen Gegensatz zwischen „uns“ mit „unseren“ säkularen Idealen und „den anderen“ mit „ihren“ Idealen, unterliegt genau dem orientalistischen Denkfehler, den aufzuzeigen ich versucht habe.

           

          Und selbstverständlich sollte man mit allen vernünftigen Leuten diskutieren und seine Ansichten austauschen. Was denn sonst?

          • @Ruhig Blut:

            und warum bedienen Sie dann diesen gegensatz+denkfehler?

            • @christine rölke-sommer:

              Ok, Sie scheinen mich wirklich nicht verstanden zu haben (oder verstehen zu wollen?), ich werde es nochmal anders formulieren:

               

              Aufklärung ist kein abendländisches Privileg und kein Ausdruck eines Kulturimperialismus‘, sondern ein universales Projekt. Dafür ist es zunächst vollkommen irrelevant, von wem und woher die Ideen kamen und wer sie wo weiterentwickelt.

              Zur Verdeutlichung: Christentum und Islam sind ebenfalls universale Projekte, die an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit entstanden sind, sich dann aber ausgebreitet haben, dabei stets modifiziert und diversifiziert wurden und mittlerweile in ganz unterschiedlichen Räumen und Kontexten verankert sind.

              Die Aufklärung will diese Religionen überwinden. Jmd. davon auszuschließen, weil er in einem angeblich „anderen“ kulturellen Kontext gefangen ist, noch „nicht reif“ ist etc., ist kultureller Rassismus.

              Verstehen Sie jetzt?

              • @Ruhig Blut:

                "Die vollends aufgeklärte Welt strahlt im Zeichen triumphalen Unheils."

                ----

                Aufklärung und "Humanismus" haben z.B. die Begeisterung für den Nationalsozialismus nicht verhindern können...

                 

                -?-"Verstehen Sie jetzt?"-?-

                 

                Sie können nicht erwarten, verstanden zu werden, solange Sie Ihren folgenden Gedankenbogen- ohne ihn im näheren darzulegen- einfach mal so behaupten:

                 

                "Humanismus, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt...

                eine wirkliche Selbstermächtigung des Menschen zuließe"

                 

                Verstehen Sie jetzt??

                • @H.G.S.:

                  wie sollte das gehen, solange muslimische menschenrechtlerinnen und -unerwähnt, aber mitgemeint - feministische theologinnen unter religiöse feministinnen abgelegt und für unbeachtlich erklärt werden?

                  merke: auch humanismus kann ganz gewaltig androzentrisch daherkommen.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Die Autorin wird oben als „muslimische Feministin“ vorgestellt. Darauf habe ich Bezug genommen. Muslimische und christliche Feministinnen sind doch „religiöse Feministinnen“, weil ihre Religion in ihrem jeweiligen feministischen Ansatz eine zentrale Rolle spielt, oder nicht?

                    • @Ruhig Blut:

                      nun, Sie haben die muslimische zur religiösen feministin gemacht. und die beschäftigung mit religion/monotheistischer 'sekte' zum ausdruck von gläubigkeit.

                      so einfach ist es nicht.

                      nicht mal bei Khola Maryam Hübsch.

                       

                      auch die sprengt die als zeitlose+androzentrisch verstandene+ausgelegte gemeinde-ordnung auf. und bewegt sich damit wie alle feministischen exegetinnen über den Einen, in dem gesetzgeber+richter - also die ordnung - zusammenfallen, hinaus. ob jüdinnen, christinnen oder muslimas, sie betreiben religionskritik als sozialkritik, für die gegenwart wie für die geschichtsschreibung.

                      für manche spielt dabei für ihre persönliche lebensführung ihre jeweilige religion (noch) eine zentrale rolle, für manch andere nicht (mehr). sie halten das, ganz säkular, für privatsache - feminismus hingegen nicht.

                      • @christine rölke-sommer:

                        Stimmt, „religiös“ trifft den Punkt nicht wirklich, weil das eher auf die private Haltung als die professionelle Tätigkeit hindeutet. Das gilt für „muslimisch“ (s. o.) übrigens genauso. Vermutlich wäre „islamisch“ passender, weil das eher auf den Religionsbezug und nicht die Religiosität abstellt. Was wäre dann ein passender Ersatz für „religiös“, hm "Religionshintergrund"? Nee. Mir fällt dazu nichts Sinnvolles ein. Ist auch wurscht, wir haben es ja kapiert.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Tja-, von Anfang an waren ja auch genau genommen so gut wie gar keine Frauen in z.B. solchen humanistisch gebildeten „literarischenSalons“, in denen man(n) vorgab, „auf einer Ebene miteinander verkehren“ zu wollen:

                     

                    „Zwischen 1790 und 1806 führte Rahel einen literarischen Salon (Salon der Rahel Varnhagen, zu der Zeit noch Rahel Levin), in dem Dichter, Naturforscher, Politiker, Gesellschaftsgrößen und Aristokraten auf einer Ebene miteinander verkehrten. Berühmte Gäste waren Jean Paul, Ludwig Tieck, Friedrich von Gentz, Ernst von Pfuel, Friedrich Schlegel, Wilhelm und Alexander von Humboldt, Friedrich de la Motte Fouqué, Prinz Louis Ferdinand und dessen Geliebte Pauline Wiesel.“

                     

                    Die Varnhagen hatte sehr den Umstand beklagt, erstens Jüdin zu sein und zweitens auch noch eine Frau (himmelschreiendes „Unrecht“ nannte sie sowas). Wie gesagt als Betreiberin eines h u m a n i s t i s c h apostrophierten Salons.

                     

                    @Ruhig Blut wirkt hier schwer begriffstrunken vor sich hindämmernd, an zuviel Humanismus- Genuß.-Grundlegend humanitäre Aspekte dürften eine andere Sphäre eines zu erstrebenden Bildungsstandes sein (siehe oben, Latein zählt nicht immer allein)

                     

                    P.S.: Sloterdijk hat- Humanismus hin oder her- auf die für ihn evidente Tauglichkeit seiner "Regeln für den Menschenpark" bestanden. Wenn man ihn dort so liest, hat man den Eindruck, dass sei sein plausibilisiertes

                    Fazit aus seiner Befassung mit Humanismus.- Nein danke.

                    • @H.G.S.:

                      (dämmer, dämmer…..aufschreck!)

                       

                      Hm, ich habe den Eindruck, dass Ihnen meine Argumentation generell nicht passt, Ihnen aber nichts Substantielles einfällt und Sie sich deshalb an einem Begriff in einem Nebensatz von mir festbeißen (von wegen „begriffstrunken“).

                      Ich muss Ihnen wohl nicht erklären, dass das ein beliebtes rhetorisches Mittel ist, um eine Aussage zu diskreditieren, ohne sich mit ihr inhaltlich auseinandersetzen zu müssen. (Die Aufklärung als Gegenkonzept zur Religion wäre übrigens viel angreifbarer, nur so als Tipp.)

                      Also, falls Sie noch rausfinden, wo Sie der Schuh wirklich drückt, nur raus damit.

                      • @Ruhig Blut:

                        Der Schuh Ihrer verklärten Sicht auf das, was Sie von Humanismus und Aufklärung als das irgendwie, sehr unklar von Ihnen dargelegte, bessere Modell für einen menschlicheren Lebensentwurf des Zusammenlebens hier scheint´s bevorzugt wissen wollen. Der technisch hoch aufgeklärt-aufgerüstete Holocaust (ein Beispiel „triumphalen Unheils“) entstammte der Vorepoche eines hoch gezüchteten sogenannten Gymnasial-Humanismus des 19. Jahrhunderts und sehrsehr viele der Verfechter und Bejohler des Nationalsozialismus hatten aufgeklärt-humanistische Schulabschlüsse.(Nicht nur Heidegger hat sich ja genau über diese Art aufgeklärten Humanismus beklagt „Brief über den Humanismus“)

                         

                        Wo Sie fragen, dass mir Ihre "Argumentation generell nicht passt" haben Sie recht; aber ich reflektiere mal auf Ihre folgende Anmerkung:

                         

                        "Die Aufklärung als Gegenkonzept zur Religion wäre übrigens viel angreifbarer, nur so als Tipp"

                         

                        Genau ! Genau zu diesem „Tipp“ wollte ich ja bei Ihnen von Anfang an „Substanzielles“ (was ja nun Sie hier erstaunlicherweise von mir einfordern wollen??)gehört haben.

                         

                        Also was will ich:

                        H u m a n i t ä t welche „Andersartige“ weitestgehend zu tolerieren vermag, statt eines „Humanismus“ welcher in blasierter oder gar psychiatrisierender Bildungshuberei genau jene Toleranz desavouieren möchte. Aufklärung für jeden der möchte, Mystik und spirituelle Versenkung für jeden der damit nicht allgemeingefährlich wird. Vulgo: Humanismus und Aufklärung kann auch Kacke werden(braun). Das macht einen allgemeingefährlichen Islamismus um nichts besser.

                        • @H.G.S.:

                          Also gut, nochmal zu den Begriffen:

                           

                          Ich meinte zum Humanismus, dass er den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Nichts anderes. Wollen Sie das bestreiten?

                          Da uns für eine Diskussion, die der Begriffs- und Ideengeschichte nur ansatzweise gerecht wird, hier natürlich der Raum fehlt, nur so viel: Dass in manchen Strömungen auch jede Menge Müll (Sexismus, Rassismus, Antisemitismus usw.) mitgeschwommen ist und sie entsprechend unschöne Blüten getrieben haben, ja selbstverständlich. Dass diese Auswüchse notwendig zum Holocaust führen mussten, äh nein. Und dass Totalitarismus im Humanismus als Ganzem schon irgendwie angelegt ist (diese Vorstellung glaube ich zumindest bei Ihnen herauszuhören), völliger Blödsinn.

                           

                          Ich sehe, dass Sie sich oben tatsächlich schon auf den Begriff der Aufklärung bezogen haben. Im Sammelsurium Ihrer kryptischen Aussagen und (mit Ihren Worten „bildungshubernden“) Zitate hatte ich das übersehen.

                          Dazu folgendes: Die Loslösung von der religiösen Durchdringung des Lebens wie auch der mittelalterlichen Philosophie fand bekanntlich schrittweise und nicht gleichförmig statt. Entsprechend stark oder schwach ist der Grad der Verhaftung in der Religion bei den jeweiligen Denkern. So betrachtet ist der Gegensatz zwischen Aufklärung und Religion angreifbar. Insgesamt aber bedeutet die Aufklärung eine Abwendung und Überwindung von Religion. Zur Religion: siehe oben.

                          Sie haben geschrieben, dass die Aufklärung die Begeisterung für den Nationalsozialismus nicht verhindern konnte. Ja und, was soll man daraus schließen? Etwa, dass man die Gesellschaft besser gleich in der dumpfen Glocke des Christentums hätte belassen sollen? Ich nehme es zwar nicht an, aber das klingt so, als ob Sie der Auffassung wären, religiöse Imprägnierung würde automatisch vor anderem ideologischen Irrsinn schützen oder gar Genoziden vorbeugen. Wohl kein Kommentar nötig.

                           

                          Und zu dem, was Sie wollen: Na ist doch prima.

                          • @Ruhig Blut:

                            Wir sind uns nun geisteserquicklich etwas näher gekommen.

                             

                            Soviel noch zu:

                            "diese Vorstellung glaube ich zumindest bei Ihnen herauszuhören"

                            Nein! Mein Fazit sollte sein, dass auch Aufklärung +humanistischer Erziehung nicht vor Totalitarismus schützen konnte.

                            Selbstredend ebenfalls "religiöse Imprägnierungen" nicht (nachgerade nicht!)

                            ---

                            Auf der Erde weitestgehend zum Grundstandard erhobene Humanität böte da schon eher Schutz (z.B. auf jeden Fall: Refugees welcome).- Ja, für eine tiefere Diskussion „hier natürlich der Raum fehlt“

                            Mal sehen, wo wir wieder aufeinander treffen. Schön, dass wir uns im „Prima“ schonmal einig sind.

      • @Ruhig Blut:

        Danke für diesen Kommentar. Sie sprechen einem Humanisten und großen Freund der Aufklärung aus der Seele.

      • @Ruhig Blut:

        Sehr guter Kommentar.

      • @Ruhig Blut:

        Gut ausgedrückt, danke.

      • @Ruhig Blut:

        Danke, sehr gut herausgearbeitet.

         

        Vielleicht ist es aber auch trivialer: Dein Feind ist mein Freund.

  • Ich möchte ausdrücklich dem Eindruck widersprechen, die Neigung zu sexuellen Übergriffen wären ein "muslimisches Privileg".

     

    In Südafrika, überwiegend von Christen bewohnt, sind Vergewaltigungen ein massives, gesellschaftes Problem! Es gibt dort für uns kaum vorstellbare Opferkennziffern!

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    • @Karo:

      Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      • @Capt. Cool:

        Warum ist es dann ausgerechnet jetzt und im vergleichbaren Muster in mehreren Städten passiert? Im Guardian berichtet eine Augenzeugin dass Gruppen in Köln angesteuert wurden. Diesen Anmachzettel von dem berichtet wird, hat auch jemand vorher erstellt und verbreitet. Sowohl organisierte Kriminalität oder eine Art von Vernetzung über soziale Netzwerke scheinen mir durchaus plausibel. Es wird Zeit, dass die Polizei den Gerüchten und Vermutungen Fakten gegenüber setzt.

        • @JoWall:

          Siehe oben! Weil die meisten Flüchtlinge im Sommer gekommen sind und ausgerechnet jetzt - Silvester - eben ihre erste nächtliche Massenparty war, die sie erlebt haben. Egal ob in Köln, Bielefeld oder Hamburg.

  • Sind nicht die Unterdrückung von Sinnlichkeit und sexuelle Gewalt eng miteinander verbunden?

     

    Was helfen dann Religionen, die die Unterdrückung des Ich fördern — statt ein gesundes Leben damit?

    • @Arne Babenhauserheide:

      Unterdrückung und Gewalt gehen oft zusammen, da haben sie sicher recht.

       

      Sie schreiben "Religionen", darunter fallen dann ebenso die christliche Religionen, die auch heute noch Sexualität und deren Formen tabuisiert bzw. sanktioniert.

       

      Bei meinen Kindern durften bzw. "wollten" einige Kinder aus christlichem Elternhaus nicht an einer externen Schulveranstaltung zum Thema Liebe (in allen Formen) teilnehmen (10. Klasse Gymnasium). Mit der Begründung, dass sie über Sexualität und deren "Abartigkeiten" nichts wissen wollen/dürfen/sollen.

       

      Neben der reinen Unterdrückung geht es erstmal vor allem darum, Kindern und damit Menschen von klein auf nach und nach beizubringen und verständlich zu machen, dass Triebe und Wünsche okay sind, solange man anderen damit nicht schadet und auch andere mit ihren Wünschen respektiert. Zugleich sollten Menschen aller Länder lernen, die eigenen Wünsche mit denen anderer abzugleichen, das geht nur mit offener, ehrlicher, toleranter und respektvoller Kommunikation. Und die will gelernt und geübt sein.

       

      Und das hat Fr. Hübsch bestimmt auch mit "Überwindung des Egos" gemeint (bzw. der Koran): Nicht primär tabuisieren und unterdrücken, sondern damit in Beziehung zu anderen leben können, auch wenn nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen können. Wenn mensch damit nicht leben kann, kann dennoch auch Gewalt folgen.

  • [...] Beitrag entfernt. Bitte die Netiquette beachten. Die Moderation

  • "Anstatt konstruktive Debatten zu führen [und konkrete lösungen zu finden], finden Journalist*innen und ganze Redaktionen es viel relevanter, in Grundsatzdiskussionen zu versinken." (aus taz, willkommen in der hölle ladies)

  • im Interesse aller integrierter Immigranten und in unserem Interesse müssen wir die integrationsprobleme, die nun mal vorhanden sind, davon lenkt auch nicht ab, dass es deutsche gibt die Probleme machen, lösen:

    Bildung Bildung Bildung, Sozialarbeit, Aufklärung, konsequentes verfolgen und aubrechen der parallelgesellschaftlichen Strukturen, aberkennnung von Gastrechten bei schweren Straftaten (das kann man bei deutschen ja nicht)

     

    und wer heute noch bestreitet dass wir integrationsprobleme haben, dass es no-go Areas gibt, dass sich hier einen Minderheit aufführt als gehörte ihr die strasse, nun der lebt in einer anderen welt als ich. bitte holt mich raus

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    • @doublebass:

      Das deckt sich mit meinen Erfahrungen in meinem beruflichen Umfeld!

      Mir als Linken wurde meine Zuschrift als nichtnetiquettekonform ausgelegt und gelöscht!

      So schnell ändern sich die Zeiten!

    • @doublebass:

      Was ist wohl das beste Mittel, um diese Minderheit zu vergrößern?

       

      Alle anderen mit ihnen in einen Topf werfen. Am Besten in Ghettos, damit diese Minderheit (die ein wirkliches Problem ist, wie auch hier in der Taz berichtet) all die anderen Zugezogenen unter Druck setzen kann.

       

      Stattdessen sind deine 3 Freunde die besten Verbündeten gegen diese Minderheit — so wie es auch die meisten der anderen zukünftigen Deutschen sind, die in unser Land kommen.

       

      Oder genauer: Sie können es sein, wenn wir sie dazu einladen.

  • diesen deutschlandweit einmaligen vorgang so zu relativieren ist ein schlag ins gesicht von opfern eben dieser Minderheit aus der Minderheit.

     

    ich als schwuler mann weiss ganz genau, welche gruppen und rudel ich am besten weitläufig umgehe, auch das umkreisen und umzingeln, so dass man keine Chance zur flucht mehr hat ist mir und meinen freunden und Freundinnen unbekannt. ich habe auch 3 freunde deren Eltern türken sind, sie selbst sind deutsche. und sie und wir sind empört, und das schon länger, über das verhalten einer Minderheit ihrer "Landsleute". mit dem Islam hat das aber nur indirekt zu tun. der wird höchstens als ausrede benutzt um menschenfeindliches Gedankengut zu rechtfertigen, wie das andere Religionen ja auch so hervorragend können.

     

    wir haben definitiv ein Problem mit nicht integrationswilligen Immigranten, mit kriminellen familienclans, die abgeschotttet von den normalos eine parallelgesellschaft herausgebildet haben, wir haben ein Problem dass manche strassen und viertel für nicht angehörige dieser gruppe, und dann noch speziell Frauen gefährlich ist. "was guckst so blöd?","hast ein Problem?","was willst, schwule sau?","ich fick Deine frau und mutter" sind doch ganz alltägliche sprüche. und nein, sie kommen eben nicht von deutschen.

    • @doublebass:

      Zu diesen Gruppen gehören dann vermutlich auch einige von denen, die sich gerade heuchlerisch anhand von Köln versuchen zu profilieren.

      Ich finde wir haben generell ein Problem mit wachsender Intoleranz und Polarisierung verschiedenen Gruppen und das anscheinend weltweit.

      Solche Sprüche gibt es übrigens auch von ganz typischen meist männlichen Deutschen (Franzosen, Briten, Niederlaender,...), bevorzugt dann wenn sie alkoholisiert als Rudel auftreten.

      • @JoWall:

        Diese Art der Relativierung kotzt mich langsam an.

    • @doublebass:

      ich meinte natürlich:

       

      das umzingeln und umkreisen ist mir und meinen freunden und Freundinnen NICHT unbekannt

  • Aus meiner Sicht, und da unterscheide ich mich von Frau Hübsch grundsätzlich, sind die drei großen monotheistischen Religionen und ihre Institutionen Formen autoritärer Herrschaft, deren radikale Kritik notwendiger denn je ist, da ein Großteil der Übel, welche die Menschheit aktuell heimsucht in ihrem Absolutheitsanspruch wurzelt. Das gilt für das Christentum ebenso wie für das Judentum und den Islam.

    Aufklärung, so sagte einer der größten Denker, den die Menschheit hervorgebracht hat, Aufklärung ist Ausgang aus selbstverschuldeter Unmündigkeit. Selbstverschuldet, so Kant, ist diese Unmündigkeit, wenn sie aus der Angst vor dem Gebrauch des eigenen Verstandes resultiert. Die monotheistischen Religionen enthalten deshalb allesamt ihrem Wesen nach Denkverbote, die sie mit einem erheblichen Aufwand an repressiven Praktiken durchsetzen. Die Unterdrückung der Lust, Sexualität, des Eros ist dabei ein wesentliches Element.

     

    Drollig, wenn die Herren aus den Chefetagen der Springer-Presse sich zum Anwalt weiblicher Selbstbestimmung aufschwingen. Wo denn glaubt ihr chillen die aus, wenn sie von ihrem miserablen Tagewerk erschöpft sind? Im Edelpuff. Der Chefredakteur der BLÖD-Zeitung hat eine Zahnärztin geehelicht, die sich durch schlüpfrige Kolumnen in diesem Zentralorgan des Lumpenjournalismus einen Namen machte. Das qualifiziert Herrn Diekmann ganz hervorragend, um mit der rechtsfeministischen Galionsfigur Alice Schwarzer (siehe 'Kachelmann-Affäre') zusammenzuarbeiten.

  • Über Frau Hübschs Ansatz hinausgehend möchte ich anmerken, dass die Unterdrückung menschlicher Sexualität ein integraler Bestandteile der Ideologie und Lebenspraktiken aller monotheistischen Religionen war und ist. Wie anders wäre die Entstehung der Freudschen Psychoanalyse zu verstehen? Freud hat u.a. in seiner Monographie 'Das Unbehagen in der Kultur' die Konsequenzen der Lustfeindlichkeit der christlichen Zivilisation aufgewiesen: endemische seelische und in der Folge körperliche Erkrankungen sind deren Preis. Daran hat die 'sexuelle Revolution der 60er Jahre' zwar einiges geändert, was aber maßlos überschätzt wird, wenn es am ursprünglichen Ideal der Befreiung des Eros gemessen wird.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Andreas Müller:

      "...dass die Unterdrückung menschlicher Sexualität ein integraler Bestandteile der Ideologie und Lebenspraktiken aller monotheistischen Religionen war und ist."

       

      Was allerdings eine pragmatische Einstellung zum Thema nicht verhindern muss: http://www.welt.de/geschichte/article117668216/Warum-die-Kirche-die-Prostitution-duldete.html

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Ob die Tolerierung des Puffs als 'pragmatische Einstellung' der christlichen Kirche(n) zum Thema Sexualität angemessen zu begreifen sind, möchte ich doch sehr bezweifeln. Ratzinger hat den Gebrauch von Kondomen schlussendlich zähneknirschend zugestanden-, allerdings beim 'Gebrauch' von Nutten, womit er der Prostitution Vorschub leistete.

        Dass sich gerade wegen der rigiden, dem Christenmenschen auferlegten Sexualmoral in jeder Geschichtsepoche eine Subkultur entwickelte, in der die armen Sünder ihre Sinnlichkeit 'irgendwie' befriedigten, ist die Kehrseite der Medaille. Der Ethnologe Hans Peter Duerr hat das in seinem mehrbändigen 'Mythos des Zivilisationsprozesses en detail erforscht. Ebenso wäre an Foucaults in fünf Bänden erschienenes Werk 'Sexualität und Wahrheit' zu erinnern. Die dort geschilderten Zusammenhänge als pragmatischen Umgang der Kirche mit der menschlichen Sexualität zu charakterisieren, scheint mir gänzlich irreführend zu sein.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Andreas Müller:

          Dass die monotheistischen Religionen ihre Probleme mit der Sexualität haben, ist unbestritten. Man darf auch nicht vergessen, dass es allesamt östliche Religionen (oder Abwandlung von einem Grundglauben) sind, die pastoral-patriarchische Grundlage haben.

          Mein kleiner Einwurf, sollte allerdings doch ein bisschen den christlichen (katholischen?) Pragmatismus loben - einerseits eine Frau auf die Altäre zu hieven, andererseits, sich nicht davor zu scheuen, sie in dem Bordell zu beschäftigen. Zwischen dem Verehren und Verkehren konnte sich dann unser modernes Frauenverständnis entwickeln.

  • In der gesamten Debatte über die Geschehnisse der Silvesternacht in Köln und anderswo habe ich bisher keinen Beitrag gefunden, in dem so klar und präzise argumentiert wird wie in diesem Artikel von Frau Khola Maryam Hübsch, der man(n) dankbar sein muss, für die Aufklärung im besten Wortsinne, die sie hier leistet.

  • mein Beileid an alle opfer der Neujahrsnacht. ich hoffe die art der Berichterstattung und die Kommentare hierzu traumatisieren sie nicht ein zweites mal.

    wenn ich das theoretische geschwurbel in manchen Zeitungen lese habe ich da meine zweifel.

     

    warum lässt man nicht die opfer viel mehr sprechen? falls diese es wollen.

     

    was habt Ihr zu sagen

  • Schade, dass hier von vielen Lesern anscheinend nicht verstanden wird, dass sich dieser Artikel gegen JEDE Form von Sexismus richtet. Egal welcher Herkunft. Er beschreibt doch sehr gut das ganz schlichte Phänomen des "Der war's, der war's"-Geschreis um von sich selbst abzulenken.

     

    Waren in den Kölner Ereignissen muslimische Täter involviert? Gut möglich! Wasrum nutzen wir nicht die Möglichkeit uns generell mit sexualisierter Gewalt in diesem Land zu beschäftigen und jene genannten Gruppen zentral miteinzubinden?

  • Waltraud Schwab in dieser Zeitung:

    "Vergewaltigung im Krieg ist ein Mittel, dem Gegner seine Überlegenheit zu demonstrieren. Die Frauen sollen entwürdigt werden. So soll über den Umweg der Frauen dem Gegner die Würde genommen werden. Auf dem Bahnhofsplatz verhielten sich Täter, als wären sie im Krieg. Sie schossen mit Leuchtkugeln auf Menschen, ihre Körperhaltungen diejenigen erfahrener Kämpfer. Das zumindest geben die Videos her."

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Patriarchale Gewalt und Sexismus? Darum brauchen wir uns dann in unseren Reihen nicht mehr zu kümmern. Das Problem wird ausgelagert und auf den muslimischen Mann projiziert."

     

    Auch wenn die Männer in den hiesigen Gesellschaften von den gleichen Hormonen angetrieben werden, sollte sich die Autorin fragen, was dieselbigen Gesellschaften in den letzten Jahrzehnten unternommen haben, um die Frau als selbstbestimmte, gleichberechtigte und gleichwertige Person zu definieren.

    In vielen muslimisch geprägten Gesellschaften läßt sich derartiges nicht feststellen oder die Entwicklung ist sogar rückschrittlich (z.B Ägypten verglichen mit 50ern und 60ern).

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Nein, stattdessen praktiziert man dort "taharrush gamea".

  • Danke für den Beitrag, ich denke zum Thema Sexuele Gewalt gibt es für alle genug zu tun.

     

    Da kommt ein unaufgeregter, gründlicher Artikel genau richtig.

    • @LastHope:

      Und wann kommt dieser artikel

  • Hier ein Interview mit einen türkischen Psychologen aus Berlin über die Silvester-taten: http://www.rbb-online.de/politik/thema/fluechtlinge/integration/beitraege/interview-kazim-erdogan-berlin-psychologe.html

  • Kann mir mal jemand erklären, in wie fern eine christlich-konservative Einstellung und die Ablehnung von Sexualverbrechen gegen Frauen im Widerspruch zu einander stehen? Das habe ich nämlich noch nicht verstanden.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Capt. Cool:

      Hmmm, ich weiß nur, dass es die feinen Herren in den C-Parteien waren, die hierzulande bis ins Jahr 1997 darauf bestanden, ihre Frauen vergewaltigen zu dürfen.

      • @889 (Profil gelöscht):

        Mag sein. Aber dass diese Herren, sowie die konservativen Herren in der polnischen, italienischen oder amerikanischen Provinz und generell alle Herren in der stockkonservativen westlichen Welt vor 1968 öffentliche Rudelgrappschhetzjegden auf Frauen veranstaltet hätten, wäre mir gänzlich neu.

        • @Capt. Cool:

          "Kann mir mal jemand erklären":

           

          Wo also ein einzelner Mann, auf eine einzelne Frau hin, übergriffig war, wäre das nicht das, was Sie oben als "Sexualverbrechen gegen Frauen" gemeint haben wollen? Es hinge vom Größenumfang der Menge der Opfer ab?? -Schwierig zu verstehen.

      • @889 (Profil gelöscht):

        Das ist eine gute Frage, ja.

  • Ja, schön und gut. Ich glaube auch, dass Religion und Ideologien oft dafür herhalten müssen, moralisches Fehlverhalten zu bemänteln. Die Probleme lassen sich besser erfassen, wenn man sie von der psychologischen bzw. soziologischen Seite her betrachtet: http://www.sueddeutsche.de/politik/interview-psychologe-uebrig-bleibt-dasmacho-gehabe-1.2810369

    oder: http://www.sueddeutsche.de/panorama/sexuelle-uebergriffe-in-koeln-verlierer-in-der-uebermacht-1.2810365

    Ich verstehe die Intention des Artikels, weiß aber nicht, welchen Beitrag er zur aktuellen Debatte leisten kann. Dass sexuelle Gewalt nicht durch den islamischen Glauben gedeckt wird, war mir schon vorher bekannt. Das Problem ist ein anderes.

    PS: Die BKA-Statistik (die unter Verschluß ist) würde ich nicht zitieren, solange ich sie nicht gesehen habe.

  • Wer sagt oder andeutet das es im Nahen Osten genausoviel sexuelle Gewalt gegen Frauen gibt wie in Europa, der redet sich etwas ein.

  • 3G
    30404 (Profil gelöscht)

    Ich versuche mir gerade vorzustellen wie tausende junge Männer in Ihrer Notunterkunft sich in der Überwindung ihres Ego üben. Sprich ihre Leidenschaften mit Vernunft steuern um ihre moralischen Eigenschaften zu entwickeln.

     

    Gelingt mir irgendwie nicht.

     

    Na, woran liegt das wohl ? Am Koran sicher nicht. Was für ein weltfremder Artikel.

  • Wieso verharmlosen und relativieren Sie diese Verhalten? Sie machen damit nahtlos weiter an die naive Vorstellung dass es alles von sich regeln wird. Ist doch alees ganz normal.

    Sie sollen endlich mal die Augen aufmachen. Wir haben massive Probleme die Flüchtlinge zu integrieren - und die werden uns ein Lebenlang begleiten. Ich gehe weiter den Weg dabei zu untrstützen, nur Sie mit Ihrer Rosarot Brillen tun uns kein Gefallen. Im Gegenteil.

  • Ich war nicht in der Lage Frau Hübschs Artikel zu Ende zu lesen, zu sehr bagatellisiiert sie meines Erachtens die so offensichtlichen herkunftsbedingten Probleme und blendet die Opfer aus. Hier ein Artikel, der das, was in Köln passiert ist, ganz anders darstellt. Es können Probleme nur gelöst werden, wenn sie erkannt wurden. Es beginnt in der Kindheit und in der Erziehung was dort geschieht und das ist einfach auch eine Riesenchance diese Zustände nachaltig zu ändern, und sie müssen geändert werden. Das was in Köln passiert ist hat ein ganz andere Dimension. Wenn Frau Hübsch aber soetwas nicht in seiner ganzen Dramatik an sich heranlässt wird sie Teil des Problems durch Ausblenden. http://www.welt.de/politik/deutschland/article150813517/Das-Phaenomen-taharrush-gamea-ist-in-Deutschland-angekommen.html

    • @streitbar:

      -?-"Ich war nicht in der Lage Frau Hübschs Artikel zu Ende zu lesen"-?-

      ---

      Sollten Sie dann nicht besser, einen anderen User-Namen als ausgerechnet

      "Streitbar" wählen? Sind es nämlich dann nicht auch Sie als Person (m/w?), auf die Ihre eigene Klage über Frau Hübsch zurückfällt:

      " so etwas nicht in seiner ganzen Dramatik an sich heran zu lassen"??

  • Der wird von der Redakteurin aber mit ganz groben Pinsel gemalt. Es geht nicht um den "triebhaften Orientalen", es geht darum, dass das spzifische Phänomen von Köln und Hamburg in sunnitisch-wahabitisch geprägten arabischen Ländern seit Jahren ein massives Problem ist. Und nur dort, nicht in Südamerika, Ostasien oder Westrussland. Und nun aber eben auch bei uns. Dass es da einen Zusammenhang zwischen den aus diesen Ländern geflüchteten jungen Männern und dem nun erstmals hier aufgetretenen Phänomen gibt, ist doch nicht zu leugnen. Fragen Sie mal die engagiert und zum Teil unter Einsatz ihres Lebens gegen dieses Phänomen ankämpfen Frauen in den betroffenen Ländern. Auf die Frage, ob das was mit ihrer Gesellschaft zu tun habe, würden sie höchstens in erstaunte Gesichter sehen: "Ja, womit denn sonst?" Die Taten sind dort kaum sanktioniert, da es ja "nur" gegen Frauen geht. Es hat Jahre gedauert, bevor man z. B. in Ägypten, einem der meistbetroffenen Länder, geeignetere Gesetze gegen dieses Phänomen erlassen hat. (Wen es interessiert, der möge mal danach recherchieren, der "Guardian" hatte zum Beispiel vor einiger Zeit einen Artikel dazu). Mit ihrem Artikel und der darin implizierten Aussage "Gewalt gegen Frauen gibt es ja schließlich überall" verharmlosen sie aufs fürchterlichste und fallen den mutigen Frauen in den arabischen Ländern in den Rücken. Und wenn wir derartige Tagen bei uns zukünftig präventieren wollen, dann müssen wir schon sehr genau hinkommen. Zu generalisieren, weil nicht sein kann was nicht sein darf, wird uns nicht helfen.

    • @Per Nachname:

      Typo: Der vorletzte Satz sollte heißen: "Und wenn wir derartige Taten bei uns zukünftig präventieren wollen, dann müssen wir schon sehr genau hinschauen."

      • @Per Nachname:

        Schade, das sie den Artikel nicht verstanden haben. Fühlen sie sich als einer der Adressaten.

         

        Aus Ihrem Kommentar quillt genau jene selbstgerechte europäisch/deutsche Überheblichkeit, die der Artikel anprangert.

         

        Meine verheiratete Mutter darf in DE erst seit 1974 gegen den Willen Ihres Mannes ein Konto eröffnen oder einen Führerschein machen. Schön, oberflächlich sieht das momentan ganz gut aus, aber wem würden sie das "Problem" von Deutschland im Jahr 1967 zuschreiben. Dem Protentantismus oder der CDU?

        Kennen Sie die real gelebte Praxis in Syrien abseits der (manipulativen) Berichterstattung?

        • @Sonntagssegler:

          Ich bin assimilierter Iraker und Per Nachname hat Recht und zwar mit jedem einzelnen Buchstaben, auch damit dass es irrelevant ist was vor 50 Jahren in Deutschland war. Das werde ich niemals als Argument akzeptieren mich vom radikalen Islam und dem aggressiven Patriarchat terrorisieren zu lassen zumal Deutschland nicht der Nabel der Welt ist.`Es gibt weltweit Probleme mit dem Islam, was soll bei diesem Thema bitte eine deutschlandbezogene Antwort?

           

          Ich ertrage diese relativierenden Leute aus dem islamischen Raum nicht mehr die immer nur über den Westen und Israel reden wollen aber nie über die Fehler islamisch geprägter Kultur. Das hat Systematik, genauso wie deren Verfolgung der Mutigen in islamischen Ländern die sich trauen den Mund aufzumachen. Genau das gleiche gilt für die Westler die diesen Muslimen nach dem Mund reden und von jeder Selbstreflexion wie Eigenverantwortung befreien.

        • @Sonntagssegler:

          Wir sind nicht in 1967, sondern in 2016. Und wir müssen die Probleme lösen, die wir jetzt hier haben. Durch eine Frauenquote in deutschen Unternehmensvorständen etwa und eben auch durch eine intelligente Lösung für das Problem, über das wir hier diskutieren. Dafür müssen wir es aber erst einmal als Problem erkennen und analysieren (so, wie wir es mit den von Ihnen beschriebenen Problemen der 1960er Jahre getan haben). Anschließend sollten wir um eine intelligente Lösung ringen. Ich jedenfalls werde die Deutungshoheit nicht den Rassisten von Pegida und Co überlassen.

           

          Wenn die Relativierung - wie im Artikel geschehen - so weiter geht, dann wird die AfD bei der nächsten Bundestagswahl 30 Prozent erreichen. Und das möchte ich nun schon gar nicht.

          • @Per Nachname:

            -?-"über das wir hier diskutieren. Dafür müssen wir es aber erst einmal als Problem erkennen und analysieren"-?-

            --

            Als los: Nennen Sie Ihre Analyseergebnisse.- Oder bleibt das jetzt eine reine Meinungsäußerung, dass "im Artikel eine reine Relativierung" betrieben werde?

      • @Per Nachname:

        ....also ein Problem der Sunniten?

        • @Justin Teim:

          Teil 2:

          Doch vor allem braucht es mittel- und langfristige Prävention:

          Die Täter sind in Gesellschaften sozialisiert, in denen dieses Verhalten kaum bis gar nicht sanktioniert wird. Diese Sozialisation müssen wir durch entsprechende Bemühungen durch Kulturmittler, Sozialarbeiter, Lehrer, Polizisten, Richter etc. durchbrechen und die tradierten Werte durch unsere Werte ersetzen. Das nennt sich Integration. Doch wachsen die genannten Berufsvertreter nicht auf Bäumen, es braucht viel Geld und, noch viel schlimmer, Zeit. Wir müssen nunmehr schmerzhaft lernen, das Integration nicht die Frage meint, wieviele Feldbetten wir in wie vielen Turnhallen unterbringen können.

           

          Also werden wir wohl oder übel die Diskussion führen müssen, wieviele Menschen wir in welchem Zeitraum hier integrieren können.

           

          Dazu kommt die Problematik, dass mit steigender Größe der Gruppe der zu integrierenden Menschen auch die normative Kraft der von ihnen mitgebrachten Werte anwächst und der Intergrationsdruck umgekehrt nachlässt. Insofern kommen wir um die Diskussion über eine Zuzugssteuerung nicht herum.

          • @Per Nachname:

            ..."Dazu kommt die Problematik, dass mit steigender Größe der Gruppe der zu integrierenden Menschen auch die normative Kraft der von ihnen mitgebrachten Werte anwächst und der Intergrationsdruck umgekehrt nachlässt. Insofern kommen wir um die Diskussion über eine Zuzugssteuerung nicht herum."

             

            Wäre dann nicht generell eine weitläufige Verteilung der Migranten auf das Land nicht sinnvoll?

             

            Eine Ent-Ghettoisierung in den Städten und das verteilen von einzelnen Familien auf Landkommunen würde die Integration doch einfacher gestalten.

        • @Justin Teim:

          Nein, ganz sicher kein Problem "der" Sunniten. In Indonesien, dem größten muslimischen Land überhaupt sind die Muslime fast alle Sunniten. Es handelt sich aber anders als im arabischen Raum um einen synkretistischen Islam. Das Problem des "taharrush gamea", also der gemeinsam begangenen sexuellen Übergriffe ist ein bekanntes Problem des arabischen Raumes. Zunächst hat es sich bei größeren Ansammlungen auf dem Tahrirplatz in Ägypten manifestiert, sich später aber in verscheidenen umliegenden Ländern verbreitet. Insofern ist insbesondere die Aussage der Autorin, dass es ja keine tausend Täter in Köln gewesen seien, irreführend. Es mag in unserem strafrechtlichen Sinne zutreffend sein. Doch ist das Wesen dieser Art von "sexual harressment" gerade das Ausnutzen der Masse. Beim "taharrush gamea" machen sich die Täter die große Menge und die damit verbundenen Machtlosigkeit der Polizei zunutze. Wenn der öffentliche Raum so voll mit Menschen ist, kann man derartige Taten auch nicht verhindern, wenn man nur zehn Meter daneben steht. Und die Sicht wird verhindert, in dem man in großer Gruppe das Opfer abschirmt.

          Dieses Vorgehen ist ein ganz spezifisches und deshalb brauchen wir spezifische Lösungen. Kurzfristig wird vielleicht mehr Polizei helfen; aber dann bräuchten wir VIEL mehr Polizei. Aber auch dann wird aufgrund der beschriebenen Problematik der Erfolg sehr begrenzt sein. Da hilft es dann wohl eher, große Gruppen zu meiden.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Aus purem Zufall wird just in diesen Tagen bekannt, dass knapp 300 Chorknaben der Regensburger Domspatzen mißbraucht wurden, Dunkelziffer unbekannt. Unerhört, wie selbst dort die muslimischen Bestien wüten...

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Die katholische Kirche sollte aus Deutschland in den Vatikan ausgewiesen werden, sofort! Oder am besten verbieten -ich hab gehört, dass hilft total gut gegen Kriminalität und Bösartigkeit.

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Diese Argumentationslinie kenne ich schon seit über 40 Jahren. Sinnfrei, und so herlich konservativ in der Überdauerung. Was sich nunmal bewährt hat, hat sich bewährt. Das Problem von Köln ist gelöst. danke

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Bei der Schlagzeile hat sich schon ein wenig der Gedanke eingeschlichen, daß das jetzt schon sehr praktisch ist...

      • 1G
        1714 (Profil gelöscht)
        @Wurstprofessor:

        Mag sein. Er kannte aber gewiss nicht das "friesisch Herbe"...

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Voltaire trank kein Bier, sondern Rotwein.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Ott-Heinrich Walz:

        Kaffee.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Ja, v.a. Kaffee. Überliefert sind 40 bis 60 Tassen am Tag. Man sieht nun: Kaffee schärft den Geist. Also User "Voltaire": Bitte nun 60 Tassen Kaffee als Profilbild. Besser als ein Glas von diesem abgestandenen Bier.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          auch.