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Debatte in NRW um KopftuchverbotAuch FDP-Chef Lindner für Verbot

Aus den Reihen der FDP mehren sich die Stimmen, die Musliminnen unter 14 Jahren das Tragen eines Kopftuchs untersagen wollen. Der Islamrat kritisiert das scharf.

Nur erwachsene Frauen könnten selbstbestimmt über das Kopftuchtragen entscheiden, so einige FDPler Foto: dpa

Berlin/Düsseldorf dpa/epd | Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner tritt für ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren ein. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein solches Verbot sei verhältnismäßig und stärke die Persönlichkeitsentwicklung der Mädchen. „Es ist zugleich ein leider notwendiger Hinweis, dass unsere moderne Gesellschaft die individuelle Religionsfreiheit auch innerhalb von Familien verteidigt.“

Lindner reagierte damit auf entsprechende Äußerungen des nordrhein-westfälischen Integrationsministers Joachim Stamp (FDP) in der Bild. Stamp argumentierte, religionsunmündige Kinder dürften nicht dazu gedrängt werden, ein Kopftuch zu tragen. Daher sollte ein Verbot geprüft werden. Nur erwachsene Frauen könnten die Frage selbstbestimmt entscheiden.

Lindner sagte nun offensichtlich an die Adresse von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), statt sinnfreie Islamdebatten zu führen, setze Stamp auf „Entscheidungen für eine fordernde, liberale Integrationskultur“. Die FDP-Bundestagsfraktion werde sich nach der Osterpause mit dem Thema beschäftigen und prüfen, wie die NRW-Initiative in den Bundestag getragen werden könne.

Die migrationspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Linda Teuteberg, begrüßte Stamps Vorstoß ausdrücklich. Damit Integration gelinge, müssten auch Konflikte in der Einwanderungsgesellschaft „offen und besonnen angesprochen werden“, erklärte sie am Samstag.

Eine „pure Perversion“

Der WDR hatte zuvor NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU) mit den Worten zitiert: „Einem jungen Mädchen ein Kopftuch überzustülpen, ist pure Perversion. Das sexualisiert das Kind. Dagegen müssen wir klar Position beziehen.“

Der Bild sagte sie: „Lehrer beobachten an den Grundschulen immer häufiger, dass schon siebenjährige Schülerinnen mit Kopftuch in den Unterricht kommen.“ In Ausnahmefällen erschienen sogar schon Kinder mit Kopftuch in den Kitas.

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) äußerte sich kritisch: „Ich persönlich halte nichts von solchen Verboten“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Toleranz, Weltoffenheit und Diversität gehörten an jede Schule und an jeden Kindergarten. „Deshalb arbeiten wir auch nicht mit Untersagen.“ Sie erwarte, dass bei Problemen in Kitas und Schulen mit den Eltern gesprochen werde.

Noch kritischer äußerte sich der Vorsitzende des Islamrats für Deutschland, Burhan Kesici: „Kopftuchzwang und Kopftuchverbot schlagen in dieselbe Kerbe: Beide entmündigen Musliminnen.“ Kesici nannte die Debatte „populistisch, symbolgeladen und inhaltsleer“.

Nicht von Minderheiten auf Allgemeinheit schließen

Die Vorstellung, muslimischen Mädchen werde das Kopftuchtragen aufgezwungen, sei überholt und widerspreche der verbreiteten Lebensrealität von Muslimen in Deutschland, sagte er weiter. Die Behauptung möge „in einigen wenigen Fällen“ vielleicht zutreffen. Wegen einer vermuteten Minderheit nun bei allen jungen Musliminnen die grundgesetzlich geschützte Religionsfreiheit einzuschränken, sei jedoch „unverhältnismäßig und verfassungswidrig“.

Als islamische Religionsgemeinschaft sehe der Islamrat seine Aufgabe darin, „vor allem muslimische Mädchen in allen Lebenslagen zu stärken, sie beim Entdecken ihres eigenen Weges beistehend zu begleiten, aber auch vor jedem Zwang und Verbot der Religiosität zu schützen“, erklärte der Vorsitzende.

Der Islamrat vertritt fast 40 Mitgliedsvereine, der größte davon ist die türkische Islamische Gemeinschaft Milli Görüs. Seit April 2007 ist die Organisation Gründungsmitglied des Koordinationsrats der Muslime, in dem sich die Dachverbände Islamrat, Ditib, Zentralrat der Muslime in Deutschland und der Verband der Islamischen Kulturzentren zusammengeschlossen haben.

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56 Kommentare

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  • "Als ob es um "Freiheit", "Erziehung" oder "Aufklärung" ginge. "

     

    Ein Kopftuch für in Kindergärten und Grundschulen hat etwas vom Sektierertum in einem Alter wo man jedem Kind Unbefangenheit.

     

    Wie war das in ihrer Kindheit ? was mussten sie denn anziehen -- was die anderen nicht brauchten?

     

    und

     

    "Was ist eigentlich mit der Kindertaufe (vollendete Tatsachen ohne Mitspracherecht)"

     

    Also Beschneidung finde ich da einschneidender.

    • @Justin Teim:

      "Was ist eigentlich mit der Kindertaufe (vollendete Tatsachen ohne Mitspracherecht)" (Zitat: ???)

      "Also Beschneidung finde ich da einschneidender" (Zitat: Justin Teim)

      Ich hätte nie gedacht, dass der Vergleich von Äpfel und Birnen auch mal was Sinnvolles ergibt: nämlich Obst.

      Beides ist eine Form von Gewalt: Das Eine ideologisch-strukturelle Gewalt und beim Anderen kommt da obendrein auch noch die Körperverletzung hinzu.

      Beides ist einer zivilisierten aufgeklärten Gesellschaft nicht wüdig. Nur: Sind wir denn tatsächlich auch so eine Gesellschaft oder wären wir das nur gerne? - wenn da nicht die Last der Erkenntnis via Aufklärung wäre.

    • @Justin Teim:

      ..war an Knorkem gerichtet.

  • Lehrer- und Immigrantenverbände strechen sich für ein

    Kopftuchverbot in Grundschulen aus.

    http://www.tagesschau.de/inland/kopftuchverbot-107.html

     

    Das ist auch richtig so.

  • Als ob es um "Freiheit", "Erziehung" oder "Aufklärung" ginge. Stumpfer Rassismus als Religionskritik getarnt.

    Was ist eigentlich mit der Kindertaufe (vollendete Tatsachen ohne Mitspracherecht) oder Konfirmationsunterricht (Indoktrination)? Ist es aus juristischer Perspektive die Religionsmündigkeit mit 14 beginnt und vorher die Eltern die Verantwortung tragen? Dann darf doch der Patriarch festlegen, wer unter 14 Jahren ein Kopftuch trägt. Wieso setzt man nicht das Eintrittsalter für die Religionsmündigkeit herab? Wie wärs mit zehn? Das ist in der Regel noch vor dem Konfirmationsunterricht. Und dürfen Christen oder Juden Kopftücher tragen? Gibt es keine realpolitischen Themen oder ist schon Sommerloch? Hat Thilo Sarrazin das Kopftuch-Genom entschlüsselt? Und sind Ossis wirklich dümmer als Muslime?

    Wenn das der Führer wüsste. Als Vorsitzender der Nachfolgeorganisation des Naumann-Kreises, sollte man doch explizit für Rassismus einstehen können.

  • Diese Kopftuchdebatte ist eine Gespensterdebatte, eine Popanzdebatte. Zwei wichtige Fragen werden hier am auffälligsten vernachlässigt:

    1.) Spielen Kopftücher bei islamischen Kindern überhaupt eine Rolle?

    Hier ein Link zu einer Kindergärtnerin: https://www.huffingtonpost.de/entry/kein-verbot-religiose-symbole_de_5acb50e5e4b09d0a1195a150

    2.) Tragen muslimische Frauen tatsächlich unfreiwillig Kopftücher ?: https://www.huffingtonpost.de/entry/junge-muslima-nicht-reduzieren-aufs-kopftuch_de_5acb2d0ae4b0337ad1e9befa?utm_hp_ref=de-homepage

  • Nochmals in Kurzform:

     

    Aufklärung versus Islam und religiöse Gehirnwäsche in Schule und Gesellschaft

     

    Die frei- und anti-religiöse Aufklärung, die wir uns seit mehr als 200. Jahren gegen den christlichen Irr- und Aberglauben getrauen, die sollten wir uns auch im 21. Jahrhundert gegen den Islam und damit für unsere Kinder in Schule und Gesellschaft, sowohl in ganz Europa und Deutschland, erlauben!

    • @Reinhold Schramm:

      In einem Land in dem es verpflichtenden Religionsunterricht und staatlich bezahlte Priester gibt, sind die Kopftücher kleiner Mädchen bestimmt nicht das größte Problem.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Und weil die Insekten wegsterben, ist uns Obdachlosigkeit jetzt erstmal Wurscht.

         

        Jeder hat so seine Prioritäten. So selten das vorkommt, hier gebe ich unserem Hausmarxisten hundertpro recht.

        • @DerFrank:

          Zwischen Wurst sein und ein Problem aufblasen, gibt es Abstufungen.

    • 8G
      87233 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Lieber Herr Schramm, da bin ich so gut wie 100% Ihrer Meinung.

      Ich finde Ihrer Verwendung von der Begriff "Aufklärung" entscheidend.

      Auch Ihr zweite Beitrag passt. Danke.

  • "Es darf aber auch nicht vom Staat verboten werden. Es geht den Staat nichts an."

     

    Ein staatliches Kopftuchverbot wäre ein klares Signal, dass orthodox-islamische Zuwanderung nach d nicht gewollt wird.

     

    Man solte darüber diskutieren, ob ein solches Signal gesellschaftlich gewollt wird.

    • @A. Müllermilch:

      gegen die Menschen hat niemand was. Aber deswegen muss man falsches Verhalten hier nicht dulden. Gleich gar nicht bei Kindern. Wenn es denen nicht passt, es gibt ja auch islamische Länder in die man fliehen kann. Niemand ist gezwungen zu uns ins gelobte Land zu kommen

    • @A. Müllermilch:

      Ich wäre dagegen, weil es gegen die Religionsfreiheit geht.

      Allerdings würde es Sinn machen, dass man es bis zu einem bestimmten Alter wie in dieser Regelung verbietet.

      Auf diese Art haben die Mädchen eine Zeit lang ohne Kopftuch gelebt und haben so den vorher/nachher- Vergleich und können eine bessere Entscheidung treffen, als wenn man sie als 7jährige in so ein Ding steckt.

      • @EinfachIch:

        Es gibt im Koran keine Pflicht ein Kopftuch zu tragen - dies wird durch die Scharia und Traditionen geregelt.

         

        Beides sollte in Deutschland keine Gültigkeit haben. Wer das bedauert oder für falsch hält kann gerne dorthin gehen wo die traditionelle Religionsauslegung seinem eigenen Weltbild entspricht.

  • Aufklärung versus Religion.

     

    Beendet die religiös-faschistische Indoktrination und ideologische Abrichtung und Erscheinung unserer Kinder und Jugend in der aufgeklärten Gesellschaft Europas!

     

    In Wahrheit geht es, so auch beim Kopftuch, um die Vermittlung und Mitteilung der religiösen Zugehörigkeit, um ein Signal und Bekenntnis zur religiösen Gehirnwäsche und zum Aberglauben. So verhält es sich bei allen weltlichen und religiösen Aberglaubensgemeinschaften. Die Kleidung und Kleiderordnung, als Mittel zur psychologischen Selbststimulierung und öffentliches Bekenntnis der persönlichen Zugehörigkeit.

     

    Wir können in der jüngeren Geschichte und Gegenwart beide ideologische Extreme auch in der Kleidung erkennen, sowohl in der Religion, als auch im Faschismus. Im Faschismus waren vor allem die Männer die Träger und Signalgeber über ihre Kleiderordnung. Im religiösen Wahn und Aberglauben des Islam sind es vor allem die vom kulturellen und traditionellen Patriarchat seit Jahrhunderten entmündigten und unterworfenen Frauen.

     

    Bis auch in den kapitalistischen und imperialistischen Wohlstands-, Konsum- und Reichtumsmetropolen der feudal-religiöse Aberglauben und seine besondere Ausprägung von religiösen Wahnvorstellungen in der Gesellschaft überwunden sein wird, bedarf es noch sehr viel nachholender früh-bürgerlicher Aufklärungsarbeit. Dafür gilt es nicht den religiösen Aberglauben, als ideologisches Herrschaftsinstrument, an den Universitäten, Hochschulen und allgemeinbildenden Schulen zu stärken, sondern die wissenschaftliche Forschung und Weltaneignung,

     

    Für einen großen Teil, auch in der deutschen Gesellschaft und ihrer w/m Bürger mit Migrationshintergrund, wurde die früh-bürgerliche Aufklärung, aus dem 18. und 19. Jahrhundert, bis heute, noch nicht realisiert. Es bedarf hierfür noch sehr viel gesellschaftlicher und allgemeinbildender Aufklärungsarbeit. Dafür müssen wird aber auch ernsthaft den Aberglauben und religiösen Wahn in der Gesellschaft überwinden.

     

    Aufklärung!

  • Die konsequenteste Ablehnung des islamischen Kopftuches vertritt Alice Schwarzer:

    https://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/596092/Alice-Schwarzer_Kopftuch-ist-Flagge-des-Islamismus

    • @Nikolai Nikitin:

      ***-): Danke für Ihren Hinweis auf A.S.:

       

      "Kopftuch ist Flagge des Islamismus"

       

      In ihrem neuen Buch "Die große Verschleierung" warnt die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer vor falscher Toleranz gegenüber Islamisten. Schwarzer fordert ein Kopftuch-Verbot für Schülerinnen in Deutschland [- so bereits September 2010].

       

      »Die Frauenrechtlerin fordert unter anderem ein Kopftuchverbot für Schülerinnen in Deutschland. Dies sei eine Chance für Mädchen aus orthodoxen oder gar islamistischen Familien, sich in der Schule frei bewegen zu können und nicht stigmatisiert zu werden, sagte Schwarzer in einem Interview {...} Außerdem stehe das Kopftuch für die "Verhüllung der Frau als Sexualobjekt". Schwarzer nannte es einen "Skandal, dass schon kleine Mädchen auf diese Art und Weise sexualisiert werden".« –

       

      Anders als Sarrazin gehe es ihr aber nicht um "die Muslime", sondern um jene Minderheit, die den Islam politisch missbrauche.

    • @Nikolai Nikitin:

      Für Frau Schwarz ist ein Schlips auch ein Phallussymbol...

  • Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und

    der Vorsitzende des Islamrats für Deutschland, Burhan Kesici sollten mal über den Tellerrand schauen. http://www.sueddeuts...-haft-1.3900514 https://hpd.de/artik...eminismus-15358 http://www.zeit.de/g...istin-festnahme

  • Ich wäre dann auch dafür, daß christliche Mädchen sich erst ab dem 15. Lebensjahr taufen lassen dürfen, wenn's denn überhaupt sein muß.

    • @kditd:

      Sind wir Beide die einzigen Atheisten hier im Forum?

    • @kditd:

      Es geht doch nicht grundsätzlich um die Religionszugehörigkeit, sondern um religös bedingte Kleidungsvorschriften.

      • @rero:

        Auch die Indoktrinierung im Gottesdienst ist ein vergehen am Geiste eines Kindes. nicht nur Kleiderzwang.

         

        Kinder sollten ein Recht haben frei von Religion aufwachsen zu dürfen.

         

        Ich kann die Scheiße noch heute mitmurmeln.

  • "Einem jungen Mädchen ein Kopftuch überzustülpen, ist pure Perversion. Das sexualisiert das Kind. "

     

    Wie hatt der Mann bloss den Job bekommen ? Der Satz macht selbst grammatikalisch kaum Sinn - hat der Mann dabei gedacht?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Christophe THOMAS:

      So falsch ist das doch nicht. Das Kopftuch markiert die Frau als begehrenswert, deswegen müssen ihre Reize bedeckt werden.

       

      Ich finde es ohnehin bizarr, wie hier um das Recht das Kopftuch zu tragen gekämpft wird, während im Iran Hunderte von Frauen Freiheit und Gesundheit riskieren, indem sie sich ohne Kopftuch in der Öffentlichkeit zeigen.

       

      //mystealthyfreedom.net/en/

       

      Und das Kopftuch mochten die iranischen Frauen schon 1979 nicht:

      https://rarehistoricalphotos.com/women-protesting-hijab-1979/

  • wie kann man ein unmündiges Kind entmündigen, wie der Vorsitzende des Islamrates beklagt. Sobald es mündig ist, soll es ja selbst entscheiden dürfen.

  • Finde ich eine sehr gute Regelung.

    Auf die Art lernen die Mädchen wie es ohne ist und was ihnen potentiell "entgeht".

     

    Erst wenn man den Vergleich hat, kann man eine fundierte Entscheidung treffen.

  • "Stamp argumentierte, religionsunmündige Kinder dürften nicht dazu gedrängt werden, ein Kopftuch zu tragen."

     

    Es darf aber auch nicht vom Staat verboten werden. Es geht den Staat nichts an.

     

    PS: Wenn es einen Gott gäbe, würde Lindner jedes mal, wenn er seinen Haufen als liberal bezeichnet, Schnecken spucken...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Da ist er, der negative Gottesbeweis. Danke. Gedacht hab ichs mir ja schon immer.

      • @A. Müllermilch:

        Bitte, war keine Anstrengung :-)

  • Der Islamrat soll gefälligst erstmal lesen was in ihre Religion steht. Ich bin Muslim und bei mir in der Familie dürfen vor dem 14 Lebensjahr weder fasten noch Kopftuch tragen.

    • @Hakuna Matata:

      Vielen Dank für die Klarstellung, ich traf eine (sehr) gläubige Muslimin, die ihrerseits bis zu ihrer Heirat z.B. im Bikini am Pool gelegen hat. Für sie war das verschleiert sein eindeutig mit dem verheiratet sein verbunden. Ist das ein kultureller oder konfessioneller Unterschied?

  • Die Islamverbände sind konservatver als die AFD und haben einWeltbild, welches mit linken Ideen m.M. nach nicht zu vereinbaren sind.

     

    Das es gerade in linken Kreisen immer wieder zu soviel Verständnis für diese reaktionären Ansätze kommt - ist mir unbegreiflich.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...ich persönlich bin für ein Politiker-Verbot.

  • Burhan Kesici: ,,Kopftuchzwang und Kopftuchverbot schlagen in dieselbe Kerbe: Beide entmündigen Musliminnen." ???

     

    Nein, der Kopftuchzwang entmündigt die Mädchen - nicht die Kinder! denn den Buben klebt man ja keinen Bart an - nicht?

     

    Und an alle die jetz meinen diese Haltung ist nicht liberal genug, beschränke die Religionsausübung (von Kindern?) oder behindere die "Integration" (von extremer Auslegung des Islams unsere Kultur) --> einfach mal fragen, was wenn es kein Kopftuch wäre sondern ein Brandzeichen auf der Stirn...

  • Wie kann man nur so deppert sein und glauben man könnte interkulturelle Probleme mit einer Kleiderordnung in den Griff kriegen ?!?

    • @LittleRedRooster:

      Das trifft den Punkt. Es dient eben nur dem Bedienen von Ressentiments durch die Einschränkung von Freiheit der Anderen.

  • Solange Mili Görüs oder Ditib in DE nicht verboten werden, werden sie in DE ihre Freunde haben, die Kopftuchzwang für Kinder als Zeichen einer offenen Gesellschaft verkaufen.

    Wer z.B. als Pädagoge miterleben musste, wie kleine Mädchen durch ihre islamistischen Väter oder Brüder indoktriniert und eingeschüchtert werden, wird niemals auf die Idee kommen, diesen religiösen Extremisten auch nur im Ansatz entgegen zu kommen.

    • @Rolf B.:

      Richtig, Rolf. Selbst der saudische Thronfolger sagt mittlerweile, dass es weder für Schleier noch Kopftuch oder Abaya religiöse Gründe gibt. Warum soll Deutschland das Kopftuch als Zeichen der Unterdrückung von Frauen tolerieren?

      • @Sven :

        Andersherum gefragt: Wenn es doch keine religiöse Bewandtnis hat: Warum sollten wir ein Stückchen Kleidung verbieten? Weil es uns kulturell fremd ist? Ich fände es ja komisch, wenn sich in unsere Diskussion der Karfreitag Tanz-regelung dauernd Muslime einmischten, mit eigenartigen Verallgemeinerungen und allgemein keiner Ahnung vom Thema. Ich will sagen - es scheint ja auch innerhalb der Religionsgemeinschaft unterschiedliche Meinungen zu geben. Zuerst sollte man sich diese ansehen, um den existierenden Konflikt zu verstehen. Dann können wir unseren Senf dazu geben. Wir entmündigen hier nicht Kinder, oder Mädchen, wir entmündigen hier eine ganze Religion. Das Recht auf Atheismus zu benennen - auch für Kinder - fände ich persönlich viel hilfreicher. Dann dürfen alle ihre Probleme selbst wählen - zumindest in diesem Bereich.

  • Kopftuch ja oder nein. Das muss jetzt der Staat für die Kids entscheiden?

    • @Doktor No:

      ... ja, richtig, und weil die FDP nicht kleine Mädchen unter das islamische Kopftuch zwingen möchte, zeigt sie hier Liberalität.

      • @Nikolai Nikitin:

        Kleidungsvorschriften sind das Gegenteil von Liberal.

         

        Übrigens regt sich die FDP auch nicht auf, wenn Eltern ihren Kindern ein Kreuz umhängen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Kleidungsvorschriften kommen in dem Fall von religiös gepeilten Eltern.

          • @Justin Teim:

            Das Verbot ein bestimmtes Kleidungsstück zu tragen, ist auch eine Kleidungsvorschrift.

             

            Im übrigen werden Kinder in dem Alter fast immer von den Eltern bekleidet. Und zwar nach den Vorstellungen der Eltern.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Das kleine Mädchen evtl. überhaupt keine Lust haben ein Kopftuch zu tragen während der Junge es nicht muss - kommt Ihnen wohl nicht in den Sinn?

              • @Justin Teim:

                Schon. Es gibt auch Mädchen, die nicht gern Röcke tragen und von ihren Eltern reingesteckt werden. Jungs passiert das nicht.

                 

                PS: Wenn Kinder etwas nicht tragen wollen, streifen sie es gern ab, sobald die Eltern weg sind. Geht bei einem Kopftuch in der Schule oder der Kita ganz leicht. Hier wird nur Stimmung gemacht.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  So ein Blödsinn!

                   

                  Wenn das Mädchen das Kopftuch in der Schule auszieht, wissen es die Eltern innerhalb von ein paar Wochen, eher sogar Tagen.

                   

                  Das Mädchen hat Mitschüler aus dem gleichen Umfeld. Wenn man plötzlich eine Freundin oder Mitschülernin hat, die das Kopftuch auszieht,wird das jemandem erzählt. Der kennt entweder die Eltern oder andere Bekannte oder Geschwister.

                   

                  Als ich damals den Bar Mitzwa Unterricht geschwänzt hatte, um lieber im Saturn Fifa spielen zu gehen, wusste mein Vater das am übernächsten Tag. Ein Kollege im Sportverein fragte ihn, ob es mir besser ging, denn ich hatte einem Freund gesagt, er soll sagen ich sei krank.

                   

                  Die sozialen Gruppen sind da viel kleiner, die Leute kennen sich besser, das für viele Deutsche schwer nachzuvollziehen, da es so etwas bei ihnen nicht gibt.

    • @Doktor No:

      Ja wer denn sonst? Boko Haram? Ditib? Milli Görüs? Oder religionsextremistische Väter?

       

      Haben Sie noch nie etwas von der Verpflichtung des Staates gehört, Kinder vor Verwahrlosung oder Gewalt zu schützen. So, wie der Staat die Schulpflicht überwacht bzw. überwachen sollte?

       

      Beliebigkeit ist das Gegenteil von Toleranz.

    • @Doktor No:

      Ja. Schule ja oder nein entscheidet er ja auch.

  • FDP... war das nicht mal eine liberale Partei?

  • Mit der Wahrheit nehmen es Ditib, Milli Görüs und ihr Islamfunktionär ja nicht so eng.

    https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/schon-siebenjaehrige-sollen-sich-verschleiern/story/30201217

  • das

    „Es ist zugleich ein leider notwendiger Hinweis, dass unsere moderne Gesellschaft die individuelle Religionsfreiheit auch innerhalb von Familien verteidigt.“

    gefällt mir ja so richtig gut.

    ich bin zuweilen für abschaffung der schulpflicht für jungs... is rausgeschmissenes geld.

    • @christine rölke-sommer:

      Frau muß aach jönne könne!;)

      Na - Si'cher dat. Normal.

      • @Lowandorder:

        ick jönne ja - ick stell nur fest: rausjeschmissenes jeld!

        den lindners tät ich jedenfalls auf die fuddelfinger geben, tät er als moderne gesellschaft oder so auch innerhalb meiner familie die individuelle religionsfreiheit verteidigen wollen. dabei könntsch glatt zur grundrechts-fundamentalistin werden.