piwik no script img

Debatte Religion und SexismusDer Salafismus der katholischen Kirche

Kommentar von Charlotte Wiedemann

Die Frauenfeindlichkeit des Katholizismus wird sehr selten skandalisiert. Im Vergleich leisten sich Islam und Judentum viel mehr Vielfalt.

Kein Platz für Frauen: katholische Priester in Erfurt Foto: dpa

D ie Nachricht, dass die römisch-katholische Kirche den Frauen weiterhin den Zugang zur Priesterweihe verwehren wird, hat erstaunlich wenig öffentliche Kritik hervorgerufen. Erstaunlich, weil einer anderen Weltreligion, deren Name hier kaum genannt werden muss, ohn’ Unterlass die Benachteiligung von Frauen vorgehalten wird.

Für all jene, die geglaubt hatten, der gegenwärtige Papst sei ein Reformer und er werde im 21. Jahrhundert zumindest Diakoninnen zulassen (eine Art Priester-Vorstufe), wurde kürzlich eine altbekannte Argumentation ostentativ entstaubt. Nennen wir sie: Salafismus. Das ist nicht hergeholt, sondern sprachlich präzise. Im Arabischen sind die Salaf die geehrten Altvorderen, wir nennen sie Apostel, und unter ihnen waren eben keine Frauen. Die Kirche – sagt Rom – müsse es halten wie Jesus. Und dass jener sich in anderen Fragen durchaus über die Sitten seiner Zeit hinwegsetzte, sei ein Grund mehr, den Frauen-Ausschluss als veritables Gebot Gottes anzusehen.

Wenn Muslime in Bezug auf Mohammed so argumentieren, windet man ihnen daraus einen Strick.

Bei der kleinen Minderheit der Altkatholiken, die sich vor einem Jahrhundert von Rom getrennt haben, können Frauen übrigens Priesterinnen werden, jedenfalls in der deutschen Sektion. Für alle anderen Katholikinnen gilt: Sie dürfen keine Sakramente erteilen, keine Ehe schließen, keine Beichte hören. Sie dürfen nicht einmal die Kinder, die sie gebären, taufen – was die römischen Salafisten sogar verheirateten männlichen Diakonen erlauben.

Zu Gottes Heilsplan für die Welt stehe der Ausschluss der Hälfte der Menschheit nicht im Widerspruch, sagt Rom. So blasphemisch ist nicht einmal Charlie Hebdo. Die Frauen und das Heilige – wer sich damit beschäftigt, blickt in einen zivilisatorischen Abgrund.

Ähnlichkeiten bei der Diskriminierung

In keiner Religion sind Frauen als spirituelle Wesen gleichberechtigt. Jede Religion hat dafür ihre theologischen Begründungen, die einander verblüffend ähneln, denn sie handeln alle von Unreinheit, von sexueller Verführungskraft und von häuslichen Pflichten, sie handeln von der Angst der Männer vor dem Weiblichen, das sie nicht verstehen, vor der Menstruation zumal. So ist es vom buddhistischen Bergkloster bis zum Petersplatz, und es ist nicht dadurch anders geworden, dass wir nun auf kathTube die Papal Audience liken können.

Auf keinem anderen Feld sind die Weltreligionen so verwandt, vor allem die abrahamischen. Das Kopftuch kam vom Judentum über das Christentum zum Islam, allein den Reiz unserer Haare zu bändigen hat Zeitalter und Landschaften verbunden.

Der weltweite Bildungsaufstieg der Frauen hat heute allerorten Theologie-Professorinnen hervorgebracht. Wissen ist Macht, hieß es früher, und das Wissen vom Heiligen war stets eine besondere Macht. Da hat sich etwas verschoben. Nun verteidigen die Männer den Bezirk des Heiligen nur noch durch bloße Regeln; sie stehen an Schlagbäumen, die sich auch mit schlechteren Schulnoten bewachen lassen, jedenfalls solange der Schlagbaum als solcher nicht verlacht wird.

In keiner Religion sind Frauen als spirituelle Wesen gleichberechtigt

Es ist erhellend, beim Thema Frau den öffentlichen Umgang mit Islam und Katholizismus zu vergleichen. Roms Frauenpolitik wird nicht jedem Katholiken zum Vorwurf gemacht, schon gar nicht der Katholikin. Sie muss sich nicht ständig rechtfertigen, wird auch nicht aufgefordert, der Würde ihres Geschlechts wegen vom Glauben abzurücken. Dass sie des Priesteramts unwürdig ist, wird als etwas Singuläres betrachtet, während die rechtliche Schlechterstellung der Muslimin für den gesamten Islam und seine Misere steht.

Katholiken genießen ungeachtet ihrer theologischen Frauenangst das Attribut, sinnenfroh und dem Leben zugewandt zu sein, während man dem Islam im selben Atemzug Sexualfeindlichkeit und Verklemmtheit attestiert. Mann und Frau hätten in Kirche und Gesellschaft sich ergänzende Aufgaben, lese ich auf manchen katholischen Webseiten. Als die tunesischen Islamisten der Ennahda-Partei einen ähnlichen Satz in der Verfassung unterbringen wollten, ging die dortige Frauenbewegung auf die Straße, unter dem Applaus des Westens.

Religiosität verloren

Der Islam und mehr noch das Judentum leisten sich heute eine Vielfalt, die es bei den zentralistisch verfassten Katholiken nicht geben darf. Den liberalen Juden ist gelungen, durch Interpretation vieles aus dem Weg zu räumen, was spiritueller Gleichberechtigung entgegenstand – ohne dabei das dogmatischere alte Schrifttum zu verbrennen. Das könnte MuslimInnen Vorbild sein.

In meiner katholischen Grundschule riefen wir einst zu den evangelischen Kindern auf dem benachbarten Pausenhof „Effkes, Effkes“ hinüber, in der örtlichen Mundart stand es für Äffkes, kleine Affen. Es gab noch Stammesbewusstsein, wir waren in der Gegend die Mehrheit und die Affen die Minderheit. Später hielten Nonnen uns Mädchen Einmachgläser mit Föten vor die Nase, auf dass wir durch Albträume lernten, das Ungeborene zu schützen. Noch ein wenig später verließ ich diese Kirche, weil sie mir als Frau untragbar erschien.

Ist das heute noch dieselbe Institution wie vor drei, vier Jahrzehnten? Die Kirche hat viel gesellschaftlichen Einfluss eingebüßt, und sie hat, genauso wichtig, an Religiosität verloren. Seltsam: Den Islam drängt man, endlich Kirche im deutsch-rechtlichen Sinne zu werden, während der Katholizismus immer weniger Kirche ist. Eher ein Unternehmen: 650.000 Angestellte, daneben eine schmale Riege von 14.000 Priesterlein. Und die Basis, respektive Kunden, eilen davon: jährlich 100.000 Austritte, in jüngster Zeit noch weitaus mehr.

Zwischen wankenden Wänden wird nur der Machtbezirk des Heiligen verteidigt wie ehedem. Das Sakrament als Privileg eines schrumpfenden Männerbundes. Die sich leerenden Reihen deutscher Priester werden mit Indern und Polen verstärkt – alles besser als Frauen.

Und wer könnte gegenwärtig nach dem Einschalten der Abendnachrichten noch bezweifeln, dass Gottes Heilsplan für die Welt bei den Männern in besten Händen ist?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

47 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Das Christentum steht auf sehr festem

    Boden: Dummheit.

    Schopenhauer, Nietzsche, Kant, Goethe,

    Schiller, Karlheinz Deschner, Horst Herrmann usw. usw. haben eins erkannt: Die Dummheit grassiert weiter und sie kann nicht wie Krebs herausgeschnitten werden. Und darüber freut sich die Kirche und seinen verblödeten Gläubigen, wenn sie mit seltsamen Gebärden und Gesängen ihrer Gott zelebrieren und nicht merken, das sie einer teuflischen Religion dienen.

  • Da hat sich Frau Wiedemann etwas vertan.

    Richtig ist zwar uneingeschränkt die These, dass die kath. Kirche frauenfeindlich eingestellt ist.

    Unzutreffend jedoch ist die Behauptung, im Judentum oder im Islam gebe es mehr "Vielfalt"??

    Der Autorin ist offenbar entgangen, dass z.B. im Judentum gerade Frauen von den orthodoxen Juden massiv ausgegrenzt, unterjocht und erniedrigt werden. Ja sie dürfen bei Androhung von Prügeln sogar bestimmte "Sperrbereiche" nicht einmal betreten.

    Also.........nochmal etwas genauer recherchieren bitte.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Herbei o ihr Gläub'gen!

     

    Nicht zu fassen, dass dieses Thema so viele zum Schreiben veranlasst.

    • @571 (Profil gelöscht):

      ... es scheint wohl wichtig zu sein, welches Schweinerl unter den Religionen und Nichtreligionen das beste ist und das man selber dabei die beste Wahl getroffen hat. Diese frohe Botschaft/ Mission will man der Welt dann auch gerne zu Weihnachten mitteilen.

  • Der Katholizismus, die CSU, Bayern, Männerbünde, die AfD, der Papst, Burschenschaften, Ratzinger, Donald Trump, die USA ansich, Putin, Petry, Erdoğan, Gauland, Pegida, Sachsen, Dresden, Seehofer, Söder, Gauweiler ... usw, usf. - Immer wieder Themen, an denen man sich gut und gerne abarbeiten kann.

  • Das liest sich wie einfache Lehrerschelte. Viele Menschen haben durch konfessionell gebundene Schulen oder Heimerziehung negative Erlebnisse gehabt, die auf diese Art und Weise kriegerisch ausgetragen werden. Die Schlachten werden noch einmal geschlagen. Wenn es den Betreffenden hilft, dann sei es in Ordnung. Aber neue Regeln auszurufen, gar einen "Atheismus für Alle" zu fordern ist ebenso kleingeistig, weil dadurch schon wieder Schranken aufgerichtet werden.

     

    Kirche-Islam-Judentum, das sind Gemeinschaften, die eines spiegeln, nämlich den Zustand der Gesellschaft. Gerade im Judentum ist es deutlich zu sehen, wie gesellschaftliche Einflüsse die Religiosität beeinflussen. Abel Herzberg beschreibt dies in den "Brieven aan mijn kleinzoon" sehr eindrücklich, als er über die Traditionen in seiner russischen Heimat berichtet.

     

    Es ist also die Gesellschaft, welche die Grenzen zieht. Man vergesse nicht, dass die evangelische Kirche den Krieg als vaterländische Prüfung ansah, dass es "Deutsche Christen" gab, also sehr wohl Andersmeinende auch unterdrückt wurden.

     

    Daher beschreibt der Artikel nur einen kleinen Teil des katholischen Kirchenlebens und vernachlässigt andere Bereiche, wie z.B. die massive Indoktrination der Gläubigen durch einen wahnhaften Antikommunismus in den Fünfziger- und Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts.

     

    Aber das ließe sich nicht in einem Kommentar abhandeln. Zu "kurz und knapp" ist manchmal einseitig.

  • ''Sie dürfen nicht einmal die Kinder, die sie gebären, taufen'' - kommt drauf an, da gibts bei den Katholen durchaus Fälle, wo das geht. Und sollte eine Frau in einem Fall taufen, wo es der Papst nicht so dolle findet, muss sie weder Folter noch Steinigung fürchten.

  • Ja ja - Der Glaube versetzt Berge -

    Aber keine Misthaufen &

    Gegen diese Breitseiten der Gekränkten

    Ist der Kirchenkampf des 19. Jrhdt.

    "Der Dom wird nicht zuend gebaut"

    Freiligrat ezu ein laues Lüftchen!

    Bauchmuskeltraining kieferlos &

    Dafür steht die Büchertrias allezeit

    Frauman will nicht wie die Geistlichkeit.

    Das aber - walte Hugo!

    Danke Alter!

    • @Lowandorder:

      „Du sollst deinen Nächsten seines Glaubens wegen nicht braten, zumal du ihn nicht essen kannst“.

       

      (Georg Christoph Lichtenberg)

      • @Rainer B.:

        Lichti - ist ich glaub in der letzten Kita - ;)

         

        "Jeder isst so viel er kann -

        Außer seinen Nebenmann!"

        • @Lowandorder:

          Kitas gab's zu seiner Zeit in der Form noch nicht, aber ungenießbare Religionsfanatiker schon.

  • Der Artikel ist schlecht, weil er Äpfel mit Birnen vergleicht. Das Kopftuch bzw. das bedecken wird im Islam und im Judentum als religiöse Pflicht angesehen. Im Christentum spricht sich nur Paulus dafür aus, dass Frauen beim Beten oder als Prophetin ihren Kopf bedecken. Es hat also eine ganz andere Qualität.

    Bezüglich der katholischen Kirche geht es hier nur darum, dass sie nicht Priesterinnen werden können. Bei fast sämtlichen Werken, die die Rolle im Islam kritisieren, taucht die Tatsache, dass eine Frau real nicht Imam werden kann, als Kritikpunkt gar nicht auf.

    Bezüglich der religiösen Vielfalt müsste Frau Wiedemann den Islam und das Judentum nicht mit der katholischen Kirche, sondern mit dem gesamten Christentum vergleich. Dann sieht sie auch dort Vielfalt. Oder sie beschreibt die Unterschiede zwischen Katholizismus und z.B. den Wahhabismus. Nur wird sie dort vielleicht in puncto Vielfalt und Weiterentwicklung wenig Unterschiede finden.

    Und eine Änderung der tunesischen Verfassung mit religiösen Regeln in einen Topf zu schmeißen, ist dann wirklich populistisch. Ich bin nicht katholisch und sehe keinen Grund, es zu werden, halte den Artikel in dieser Form jedoch nicht für sachgerecht.

    • @rero:

      Das war auch mein Gedanke. Der Artikel vergleicht Elstar mit mit Birnen und Bananen und streut dazwischen Aussagen über die Liberalen kanarischen Bananen.

    • @rero:

      Sehe ich auch wie, Sie. Es ist eben derzeit vogue, den Katholizismus nach unten zu schreiben und dagegen den Islam, der momentan ein offensichtliches 'Image-Problem' hat, als liberal und offen zu charakterisieren.

  • Alles klar, wir haben es verstanden. Endlich sagt es mal einer: Islam und Judentum sind weltoffen, tolerant und progressiv, der Katholizismus dagegen ist provinziell, dogmatisch und reaktionär. Das wir da nicht schon früher drauf gekommen sind, merde.

    • @Nikolai Nikitin:

      Ich bin auch immer wieder erstaunt.

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Was für ein Blödsinn! Genau das steht in dem Artikel eben nicht. Sie scheinen nicht verstehen zu WOLLEN, dass die katholische Kirche -ähnlich wie andere Rückwärtsgewandte- beileibe nicht frei ist von Unterdrückung. Es ist eben nicht zu lesen, dass die einen schlechter und die anderen besser seien. Aber es gibt eben Menschen, die ihre Augen und Sinne einseitig verschließen.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @1714 (Profil gelöscht):

        Die Autorin schreibt: "Im Vergleich leisten sich Islam und Judentum viel mehr Vielfalt."

         

        Im Islam verglichen mit Katholizismus? Wo denn? Verstanden als Abstufung von "geht-gerade-so" zu "unmenschlich-schlecht"?

         

        Der Artikel wird v.a. durch die Nachbarschaft der Worte "Salafismus" und "Katholizismus" einfach nur unsäglich schlecht.

      • @1714 (Profil gelöscht):

        Jau - 'Dass wir da' …&

         

        "… Aber es gibt eben Menschen, die ihre Augen und Sinne einseitig verschließen."

         

        …kommen in den Skat der - …

        Weltfirma Rebleken KlausK & Cie.

        Abteilung - Stille Blüten - …

        Schief im Rahmen!…-;()

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Danke für die stillen Blüten...

    • @Nikolai Nikitin:

      'Dass wir da ...' muss es natürlich heissen. Sorry.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Okay, wollte schon wieder lästern.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Wer interessiert sich denn noch wirklich für die katholische Kirche?

     

    Im übrigen ist mir das zu konstruiert. Nonnen sind eben keine Frauen im Alltag, da tragen heute nur noch Muslimas einen Schleier

  • "Roms Frauenpolitik wird nicht jedem Katholiken zum Vorwurf gemacht, schon gar nicht der Katholikin."

     

    Also ich mache jedem Katholiken den Vorwurf, dass er durch seine Mitgliedschaft eine dermaßen reaktionäre Organisation mit Geld und Einfluss versorgt. Ein Katholik ist genauso für die Haltung des Vatikans verantwortlich wie ein AfD-Mitglied für das Parteiprogramm der AfD. Schließlich ist die Mitgliedschaft in beiden Fällen freiwillig und lässt daher auf eine inhaltliche Zustimmung schließen.

     

    Im Übrigen finde ich es weltfremd, wenn jemand einem 2000 Jahre alten Kult hinterherläuft, aber trotzdem erwartet, darin seine modernen, demokratischen Werte wiederzufinden. Bibel und Koran stammen nun mal aus patriarchalischen Zeiten, also welchen Sinn hat es, diesen Texten nachträglich eine demokratische oder feministische "Deutung" überzustülpen? Man sollte den Menschen lieber Mut machen, ihr Denken überhaupt nicht mehr von alten Büchern aus ahnungslosen Zeiten bestimmen zu lassen.

    • @Thomas Friedrich:

      Na, na, Herr Friedrich, Sie mögen im Grundsatz Recht haben, sind aber etwas gar apodiktisch. Mit dem Geld für die Kirche wird auch (!) Positives getan.

      Mein Bruder war drogenabhängig und hat auf der Strasse gelebt. Um ihn - und andere obdachlosen Abhängige - haben sich (neben dem Staat, aber der nur in geringem Mass) ausschliesslich Institutionen gekümmert, die mit der Kirche verbunden bzw. von ihr finanziert waren. Atheistische/agnostische Hilfsorganisationen hatte ich dort nie gesehen. Mein Fazit war, dass Gläubigen, unabhängig welcher Religion, im Schnitt (!!!) das Schicksal ihrer Mitmenschen stärker am Herzen lag als Atheisten.

      • @Blacky:

        Wann wurde in Deutschland das Frauenwahlrecht beschlossen und wie lange dauerte es dann, bis 50% der Frauen an Wahlen teilnahmen?

         

        Seit wann gibt es die Religionsfreiheit?

         

        Dass Frauen in oder von Kirchen unterdrückt werden kann man nur zu dem Preis argumentatorisch aufrechterhalten, dass man sie zu unmündigen Kindern erklärt, die nicht selbst entscheiden können, was sie wollen.

         

        Das steht nur im empirischen Widerspruch zur Wahlbeteiligung, zum Anteil der Frauen die einen Führerschein haben, die in vielen Berufen zu 50% und mehr vertreten sind.

         

        Man lügt sich was zurecht.

         

        Gäbe es eine unterdrückte Frauenmasse in der RKK hätte die sich in 2 Jahren bundesweit organisiert und in 4 Jahren alles umgestoßen, was umzustoßen ist - entweder mit Abspaltung von Rom oder international inkl. Umwälzungen in Rom. Die Frauen wollen selbst nicht. Der sekundäre Krankheitsgewinn wiegt für sie die Nachteile der Religion auf - fertig.

      • @Blacky:

        Die Kirchen finanzieren die sozialen Einrichtungen nicht. Caritas und Diakonie rechnen die Leistungen, die sie da erbringen, mit den Kommunen ab. Das sind hauptberuflich tätige Sozialarbeiter die öffentlich bezahlt werden, aber aus der Kirche nicht austreten dürfen, weil ihnen dann droht, dass sie gefeuert werden.

         

        Die Kirchen sorgen dafür, dass es ein Niedriglohnsektor bleibt, das ist das schmutzige Spielchen von sparendem Staat & einer Kirche, die tut, als würde sie das zahlen.

         

        Nix zahltl die Kirche dazu! Im Gegenteil, sie beutet ihre Angestellten noch aus, denen die vollen Streikrechte verwehrt sind (Tendenzbetriebe).

         

        Und die Kirchenlobbiisten in den Rundfunkräten sorgen dafür, dass das Thema nicht unnötig kontrovers diskutiert wird.

        • @Stefan Wagner:

          Hallo Herr Wagner,

          Sie sollten sich wirklich fachkundig machen vor Sie so etwas behaupten. Schauen Sie sich einfach die öffentlichen Bilanzen der einzelnen Bistümer an dann werden Sie ihren Fehler bemerken.

          Sicher zahlt auch die öffentliche Hand aber das deutsche Sozialsystem würde ohne die sogenannten Amtskirchen sehr schnell zusammen brechen!

          Merry Christmas

          • @Steppe Franz Josef:

            Lieber Herr Steppe,

            Ich habe mich fachkundig gemacht, via Carsten Frerk, der Koryphäe auf dem Gebiet Kirchenfinanzen: http://www.carstenfrerk.de/wb/buecher/caritas-und-diakonie-in-deutschland.php

            Der drohende Kollaps des Sozialsystems ist eine fromme Legende der Kirchen, mit der sie den Staat erpressen. Krankenhaus, Altersheim, Obdachlosenhilfe - nichts davon wird von den Kirchen gezahlt, außer vielleicht die Kerzen in der Krankenhauskapelle. Auch Schulen in kirchlicher Trägerschaft zahlt der Staat. Nur bei Kindergärten geben die Kirchen ca. 10% aus eigenen Mitteln zu, weil es ihnen wichtig ist da einen Fuß in die Tür zu bekommen, was insofern sehr rational ist, als es danach zu spät ist - wer als kleines Kind nicht indoktriniert wird, der ist in der Regel für die Kirche verloren.

      • @Blacky:

        Days mag einfach daran liegen, wo Ihr Bruder drogenabhängig auf der Straße lebte. Ich habe gelernt, dass beispielsweise in Bayern die katholische Kirche teilweise quasi ein Monopol auf caritative Einrichtungen hat. Es gibt einfach keine nichtkirchlichen Anbieter, während Berlin beispielsweise eine weite Spannbreite von Organisationen hat. Die kirchlichen sind da nur einige unter vielen.

  • 3G
    36855 (Profil gelöscht)

    [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank. Die Moderation

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Der Vergleich im zweiten Teil hinkt gewaltig. Man kann sinnvoll einen Vergleich zwischen Judentum, Christentum und Islam machen oder Katholizismus z.b. mit orthodoxem Judentum und Salafismus vergleichen.

     

    "Der Islam und mehr noch das Judentum leisten sich heute eine Vielfalt, die es bei den zentralistisch verfassten Katholiken nicht geben darf. Den liberalen Juden ist gelungen, durch Interpretation vieles aus dem Weg zu räumen, was spiritueller Gleichberechtigung entgegenstand [...]"

     

    Es gibt auch liberale Christen und Muslime, die haben dasselbe gemacht. Wäre es nicht eine bessere Idee, wenn sich Katholiken und orthodoxe Christen (sind die nicht noch schlimmer?) mehr an liberalen Evangelen orientieren würden, Salafisten an liberalen Muslimen und orthodoxe Juden am Reformjudentum.

     

    Am besten wäre es natürlich, wenn alle Atheisten werden würden!

  • "Mann und Frau hätten in Kirche und Gesellschaft sich ergänzende Aufgaben, lese ich auf manchen katholischen Webseiten. Als die tunesischen Islamisten der Ennahda-Partei einen ähnlichen Satz in der Verfassung unterbringen wollten, ging die dortige Frauenbewegung auf die Straße, unter dem Applaus des Westens."

     

    Sie haben es immer noch nicht begriffen. Es ist ein grundsätzlicher Unterschied, ob so ein Satz im Katechismus steht oder in der Verfassung.

     

    Im Katechismus ist er eine religiös-ethische Ermahnung, die für alle vollkommen folgenlos bleibt, die sich nicht daran gebunden fühlen. In einer Verfassung ist er für alle verpflichtend, auch für die, die nicht daran glauben.

     

    Und das ist das Problem mit dem Islam: dass er den Anspruch erhebt, göttliche Gesetze für alle Menschen zu formulieren, un eben nicht, wie das Christentum, Appelle an das moralische Gewissen des Einzelnen.

     

    Wer die katholische Kirche für rückständig und überflüssig hält, der will doch ohnehin nicht in so einer Organisation bleiben oder gar Priester/in werden. Wo also liegt das Problem?

    • @Breitmaulfrosch:

      Ok - denn mal was spitzmäulig!;)

       

      Daß nicht nur in hillich Kölle & Trier

      Kein Sack Reis umfällt - ohn Dier -

      Daß de Bischof sinn Flünk an hätt!

      Mit nix anne Hacke - as hillich Fett!

  • Religion ist krank und macht krank. Auch ist es völlig egal, welcher Kirche man angehört, Scheinheiligkeit wird von beiden Vereinen vereinigt zelebriert. Ein Gott hilft auch keiner einzigen Frau, egal in welcher Not.

    Warum also beten?

    • @Querdenker:

      Glaube ist Privatsache und das sollten wir respektieren.

  • Religion ist aus meiner Sicht nur einer von vielen hilflosen Versuchen der Menschen, ihre Körperlichkeit, ihre Sexualität, ihre Triebsteuerung zumindest ideell überwinden zu können. Für Frauen ist Körperlichkeit schon aufgrund ihrer biologischen Anlage weit weniger problematisch als für Männer. So überrascht es nicht sonderlich, dass in den allermeisten Religionen die Männer eine Sonderstellung einnehmen, obwohl die grundsätzliche Wesensgleichheit von Mann und Frau eigentlich nirgends in Zweifel gezogen wird. Der Sündenfall, die unbefleckte Empfängnis, die Jungfrau mit dem Kind etc. - allesamt Geschichten voller männlicher Lebensangst und Sexualverdrängung. Nicht selten kann man auch den Eindruck gewinnen, die einschlägigen Autoren kämpften damals intensiv mit dem Selbsteingeständnis homosexueller Regungen. Da aber Religionen immer auch eine mehr oder weniger starke politische Rolle spielen wollen, dürfen sie es mit der Körperlosigkeit nicht allzu übertreiben. Dem körperlosen und schmerzfreien Gott sind die Menschen in ihrer Not ja erkennbar völlig wurscht. Er versteht sie gar nicht und das beruht dann gewöhnlich auch auf Gegenseitigkeit. Das Christentum hat deshalb mit Jesus Christus einen Mittelsmann zwischen Gott und Mensch etabliert und ihm auch gleich einen reichlich dick aufgetragenen Leidensweg mitgegeben. Passt scho!

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Ich bin Atheist und kann mit keiner Kirche etwas anfangen. Was ich aber erkennen kann, ist, dass die Benachteiligung von Frauen in der Katholischen Kirche eine ganz andere Qualität hat, als das, was im Islamismus und Salafismus stattfindet. Was dieser schiefe Artikel eigentlich aussagen soll, bleibt unklar: Islamismus ist nicht so schlimm, die Katholiken machen doch das Gleiche? Oder: Die Katholiken sind genauso grässlich wie die Salafisten?

    Männer egal welchen Glaubens sind böse?

    • 3G
      36855 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Nicht die Männer allgemein sind böse.

      Die sehr religiösen und ihre männlichen Anhänger sind es aber.

      Bei Krieg, Elend, Mord und Totschlag ging es oft nur um Glauben und die richtige Gottheit.

  • Es wird übrigens niemand (erwachsenes) zum Katholizismus gezwungen. Auch (erwachsene) Frauen nicht.

    Muss echt alles - was auf freiwilliger Basis mitgemacht werden KANN - immer Gender-sensibel sein? Ich glaube übrigens das dies ganz schnell passieren würde, wenn Frauen austreten und damit nicht mehr zahlen. Tun sie aber nicht (bzw. eher wenig). Ganz freiwillig.

     

    Diese Freiwilligkeit gibt es, in den Religionen die im Artikel verglichen wird, meist nicht.

  • Au Backe - das gibt Haue!

     

    Da wird contra re & gebockt

    Daß der unnähtig Rock - hier - &

    In Trier - dir nur so was - Gesslert!

    Die Drei Betrüger - Übernander -

    Ohne Eis - Geschleißtert&Geglandert -

    Da bleibt keins der Augen trocken.

    Da lassens all - vom Feinsten wat Rocken!

    Haust du meinen Luden -

    Hau ich ding Kaschuben!

    Ja & dess - sich allerwegen zeigt

    Frauman will wieder nicht so wie die Geistlichkeit!

    Ging's gerecht zu in der lausig Welt!

    Hättet ihr doch längst Konkurs gestellt!

    Aber nee - Da is so viel Schnee &

    Faulheit dreist in disse hillich Welt!

    Ward se ook noch hück nich affjestellt! &

    Wo grad Niejes Johr - Ihr Gepumper!

    Rutscht uns - denn Buckel runter!

    Danke & Dannichfür!

  • [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank. Die Moderation

  • Die Kirche – sagt Rom – müsse es halten wie Jesus. Und dass jener sich in anderen Fragen durchaus über die Sitten seiner Zeit hinwegsetzte, sei ein Grund mehr, den Frauen-Ausschluss als veritables Gebot Gottes anzusehen.

     

    Wenn Muslime in Bezug auf Mohammed so argumentieren, windet man ihnen daraus einen Strick.

     

    Frau Charlotte Wiedemann - ich bitte konkretisierung

    Pauschal was in den Raum zu stellen ist dürftig.

  • Wenn mir die Mitgliedschaft in einem Verein, der sowieso schon einen zweifelhaften Ruf hat, nicht passt, dann such ich mir doch einen anderen Verein.

     

    Wer ausgerechnet von der kath. Kirche erwartet, dort ginge es demokratisch kuschelig zu, der/die sollte sich mal die Statuten durchlesen

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Nun, im Katholizismus werden die Frauen zwar nicht zu den Altären zugelassen aber sie dürfen: sich kleiden wie sie wollen (OK, außerhalb des Tempels ;), sich ihren Partner aussuchen und ihn ggf. sexuell "testen", Affären haben (und sie dann beichten), Auto fahren, alleine auf die Straße gehen, öffentlich küssen, sich am FKK-Strand sonnen...

    Und wenn sie das alles nicht wollen, treten sie einfach aus dem "Klub" raus und leben ihr Leben unbeschwert weiter.

     

    "Im Vergleich leisten sich Islam und Judentum viel mehr Vielfalt."

     

    Was Frauen und Priestertum betrifft? Werden im Artikel aber keine Beispiele gebracht.

  • Die Überschrift und die ersten Sätze reichen für die Beurteilung dieses Artikels:

     

    "sehr selten skandalisiert" : hört sich danach an, ob man den täglichen Skandal braucht. Aufbauschen um des Aufbauschens willen.

     

    "Benachteiligung von Frauen vorgehalten wird" : zweifelos wird in der kath. Kirche eine Geschlechterdiskrimination vorgenommen. Die Änderung dessen wird seit einigenJahrzehnten diskutiert und es zeigen sich Aufweichungen. Aber, bei denen geht es um quasiberufliche Benachteiligungen, nicht um alltägliche. Und die finden in anderen nicht-genannten Religionen statt. Damit ist der Vergleich diesbezüglich hinfällig.

     

    "nennen wir es Salafismus" : eine post-koloniale, mutwillig Aneignung sprachlicher Gewohnheiten.

     

    Auf gehts,

    Frohes Fest.

  • Und als die Charlotte aus der Kirche austrat wurde sie von Vater und Brüdern gesteinigt...